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Kapitel 1- Langeweile in den Ferien

Es war Montag, der Beginn der letzten Woche meiner Sommerferien und ich langweilte mich zu Tode. Meine besten Freunde waren im Ausland verreist und in der Stadt, in der ich wohnte geschah nichts Spannendes.

Ich schaukelte monoton in der blau weißgestreiften Hollywoodschaukel, welche am hinteren Ende unseres Gartens stand, hin und her. Über der Schaukel warf eine große Eiche kühlen Schatten auf mich und bewahrte mich somit vor dem Verschwitzen. Was soll ich heute unternehmen?

Eine Weile lang grübelte ich wie jeden Morgen in den Sommerferien, doch diesmal fiel mir nichts ein.

 

Die letzten tage irrte ich ziellos durch die Altstadt, hatte sämtliche Läden abgeklappert und unzählige Besuche im Fitnessstudio abgehalten.

Ich liebte Sport und Bewegung und konnte mir ein Leben ohne nicht vorstellen. Ebenso genoß ich aber auch meine abendlichen Couchpotato-Rituale, in denen ich die spannenden Weiten Netflix' erforschte und Chips und Süßigkeiten in mich hineinschlang.

 

 

 

Nach einer Weile,in der ich meine Gedanken umher scheifen ließ, stand ich genervt von meinem Mangel an Konzentration auf und beschloss einfach meine beste Freundin Sarah anzurufen, da mir nichts besseres einfiel und sie mich immer auf neue Gedanken brachte.

 

Ich wählte geübt ihre Nummer auf meinem Smartphone und wartete eine lange Minute, bevor sich eine Stimme am anderen Ende der Leitung meldete. ,,Der von Ihnen gewählte Gesprächspartner ist zur Zeit leider nicht erreichbar. Bitte hinterlassen sie eine Nachricht nach dem Signalton...", leierte eine maschinell erzeugte weibliche Stimme den Anrufbeantwortertext herunter.

Frustriert beendete ich das Telefonat und stand gelangweilt auf. Normalerweise verbrachte ich im Alltag das bisschen Freizeit, das mir übrig blieb, mit ihr und meinen anderen besten Freunden Leo, Sam und Phil. Aber imoment waren alle verreist. 

 

 Schmunzelnd musste ich an den Tag zurück denken, an dem ich bei Sarahs Geburtstagsfeier die jungs kennengelernt hatte. An diesem Abend hatten wir nur Blödsinn gemacht und uns super verstanden. Danach trafen wir uns öfter und so entwickelte sich langsam unsere Clique. Sarah selbst kannte ich schon seit ich klein bin, da sie meine Nachbarin war. Sarah war wie ein kleiner Engel. Sie war nett, witzig, mutig, ehrlich und hübsch. Man könnte meinen sie wäre "das Gute" selbst.

 

Ich lief gedankenversunken auf dem weichen Rasen hin und her, bevor ich resigniert auf die große Glastür zusteuerte, welche in das Innere unserer 25-Zimmer-Villa führte.

Meine Eltern leiteten eines der bedeutensden Unternehmen Deutschlands und verfügten  daher über  ein hohes Einkommen.

 Wir lebten in einer großen Villa mit einen großen Garten,besaßen viele weitere große Grundstücke und besaßen ein großes Auto, hatten ein großes Ansehen in der Öffentlichkeit weltweit und eine große Menge an "Kontakten".

Jeden Freitagabend musste ich daher mit oder ohne meinen Eltern zu besonderen Galas, Dinnern oder Feiern gehen, um so unser öffentliches Ansehen zu steigern. Dabei spielte ich die Rolle des lieben, unschuldigen  Mädchens, welches davon träumt das Unternehmen weiterzuleiten. In der Schule schnitt ich mit Bestnoten ab, ich tanzte Ballett und spielte Cello und Klavier. Zudem war ich politisch engagiert und hatte eine Aktion gegen die Armut in Deutschland gestartet.

 

Das war meine äußere Hülle. Das Bild, welches von mir vermittelt wurde. Doch innerlich verabscheute ich diese Form des Lebens. Klar,ich liebte meine Hobbys, ich liebte die Leitung der Aktion gegen Armut und auch das Lernen machte mir unheimlich viel Spaß. Doch durch meine Prestige wurde ich dazu gezwungen eine Perfektionistin zu sein, alles auf Leistung und den Druck ja keinen Fehler zu begehen, zu machen. Dazu kommt, dass mir fremde Menschen nie vorurteilsfrei begegneten. Sie in mir immer nur das reiche, talentierte Mädchen, welches die Wirtschaft Deutschlands anführen wird.

Ich wollte eigentlich viel mehr ein normales Leben führen, auf eine normale Schule gehen und nicht wie bisher Privatunterricht bekommen. Ich wollte einmal nicht auffallen und etwas nur für mich tun.

Außerdem bekam ich immer nur die Hälfte der Ferien, indenen reguläre Schulen Ferien hatten, als Urlaub freigestellt. Das bedeutete, ich bekam mehr Unterricht, als normale Schüler und hatte weniger Ferien.

Bisher hatte ich die Ferien dazu genutzt, einfach nichts Besonderes zu tun und ein halbwegs normales Leben zu führen.

