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Die Hochzeitsparty

Die Hochzeitsparty

Seit mittlerweile eineinhalb Jahren lebe ich mit John in einer glücklichen Beziehung. Kennengelernt hatte wir uns vor noch längerer Zeit auf einer Pyjamaparty bei unseren gemeinsamen Freundinnen Corinna und Jennifer. Auch wenn wir einige Zeit nichts voneinander gehört hatten, so dachten wir doch immer aneinander. Und dann rief John mich an und kündige seinen Besuch bei mir an. Auch wenn er als wichtigsten Grund einen Verlagswechsel nannte, so war doch etwas anderes dann der wahre und vor allem wichtigste Grund. Er wollte mich wiedersehen. Und bei diesem Besuch sind wir zusammengekommen. Ein halbes Jahr nach diesem Treffen sind wir zusammengezogen. Er kam extra von Süddeutschland hoch zu mir in den Norden. Wir hatten sogar mal angedeutet zu heiraten, doch irgendwie geriet dieses Ansinnen in den Hintergrund.

 

Eines Tages, wir besuchten eine Buchmesse in der Mitte Deutschlands, diese war die größte und bekannteste der Messen dieser Art. Dort trafen wir viele Freunde und Bekannte, natürlich auch Corinna und Jennifer.

 

Natürlich bot der Besuch in Frankfurt auch genug Zeit um neben dem Besuch der Messe sich dem geselligen Beieinander zu widmen. So ergab es sich gleich am ersten Abend, nach einem ereignisreichen Rundgang, dass wir mit Corinna und Jennifer in der Innenstadt bei einem Wein gemütlich beieinander saßen. Kurz darauf gesellten sich noch zwei weitere Freunde dazu, einmal Fred, ein lieber Freund der nicht weit von mir entfernt wohnt und manchmal schon eine kleine Terrortunte sein konnte und dann noch Dieter, einer Freund mit einem einfach genialen Humor, wegen eines lustigen Profilbild auf seiner Seite im sozialen Netzwerk einfach nur Birnchen genannt. So wurde es eine echt lustige Runde. Auf einmal fragten die beiden Mädels:

 

„John und Hubert, was ist eigentlich aus euren Hochzeitsplänen geworden?“

 

„Die liegen momentan auf Eis, wir haben da einfach nicht mehr daran gedacht“, erwiderten wir.

 

„Also, dann wird’s aber Zeit das ihr euch mal wieder damit beschäftigt“, meinten Fred und Dieter.

 

„Naja, stimmt schon, ihr habt ja Recht“ sagte ich.

 

„Denkt daran, ihr habt uns eine weitere Party versprochen.“

 

„Okay, okay, nun hetzt uns nicht, aber wir fassen es ins Auge.“

 

„Dann ist ja gut. Wenn ihr euch auf einen baldigen Termin einigt, dann lassen wir uns was für euch einfallen.“

 

John und ich sahen uns an und erwiderten lachend: „Oha, das lässt ja tief blicken.“

 

Beschwingt über diese Pläne schwatzten wir noch über viele andere Dinge, so auch über die bisherigen Eindrücke der Buchmesse, diese war echt beeindruckend und es war eine gute Entscheidung diese zu besuchen.

 

So wurde der Besuch dort eine schöne Zeit die wir alle sehr genossen. Am Ende der Tage in der Messestadt verabschiedeten wir uns, aber nicht ohne uns zu versprechen uns mal bald wieder zu treffen. Unsere Freunde bläuten uns ein es mit der Hochzeit nicht wieder schleifen zu lassen und das wir sonst ein blaues Wunder erleben könnten.

 

Nach unserer Rückkehr setzten John und ich uns an einem Abend bei einem Bier zusammen und unterhielten uns über unsere Hochzeit. Auch wenn wir uns bisher noch keine Gedanken gemacht hatten, so gefiel uns der Gedanke doch im Kreise unserer Freunde zu heiraten.

