Eigentlich hatte ich alles, einen guten Job als Model, einen schicken Wagen, eine tolle Wohnung,gute Freunde und auch ein Sexualleben. Durch meinen Beruf kam ich auch viel in der Welt herum, meine Reisen führten mich nach Mailand, Paris, New York und in viele andere Städte. Dadurch sah ich viel von der Welt und lernte überall neue Leute kennen. Mit einigen habe ich mich auch angefreundet.
Nur eines fehlte mir, ein Partner, ein Mann mit dem ich durch dick und dünn gehen konnte. Aber durch meine Tätigkeit blieb kaum Zeit, um den Mann fürs Leben zu finden. So beschränkte sich mein Liebesleben auf Dates und kurzlebige Techtelmechtel. Aber die genoss ich dann auch. Und überall auf der Welt bot sich die Chance auf ein Tête à Tête.
Gern dachte ich an ein Verhältnis mit einem Kollegen zurück. Wir hatten uns in Mailand kennengelernt. Das war vor etwa drei Jahren. Er hieß John und kam aus Großbritannien. Es knisterte sofort zwischen uns, es war, als ob ein Funke übersprang und so begannen wir sehr schnell eine Affäre.
Schon am ersten Abend unseres Kennenlernens verabredeten wir uns in meinem Hotelzimmer. Sehr schnell gingen wir zur Sache. John und ich küssten uns heftig, dabei entledigten wir uns nach und nach unserer Klamotten, Stück für Stück, bei Hemd und Hose angefangen bis hin zur Unterwäsche und den Socken, flogen alle Kleidungsstücke in die Ecke. Wir glitten aufs Bett, unsere Küsse wurden heftiger und die Zungen spielten wie wild miteinander. Mit den Händen erforschten wir gegenseitig unsere Körper. Forsch und wild massierte er meinen Po, es fühlte sich wunderbar an. Langsam ging es mehr zur Sache, wir begannen damit uns gegenseitig einen zu blasen, tief und heftig drangen wir uns in den Mund ein, immer wieder entfuhr uns ein Stöhnen der Lust. Lächelnd legte sich John vor mich hin und reichte mir ein Kondom, nachdem ich es mir übergestreift hatte glitt ich über ihn. Sanft drang ich in ihn ein. In einem Moment der höchsten Intimität hielten wir inne und genossen die Vereinigung. Nach und nach erhöhte ich meinen Rhythmus und fickte ihn lang und heftig. Immer wilder ging es zur Sache, unsere Körper erhitzen sich, bis es sich in einem fulminanten Höhepunkt entlud.
Keuchend lagen wir, eng umschlungen, zusammen ohne zu sprechen. Nach einer kurzen Pause schliefen wir erneut miteinander, doch diesmal wurde ich von John gefickt. Wieder ging es heftig zur Sache und es folgte ein weiterer Orgasmus vom Feinsten.
Nach diesem schönen Sex duschten wir uns und tranken noch gemeinsam ein Glas Rotwein. Auch den Rest der Nacht verbrachten wir zusammen und schliefen eng umschlungen ein.
Während der gesamten Zeit in Mailand trafen wir uns immer wieder privat zu schönen Schäferstündchen. Wir hatten oft Sex miteinander und es ging wild und hart zur Sache, frei nach dem Motto: Auf und nieder, immer wieder.
Doch die Zeit in Mailand neigte sich nach zwei Monaten dem Ende zu. John und ich kehrten zurück, er nach Großbritannien und ich in meine Heimatstadt Köln. Dabei verloren wir uns aus den Augen.
Nach mehreren Aufträgen, die mich längere Zeit in Anspruch nahmen, hatte ich mal Urlaub genommen, es tat gut auch mal auszuspannen. Diese nutzte ich um mich zu erholen oder mich mit Freunden zu treffen und einiges mit ihnen zu unternehmen. Ebenfalls begab ich mich auch in die Kölner Szene um einige Dates zu haben.
Es war sehr schön mal Urlaub zu haben. Auch wenn die Tête à têtes sehr geil waren, seit der Zeit mit John in Mailand hatten sie nicht mehr die Tiefe.