 

So auch an diesem Montag.

Ich entzog mich all meinen Pflichten als Tochter zweier "Berühmtheiten"und schmierte mir ein großes Erdnussbutter-Marmelade-Toast.  Danach warf ich mich auf ein großes schwarzes Ledersofa, welches in mehreren Metern Abstand gegenüber von einem großen Flatscreen Fernseher in einem der drei Wohnzimmer stand. Ich nahm die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein, bevor ich mündlich in ein kleines Mikrophon, welches in die Fernbedienung eingebaut war, sprach und die Anweisungen "Programm 133" und "von Anfang an auf Spanisch" erteilte. Eine Software in der Fernbedienung wertete meine Stimme, also die darin enthaltenen Schwingungen, aus und verwandelte die Befehle in den Binärcode, welcher als elektrischer Impuls an den Fernseher weitergeleitet wurde. Der Fernseher führte den Befehl dann aus, sodass Harry Potter drei auf Spanisch auf dem Bildschirm erschien.

Ich biss herzhaft in das noch warme Toast und versank während des Essens in eine Welt aus Zauberei und Mystik. Als ich schließlich fertig mit Essen war, sah ich mir eine Wiederholung einer billigen Nachmittagssoap an, in der anscheinend "hässliche" Frauen in köpfeverdrehende Schönheiten verwandelt wurden.So ein Mist!

Das brachte mich aber auf eine Idee: es war Zeit für ein Umstyling meines Zimmers!

 

Gepackt von dieser Idee rannte ich eine schmale,weiße  Wendeltreppe im Altbaustil, welche zu meinem Wohnbereich führte, hinauf und riss eine ebenfalls schmale aber hohe weiße Tür auf. Dahinter eröffnete sich ein Reich aus zahllosen Klamotten und Kleidern. Achtlos schnappte ich mir eine blaue, enge Jeans und einen roten, luftigen  Kaschmirpullover und verschwand damit im agrenzenden Bad. Dort duschte ich mich schnell ab, zog mich um, putze in Windeseile meine Zähne, steckte meine langen dunkelbraunen Haare zu einem lockeren Dutt hoch und cremte meine Haut ein. Ich verzichtete auf jegliche Schminke, stürmte die Treppe wieder hinuner, rannte in den Eingansbereich, schnappte mir eine Clutch, einen Autoschlüssel, schwarze Chucks und trat in die dunkle Garage ein. Dort lief ich auf einen knallroten Jeep zu,der in inmitten von schwarzen SUV's und anderen Markenautos stand.

 

Nach einer zwanzigminütigen Autofahrt erreichte ich das Zentrum der Stadt, in dem sich alle möglichen Geschäfte befanden. Bevor ich aus dem Auto stieg, setzte ich eine dreidimensionalgroße Sonnenbrille auf, die meine grasgrünen Augen plus gefühlt die Hälfte meines Gesichtes, verdeckte. Ich habe keine Lust heute erkannt zu werden. Ich meine es sind Ferien. Da brauche ich meine Freizeit.

Dann betrat ich ein überfülltes Ikea und schlenderte lässig durch die einzelnen Etagen. Immerwieder spürte ich die bohrenden Blicke von Personen auf mir, die mich musterten und anstarten. Um mich herum hörte ich hie und da Gemurmel und Flüstern wie zum Beispiel :,,Glaubst du ehrlich sie ist das?" Doch ich ignorierte es gekonnt und genoß das Gefühl einen halbwegs normalen Tag verbringen zukönnen.

In der ersten Etage befanden sich dekorative gegenstände und so stellte ich eine runde Schreibtischlampe mit einer farbenwechselnden Glühbirne, eine Herzchenlichterkette, ein großes Bild von einer weiß-rosafarbenen Lilie sowie einen großen Spiegel mit einem weiß lackierten Holzrahmen, welcher mit feinen Schnitzerein versehen war, und ein riesige Wanduhr ein.

 

In der nächsten Etage folgten große Kissen mit Frotteeüberzügen, eine Wolldecke und eine ausrollbare Bambusmatte.

 

Und als letztes wagte ich mich daran, neue Möbel einzupacken. Ich nahm ein weißes kleies Bücherregal, eine schwarze Ablage für über dem Schreibtisch und einen bequemen Lesesessel aus dunkelbraunem Leder mit.

An der Kasse bezahlte ich alles, wobei mich die Verkäuferin merkwürdig musterte und mich fragte, ob ich ohne Eltern hier seil. Ich war zwar erst sechzehn, aber dadurch, dass meine Eltern fast nie da waren und ich kein Kindermädchen haben wollte, da ich normal leben wollte, war ich sehr selbstständig.

Nachdem ich alles in den Jeep geladen hatte, statte ich noch einem Dekorladen einen Besuch ab.

Begeistert legte  ich Duftkerzen, Bunte Pappen, ein Buch mit Bastelanleitungen und verschiedene Stoffe in den Einkauskorb. 

