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Prolog

Alles was in unserem Leben passiert formt uns.

Es kann uns stärken oder schwächen.

Vorteilhaft oder unvorteilhafter sein.

Oder sie bringen uns dazu einen Abwehrmechanismus zu schaffen.

Wir legen die Abwehr in Ketten, damit sie nicht außer Kontrolle kommt.

Aber was ist wenn diese Abwehr außer Kontrolle geratet, weil du nicht mehr da bist, um sie zu kontrollieren?

Kapitel 1

Raven

Adrian war das Einzige was mich am Leben hielt. Wäre er nicht gewesen hätte ich schon vor langer Zeit Selbstmord begangen. Seit Siena verschwunden war, hatte mein Leben fast seinen kompletten Sinn verloren, aber ich hatte ja noch Adrian. Was hätte er für ein Leben gehabt wenn er erst seine Mutter und dann noch seinen Vater verloren hätte. Eine unglaubliche Leere erfüllte mein Inneres und der einzige Funke darin war mein Sohn. Auch wegen ihm hatte ich neu geheiratet, weil ich nicht wollte, dass Adrian ohne Mutter aufwächst. Zu meiner Verwunderung musste ich sagen war Elena eine gute Mutter für ihn gewesen.

Jeden Tag fragte ich mich was passiert sei. Ob sie doch nicht glücklich mit mir war oder ob sie dann doch vor der Verantwortung eines Kindes geflüchtet war. Wir haben Jahre nach ihr gesucht, überall auf der Welt doch hatten wir nie was gefunden, kein einziges Lebenszeichen. Nach zwei Jahren ließen wir sie dann für tot erklären, weil sonst keiner noch eine ruhige Minute hätte. Lieber dachten wir sie wäre tot und würde dann plötzlich auf tauchen, als das wir dachten sie lebe, aber will nichts mit uns zutun haben.

Sienas Vater viel in eine starke Depression, Brian musste deshalb auch zurück zu ihm ziehen, da er sich mit seinem Bruder Ryan um ihn kümmerte. Jeden hatte es verändert, das Siena weg war und wir alle dachten sie wäre weggelaufen, außer ihr Vater, der hatte immer gemeint sie wurde entführt, weil sie ja sowas nie machen würde, ohne ein Wort einfach zu verschwinden.

25 Jahre war sie jetzt schon weg und mit jedem Tag wusste ich, dass ich sie nie wieder sehen würde. Das Schicksal wollte wohl nicht, dass ich glücklich werde. Sogar wenn ich jetzt mit Elena verheiratet war, konnte sie nicht das Loch füllen was Siena hinterlassen hatte, ganz ihm Gegenteil, ich hatte immer das Gefühl sie würde es größer machen, weil sie der Beweis war, dass Siena wirklich weg war. Doch trennen wollte ich mich nicht von ihr, da sie gut für Adrian war.In den Jahren hatte sich vieles verändert. Es hatten sich zwei Gruppen gebildet und wir wussten nur, dass eine von ihnen mich stürzen wollte, aber die andere hielt ihre Absichten bedeckt. So oft wie in den letzten Jahren hatte noch nie jemand versucht mich zu ermorden und meine Berater meinten alle wir müssten die Attentäter hart bestrafen, weswegen sie alle in unsere Gefängnis kamen. Es ist anders als ein menschliches Gefängnis, denn bei uns hatten sie dort überhaupt keine Rechte, die Aufseher waren selbst Straftäter und bei uns konnte man sicher sein das man dort nicht mehr an einem Stück rauskam. Ganz besonders die weiblichen Inhaftierten hatten es schwer, da die Aufseher ihren Frust an ihnen raus lasten und ihre Bedürfnisse mit ihnen befriedigten.

Ja, die Welt hatte sich verändert, wir hatten uns verändert, das Einzige was sich nie ändern wird, der unglaubliche Schmerz in meinem Herzen.

 

Sinan

Dunkel, stinkend und eine düstere Aura. Genau mit diesen Worten beschreibt man am besten den Ort an dem ich war. Freiwillig wäre ich dort nie gewesen, aber meine Gruppe brauchte eine ganz besondere Person und leider war diese im Gefängnis wo ich sie jetzt befreite. Ich war der Kopf einer Gruppe, die für den König war und unsere Aufgabe war gegen die andere Gruppe zu kämpfen, die den Herrscher stürzen wollten. Nur leider begriff das keiner.Die andere Gruppe bestand aus ausschließlich Kriminellen, die keine Hemmungen hatte, doch wir besaßen keine, deswegen brach ich ja auch in das Gefängnis der Schatten ein, um auch jemanden der sich für nichts zu schade war zu holen.Ich ging die dunklen und nassen Flure entlang, in denen sich auch Leidenstöne wiederhalten von Männern und Frauen. Von Anfang an war mir klar wenn ich für meine Gruppe haben wollte, es musste jemand sein, der etwas zu uns passte.