An einem Abend, da war ich mit meinen Freunden Markus und Julius unterwegs, wir besuchten das Kino und im Anschluss gingen wir noch was trinken. Doch irgendwie konnte ich den Abend nicht richtig genießen. Meine Kumpel bemerkten dies.
„Mensch Rolf, was ist mit Dir los?“, meinte Julius.
„Ach nichts, ich bin nur in Gedanken.“
„Es ist doch nicht nur das, Julius hat Recht, mit Dir ist doch was.“
„Ich weiß es selbst nicht.“
„Uns ist es schon öfters aufgefallen, seit Du aus Mailand zurück bist, da bist Du öfters still und abwesend.“
„Kann es sein das Du verknallt bist?“, warf Markus noch ein.
„Wie kommt ihr denn darauf?“
„Naja, seit Du aus Mailand zurück bist, hast Du Dich verändert und als Du uns von John erzählt hast, da leuchteten Deine Augen. Das sagt doch alles.“
„Wenn ihr das sagt.“
Der Rest des Abends verlief eher schleppend. Gegen 23 Uhr zog ich mich dann auch zurück. Am nächsten Tag musste ich mich vorbereiten, denn auf mich wartete ein neuer Modelauftrag in New York. Die Koffer mussten gepackt werden und einige andere Dinge geregelt werden, denn der Job sollte einen Monat dauern.
Als ich dann im Flieger nach Übersee saß, dachte ich unwillkürlich an das Gespräch mit meinen Freunden, sie hatten Recht, ich hatte mich in John verliebt. Doch das hatte ich bisher verdrängt. Denn wie sollte das gehen, wir waren beide erfolgreiche Models, aber wir lebten in unterschiedlichen Ländern, auch hatten wir kaum gemeinsame Aufträge. Und dann stellte sich die Frage, empfindet John genauso für mich? Gut, wir hatten eine schöne Zeit miteinander und klasse Sex, aber reichte das für mehr? Eine Beziehung bedeutet doch mehr als nur das Körperliche.
Als ich in New York landete, da war ich frustriert, die Erkenntnis jemanden zu lieben ohne zu wissen ob es eine Zukunft gibt oder zu wissen ob man ihn überhaupt wiedersehen würde. Das nagte an mir.
Mit dem Taxi fuhr ich dann vom Flughafen zum Hotel und checkte ein. Auf dem Zimmer war meine Stimmung auf dem Tiefpunkt, so machte ich mich über die Hotelbar her und trank einen Drink nach dem anderen. Nur zu gut das ich noch Zeit hatte bis ich arbeiten musste.
Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen konnte, meine beiden Freunde Markus und Julius arbeiteten an einer Überraschung. Diese sollte mich dann doch ganz schön aus den Socken hauen.
In der nächsten Zeit konnte ich mich kaum auf den Job konzentrieren, es fiel mir schwer. So manches Mal musste einiges mehrfach geprobt werden. Immer wieder glitten meine Gedanken in eine andere Richtung.
Währenddessen kümmerten sich meine Freunde um die Überraschung, sie hatten ohne mein Wissen ihre Fühler nach Großbritannien ausgestreckt und machten sich auf die Suche nach John. Und dabei gingen sie sehr hartnäckig zur Sache.
