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Alte Berufe

Wenn man sich mit der Erforschung seiner Familie beschäftigt, so stößt man unweigerlich auch über viele Berufe. Einige davon gibt es heute auch noch, aber sehr stark modernisiert. Andere Berufe gibt es kaum noch oder diese sind ausgestorben.

 

In diesem Buch werden einige dieser alten Berufe in Wort und Bild beschrieben.

 

Eishändler

Der Eishändler verkaufte Wassereis, welches er aus Eiskellern oder Eishäusern (die er evtl. sogar selbst betrieb) bezog an städtische private Haushalte und an die Gastronomie. Damals gab es noch sehr viele Eisschränke zur Kühlung von Lebensmittel. Diesen Beruf gab es etwas bis in die 1960er Jahre. Mit der Massenproduktion von Kühlschränken wurde der Beruf unrentabel und starb aus.

 

Flößer

Ein alter Beruf, der weltweit, in vielen Ländern in Gegenden mit sehr viel Wald betrieben wurde. Seine Aufgabe bestand darin, die gefällten Holzstämme entweder als Floß auf Flüssen (Flößerei) oder einzeln auf Bächen oder über hierfür angelegte Floßgräben zum Zielort wie z. B. Werften oder Holzplätze zu treiben. In Europa ist der Beruf des Flößers mittlerweile ausgestorben.

 

Heizer

Ein Beruf der in bestimmten Bereichen für die manuelle Befeuerung zuständig war. Dazu gehörte das Anfachen, Schüren und die Brennstoffbeschickung. Heizer waren früher insbesondere auf Dampflokomotiven oder Dampfschiffen zu finden, aber auch bei anderen, stationären Verbrennungsanlagen. Heutzutage ist das klassische Berufsbild des Heizers nahezu ausgestorben.

 

Köhler

Die Aufgabe eines Köhlers ist es Holzkohle herzustellen. Dazu wird Holz in einem so genannten Kohlenmeiler verschwelt. Den Betrieb eines Köhlers nennt man auch Köhlerei. Die Köhlerei zählt zu den ältesten Handwerkstechniken der Menschheit. Der Köhler ist heute ein nahezu ausgestorbener Beruf.

 

Hutmacher

Ein alter Handwerksberuf der sich mit der Herstellung von Hüten und Kopfbedeckungen aus verschiedenen Materialien beschäftigt. Eine Hutmacherzunft wird in einer süddeutschen Stadt schon für das 14. Jahrhundert belegt. Seit 2004 ist die offizielle Berufsbezeichnung des zulassungsfreien Handwerks Modist, als die Ausbildungsordnung in Deutschland novelliert wurde.

 

Gerber

Dieser verarbeitet in so genannten Gerbereien rohe Tierhäute zu Leder. Dazu nutzt er Gerbstoffe die das Hautgefüge stabilisieren und dann zu Leder verarbeitet werden kann. Die Betriebe werden Gerberei oder Lederfabrik genannt. Das Gerben ist einer der ältesten kulturellen Errungenschaften der Menschheit.

 

Gemeindediener

Ein Bediensteter bei der Stadt oder einer Gemeinde, der amtliche Bekanntmachungen mündlich verbreitete. Er war entweder haupt- oder nebenamtlich tätig. Um auf sich aufmerksam zu machen, führte er häufig eine Glocke mit sich, wurde er in manchen Gegenden auch u. a. Ausrufer genannt. In den 1950er Jahren wurden diese Aufgaben durch Ortsrufanlagen und Druckschriften übernommen. Im Jahr 2007 war der Beruf des Gemeindedieners weitgehend ausgestorben.

 

Marketender

Das Wort Marketender kommt aus dem Italienischen und bedeutet Händler. Er ist jemand, der militärische Truppen begleitet und die Soldaten mit Dienstleistungen und Waren des privaten Alltags versorgt. Aus dem mittelalterlichen Militärwesen stammt Begriff.

 

Weber

Er ist einer der das Handwerk der Weberei als Beruf ausübt. Zu seinen Aufgaben gehört es, aus Garnen verschiedene Stoffe herzustellen. Spezialisierte Weber waren Tuch-, Leine- oder Seidenweber. Früher arbeiteten sie an mechanischen oder Handwebstühlen. Auch heute gibt es noch den Ausbildungsberuf des Webers.

 

Steinhauer

Ein Beruf der zur Gewinnung von Naturstein im Bauwesen, Werk-, Pflaster- und anderen Steinen diente. Bei diesem Beruf handelt es sich um einen historischen Beruf, dieser kann als ausgestorben gelten, vor allem im mitteleuropäischen Raum.

