„Computerlogbuch der Enterprise. Nun sind wir seit einem Jahr im Betaquadranten unterwegs. In dieser Zeit haben wir viele neue Planeten entdeckt und auch Kontakt zu neuen Spezies aufgenommen. Durch unsere Reise konnten wir bisher auch viele neue Daten für unsere Astrometrie und die Sternenkarten sammeln. Bisher hatte sich die Reise für uns gelohnt.“
Vor Reiseantritt hatte sich einiges getan, es gab Änderungen bei der Crew. So ernannte ich meinen Wissenschaftsoffizier Lieutenant Commander Baxter zum Ersten Offizier, auch Fähnrich Demora Sulu hatte sich auf der ersten Reise gut bewährt und wurde zum Lieutenant befördert. Neu hinzugekommen ist der Schiffsarzt, ein Dr. Walter Winzig. Wie ich erfahren habe, ist dieser ein Nachfahre von einem Dr. Waldemar Winzig, der einmal eine kuriose Arzthelferin mit Namen Isabell Lotterblom hatte und so zu einer gewissen Berühmtheit gelangte. Der neue Bordarzt machte sich gut und er passte auch gut zur Besatzung.
Nachdem wir nun schon ein ganzes Jahr hart an der Mission gearbeitet hatten, gönnten wir uns mal eine Woche etwas Ruhe. Wir umkreisten den Planeten Mantar, diesen hatten wir entdeckt und Kontakt mit den Bewohnern aufgenommen. Die Mantaraner waren ein gastfreundliches Volk, so konnten wir uns mal ausruhen, aber auch gleichzeitig die Vorräte des Schiffes auffrischen.
Während ich und viele aus der Crew die Zeit nutzten um mal auf den Planeten zu beamen zog sich Dr. Winzig gern in sein Quartier zurück um seinen Lieblingshobby zu frönen, dem Lesen.
„Doktor, wieso kommen Sie nicht mal mit auf den Planeten, zum Lesen bleibt doch noch genug Zeit.“
„Ach Captain, ich mach mir nicht so viel daraus, am besten kann ich beim Lesen entspannen.“
„Wer weiß, vielleicht können Sie noch etwas finden für die Bordapotheke.“
„Darum wird sich meine Assistentin Fähnrich Grant kümmern, das habe ich schon mit ihr geklärt.“
„Okay. Was lesen Sie denn gerade für Bücher?“
„Momentan lese ich gerade einige Werke der Autorin Katharina von Luder-Blaublut.“
„Die sagt mir so nichts. Schreibt sie denn gut?“
„Ja, das war eine ganz begabte Autorin des frühen 21. Jahrhunderts, mein Vorfahr Waldemar kannte sie noch persönlich und sie hatte im Jahr 2021 ganz überraschend den Nobelpreis für Literatur gewonnen für einen Tatsachenroman über den Ort Immergrün-Pfauenhausen.“
„Das klingt ja interessant, vielleicht sollte ich auch mal ein Buch von ihr lesen. Hat sie denn viel geschrieben?“
„Sie hat über 25 Bücher geschrieben, ich kann sie Ihnen nur empfehlen Captain.“
„Ich komme darauf zurück Doktor. Dann wünsche ich Ihnen viel Spaß beim lesen.“
„Danke Sir. Und Ihnen einen schönen Landurlaub.“
Kurz nach dem Gespräch mit dem Schiffsarzt ließ ich mich auf den Planeten beamen. Dieser war von einer einzigartigen Schönheit, allein das Sonnenlicht ließ ihn in einem wunderschönen Gold erstrahlen. Ebenso gab es dort eine faszinierende Fauna und Flora. Gerade die reiche Vielfalt der Obst- und Gemüsesorten war interessant. Mit diesen konnten wir gut unsere Vorräte auffrischen und mehr Abwechslung in den Speiseplan bringen.
Die Mantaraner waren ein interessantes Volk, von ihrem Äußeren erinnerten sie etwas an die Andorianer, wegen ihrer leicht bläulichen Haut. Aber sie waren ein sehr offenes Volk, meiner Einschätzung nach könnten sie zu Freunden und Partnern der Föderation werden.