Ich war froh über jeden Tag den ich überstand. Meine Arbeit machte mir keine Freude mehr. Meist musste ich mich zwingen durchzuhalten, sie wurde richtig zur Qual. Auch die anderen am Set merkten, dass mit mir was nicht stimmte. Der Fotograf, diesen kannte ich schon von anderen Aufträgen, machte sich Sorgen und meinte:
„Rolf, Du stehst echt neben Dir, was ist los?“
„Nichts, es ist nichts.“
„Komm, erzähl mir nicht so einen Quatsch, Du bist total verändert.“
„Ich möchte nicht darüber sprechen.“
„Mensch, wenn Du Dich nicht zusammenreißt, dann bist Du den Auftrag los.“
„Vielleicht ist es sogar besser so.“
„Wenn Du so weitermachst bist Du bald raus.“
„Können wir für heute Schluss machen?“
„Ja, so können wir auf jeden Fall nicht arbeiten.“
Nach diesem Gespräch zog ich mich ins Hotel auf mein Zimmer zurück und verkroch mich regelrecht. Kaum angekommen, war es als ob eine Welt in mir zusammenbrach. Mein Leben kam mir hohl und leer vor. Gut, ich hatte einen Job, ein gutes Einkommen, ich hatte etwas von der Welt gesehen. Doch im Gegenzug war ich wie ein Getriebener, heute hier, morgen dort und übermorgen wieder an einem anderen Ort. So richtig heimisch war ich nirgends. Und meine Wohnung war mehr oder minder nur ein Aufenthaltsort von dem ich meine Aufträge koordinierte und darauf wartete bis es wieder losging.
Nun musste ich mir die Frage stellen ob ich so weitermachen wollte wie bisher. Bei allen Vorteilen und auch Schönem dieses Lebens, man musste auf viel verzichten, auf geregelte Arbeitszeiten, auf eine Beziehung und einiges mehr.
Die halbe Nacht lungerte ich im Sessel herum und grübelte wie es weitergehen sollte. Spontan entschloss ich mich den Auftrag einfach hinzuschmeißen und nach Deutschland zurückzukehren. Finanziell konnte ich mir das durchaus erlauben da ich im Laufe der letzten Jahre gut verdient und mir einiges auf die hohe Kante gelegt hatte.
Am nächsten Morgen kontaktierte ich meine Auftraggeber und alle vom Set und unterrichtete sie von meiner Entscheidung. Sie versuchten mich noch umzustimmen, doch letztendlich akzeptierten sie dann doch meine Entscheidung und ließen mich ziehen. Es war fraglich ob sie mich noch mal buchten, doch das war mir egal.
Kurz danach fing ich an meine Koffer zu packen. Nach einigen kurzen Telefonaten hatte ich für den Nachmittag einen Rückflug nach Deutschland gefunden und gebucht. Und so kehrte ich zurück.
Als ich ankam fuhr ich umgehend in meine Wohnung, niemand wusste, dass ich wieder im Land war, auch meine Freunde nicht. In der nächsten Zeit wollte ich niemanden sehen, einfach für mich sein um mir klar zu werden wie es in der Zukunft mit mir weitergehen sollte.
Immer mehr zog ich mich zurück. Am ersten Abend hatte ich mich dann, das erste Mal in meinem Leben, so richtig betrunken. Entsprechend war am nächsten Morgen auch der Kater. In den nächsten Tagen ließ mich einfach gehen, zu nichts hatte ich mehr Bock.
Langsam fiel dann die Decke auf den Kopf, ich raffte mich auf, um mich abzulenken und beschloss mal wieder in die Szene zu gehen. Alles war besser als an Vergangenes zu denken.
Mich zog es in eine stark frequentierte Sauna für Schwule. Dort wurde man immer fündig wenn es um ein schnelles Date ging. Kaum angekommen fand sich schon der erste Kerl.
Schnell war ich mit ihm in einer Ecke verschwunden um zur Sache zu kommen. Die Kleider waren ja in der Umkleide und die Badehose war auch sehr schnell weg. Wir begannen uns gegenseitig zu befummeln und zu wichsen, zwischendurch wurde auch geknutscht. Ehe ich mich versah kam ein weiterer Kerl dazu und es wurde ein flotter Dreier. Während ich mich mit dem einen am abknutschen war fing der Dritte an uns abwechselnd zu blasen. Dann ging es härter zur Sache, abwechselnd und in verschiedenen Stellungen fickten wir uns gegenseitig durch. Immer wilder ging es zur Sache und es wurde gestöhnt wie nichts Gutes. Aus den Augenwinkel sah ich wie wir beim Sex von anderen beobachtet wurden und wie diese sich dabei wichsten. Es ging weiter bis sich Ströme von Orgasmen ergossen.