 

 

Kurz bevor ich zur Kasse gehen wollte, entdeckte ich noch eine türkisleuchtende Öllampe, in der sich eine Statue der griechischen Göttin Nike befand.Wow! Das ist genial! Fasziniert von diesem außergewöhnlichen Anblick ging ich fröhlich leise summend auf die Lampe zu. Heute ist der perfekte Shoppingtag!

 

 

 

 

Kurz bevor ich sie erreichte stieß ich mit jemandem zusammen. Ich spürte ewas hartes und zugleich weiches und warmes an meiner Stirn und wäre fast nach hinten gekippt, hätte mich die Person nicht am Handgelenk festgehalten und nach vorne gezogen. Peinlich berührt stellte ich fest, dass ich gegen die Brust von jemandem gelaufen war. Ich sah nach oben und blickte in ein paar himmelblaue, kalte Augen, die mich verächtlich musterten. Oh mein Gott sidn diese Augen heiß!

 

Vor mir stand ein Junge ungefähr ein Jahr älter als ich. Er überagte mich um einen Kopf, war schlank und muskulös gebaut. Sein markantes Gesicht wurde durch seine strubbeligen schwarzen Haare betont und sein leicht dunklerer Teint ließ seine Augen mysteriös und geheimnisvoll funkeln. Auf seinem Gesicht lag ein arroganter Ausdruck, der sein übergroßes Ego zum vorscheinen brachte.

,,Pass wo du hin läufst.", sagte er kühl und leicht verächtlich.

Diese messerscharfen Worte, welche im Kontrast zu seinem makellosen Äußeren standen rissen mich aus meiner Starre.So ein arroganter Schnösel! Das lasse ich mir nicht gefallen! ,,Steh nicht im weg!", brachte ich  wütend entgegen, rückte eingeschnappt meine Sonnenbrille zurecht, die mir während des Aufpralls von der Nase gerutscht war und ging leicht schnaubend an ihm vorbei zur Lampe. Danach bezahlte ich schnell meinen Einkauf und verschwand aus dem Landen.

Kopfschüttelnd vertrieb ich den Gedanken an ihm aus meinem Kopf und bestellte mir bei Starbucks einen großen Frappuccino Caramel und einen Mozzarellabagel.

Hungrig aß ich die Köstlichkeiten auf und machte mich dann auf den Weg zurück nach Hause.

 

 

Kapitel 2- Die große Erleichterung- Das Leben kann wie ein Traum sein

Während der Autofahrt zurück nach Hause drehte ich das Radio voll auf und sang die Lieder fröhlich mit. Ich hatte zwar meiner Meinung nach eine der schrägsten Stimmen und traf keinen Ton, aber das machte mir nichts aus, da ich singen liebte. So lange ich nicht vor einer riesigen Menschenmenge singen muss ...

Den Rest des Tages verbrachte ich damit Teile meines Zimmers auszuräumen, Sachen auszusortieren und die neuen Möbel zu installieren. Am Abend ließ ich mir dann ein Bad ein und schrieb auf Whatsapp mit meinen besten Freunden.

Kurz bevor ich ins Bett gehen wollte, erreichte mich noch eine Nachricht meiner Mutter:

Lara,

Geh morgen um 18.00 Uhr zum Dinner der Schmidts,

wir erwarten dich dort eine Stunde früher.

Zieh dich ordentlich an!

Das Flugticket sende ich dir per Link.

 

 

Von einem Moment auf den nächsten kippte meine gute Laune in den Keller. Warum können meine Eltern eigentlich nie akzeptieren, dass ich Ferien brauche? Nein... sie müssen mich ja mit Terminen zu bomben.

Den morgigen Tag würde ich also damit verbringen mich "hübsch" zu machen, zum Friseur zu gehen und nach Stuttgart zu fliegen.

Meine Eltern wollten einen Handel mit den Schmidts zu ihren Gunsten eingehen und da die Schmidts mich sehr mochten sollte ich dabei sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Morgen stand ich früh auf, frühstückte und fuhr direkt in die Stadt, um mir ein Abendkleid zubesorgen. Es war nicht so, als hätte ich keines, aber die die ich hatte passten nicht zu dem Ambiente der Schmidts. Ich würde ein elegantes, schönes, unschuldiges  und zu gleich dennoch figurbetontes Kleid brauchen.

 

Nachdem ich lustlos durch drei Boutiquen geschlendert war, hatte ich endlich in der vierten das perfekte Abendkleid gefunden. Es war altrosa, endete kurz über ihren Knien, war langärmlig und bestand komplett aus Spitze. Um die Körpermitte war unter der Spitze Seide eingenäht und das Kleid schmiegte sich wohlwollend an meinen Körper.

Ich fuhr noch schnell zum Friseur und dann hach Hause, um mich fertig zu machen.

Genau drei Stunden später saß ich dann auch schon im Privatjet nach Stuttgart. Dort angekommen wurde ich von einem Chauffeur abgeholt und in Richtung der Schmidts gefahren. Ein paar Straßen bevor wir dort ankamen warteten meine Eltern auf mich.

Meine Mutter trug ein langes dunkelrotes Abendkleid und Goldschmuck, während mein Vater seinen besten Anzug trug. Sie sahen aus wie das perfekte Paar. Für mich waren sie wie Fremde. Meine Eltern waren kaum zu Hause.