Die Woche des Landurlaubes verging sehr schnell, die Zeit war angefüllt mit einem regen Austausch von Informationen. Dabei entwickelte sich auch sehr viel Verständnis für die Kulturen des jeweils anderen. So wurden aus Fremden neue Freunde.
Seufzend begab ich mich auf die Brücke, die Mission musste weitergehen.
„Captain auf der Brücke!“, wurde ich angekündigt.
„Lieutenant Sulu, Kurs setzen auf 3471 zu 659,2 mit Warp 6.“
„Aye Captain.“
„Beschleunigen Sie.“
„Sir, wie hat es Ihnen auf dem Planeten gefallen?“
„Sehr gut Commander, ich denke, dass der Kontakt sich lohnen wird.“
„Wollen wir hoffen, dass die weitere Reise weiterhin so interessante Begegnungen mit sich bringt.“
„Wir werden sehen, bisher war die Mission erfolgreich. Ach Commander, wie sieht es eigentlich im Maschinenraum aus, hat unser Plaschke eigentlich die Störungen in den Leitungen behoben?“
„Er gab mir eben Bericht, in maximal einer Stunde sollen die letzten Leitungen gerichtet sein. Aber sie kennen ja Plaschke, erst, wird er leicht cholerisch, doch dann macht er sich gewissenhaft ans Werk.“
Mit Plaschke war unser Chefingenieur Chief Adams gemeint, diesen Spitznamen hatte er von einer Romanfigur mit gleichem Namen. In dem Roman eines humoristischen Autors des frühen 21. Jahrhunderts geht es um einen cholerischen Elektriker der selbst nach seinem Tod noch seine Umwelt noch heimsucht.
In den nächsten Tagen war nicht sehr viel los, wir kartografierten die Region und untersuchten einige gashaltige Anomalien. Das waren Routinearbeiten und keine spektakulären Dinge, aber das gehört auch dazu.
„Captain, wir haben da was auf den Langstreckensensoren.“
„Was denn Commander, können Sie etwas genauer sein?“
„Sehr viel ist es nicht, es scheint, dass von einem unbewohnten Planeten, etwa 5 Lichtjahre von uns entfernt ein automatisches Signal gesendet wird. Die Frequenzen die dabei benutzt werden sind uns nicht bekannt.“
„Ein Signal von einem unbewohnten Planeten, das ist seltsam. Können Sie Lebenszeichen feststellen?“
„Nein, Lebenszeichen gibt es keine.“
„ Lieutenant, ändern Sie den Kurs, das wollen wir uns mal näher ansehen.“
„Aye Sir, Kurs ist geändert, bei Warp 6 sind wir in ca. 30 Minuten dort.“
„Gut, Commander, scannen Sie kontinuierlich weiter, ich möchte möglichst genaue Informationen haben.“
„Jawohl Captain.“
Das klang schon spannender, wenn der Planet unbewohnt war, wie konnte von dort ein Signal kommen? Das galt es zu untersuchen. Nach 30 Minuten kamen wir an. Die Scans wurden immer genauer. Es stellte sich heraus, dass sich ein Wrack auf der Oberfläche befand. Auf dem ersten Blick schien es unbekannt zu sein. Auch wenn wir uns nun im Orbit um dem Planeten befanden, Lebenszeichen gab es weiterhin keine.
„Commander, Plaschke, kommen Sie in den Bereitschaftsraum zur Lagebesprechung. Sulu, Sie haben die Brücke.“
„Aye Sir, sofort.“
Kaum im Bereitschaftsraum angekommen, widmeten wir uns diesem Rätsel. Irgendwie kam mir was an dem Wrack bekannt vor, nur konnte ich es noch nicht sofort einordnen.