Fast den ganzen Abend ging es weiter mit dem Sex, sei es zu zweit oder in der Runde. Es wurde gepoppt wie nichts Gutes und als ob es kein Morgen gäbe. Rein, raus, auf und nieder, von zart bis hart, immer wieder.
Irgendwann, es war schon fast Mitternacht, kehrte ich ermattet heim. Bei dieser Sexorgie hatte ich mich total ausgepowert. Ich duschte noch kurz und fiel dann groggy ins Bett.
Auch wenn ich hundemüde war, der Schlaf wollte nicht kommen, unruhig wälzte ich mich im Bett hin und her. Mir wurde klar, der Besuch in der Sauna war nur ein Versuch meine innere Sehnsucht zu betäuben, zu verdrängen oder wie man es auch immer nennen will.
Gut, während des Besuches konnte ich die Sehnsucht unterdrücken, doch sobald ich wieder allein war, da kam sie sofort wieder hoch. Ich stellte fest, man kann nicht vor seinen Gefühlen davonlaufen.
Als ich dann am Morgen aufstand, da stellte sich die Frage ob es so weitergehen soll? Dies musste mit einem klaren Nein beantwortet werden. Und es stellte sich eine weitere Frage, würde ich John jemals wiedersehen? Darauf wusste ich keine Antwort.
Nun saß ich da, allein in meiner Wohnung, wie so ein Häufchen Elend und den Tränen nah. Da rief ich Markus an, nach kurzem Läuten nahm er ab:
„Hallo Rolf, Du bist zurück?“
„Ja, schon seit einigen Tagen.“
„Wie kommt das?“
„Ich hab's drüben nicht mehr ausgehalten.“
„Hm, ich glaube den Grund zu kennen, lieg ich richtig?“
„Ja, das liegst Du. Hast Du Zeit für mich?“
„Na klar, komm vorbei, ich setz uns einen Kaffee auf.“
„Okay, ich bin in einer Stunde bei Dir.“
„Gut, bis nachher dann.“
Nach dem Telefonat machte ich mich frisch und zog mir etwas Schlichtes an. Kurz darauf hüpfte ich in den Wagen und fuhr zu Markus. Kaum bei ihm angekommen begrüßte er mich auch schon herzlich. Doch an seinem Blick konnte ich erkennen, dass er entsetzt über meinen Anblick war.
„Mensch Rolf, wie siehst Du denn aus?“
„Ich weiß, ich sehe so aus wie ich mich fühle, nämlich beschissen.“
„Ja, so siehst Du wirklich aus. Was hast Du bloß getrieben seit Deiner Rückkehr?“
„Frag lieber nicht, das möchtest Du nicht wissen.“
„Wenn Du so kommst, dann wird das schon heftig gewesen sein.“
„Stimmt und ich bin nicht stolz darauf. Du Markus, ich kann nicht mehr.“
„Was ist denn jetzt los mit Dir, sprich Dich doch endlich mal aus.“
„Da gibt es nicht viel sagen, ich liebe John und vermisse ihn. Ich wollte es mir aber nicht eingestehen.“
„Gut, Einsicht ist schon mal da. Nun spring doch mal über Deinen Schatten und such ihn. Sonst gehst Du zugrunde.“
„Da hast Du wohl recht.“
„Dann mach es auch. Und übrigens, damit Du auch am Ball bleibst werden Julius und ich Dich unterstützen. Ach, ehe ich es vergesse, übermorgen bist Du mit uns verabredet.“
„Mir ist aber nicht so nach großartigen Unternehmungen.“
„Komm, jetzt drück Dich nicht, es soll nur ein gemütlicher Abend unter Freunden werden, einfach etwas chillen. Das wird ja wohl gehen.“
„Okay, ein ruhiger Abend und quatschen, das geht.“
Markus und ich saßen noch lang zusammen und quatschen über alles mögliche. Es tat gut mal mit einem Freund zu sprechen, einfach mal etwas Vertrautes zu erleben. Und ich war neugierig auf den Abend mit den beiden. Da ich meine Freunde kannte, wusste ich, sie waren immer für Überraschungen gut.
