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1. Begegnungen

Guns and romantic hours

 

 

„July soll ich dich zur Schule fahren?“, rief meine Mutter aus der Küche. „Nein Mum, ich geh zu Fuß. Mel holt mich gleich ab“, antwortete ich ihr über die Treppe gelehnt. Es war wieder der typische Freitag Morgen. Wiedereinmal hatte ich meinen Schlaf bis zu letzten Minute ausgekostet und stürmte nun mit den Klamotten unter dem Arm ins Bad. Ich streifte mir schnell das schwarze Top und den kurzen Rock über. Ein war einen letzten Blick in den Spiegel und war mit meinem Aussehen zufrieden. Meine braunen Locken fielen mir sanft über die Schultern und Makeup benutze ich nie. Als ich fertig mit meiner morgendlichen Prozedur war, lief ich schnell die Treppe runter und schmiss mir die Umhängetasche über die Schulter. Draußen angekommen wartete meine beste Freundin Melanie schon auf mich. „Hey July! Mann ist es heiß heute. Bei dem Wetter hab ich überhaupt keine Lust auf sechs Stunden“, begrüßte sie mich mit einer warmen Umarmung. „Ja ich hab auch keine Lust. Und dazu noch Mathe. Aber zum Glück ist Morgen Wochenende“, bestätigte ich sie und wir beide gingen nebeneinander Richtung Schule. Nach einer viertel Stunde erreichten wir das weitläufige Schulgelände. Mel und ich besuchten die 13. Klasse des Gutenberg Gymnasiums in Konstanz. „Mensch July, hast du schon von der Party im Raymond's gehört?“, fragte mich meine beste Freundin. „ Ja hab so was mitbekommen. Aber wirklich Lust habe ich nicht und eigentlich wollte ich heute Abend noch etwas mit meiner Mutter machen“,versuchte ich mich aus der Sache raus zu reden. Ich war nicht der Partymensch und ich hielt nichts von Flatratesaufen. Wer hatte sich so einen Schwachsinn überhaupt ausgedacht? Na die anderen sollten nur machen, ich würde mir heute Abend ein schönes Buch nehmen und es gemütlich im Garten lesen. Plötzlich wurde ich unsaft zur Seite geschubst und meine Tasche fiel zu Boden. „Hey du Trottel! Was soll der Scheiß?!“, maulte ich den Übeltäter an und hob meine Tasche auf. Als ich den Blick auf den Schuldigen richtete stockte mir der Atem. Vor mir stand ein Prachtexemplar von Mann. Der Unbekannte hatte blondes Haar und strahlend blaue Augen. Als würde das noch nicht genügen, hatte er außerdem das schönste Gesicht das ich jemals gesehen hatte und einen nicht zu verachtenden Körper. Auf einmal stupste mich Mel von der Seite an. Scheiße, hatte ich ihn etwa so offensichtlich angestarrt? Oh Gott wie peinlich. Ich merkte wie mir die röte ins Gesicht stieg und der Kerl vor mir fing an zu Lächeln. „Sorry war keine Absicht. Hab ich dir etwa weh getan?“, entschuldigte er sich mit seiner rauen Stimme. „Ähm schon okay, mir ist nichts passiert“, stotterte ich ihm entgegen. „ Na dann ist ja nochmal alles gut gelaufen. Wir sehen uns Juliette“, zwinkerte der Typ mir zu und er machte sich auf den Weg ins Schulgebäude. Wer war der Kerl und woher kannte er meinen Namen? Benommen sah ich ihm hinterher bis Mel mich aus den Gedanken riss.„Krass was oder wer war das denn? Kennst du den July?“, fragte sie mich wie erwartet. „Keine Ahnung ich habe den Kerl noch nie gesehen. Komm lass und reingehen, wir kommen sonst noch zu spät“, antwortete ich ihr immer noch benommen. In diesem Moment klingelte die Schulglocke und wir beeilten uns noch rechtzeitig zum Unterricht zukommen.

2. Naivität oder wirkliche Gefahr?

 

Den ganzen Vormittag grübelte ich über die seltsame Begegnung. Der Kerl ging mir einfach nicht aus dem Kopf und ich wollte mehr über ihn erfahren. Leider sah ich ihn nicht mehr und ich ging gedankenverlorend nach sechs Stunden nach Hause. Dort angekommen machte ich mir erstmal was zu Essen und erledigte meine Aufgaben. Am späten Nachmittag lag ich im Garten und las mein Buch. Vollkommen vertieft merkte ich nicht wie die Zeit verlief und die Sonne anfing unterzugehen. Plötzlich fiel ein Schatten in mein Sichtfeld und ein Schauer überfiel mich. Ich richtete meinen Blick auf den Verursacher und blickte in die tiefblauen Augen von heute Morgen.

Erschrocken zuckte ich zusammen. Was machte der Kerl in meinem Garten? Und was wollt er hier?Der Fremde bemerkte mein Misstrauen und schenkte mir sein bezauberndes Lächeln. „Na Juliette, alles klar?“, fragte er mich als wäre es das normalste auf der Welt. „Wer bist du und was machst du in meinem Garten?“, platzte es schockiert aus mir raus und ich stand auf. „Oh tut mir leid, ich habe mich ja noch garnicht vorgestellt. Ich bin Collin. Es ist mir eine Freude dich kennen zu lernen“, erklärte er sein Erscheinen und trat einen Schritt näher. Wir waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und ich konnte seinen verführerischen Duft einatmen. Scheiße July lauf weg oder mach irgendwas anderes. Perplex stand ich vor ihm und war wie betört von seiner Präsenz. Flirtete er etwa mit mir? Oh Gott ich musste hier verschwinden. „Ähm ja. Schön dich kennenzulernen. Kannst du mir jetzt bitte erklären was du hier willst oder verschwinden?“, stammelte ich so selbstbewusst wie es noch ging. Darauf fiel Collin in ein Gelächter und er sah mich überzeugt an. Er hatte sich nun zu mir runtergebeugt und sein Mund war direkt neben meinem Ohr. „So frech kleine Juliette? Ich bin wegen dir hier meine Schöne. Wir beide werden gleich einen netten Ausflug machen“, schnurrte er mir ins Ohr. Durch seine Stimme wurde mir ganz heiß und ich wurde schon wieder rot. Los schalte dein Gehirn wieder an. Nachdenken July, nachdenken. Mein Hirn ratterte und aufeinmal wurden mir Collins Worte bewusst. „Wieso sollte ich mit dir kommen?“, warf ich ihm entgegen. Was dachte der Kerl sich eigentlich? Das ich ihm nur aufgrund seines Aussehens willenlos folgen würde? Er musterte mich nachdenklich und schien über meine Antwort überrascht. „Ich kann dir nicht viel sagen, aber nur eins: Entweder kommst du jetzt mit mir oder es werden andere weniger freundliche Männer kommen. Und diese werden nicht so angenehm sein wie ich. Also komm mit und stell keine Fragen“. Seine blauen Augen sahen mich eindringlich an und seine Worte klangen wirklich sehr ernst. Ich erwiderte seinen Blick und hatte aufeinmal das Gefühl ihm vertrauen zu können. Keine Ahnung wieso, jedoch nickte ich und gab ihm somit meine Zustimmung. Collin senkte den Blick und marschierte los. Völlig überrumpelt stand ich da und sah ihm nach. Was zur Hölle war hier los?!

 

3. Fragen ohne Antworten

 

Stillschweigend folgte ich ihm und dachte über meinen völlig bescheuerten Entschluss nach. Wie konnte ich ihm so leichtsinnig folgen? Doch Collin ging entspannt und zielsicher vor mir her. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen seine Rückansicht ausgiebig zu mustern. Was ein Mann und was für ein Hintern! Er schien meinen Blick zu spüren und blieb mit einem breiten Grinsen stehen. „Gefällt dir was du siehst?“, fragte er mich von sich selbst überzeugt. Ertappt wandte ich den Blick ab. Was für ein arroganter Spruch! Meine Miene verfinsterte sich und ich sah ihn nun wieder mit erhobenen Kinn an. „ Es würde mir mehr gefallen wenn du mir sagen würdest wo wir hingehen“, maulte ich ihn an. „Das wirst du noch früh genug erfahren. Los weiter“, antwortete er mir unbeeindruckt. Dieser Kerl machte mich wahnsinnig! Seine kalte Antwort lies mich erstummen und ich betrachtete die Umgebung. Wir gingen durch einen dichten Wald und es wurde almälich dunkel. Hatte ich eigentlich den Verstand verloren? Ich ging hier mit einen wildfremden aber heißen Kerl durch den dunklen Wald. Niemand wusste bescheid und er hätte mich hier mühelos umlegen können. Jedoch spürte ich ein besänftigendes Gefühl welches mir Vertrauen in ihn vermittelte. Meine Neugier war aber noch nicht gestillt und ich grübelte weiter über den mysteriösen Mann vor mir. Gedankenverlorend stolperte ich über eine Wurzel und verursachte dabei etwas Lärm. Sofort wandte Collin sich um und sah mich mit finsterer Miene an. „ Kannst du nicht etwas aufpassen? Dein Getrampel ist unüberhörbar“, maulte er mich an. Benommen sah ich ihn an und ich fragte mich was in ihn gefahren war. Ich hatte doch nichts schlimmes gemacht. „Was hast du denn für ein Problem? Ich bin gestolpert, dass passiert jedem mal! Du brauchst mich garnicht so anzumaulen, schließlich könnte ich mich auch weigern dir zu folgen!“, fuhr ich den blonden Kerl an. Seine Augen sprühten nun vor Zorn. „Pass lieber auf kleine Juliette. Ich könnte dich auch hier stehn lassen und zusehen wie du umgebracht wirst. Also halt einfach deine Klappe und sieh wohin du gehst. Ich habe keine Lust auf Ärger“, entgegnete er mir. Seine Worte schüchterten mich ein und ich beließ es einfach bei seiner Antwort. Der Typ war total bescheuert oder so! Collin bewegte sich wieder in Gang und ich folgte ihm beleidigt. In meinem Gedanken warf ich ihm die schlimmsten Schimpfwörter gegen den Kopf als ich plötzlich ein lautes Rascheln hörte. Ich bleib stehen und sah mich um. Durch die Dunkelheit konnte ich nichts erkennen und ich merkte nur noch einen festen Schlag. Das letzte was ich vernahm war ein grauenvolles Gebrüll und Collins fluchen. Dann wurde alles schwarz und ich verlor das Bewusstsein.

