„Verdammt, verdammt noch mal, wieso musste das passieren. Warum ausgerechnet jetzt, wo mein Ziel, die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in greifbarer Nähe lag?“ Diese Frage stellte ich mir regelmäßig.
Doch von Anfang an. Mein Name ist Louis Faber. Ich bin Mitte 20 und komme aus Österreich. Seit meiner frühesten Jugend begeisterte ich mich für den Sport, besonders das Schwimmen hatte es mir angetan. Unterstützt wurde ich beim Sport von Familie und Freunden.
Jede Woche trainierte ich viele Stunden täglich sehr hart. Nach und nach stellten sich erste Erfolge auf überregionaler Ebene ein. Dann folgten auch welche auf nationaler Ebene. Schließlich erreichte ich bei einer Europameisterschaft die Silbermedaille.
Die harte Arbeit und die Erfolge motivierten mich und in meiner Heimat galt ich bald als Ausnahmetalent.
Mitten bei der Vorbereitung zur Weltmeisterschaft passierte es dann. Ich erlitt einen Anfall. Man brachte mich ins Krankenhaus und dort erhielt ich die Diagnose Epilepsie.
Das war für mich ein sehr großer Schock. Doch aufgeben wollte ich nicht. Der Sport war so wichtig für mich, ich hatte hart gearbeitet und ich musste auf vieles verzichten. So verdrängte ich diese Diagnose fürs erste.
Nach einer gewissen Zeit der Schonung widmete ich mich wieder dem Sport und arbeitete weiter dem Ziel entgegen, an der Weltmeisterschaft teilzunehmen.
Doch die Krankheit ließ sich nicht verdrängen und es folgten weitere Anfälle. Als ob das nicht schon schlimm genug war, kamen weitere gesundheitliche Probleme, einige davon bedurften sogar operative Eingriffe.
Frustriert, traurig und wütend wurde mir klar, mit meiner sportlichen Karriere war es vorbei. Schweren Herzens musste ich meinen Rücktritt vom Profisport erklären.
Innerlich gebrochen zog ich mich zurück. Unter Tränen fragte ich mich immer wieder wieso mir das passieren musste. All die Zeit, Arbeit und Mühen, vergebens. Was sollte nun passieren, wie sollte es mit mir weiter gehen?
Das einzige, was mir im Moment noch Kraft gab, waren meine Familie und die Freunde. Sie waren für mich da und taten ihr Bestes um mich wieder aufzubauen.
Gerade die Menschen aus meinem Umfeld sorgten auch dafür, dass in mir das Kämpferherz erwachte und ich begann nachzudenken wie die Zukunft aussehen könnte.
Neben dem Sport gab es noch eine zweite Leidenschaft, nämlich die Musik, vor allem das Singen. Nach und nach reifte die Idee in mir, aus beiden Leidenschaften etwas zu machen. So baute ich eine Show aus Sport und Gesang auf.
Nachdem ich eine gute Show ersonnen hatte, bewarb ich mich bei einer Talentshow im Fernsehen. Meine Bewerbung wurde angenommen und ich durfte auftreten.
Aufgeregt fuhr ich zur Aufzeichnung hin und war neugierig darauf, was mich dort erwarten sollte. Nicht nur, dass dort eine Jury war, die mich beurteilen würde, nein, es war auch eine Menge Leute im Publikum und die Sendung würde dann bei Ausstrahlung von Millionen von Menschen gesehen werden.
Nervös betrat ich die Bühne, nachdem ich mich vorgestellt hatte, blendete ich alles aus und legte meine Show hin. Als ich fertig war, wartete ich auf das, was folgen sollte. Überrascht stellte ich fest, meine Darbietung kam super bei allen an. Völlig baff, aber überglücklich realisierte ich dann als man mich direkt ins Finale votete.
Überwältigt stand ich da und konnte das Glück kaum fassen. Lächelnd bedankte ich mich bei allen für das Voting.
Auch die nächsten Tage die Überraschung noch nicht ganz verdaut, was mir bei der Talentshow geschehen war. Nach und nach bekam ich aus meinem Umfeld viel Zuspruch für meinen gelungenen Auftritt. Nach Ausstrahlung der Sendung erhielt ich dann von vielen Menschen ein positives Feedback, ob persönlich oder über soziale Netzwerke, womit ich nie im Leben gerechnet hatte.
Als dann das Finale der Talentshow live im TV ausgestrahlt wurde, da legte ich eine zweite gute Performance ab, die auch gut beim Publikum ankam.
Auch wenn ich das Finale zwar nicht gewann, so war es doch eine sehr positive Erfahrung für mich. Es hatte mir gezeigt, ich kann was und eine Krankheit muss nicht das Ende sein.
Langsam realisiere ich was geschehen ist. Seit längerem bin ich auch frei von epileptischen Anfällen und es lohnt sich ein Kämpferherz zu haben. Denn das Leben kann trotz Schicksalsschläge etwas bieten. Und was mich besonders freut, ich habe mit meinem Weg viele Menschen ansprechen und inspirieren können. Und dass man auch so viel zurückbekommt von den Menschen, die einen ermutigen, sich mitfreuen und dies mit mir teilen wollen. Das ist der schönste Lohn.
Auch möchte ich auf diesem Wege allen Menschen, meine Familie, meinen Freunden und den vielen lieben Fans, für ihre Unterstützung und Treue danken. Ihr seid alle so lieb.
***Ende***
Dies ist die korrigierte Endfassung des Buches. Die Kurzgeschichte ist zwar fiktiv, aber sie basiert auf einer wahren Geschichte.
Ich widme sie dem Schweizer Sportler und Künstler Lukas Fischer, auf seinem Leben basiert dieses Werk.
Bildquelle: www.pixabay.com
An dieser Stelle mein Dank an alle, die mich bei diesem Buch unterstützt haben.
Der Autor
Tag der Veröffentlichung: 21.12.2017
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Gewidmet Lucas Fischer.