 

"Hallo",begrüßte ich meine Eltern trocken und sah sie kühl an. "Hey.", kam es warm von meiner Mutter. Sie musterte mich prüfend, bevor sie mich kurzer Hand in eine Umarmung zog. Danach umarmte mich noch mein Vater. Ich ließ es wiederwillig über mich ergehen und funkelte beide böse an.Tut jetzt nicht so wie die perfekten Eltern! "Wie war es in New York?", fragte ich spöttisch. "Anstrengend.",antwortete meine Mutter knapp. "Ah.", antwortete ich und tat so als mir ihre Antwort aufschlussreich erschien. "Das sagt ja wirklich alles.", fügte ich dann noch ironisch hinzu. 

So war es eigentlich immer. Meine Eltern waren nie zu mehr im stande als Smaltalk. Ich verstehe ja, dass sie erschöpft von ihrer Reise sind, aber das ist noch lange kein Grund mich wie eine Fremde mit kurzen Antworten abzuspeisen.

"Dann lass uns mal langsam los gehen.", forderte mein Vater uns leicht fordernd auf. Ich lief stur nichts sagend und mit verschränkten Armen hinter ihnen her. "In New York haben wir ganz nette Geschäftspartner getroffen, die neben uns in die freie Villa ziehen.Das war echt Schicksal.", begann meine Mutter ein Gespräch. "Aha.", sagte  ich leicht desinteressiert. 

Rechts neben unserer Villa stand eine andere noch größere Villa frei und wurde seid wir dort eingezogen waren nicht bewohnt. Früher haben Sarah, die links von uns wohnt, und ich dort immer gespielt. Wir haben uns ausgemalt, wie es wäre, wenn wir dort wohnen würden. Wir haben dann so getan, als wären wir erwachsen, haben unsere eigene Berufe und Hobbys.

"Das war reiner Zufall! Wir befanden uns gerade in einer Konferenz, als wir Norman und Ina kennengelernt haben! Sie suchen schon lange nach einer Villa in Deutschland, da sie ihren Unternehmenssitz dorthin verlagern wollen und da ahebn wir ihnen unsere Adresse gegeben. Heute habe ich eine Nachricht von Ina bekommen, dass sie die Villa neben uns nehmen!", redete meine Mutter einfach weiter und ignorierte meine versteinerte Miene. "Sie haben einen Sohn in deinem Alter, der mit ihnen umziehen wird. Dasist doch super!", rief sie freudig aus.

Ja wie super! Leute ziehen in Sarahs und meinen Lieblingsort ein. Aber davon weiß sie natürlich nichts.

 

Bis ich elf gewesen war, war meine Mutter immer für mich da gewesen. Ich glaube, dass war die schönste Zeit in meiner Kindheit. In dieser Zeit hatte ich auch eine gute Bezehung zu meiner Mutter gehabt. Auch mein Vater war nur an den Wochenenden verreist und er hat mich immer zu meinen Freizeitveranstaltungen gefahren und begleitet. Doch dann haben sie ihr Unternehmen ausgeweitet und den Hauptsitz von Deutschland nach New York verschoben. Sietdem waren sie kaum noch zu Hause und ich fühlte mich größtenteils allein.

Klar, ich liebte meine Eltern sehr, sonst wäre ich ja nicht so verletzt gewesen, aber ich war auch wütend, dass sie von einem Tag auf den anderen verschwunden waren und ich so plötzlich die ganze Verantwortung übernehmen musste.

Manchmal waren sie für mehrere Wochen zu Hause, sodass es sich so anfühlte wie früher, aber das kam nur selten vor.

 

"Und wan kommt ihr endlich nach Hause? Und sagt jetzt nicht für drei Tage oder so. Ich meine richtig nach Hause.",fragte ich schnippisch.

"Wir kommen mit dir Liebes.", sagte mein Vater sanft und legte einen Arm um meine Schultern, so wie er es früher auch immer getan hatte. "Es ist schon viel zu lange her.",füte er dann noch gedankenversunken hinzu.

"Das stimmt. Es sind genau acht Monate her, dass ihr länger zu Hause ward.", merkte ich mit beleidigtem Ton an. "Wir wollten sowieso noch mit dir reden.", fügte meine Mutter hinzu und wechselte aufdie noch  freie Seite von mir und nahm meine Hand.

"Was ist denn?", sagte ich nun nicht mehr so desinteressiert.

Tief in meinem Inneren genoß ich das Gefühl, meine Eltern um mich zu haben.

" Wir verlagern, nachdem das Projekt abgeschlossen ist, unseren Sitz wieder nach Deutschland, sodass wir mehr Zeit zu Hause verbringen können."

Ich blieb geschockt stehen.

Mein Puls beschleunigte sich und es sammelten sich Tränen in meinen Augen. EIn unglaubliches, erleichterndes Gefühl erfüllte meine Brust und ich nahm meine Mutter und meinen Vater fest  in die Arme und seufste einmal auf wie ein Kleinkind. Ja,ja ich bin sechzehn, aber irgendwo bin ich doch trotzdem noch ein Kind.