„Commander, was meinen Sie, gaben die Scans Auskunft über die Absturzursache?“
„Nein Sir, die gibt es nicht.“
„Plaschke, kennen Sie die Bauart des Schiffes?“
„Mir ist die vollkommen unbekannt, ich kann nur sagen dass das Schiff kubusförmig war.“
„Nun gut, so kommen wir nicht weiter. Commander, Chief, stellen Sie ein Außenteam zusammen, am besten ein Technikerteam und beamen Sie auf den Planeten und untersuchen das Wrack. Am besten ist es wenn Sie das Team leiten Plaschke.“
„Sofort Captain, wir machen uns gleich ans Werk.“
Kurz darauf beamte sich Chief Adams mit drei Technikern hinunter. Unterdessen untersuchte Commander Baxter das automatische Signal und wohin es gesendet wurde. Währenddessen grübelte ich, woher mir das Schiff nur bekannt vorkam. Einige Minuten später meldete sich das Außenteam.
„Außenteam an Captain Harriman.“
„Was gibt es Chief?“
„Wir haben das Wrack betreten, es gibt kein Leben, aber wir haben einige Tote entdeckt, aber die Verstorbenen sind merkwürdig.“
„Inwiefern Plaschke?“
„Die Crew sind keine reinen Humanoiden.“
„Was soll das denn heißen?“
„Nun es klingt merkwürdig, sie sind halb humanoid und halb kybernetisch.“
„Was sagen Sie da, halb humanoid und halb kybernetisch?
„Jawohl Sir, und sie scheinen auch von unterschiedlichen Spezies zu stammen.“
„Merkwürdig und was können Sie sonst noch berichten?“
„Das Signal, das wir aufgefangen haben, scheint eine Art Notsignal zu sein, welches automatisch und in Intervallen gesendet wird.“
„Moment Chief, bleiben Sie mal in der Leitung. Commander, kommen Sie mal, konnten Sie verfolgen, wo das Signal hingeht?“
„Ja Captain, es wird in den Delta-Quadranten geschickt.“
„Chief, versuchen Sie sofort das Signal zu beenden, wenn es sich nicht abstellen lässt, dann zerstören Sie den Transmitter.“
„Aber Captain, wieso ….?“
„Fragen Sie nicht, tun Sie es einfach. Erklärungen folgen später.“
„Aye Sir.“
„Commander, geben Sie Alarm Gelb und erhöhte Wachsamkeit, die Sensoren auf maximale Reichweite stellen. Und geben Sie dem Transporterraum Bescheid, sie sollen das Außenteam ständig erfasst halten und gegebenenfalls sofort hochbeamen.“
„Captain, was haben Sie, wieso diese Aufregung?“
„Tun Sie, was ich befohlen hab, ich kläre Sie und die Crew noch auf, ich muss nur noch was überprüfen, aber wenn ich richtig liege, dann besteht Gefahr.“
„Jawohl Captain.“
Ich bediente mich der Datenbank des Schiffes, mir dämmerte das es schon mal eine ähnliche Begegnung gab, doch ich musste nachschauen wann und wo das war, nach intensiver Suche wurde ich fündig. Es war noch nicht lange her, da hatte Jonathan Archer, der Captain der allerersten Enterprise aus der NX-Reihe, den ersten Schiffen mit Warp-5-Antrieb, eine ähnliche Begegnung mit diesen seltsamen halb menschlichen und halb kybernetischen Wesen hatte. In dem Bericht hieß es, diese Spezies seien eine aggressive Rasse die eine Art kollektives Bewusstsein hatten und das sie, bei Begegnungen mit anderen Schiffen, deren Crews assimilierten. Nur mit Mühe konnte Archer damals den Angriff abwehren, dabei verlor er einige Besatzungsmitglieder und diese wurden durch die Assimilation auch in diese Mischwesen umgewandelt. Er war gezwungen diese zu töten. Danach zerstörte er das Schiff der Aliens.
Nun wusste ich woher mir das bekannt vorkam, darüber wurde einmal auf der Akademie berichtet. Jetzt hieß es handeln, es muss verhindert werden, dass diese Aliens, die ihren Ursprung wohl im Delta-Quadranten hatte, hierher gelockt würde.