Zelle 185

Es wäre eine Lüge, wenn ich sagen würde ich hätte keine Angst vor ihr, aber ich musste mich über winden, da sie von größter Wichtigkeit für mich war.Mit gespieltem Selbstbewusst sein, öffnete ich die Tür und trat ein. Es war mir peinlich, doch ich konnte nicht anders als sie anstarren. Sogar nach den Jahren hier im Gefängnis, wo sie misshandelt und vergewaltigt worden war, sah sie noch wunderschön aus.

Sie saß auf dem Boden an der Wand gelehnt, ein Bein angewinkelt, wo drauf sie einen Arm ablegte und schaute mich mit ihren leuchtend blauen Augen an, die wunderschön waren, aber zu gleich eine pure Mordlust spiegelten. Nach einer Weile des Anstarrens legte sich auf ihr Gesicht ein wissendes Grinsen.

„Lange nicht mehr gesehen Sinan. Wolltest du mich besuchen kommen?“, fragte sie mich. „Ja, wir haben uns wirklich lange nicht mehr gesehen, aber das passiert wenn man hier hin kommt. Aber ich weiß, dass du reingelegt worden bist, Kara.“ Nach meinen letzen Worten verfinsterte sich sofort ihre Miene und ich hatte auch einen Verdacht wieso. „Ist sie noch …“, weiter kam ich nicht da mich Kara unterbrach, „Nein, sie ist tot. Aber ich muss sagen sie war stärker als ich dachte, über zwanzig Jahre hatte sie es durchgehalten, aber dann konnte sie auch nicht mehr.“ Trauer legte sich auf Karas Gesicht, was eigentlich ein absolutes Weltwunder war, doch in dieser Situation war es verständlich. Die einzige Person, die Kara je mochte war tot.Nach einer kurzen Zeit des Stille ergriff ich das Wort: „Eigentlich bin ich ja nicht hier um dir zu plaudern, sondern ein Angebot zu machen; Ich hole dich hier raus, du erledigst einige Sachen für mich und ich werde dir dann helfen, die zu finden die für alles verantwortlich sind.“, „Einverstanden.“, sagte sie ohne groß darüber nach zu denken und stand auf.

Anstatt zum Ausgang zu gehen ging Kara zu einer anderen Zelle, „Den hier müssen wir aber auch mit nehmen. Den kennst du, ist ein alter Freund von dir und ihr.“

Mit nur einer Hand riss sie die Tür aus den Angeln und trat in die Zelle ein: „Komm in die Gänge, Devin, wir verschwinden von hier.“ Meine Augen weiteten sich als ich den Namen hörte. Devin war mein bester Freund, der aber vor zwei und zwanzig Jahren einfach verschwand. „Ja, mein Gott, schrei doch nicht so, taub bin ich noch nicht.“, zischte er Kara mit müder Stimme an. Als Devin mich entdeckte, kam er mit einem Lächeln auf dem Gesicht auf mich zu und nahm mich brüderlich in den Arm: „Hey Alter, man bin ich froh dich zu sehen.“, „Und ich erst.“, kam es nur von mir.„Wenn ihr fertig gekuschelt habt können wir ja dann verschwinden“, sagte Kara mit einer genervten Stimme.

Draußen angekommen, schaute ich mir beide nochmal ganz genau an. Devin sah echt schlimm aus, er hatte sehr viel seiner Muskeln verloren und man hatte das Gefühl, sein Gesicht bestehe nur noch aus Haut und Knochen. Doch Kara war, wie schon drinnen, wunderschön. Ihre dunkel rotbraunen Haare betonten noch mehr ihre blauen Augen. Es gab nur zwei Sache bei ihr die sich geändert hatten: erstens, sie war sehr schlank geworden und zweitens, der Hass und die Grausamkeit in ihren Augen ist noch größer geworden.  

Sie war eindeutig die Richtige für diesen Job, aber die Tatsache, dass sie grausamer geworden ist, durfte ich nicht ignorieren, da es mir selbst zum Verhängnis werden könnte.  