Ich war so erleichtert, dass ich beschwingt mit meinen Eltern zu den Schmidts lief.

 

Es war, als wenn ein ewig andauernder Alptraum namens "Alleinsein" endete.

Andere beneideten mcih darum, dass ich so viel Freiraum hatte, aber ich hasste es alles alleine durchstehen zu müssen. Meine Eltern hatten zwar mehrere Haushälterinnen engagiert, aber ich hatte mit keiner von ihnen ein enges Verhältnis aufgebaut. Mein einziger Lichtblick waren meine Freunde gewesen.

 

Den ganzen Weg über redeten wir wie in alten Zeiten und ich fühlte mich das erste mal seit Ewigkeiten wie ausgewechselt. Acht Monate lang hatte ich nur Smaltalk mit meinen Eltern geführt, da wir uns nur zu bestimmten Meetings trafen und sie dort immer angespannt gewesen waren. Es war zu Routine geworden, dass sie mich kurz in den Arm nahmen, mir sagten, wie sehr sie mich liebten und dann kein Wort mehr zu mir gewandt sagten.

 

Und auch davor, als sie für einen Monat zu Hause waren, bin ich ihnen aus dem Weg genagen und habe sie beschuldigt, dass sie mich alleine ließen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 3- Dinner bei den Schmidts

"Guten Tag Familie Black.", begrüßte uns eine ein Schürze und Bluse gekleidete Dienstfrau. "Guten Tag.", antworteten wir formell und gaben unsere Taschen an die Dienstafrau. Diese hing sie an einen vergoldeten Kleiderständer. Danach führte sie uns in einen Hobbyraum der Schmidts, wo man uns schon erwartete.

Wir durchliefen die große,helle  Eingangshalle der Schmidts. Dabei hallten unsere Schritte von Mamorboden an den hohen von Gemälden verzierten Decken wieder.

Dies erzeute einen gewaltigen KLang, der an eine Aula erinnerte. Danach öffnete ein Diener eine aus Mahagoniholz bestehende bogenförmige Tür, die zu dem besagen Hobbyraum führte.

 Dort saßen Margaret und Phillip, also die Schmidts, und ihr Sohn Paul auf einem Sofa aus dunkelbraunem Leder an einem Glastisch, auf dem Weingläser únd Snacks standen. Gegenüber von ihnen befand sich ein zweites Ledersofa, welches leer war.

Margaret, Phillip und Paul standenauf und begrüßten uns. Zuerst ging Margaret auf uns zu und schüttelte unsere Hände, danach kam Phillip und schließlich Paul. Margaret war eine hagere Frau mit blondierten Haaren, warmen braunen Augen und eleganter Kleidung. Sie trug ein grünes Cocktailkleid und passend dazu einen silbernen Blaser mit den dazugehörigen silbernen Hackenschuhen. Um ihren Hals hatte sie eine Perenkette gebunden und ihren linken Ringfinger zierte ein ebenfalls silberner Ring. Phillip war einen Kopf größer als Margaret und hatte im Kontrast zu ihr dunkles Haar,welches er zurück gegelt hatte, und kühle graue Augen. In seinem Gesicht zeichneten sich Sorgenfalten auf seiner Stirn und an seinen Mundwinkeln ab. Er trug einen hellgrauen Maaßgeschneiderten Anzug. Darunter ein schlichtes weißes Hemd und eine schwarze Fliege.  Dennoch lächelte er schüchtern. Paul war eine Mischung aus beiden. Er war ebenfalls groß, schlank gebaut, hatte dunkelblondes Haar, welches sorgfältig zurückgekämt war und stahlgraue Augen. Sein Gesicht war markant, wirkte ernst und zugleich witzig und frech. Er trug ein einfaches blaues Hemd und eine schwarze Hose. Dazu Lederschuhe und einen KLunkerring mit einem wasserblauen Aquamarin.

 

Es lächelte mich spitzbübisch an und sah an mir erst von oben nach unten herab  und dann von unten nach oben herauf. Polizeiliche Kontrolle.Anscheinend überstanden. Dachte ich ironisch und zog leicht eine Augenbraue hoch als er mit leicht benebeltem Blick wieder in mein Gesicht sah.

 

Was ist denn jetzt los? Hat er Alkohol getrunken? Auf seinem Gesicht bildete sich ein lauernder Ausdruck ab und ich bekam allmählich ANgst vor ihm. "Setzt euch doch", riss Phillips Stimme mich und anscheinend auch Paul aus unseren Gedanken. Machte mit seinem Arm eine schweifende Bewegung in Richtung des Sofas, welches leer war und wir setzten uns. Nach einem wenig Smaltalk kam ein Dienstmädchen vielleicht vier Jahre älter als ich und teilte uns mit, dassd as DInner nun bereit war und wir gingen in den Speisesaal.

"Das ist eigentlich unser privater Speisesaal. Aber die anderen sind leider zu groß.", teilte uns Margaret mit ihrer leichten Stimme mit, in der ein Hauch von Arroganz mitschwebte.