„Harriman an Chief Adams.“
„Ja Captain?“
„Konnten Sie das Signal beenden?
„Ja, konnte ich, aber ich musste den Transmitter zerstören.“
„Gut. Konnten Sie mit den Tricordern genug Daten sammeln“
„Ja, es sind viele Informationen gesammelt worden.“
„Gut, dann beamen Sie mit dem Außenteam sofort zurück.“
„Aye, aye, Captain.“
„Harriman Ende. Commander, kommen Sie bitte sofort zu mir.“
„Was gibt es denn Captain?“
„Das sage ich Ihnen dann.“
Kurz darauf betrat mein erster Offizier Commander Baxter meinen Raum.
„Commander, machen Sie die Waffen scharf, nicht nur die Phaser, auch die Torpedos. Sobald das Außenteam zurück ist werden wir das Wrack sofort komplett zerstören.“
„Wieso denn das Sir? Ist das nötig?“
„Ja, sobald Plaschke zurück ist, setzen wir uns wieder zusammen und dann werde ich es Ihnen erklären. Sie werden verstehen, dass höchste Eile geboten ist.“
„Sie machen es ja spannend Captain.“
„In 30 Minuten treffen wir uns dann im Bereitschaftsraum.“
Zusammen mit Baxter ging ich auf die Brücke. Ich war angespannt, es musste schnell gehandelt werden.
„Lieutenant Sulu, gibt es irgendwas auf den Sensoren?“
„Nein Captain, alles ist ruhig, nichts ungewöhnliches und auch keinem Schiffe auf dem Schirm.“
„Gut, bleiben Sie wachsam, wenn was ist, dann geben Sie sofort Bescheid.“
„Jawohl Captain.“
Kurze Zeit später stand das Meeting an, nicht nur Commander Baxter und Plaschke waren anwesend, auch Doktor Winzig war dabei. Chief Adams hatte auch bei der Besichtigung des Wracks Scanns von den toten Aliens gemacht, diese Daten sollte der Doktor auswerten, denn jede Information war jetzt wichtig.
„Meine Herren, ich habe Sie nun gerufen um Sie aufzuklären, hier, sehen Sie sich die Daten an die ich für Sie herausgesucht habe, das sind Berichte die von Captain Archer damals mit der Warp-5-Enterprise erstellt hatte, er hatte damals bei seiner Mission im Alpha-Quadranten auch schon eine Begegnung mit diesen Aliens gehabt. Wenn Sie diese nun mit unseren Daten vergleichen, dann verstehen Sie meine Sorgen und Eile.“
Die Drei lasen die Berichte und verglichen diese mit den, von uns gesammelten Daten. Sie stimmten mir zu, das Wrack musste zerstört werden.
„Also meine Herren, folgendes wird jetzt gemacht. Commander, Sie kümmern sich um die Zerstörung des Wracks, es darf nichts mehr davon übrigbleiben. Plaschke, Sie kümmern sich um die Verbesserung von Antrieb, Schilden und auch Waffen. Und Sie Doktor, sie werten die medizinischen Scans aus, greifen Sie auch auf die Daten von früher zurück, Dr. Phlox, der Arzt auf der NX-Enterprise hat dort einiges, sehr Wissenswertes, zusammengetragen. Wie lange brauchen Sie für alles?“
„Für die Zerstörung des Wracks brauche ich nicht lang, in fünf Minuten bin ich dazu bereit“, meinte Baxter.
„Ich denke das ich so circa zwei bis drei Tage brauche um alles zu modifizieren“, merkte Chief „Plaschke“ Adams an.
„Und Sie Doktor?“
„Nun, ich benötige etwa einen Tag.“
„Gut, dann mal an die Arbeit, halten Sie mich auf dem Laufenden.“
Damit war das Meeting beendet. Während ich mit Baxter wieder auf die Brücke ging, begaben sich Plaschke und Winzig in den Maschinenraum und auf die Krankenstation. Als erstes sollte nun das Wrack vernichtet werden. Als der Commander meldete das die Waffen einsatzbereit war, da gab ich den Feuerbefehl. Nach einigen Minuten des Beschusses blieb vom Schiff der Aliens keine Spur mehr übrig.