 

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Kapitel 2

Raven

 

Wie ich das hasste, wenn ich mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt wurde, weil es irgendein angeblicher Notfall war, was meistens eigentlich nur etwas total Banales war. „Da seid ihr ja eure Majestät, wir haben gerade die Meldung erhalten, dass zwei Häftlinge aus dem Gefängnis geflohen sind. Wir wissen aber noch nicht wer sie dort befreit hat, nur das die beiden Gefangenen äußerst gefährlich sind.“, teilte mir irgendein junger Mann mit.

Plötzlich war ich hell wach. Dass war gar nicht gut, dort saßen ja wirklich nur die Schlimmsten der Schlimmsten. „Was??? Wurde schon General Waris benachrichtigt?“, fragte ich etwas aufgebrachter. „Ja natürlich, er ist sogar schon auf dem Weg ins Gefängnis, um der Spur der Gefangenen zu folgen, wenn sie eine hinterlassen haben.“„Gut, teile dem Rat mit, dass wir uns in einer Stunde im Versammlungssaal treffen.“„Zu Befehl, eure Majestät.“, und dann verschwand der junge Mann.

Ein furchtbares Desaster. Wie konnte es nur jemand schaffen aus dem Gefängnis zu entfliehen, bestimmt hatten die Beiden Hilfe von außerhalb. Grübelnd machte ich mich auf den Weg zum Versammlungsaal. Die Wahrscheinlichkeit war sehr hoch, dass uns die Häftlinge irgendwann angreifen würden, dass sie bestimmt nach Vergeltung trachteten, soweit durfte ich es aber nicht kommen lassen. Personen, die  mir Wichtig waren, wurden so automatisch zur Zielschiebe. Aidan wurde zur Ziel. Allein der Gedanke machte mich schon unheimlich wütend. Wenn diese Mistkerle es auch nur wagten meinem Sohn etwas an zu tun, würde ich sie höchstpersönlich foltern.

„Im Gefängnis ist jetzt eine große Unruhe, da viele mitbekommen haben, das jemand entflohen ist.“, fing Darus an die Lage zu erklären. „Aber wieso, sonst ist es doch auch nie aufgefallen wenn jemand plötzlich weg war?“, fragte Marcus die Frage, die alle beschäftigt. „Weil diesmal eine Frau bei den Flüchtlingen ist. Es gibt schon nur so sechs Frauen dort, wenn es dann aber noch eine weniger ist, fällt es den männlichen Häftlingen und den Wachen sofort auf, dass ihr Spielzeug weg ist.“, beantwortete Mike die Frage.

Seit ungefähr zehn Jahren war Mike jetzt auch im Rat, und ich musste sagen er war eine echte Bereicherung für uns.

„Wir wissen aber so gut wie nichts über die geflohenen Häftlinge, was äußerst seltsam ist, weil gerade bei den Frauen wir über alles Bescheid wissen.“, erklärte Darus. Eine Weile war jeder in seinen Gedanken versunken und im Saal herrschte Stille, bis Marcus das Wort ergriff: „Ich glaube in der jetzigen Situation können wir sowie so nichts ändern. Wir sollten ganz auf die Fähigkeiten von General Waris vertrauen, er wird bestimmt die Beiden fangen, hatte er bis jetzt ja auch immer schon geschafft.“ Alle stimmten ein, da Marcus Recht hatte; von diesem Punkt aus konnten wir rein gar nichts unternehmen.

 

Es war schon früh am Morgen als ich wieder kam, doch ich war nicht  der Einzige der bis zur solchen früheren Stunden unterwegs war. Aidan ging vor mir die Treppe hoch und er erschreckte sich als er meine Stimme hinter sich hörte: „Na Aidan, lange Nacht gehabt?“, „Verdammt Vater, erschreck mich nicht so!“. Er war wirklich gut aussehend. So gut wie immer hörte ich doch dass er mir fast wie aus dem Gesicht geschnitzt aussieht, doch nur seine Augen nicht passten. Sie waren Blau. Würde jemand weiter nach graben, würde er herausfinden, das keiner aus meiner oder Elenas Familie blauen Augen hatte, aber zum Glück tat das keiner.

„Lass mich raten Dad: im Gegensatz zu mir hattest du keine Spaß diese Nacht gehabt oder?!“, sagte er mit einem gewinnenden Lächeln auf den Lippen, was er eindeutig von seiner Mutter hatte. Vielleicht ähnelte Aidan mir vom Aussehen her, aber Charakterlich war er viel zu sehr Siena ähnlich. „Kann man so sagen. Es sind zwei Häftlinge aus dem Gefängnis geflohen.“, sagte ich und ging dabei auf ihn zu. „Da warst ihr heute wohl nicht nur zu zweit im Bett.“, dabei hielt ich mir theatralisch die Nase zu. Auf Aidans Gesicht legte sich ein schiefes Grinsen: „Du hast mir selbst gesagt, dass ich mal alles ausprobieren soll, Dad.“ Mit hochgezogen Augenbrauen sah ich meinen Sohn an und ich war mir sicher das meine Augen vor Stolz leuchteten.

