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Das Sommermärchen

Es war ein schöner Sommer, so schön wie schon lange nicht mehr. An vielen dieser sonnigen und warmen Tage verbrachte ich meine Zeit am weiten und hellen Strand der Elbe. Diese war nicht weit entfernt, so circa zwei Kilometer von mir. Ich genoss die Zeit am Strand, konnte ich doch so der Hitze der Stadt entfliehen und ich genoss die herrliche Luft am Wasser. Ich saß am Strand und schaute den zahlreichen Schiffen zu wie diese auf der Elbe auf und ab fuhren. Es waren die verschiedensten Schiffe. Containerschiffe, Frachter, Kümos, Luxusliner, Jachten und viele mehr. Es war ein geschäftiges Treiben auf dem Wasser. Und es lud zum träumen von Fernweh und fernen Ländern ein. Ein wundervoller Traum von Freiheit und Unendlichkeit. Begleitet wurde es durch Geräusche wie der Wellengang, der ans Ufer kam, dem Geschrei der Möwen am Himmel und vieler anderer Geräusche, die sich zu einer sanften Melodie formten.

 

Manchmal war mir einfach danach und ich schwamm eine Runde um mich abzukühlen. Mit einem Sprung ging es ins Wasser. Es tat gut sich auch mal zu bewegen, beim schwimmen spürt man die Freiheit und ein Stück Unendlichkeit.

 

Aber nicht nur die Schiffe, das Wasser und der Strand zog mich an, nein, auch die vielen anderen Menschen die dort waren. Manchmal konnte ich einfach nur da liegen und diesen zuschauen. Es waren viele da, Männer, Frauen, junge Leute, alte Leute, gut gemischt. Schon faszinierend wie unterschiedlich doch all diese Menschen sind. Und wie jeder von ihnen es, so wie ich, genoss am Strand zu sein. Manche planschten im Wasser, manche nahmen ein Sonnenbad und sie hatten Freude den schönen Strand und das Wasser zu genießen, einfach ihre Zeit dort zu verbringen.

 

An einem besonders schönen Tag fuhr ich wieder an den Strand. Es war einiges los. Ich hatte großes Glück noch ein schönes Plätzchen zu finden wo auch Schatten war. Ich breitete meine Decke aus, stellte meine Wasserflasche hin, zog mich bis auf die Badehose aus und machte es mir bequem. Und so genoss ich die vielen Eindrücke um mich herum und träumte so vor mich hin.

 

Plötzlich, da bemerkte ich einen Neuankömmling. Es war ein Mann, so um die 30 Jahre alt, ihn hatte ich bisher hier noch nie am Strand gesehen. Heimlich beobachtete ich ihn. Es war ein attraktiver Mann, so um die 1,80 m groß, gute Figur, glänzend schwarze Haare, schön gebräunt und figurbetont gekleidet. Ich seufzte leise vor mich hin und dachte, na, so ein Traummann wie er wird wohl nicht allein gekommen sein oder zumindest sehr schnell Kontakt schließen, da wird es wohl nichts werden, Schade eigentlich.

 

Er machte sich frei, bis auf eine schöne, zart braune Badehose, die sich eng an den gut gebauten Körper anlegte und seine schönen Proportionen betonte und machte es sich bequem. Sehnsüchtig beobachtete ich ihn heimlich und dachte nur: „Wow, welch ein Adonis.“ So ein Mann war mir bisher noch nie begegnet. Er hatte eine gewisse Ausstrahlung die sehr faszinierend wirkte.

 

Die Stunden verstrichen und die Menschen kamen und gingen. Doch was mich erstaunte, der Traum von einem Mann war noch da und, er blieb allein, es waren keine Freunde oder so gekommen und er schloss auch keine Kontakte. Auch wenn es mich erstaunte, so freute ich mich doch diesen Anblick zu genießen. Er war einfach nur wunderschön.

 

Langsam wurde es Abend, die Sonne stand schon viel tiefer. Die Reihen der Strandbesucher fing langsam an sich zu lichten. Es waren nur noch einige, wenige Menschen am Strand, darunter mein Traummann und ich. Während ich so die Stunden über den schönen Fremden beobachtete fiel mir auf das er eigentlich nur so da saß und in die Ferne schaute. Ab und zu sah ich wie er mal etwas trank und wie er gelegentlich eine Zigarette rauchte. Es war ihm eine gewisse Melancholie und Traurigkeit anzumerken.