 

Färber

Bei diesem Beruf wird durch Aufbringen von Farbmittel in Färbe oder Druckprozessen textiles Material koloriert („gefärbt“). Früher wurde hauptsächlich mit natürlichen Farben, die man z. B. aus Pflanzen gewann, gefärbt. Das Färbewesen verfügt über eine sehr alte Tradition. Es ist ein eigenes Berufsbild in welchem sich viel Spezialisierungen herausgebildet haben. Heute wird es meist der chemischen Industrie zugerechnet, sofern es nicht handwerklich ausgeführt wird.

 

Tagelöhner

Früher auch Tagner genannt. Er ist einer, der kein festes Arbeitsverhältnis hat, sondern immer wieder bei neuen Arbeitgebern seine Arbeitskraft anbietet. Der Name rührt daher, das er meist nur tageweise beschäftigt wurde. Andere Bezeichnungen für die Tagelöhner waren Instleute (nördlich der Elbe) oder Ackerleute (in der Landwirtschaft). Von dem harten Leben der Tagelöhner prägte sich auch der Spruch: „Von der Hand in den Mund leben.“ Es gab auch festangestellte Tagelöhner.

 

Knecht

Der Knecht ist ein Arbeiter in einem landwirtschaftlichen Betrieb. In Deutschland ist es ein aussterbender Beruf. Früher gab es in den Haushalten je nach den verschiedenen Einsatzbereichen den Hof-, Stall- oder Hausknecht. In den verschiedenen Gewerben gab es u. a. den Holz-, Fuhr- und Mühlenknecht. Auch im Kriegswesen kannte man Knechte dort gab es u. a. den Edel-, Waffen- und Landsknecht.

 

Magd

Sie ist ein weibliches Mitglied des Gesindes (Landwirtschaft) und das weibliche Gegenstück zum Knecht. Bei mehreren Mägden auf einem Bauernhof wurde zwischen Großmagd und Kleinmagd unterschieden. Im städtischen Bereich (z. B. im Haushalt) wurden sie auch Dienstmädchen genannt. Im deutschen Sprachgebrauch ist der der Begriff „Magd“ veraltet.

 

Schmied

Es ist die Berufs- und Handwerksbezeichnung für jemanden, dessen Hauptaufgabe das Schmieden (Freiform oder Gesenkeschmieden) in industrieller oder handwerklicher Arbeit ist. Die Werkstatt eines Schmieds ist die Schmiede. In diesem Beruf gibt es verschiedene Spezialisierungen wie z. B. den Gold-, Huf- oder Kunstschmied.

 

Kleinbauer

Ein Kleinbauer ist ein Landwirt mit einer geringen Ausstattung an Produktionsmitteln. Andere Begriffe (regional unterschiedlich) sind u. a. Käthner oder Häusler. Da ihr Land und dessen Ertrag häufig nicht zum überleben reichten mussten sie anderweitig zusätzliche Arbeit annehmen, z. B. als Tagelöhner.

 

Polizeidiener

Meist ein kommunaler Bediensteter. Dieser konnte haupt- oder nebenberuflich ausgeübt werden. Meist nahm er kleinere polizeiliche Aufgaben wie z. B. Überwachung der Sperrstunde war oder überbrachte amtliche Briefe wie z. B. Vorladungen. Häufig wurden ältere ehemalige Soldaten als Polizeidiener eingesetzt.

 

Kleines bäuerliches Haus aus dem Alten Land, heute als Ferienhaus genutzt.

 

 


Alte Scheune

 

Kleines älteres Haus. So ähnlich sahen auch Häuser aus in dem Kleinbauern oder Tagelöhner wohnten.

 

Alter Ofen, in solchen wurden früher, auch auf Bauernhöfen gebacken.

 

 

Alte Wasserpumpe.

 

 

So wurden früher auch in Europa die Textilien gefärbt.

 

 

Alte Schmiede

 

 

Alter Pflug

 

Solche Hüte wurden früher von den Hutmachern in Handarbeit erstellt.

 

 

Sackpfeifer

Sackpfeifer, auch Dudelsackbläser oder Dudelsackblälser genannt, ist die Bezeichnung für jemander der eine Sackpfeife (Dudelsack) spielt. Schon im 13. Jahrhundert gehörte er neben einem Trompeter und einem Trommler zum fürstlichen Hofstaat.

 

Stadtpfeifer

Stadtpfeifer waren besonders im 14. - 18. Jahrhundert von Städten angestellten Musiker die sich in Zünften (in Süddeutschland meist "Pfeifenbrüder" genannt) zusammenschloßen. Im 19. Jahrhundert wurde dieses Amt zu Stadtkapellen ausgeweitet.

