Neue Orgeln in Stade und Umgebung
Stade und Umgebung ist eine sehr reiche Landschaft an historischen Orgeln von namhaften Orgelbauern wie Schnitger, Bielfeldt und anderen. Doch auch ab dem 20. Jahrhundert gibt es viele Orgelneubauten die die Musik und die Orgellandschaft bereichern.
In diesem Büchlein werden einige neue Orgeln genannt und beschrieben die alle, im Vergleich zu den alten Instrumenten nur wenige Jahre auf dem Buckel haben.
Auch diese neuen Orgeln haben sich sehr oft bewährt und bereichern die musikalische norddeutsche Orgellandschaft.
Die Orgeln, egal ob die historischen oder neuen Instrumente, sie zeugen von einer hohen Handwerkskunst. Denn trotz aller Neuerungen die es im Laufe der Zeit gab, die meiste Arbeit ist Handarbeit die sehr viel Geschick und Können verlangt. Und jede Orgel ist ein Unikat.
St. Josefskirche, Stade:
Die Orgel von St. Josef ist ein Instrument der Orgelbaufirma Mann aus Mainbernheim. Sie wurde 2003 gebaut und 2004 in die Kirche aufgebaut. Sie verfügt über ein Manual und ein Pedal. Der Pfeifenbestand beträgt 310 Pfeifen aus Metall und Holz. Sie hat sechs Register, fünf für das Manual und eins für das Pedal. Eine Koppel verbindet das Pedal mit dem Manual. Ein Register (Krummhorn) ist in Bass und Diskant aufgeteilt. Die Manual- und Registertraktur ist mechanisch. Ursprünglich wurde die Orgel für die St. Lukaskirche in Fredenbeck angeschafft, diese wurde Ende 2003 geschlossen, profaniert und abgerissen. Vorher stand in der Kirche eine alte elektronische Sakralorgel mit analoger Technik, diese war zum Schluss sehr störungsanfällig.
Die Disposition lautet:
Manual: Gedackt 8', Gedackt 4', Prinzipal 4', Sifflöte 2', Krummhorn 8'
Pedal: Subbass 16'
Heilig-Geist-Kirche, Stade:
Die Orgel von Heilig Geist wurde 1987 von der Orgelbaufirma Gebr. Hillebrand aus Isernhagen gebaut. Sie verfügt über zwei Manuale und ein Pedal. Der Pfeifenbestand beträgt 1650 Pfeifen aus Metall und Holz. Sie hat 23 Register, 3 Koppeln und 1 Tremulant. Die Orgelwerke sind auf Hauptwerk, Schwellwerk und Pedal aufgeteilt. Vorher stand für einige Zeit eine kleine Positivorgel mit drei Registern in der Kirche.
Die Disposition lautet:
Hauptwerk: Prinzipal 8', Oktave 4', Quinte 3', Mixtur 3-6f, Dulzian 16', Quintade 16', Rohrflöte 8', Koppelflöte 4', Waldflöte 2', Trompete 8'
Schwellwerk: Bleigedackt 8', Blockflöte 4', Oktave 2', Scharf 4f 1', Prinzipal 4', Sesquialter 2f, Sifflöte 1 1/3', Krummhorn 8', Tremulant
Pedal: Subbass 16', Prinzipal 8', Oktave 4', Posaune 16', Trompete 8'
Koppeln: II/I, I/P, II/P
Markuskirche, Stade:
Die Kirche verfügt über eine Orgel der Firma Gebr. Hillebrand aus Isernhagen. Sie hat zwei Manuale und ein Pedal. Sie hat 15 Register, 3 Koppeln, 1 Vakanzplatz und ein Tremulant. Der Pfeifenbestand beträgt 918 Pfeifen aus Metall und Holz. Die Orgelweihe fand am 21.10.1979 statt. Vorher stand in der Kirche ein kleines Positiv mit fünf Registern.
Die Disposition lautet:
Hauptwerk: Prinzipal 8', Rohrflöte 8', Oktave 4', Waldflöte 2' Mixtur 3 – 4fach, Trompete 8'
Brustwerk: Holzgedackt 8', Spitzgedackt 4' Prinzipal 2', Quinte 1 1/3' Terz 1 3/5', Dulzian 8'
Pedal: Subbass 16', Gedacktbass 8', Choralbass 4'
Johanniskirche, Stade:
Die Kirche verfügt über eine Orgel von Paul Ott. Sie hat zwei Manuale und ein Pedal. Die Manualwerke sind auf Hauptwerk und Brustwerk aufgeteilt. Sie hat ca. 23 Register.
Horstkapelle, Stade:
Die Orgel der Kapelle wurde 1940 von Paul Ott eingebaut. Sie hat ein Manual und ein Pedal. Sie hat sieben Register (sechs fürs Manual und eins fürs Pedal) und eine Koppel. Im Laufe der Jahre wurde sie zweimal instandgesetzt, 1977 durch Ott und 1990 durch Haspelmath.