 

4. Überstürzte Ereignisse und erschütternde Neuigkeiten

 

Als ich wieder zu mir kam öffnete ich meine Augen. Ein grelles Licht blendete meine Augen und ich musste mich erstmal an die Lichtverhältnisse gewöhnen. Nach einer Minute fand ich mich zurecht und ich richtete mich ruckartig auf um die Umgebung zu mustern. Dabei durchfuhr mich ein höllischer Schmerz und ich unterdrückte einen Schrei. Mein Brustkorb schmerzte und mein Kopf fühlte sich an als würde er jeden Moment platzen. Ich wartete einen Augenblick und der Schmerz lies ein bisschen nach. Mein Blick durchdrang den Raum und ich war orientierungslos. Der Raum war weiß und steril, lediglich das große Bett auf dem ich lag strahlte gemütlichkeit aus. Hier war absolut nichts großartiges zu entdecken bis auf die große Gestalt an der Tür. Abwohl ich den Mann nur von hinten sah wusste ich sofort das es Collin war. Er trug nur eine Jeans und sein Oberkörper war verbunden. Zudeutlich sah ich seine durchtrainierten Muskeln und er schien sich mit jemanden außerhalb des Raumes zu unterhalten. War er verletzt? Und was war passiert? Unruhig bewegte ich mich auf dem Bett und das Quietschen ließ Collin aufmerksam werden. Er drehte sich zu mir herum und musterte mich mit seinem Blick. „Endlich bist du wach. Ich dachte schon du kratzt ab Kleines“, begann er das Gespräch und ich bemerkte etwas Erleichterung in seinen Augen. „Was ist passiert und wo sind wir?“, platzte es mir sofort raus. Ich war die Geheimnistuerei satt und wollte endlich antworten. „Wir sind im Hauptquartier. Keine Sorge du bist in Sicherheit. Es war jedoch haarscharf, fast hätten uns die Kerle erwischt“, antwortete er mir gelassen. „Was für Kerle und was für ein Hauptquartier?!“, entkam es mir. Collin seuftzte genervt auf und ihm schien meine Fragen zu nerven. Was dachte er sich auch? Das ich einfach sein Spielchen mitspielte ohne alles zu hinterfragen? „Warte noch einen Moment bis Martin da ist. Den kannst du ruhig mit deinen Fragen durchlöchern und ich bin endlich raus aus der Sache“, entgegnete er mir kühl. Aha ich war ihm also lästig. Was für ein Idiot! Mein gedankliches Fluchen wurde von dem Eintreten eines stämmigen Mannes unterbrochen. Er war mitte vierzig und sein schwarzes Haar verlor an Farbe. Seine Klamotten waren schwarz und er strahlte pure Autorität aus. „Hallo Juliette. Ich hoffe du hast nicht all zu großen Schaden von der Reise hierhin genommen. Mein Name ist Matthieu Martin und ich bin der Chef des Schweizer Geheimdienst“, stellte er sich vor. Martin bemerkte mein schockiertes Gesicht und mein Schweigen. „Keine Angst du bist hier in Sicherheit. Ich hatte dir unseren besten Agenten zur Seite gestellt und er durfte dir nichts verraten. Es hätte dich niemand besseres als Collin beschützen können und er hat seine Sache gut gemeistert. Natürlich bestand ein Restrisiko und ich bin froh das du mit ein paar Prellungen davon gekommen bist. Die Feinde deines Vaters hätten dir viel schlimmere Dinge angetan“. Mein Vater? Er war doch tot! Die Bleiche wich mir ins Gesicht und mir wurde übel. Was war hier nur los? „Mein Vater ist tot, Mr. Martin. Ich wüsste nicht wieso er Feinde haben könnte und was diese von mir wollten. Er war ein einfacher Beamter und ist vor 10 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen“, antwortete ich ihm. Martins Körper spannte sich an und Mitleid war in seinen Augen zu erkennen. „Es tut mir Leid Juliette, aber dein Vater lebt. Und er ist das Oberhaupt einer Untergrundorganisation, für Atomwaffen, EUAW gennannt, welche leider nicht zu den Guten gehört. Seit langen versuchen wir ihn zu schnappen doch jedes mal ist er uns erwischt“,sagte Matthieu. Mein Kopf war kurz vorm Explodieren und mir wurde kotzübel. Mein Vater war ein Verbrecher? Unmöglich er war tot. „Sie müssen mich verwechseln“, entkam es mir leise. Meine Stimme war kurz vorm Versagen. „Leider nicht. Und da wir das nun geklärt haben, komme ich zum eigentlichen Problem. Dein Vater ist Erfinder einer neuen Formel der Atomphysik,welche revolutionäre Entwicklungen auslösen könnte. Seine Organisation ist in Besitz von hochgefährlichen Atomwaffen und versucht diese im Nahen Osten zu verkaufen. Die Folgen für Europa wären Katastrophal. Letzte Woche hätten wir deinen Vater fast erwischt, jedoch ist er knapp entkommen. Seit dem gilt er als verschollen und die Feinde deines Vaters versuchen nun an die Formel zu gelangen“, erklärte der Chef mir. In meinem Kopf machte sich eine große Besorgnis bemerkbar und mein Magen wechselte von übel zu unwohl. „Was hat die Sache mit mir zu tun?“, fragte ich Martin und sah wie Collin den Blick abwandte. Ich vernahm das als ungutes Zeichen. „Juliette, es tut mir leid, aber dein Vater hat dir als kleines Kind eine Halskette vermacht,welche die Informationen in einem Chip bewahrt und seine Feinde wollen ihn unbedingt in die Finger kriegen. Ein Vertrauter deines Vaters hat dieses Geheimnis preisgegeben und du bist in großer Gefahr. Deine Existenz war der EUAW bisher unbekannt,deswegen wirst dir erst jetzt mit der ganzen Sache konfrontiert. Du wirst nicht mehr in dein altes Leben zurückkehren können und wir müssen dich hier behalten, bis wir die Informationen bearbeitet haben und die Organisationen zerschlagen können“. Schockiert sah ich meine Halskette an und versank in meinen Gedanken. Diese Aussage sollte mein ganzes Leben verändern und ich hätte am liebsten laut geschrien.

5. Claire

 

Nach unserem Gespräch verließen beide Männer das Zimmer und ich saß erschüttert auf dem Bett. Ich würde meine Mutter und Mel nie wiedersehen. Mein Abitur würde ich nie abschließen können. Ich erfuhr das Collin mich am Freitagmorgen in der Schule abgemeldet hatte und ich nun im Quartier des Schweizer Geheimdienstes unterkam. Martin beantwortete mir geduldig alle meine Fragen und ich wusste wenigstens das wir in Bern waren. Außerdem wurden mir die Geschehnisse von gestern Abend im Wald erklärt. Durch mein unüberhörbares Getrampel wurden Collin und ich entdeckt. In der Dunkelheit wurden wir von zwei Männern angegriffen und ich wurde bewusstlos geschlagen. Zum Glück konnte Collin die Männer verletzten und er lief mit mir im Arm zu einer naheliegenden Waldlichtung. Dort wartete bereits ein Helikopter des Geheimdienstes auf uns. Jetzt waren wir im unterirdischen Hauptquartier und ich saß den ganzen Vormittag in meinem sterilen Zimmer. Gegen Mittag kam ein Arzt vorbei und verabreichte mir ein Schmerzmittel. „Sie können sich nun wieder bewegen. Miss Dopount wird sie in ein paar Minuten abholen und sie wird Ihnen unsere Räumlichkeiten zeigen“, vermittelte mir der Arzt. Minuten später betrat eine blonde Schönheit den Raum. Die junge Frau schenkte mir ein aufrichtiges Lächeln und ich fand sie auf den ersten Blick symphatisch. „Hallo July ich bin Claire. Ich darf dich doch July nennen oder? Collin meinte so wurdest du in der deiner Heimat genannt. Freut mich sehr dich kennenzulernen“, begrüßte sie mich und schenkte mir eine herzliche Umarmung. Anfangs überrumpelt erwiderte ich ihre Umarmung und war froh über ihre Geste. „Es freut mich auch dich kennen zu lernen. Ich hab nichts dagegen wenn du mich July nennst, meine Freunde haben mich immer so genannt“, antworte ich ihr und lächelte leicht verlegen. „Super dann können wir ja los. Ich zeig dir jetzt mal das Quartier und du wirst es bestimmt toll finden!“. Rasch griff sie nach meiner Hand und zog mich Richtung Tür. Ich war wirklich froh etwas Ablenkung zu haben. Wir gingen nebeneinander den langen Flur entlang und Claire erzählte mir alles über ihren Job als Agentin. Sie war wirklich ein sehr liebevoller Mensch und ich wurde schnell mit ihr warm. Claire war Zuständig als Dolmetscherin im Außendienst und sie sprach fließend 4 Sprachen. Ich war wirklich beeindruckt von ihr. „Guck mal da unten ist das Trainingscenter. Hier halten sich die Agenten fit und trainieren verschiedene Kampftechnicken“. Ich folgte ihrem Blick durch die Glasscheibe. Wir konnten von einer höher gelegenden Plattform auf die unten trainierenden Agenten sehen. Mein Blick durchstreifte die moderne Anlage und ich blieb an einem kämpfenden Agenten hängen. Ich wusste sofort das es Collin war der dort unten trainierte und ich musterte seinen sportlichen Oberkörper. Er trug jedoch noch seinen Verband und ich fragte mich wie schlimm seine Verletzung war. „Erde an July, ich hab dich was gefragt!“, riss Claire mich aus meiner Trance. Sofort stieg mir die Röte ins Gesicht und ich fühlte mich ertappt. Wieso hatte ich ihn auch so angestarrt? „Ähm tut mir leid Claire“, antwortete ich ihr verlegen. Meine neue Freundin grinste mich hämisch an und ihr Blick sprach mehr als tausend Bände. „Na hat sich da jemand in unseren Collin verguckt?“, neckte sich mich frech. „Spinnst du? Der Kerl ist voll der Idiot und außerdem hat er Stimmungsschwankungen“, versuchte ich die Situation zu retten. Mir war schon bewusst das mich Collin nicht kalt lies und ich fand ihn wirklich attraktiv. Doch das hieß noch lange nicht das ich verliebt war. „Quatsch, Collin ist so ein toller Kerl. Er tut sich nur etwas schwer seine nette Seite zu zeigen. Und außerdem sieht er wahnsinnig gut aus. Du wirst schon sehen das er eigentlich ganz umgänglich ist“, schwärmte mir Claire vor. Sieh sah ihn intensiv an und mich durchfuhr ein Schub Eifersucht. Was war nur in mich gefahren? Eifersucht bei einem fremden Kerl zu spüren? Ich verlor langsam den Verstand. „Wieso angelst du ihn dir denn nicht?“, fragte ich sie bissiger als beabsichtigt. Von meiner Reaktion amüsiert fing sie an breit zu Grinsen. „Keine Sorge, Collin und ich sind nicht füreinander geschaffen. Aber ich fände es spannend euch beide zu beobachten“.

