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La Dolce Vita con Gino

Prolog

Vor wenigen Jahren hatte ich an einem Ärztekongress in Italien teilgenommen. Zu Beginn des Kongresses konnte ich noch nicht ahnen welch ein Ereignis mein Leben ändern sollte. Ich lernte dort Gino kennen, er arbeitete als Kellner in einem tollen Lokal, mitten in Neapel.

 

Das war der Beginn einer tollen Romanze, denn es hatte uns Beide total erwischt. Umso schwerer viel uns der Abschied, als ich nach Berlin zurückkehrte dachte ich nur noch an Gino und an unsere gemeinsame Zeit.

 

Einige Monate später, ich hatte gerade Feierabend in der Charité, da erhielt ich einen Anruf vom Empfang, wo mir die nette Dame mitteilte das man mich erwarten würde. Als ich am Haupteingang ankam da sah ich ihn, meinen Gino. Er hatte genauso Sehnsucht nach mir, so wie ich nach ihm. Er kam nach Deutschland, zu mir nach Berlin, um mit mir zusammen zu sein.

 

Die Geschichte

Als mein Gino mich vor zwei Jahren so überraschte, als er vor mir stand und mir eröffnete bei mir in Berlin zu bleiben, da war ich einfach glücklich. Es war richtig rührend, dass er das für mich auch sich genommen hatte.

 

Als wir zusammen das Krankenhaus verließen, wir gingen zu mir, da begann er zu erzählen:

 

„Marcus, ich hatte es ohne Dich nicht ausgehalten. Als Du abgeflogen bist um nach Berlin zurückzukehren, da hatte ich gemerkt, dass ich Dich liebe. Da hatte ich alle Hebel in Bewegung gesetzt um auch nach Deutschland zu kommen. Über Freunde hab ich einen Job als Kellner in einem italienischen Restaurant bekommen und auch eine kleine möblierte Wohnung gefunden.“

 

„Das ist ja echt süß von Dir Gino. Ja, ich liebe Dich auch, von ganzem Herzen. In all den Wochen und Monaten hatte ich Dich vermisst. Und ich war darauf und daran zu Dir nach Italien zu kommen. Nun bist Du mir zuvor gekommen.“

 

„Du hast mir so gefehlt Schatz.“

 

„So wie Du mir auch Liebling.“

 

Endlich kamen wir bei mir an und betraten mein Haus. Mit einem anerkennenden Blick sah Gino sich um, ihm gefiel wie ich mich eingerichtet hatte. Wir machten es uns im Wohnzimmer bequem. Aus meinem Keller holte ich einen italienischen Rotwein hoch, mit dem wollte ich mit Gino auf unser Wiedersehen anstoßen.

 

Mit einem Lächeln stießen wir auf unser Wiedersehen an. Wieder lag ein Knistern in der Luft, ich spürte das Gino und ich füreinander bestimmt waren.

 

„Schön das Du da bist Gino.“

 

„Ich konnte nicht anders.“

 

„Fühlst Du Dich wohl, hier in Berlin?“

 

„Soweit ja, aber erst mit Dir ist es erst richtig schön.“

 

„Wie wohnst Du eigentlich.“

 

„Ist nur eine kleine möblierte Wohnung, nichts Besonderes, aber was anderes war nicht in der Zeit zu finden.“

 

„Du, das ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Wie sollst Du Dich da wohlfühlen? Wenn ich da an Deine Wohnung in Neapel denke.“

 

„Ich such mir schon was anderes, aber das dauert seine Zeit.“

 

„Die Suche kannst Du beenden. Du hast schon was.“

 

„Wie meinst Du das Marcus?“

 

„Du ziehst zu mir, mein Haus ist doch groß genug.“

 

„Echt jetzt Schatz?“

 

„Natürlich Liebling. Du bist doch wegen uns hier nach Berlin gekommen.“

 

„Das ist ja süß von Dir.“

 

„Liebling, bitte bleib heute bei mir, auch über Nacht. Ich möchte Dich halten und spüren.“

 

„Ach Schatz, sehr gern, wie sehr hab ich gehofft das Du mich darum bittest.“

 

Gino nahm mich in den Arm und küsste mich zärtlich. Es war herrlich ihn wieder bei mir zu haben und ihn zu halten. Und seine Küsse waren so zärtlich und leidenschaftlich.

 

Es war wie in Neapel, die Nähe, das Knistern in der Luft und die Vertrautheit. Gino ist der Mann auf den ich mein Leben lang gewartet hatte.