„Lieutenant Sulu, gehen Sie auf ursprünglichen Kurs mit Warp 7. Beschleunigen Sie. Commander, Sie übernehmen die Brücke, ich kümmere mich unterdessen um eine Meldung an das Oberkommando.“
„Aye, aye Captain“, kam es von den Beiden.
Ich zog mich in meinen Bereitschaftsraum zurück, in aller Ruhe wollte ich dann noch mal die alten Berichte von der alten Enterprise durchgehen und diese mit den aktuellen Ereignissen vergleichen. Dies alles beunruhigte mich doch mehr als gedacht. Wenn dann noch der endgültige Bericht von Winzig kam, dann sollte man sich Gedanken machen. Alles wies darauf hin, dass es langfristig mit den Maschinenwesen zu Problemen kommen könnte. Bisher war klar, ihre Transmission bräuchte einige Jahrzehnte bis sie ihr Ziel erreichte, denn nach Berechnung der Route führte der Weg sehr tief in den Delta-Quadranten hinein. Aber trotz allem, man sollte diese potentielle Gefahr nicht unterschätzen, denn diese Aliens hatten sehr leistungsstarke Schiffe, erst die Begegnung die Captain Archer im Alpha-Quadranten mit ihnen hatte und nun unser Zusammentreffen.
Kurz nachdem ich mit dem Bericht für das Oberkommando fertig war, klingelte es an der Tür.
„Herein“, rief ich.
„Captain, ich wollte Ihnen Bericht erstatten. Auf den Langstreckensensoren ist nichts zu sehen, da ist nichts Ungewöhnliches. Und im Maschinenraum geht es rund, Chief Adams macht seinem Spitznamen „Plaschke“ alle Ehre, er bekommt bald einen cholerischen Anfall nach dem anderen bei dem ganzen Stress. Seine Leute kommen nicht so hinterher, er staucht diese ganz schön zusammen.“
„Nun ja, etwas gesunder Stress ist gut, das schärft die Aufmerksamkeit. Nach allem was die Fakten sagen, ist mit diesen Wesen wirklich nicht gut Kirschen essen, da ist Vorsicht geboten, selbst wenn momentan keine akute Gefahr besteht. Und gibt’s was neues vom Doktor?“
„Dem stimme ich zu, eine gesunde Vorsicht ist wichtig. Und nein, vom Doktor gibt’s noch nichts Neues.“
„Was meinen Sie Commander, kommen Sie mit zur Krankenstation um einen Zwischenbericht von Winzig zu bekommen und dann gehen wir zusammen im Casino einen Kaffee trinken?“
„Sehr gern Sir.“
Gemeinsam mit meinem ersten Offizier machte ich mich auf den Weg zum Schiffsarzt, mal sehen was er zu berichten hatte. Ich brauchte zumindest eine vorläufige Einschätzung von ihm um meinen Bericht fürs Oberkommando.
