Einsam war ich, lange Jahre. Das machte mich traurig, doch ändern tat sich nichts, was ich auch probierte.
Tagsüber ging ich einem langweiligen Bürojob nach, abends und nachts zog ich oft ziellos durch die Gegend, auf der Suche nach etwas Zerstreuung. Abgesehen von einigen Dates geschah aber nichts.
Mit der Zeit gab ich es auf den Mann fürs Leben zu finden. Zu oft wurde ich enttäuscht, verarscht und zurückgewiesen worden. So wurde ich ein einsamer Wolf.
An einem Abend im Herbst, es wurde schon früher dunkel, da begann es sich zu ändern, es kam Bewegung. Wieder zog ich ziellos durch die Gegend. In einer Seitengasse, da bemerkte ich was, eine Gruppe von Personen gingen auf einen einzelnen Mann los. Sie prügelten auf ihn ein. Ohne lange nachzudenken mischte ich mich ein. Erst rief ich die Polizei und dann ging ich auf die Gruppe los, ohne an die Gefahr für mich zu denken.
Erschrocken blickte die Gruppe hoch, doch, welch glücklicher Umstand, sie wandten sich ab und gingen schnellen Schrittes weg. Bewusstlos lag ihr Opfer dort, mit zahlreichen Blessuren und einer blutenden Nase.
Kurz darauf traf dann auch die Polizei ein. Ein Beamter sprach mich an:
„Was ist passiert?“
„Der Mann am Boden wurde von einer Gruppe von vier Männern angegriffen.“
„Und wie ging es weiter?“
„Ich rief die Polizei und ging dann dazwischen. Sie ließen ab und verschwanden.“
In weiteren Fragen gab ich dann noch eine grobe Personenbeschreibung ab und in welcher Richtung die Täter verschwunden waren. Der Polizist fragte mich noch nach meiner Adresse und Telefonnummer, falls noch Fragen waren. Später sollte ich noch auf die Wache kommen um meine Aussage zu Protokoll zu geben.
Ich bekam noch mit wie der verletzte Mann, der noch immer bewusstlos war, mit einem Krankenwagen abtransportiert wurde. Dann ging ich wieder meines Weges.
Die Zeit verging, meine Aussage wegen dem Überfall auf den Mann hatte ich gemacht, ich ging wieder meinen gewohnten Weg als einsamer Wolf.
Fast hatte ich dieses unangenehme Erlebnis vergessen, als ich wieder einen abendlichen Gang durch die Straßen machte, auf einmal geschah es, jemand stand vor mir.
Etwas irritiert blickte ich auf um zu sehen wer da vor mir stand. Es war der Mann von neulich, er, der das Opfer des Überfalls war. Wir sahen uns still an, es fing an zu knistern, von einem Moment auf den anderen fing sich an etwas zu ändern.
Mit einem Lächeln sprach er mich an:
„Danke für Deine Hilfe neulich.“
„Gern geschehen, war doch selbstverständlich.“
„Nein, war es nicht.“
„Für mich schon.“
Es entwickelte sich ein längeres Gespräch. Wir kamen uns näher. Es lag etwas in der Luft, etwas Schönes.
Ein Wunder geschah, aus ihm und mir wurde ein Paar. Was mit einem schrecklichen Ereignis begann führte in eine Liebe. Eine Liebe die bis heute hält. Und so fand ich, der einsame Wolf meinen Partner. Wie heißt es in einem bekanntem Schlager: „Wunder gibt es immer wieder!“ In diesem Lied steckt viel Wahres.
Epilog
Man sollte nie mit Scheuklappen durch das Leben gehen. Jeder kann Opfer eines schrecklichen Ereignisses, wie ein Überfall, eines Einbruches oder ähnliches werden. Jeder ist dankbar, wenn ihm dann Hilfe zuteil wird. Jeder sollte Zivilcourage zeigen, die Bandbreite dazu ist sehr breit. Denn nur wenn man hilft und Einsatz zeigt kann man etwas ändern und die Welt ein kleines Stückchen besser machen.
**Ende**
Copyright: 22.08.2016
Autor: Harald Grenz
Diese Kurzgeschichte ist mir spontan eingefallen. Diese soll die Menschen ermutigen Zivilcourage zu zeigen. Die Story bleibt so wie sie ist, denn die Aussage derselben soll im Vordergrund stehen und nicht die Grammatik.
Das Coverbild zum Buch stammt von der Webseite Pixabay. Es wurde frei und legal, gemäß der Richtlinien heruntergeladen, diese kann man auf der Startseite nachlesen.
Der Autor
Tag der Veröffentlichung: 22.08.2016
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Widmung:
Gewidmet allen meinen Stammlesern.