 

Ich beschloss noch eine Runde schwimmen zu gehen und mich dann für den Heimweg vorzubereiten. So ging ich langsam in Richtung Wasser und freute mich auf das kühle Nass. Plötzlich merkte ich das ich beobachtet wurde. Vorsichtig schaute ich mich um und dann sah ich es aus den Augenwinkeln. Mein einsamer Adonis schaute mir nach. Da fiel mir auf das er trotz des sonnigen Wetters keine Sonnenbrille trug. Ich bemerkte das er schöne grau-grüne Augen hatte. Er sah das ich seinen Blick bemerkte und lächelte etwas. Ein zaghaftes, aber doch schönes Lächeln. Wow, dachte ich welch ein Lächeln und ich erwiderte es. Dann sprang ich ins Wasser.

 

Als ich so nach einiger Zeit mit dem schwimmen fertig war und langsam aus dem Wasser kam, da bemerkte ich, dass er mich die ganze Zeit beobachtet hatte. Er lächelte wieder, diesmal nicht ganz so schüchtern und seine Augen zeigten ein Anzeichen eines Strahlens. Ich erwiderte sein Lächeln und winkte ihm zu.

 

Als ich zu meinem Platz ging, fühlte ich mich verwirrt, dieser Traummann hatte einen sehr tiefen Eindruck bei mir hinterlassen. Ich trocknete mich ab und setzte mich hin, um meine Verwirrung in den Griff zu bekommen. Dabei vergaß ich die Zeit. Was ist bloß los, dachte ich, wie kann dich ein Lächeln so verwirren, doch ich fand keine Antwort. Sein Lächeln und seine grau-grünen Augen haben mich in einen Bann gezogen. Was für schöne Lippen er auch hatte, sie wirkten weich und sinnlich.

 

Als ich wieder hoch sah waren alle bis auf den Traummann und mir weg. Da sah ich, wie der hübsche Fremde aufstand und langsam auf mich zukam, mit seinem gut gebauten Körper und der sexy Badehose. Er lächelte und sein Lächeln wurde immer breiter. Welch ein Lächeln, ich zitterte, mein Puls pochte, tausend Gedanken schossen mir wie wild durch den Kopf und auf der Stirn bildeten sich Schweißperlen.

 

„Hallo, ich bin der Chris“, sprach er mich an, „Darf ich mich zu Dir setzen?“

 

„Ha-, ha-, hallo“, erwiderte ich, „kla, klar, darfst Du Dich zu mir setzten, ich bin Moritz“.

 

Alles drehte sich um mich, in meinem Kopf toste ein Sturm und ich versuchte ruhiger zu werden. Zum ersten Mal hatte ich seine Stimme gehört, eine sanfte, ruhige und leicht tiefe Stimme. In diesem Moment war es für mich die schönste Stimme der Welt.

 

Er setzte sich neben mich und fragte: „Bist Du öfters hier?“

 

„Ja“, erwiderte ich.

 

So plauderten wir einige Zeit über eigentlich belanglose Dinge, ein Smalltalk halt, doch das wahr unwichtig, ihn bei mir zu haben und seiner Stimme zu lauschen war wichtig und einfach schön. Plötzlich berührten sich unsere Beine. Wie ein Stromschlag durchzuckte es mich. Aus den Augenwinkeln sah ich wie er grinste, ein herzliches Grinsen und da wusste ich das er die Berührung absichtlich herbeiführte und nicht zufällig war. Da merkte ich wie er meine Hand nahm, mein Herz raste, der Puls ratterte wie eine Nähmaschine und mein Hals wurde trocken. Zärtlich und fest zugleich nahm er sie.

 

Noch ehe ich auch nur einen klaren Gedanken fassen konnte, zog er mich zu sich hin und küsste mich. Wie herrlich fühlten sich seine Lippen an, warm, schön und sinnlich. Da konnte ich nicht anders, ich ließ mich in die Leidenschaft fallen und erwiderte den Kuss. Wir lagen eng umschlungen auf der Decke und küssten uns heftig und unsere Hände streichelten die Körper. Und ich nahm seinen Duft war, er roch gut, es war nicht zu beschreiben wonach er roch, aber es war ein sehr angenehmer und maskuliner Duft. So etwas hatte ich noch nicht erlebt, alles um mich verschwamm und ich konnte mein Zittern nicht mehr kontrollieren. Ich merkte wie es unten herum pochte und mein Schwanz immer härter wurde. Chris ging es genauso.