Mit nachdenklichem Blick sah ich nun wieder runter zu dem heißen Kerl dort unten.

Er bemerkte uns Frauen und sah nach oben. Unsere Blicke trafen sich und ich verlor mich in seinen blauen Augen. Ruckartig beendete er den Blickkontakt und verließ schnell die Trainingsanlage. Ich sah ihm nach und wusste nicht so recht was ich mit dieser Situation anfangen sollte.

 

6. Abweisungen

 

Am nächsten Morgen wachte ich spät auf, Claire und ich waren noch lange unterwegs gewesen und wir verstanden uns super. Ich war glücklich eine Freundin gefunden zu haben und nicht mehr alleine in dieser merkwürdigen Lage zu sein. Die ganze Nacht lag ich wach und dachte über mein Zukunft nach. Ich fühlte mich schuldig meiner Mutter gegenüber, denn sie wusste von alldem nichts. Und ich vermisste Mel. Zu gerne hätte ich mir bei ihr mein Herz ausgeschüttet. Jedoch wurde ich immer neugieriger. Mein altes Leben war das einer ruhigen fast 20jährigen Schülerin. Ich war schon immer selbstständig und reif gewesen, selten besuchte ich Clubs und betrank mich mit Alkohol. Doch mein neues Leben sollte weitaus spannender werden. Claire holte mich zum Frühstück ab und ich erblickte in der Kantine kein einziges bekanntes Gesicht. Ich ertappte mich dabei die ganze Halle nach Collin zu durchsuchen doch ich blieb erfolglos. Nachdenklich zerkaute ich mein Essen und versank in Gedanken. „Hast du fertig gegessen? Martin erwartet dich und ich bin hier um dich abzuholen“, fragte mich eine tiefe Männerstimme. Ich dreht mich um und hinter mir stand er. Collin trug eine schwarze Sonnenbrille und auch seine restliche Kleidung war schwarz. Seine Arbeitskleidung war unglaublich sexy und sein Anblick verschlug mir die Sprache. Er hätte in jedem Hollywoodfilm die Rolle des James Bond besetzten können. Der junge Mann bemerkte mein Starren und schenkte mir ein verschmitztes Lächeln. „Komm schon Kleines, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Obwohl ich denke wir könnten den Tag auch anders nutzen“, flüsterte er mir verführerisch ins Ohr. Sofort wurde mir ganz heiß und ich musste schwer schlucken. Claire bemerkte meine Reaktion auf ihn und unterdrückte ein Lachen. Diese Situation war mir verdammt peinlich und ich versuchte mich zu beherrschen. Nach einer gefühlten Ewigkeit fand ich wieder zur Besinnung und war Claire einen bösen Blick zu. „Okay lass uns zu Martin gehen“, antwortete ich knapp. Collin grinste immer noch über beide Ohren und es sah so gut aus das ich mir wünschte es wäre verboten. „Na dann mal los meine Schöne“, ermunterte er mich und ich stand auf. Sein Arm berührte meinen Rücken und er schob mich vor sich her Richtung Ausgang. Mein Körper prickelte unter seiner Berührung und ich fragte mich wieso ich so heftig auf ihn reagierte. Noch nie zuvor spürte ich die Nähe eines Mannes so intensiv, obwohl ich schon genug Erfahrung hatte. Ich wusste das ich nicht schlecht aussah und dies erwies sich als Vorteil bei der Männersuche. Doch mehr als ein paar bedeutungslose One-Night-Stands kamen nie dabei raus. Umso mehr verunsicherte mich der blonde Agent hinter mir.

Stillschweigend gingen wir einen mir unbekannten Flur entlang. Ich war immer noch tief in Gedanken versunken und versuchte mir zu erklären was das für eine positive Spannung zwischen mir und ihm war. Es war mir unerklärlich schließlich kannte ich ihn erst seit zwei Tagen und wahnsinnig viele Worte hatten wir auch nicht ausgetauscht. Und durchschauen konnte ich ihn auch nicht, da er zwar offensichtlich mit mir flirtete jedoch im nächsten Moment wieder kühl und distanziert war. Ich sah ihn von der Seite an und mir wurde seine unheimlich starke Ausstrahlung bewusst. Collin war Selbstbewusst und zwar zurecht, aber trotzdem war da noch mehr. Er schien nicht nur wie der heiße Aufreißer, nein er war gleichzeitig auch unnahbar und fastzinierend. Durch seine Sonnenbrille erschien er mir noch ferner als er ohne hin schon war. „Du Collin? Ich wollte mich bei dir bedanken“,durchbrach ich das Schweigen. „Wofür das denn?“, fragte er mich erstaunt. „Ja du hast mir das Leben gerettet. Ohne dich wäre ich in den Händen von diesen Männern gelandet“, erklärte ich ihm. „Juliette, Ich habe nur meinen Job gemacht. Das war keine bedeutende Sache für mich“, antwortete er mir kühl und emotionslos. Bei diesen Worten spürte ich einen kleinen Stich in der Brust. Es verletzte mich das ich ihm so gleichgültig war, aber ich hatte ja vergessen das er ein Idiot war. Selbst schuld July. Betrübt senkte ich meinen Blick auf den Boden und tappte ihm wortlos hinterher.

7. Neue Pläne

 