 

Bader

Bader, auch Stübner genannt, ist eine alte Berufsbezeichnung für den Betreiber einer Badestube. Der Beruf ist seit dem Mittelalter bekannt. Sie waren die Ärzte der "kleinen Leute" die sich keine studierten Mediziner leisten konnten. Aber sie waren auch, bis ins 18. Jahrhundert hinein, Gehilfen der studierten Ärzteschaft, weil diese die Behandlung von Verletzungen und offenen Wunden sowie chirurgische Eingriffe scheuten.

 

Barbier

Barbier (von frz. Barbe = Bart) ist ein Handwerksberuf. Im Mittelalter und der beginnenden Neuzeit wurden im Bereich der Körperpflege, Wundheilung und Krankenpflege tätige Personen wie Bartscherer, Badeknechte und Krankenpfleger Barbiere oder Balbiere bezeichnet. Wie der Bader pflegte der Barbier vorwiegend die Behaarung der Männern. Ihm oblagen auch Zahnextraktionen, Aderlässe und Klistiere.

 

Strohdecker

Der Strohdecker ist ein historischer Beruf. Der Strohdecker hatte früher das Fachwerkhaus mit einem Strohdach versehen. Diese Bedachungsart war bis zur 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts üblich, nahm aber aufgrund von Verboten wegen der Brandgefährdung ab und wird heute nicht mehr angewendet. Die Haltbarkeit der Dächer war, je nach Seite auf eine Haltbarkeit von 25 - 30 Jahren ausgelegt.

 

Türmer

Türmer, auch Turmwächter oder Turmbläser genannt, ist die Bezeichnung für einen Wächter, der von einem Turm bzw. einer Türmerstube aus die Umgebung beobachtet. Zu seinen Aufgaben gehörte allgemein vom höchsten Turm aus die Stadt oder Burg vor Gefahren zu warnen.

 

Kürschner

Ein Kürschner (veraltetet auch Buntfutterer, Pelzer oder Wild und Grauwerker) ist ein Handwerker, der Tierfelle zu Pelzbekleidung und alten Pelzprodukten verarbeitet.

 

Ziegler

Der Ziegler ist ein alter Handwerksberuf. Er arbeitet einer Fabrik, die Ziegelei genannt wird. Dort wird Baumaterial aus Mauerziegeln hergestellt. Gebrannt werden diese Ziegeln aus Tonmineral oder Lehm.

 

Sattler

Der Sattler ist ein Beruf des lederverarbeitenden Gewerbes. Er stellt fast immer aus Leder oder Stoffen Gegenstände zur Vermendung im Umgang mit Tieren her, wie Sättel, Zaumzeug, Kummet oder anderes Fahrgeschirr sowie Ausstattungen für Autos und Boote. Sattler stellen auch Taschen (z. B. Brieftaschen oder Schultornister) her. Sattler, die vorwiegen Sättel anfertigen und reparieren werden auch als Sattelmacher bezeichnet. Zu unterscheiden vom Täschner, Riemer oder Schuster.

 

Stellmacher

Der Stellmacher ist ein Handwerksberuf. Die Stellmacherei (auch Wagnerei) ist die Werkstatt eines Stellmacher genannten Handwerks. Der Stellmacher stellt Räder, Wagen und andere landwirtschaftliche Geräte aus Hoz her. Die Bezeichnungen des Handwerkers sind regional unterschiedlich. So wird der Beruf des Stellmachers in anderen Gebieten auch Wagner oder Radmacher (bzw. Radmaker). Mit dem Aufkommen der Eisenbahn ihm späten 19. Jahrhundert waren die Fertigkeiten de Stellmacher als Waggonbauer begehrt. Ihre Kenntniste benötigte man später auch im Karosseriebau der Autohersteller. Seit der Einführung der industriellen Fließbandfertigung sank die Bedeutung der Stellmacherei. Heute gehört das Handwerk zu den austerbenden Berufen, führt aber in bestimmten handwerklich ausgerichteten Betrieben noch ein Nischendasein.

 

Kalkant

Der Kalkant bzw. Calcant (von lat. calcare = treten), auch Balgzieher oder Orgeltreter genannt, war früher ein Helfer des Organisten, der bei Orgeln durch das Bedienen der Bälge die Luftversorgung des Instruments sicherstellte. Mit Aufkommen der eletkrischen Windversorgung der Orgel verschwand der Kalkant. Bei manchen Instrumenten, vor allem historischen, gibt es noch die Möglichkeit der Windversorgung von Bälgen die von Kalkanten bedient werden.