 

Wir sahen uns tief in die Augen, sie waren voller Liebe zueinander. Ohne viele Worte gingen wir hoch. Gino und ich ließen uns ein heißes Bad ein welches wir zum entspannen nutzen. Völlig relaxt lagen wir in der Wanne, aneinander geschmiegt und das Wasser umspielte uns, im Hintergrund lief leise Musik. Mit geschlossenen Augen und still hielten wir uns, es war wie ein Traum. Das Gino da war, ihn zu halten, zu spüren und zu schmecken, ein Glück welches nicht zu erklären ist. Dieser Abend und die Nacht versprachen etwas Wunderbares und es war gut das wir beide am nächsten Tag frei hatten.

 

Nach dem entspannenden Bad zogen wir uns ins Schlafzimmer zurück. Arm in Arm glitten wir aufs Bett, nackt lagen wir aneinander gekuschelt. Es war einfach nur wunderbar Gino so zu spüren. Wie sehr hatte ich mich danach gesehnt. Immer wieder küssten wir uns, Gino und ich konnten uns nicht voneinander lösen. Wir streichelten uns und schliefen zärtlich miteinander, es war wie ein Wunder, noch intensiver als in Neapel, wir waren wie zu einer Einheit verschmolzen. Es kam zu einem Höhepunkt der die Sinne berauschte. Glücklich und ermattet lagen wir nebeneinander, darüber sind wir mit einem Lächeln eingeschlafen.

 

Als ich am nächsten Morgen erwachte, hüpfte ich schnell unter die Dusche. Danach zog ich mich etwas leger an und ging nach unten um Frühstück vorzubereiten, dies brachte ich dann hoch um mit meinem Schatz im Bett zu essen. Als ich das Schlafzimmer wieder betrat, da schlief Gino immer noch, ich stellte das Tablett auf einem kleinen Tisch ab und setze mich aufs Bett. Wie mein Liebling da so lag, still, ruhig atmend, ganz entspannt mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht, dieser Anblick ließ mein Herz höher schlagen, stundenlang hätte ich ihn so betrachten können.

 

Langsam wachte Gino dann auf, er öffnete seine traumhafte Augen. Mit diesen strahlte er mich an. Mein Liebling zog mich zu sich und drückte mir einen Kuss auf der meine Sinne benebelte.

 

„Guten Morgen, Schatz.“

 

„Guten Morgen, Liebling.“

 

„Danke für die wundervolle Nacht.“

 

„Du, ich habe Dir zu danken.“

 

„Hab ich Dir schon gesagt das ich Dich liebe.“

 

„Ja, aber sag es ruhig nochmal, ich kann es nicht oft genug hören.“

 

„Ich liebe Dich Schatz.“

 

„Und ich liebe Dich auch Liebling.“

 

„Was riecht hier denn so gut?“

 

„Das ist unser Frühstück, was ich für uns vorbereitet hab.“

 

„Mensch, das ist ja Klasse, Frühstück zu zweit im Bett.“

 

Mit dem Tablett setzte ich mich aufs Bett um mit meinem Gino zu Essen, ich hatte Cappuccino, frische Brötchen und was noch so dazu gehört. Beschwingt genossen wir das leckere Frühstück, dabei schwatzen und kicherten wir wie zwei Teenager.

 

Nach dem Frühstück hüpfte Gino auch schnell unter die Dusche und zog sich an, wir wollten das schöne Wetter des Tages nutzen um hinaus zu gehen. Nicht weit von mir war der Wannsee, dort ließ es sich gut aushalten. Vor allem wollte ich mit ihm ans Wasser, denn er kam ja vom Meer, da gehörte das Wasser halt dazu.

 

Es war schön mit ihm unterwegs zu sein, beschwingt und heiter, Gino und ich gehörten einfach zusammen. Während wir so gingen unterhielten wir uns, wir machten Pläne darüber das er zu mir zieht. Denn was sollten wir getrennt wohnen. Uns war klar das wir das Leben gemeinsam leben wollten. Und wir fackelten auch nicht lange. Innerhalb der kürzesten Zeit ist Gino bei mir eingezogen. Wir gestalteten das Haus etwas um, denn es war nun unser gemeinsames Heim und er sollte auch Dinge mit einbringen, die ihm viel bedeuteten.

 

Nach einigen Monaten hatten wir es uns gut eingerichtet, unser Haus war richtig gemütlich und bekam natürlich auch einen gewissen italienischen Touch. Es stand dann auch an das wir beide Urlaub hatten, denn unsere Berufe waren ja auch sehr stressig.

 

Mir fiel auf, so glücklich Gino und ich auch waren und so wohl er sich auch fühlte, ab und zu entdeckte ich eine gewisse Traurigkeit in seinen Augen, ich wusste, er vermisste seine Heimat Neapel.