Nach einer für mich unerträglichen langen Zeit erreichten wir einen großen Konferenzsaal. Collin öffnete die Tür und ich trat nach ihm hindurch. Vor mir stand ein großer Tisch mit einer langen Sitzreihe an jeder Seite, wobei fast alle Plätze belegt waren. Die Agenten in diesem Raum waren mir alle Unbekannt, allein Martin konnte ich an der Kopfseite erkennen. Er lächelte mir freundlich zu und Collin nahm neben ihm Platz. „Setzt dich ruhig Juliette“, wies Martin mich auf einen freien Stuhl an und ich bemerkte die neugierigen Blicke der anderen Teilnehmer. Ich schluckte schwer und ließ mich auf den freien Platz sinken. „So da wir nun vollzählig sind können wir mit der Besprechung beginnen. Also July, wir hatten dir dein Mikrochip abgenommen und ich hoffe du hattest nichts dagegen, aber so konnten wir die Daten schneller auswerten. Wir haben nun viele neue Informationen, zwar noch nicht genug um den neuen Atomwaffen das Handwerk zu legen aber immerhin sind wir einen großen Schritt in den Ermittlungen weitergekommen“, klärte Martin mich auf. Ich folgte still seiner Rede und war erleichtert darüber dass der Chip entfernt wurde. „Wir kommen jetzt aber zu dem wichtigen Punkt der Versammlung. Juliette ist immer noch nicht gefahrlos raus aus der Sache, zu groß ist die Gefahr das sie von diesen Kriminellen als Druckmittel gegen ihren Vater verwendet wird.“ Dieser Gedanke war mir neu und ich musste schockiert feststellen dass er recht haben könnte, jedoch gab ich die Hoffnung auf mein altes Leben nicht auf. „Entschuldigen sie Mr. Martin, aber mein Vater hat sich die letzten 10 Jahre nicht für mich interessiert, wieso sollte er es jetzt aufeinmal tun?“, fragte ich den Leiter direkt. „Ich weiß das es für dich nicht nachvollziehbar klingt, Juliette. Aber dein Vater könnte seinen Tod nur vorgetäuscht haben um deine Mutter und dich zu schützen. Es wäre zu gefährlich für euch gewesen in Kontakt mit seiner Organisation zu gelangen“, erläuterte er mir. „Aber mein Vater war einfach Beamter!“,widersprach ich ihm aufgewühlt. Ich konnte immer noch nicht glauben das mein totgeglaubter Vater ein Verbrecher war. „Die Organisation deines Vaters existiert schon seit über 20 Jahre. Er arbeitete fast sein ganzes Leben mit der Erforschung von Atomwaffen und deshalb ist unser Verdacht nicht auszuschließen. Wir werden darüber jetzt aber nicht weiter diskutieren. Also die Sache ist folgende, es ist für Juliette alleine da draußen zu gefährlich und wir müssen sie schützten, da sie schließlich mit uns kooperiert hat. Das Problem ist nur, dass sie hier nicht bleiben kann“, führte Martin seine Rede weiter. Wieso konnte ich hier nicht bleiben? Sie wollten mich doch nicht abschieben? Angst machte sich in meinem Inneren bemerkbar und Collin schien dies zu bemerken. Er lächelte mich beruhigend an und ich war überrascht von dieser fürsorglichen Geste. Meine Aufmerksamkeit richtete sich jedoch wieder auf Martin als dieser das Gespräch fortsetzte. „Ich würde sie ja am liebsten hierbehalten, aber es ist zu gefährlich hier. Wir vermuten einen Maulwurf in unseren Reihen und es wäre zu riskant dieses Risiko einzugehen. Deswegen habe ich beschlossen das Juliette mit Agent Favre nach Wien reisen wird, wo sie einen sicheren Unterschlupf bekommen wird. Sie befindet sich dann immer noch in unserem Netz und unsere Partner in Österreich haben uns Unterstützung versichert. Die beiden werden heute Abend noch abreisen und wir können unsere Ermittlungen fortsetzen. Juliette, ich hoffe das wir die Sache schnell geregelt bekommen und wir dich wieder sicher nach Hause schicken können“,beendete Martin seine Ansprache und die anderen Agenten nickten ihm zustimmend zu. Ich sollte nach Wien reisen? Mit Collin? Wieso hatte er sich zu der Sache bereiterklärt wenn ich ihn doch nerve? Mein Blick wanderte zu dem jungen Agenten und er sah mir tief in die Augen. Ein angenehmer Schauer durchfuhr mich und er schien nicht unglücklich über seine neue Aufgabe zu sein. Verwirrt aber gleichzeitig auch erleichtert fing ich an zu Lächeln. Würde ich Agent Collin Favre jemals durchschauen können?

 

8. Aufbruch in ein neues Leben

 

Nach der Besprechung bedankte ich mich bei Matthieu Martin für alles. Ich war froh darüber, dass sich jemand um mich sorgte und ich Hilfe in dieser schwerigen Zeit fand. Erleichtert erreichte ich mein Zimmer und stellte fest, dass Claire bereits auf mich wartete. „Mensch July, du reist ja schon wieder ab! Schade ich hätte gerne noch etwas mehr Zeit mit dir verbracht. Ich wollte schonmal deine Sachen packen aber ich musste feststellen das du ja garnichts hast. Keine Sorge in Wien kann man toll Shoppen gehen und ich bin mir sicher das Martin dir auch ein bisschen Geld zukommen lässt“, zwinkerte mir meine Freundin zu. Ich hatte Claire in den letzten Tagen echt lieb gewonnen und mir viel der Abschied schwer. „Danke für alles Claire! Ohne dich wäre ich hier bestimmt verzweifelt und ich bin froh eine neue Freundin gefunden zu haben. Ich werde dich vermissen“, verabschiedete ich mich und wir fielen uns in die Arme. „Keine Sorge ich werde dich bestimmt mal Besuchen kommen.“

Als ich mein Zimmer verließ stellte ich fest, dass Collin bereits auf mich wartete. Er trug immer noch seine Arbeitskleidung und hatte sich eine Reisetasche über die Schulter geworfen. Ich musste zugeben, dieser Anblick war wirklich fantastisch. „Na Kleines, können wir los?“, begrüßte er mich grinsend. Mir wurde bewusst, dass er mich schon wieder ertappt hatte und ich wurde leicht rot. „Ja ich bin bereit“, antwortete ich ihm kurz und wir setzten uns in Gang. Ich folgte ihm zu einem Aufzug, welcher uns in eine Tiefgarage beförderte. Ein beeindrucktes Raunen entkam mir als wir die Garage betraten und mein Blick die hunderte Luxuswagen fand. Collin schien über meine Reaktion amüsiert und er steuerte auf den Kofferraum eines schwarzen BMW zu, wo er seine Reisetasche verstaute. Danach ging er zur Beifahrertür und öffnete sie grinsend. „Schöne Frau, Darf ich bitten?“ Ich wusste garnicht das er auch höflich sein konnte und war wahrlich beeindruckt von seiner Darbietung. Lächelnd stieg ich in den Wagen ein und fand Platz auf dem gemütlichen Ledersitz. Collin schloss die Tür und stieg ein, unmittelbar danach startete er den Motor und wir machten uns auf den Weg nach Wien.

Die Fahrt verlief ruhig und mittlerweile war es schon zwei Uhr morgens. Anfangs genoss ich die Ruhe der Nacht, jedoch wurde ich immer neugieriger auf den Mann neben mir. „Collin, wie alt bist du eigentlich?“, begann ich ein Gespräch. „23“,antwortete er mir knapp. Damit hatte ich nicht gerechnet und die nächste Frage kam mir in den Sinn. „Okay und wie lange bist du schon Agent?“ Ich sah in erwartungsvoll an, doch er sah weiterhin geradeaus auf die Straße. „Mit 12 hat meine Ausbildung angefangen und seit meinem achtzehnten Lebensjahr bin ich vollwertiger Agent“, erklärte er mir ruhig. Erstaunt über die lange Zeit dachte ich über meine Kindheit nach. Obwohl ich alleine mit meiner Mutter gelebt hatte war meine Kindheit wirklich toll gewesen und konnte meine Jugend zusammen mit Mel ausleben. „Aber dann hattest du ja gar keine Jugend. Hast du das normale Teenager Darsein nicht vermisst? Und was ist mit deinen Eltern“,durchlöcherte ich meinen Begleiter mit fragen. „Ich denke nicht das ich was verpasst habe. Auf Partys und Saufen konnte ich gerne verzichten und Zeit für die Frauenwelt hatte ich immer noch genug. Meine Eltern sind tot, sie sind beide bei einem Einsatz gestorben“, antwortete er mir kühl. Ich hatte das Gefühl das er verletzt war und seine Gefühle hinter seiner kühlen Mauer versteckte. „Hattest du denn noch nie eine feste Beziehung?“, stellte ich ihm die Frage welche mir auf den Herzen lag. Daraufhin fing er lauthals an zu lachen. „Kleines, ich hatte schon mit genug Frauen zu tun. Keine Sorge ich bin in diesem Thema gut informiert. Und um auf deine Frage zu kommen, Nein ich hatte noch keine feste Beziehung denn meine Arbeit hat nie mehr als ein paar Bettbekanntschaften zugelassen“, berichtete er mir amüsiert. Mir wurde Unwohl bei der Vorstellung, dass Collin mit haufenweiser Frauen im Bett war und seine Meinung zu Beziehungen verunsicherte mich. Aber wieso machte ich mir überhaupt Gedanken über sein Liebesleben? Es ging mich ja schließlich nichts an und es sollte mir eigentlich gleichgültig sein. Doch tief im Inneren wusste ich, dass es nicht so war.

 

9.Wien

 