St. Ansgar-Kirche, Hemmoor:
Die Orgel ist ein Instrument der Orgelbaufirma Lobback aus Neuendeich. Sie hat zwei Manuale und ein Pedal und verfügt über 11 Register. Die Orgel wurde 2003 eingebaut. Die Trakturen sind mechanisch. Zwei der Register verfügen über eine Doppelschleife und sind so auf den Manualen sowie dem Pedal nutzbar. Der Pfeifenbestand beträgt 702 Pfeifen aus Holz und Metall. Das II. Manual verfügt über einen Tremulanten. Die kleine Vorgängerorgel mit 4,5 Registern steht heute in Worpswede.
Die Disposition lautet:
Manual I: Prinzipal 8', Gedackt 8', Oktave 4', Mixtur III 2 2/3'
Manual II: Metallgedackt 8', Nachthorn 4', Nasat 2 2/3' Prinzipal 2' Oktave 1', Oboe 8'
Pedal: Subbass 16', Oktave 8' (x), Gedackt' (x)
x = Transmission
St. Michael-Kirche, Bremervörde:
1986 erhielt St. Michael eine kleine Pfeifenorgel aus der Orgelbauwerkstatt Gebr. Oberlinger in Windesheim. Sie wurde auf Grundlage der „Jubiläumsorgel 1985“ eigens für diesen Kirchenraum geschaffen. Sie hat zwei Manuale, ein Pedal und hat 11 Register. Dazu kommen drei Koppeln und ein Tremulant im Oberwerk.
Die Disposition lautet:
Hauptwerk: Rohrflöte 8', Prinzipal 4', Spitzoktav 2', Mixtur 3fach
Oberwerk: Gedackt 8', Blockflöte 4', Quinte 1 1/3', Schalmey 8'
Pedal: Subbass 16', Gedacktbass 8', Bassflöte 4'
Friedhofskapelle Geestberg:
Sie verfügt über eine digitale Sakralorgel der niederländischen Firma Johannus mit zwei Manualen und Pedal. Diese ersetzt eine alte elektronische Sakralorgel.
Friedhofskapelle Campe:
Sie verfügt über eine digitale Sakralorgel der niederländischen Firma Johannus mit zwei Manualen und Pedal. Diese ersetzt eine nicht mehr funktionstüchtige Pfeifenorgel im Baukastensystem.
Ria zum Felde-Gedächtniskapelle, Agathenburg:
Sie verfügt über eine kleine Pfeifenorgel mit einem Manual und hat sechs Register. Diese wurde 1990 durch die Orgelbauwerkstatt Mann restauriert.
Martin-Luther-Kirche, Fredenbeck:
Die Kirche erhielt 1987 eine Orgel aus der Werkstatt Alfred Führer aus Wilhelmshaven. Sie wurde in der Tradition der alten Orgeln der Region gebaut. Sie hat zwei Manuale und ein Pedal. Die Werke sind aufgeteilt auf Hauptwerk und Rückpositiv. Sie hat 20 Register und drei Koppeln.
Die Disposition lautet:
Hauptwerk: Quintadena 16', Prinzipal 8', Rohrflöte 8', Oktave 4', Flöte 4', Nasat 2 2/3', Oktave 2', Mixtur 4fach, Trompete 8'
Rückpositiv: Gedackt 8', Quintadena 8', Prinzipal 4', Rohrflöte 4', Waldflöte 2', Sesquialtera 2fach, Scharf 3 – 4fach, Dulzian 8', Tremulant
Pedal: Subbass 16', Prinzipal 8' (x), Rohrflöte 8' (x), Oktave 4', Fagott 16', Trompete 8' (x), Zimbelsterne, Nachtigall
x = Transmission
Nachwort:
Mein Dank gilt der Heilig-Geist.Gemeinde, Stade, der Markus-Gemeinde, Stade und einigen Kollegen für ihre Unterstützung.
Quelle:
Die Informationen über die Orgeln stammen von den Gemeinden, Kollegen, frei zugänglichen Quellen aus dem Internet und aus eigenem Wissen.
Hinweis:
In diesem Büchlein sind auch zwei digitale Sakralorgeln aufgenommen die in Friedhofskapellen zum Einsatz kommen. Dies erscheint mir wichtig, da diese nun seit vielen Jahren Bestandteil der Orgellandschaften sind.
Dieses Büchlein wird im Laufe der Zeit noch um Dispositionen einiger Orgeln, die schon im Buch stehen, erweitert. Des weiteren kann es auch noch um weitere Instrumente erweitert werden.
Mir ist es wichtig mit diesem Büchlein Kolleginnen und Kollegen sowie Interessenten an der Orgel über die neuen Orgeln in meiner Region zu informieren. Über die historischen Instrumente gibt es ja schon so viele und hervorragende Bücher.
Der Autor
Bild:
Das Coverbild stammt von pixabay.com
Copyright: Feb. 2015
Anmerkung:
Am 08.02.2015 wurde das Buch ergänzt, es wurde die Disposition der Orgel in St. Michael hinzugefügt.
Tag der Veröffentlichung: 04.02.2015
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