 

Unsere Küsse wurden immer leidenschaftlicher. Seine Hände wanderten an mir herunter und er zog mir die Badehose aus und er griff meinen Schwanz der mittlerweile stahlhart war. Ich tat es ihm gleich, es kam ein schöner langer und schlanker Schwanz und meine Hand ergriff und umschloss ihn … „Oh, wie geil ist das denn …“, dachte ich. Ich konnte nicht anders und stöhnte laut vor Lust auf, eine Lust die ich bis dahin nicht kannte. Ihm ging es genauso. Nur gut, dass wir allein waren.

 

Wir lagen dort und küssten uns immer noch, die Extase stieg weiter an und wir waren wie in einem Rausch. Plötzlich wanderte er mit seinen Küssen an mir herab … welch eine Wonne … und ehe ich mich versah hatte er meinen Schwanz im Mund. Es durchzuckte mich, ich konnte nichts mehr denken und um mich herum nahm ich nichts mehr wahr. Ich kochte vor Lust und Leidenschaft, während er meinen Schwanz gekonnt bearbeitete. So etwas hatte ich noch nicht erlebt, so erfüllend, voller Sinnlichkeit und Erotik.

 

Ehe ich mich versah setzte er sich auf meinen Schwanz, tief drang ich in ihn ein. Eine Explosion der Gefühle und Freude durchfuhr meinen erhitzten Körper. Rhythmisch bewegten wir uns im Takt und stöhnten vor Lust, sein Schwanz wippte im Gleichklang mit. Es gab nur noch uns, nichts um uns herum existierte. Wir genossen es, bis es nicht mehr aufzuhalten war. Wir beide entluden uns mit einer hohen Fontäne.

 

Ermattet und verschwitzt ließen wir uns zurück auf die Decke fallen, wir keuchten nur so, nach Atem ringend und doch waren wir glücklich. Wir sahen uns an und lächelten zufrieden. Sagen konnten wir beide nichts, zärtlich gab ich ihm einen Kuss. Obwohl wir verschwitzt waren, duftete er herrlich, ein Duft der mich berauschte.

 

Nachdem wir etwas zu Atem gekommen waren, rauchten wir gemeinsam eine Zigarette. „Lust auf eine Abkühlung“ fragte mich Chris mich plötzlich und zog mich hoch, Hand in Hand und kichernd wie zwei Teenager rannten wir ins Wasser. Unsere Körper waren heiß und verschwitzt, da tat die Abkühlung gut. Wir alberten im Wasser herum, plötzlich zog Chris mich an sich, küsste mich und sagte:

„Danke, es war einfach nur wundervoll.“

 

Ich konnte nichts sagen, ich lächelte ihn nur an und dann küsste ich ihn zärtlich.

 

Mittlerweile war es schon Abend, die Sonne stand glutrot vorm Untergang. Man hörte die Grillen zirpen. Es wurde etwas kühl. Wir sammelten Holz und machten uns ein Lagerfeuer. Wir bemerkten das wir Hunger und Durst hatten. Wir taten das zusammen und aßen gemeinsam. Ich kramte etwas in meinem Rucksack, da sah ich die Flasche Wein die ich auf dem Hinweg zum Strand gekauft hatte. Ich kühlte sie etwas im Wasser und dann öffnete ich sie. Wir saßen schweigend am Lagerfeuer, Arm in Arm und genossen den Abend. Wir tranken den Wein und immer wieder küssten wir uns.

 

Die Zeit verging während wir da so saßen. Am Himmel leuchteten die Sterne, wir lagen so da und beobachteten sie, irgendwann waren wir so müde das wir einfach einschliefen, eng umschlungen.

 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte war Chris schon wach, er lag neben mir, hielt mich fest und lächelte mich an. Dann küsste er mich zärtlich und sagte liebevoll: „Guten Morgen Moritz“.

 

„Guten Morgen Chris“ sagte ich und erwiderte seinen Kuss.

 

Wir saßen noch eine Weile zusammen, gingen kurz baden. Danach mussten wir beide, leider, los. Wir verabredeten uns für den morgigen Abend wieder am Strand.

 

Die Zeit verging schleppend, bis wir uns wieder sahen, doch dann war alles gut, nein, nicht nur gut, sondern unbeschreiblich schön. Jedes mal konnte ich mich in seinen grau-grünen Augen verlieren und seine sinnlichen Lippen ließen mich die Stunden, die ich ohne ihn war, vergessen.