Nach unserem Gespräch schlief ich ein und wachte erst am Morgen in einem kuscheligen Bett auf. Wie zu Hölle war ich hierher gekommen? Und wieso trug ich ein Nachtkleid? Rasch richtete ich mich auf und durchforstete den Raum. Das Bett war riesig und Stand zentral in einem wirklich schön dekorierten Raum, die Wand war in einem angenehmen zartrosa gestrichen und durch das große Fenster drang helles Sonnenlicht ein. Ich fühlte mich sofort in diesem Raum wohl und sprang aus dem Bett. Schnell warf ich einen Blick aus dem Fenster und konnte einen tollen Überblick über Wien erlangen. Es war traumhaft schön in diesem Zimmer und ich wünschte mir es nie mehr verlassen zu müssen. Doch meine Neugierde war größer und ich tappte vorsichtig raus auf den Flur. Der Durchgang war nicht besonders groß und ich erhaschte einen kurzen Blick in das geräumige Badezimmer. Es waren nur die Türen zum Bad und zum Schlafzimmer vorhanden, sonst gab es nur eine Haustür und einen Durchgang zum hell erleuchteten Wohnbereich. Ich trat in das gemütliche Wohnzimmer und entdeckte Collin in der offenen Küche stehen. Er trug nur eine Schlafhose und er schien Frühstück vorzubereiten. „Guten Morgen Schlafmütze. Ich hoffe die Dame hat gut geschlafen, schließlich durfte ich dich aus dem Auto hoch tragen. Und unser Appartment im dritten Stock liegt war der Aufstieg über die Treppen nicht sehr angenehm“, begrüßte er mich mit einem vorwurfsvollen Unterton in der tiefen Stimme. „Tut mir leid,du hättest mich ja wecken können. Und wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen mich umzuziehen?!“,erwiderte ich beleidigt und verschränkte trotzig die Arme vor meinem Oberkörper. Collin schien der Anblick zu amüsieren und er grinste mich belustigt an. „Keine Sorge ich habe dich nicht unsittlich berührt, obwohl die Versuchung groß war“, antwortete er schelmisch. Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht und er hatte es wieder einmal geschafft mich aus der Fassung zu bringen. Amüsiert wendete er sich wieder dem Herd zu. „Willst du noch länger wie ein kleines Mädchen dort stehen bleiben oder möchtest du dich an die Theke setzten und was Essen? Ich hab Rührei mit Speck gemacht.“ Die Tatsache das er für mich kochte erstaunte mich wiedereinmal. Vielleicht hatte ich doch ein falsches Bild von ihm und er war nicht nur ein kalter Vollidiot? „Du hast für uns gekocht?“, entkam es mir. Collin nahm die Pfanne vom Herd und setzte sich neben mich an die Theke, dabei lächelte er mich sanft an. Es war nicht dieses verführerische oder verschmitze Lächeln, sondern es lag eine Sanftheit und Fürsorge die mir bis dahin unbekannt war drin. „Ich dachte mir die kleine Prinzessin hat bestimmt riesigen Hunger nach ihrer anstregenden Reise und ihrem noch anstrengenderen Schönheitsschlaf. Obwohl den Schönheitsschlaf hätte sie garnicht nötig gehabt“, neckte er mich und mir wurde sein Kompliment bewusst. Erstaunt blickte ich ihn an und er lächelte mich noch immer sanft an. „Komm ess was, sonst verhungerst du mir noch und ich will nicht für den Tot einer unschuldigen jungen Frau verantwortlich sein.“ Ich nickte ihm zustimmend zu und nahm mir eine große Portion Rührei. Bereits beim ersten Bissen stellte ich fest wie gut Collin kochen konnte, denn das Essen schmeckte fantastisch. Erwartungsvoll sah er mich an und wartete auf ein Urteil. „Wahnsinnig lecker! Woher kannst du so gut kochen?“, entkam es mir begeistert und ich bemerkte sein Strahlen. „Als Agent ist man ziemlich oft auf sich alleine gestellt und da ich nicht immer Lust auf Pizza und Fastfood habe, hab ich einfach angefangen zu Kochen. Mit den Jahren kamen immer mehr Gerichte dazu und ich bin froh das es dir schmeckt.“ Genüsslich aßen wir unser Frühstück bis mir eine Tatsache bewusst wurde. „Collin wir haben nur ein Schlafzimmer oder?“, fragte ich ihn sichtlich schockiert. „Blitzmerker Kleines. Ich muss sagen du bist ein ganz schöner Klammeraffe, ich konnte mich die Nacht kaum bewegen und ich glaube du schnarchst“, antwortete er mir neckend. Oh Gott ich hatte mir wirklich mit ihm das Bett geteilt und mich dann noch an ihn gekuschelt! In diesem Moment wäre ich am liebsten im Erdboden versunken und der Scham stand mir ins Gesicht geschrieben. Der Agent fand das anscheinend wieder einmal höchst amüsant und grinste mich selbstsicher an. Aber eins wusste ich und das war das ich nicht schnarchte! „Ich schnarche nicht du Idiot! Vielleicht momentan aber nur weil ich eine Erkältung von unserem Ausflug im Wald habe. Und bilde dir ja nichts darauf an das ich mich an dich gekuschelt habe, schließlich wusste ich ja noch nichtmal wer da neben mir im Bett lag!“, verteidigte ich mich und war froh über mein Konter. „Du kannst ja heute auf dem Sofa schlafen, aber ich werde das nicht tun. Schließlich habe ich nichts dagegen mit dir zu kuscheln und ich würde das auch sofort noch etwas vertiefen“, schnurrte er mir ins Ohr. Seine Stimme hatte nun ein verführerisches Kratzen und mir wurde ganz heiß. Ich spürte seinen Atem an meiner Haut und mein Gehirn wollte sich am liebsten verabschieden und auf sein Angebot eingehen. Mit dem letzten Funken Selbstbeherrschung wechselte ich rasch das Thema. „Was werden wir denn sonst unternehmen?“ Das Glück war auf meiner Seite und Collin ging auf meine Frage ein. „Ich dachte mir wir gehen heute in die Stadt, schließlich brauchst du was ordentliches zum Anziehen und draußen ist wunderbares Sommerwetter. Martin hat uns für die erste Woche keine Aufgaben gegeben und ich denke du hast dir ein paar Tage Erholung von dem ganzen Trubel verdient. Mach dich fertig dann können wir los“, antwortete er mit gelassen und er fing an das Geschirr abzuräumen. Ich nutzte die Gelegenheit um mich für die Shoppingtour fertig zu machen und flitzte rasch ins Badezimmer.

10. Annäherung

 

Nach einer ausgiebigen Dusche stand ich nun vor dem Spiegel und versuchte mich in einen ansehbaren Zustand zu bringen. Ich trug immer noch die Klamotten von Freitag und es war mir sehr unangenehm. Natürlich wurden die Sachen im Quartier gewaschen, doch ich schämte mich so in die Öffentlichkeit zu gehen. Meine Haare fielen nach der Reinigung zum Glück wieder perfekt auf meine Schultern und ich war froh wenigstens nicht ganz zerzaust auszusehen. Nach dem ich mit mir halbwegs zufrieden war, ging ich raus in den Flur um auf den perfekt gestylten Agenten zu treffen. Wiedereinmal fühlte ich mich in seiner Gegenwart eingeschüchtert und wäre am liebsten in der Wohnung geblieben. Collin schien meine Innere Unruhe bemerkt zu haben und munterte mich mit seinem sanften Lächeln auf. „Komm Kleines, wir kaufen dir jetzt ein paar schöne Sachen und danach siehst du wieder aus wie eine Prinzessin“, zwinkerte er mir zu und ich nickte ihm zustimmend zu. Zusammen machten wir uns auf den Weg in die Stadt.

Wien war wirklich wunderschön. Wir fuhren mit der Straßenbahn und ich konnte ein paar Blicke auf die kunstvollen Gebäude entlang der Ringlinien werfen. In den nächsten Tagen wollte ich die Sehenswürdigkeiten unbedingt näher erkunden und ich fragte mich ob Collin mich begleiten würde. Erwartungsvoll sah ich ihn an und er antwortete mir mit einem fröhlichen Lachen. „Guck mich nicht so an, du wirst noch genug Zeiten Wien zu erkunden“, erwiderte er mir und wir erreichten die gesuchte Haltestation. Mein Begleiter quetsche sich aus dem Geträngel heraus und ich folgte ihm zu den Geschäften. Schnell bemerkte ich das die Geschäfte nicht meiner üblichen Preisklasse entsprachen und ich suchte verzweifelt nach H&M oder ähnliches. Doch Collin schien davon nichts zu bemerken und steuerte geradewegs auf die nächste Boutique zu. Wir betraten den Laden und meine Begleitung zog sofort die Blicke der Verkäuferinnen auf sich. Eine Spur von Neid durchzog mich und ich hatte eine grimmige Miene aufgesetzt. Mir wurde mein lächerliches Verhalten bewusst und ich hätte mir zu gerne für meine Dummheit in den Hintern getreten. Wie konnte ich so Besitzergreifend sein? Collin und ich begannen langsam eine zarte Freundschaft aufzubauen und ich würde noch mein blaues Wunder erleben wenn ich weiterhin so viel in sein Geflirte rein interpretieren würde. Die Verkäuferin steuerte auf uns zu und meine Aufmerksamkeit wurde auf sie gerichtet. „Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?“, begrüßte sie uns höflich und beäugte Collin ausgiebig. „Ich hätte gerne ein paar neue Sachen für meine Begleitung und wir bräuchten außerdem noch zwei feinere Kleider“, antwortete er unbeeindruckt und ich war über seine Abweisung überrascht. Sofort machte sich die Verkäuferin an ihre Arbeit und ein paar Minuten später probierte ich haufenweise neuer Sachen aus. Ich entschied mich für zwei neue Hosen und ein paar schichte Oberteile, doch Collin bestand darauf das ich die Abendkleider ausprobierte. „Wofür brauch ich denn Kleider?“,fragte ich ihm erstaunt. „Denkst du etwa ich will die ganze Zeit im Apartment verbringen? Ich hab schon vor das ein oder andere mit dir unter die Leute zu gehen“, erwiderte er knapp. Er wollte mit mit Ausgehen? Mein Herz machte einen kleinen Freudensprung und meine Laune erreichte neue Höhen. Gleichzeitig wurde mir klar, dass ich doch nach mehr als Freundschaft strebte. Erschrocken von dieser Erkenntnis, verschwand ich in der Kabine und probierte die Abendkleider aus. Als ich mich umgezogen hatte trat ich aus und präsentierte dem Agenten meine Wahl. Ich trug ein weinrotes knielanges Abendkleid mit großen Raffungen und dezenter Verzierung, meine braunen Locken rundeten das Outfit perfekt auf. Mein Blick traf den Mann vor mir und seine blauen Augen schienen zu funkeln. Geduldig ließ ich die Musterung über mich ergehen und wartete auf sein Urteil. „Du siehst bezaubernd aus July,“entkam es ihm still und er schien nach zudenken. Es war das erste mal das er mich bei meinem Kosenamen genannt hatte und ich war froh über diesen Schritt in Vertrautheit. „Danke“, flüsterte ich verlegen und ein angenehmes Kribbeln durchfuhr meinen Körper. „Ich denke du solltest dich jetzt umziehen bevor die Männer dich mit ihren Blicken verschlingen“, deutete er auf männlichen Besucher des Ladens die zu uns rüber sahen. Ich hätte schwören können ein kleines Stück Eifersucht in seiner Stimme gehört zu haben. Schnell ging ich zurück zur Kabine und ich hätte vor Freude platzen können! Anscheinend war ich unserem Agenten doch nicht so egal wie ich dachte und ich freute mich auf die Zeit in Wien.