Als ich heimkehrte, fühlte ich mich besser. Da konnte man merken, es war wichtig wenn man Menschen um sich hat mit denen man befreundet ist oder gar eine Beziehung hat. Das ermutigte mich, dem Rat von Markus zu folgen und nach John zu suchen. Denn, selbst wenn ich ihn fand und nichts aus uns werden würde, dann konnte ich zumindest abschließen, es würde mir zumindest Klarheit verschaffen.
Das erste Mal seit Tagen konnte ich wieder lächeln. Und so ging mein Blick nach vorn und dieser war zuversichtlich. Neugierig erwartete ich die Verabredung mit meinen Freunden. Und danach wollte ich mich dann der Suche nach John widmen.
Der Tag war gekommen wo ich mich mit Markus und Julius traf. Als ich bei den beiden ankam, da erwarteten sie mich vor der Tür, dass machte mich etwas stutzig.
„Hallo ihr Beiden, wollen wir hier draußen bleiben?“
„Hi, nein, es geht gleich herein, aber nicht hier.“ grinste Julius.
„Wieso, wo soll's denn hingehen, auf groß losgehen hab ich kaum Lust.“
„Ach nein, keine Sorge, es wird schon schön und wir bleiben unter uns.“
„Wo soll's denn hingehen?“
„Kennst Du noch unser Häuschen am Rhein?“
„Ja, klar kenne ich das.“
„Gut, dort geht es hin. Und nun lass Dich überraschen.“
So machten wir uns auf den Weg. Komisch, wieso wurde ich das Gefühl nicht los das die beiden etwas ausheckten. Dafür kannte ich Markus und Julius zu lang und zu gut.
Gegen 19 Uhr kamen wir an das Ziel, das Häuschen lag richtig schön am Rhein, es war gemütlich mit einer Terrasse mit Blick auf den Fluss. Dort hatten sie den Tisch für ein Essen gedeckt, es war alles nett zurecht gemacht und es war alles da, was für einen schönen Abend nötig war.
Doch auf einmal stutzte ich, mein Blick ging auf den Tisch. Mir fiel auf das es vier Gedecke gab. Das wunderte mich, denn wir waren doch nur zu dritt.
„Sagt mal, wieso sind da vier Gedecke? Wir sind doch nur zu dritt.“
„Ach, das soll nur etwas symbolisieren“, meinte Julius.
„Genau, denk daran wen Du suchen wolltest, genau deswegen“, ergänzte Markus.
„So, so, ein Anstupser damit ich auch ja nicht aufgebe.“
„Genau das.“
Ich hatte es doch geahnt, dass sie etwas planten. Das passte zu ihnen. Doch das dies erst der Anfang der Überraschung war, dass konnte ich nicht voraussehen. Inzwischen machten wir es uns bei schönem Sommerwetter gemütlich und quatschten über alles Mögliche, nebenher genossen wir auch das Essen und die Getränke.
Ich war so in das Treffen mit meinen Freunden vertieft, dass ich richtig aufschreckte als es an der Tür klopfte.
„Nanu, erwartet ihr noch jemanden?“
„Ach, keine Sorge, es ist ein Bote, er bringt etwas Wichtiges, es ließ sich nicht anders regeln“, meinte Markus.
„Okay, wenn es wichtig ist.“
„Gut, ich geh dann mal eben zur Tür, bin gleich zurück.“
Während Markus eben zur Tür ging unterhielt ich mich mit Julius über meine Pläne. Ich erzählte ihm, dass ich nach Großbritannien fliegen wollte um John zu finden. Komischerweise grinste er dabei als ich ihm das sagte. Ehe ich mich versah folgte die Überraschung. Auf einmal stand jemand hinter mir, verdeckte mir die Augen und rief „Kuckuck“. Erst dachte ich es wäre Markus der sich einen kleinen Scherz mit mir erlaubte.
Doch als die Hände von den Augen verschwanden, da sah ich, Markus stand neben Julius und die beiden grinsten mich schelmisch an. Nun war ich verwirrt. Als ich mich umsah, da fiel ich fast vom Stuhl, so überrascht war ich, da stand in voller Größe und Schönheit John.