 

An einen der ersten Urlaubstage ging ich unter einem Vorwand aus dem Haus. Diesmal wollte ich ich Gino überraschen. Als er fragte wohin ich wolle, da sagte ich, das ich noch eine Kleinigkeit aus dem Krankenhaus holen müsste. Den wahren Grund wollte ich ihm noch nicht sagen. Aber ich versprach ihm ganz schnell wieder da zu sein.

 

So ging ich ins nächste Reisebüro und buchte eine Last-Minute-Reise nach Neapel. Gut das es mir gelang, ich war schon auf das Gesicht von Gino gespannt.

 

Als ich dann wieder heimkam, wartete auch schon eine Überraschung auf mich. Gino hatte lecker für uns gekocht. Er hatte sich richtig ins Zeug gelegt, der Tisch war gedeckt, schön romantisch mit Kerzen und Blumen.

 

„Liebling, Du bist ja Klasse.“

 

„Schatz, ich bin einfach nur glücklich mit Dir.“

 

„Ach Gino, dass weiß ich doch. Du, schau doch mal ins Kuvert.“

 

„Was hast Du denn da?“

 

„Schau einfach rein, dann siehst Du es.“

 

Als er das Kuvert öffnete und sah was drinnen war, da glitt ein Strahlen über sein Gesicht. Gino sprang auf und fiel mir um den Hals und küsste mich ab.

 

„Danke Schatz, wie kommst Du auf diese tolle Idee?“

 

„Ich hab's an Deinen Augen gesehen, Du sehnst Dich nach Neapel.“

 

„Ich weiß nicht was ich sagen soll.“

 

„Deine Augen und Dein Lächeln sagen genug. Lass uns diesen Urlaub einfach genießen, zwei Wochen lang Neapel, den Ort wo wir uns kennen und lieben gelernt haben.“

 

„Schatz, danke, ich liebe Dich von ganzem Herzen.“

 

Ohne weitere Worte drückte ich Gino an mich und küsste ihn voller Zärtlichkeit. Als ich ihn so ansah, rollten ihm einige Tränen übers Gesicht. Sanft strich ich über sein dunkles Haar und leise flüsterte ich ihm zu:

 

„Liebling, Du hast mich zum glücklichsten Menschen gemacht.“

 

Nun hieß es Koffer packen, denn zwei Tage später sollte es los gehen nach Neapel. Gino und ich freuten uns schon riesig auf diesen Urlaub. Vor allem für meinen Schatz war es schön, denn es war ja eine Fahrt in seine Heimat.

 

Nach einem ruhigen Flug kamen wir in bella Napoli an. Ein Wagen des Hotels holte uns vom Flughafen ab. Es war zu spüren das Gino es sehr genoss in seiner Heimatstadt zu sein.

 

Das Hotel, in dem wir unterkamen, war wirklich die Wucht, die Prospekte hatten nicht zuviel versprochen. Es lag wirklich gut, man hatte einen Panoramablick aufs Meer und man konnte schnell in die Stadt kommen.

 

Diesen ersten Abend verbrachten wir damit, um von der Terrasse unseres Hotelappartement die Stimmung des Ortes zu genießen. Das Wetter war herrlich und mediterran, einfach zum wohlfühlen. Bei einem schönen Glas Chianti ließen wir die Eindrücke auf uns wirken.

 

„Wie fühlst Du Dich Liebling?“

 

„Sehr gut Schatz, es ist schön wieder in der Heimat zu sein.“

 

„Glaub ich Dir, man sieht es Dir an.“

 

„Komm, lass uns kuscheln und den Abend genießen.“

 

Man muss es selbst erleben, diese Stimmung, das Ambiente und das ganze Drumherum, man kann es nicht beschreiben, man muss es selbst erleben. Diese Zweisamkeit die Gino und ich hier in Neapel erlebten war unbeschreiblich.

 

In den nächsten Tagen unternahmen Gino und ich sehr viel, wir bummelten durch die Stadt, machten uns eine schöne Zeit am Strand, gingen aus und besuchten auch alte Freunde und Familie von meinem Schatz. Neapel hat wirklich viel zu bieten, vor allem wenn man sich außerhalb der typischen Touristenwege befindet. Allein wenn man schon Abends mal in eines der kleineren Lokale in den verwinkelten Gassen geht, da kann man die Stimmung besonders intensiv erleben.

 

Für den letzten Abend hatte Gino etwas geplant, doch er wollte mir partout nicht sagen was. Das sollte ich erst erfahren wenn es soweit war. Was hat er nur vor, fragte ich mich und platze fast vor Neugier. Schließlich brach der Abend an, wir wurden von seinem Bruder mit einem Wagen abgeholt und es ging zum Haus seiner Eltern. Dort erwartete uns ein toller und vor allem typisch italienische Feier statt, mit allem was dazu gehört, Essen, Trinken, Musik und Tanz und vielem mehr. Und wie es in Italien üblich ist, waren Freunde und Nachbarn mit dabei. Gerade die Herzlichkeit unter den Menschen ist das Besondere an diesen Feiern. Es liegt in der Mentalität der Italiener und genau das macht das Land so liebenswert.