Nach der Shoppingtour schlenderten Collin und ich durch die Stadt und tranken noch einen Kaffee. Der Tag verging schnell und wir unterhielten uns angeregt über seine und meine Vergangenheit. Ich hatte das Gefühl, dass er sich immer mehr öffnete und lernte seine fröhliche Seite kennen. Mein Bild vom dem unnahbaren Idioten wendete sich schnell zu dem eines fröhlichen und bodenständigen jungen Mannes, der zwar ab und zu noch in sein kaltes Muster verfiel aber auch mal für einen Scherz zu haben war. Über seine Eltern und den Agentenberuf erfuhr ich leider nichts, dennoch akzeptierte ich seine Entscheidung. Diese Themen schienen ihn zu belasten und es würde noch etwas dauern bis er seine Mauer fallen ließ. Trotzdem erfuhr ich viel über seine Vorlieben und das er begeistert von Musik war, außerdem legte er viel Wert auf Sport und Fitness. Diese Tatsachen überraschten mich nicht und ich hatte das Gefühl ihn schon länger als ein paar Tage zu kennen.An diesem Nachmittag war ich wirklich glücklich und vergaß meine Probleme und meine Heimweh. Am späten Abend saßen wir noch lange auf dem Sofa und sprachen über die Sehenswürdigkeiten und Kunst. Ich war leidenschaftliche Kunstliebhaberin und er erfuhr von meiner Vorliebe fürs Theater. Irgendwann schlief ich ein und bemerkte nur noch wie ich ins Bett getragen wurde.

11. Schloss Schönbrunn

 

Um neun Uhr stand Collin mit einem vollem Rucksack bewaffnet an der Tür und wartete auf mich. „Los Kleines, mach dich fertig wir haben heute noch viel vor“, begrüßte er mich fröhlich. „Wo willst du hin und wieso der Rucksack?“, fragte ich ihn erstaunt und zog mir schnell eine Jacke über. „Na wir werden heute Wien erkunden, was dachtest du denn? Mir war nur nicht bewusst das du Morgens eine halbe Orgie im Badezimmer veranstaltest. Mensch July, wie kann man nur so lange brauchen um sich fertig zu machen? In der Zeit wäre Dornröschen schon fünfmal aus ihrem ewigen Schlaf aufgewacht“, erwiderte er heiter und in schelmisches Lachen machte sich auf seinem Gesicht breit. „Es ist eben nicht jeder ein perfekter James Bond der nur mit seinem Blick Frauenherzen schmelzen lässt. Normale Menschen müssen auch was für ihr Aussehen tun“, antwortete ich beleidigt und er runzelte die Stirn. „Du findest mich also unwiderstehlich und ich lasse dein Herz schmelzen?“, neckte er mich spitzbübisch und spielte mit seinen Augenbrauen. Mir wurde meine Aussage bewusst und ich musste mir schnell eine passende Antwort überlegen. „Bilde dir nicht zu viel ein, Agent Favre! Es gibt durchaus Frauen die deinem Charm gegenüber immun sind !“ Seine Augen fingen an zu funkeln und er schien sich von meiner Antwort überzeugen zu wollen. Collin kam immer näher und er blieb nur wenige Zentimeter vor mir stehen. Mein Herz fing an zu Rasen und sein verführerischer Duft stieg in meine Nase. Ich spannte mich am ganzen Körper an und meine Knie wurden weich als er sich zu meinem Ohr runter beugte. „So so kleine Juliette, du bist also immun? Was wäre wenn ich dich von meinen Fähigkeiten überzeugen könnte?“, flüsterte er mir melodisch ins Ohr und mein Herz setzte für einen Moment aus. Ich war kurz davor die Kontrolle zu verlieren und meine Gedanken wanderten zu nicht jugendfreien Szenen im Bett. „Aufeinmal so still?“, neckte er mich weiter und ich schluckte mir einen Kloß im Hals herunter. „Ähhm ich glaube wir sollten besser los gehen“, stotterte ich vollkommen fertig hervor. Collin ließ amüsiert von mir ab und warf sich den Rucksack über den Rücken. „Schade, aber nun gut wir haben noch einiges vor“, entgegnete er mir gelassen und ich folgte ihm zum Ausgang.

Wir saßen in der Straßenbahn und meine Gedanken wanderten immer wieder zu unserem Gespräch am Morgen zurück. Es war offensichtlich das Collin mit mir geflirtet hatte und ich doofes Ding hatte mich ihm völlig hingegeben. Ich war sauer über mein Verhalten und fragte mich wieso er mich so leicht aus der Fassung brachte, denn normalerweise konnte ich den Männern standhalten und ließ mich nicht so leicht beeindrucken. Doch bei ihm schaltete sich mein Verstand ab und ich wurde von seinem Bann gefangen genommen. Schnellstmöglich musste ich mir eine Lösung überlegen, sonst würde ich ihm nicht mehr lange widerstehen können. Ich wollte weiterhin die starke junge Frau sein und kein Spielzeug für den blöden Agenten neben mir. Frustriert schaute ich aus dem Fenster und schwieg die ganze Fahrt. „Erde an July, wir müssen aussteigen“, riss Collin mich aus meiner Trance und ich stellte fest das wir am Schloss Schönbrunn angekommen waren. Vor uns erstreckte sich eine atemberaubende Parklandschaft und war von diesem Anblick verzaubert. „Willst du Wurzeln schlagen oder dir die Sachen auch von Nahem ansehen? Obwohl ich muss zugeben , deine großen Augen sehen verdammt niedlich aus.“ Rasch befreite ich mich aus dem Bann des Schlosses und richtete meine Aufmerksamkeit wieder an meinen Begleiter. „ Du meinst wir können da rein gehen?“, fragte ich ihn ungläubig und sah ihn erwartungsvoll an. „Klar ein paar Räume sind zugänglich,schließlich ist die Anlage Weltkulturerbe. Später können wir auch noch den Irrgarten erkunden oder in den Tiergarten“, erklärte er mir belustigt. „Worauf warten wir dann noch?“,rief ich begeistert und marschierte auf das Gebäude zu.

Drei Stunden lang erfuhr ich alles über die Sommerresidenz von Kaiserin Sisi und wurde von der märchenhaften Atmosphäre verschlungen. Collin besichtigte mit mir geduldig alle zugänglichen Räume und er machte einen zufriedenen Eindruck. „Vielleicht sollte ich mich zur Ruhe setzten und von meinem Vermögen ein Schloss kaufen“,entkam es ihm nach der Besichtigung. „Verdienst du etwa so viel?“, fragte ich ihn überrascht und nahm auf einer Bank in der Parklandschaft platz. „Mehr als genug, aber für ein Schloss reicht es nicht“, antwortete er mir lachend und ich sah meinen Begleiter an. Er wirkte so entspannt und ausgelassen, die Ruhe schien ihm wirklich gut zu tun. „Wieso nimmst du dir keine Auszeit?“ Meine Frage schien ihn nachdenklich zu machen und er richtete seinen Blick zum Himmel. „Ich muss zugeben, die ruhige Woche ist wie Urlaub für mich. Es tut gut mal wieder dem ganzen Stress zu entkommen, doch ich kann nicht einfach aufhören. Mein ganzes Leben wurde von dem Agentsein bestimmt und ich wüsste nichts mit mir anzufangen. Außerdem, was will ich alleine in der großen Welt?“, erklärte er mir ruhig . Ich konnte ihn verstehen, schließlich waren seine Eltern tot und er hatte nichts außer dem Geheimdienst. „Komm lass uns in den Irrgarten gehen, es wird sonst zu spät“, wechselte er das Thema und wir erhoben uns von der Bank.

12. Offenbarung

 

Ich benötigte fast eine Stunde um aus dem Irrgarten herauszufinden. Beim Ausgang musste ich feststellen, dass Collin seit 45 Minuten auf mich gewartet hatte und er stand lässig an einer Laterne gelehnt am Weg. „Ich glaube es hat noch niemand so lange in dem Teil verbracht“, begrüßte er mich lachend. „Es ist ja auch nicht jeder ein ausgebildeter Geheimagent und macht so was fast jeden Tag“, erwiderte ich trotzig und verschränkte die Arme vor meinem Brustkorb. „Och July, sei nicht beleidigt. Aller Anfang ist schwer“, besänftigte er mich und kam mir entgegen. „Komm es wird spät wir fahren nach Hause.“ Bei seinen Worten bekam ich das Gefühl mein neues Zuhause gefunden zu haben.

Der nächste Morgen verlief wie gewohnt und nach einem ausgiebigen Frühstück beschlossen wir den Stephansdom zu erkunden. Wir fuhren mit der Bahn und das Wetter blieb beständig. Dort angekommen , stürmte ich sofort in das Gebäude und Collin hatte Mühe mir zu folgen. Ich war total von der ghotischen Bauweise angetan und verbrachte eine Ewigkeit in der Kirche. Die Zeit verlief wie im Fluge und wir erreichten am Abend unsere Wohnung. „Willst du Pasta oder lieber Auflauf?“, rief Collin aus der Küche. „Mir egal, hauptsache du kochst“, antwortete ich ihm aus dem Schlafzimmer und ich zog mir mein Nachtkleid über. Mittlerweile schämte ich mich nicht mehr vor meinem Mitbewohner und es störte mich auch nicht mir mit ihm das Bett zuteilen. Ehrlicherweise war ich froh um seine Gesellschaft, aber das hätte ich natürlich zugegeben. Zügig ging ich in die Küche und bereitete das Geschirr vor. Collin zauberte uns einen wirklich leckeren Auflauf und mein Gaumen genoss die warme Mahlzeit ausgiebig. „Was machen wir Morgen?“, begann ich das Gespräch und räumte meinen Teller in die Spülmaschiene. „Ich dachte wir besichtigen das Ratshaus und danach vielleicht das Riesenrad“, antwortete er mir und begann aufzuräumen. „Super,dann bis morgen. Gute Nacht Agent Fevre“, verabschiedete ich mich ins Schlafzimmer.