 

 Der einzige Gedanke, der mich durchfuhr, als die Tür des Speisesaals geöffnet wurde war: "Von wegen ,kleiner Speisesaal'". Vor mir befand sich ein Raum, der ungefähr halb so groß war wie unser Schulhof mit einem fast so langen Holztisch, an dem eine Unmenge an Stühlen stand. Dieser Saal erinnerste mich an unser Anwesen in Südfrankreich. Dort wäre solch ein Speisesaal auch nur "klein".

 

Wir saßen am hinteren Ende des Saals, an dem ein kleinerer Tisch für sechs Personen aufgebaut war. Auf der einen Seite von mir saß Paul und auf der anderen saß Pauls Mutter. Mehrere Köche kamen in den Saal und servierten uns die Speisen.

Zuerst gab es eine handflächengroße Vorspeise bestehend aus Muscheln und Kapern.

Danach wurde der erste Teil vom Hauptgang aufgetan. DIes war ein feines Pürree mit Lauchgemüse. Die Portion war wieder winzig. "Wie erden die hier nur satt?", fragte ich mich hoffnungslos. Das Essen wirkte lieblos und nur von außen schön hergerichtet. Ich verlor den Appetit, doch aus Höflichkeit aß ich alles auf. Nachdem Essen begannen meine Eltern mit Pauls Eltern ein Gespräch, in dem es um die Arbeit ging. Währenddessen saß ich gelangweilt da. "Was soll ich jetzt nur tun? Ich halte das hier nicht noch weitere Stunden aus."

Mir fiel es an diesem Tag besonders schwer meine Fassung zu bewahren. Vielleicht auch, weil Paul versuchte bei jeder Gelegenheit mich zu berühren. Während des Essen hatten sich unsere ELlbogen öfter berührt und er hatte anscheinend "ausversehen" ein Salatblat auf mich geschleudert. Als er dann das Salatblat aus meinem Ausschnitt holen wollte, meinte ich, ich mache das selber.

Oder als er sich nach seiner Serviette gebückt hatte und "ausversehen" meinen Oberschenkel berührt hat. Gut, dass ich ein Kleid trug.

 

"Ihr könnt doch in Pauls Zimmer gehen und dort ein bisschen reden. Wir unterhalten uns hier.", schlug Maragaret vor und Paul stimmte zu. Ich sah mich gezwungen auch zuzustimmen und verließ mit Paul und einem gezwungenen Lächeln den extravaganten Speisesaal.

 

Er leif vor mir eine Treppe nach oben und dann einen Gang ganz nach hinten. Ich folget ihm schweigend und malte mir geheime Fluchtpläne aus. "Ich will nicht mit diesem Perversling allein sein!", dachte ich nur noch verzweifelt. Und auf der anderen Seite zwang ich mich optimistisch zu bleiben"Ach sei doch nicht so! Paul ist bestimmt total nett und schüchtern! Das vorhin waren wahrscheinlich wirklich nur Versehen. Und sein Blick ist nur komisch... weil er so geboren wurde..." Doch innerlich lachte ich mich selbst für diesen verzweifelten versuch aus, das Beste in paul zu sehen.

 

Dann öffnete Paul eine Zimmertür und trat ein. "Das ist mein Zimmer.", sagte er mit einer wegwerfenden Handbewegung. "Ah.", sagte ich nur und sah mich genauer um. In einer Ecke neben der Tür stand ein großes Bücherregal, welches mit Mangas und Zeitschriften gefüllt war. Daneben befand sich eine Vitrine, in der sich Videospiele stapelten. Direkt gegenüber von seinem Bett hing ein Plasma Flatscreen Fernseher an einer Wand und darunter standen mehrere Spielekonsolen. "Typisch Junge. Fehlen nur noch die Pornos oder so."

An der Wand rechts von seinem Bett stand ein großer Kleiderschrank und danben war ernsthaft eine Vertiefung im Raum, in der ein Flügel stand. Daneben war eine Akustikgitarre an die Wand gelehnt. "Spielst du ?", fragte ich und deutete auf die beiden Intrumente. "ja... leider.", sagte er nur desinteressiert. "Warum das "leider"?", wollte ich ungläubig wissen. Ich selber liebte Instrumente über fast alles. Seit ich sechs Jahre alt war spielte ich Klavier und als ich zwölf war habe ich mit dem Violinespielen begonnen. Ich konnte mir ein Leben ohne Musik gar nicht vorstellen. "Meine ELtern wollten unbedingt das Klavier spielen anfange. Ich mag Gitarre aber mehr und sie wollen es mir verbeiten, weil das zu Unoriginell ist.", meinte er ehrlich. "Das ist schade. Musik ist etwas besonderes. Du solltest das Beste daraus machen.", sagte ich ehrlich betroffen.

 

 

Und dann wurde es wieder ruhig und ich setzte mich auf einen Sitzsack, der links in einer Ecke stand. "Du hast doch bestimmt noch hunger. Bei diesem Fraß, den man hier bekommt.",sagte er und und holte eine Packung Chips und Cookies aus seinem Schrank. "Komm. Wir schauen einen Film.", forderte er mich auf, mich zu ihm auf sein Bett zu legen. "Er scheint doch in Ordnung zu sein. Und irgendwie hat seine Persönlichkeit, seitdem wir hier sind eine Art Verwandlung gemacht. Er wirkt so abweisend. Das ist voll der Gegensatz zu dem im Speisesaal. Es wirkt ja fast so als wenn seine Eltern ihn unterdruck setzten oder so."