 

Es folgten wundervolle Wochen der Leidenschaft und Lust. Eine Sommerromanze die einmalig war. An machen Tagen liebten wir uns und an anderen genossen wir halt auch mal einfach nur unser Zusammensein. Neben diesen beiden wundervollen Ereignissen unternahmen wir auch so manch anderes, wir gingen essen, oder gingen ins Kino. All die Dinge die zu einer schönen Romanze gehörten.

 

Zum Ende des Sommers mussten wir uns trennen, denn Chris kam nicht von hier und musste wieder dorthin zurück, woher er kam. Leider wusste ich nicht wo das war. Uns beiden viel der Abschied schwer. Als ich ihn bei der Abfahrt hinterher sah, da war mir das Herz sehr schwer.

 

Ich sah Chris leider nie mehr wieder und die erste Zeit ohne ihn war schlimm, doch diesen Sommer, den ich mit ihm hatte, werde ich niemals vergessen. Eine so schöne Zeit, die tief in meiner Erinnerung und in meinem Herzen weiterlebt. Eine Erinnerung voller Zärtlichkeit, die für immer bleibt, bis an mein Lebensende und die mir keiner nehmen kann. Eine Erinnerung wie im Traum.

 

In der ersten Zeit dachte ich noch sehr häufig an ihn, doch mit den Jahren nur noch gelegentlich, ab und zu fragte ich mich was aus ihm geworden ist und wie es ihm ging. Doch wann immer mir die Zeit mit Chris wieder präsent wurde, dachte ich gern daran, an ihn und unseren Traumsommer.

 

Epilog

Circa 15 Jahre nach dem ich diese wundervolle Sommerromanze hatte, da las ich einen Bericht in der Zeitung. Durch ein dazugehörendes Bild wurde ich darauf aufmerksam. Auf dem Bild war Chris. Aufmerksam las ich den Bericht durch, dort stand:

 

„Unser Stardesigner Chris N. stellt seine neue Präsentation vor, diese wurde bereits durch eine Jury hoch gelobt. Auf die Frage wie er auf diese Präsentation kam erwiderte Herr N.: Er sei durch ein lang zurückliegendes Ereignis von vor 15 Jahren dazu inspiriert worden'. Wir denken das diese neue Arbeit ein Hit wird. Wir sind stolz auf unseren Mitarbeiter.“

 

Nach so langer Zeit las ich von ihm. Ich dachte ja das er für immer weg wäre. Nun beschloss ich über die Zeitung wieder in Kontakt zu kommen, denn der Bericht zeigte mir, Chris hatte mich über all die Jahre auch nicht vergessen. Genauso wenig wie ich ihn.

 

Einige Tage später erhielt ich einen Anruf. Auch wenn ich die Nummer nicht kannte, so wurde schnell klar wer es war, meine Mühen über den Kontakt mit der Zeitung hatten Erfolg, es war Chris. Versonnen blickte ich, wie im Traum, in die Zukunft. Diese wird zeigen, wie es weitergehen wird. Doch so wie es aussieht, stehen alle Zeichen dafür des es positiv sein wird. Denn entgegen meiner einstigen Einschätzung besteht nun doch die Chance ihn wiederzusehen.

 

Ob und wie es weitergeht, dass steht in den Sternen. Und das wäre eine neue Geschichte.

 

 

Copyright: Juli 2014

Überarbeitet: 04.06.2015

Autor: Harald Grenz

Anmerkungen

 Diese Kurzgeschichte wurde von mir bereits vor einem knappen Jahr geschrieben. Diese habe ich nun vom Inhalt her überarbeitet und erweitert. Sie wird in dieser Fassung, ohne weitere Korrektur, veröffentlicht. Ich habe mich zu diesen Schritt entschlossen um zu zeigen, wie sich mein Stil in den letzten Monaten verändert hat. Und es soll mit der Geschichte gezeigt werden, die Aussage der Story ist das Wichtigste und nicht immer unbedingt die absolut korrekte Grammatik.

 

Durch die Erweiterung habe ich das Ende bewusst etwas offen gelassen. Für den Fall das sie gut ankommen sollte und der Wunsch geäußert werden, dann kann so eine Fortsetzung geschrieben werden.

 

Das Coverbild stammt von der Webseite pixabay.com und wird unbearbeitet übernommen.

 

Der Autor

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.06.2015

Alle Rechte vorbehalten

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