Mein Name ist Roland, ich lebe in Stralsund einer schönen Hansestadt an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern. Lange habe ich als Fahrer für eine Lieferantenfirma gearbeitet. Mittlerweile habe ich ein Hobby zum Beruf gemacht und schreibe. Ich arbeite bei einer Zeitung und verfasse Reisegeschichten und kleinere humoristische Werke. Nebenher schreibe ich auch eigene Sachen wie Kurzgeschichten oder Krimis.
Vor über zwei Jahren, machte ich einen Urlaub, der sehr ereignisreich war. Dabei erlebte ich etwa, das über die Reise hinausging. Es ist etwas, was sich ein Autor kaum besser ausdenken könnte.
Den Urlaub verbrachte ich in Großbritannien, einem Land, das mich schon immer faszinierte. Gerade der ortsübliche Humor interessierte mich, da dieser mich immer wieder aufs Neue für meine Arbeit inspirierte.
An einem Abend, ich weilte in London, besuchte ich eine Lesung. Dort wurde der neue Krimi eines bekannten Autors präsentiert. Während ich mich so umsah um die Atmosphäre zu spüren und um zu schauen wer die anderen Gäste waren, fiel mein Blick auf eine nette Dame, etwa Anfang 40. Sie hatte dunkles, schulterlanges Haar, war mittelgroß und hatte ein schelmisches, aber sehr angenehmes Lächeln. Vorsichtig und interessiert verfolgte mein Blick die Dame.
Während der Lesung blickte ich immer wieder zu ihr hin. Auf einmal merkte ich, dass sie sich für mich zu interessieren schien. Dann trafen sich unsere Blicke, obwohl dies nur einen Sekundenbruchteil dauerte kam er mir wie eine Ewigkeit vor. Dabei lächelten wir uns an.
Nach der Lesung wurde noch ein Imbiss angeboten und es bestand Gelegenheit für Gespräche. Und diese Chance nahm ich wahr.
„Guten Abend, hat Ihnen die Lesung gefallen?“
„Hallo, ja, hat sie. Es ist ein spannender Krimi.“
So hatte ich mit ihr das Gespräch begonnen. Schnell keimte Sympathie auf und gingen sehr schnell auf ein vertrautes „Du“ über. Sie erzählte mir das sie Beata hieß und aus Bretten, einer Stadt in der Nähe von Karlsruhe in Baden-Württemberg, kam.
Im Laufe der Unterhaltung erfuhr ich, Beata war als Übersetzerin tätig und schrieb auch Bücher. Als ich ihr erzählte das ich auch schreib, mussten wir beide über diese Gemeinsamkeit lachen.
Wir unterhielten uns auch über unsere Buchprojekte, und stellten fest, unsere Protagonisten hatten es in sich. Sie verhielten sich so manches mal wie echte Xanthippen oder nervten selbst als Tote noch ihre Umgebung. Wir amüsierten uns so sehr, dass wir schon die Protas aus den Projekten verwechselten.
Die nächsten Tage des Urlaubs unternahmen Beata und ich viel gemeinsam. London hatte ja viel an Kultur zu bieten, diverse Theater, Besuche von Konzerten und Museen. Ein Highlight war der Besuch des Sherlock Holmes Museum in der Baker Street.
Neben den kulturellen Unternehmungen unternahmen wir auch viele andere Dinge, wie zum Beispiel essen gehen oder einfach nur einen Spaziergang machen. Und noch mehr, aber ein wahrer Kavalier genießt und schweigt darüber. Nur so viel sei verraten, unser erster Kuss fand unter einem wunderschönen Birnbaum statt.
Der Urlaub verflog leider viel zu schnell, wir mussten beide wieder nach Hause, weil auch die Pflichten riefen. Im Eifer des Gefechtes vergaßen wir aber, unsere Telefonnummern zu tauschen.
Als ich wieder daheim war, ließ ich die Reise Revue passieren und musste feststellen, dieser Urlaub war einer der besten, den ich je hatte. Auch dachte ich gern an Beata zurück, sie war echt faszinierend. Es war wirklich zu dumm, dass wir unsere Nummern nicht getauscht hatten, denn ich hätte sie gern wiedergesehen.
Diese Tour nach Großbritannien und London bot mir auch genug Stoff für meinen Beruf. Ich konnte dadurch für meine Zeitung einen interessanten Reisebericht machen mit vielen selbstgemachten Fotos. Dieser kam sehr gut bei den Lesern an.
Einige Monate später fand in Frankfurt wieder die jährlich Buchmesse in Frankfurt statt. Viele Freunde von mir waren schon oft dort gewesen und hatten mir davon vorgeschwärmt. Nach einigen Überlegen beschloss ich, die Messe dieses Mal auch zu besuchen. Vielleicht konnte ich die Erfahrungen, die ich dort machen konnte, für meine Autorenarbeit nutzen.
Ohne zu zögern kontaktierte ich meinen Chef ob ich für die Zeit ein paar Tage freibekommen könnte. Nachdem ich sein okay hatte buchte ich ein Hotelzimmer. Denn wie ich hörte, musste man immer rechtzeitig buchen, ansonsten wäre es schwierig eines zu bekommen.