 

Fuhrmann

Ein Fuhrmann, regional auch Kärrner, war eine Person, die die Fuhre ausführte oder Waren mit einem Hand-, Pferde-, Ochsenkarre oder einer Schubkarre transportierte. Die heutigen Berufe dieser Dienstleistung sind die des Spediteurs oder Fernfahrers.

 

Kerzenzieher

Der Kerzenzieher oder Kerzendreher war bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts einer der traditionellen Handwerksberufe, ähnlich den heute ebenfalls selten gewordenen Sparten wie Sattler oder Tuchmacher. Der Name Kerzenzieher kommt von der Herstellungsweise der Kerzen. Der Docht (oder mehrere Dochte gleichzeitig) wird wiederholt ins flüssige Wachs getaucht und wieder herausgezogen, bis die Kerze die gewünschte Dicke erreicht. Dieser Vorgang des Ziehens lässt sich industriell gut automatisieren, sodass der Berufsstand um 1850 an Bedeutung verlor. In Handarbeit werden heute nur mehr Kerzen für besondere Zwecke gefertigt.

 

Kachelbäcker

Kachelbäcker waren Handwerker, die Kacheln für Öfen und früher auch für Fußböden herstellten. Die großen Öfen, oft mit einer Bank umgeben, wurden mit den Ofenkacheln verkleidet. Fußbodenkacheln sind seit dem 11. Jahrhundert nachgewiesen. in Köln gab es zwischen 1372 und 1629 insgesamt 31 Personen die diesen Beruf ausübten.

 

Korbmacher

Ein Korbmacher ist ein handwerklicher Produzent und Reparateur von meist aus Weidentrieben geflochtenen Körben. Ausgebildet werden Korbmacher in Deutschland heute unter der neuen Berufsbezeichnung Flechtwerkgestalter.

 

Korsettmacher

Ein Korsettmacher war ursprünglich ein Schneider, der sich auf das Anfertigen von Korsetts spezialisiert hat. Die Geschichte des Handwerksberufs ist zwangsläufig eng mit der Geschichte des Kleidungssücks verknüpft. 1950 gab es in Deutschland (Ost und West) insgesamt noch ca. 120 Korsettmacherbetriebe, vor allem in Stuttgart, Berlin, Köln und Chemnitz, darunter nur 25 Großbetriebe.

 

Bürstenbinder

Der Bürstenbinder ist ein traditioneller Handwerksberuf zur Herstellung von Bürsten, Besen und Pinseln. Eine Ausbildung zum Bürsten- und Pinselmacher gibt es in Deutschland seit 1984. Durch die industrielle Herstellung von Bürsten zählt dieses Handwerk zu den ausstebenden Handwerken.

Anmerkungen

 Bei der Recherche für dieses Buch habe ich das Internet genutzt, unter anderem die Webseiten Google und Wikipedia. Der Einfachheit halber habe ich sehr viel der Suchergebnisse sinngemäß übernommen. Da die Suchergebnisse frei zugänglich waren und durch die Quellenangabe ist die Nutzung legal und darf verwendet werden. Ebenfalls wird durch die Quellenangabe wird einem Plagiatsvorwurf vorgebeugt.

 

Sollte die Quellenangabe nicht ausreichen, werde ich selbstverständlich detailliertere Angaben zu den Quellen machen. Es sei noch mal genau gesagt, ich habe die meisten Infos über Google, Wikipedia und ähnliche Seiten bezogen und diese auch hier zitiert. Die Autoren der Internetseiten sind und bleiben die Urheber der genannten und zitierten Artikel. Ich erkläre hiermit ausdrücklich das ich damit die Urheber zitiere. Die Urheber der genutzten Artikel sind auf den jeweiligen Seiten zu finden.

 

Die Bilder im Buch sowie auch das Coverbild stammen von der Webseite pixabay.com, sie wurden legal heruntergeladen und dürfen entsprechend verwendet werden.

 

Das Coverbild zu diesem Buch wurde von meiner lieben Freundin und Autorenkollegin Valerie le Fiery bearbeitet. Die Rechte an dieser Bildbearbeitung liegen bei mir.

 

Die in dem Buch angegebenen Berufe bilden einen ersten Grundstock. Im Laufe der Zeit wird es nach und nach noch um weitere Updates erweitert. Anregungen zur Erweiterung werden gern entgegen genommen.

 

Der Autor

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 28.09.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Gewidmet allen Ahnenforschern und geschichtlich interessierten Menschen.

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