 

Anfangs noch leicht widerwillig legte ich mich neben ihn auf das Bett. Er nahm eine Ferbediendung, die neben ihm auf einer Komode lag und schaltete Netlix auf seinem Fernseher ein. "Magst du Action?",fragte er mich und schaute mich immer noch nicht an. "Ja.",sagte ich monoton.

Paul suchte irgendeinen Klassiker raus und wir sahen stumm den Film und aßen Chips und Cookies. Dann plötzlich mitten im Film drehte er sich zu mir um und sah mir lange in die Augen. "Was ist denn jetzt los? Ich werde noch verrückt hier. Ich glaube langsam Paul leidet an akuten Stimmungsschwankungen." Dann fragte er plötzlich:" Bist du noch Jungfrau?"

Ich sah ihn ungläubig an. "Bitte waaaas? Hast du das gerade echt gefragt?", rutschte es mir heraus. Aber diese Frage ging eindeutug zu weit.

"Komm schon. Mach dich locker. Das war doch nur eine Frage.", sagte er und sah mich an, als wäre hyper hysterisch.

"Bekomme ich eine Antwort?", hakte er dann noch genervt hinter her.

"Du hast echt komiche Fragen. Wir treffen uns das erste Mal und du fragst gleich sowas.", empörte ich mich. Niemals werde ich ihm sagen, dass ich noch Jungfrau bin.

"Du bist das verkrampfteste Mädchen, das ich kenne. Die Frage ist doch nicht schlimm. Ich verstehe ehrlich nicht, was du hast.". meinte er nur abwertend und drehte seinen Kopf wieder zum Fernseher. Das war mir nur Recht und so konzentrierte ich mich auch wieder auf den Film.

Als der Film fertig war, drehte sich paul wieder zu mir und sah mir wieder mit diesem merkwürdigen Blick in die Augen. Also ehrlich, was soll das bedeuten? Ich werde einfach nicht aus ihm schlau.

"Du bist echt hartnäckig.", flüsterte er. Was?

Sein kopf bewegte sich immer näher auf mich zu. Wie was...? Was will er? Will er mich...? Nein...! Das ist doch absurd! Kurz bevor sein Gesicht mein Gesicht erreichen konnte hob ich meine Hand vor sein Gesicht. "Was soll das?", fragte ich nun wirklich aufgebracht und wurde rot wie eine Tomate, da ich peinlich berührt war. Mich hatte noch ein junge geküsst und ich wollte mir meinen ersten Kuss für jemanden ganz besonderes aufheben.

"Boah. Echt? Du bist so verkrampft. Genau so wie deine Eltern und meine Eltern. Das nervt." Damit stand er auf und ging aus dem Zimmer. " Warte!", schrie ich ihm noch wütend hinterher. Das lasse ich mir nicht gefallen!

Dann rannte ich aus seinem Zimmer raus in den Speisesaal.

 

Ich gehe heute nur noch nach Hause! 

 

 

 

 

Kapitel 4- Neue Nachbaren

Es war Sonntag der letzte Tag bevor meine Ferien endeten und ich hatte mich mit Sarah verabredet. Wir wollten bei mir einen Film im Kino schauen und sie würde im Anschluss noch bei mir übernachten.

Ich stand vor meinem Kleiderschrank und konnte mich mal wieder nicht entscheiden, was ich anziehen sollte. Genervt schaltete ich den Fernseher in meinem Kleiderschrank an und setzte mich auf einen kleinen Sessel, der in einer Ecke stand. Ich zappte durch die Kanäle, doch es lief nichts Spannendes, also ließ ich einen Liebesfilm laufen.

Letztendlich entschied ich mich für einen langen luftigen weißen Strickpulli, der  an ein Kleid erinnerte, und zog dazu eine dünne Nylonstrumpfhose und Chucks an. An als ich fertig war wollte ich noch den Fernseher ausschlaten, doch ein mir bekanntes Gesicht stach mir ins Augen. "Sie haben entschieden nun nach Deutschland zu ziehen. Genauso wie die Blacks verlagern sie ihren Hauptsitz hier her...", hörte man in Hinetrgrund die monotone STimme der Nachrictensprecherin, während eine Familie gefilmt wurde, wie sie in das Flugzeug stiegen. Eine Frau mit dunklen fast schwarzen Haaren neben einem Mann mit hellbraunen Haaren und blauen Augen. Hinter ihnen lief ein Junge ungefähr im gleichen ALter wie ich und neben ihm stand vermutlich seine Schwester, die ebenfalls wie ihre Mutter schwarze Haare hatte. Der Junge drehte gerade den Kopf und sah direkt in die Kamera. Ich konnte seine stechenden blauen Augen erkennen.

Das ist doch.... ist das nicht ...? Nein! DOCH! Das ist der Junge aus dem Laden. ZUm Glück zieht er nicht bei uns ein. Das hätte mir gerade noch gefehlt. Aber anscheinend wohnt er bei uns in der Nähe.