 

„Was meinst Du John, wollen wir im Spätsommer heiraten?“

 

„Ja, das ist eine gute Idee, da ist das Wetter noch schön, aber noch nicht zu heiß.“

 

„Dann lass es uns angehen, doch wir müssen sehen wo wir heiraten und dass wir alle Freunde einladen.“

 

„Den Ort werden wir schon finden. Wollen wir uns mal bei Corinna melden um sie zu überraschen?“

 

„Au ja, sie wird Augen machen“, erwiderte ich, über beide Ohren grinsend.

 

Als wir via Videotelefonie Corinna anriefen und ihr unsere Entscheidung wegen der Hochzeit erzählten, da war sie, wie erwartet überrascht. Doch dann fing sie an schelmisch zu lachen und meinte, wir sollen das mit dem Ort offen lassen und das sie da eine Idee hätte. John und ich schauten uns an und meinten dann Okay und ließen sie gewähren.

 

Rund fünf Tage später erhielten wir einen Videoanruf, diesmal von Jennifer.

 

„Grüßt euch ihr beiden, wie geht’s euch?“

 

„Danke, wir können nicht klagen und Dir?“

 

„Auch gut, alles bestens. Doch deswegen rufe ich nicht an.“

 

„Das haben wir uns schon gedacht. Wir nehmen an das es mit der Hochzeit zu tun hat, stimmt's?“

 

„Genau ihr beiden Turteltauben. Ihr nehmt euch für Ende August nichts vor.“

 

„Aha und dann?“

 

„Dann kommt ihr runter zu Corinna und von dort geht’s dann zum Ort der Trauung, es ist schon alles besprochen mit Corinna und den anderen.“

 

„Na, das wird ja was werden. Wo soll denn die Trauung stattfinden?“

 

„Das wird jetzt noch nicht verraten, das wird unserere Überraschung.“

 

Nach dem Ende des Telefonates mit Jennifer saßen John und ich noch eine ganze Weile zusammen. Wir konnten uns eines Schmunzeln nicht erwehren, denn wir kannten unsere engelsgleichen Teufelchen nur zu gut und wussten nur zu genau, dass wir uns da auf was ganz Außergewöhnliches gefasst machen konnten.

 

Die Zeit verging und immer wieder sprachen wir uns mit unseren Freunden. John und ich versuchten immer wieder in Erfahrung zu bringen was sie planten. Doch sie waren alle verschwiegen, es war nichts aus ihnen herauszubekommen.

 

Schließlich war der Tag da, an dem wir unsere Hochzeit begehen wollten, und wir machten uns auf den Weg zu Corinna, die uns schon ungeduldig erwartete. Als wir eintrafen wurden wir von ihr herzlich begrüßt. Auch Jennifer, Fred und Dieter waren da. Sie ließen dann den ersten Teil ihres Planes platzen. Sie teilten uns mit das es am nächsten Morgen auf eine kurze Reise ging zum endgültigen Ort der Hochzeit, doch wo genau, das verrieten sie John und mir immer noch nicht. An diesem Abend wurde aber schon mal zünftig vorgefeiert und sie hatten keine Mühen gescheut um dieses kleine Fest gelingen zu lassen.

 

Am nächsten Morgen ging es dann nicht zu spät los, es sollte noch eine etwas längere Fahrt auf uns zu kommen. John und ich wurden immer neugieriger und ungeduldiger wegen des Zieles, doch sie ließen uns schadenfreudig weiter im Unklaren. Doch langsam, je näher wir dem Ziel kamen, wurde uns klar was sie da geplant hatten. Es ging in Richtung einer wunderschönen Insel die mitten in einem größeren Binnensee lag. Sie wurde auch die Blumeninsel genannt und hatte ein wunderschönes Schloss.