„Ah Captain, gut das Sie kommen, ich wollte mich gerade bei Ihnen melden.“
„Was haben Sie denn für mich Winzig.“
„Diese Maschinenwesen, sie kommen als rein biologische Wesen zur Welt, die kybernetischen Teile kommen erst später. Und wenn sie andere assimilieren, dann benutzen sie Nanotechnologie. Diese Techniken sind so fortgeschritten, wir werden noch sehr lang brauchen um diese komplett zu verstehen. Es wäre besser, dass wir das der Wissenschaftsabteilung der Sternenflotte überlassen, dort haben sie die besseren Möglichkeiten.“
„Gut, machen Sie mir eine vorläufige Einschätzung fertig, dann kann ich diese meinen Bericht an das Oberkommando mit hinzufügen.“
„Geht in Ordnung Captain. Reicht es, wenn Sie den Bericht in knapp zwei Stunden haben?“
„Das reicht vollkommen. Wieso fragen Sie Doktor?“
„Nun, ich wollte mal eine Pause im Casino machen und einen Kaffee trinken.“
„Dann kommen Sie gleich mit, Baxter und ich sind auch auf den Weg dorthin, wir wollten auch einen Kaffee trinken.“
Die kleine Pause war nötig, wir standen alle unter Stress wegen der Begegnung mit dem Wrack der Maschinenwesen. Wir unterhielten uns auch mal über andere Themen als nur die Pflicht. Auf dem Flur war mein Chefingenieur zu hören, er war ziemlich laut am Fluchen, ein Zeichen dafür, dass er wieder einen cholerischen Anfall hatte. Seinen Spitznamen „Plaschke“ trug er wirklich zurecht. Den Roman über den einzigartigen Elektriker hatte ich schon gelesen, es scheint, der Autor des Buches konnte wohl in die Zukunft sehen, als ob Adams sozusagen als Vorlage gedient hätte. Mit einem missmutigen Gesicht betrat er das Casino.
„Also Plaschke, nun beruhigen Sie sich, gesellen Sie sich zu uns und trinken mit uns einen Kaffee. Was ist denn los, wieso schimpfen Sie so?“
„Danke Captain, manche im Maschinenraum können einen Plasmaverteiler nicht von einem duotronischen Verstärker unterscheiden.“
„Seien Sie nicht so streng, momentan stehen wir alle unter Stress.“
„Sie haben ja recht Captain.“
„Nun mal genug von der Pflicht, lassen Sie uns den Kaffee genießen. Sagen Sie mal Doktor, erzählen Sie uns doch mal von Ihren Büchern. Was hat es denn mit der Autorin zu tun von der Sie mir erzählten.“
„Gern Sir, die Autorin heißt Katharina von Luder-Blaublut, sie war eine sehr erfolgreiche Schriftstellerin, ihren größten Erfolg hatte sie mit dem Roman über den Ort Immergrün-Pfauenhausen.“
„ Sie machen mich neugierig. Was ist denn daran so besonders?“
„Nun, es war ein Tatsachenroman, darin geht es um eine ehemalige Arzthelferin meines Ahnen Waldemar. Mein Vorfahr hatte so seine liebe Not mit ihr. Sie konnte ihn zur Weißglut treiben. Sie war als Arzthelferin eine Katastrophe, wie sie teilweise mit den Patienten umging. Isabell Lotterblom war eine auf Äußerlichkeiten bezogene Person. Arbeit ging sie gern aus dem Weg, aber wenn sie sich einen Fingernagel abbrach, da machte sie ein Drama draus. Auf die Spitze trieb sie es, als sie mal Urlaub in Immergrün-Pfauenhausen machte und dort an einen der zahlreichen Schönheitswettbewerbe teilzunehmen. Sie hat da tatsächlich den einen Wettbewerb zur Miss Maniküre gewonnen. Und daraus Frau von Luder-Blaublut einen Roman gemacht und dafür erhielt sie dann auch den Nobelpreis für Literatur gewonnen.“
„Das hört sich sehr interessant an Doktor. Würden Sie mir das Buch mal ausleihen, ich möchte es gern mal lesen.“
„Sie bekommen es die Tage Sir.“
Gut, danke Ihnen Doktor. So meine Herren, ich denke, wir machen uns wieder an die Arbeit heran, die Pflicht ruft.“
So gingen wir alle wieder an unsere Aufgaben. Während Commander Baxter die Brücke übernahm, kümmerte ich mich weiter um den Bericht für das Oberkommando, kurze Zeit später erhielt ich dann die Daten vom Doktor. Nun konnte ich den Bericht abschicken.
„Captain an Brücke.“
„Ja Captain, Baxter hier.“
„Stellen Sie mir eine gesicherte Verbindung zur Sternenflotte her, Priorität eins und von meinem Raum aus.“
„Aye, aye Sir.“
Kurz darauf stand die Leitung und der Bericht ging ab. Nun hieß es abwarten. Unterdessen kamen wir an einen Nebel an. So konnten wir uns wieder der Aufgabe widmen, für die wir unterwegs waren, nämlich die Erforschung des Weltraums.