Die kommenden Tagen vergingen wie im Flug und ich dachte kaum noch über die eigentlich problematische Situation nach. Alle Probleme schienen verschwunden zu sein und ich vergaß das ich mit einem Agenten zusammenlebte und mein Leben bedroht wurde. Es kehrte so etwas wie Normalität in mein neues Leben und ich war zufrieden. An diesem Abend saßen Collin und ich auf dem Sofa und sahen uns einen Actionfilm an. „Also du kannst das bestimmt besser! Die Trickserei ist doch total auffällig!“, kommentierte ich den Hollywoodfilm. „Natürlich kann ich das besser, ich bin schließlich ein echter Agent und kein ausgedachter Superheld“, antwortete mir mein Mitbewohner amüsiert. „Wieso bist du eigentlich Agent geworden?“, fragte ich ihm interessiert und bemerkte wie er sich anspannte. „Willst du das wirklich wissen?“ Sein Blick traf mich kühl und er wirkte unruhig. Auffordernd nickte ich ihm zu und war gespannt auf seine Erklärung. „Als ich 11 war starben meine Eltern bei einem Einsatz. Die beiden arbeiteten für unseren Geheimdienst und hatten einen Fall von krimineller Geldwäsche zu lösen. Sie wussten nicht dass sie es mit einer Gruppe von Mafiamitgliedern zu tun hatten und waren nicht auf einen Kampf vorbereitet. Bei der Observierung von ein paar schweizer Bankern wurden sie von den Tätern entdeckt und bei dem Versuch die Schuldigen festzunehmen, gelangten sie in ein Feuergefecht. Meine Eltern waren nur zu zweit und starben im Kugelhagel. Von diesem Moment an schwor ich mir ihre Arbeit fortzusetzen und ich wurde mit 12 Jahren zum Agenten ausgebildet. Es dauerte sechs lange Jahre bis zu meinem Abschluss, doch heute bin ich einer der besten jungen Agenten unseres Geheimdienstes“, erzählte er mir und seine Stimme klang gebrechlich. Zum ersten Mal ließ er seine kalte Mauer fallen und öffnete sich mir. Ich war froh über diesen Fortschritt doch ich hatte nicht mit dieser Offenbarung gerechnet. Der Mann vor mir kämpfte mit seinen Gefühlen und ich konnte seinen Schmerz spüren. Ergriffen sprang ich über meinen Schatten und nahm in den Arm. Er sagte nichts und ließ die Umarmung zu. „Deine Eltern wären stolz auf dich“, flüsterte ich ihm zu und wir lösten uns voneinander. „Ich habe noch nicht oft darüber geredet“, offenbarte er mir und sah mich eindringlich an. Unsere Blicke trafen sich und ich spürte die Vertrautheit zwischen uns. „Danke July. Ich bin froh das du da bist“, sagte er und erhob sich vom Sofa. Er blieb vor dem Flur stehen und sah mich noch einmal eindringlich an. „Schlaf gut Kleines“, verabschiedete er sich zart lächelnd und verschwand ins Schlafzimmer. Ich blieb noch einen Moment auf dem Sofa sitzen und dachte nach. Es lag eine ruhige Stimmung in der Luft und ich war froh die nächste Hürde genommen zu haben. Collin hatte mir zum ersten mal von seiner Familie erzählt und dabei hatte er mir noch seine Gefühle offenbart. Und ich hatte ihn getröstet! Verwirrt aber gleichzeitig erleichtert beschloss ich ins Bett zu gehen.

 

13. Gefühlschaos

 

Am nächsten Morgen wachte ich überglücklich im Schlafzimmer auf und sah zu dem leeren Platz neben mir. Er war anscheinend schon aufgestanden und ich machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Zu meiner Enttäuschung musste ich feststellen dass es leer war und ich entdeckte einen Zettel auf der Küchentheke liegen. „Muss was erledigen, komme heute Abend wieder. Hole dich gegen 7 ab, zieh dein rotes Kleid an. Collin“ Verwundert sah ich die Nachricht vor mir an und grübelte über sein Verhalten nach. Gestern hatte ich das Gefühl in wirklich Näher gekommen zu sein und war über diese Distanzierung verletzt. Aber was dachte ich auch? Als würde er auf mich warten um dann mit mir ein perfektes Frühstück zu machen? Er kannte mich auch erst seit vier Tagen und es war naiv zu denken dass ich was anderes als sein Job war. Nur weil ich so doof war und sein Verhalten falsch interpretierte. Wahrscheinlich wollte er nur nett sein und ich war nur ein angenehmer Zeitvertreib während seiner Mission. Niedergeschmetter nahm ich auf dem Sofa platz und verfluchte mich über meine Gefühle. Ich wollte mehr als Freundschaft und ich fühle mich in seiner Nähe wohl, aber dabei kannte ich ihn doch erst seit ein paar Tagen! Konnte ich mich so schnell in ihn verliebt haben? Quatsch das war unmöglich! So doof konnte selbst ich nicht sein und ich hatte mich vorher auch noch nie in einen Mann verliebt. Ob es so was wie Liebe auf den ersten Blick war? Ich erinnerte mich an unsere erste Begegnung zurück und an sein eingebildetes Verhalten. Anfang war er nur der blöde Vollidiot der mich aus meinem Leben entführt hatte und mittlerweile benahm er sich ganz anders. Wieso hatte er sein Verhalten verändert? Bestimmt bildete ich mir das alles nur ein und er war in Wirklichkeit noch der selbe Blödmann. Das würde aber auch heißen das ich mich in ihn verliebt hatte und eine rosa rote Brille trug. Ich schlug mir meine Hände ins Gesicht und wollte mir am liebsten die Haare ausreißen. Das war doch zum Verrückt werden! In diesem Moment vermisste ich meine beste Freundin und wollte schon zum Telefon greifen und sie anrufen. Ich tippte die Nummer ein doch ich zögerte damit auf den grünen Knopf zu drücken. Stopp ich durfte das nicht! Es wäre zu gefährlich und es könnte Mel in Gefahr bringen wenn meine Verfolger unser Gespräch mithören würden. Claire konnte ich auch nicht anrufen, denn sie hatte mir nicht ihre Nummer gegeben. Traurig legte ich den Hörer zurück und mir wurde schmerzlich bewusst ,dass ich ganz alleine war und niemanden hatte. Mir ging es miserabel und ich musste mich irgendwie von dem ganzen Chaos ablenken, deswegen schaltete ich das Radio ein und ging Richtung Badezimmer. Summend ließ ich mir heißes Wasser in die Badewanne einlaufen und verbrachte den restlichen Tag alleine in der Wohnung.

Pünktlich um 7 klopfte es an der Schlafzimmertür und ich zupfte hastig mein Kleid zurecht. Nervös öffnete ich die Tür und erblickte einen elegant gekleideten Collin. Sein schwarzer Anzug saß wie angegossen und das hellblaue Hemd ließ seine blauen Augen intensiv strahlen. Er schenkte mir ein schüchterndes Lächeln und sein Anblick verschlug mir die Sprache. „Es tut mir leid dich den ganzen Tag allein gelassen zu haben, doch ich musste was wichtiges für heute Abend organisieren. Ich hoffe du bist mir nicht böse“, entschuldigte er sich verlegen und seine schüchterne Seite überraschte mich. Ich kannte Collin nur als selbstbewussten Agenten, doch er schien wirklich aufgeregt und nervös zu sein. „Nicht schlimm, ich habs überlebt. Wo gehen wir denn heute hin?“, antwortete ich immer noch ungläubig. „Wir fahren mit dem BMW in die Stadt und dort gibt’s ne Überraschung“, entgegnete er mir etwas sicherer. Meine Neugierde war geweckt und ich spürte die steigende Aufregung. „Okay dann mal los, ich bin gespannt was mich erwartet.“ Stumm nickte der Agent mit zu und wir verließen die Wohnung.

 

14 Romantische Stunden

 

„Wir sind gleich da“, unterbrach Collin die Stille. Ich saß die ganze Fahrt über stumm auf dem Beifahrersitz und sah aus dem Fenster. Wien am Abend hatte eine besondere Atmosphäre und ich war fasziniert von dem Lichtspielen der Laternen. Die Menschen auf den Straßen wurden ruhiger und eine Ruhe breitete sich in der Stadt aus, ein Gefühl von Heimat durchfuhr mich. Das Auto wurde langsamer und ich bemerkte wie sich ein dunklen Schatten in der ruhigen Idylle aufbäumte. Ein riesiges weißes Gebäude erhob sich vor uns und ich war sofort beeindruckt von der kunstvollen Fassade. Gebannt von dem imposanten Anblick bemerkte ich nicht, wie Collin das Auto parkte und mir jetzt erwartungsvoll die Tür offenhielt. „Du kannst auch gerne sitzen bleiben“, riss er mich aus meinem Staunen und schenkte mir sein herzliches Lachen. „Oh tut mir leid“, entschuldigte ich mich und ergriff seine Hand, die er mir entgegenstreckte. „Na dann mal los“, verkündete er fröhlich und griff nach meinem Arm. Überrascht und überrumpelt von dieser Geste sah ich in seine Augen. Er lächelte so glücklich wie ich es noch nie vorher an ihm Gesehen hatte und ein warmer Schauer durchfuhr meinen Körper. „Nicht so schüchtern, Kleines.“ Seine Worte ermutigten mich und ich verschränke meinen Arm in seinen. Dicht beieinander gingen wir auf das große Gebäude zu.