 Das laute Klingeln an der Haustür riss mich aus meinen Überlegungen und ich rannte aus meinem Zimmer. An der Tür stand Sarah. "Du bist aber früh.", begrüßte ich sie strahlend und zog sie in feste Umamrmung. Sie hatte mir so unendlich doll gefehlt.

 

 

 

 

Nachdem wir in meinem Zimmer ein bisschen über unsere Ferien geredet hatten, entschieden wir uns loszugehen. "Warum sind eigentlich so viele Lieerwagen vor eurer Haustür? Haben deine Eltern so viel aus New York und so mitgebracht?" Ich sah sie verwundert an. "Welche Lieferwagen?"

"Sag mal wann warst du das letzte mal heute draußen?" Ich kratze mich an meinem Kopf. "Naja... also cih hab bis vier Uhr geschlafen... und dann habe ich mich fertig gemacht und dann bist du gekommen.... also noch gar nicht." Sie sah mich entgeisert an. "Wow du Langschläferin. Den Marathon hast du gewonnen."  Ich lächelte. "Ich war auch lange unterwegs. Im Gegensatz zu dir!", verteidigte ich mich gespielt eingebildet.

"Woher willst du wissen, dass ich es nicht war.", fragte sie mich herausfordernd. "Hm.... Ich kenn dich...deine Eltern hätten das nie erlaubt.... Obwohl, warte, WO WARST DU GESTERN ? DU musst mir alles erzählen. ", forderte ich sie auf und schubste sie zurück auf die große Couch, auf der wir bis vor Kurzem noch gesessen hatten.

Sie sah mit leicht geröteten Wangen zu Boden. "Na gut. Also weißt du, ich hab dir doch von diesem Jungen erzählt." Welcher Junge? Achso der Junge aus Italien... Sarah hat ihm irgendwo in einem kleinen Dorf getroffen und er wohnt zufällig hier in der Nähe.. Ich nickte. "Ich hab ihn neulich im Supermarkt wieder getroffen und wir haben uns für gestern auf einer Party verabredet. Ich hab mich rausgeschlichen und ja..." Ich sah ungläubig an. "So kenne ich dich ja gar nicht. Du bist doch die vernünftige von uns.Ist etwas zwischen euch passiert? Hat es gefunkt?", wollte ich weiter wissen.

Sie sah mich funkelnd an. "Er hat mich gestern plötzlich geküsst. Einfach so. Und danach bin ich weggerannt. Ich wusste einfach nicht, wie ich reagieren soll. Alle Mädchen haben ihn und mich angestarrt und das wurde mir dann alles zu viel. Und ich weiß nicht, ob er es ernst mit mir meint. Er könnte jedes Mädchen haben. Warum sollte er mich auswählen.", platze alles aus ihr heraus. 

Ich dachte kurz darüber nach bevor ich begann zu lachen. Das hörte sich alles einfach nur zu komisch an. Meine Vernünftige Freundin, die sonst immer weiß, was zu tun ist, die jedem arroganten Jungen kontern kann ist verwirrt. "Du bist sooo süß, wenn du verliebt bist.", sagte ich lachend. "Warum sollte jemadn DICH nicht mögen! Also echt! Und wenn er es nicht ernst meint, dann kriegt es mit mir zu tun!". fügte ich dann noch hinzu, als ich mich unter Sarahs wütendem Blick etwas beruhigt hatte. Doch das hielt nicht lange an, und ich begann erneut zu lachen. Es war einfach so süß, wenn sie verwirrt und böse war. "Komm wir müssen ins Kino! Sonst verpassen wir denn FIlm!", sagte, stand auf und ging vor zu meiner Zimmertür. "Jaja, Frau Grant."

 

Unten angekommen verstand ich, warum Sarah so verdutz gewesen war, dass ich nichts von den Lieferwagen mitbekommen hatte. Denn mindestens zehn große Wagen blockierten die Straße und eine Menge Handwerker räumte Möbel aus und transportierte sie in die Vila, welche neben uns stand. "Wie haben eindeutug neue Nachbarn.", sagte ich leicht seufzend. "Wie cool ist das denn!", rief Sarah freundig aus. "Cool!? Unsere Kindheitserinnerungen...", sagte ich entsetzt. "Jetzt mal ehrlich! Jemand in unseren ALter wäre doch voll cool. Oder?", sagte Sarah. "Ich sterbe schon vor langeweile. Hier ist niemand außer uns. Ich will was neues erleben."

Ich rollte mit den Augen. "Jaja. Schon verstanden." Ich nahm ihre Hand und drehte mich um, um mit ihr in die entgegengesetzte Richtung zum Kino zu verschwinden. Doch ein ganz bestimmtes Gesicht, welches direkt in meines blickte ließ mich in meiner Bewegung erstarren. Meine Kinnlade klappte leicht herunter und ich schüttelte meinen Kopf. Nein.

Vor mir stand der Junge aus dem Laden, den cih auch im fernsehen schon erkannt hatte. Er schien mich ebenfalls zu erkennen, denn er grinste wissend und kam auf uns zu. "Hey, ich bin Dan. Euer neuer Nachbar."

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 11.08.2017

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