 

Als wir endlich ankamen wurden Gino und ich herzlich begrüßt und empfangen, mit Umarmungen und mit Bussi links und Bussi rechts. Bei dieser tollen Art konnte man sich nur sofort wohl fühlen.

 

Ginos Familie war total nett, seine Eltern und Geschwister hießen mich willkommen, es war, als ob ich zur Familie gehören würde. Aber ich konnte auch sehen das sie etwas in ihrem Blick hatten, als ob sie sich über etwas freuen würden was noch kommen würde.

 

Der Abend war total gelungen. Es wurde, gelacht, getanzt, geschwatzt und es herrschte eine herrlich lockere Atmosphäre. Auf einmal wurde es still, Gino und ich standen in der Mitte des großen Raumes, umringt von seiner Familie und den anderen Gästen. Mein Schatz ergriff das Wort:

 

„Schatz, Du weißt wie sehr ich Dich liebe und wie glücklich ich mit Dir bin. Du bist das Beste was mir in meinem ganzen Leben passiert ist. Und so möchte ich Dich fragen ob Du mich heiraten willst.“

 

Mir blieb der Atem weg, so überrascht war ich von Ginos Antrag, dabei klopfte mein Herz vor Freude und ich konnte mir sogar einige Tränen nicht verkneifen, so gerührt war ich von seinem Antrag. Gespannte Ruhe herrschte im Raum um meine Antwort zu hören. Ich ging auf Gino zu, fasste ihn an die Hände und sagte:

 

„Ja Liebling, ja, ich will Dich heiraten, ich liebe Dich.“

 

Nach meiner Antwort brannte herzlicher Applaus auf, alle freuten sich für Gino und mich. Mein Schatz strahlte, heller als die Sonne, als er mein Ja vernahm. Er fiel mir um den Hals und küsste mich. In seinen Augen war ein Strahlen zu sehen, welches voller Liebe war.

 

Nachdem der Jubel abebbte wurde Wein gereicht um mit Gino und mir auf unsere Verlobung anzustoßen. Seine Eltern kamen auf mich zu, umarmten mich und hießen mich als neues Mitglied der Familie willkommen. Welch ein tolles Gefühl. Diese Überraschung ist meinem Gino echt gelungen.

 

Die Feier ging fast die ganze Nacht durch. Etwas müde, aber doch glücklich und zufrieden kehrten wir ins Hotel zurück, denn wir mussten noch packen und uns auf die Rückreise nach Berlin vorzubereiten. Gut das wir im Flugzeug etwas schlafen konnten.

 

Mit Wehmut nahmen wir Abschied von bella Napoli. Ginos Familie brachte uns zum Flughafen. Herzlich und mit vielen Umarmungen gingen wir zum Flieger, der uns zurückbrachte.

 

Als wir wieder in Berlin ankamen kehrten wir in unser Haus zurück um in trauter Zweisamkeit die Reise Revue passieren zu lassen. Sie wird uns lange in Erinnerung bleiben.

 

Ein halbes Jahr später haben Gino und ich dann in Berlin geheiratet. Natürlich waren seine Familie und auch Freunde von uns dabei. Da wir beide und auch die Anderen das Wasser liebten, mieteten wir uns ein Schiff und feierten auf der Spree. Es war ein schöner maritimer Charme bei unserer Hochzeit, bei der wir uns alle wohlfühlten. Die Stimmung war entsprechend. Unsere Hochzeit war der Hit. Aber die Hochzeitsreise ging, wie kann es anders sein, natürlich nach bella Napoli.

 

Nun sind Gino und ich seit zwei Jahren verheiratet. Und wir lieben uns noch wie am ersten Tag. Und ich kann mit frohem Herzen sagen, ich habe mein la Dolce Vita con Gino. Liebling, ich liebe Dich.

 

Copyright: 04.08.2015

Autor: Harald Grenz

Anmerkungen

Diese neue Kurzgeschichte mit dem Titel "La Dolce Vita con Gino" ist eine Fortsetzung der Geschichte "Viva Amore" und ist auf Wunsch der Leser entstanden.

 

Zur Zeit steht die unkorrigierte Geschichte online. Eine korrigierte Fassung wird zum späteren Zeitpunkt online gestellt.

 

Das Coverbild zu diesem Buch stammt von der Webseite pixapay.com und wird in ihrer Originalfassung genutzt.

 

Der Autor

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 04.08.2015

Alle Rechte vorbehalten

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