 

Diese Insel gehörte einem Edelmann aus den nordischen Ländern und dieser hatte daraus dieses Blumenparadies gemacht. Nun führten seine Kinder dieses Erbe ihres Vaters weiter.

 

Herzlich wurden wir von der edlen Familie empfangen und willkommen geheißen. Nun erfuhren John und ich auch wie es weiterging. Wir sollten drei Tage bleiben. Am Nachmittag sollte die Trauung im herrlichen Garten des Schlosses stattfinden, im Anschluss soll die Hochzeitsparty folgen und dann waren wir als Gäste im Schloss selbst untergebracht.

 

Bei diesem tollen Plan unserer Freunde, den sie sich erdachten und mit der edlen Familie der Insel in die Tat umsetzten verschlug es John und mir den Atem. Wir wussten ja das Corinna, Jennifer, Fred und Dieter sehr kreativ und erfinderisch waren, aber dies toppte wirklich alles.

 

Endlich war der Nachmittag angebrochen, John und ich gingen in den Garten, dort war schon alles festlich vorbereitet und wir wurden erwartet. Corinna und Jennifer führten uns zum Platz wo uns der Standesbeamte erwartete. Unsere beiden Mädels waren auch unsere Trauzeugen. In der bewegenden Zeremonie gingen John und ich den Bund fürs Leben ein. Krönender Abschluss dieser Zeremonie war ein gemeinsames und selbst verfasstes Gedicht von Fred und Birnchen.

 

Die Hochzeitsparty die dann folgte, sie war eine Wucht, sie stellte alles bisherige was sich die Mädels erdachten in den Schatten, sie hatten sich wahrlich selbst übertroffen. Jeder kann sich denken, dass eine Feier in solchem Ambiente und mit solchen Freunden wirklich etwas Besonderes ist und einem in Erinnerung bleiben wird. Diese wundervolle Party ging bis tief in die Nacht hinein und es wurde gelacht, gegessen, getrunken und getanzt. Eine wahrhaft gelungene Feier.

 

Als John und ich uns dann in unser Gästezimmer im Schloss zurückzogen waren wir erschöpft aber glücklich. Die Hochzeitsnacht war entsprechend auch entsprechend. Was geschah, kann man sich denken, doch es soll dezent darüber geschwiegen werden.

 

Am Ende dieser Tage auf der Blumeninsel ging es zurück in den Alltag, doch die Erlebnisse und Ereignisse werden uns begleiten. Die edle Familie ließ es sich nicht nehmen uns noch persönlich zu verabschieden:

„Hubert und John, alles Gute für eure Zukunft, wir hoffen, dass es für euch eine schöne und unvergessliche Zeit bei uns auf der Blumeninsel war.“

 

„Vielen Dank für alles, Sie haben uns damit eine Riesenfreude bereitet.“

 

So kehrten wir zurück und es ging in den Alltag, doch eines ist uns sehr deutlich geworden. Wir haben die besten Freundinnen und Freunde der Welt und John und ich werden mit ihnen auch in Zukunft noch viel mehr erleben und auch noch so manche Party erleben. Das kann auch nicht anders sein, wenn man zwei engelsgleiche und teuflisch gute Mädels, eine Terrortunte und ein Birnchen zu Freunden hat.

 

Anmerkungen:

Diese Kurzgeschichte ist die Fortsetzung der beiden Kurzgeschichten „Eine Party mit Folgen“ und „Nach der Party ist vor der Party“. Sie ist der Abschluss und letzte Teil der Reihe.

 

Copyright: 19.04.2015

Autor: Harald Grenz

 

Alle Rechte vorbehalten

Anmerkungen

 Dies ist nun die korrigierte Fassung der Kurzgeschichte.

 

Betalesung und Korrektur wurden durch meine gute Freundin und Autorenkollegin Karin Kaiser durchgeführt.

 

Das Coverbild stammt von der Website pixabay.com

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 19.04.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Gewidmet allen meinen Lesern.

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