Wir flogen näher an den Nebel heran um ihn zu untersuchen. Erst scannten wir ihn und anschließend schickten wir Sonden hinein die Proben sammeln sollten, so sollte auch verhindert werden dass das Schiff durch unbekannte Stoffe beschädigt würde.
Vier Tage hielten wir uns am Nebel auf, dieser war einer der größten, der bisher untersucht wurde. Kurz bevor wir weiterfliegen wollten, kam eine Nachricht der Sternenflotte.
Die Videonachricht lautete:
„Captain Harriman, wir haben Ihren Bericht erhalten, dieser war sehr aufschlussreich und zugleich auch besorgniserregend. Bei der weiteren Verfahrensweise ist Ihre Anwesenheit erforderlich. Von daher erhalten Sie den Befehl umgehend zur Erde zurückzukehren. Wir erwarten die Bestätigung des Befehls und dass Sie sich über Subraumfunk melden, sobald Sie in Kommunikationsreichweite sind. Sternenflotte Ende.“
Nun gut, die Sternenflotte sah es wohl genauso kritisch wie ich. Dann ist es wohl besser die Erkundungsmission zu unterbrechen. So begab ich mich auf die Brücke um die Rückreise anzuordnen.
„Lieutenant Sulu, Kursänderung. Setzen Sie Kurs in Richtung Erde.“
„Aye Sir, aber wieso?“
„Ich habe eben, durch die eingegangene Nachricht der Sternenflotte, den Befehl zur Rückkehr erhalten. Das Oberkommando möchte uns bei der Entwicklung einer Strategie dabeihaben.“
„Kurs liegt an Captain.“
„Gut Lieutenant, beschleunigen Sie mit Warp 8.“
So flogen wir zurück zur Erde. Die Erkundung des Beta-Quadranten war nun erst einmal unterbrochen, doch nicht beendet. Gespannt sehe ich der Zukunft entgegen, welche Abenteuer der Enterprise noch erwarten würden. Die Rückreise werde ich nun nutzen um mich mit der Autorin Katharina von Luder-Blaublut zu beschäftigen, auch mit dem Buch über die Arzthelferin des Ahnen meines Schiffsarztes Dr. Winzig. Auch den Roman über den cholerischen Elektriker, dem mein Chefingenieur Chief „Plaschke“ Adams seinen Spitznamen zu verdanken hat.
Eines ist sicher, diese unterbrochene Mission wird nicht die letzte Reise in die unendlichen Weiten des Weltalls gewesen sein. Ein gutes Schiff mit der besten Crew der Flotte.
** Ende **
Copyright: 10.11.2015
Autor: Harald Grenz
Die Figuren von Captain Harriman und Demora Sulu sind aus dem Film Star Trek 7 - Treffen der Generationen entnommen. Die Figuren von Captain Archer und Dr. Phlox sind aus der Serie Star Trek - Enterprise entnommen. Die Figuren der Katharina von Luder-Blaublut, Dr. Waldemar Winzig, Isabel Lotterblom und Plaschke sind aus Geschichten von befreundeten Autoren entnommen. Diese Freunde gaben mir ihr Einverständnis zur Verwendung ihrer Protagonisten.
Die vorliegende Geschichte wurde durch meine gute Freundin und Autorenkollegin Karin Kaiser beta-gelesen und korrigiert.
Das Coverbild stammt im Originalen von der Webseite Pixabay, es wurde durch meine gute Freundin und Autorenkollegin Valerie le Fiery bearbeitet. Die Rechte am bearbeiteten Coverbild liegen bei mir.
Ich danke Karin Kaiser, Valerie le Fiery, Frank Böhm und Dirk Harms für ihre Hilfe bei meinem Buchprojekt und das ich deren Figuren im vorliegenden Buch verwenden darf.
Der Autor
Tag der Veröffentlichung: 30.11.2015
Alle Rechte vorbehalten