Endlich war der Tag da und es ging in Richtung Frankfurt zur Buchmesse. Nachdem ich im Hotel eingecheckt hatte machte ich meinen ersten Rundgang dort. Meine Freunde hatten Recht, man konnte dort wirklich viel erleben und viele Eindrücke sammeln.
Als ich in Richtung eines Standes für Self-Publisher ging, da dachte ich, ich träume, dort stand inmitten der anderen Standbesucher Beata, im Gespräch mit anderen Besuchern.
Vorsichtig näherte ich mich und wartete ab. Als sie ihre Unterhaltung beendet hatte, da tippte ich ihr von hinten auf die Schulter. Überrascht drehte Beata sich um. Die Überraschung wich der Freude, welches sie mit einem breiten Lächeln quittierte. Lachend umarmten und begrüßten wir uns.
„Grüß dich Roland, schön dich zu sehen.“
„Ich freu mich riesig dich zu sehen Beata. Das ist ja eine Überraschung.“
„Ja, wohl wahr, aber eine angenehme. Wie geht es dir?“
„Sehr gut, kann nicht klagen. Und wie geht’s dir?
„Mir geht’s super.“
„Du, ich hab öfters an den Urlaub in Großbritannien gedacht, wir hatten dort eine schöne Zeit.“
„Ja, die Zeit war wirklich schön, ich hab auch oft daran gedacht.“
„Hast du Lust mit mir die Runde weiterzumachen?“
„Na, aber gern doch. Und wollen wir nachher zusammen Essen gehen?“
„Super Idee von dir.“
Grinsend setzten wir dann den Messe-Rundgang gemeinsam fort. Als wir so zusammen über die Buchmesse gingen, da legte sie den Arm um mich, einfach so und instinktiv. Ich tat es ihr gleich. Und wir trafen sogar Bekannte, unter anderem einen Blaublüter von der Waterkant, er erfrischte sich gerade an einem Getränkestand mit einen Obstler aus Birnen.
Den Rest der Messe verbrachten wir gemeinsam, neben den Veranstaltungen unternahmen wir auch noch andere Dinge zusammen. Dieses Treffen war wieder eine schöne Zeit. Als der Abschied nahte, vergaßen wir diesmal nicht unsere Nummern zu tauschen.
Als wir uns dann verabschiedet hatten, da merkte ich, ich empfand mehr als nur Sympathie für sie. Und wenn ich ihre Signale richtig interpretierte, ging es ihr genauso.
Nach meiner Rückkehr nach Stralsund dauerte es nicht lange, bis Beata mich anrief. Wir quatschten eine ganze Zeit lang über die verschiedensten Dinge und dann fragte sie:
„Sag mal Roland, in Kürze hab ich in Mecklenburg zu tun, was würdest du davon halten, wenn ich dich besuche?“
„Super, gern, ich würde mich riesig freuen dich zu sehen.“
„Dann gebe ich dir in Kürze Bescheid, wann ich komme.“
„Sehr gern.“
Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile. Nach dem Telefonat war ich sehr zufrieden, ein Weiteres Treffen würde eine gute Gelegenheit sein, um uns besser kennenzulernen.
Endlich war der Tag gekommen und Beata war da. Herzlich begrüßten wir uns. Als wir uns so in die Augen sahen, da begann es zwischen uns zu knistern und wir küssten uns. Was während ihres Besuches weiter geschah, bleibt unser Geheimnis, nur so viel, es waren einfach schöne Tage. Und es bestärkte uns, an eine gemeinsame Zukunft zu denken.
Epilog
Nun treffen wir uns schon seit längerem immer wieder. Und jedes Treffen ist etwas ganz Besonderes. Beata und ich wissen, es wird eine Zukunft für uns geben. Wie weit es geht, wird die Zeit zeigen, doch ich bin mir sicher, es wird schön. Aber wir werden es langsam angehen, damit es auch wirklich gut wird. Und dass es eine schöne Folge des Urlaubs wird. Momentan sitzen wir gerade an einem sonnigen und warmen Abend unter einem wilden Birnbaum in einem Park und genießen unser Lieblingsgetränk, einen gut gekühlten Kräuter. Und den schönen Tag werden wir mit einem romantischen Spaziergang an der Ostsee krönen.
**Ende**
Anmerkungen
Die Geschichte ist rein fiktiv. Allein die genannten Orte sind real. Ähnlichkeiten zu lebenden Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Dies ist die fertige und korrigierte Fassung der Kurzgeschichte. Es kann sein, dass die Geschichte später evtl. erweitert wird bzw. das es eine Fortsetzung gibt.
Bildquelle: www.pixabay.com
Das Coverbild wurde bearbeitet.
An dieser Stelle noch ein herzliches Danke an alle Freunde die mich bei diesem Buchprojekt unterstützt haben.
Der Autor
Tag der Veröffentlichung: 17.08.2017
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