Vollkommen baff stand ich nun da, es war kaum zu glauben, dass John nun leibhaftig vor mir mit einem breiten Lachen stand. Nach Luft schnappend glaubte ich es wäre eine Halluzination. Es war als ob die Zeit stillstand. Bis „ER“ die Starre durchbrach:
„Hallo Sweethart, willst Du mich nicht begrüßen?“
„Hallo Johnny-Boy, ich bin platt. Du hier?“
„Ja, dafür kannst Du Dich bei den beiden bedanken, aber willst Du mich nun nicht endlich mal richtig begrüßen?
Ohne weiter etwas zu sagen nahm ich ihn in den Arm und begrüßte ihn mit einem innigen Kuss. Wieder war es als ob die Zeit stillstand. Meine Gedanken, Puls und Herzschlag fuhren Achterbahn. Tief ließ ich mich in diese Situation fallen. Ohne bewusst an die Qualen der Fragen der letzten Tage gedacht zu haben drängten die Antworten hervor. Nun wusste ich: Ja, er liebt mich auch!
Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns voneinander. Lächelnd blickten wir uns an.
„Schön das Du da bist John.“
„Danke, ich musste Dich wiedersehen.“
„Mir geht’s genauso.“
„Ich wollte mich schon auf die Suche nach Dir machen als Deine beiden Freunde mich kontaktierten. Und so haben sie mich zu dieser Idee überredet, wozu nicht viel gehörte da ich Dich ja eh wiederfinden wollte.“
„Die Zwei sind mir schon solche Früchtchen, mich haben sie überredet nach Dir zu suchen.“
Da lachten John und ich herzhaft los und schauten zu Markus und Julius hinüber, sie standen da, unschuldig grinsend, als ob sie kein Wässerchen trüben könnten.
Wir nahmen nun zu viert am Tisch platz und stießen mit einem Sekt auf das Wiedersehen an. Das Essen trat in den Hintergrund, John und ich hatten uns so viel zu erzählen. Nach und nach hielten sich auch Markus und Julius zurück, sie wollten es John und mir ermöglichen unser Wiedersehen zu genießen.
Nach einer halben Stunde zogen sich meine beiden Freunde zurück damit ich mit meinem Johnny-Boy allein sein konnte. Doch sie gingen nicht ohne eine weitere Überraschung. Das Häuschen war ein voll eingerichtetes Ferienhaus. Sie stellten es uns zur Verfügung damit wir dort unser Wiedersehen gebührend auskosten konnten. Sie hatten es extra für uns entsprechend vorbereitet. Und im Schlafzimmer stand, passend für uns, eine schöne Spielwiese in Form eines gemütlichen Doppelbettes.
Als Markus und Julius sich verabschiedet hatten, machten wir es uns wieder auf der Terrasse bequem. Das Wetter spielte mit, es waren angenehme 21 Grad, die Sonne ging langsam unter, sie ließ den Rhein in ein schönes Licht erstrahlen und die ersten Sterne erschienen am Himmel. Dies erweckte eine wohlige und angenehme Stimmung.
Arm in Arm, dicht aneinander gekuschelt saßen wir draußen, mit Blick auf den Fluss und die Stimmung in uns aufnehmend. Worte waren fehl am Platz, wir blickten uns tief in die Augen und die Blicke sagten alles.
Irgendwann zogen wir uns langsam ins Schlafzimmer zurück. Wie spät es war, ich weiß es nicht, die Zeit war bedeutungslos geworden, jetzt zählte nur der Augenblick und nur wir zwei.
Als wir dort ankamen, da begannen wir uns wieder zu küssen, innig und leidenschaftlich, eng umschlungen standen wir da, unsere Zungen spielten wie wild miteinander. Endlich nahm ich seinen Duft wieder wahr, er roch herrlich maskulin und ich konnte mich in seinen traumhaft grau-grünen Augen verlieren.