„Romeo und Julia? Collin ist das dein ernst?“, fragte ich erstaunt als wir unsere Plätze auf dem Balkon einnahmen. „Gefällt es dir nicht? Ich dachte du magst das Theater“, antwortete er mir mit leiser Stimme und es schien, als wäre er nervös und unsicher. „Mensch Collin, das ist Spitze! Ich liebe Shakespeare!“,entkam es mir euphorisch und seine Miene wirkte erleichtert. „Ich hoffe du liebst nicht mehr“, murmelte mein Begleiter kaum hörbar vor sich hin und ich dachte mir seine Worte nur eingebildet zu haben.

Meine Euphorie stieg in unermessliche Höhen, da ich völlig begeistert und beeindruckt von der Inszenierung war. Ich genoss jede Sekunde des Stückes und nahm erst am Ende wahr, dass unsere Hände ineinander verschränkt waren. Durch diese Entdeckung schoss mir die Röte ins Gesicht und das Kribbeln in meinem Körper wurde immer deutlicher. Collin musterte mich mit einem interessierten Blick, auch er schien nervöser geworden zu sein. „Darf ich dich noch auf einen Spaziergang ausführen?“, fragte er mich und lächelte mir schüchtern zu. Hatte ich mich verhört oder wollte der superheiße Agent wirklich mit MIR spazieren gehen? „Ähm ja natürlich“, brachte ich überrumpelt hervor. Mein Begleiter fasste seinen Mut zusammen und trat noch immer meine Hand haltend Richtung Ausgang.

„Wow es ist wirklich schön hier“, begann ich ein Gespräch und strich mir verlegen eine Strähne aus dem Gesicht. Wir gingen durch einen von Laternen beleuchteten Park, es war immer noch angenehm warm und der Sternenhimmel leuchtete uns klar entgegen. „Das schönste hier bist du“, antwortete Collin mir und blieb stehen. Sein Blick traf meinen und er strahlte eine Wärme und Vertrautheit aus. Seine Worte brachten mich noch mehr in Verlegenheit und ich wurde immer nervöser. „Danke“, erwiderte ich still und senkte meinen Blick, jedoch umfassten warme Hände mein Kinn und hielten es nach Oben. „Das ist mein Ernst. Du siehst wunderschön aus. Allein für diesen Anblick hat sich der Abend gelohnt.“ Ich sah ihn nun die direkt in seine strahlenden blauen Augen und mein Körper war kurz vor dem Explodieren. Seine Berührung löste ein so starkes Kribbeln in mir aus, niemals zuvor hatte ich es so intensiv wahrgenommen und die Hitze raubte mir beinahe den Verstand. „Collin“, brachte ich flüsternd hervor. Sein Gesicht kam meinem immer näher. „Psst, Kleines“, unterbrach er mich und seine Lippen trafen auf meine. Ein Feuer loderte in meinem Inneren aus und ich schloss meine Augen. Sein Geschmack war so intensiv und die Welt um mich herum verschwand. Es zählten nur noch wir beide und ich hatte das Gefühl, dass die Zeit für einen Moment still stand. Langsam löste er sich von mir und ich öffnete meine Augen, um sein bezauberndes Lächeln begrüßen zu dürfen. Mein Herz machte tausend Freudensprünge und ich konnte nicht anders, auch ich lächelte überglücklich. Unsere Körper waren noch immer eng aneinander geschmiegt und seine Hand lag auf meinem Rücken, es fühlte sich perfekt an. Die Zeit erschien mir endlos lang, bis er endlich meine Lippen wieder mit seinen versiegelte. Unser Kuss wurde leidenschaftlicher und seine Zunge bat um Einlass, welchen ich ohne zu zögern gewährte. Die Hitze in meinem Körper breitete sich immer mehr aus und mein Verlangen wurde geweckt. Auch Collin wurde von dem Spiel unserer Zungen angetrieben, seine Hände wanderten über meinen Rücken. Meine Hände wanderten von seinem Nacken Richtung Haar und durchstreiften diese begehrend. Der Kuss erreichte solch eine Intensivität, wir vergaßen nicht nur die Umwelt sondern auch uns selbst. Keuchend löste sich mein Agent aus unserem Kuss und ein kribbelndes Gefühl blieb auf meinen Lippen zurück. „Ich glaube wir sollten schnell nach Hause gehen“, sprach er unsere Gedanken aus und ich nickte zu, nicht fähig ein Wort über meine Lippen zu bringen und diesen wunderbaren Moment zu zerstören.

 

15. Entfesselte Leidenschaft

 

Stürmisch öffnete Collin mit seiner freien Hand die Schlafzimmertür. Wir waren wieder ineinander verschlungen und befanden uns in einem leidenschaftlichen Kuss. Meine Hände wanderten durch sein Haar und die Hitze breitete sich nun bis zu meinem Schoß aus. Mit seinen Händen umfasste er meinen Hintern und hob mich auf das große Bett. Ich ließ mich in die weiche Matratze fallen und genoss den Anblick des Mannes vor mir. Von seiner Lust getrieben, zog er sich sein Hemd von der Brust und entblößte mir seine ausgeprägten Muskeln. „Du bist noch schöner als ich mir je vorstellen konnte“, raunte ich mit verführerischer Stimme und meine Hände betasteten ausgiebig seine Brust. Er grinste mir nur verführerisch entgegen und verschloss meinen Mund wieder mit seinem. Mein Körper brannte unter seinen zärtlichen Berührungen und er entledigte mich meines Kleides. Nur mit Unterwäsche bekleidet lag ich nun unter ihm, in diesem Moment wollte ich die restliche Kleidung schnellstmöglich loswerden. Geschickt öffnete er meinen BH und seine Finger bespielten meine Knospen. Ein Ziehen durchzog meinen Schoß und ein heißeres Stöhnen entkam mir. Ich verlor jedigliche Zurückhaltung und öffnete seine Hose, rasch streifte er sich sie hinunter. Mein Blick fand seine Boxershorts und seine riesige Erektion war unübersehbar. Seine Liebkosung wurde immer intensiver, er küsste meinen Körper bis zu meinem Schoß, diese Verwöhnung verlieh meiner Wahrnehmung neue Möglichkeiten. Vorsichtig streifte er mein störendes Höschen fort und sein Mund wanderte zurück zu meinem, unser leidenschaftliches Zungenspiel begann von neuem. Meine Hände fuhren seinen Rücken entlang und seine Erektion drückte gegen meinen Unterleib. Ich konnte mein Verlangen nicht länger unterdrücken und entfernte den restlichen Stoff von Collins Körper. „Ich will dich“, raunte er mir ins Ohr und sein Glied platzierte sich vor meinem Eingang. Meine Geduld verabschiedete sich und ich wollte ihn in mir spüren. „Nimm mich“, flüsterte ich ihm heißer zu und streckte ihm meinen Körper entgegen. Mit einem harten Stoß befreite er mich von meinen Qualen und füllte mich vollkommen aus. „Oh mein Gott“, stöhnte ich überwältigt hervor, bevor unsere Lippen wieder aufeinander trafen. Das Spiel unserer Zungen wurde wild und begehrend, unsere Körper schmiegten sich im selben Takt aneinander. Collins Stöße waren hart aber ruhig, er schien sich zurückzuhalten. Ich wollte jedoch keine Zurückhaltung, ich wollte seine wilde Seite entdecken und meine Lust mit Leidenschaft befriedigen. „Härter“, entkam es mir stöhnend und meine Aufforderung wurde von ihm sichtlich dankbar entgegengenommen. Mit harten und schnellen Bewegungen stieß er in mich hinein, meine Gefühle schienen kurz vor dem Explodieren. „July“, antwortete er mir mit einem Stöhnen. Seine hartes Ein-und Ausdringen raubte mir den Verstand und das Feuer loderte heiß und gefährlich. Collin wurde immer ungehemmter und die baldige Erlösung kündigte sich an. Mit einem lauten Schrei zog sich mein Unterleib zusammen, wir beide wurden zu unserem gemeinsamen Höhepunkt getragen. Ein unbeschreibliches Beben durchzog meinen Körper, die Gefühle erlangten ein intensives Ausmaß. Das wärmende Gefühl nach dem Höhepunkt drung in jede Zelle unsere Körper ein und Collin löste sich sanft von meiner Mitte. Atemlos ließ er sich neben mir ins Bett fallen und sein Blick wanderte von meinem Körper zu meinen Augen. „Das war Unglaublich“, flüsterte er mich sprachlos zu und seine Augen sahen mich liebevoll an. Ich fühlte mich überwältigt und ich legte meinen Kopf auf seine Brust, sein Herz hämmerte mir laut entgegen. „July, du bist mir unglaublich wichtig geworden.“ Bei diesen Worten setzte mein Herz für einen Moment aus und mich traf eine wichtige Erkenntnis. Ich war in Collin verliebt und er schien sich auch für mich zu interessieren! Endlich hatte ich mir meine Gefühle eingestanden und ich war überglücklich. „Du bist mir auch verdammt wichtig geworden, Agent Favre“, erwiderte ich meinem Agenten und ich lächelte ihm entgegen. Collin lächelte glücklich zurück und küsste mich sanft auf die Stirn. Seine Arme umfassten meinen Körper und er schmiegte seine Brust an meinen Rücken. Ich fühlte mich geborgen und sicher zwischen seinen starken Armen. Mit einem zufriedenen Seufzen schlief ich ein.

 

..

Fortsetzung folgt.

Impressum

Texte: Filetafication
Tag der Veröffentlichung: 26.03.2014

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