Kaum zu glauben, was mir vor kurzem geschah, doch es ist wahr. Neulich hatte ich einen kleinen Unfall, nichts Schlimmes, aber es war ein Fall für die Versicherung. So rief ich dort an und wurde mit einem Mitarbeiter des Callcenters verbunden:
„Guten Tag, sie sprechen mit der Fair-Direkt-Versicherung. Mein Name ist Marc Vogt. Was kann ich für sie tun?“
„Hallo, hier ist Hendrik Berghausen, ich möchte einen Schaden melden.“
„Um was geht es genau?“
„Um einen kleinen Verkehrsunfall, nur Blechschaden.“
Im weiteren Verlauf erklärte ich Herrn Vogt, was vorgefallen war und er versprach mir, sich darum zu kümmern.
Nach dem Telefonat fing ich an zu sinnieren. Dieser Marc Vogt hatte eine geile Stimme. Da schwang etwas mit, das klang sehr sexy.
In den nächsten Tagen folgten einige Briefe und Telefonate um den Schaden zu regulieren. Unbewusst freute ich mich immer auf ein Gespräch mit ihm, weil, seine Stimme machte mich irgendwie an. Umso mehr sank meine Stimmung, als das mit dem Unfall endgültig geregelt war. Nun hatte ich keine Gelegenheit mehr mit ihm zu sprechen. Dabei hatte ich den Eindruck, dass auch er unsere Telefonate genoss.
In der nächsten Zeit dachte ich oft an Marc, ich stellte ihn mir vor und wie er wohl in Natura aussah. Und langsam fing es an in meinem Bauch zu kribbeln. Doch ich konnte doch nicht einfach anrufen und privat mit ihm quatschen. Was wäre, wenn ein anderer Mitarbeiter vom Callcenter das Gespräch annahm? Wie würde er reagieren und auf was für Gedanken würde er dabei kommen? Notgedrungen versuchte ich ihn mir aus dem Kopf zu schlagen.
Etwa zwei Wochen später, ich ging nach Feierabend einkaufen, nachdem ich alles hatte, führte mich mein Weg zur Kasse. Dort stand vor mir ein Mann, sehr attraktiv und mit einer gewissen sympathischen Lässigkeit.
Als er mit der Kassiererin beim bezahlen einige Worte wechselte, da hörte ich seine Stimme.
Überrascht lauschte ich und dachte: „Die Stimme kennst du doch!“ Um sicher zu gehen wollte ich ihn ansprechen. Kaum war ich an der Kasse fertig ging ich in seine Richtung, er war gerade beim einpacken und sprach ihn an:
„Entschuldigung.“
„Ja bitte?“
„Sind sie nicht Herr Marc Vogt von der Versicherung?“
„Ja, das bin ich. Kennen wir uns? Moment, sie sind doch Herr Berghausen, oder?
„Genau, der bin ich. Welch ein Zufall sie hier zu treffen.“
„Stimmt, das ist wirklich ein Zufall.“
Wir standen eine ganze Zeit beieinander und quatschten miteinander. Spontan gingen wir während des Gesprächs auf das vertraute „DU“ über. Plötzlich meinte Marc:
„Hast du morgen Zeit?“
„Ja, wieso fragst du?“
„Ich würde mich gern mit dir treffen und dich näher kennenlernen.“
„Klar, mir geht’s genauso.“
So verabredeten wir uns für den folgenden Abend in einem netten Lokal. Während unserer Unterhaltung bemerkte ich, Marc hatte Interesse an mir, so wie ich auch an ihm. So hatten wir ein spontanes Blind Date ausgemacht, ohne auch nur ansatzweise zu ahnen wie es weitergehen würde. Und auf dem Heimweg dachte ich: „Mensch, er ist wirklich so, wie ich ihn mir vorgestellt hatte.“ Marc war wirklich ein Traummann.
Voller Neugierde freute ich mich auf den nächsten Abend und ihn zu treffen. Der Tag verflog wie im Fluge. Nach Feierabend machte ich mich noch frisch und zog mich passend für mein Treffen an.
Als ich ankam, da war Marc schon da. Unsere Blicke trafen sich. Wir schauten uns an und ich wusste, es würde ein schönes Blind Date und diesem würde eine wundervolle schöne Nacht folgen.
Epilog
Mit meiner Ahnung hatte ich Recht. Das Treffen mit Marc war ein voller Erfolg und die Nacht, die folgte, einfach nur wundervoll, angefüllt mit Lust und Leidenschaft, wie man es nicht mit Worten beschreiben kann. Was das Schönste ist, wir sind jetzt ein Paar. Und so kann durch Zufall durch ein Blind Date auch mal was Besonderes entstehen.
***Ende***
Diese Kurzgeschichte ist für den Erotik-Schreibwettbewerb August/September 2017.
Der Beitrag wurde nur stilistisch korrigiert. Eine grammatikalische Korrektur erfolgt später.
Bildquelle: www.pixabay.com
Das Coverbild wurde bearbeitet.
Der Autor
Tag der Veröffentlichung: 24.08.2017
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