Zärtlich und mit leuchtenden Augen begann John damit mich auszukleiden, er knöpfte mir das Hemd auf und streife es ab, dann glitten seine Hände abwärts und öffnete die Hose, sie rutschte zu Boden und ich stieß sie weg. Dabei lächelte er mich liebevoll an. Nun war es an mir ihn von seiner Kleidung zu befreien, nach und nach landeten auch diese auf dem Boden. Auch der Rest der Kleidung war schnell ausgezogen. Nackt standen wir nun voreinander. Mit zärtlichem Blick betrachte ich seinen großen und gut gebauten Körper, dieser Anblick bereitete mir Gänsehaut.
Wieder küssten wir uns, ich spürte seine nackte Haut auf der meinen. Oh mein Gott, wie sehr hatte ich mich danach gesehnt, ihn zu spüren, im Arm zu halten. War es ein Traum oder Wirklichkeit? Ihn zu fühlen zeigte mir, es war real.
Wir glitten aufs Bett und John begann mich zu streicheln und bedeckte meinen Körper mit Küssen. Das ließ mich erzittern und aufstöhnen. Unser Verlangen wurde immer größer. Während er mich weiter verwöhnte, griff ich vorsichtig nach einem Kondom, welches auf dem Nachttisch lag. In einem Moment wo wir inne hielten öffnete ich lächelnd die Packung und streifte ihm das Kondom über, meine Beine öffneten sich um ihm Einlass zu gewähren. Vorsichtig kam er über mich und drang zärtlich in mich ein. Mit einem wohligen Schauer genossen wir diese hoch intime Situation. Langsam begann er mich zu verwöhnen, nach und nach steigerte er rhytmisch das Tempo. Immer intensiver wurde unser Liebesspiel, die Gänsehaut wurde stärker und wir verfielen in Ekstase als ob wir miteinander verschmolzen. John und ich glitten in einen Höhepunkt der einem Vulkanausbruch glich.
Ermattet lagen wir nebeneinander auf dem Bett, eng umschlungen, den Augenblick genießend. Unsere Blicke trafen sich, wir beide sahen in den Augen des anderen, dass wir uns von ganzem Herzen liebten. In diesem Moment war das Gestern egal, genauso wie das morgen. Nun zählte nur das Hier und Jetzt, dieser Augenblick, das wir uns wiedergefunden hatten und unsere Liebe. Über diesen unvergesslichen Moment schliefen wir Arm in Arm ein, müde, aber glücklich.
Als ich am nächsten Morgen erwachte, da war ich zufrieden, in mir war die Erkenntnis gewachsen, dass das tägliche Auf und Nieder das Lebens nur erträglich und lebenswert ist, wenn man es mit anderen teilt.
Ich ging duschen um die Lebensgeister in Gang zu bringen, doch ich war leise, denn John schlief noch tief und fest. Danach zog ich mir etwas leichtes an, nebenher glitt mein Blick auf meinen Schatz, still lag er da, der Atem ruhig und gleichmäßig und ein Lächeln lag auf seinem Gesicht. Wie schön es doch dadurch wirkte.
Vorsichtig ging ich auf den Balkon, etwas frische Luft tanken und den Sonnenaufgang genießen. Der Rhein funkelte Golden im Licht. In Gedanken rekapitulierte ich den letzten Abend und die wunderbare Nacht mit John. Jetzt, ja jetzt ich wach war und sah, dass mein Geliebter tatsächlich da war, nun wusste ich, es war kein Traum, es war die pure Wirklichkeit.
Total in mich gekehrt stand ich da und war einfach nur glücklich, Freude durchfloss mich über das Wiedersehen mit meinem Schatz. Auf einmal spürte ich etwas, John war auch wach geworden, er kam zu mir und nahm mich in den Arm, mit einem zärtlichen Kuss in den Nacken begrüßte er mich. Langsam drehte ich mich zu ihm hin und erwiderte seinen Kuss.
„Guten Morgen Liebster, hast Du gut geschlafen?“
„Danke Sweethart, ja und danke für die letzte Nacht.“
„Es war einfach wunderbar.“
„Wie ein Traum der Wirklichkeit wurde.“
Langsam bekamen wir Hunger, John hüpfte auch eben unter die Dusche, danach wollten wir zusammen frühstücken. Als wir dann runtergingen um zu essen, da erwartete uns eine neue Überraschung. Meine beiden Spezies waren heimlich in aller Frühe gekommen und hatten den Frühstückstisch vorbereitet. Und dieser sah gut aus, es gab Croissants, frischen Kaffee und noch viel mehr was zu einem guten Frühstück gehört.
Als wir gemeinsam das Essen genossen, wurde uns klar, wir wollten uns nicht mehr trennen, denn wir gehörten zusammen. Zufrieden und mit einem Lächeln blickten wir, John und ich, in die Zukunft. Und wir waren dankbar solche Freunde wie Markus und Julius zu haben.
Epilog
Nun sind John und ich schon seit eineinhalb Jahren ein glückliches Paar. Wir leben wechselseitig in Köln und London. Beruflich haben wir uns verändert, zwar sind wir noch Models, doch wir touren nicht mehr in der Weltgeschichte herum, heute arbeiten wir mit zwei Fotoagenturen zusammen und könne vor Ort sein. Diese Arbeit gefällt uns bei weitem besser.
Wie im Leben aller Paare gibt es auch bei uns immer wieder ein auf und nieder, nicht nur in sexueller Hinsicht, sondern auch im Alltag, doch das ist gut so, das hält die Liebe frisch.
In Kürze wollen wir in Köln heiraten, John und ich sind uns sicher, dass wir diesen Schritt gehen wollen, denn wir lieben uns von ganzem Herzen, denn das wurde uns klar als wir unsere Affäre hatten und uns danach aus den Augen verloren. Unser Wiedersehen hat es uns ganz deutlich gemacht, dass wir zusammen gehören. Wer unsere Trauzeugen sein werden ist ja klar, es werden unsere beiden Spezies Markus und Julius sein.
Eine Reise ist auch schon geplant, sie wird uns nach Paris führen. Nicht der Mode wegen, sondern weil wir dort unsere Flitterwochen verbringen wollen, denn die Stadt an der Seine ist nicht nur eine Modestadt, nein sie ist die Hauptstadt der Liebe. Und gibt es denn etwas Schöneres als die Liebe?
***Ende***
Copyright: 26.05.2016
Autor: Harald Grenz
Dies ist nun die endgültige und korrigiert Fassung des Buches.
Das Coverbild zum Buch stammt von der Webseite Pixabay. Sie dürfen frei genutzt werden. Anbei ein Zitat der genannten Webseite, dort heißt es:
"Alle Bilder und Videos auf Pixabay sind frei von Urheberrechten unter Creative Commons CC0 veröffentlicht. Du kannst diese kostenlos herunterladen, verändern und für beliebige Zwecke verwenden, auch in kommerziellen Anwendungen. Eine Namensnennung ist nicht erforderlich." -Zitat Ende -
An dieser Stelle möchte ich mich bei folgenden Leuten für ihre Unterstützung bedanken:
Bei Karin Kaiser, sie hat betagelesen und die Korrektur übernommen.
Bei Dirk Harms, er hat mir den Titel des Buches geliefert und mich dadurch zu dieser Geschichte inspiriert.
Bei Valerie le Fiery, sie hat das Coverbild bearbeitet und es zu einem Highlight gemacht.
Bei Frank Böhm, er hat den passenden Klappentext geschrieben.
Der Autor
Tag der Veröffentlichung: 27.05.2016
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses Buch widme ich Heike Görnt, sie ist eine meiner treuen Stammleserinnen. Ihr verdanke ich auch das 1000. Herz hier auf Bookrix. Des weiteren widme ich es Karin Kaiser, Valerie le Fiery und Dirk Harms, für ihre tolle Unterstützung und ihre Hilfe, nicht nur bei diesem Buchprojekt. Und zu guter Letzt widme ich es einer ganz besonderen Freundin, Chistiane Höppke.