Ja, ich war stolz auf meinen Sohn, sogar wenn er ein richtiger Playboy war, aber trotzdem war er ja noch mein Sohn. „Geh lieber schnell duschen, sonst hält dir deine Mutter wieder eine Predig darüber, dass es nicht in Ordnung ist SO mit Frauen um zu gehen.“, sagte ich lachend zu ihm und schubste in leicht an der Schulter. „Ja mach ich, bis dann Dad.“, und weg war er.

Mein fünfundzwanzigjähriger Sohn war genau so wie ich in diesem Alter, aber auch nicht ganz. Er war freier, als ich es damals war. In seinem Alter war ich schon Herrscher gewesen, weil meine Eltern ja schon tot waren. Aidan hatte noch viel vor sich und ich hoffet im würde nichts in die Quere kommen.

 

Eigentlich hatte ich vor mich direkt wieder schlafen zu legen, doch vor einem Gespräch mit Elena konnte ich nicht entkommen: „Da bist du ja wieder. Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Ist etwas Schlimmes passiert?“, fragte sie mich. „Zwei Häftlinge sind aus dem Gefängnis entflohen und wir haben sie bis jetzt noch nicht wieder eingefangen.“, „Oh das ist nicht gut, aber wisst ihr zumindest wer den geflohen ist?“„Ja, aber das seltsame ist, über die beiden finden wir nichts. Nicht mal eine Akte, was die ganze Sache ja so seltsam macht, weil es wird ja über jeden eine ganz genau Akte geführt.“

Den letzten Teil den ich sagte, der war eher für mich, da es mich wirklich stutzig machte. Denn was dieses Thema anbetraf, waren wir wirklich gründlich. Die Gefangenen wurden sogar jedes Jahr untersucht, damit sie uns nicht voreilig wegstarben. Aber das überhaupt nichts bekannt war, war schon äußerst merkwürdig. „Das ist wirklich nicht gut, aber ihr habt doch bestimmt General Waris drauf angesetzt, der wird schon alles aufklären.“, redete Elena gut auf mich ein.

„Verzeih mir, aber können wir später reden. Ich muss dringend noch etwas schlafen.“, sagte ich ihr mit einem müden Lächeln. „Natürlich. Schlaf du nur mal, ich steh schon mal auf ich habe mich zum Frühstück mit paar Freudinnen verabredet.“, erklärte sie mir mit fröhlicher Stimme, stand auf und gab mir noch einen Kuss zum Abschied auf die Wange. Sofort war ich schon weg ins Land der Träume.

Wie in jedem Traum, saß ich auf einer Bank die auf einem Hügel stand und von wo man aus auf ein kleines schönes Dorf schauen konnte. Mir war schon immer klar, dass das ein Traum war, doch dieser Traum, den ich jede Nacht träumte, war das Einzige was mich davon abhielt mich einsam zu fühlen. Dieses kleine Dorf, auf das ich schaute, war der Ort an dem Siena immer leben wollte. Ich wusste nicht ob es diesem Ort wirklich gab, aber Siena war der Meinung, dass es in ganz sicher irgendwo gab.

Das Einzige was sich ab und zu änderte in dem Traum war, ob es Tag oder Nacht war, aber sonst nichts. Jedes Mal saß ich auf der Bank und schaute auf dieses Dorf. Es war kein sehr modernes Dorf, sondern eher altmodisch, aber es hatte das gewisse etwas. Obwohl es klein war, war es ein sehr lebendiger Ort, sogar von diesem Hügel aus sah ich, dass alle Leute sich begrüßten und freundlich zu einander waren. Siena sagte immer, in diesem Dorf würde man den Leuten ansehen, dass sei ehrlich waren, nicht so wie in der Hauptstadt der Schatten.

An diesem Tag war es hell, die Sonne schien und gab eine angenehme Wärme von sich. In dem Traum dachte ich immer über meinen Tag nach, was so geschehen war und was für welche Entscheidungen getroffen hatte. Diesmal dachte ich über die geflohenen Häftlinge nach, dabei schloss ich meine Augen und legte den Kopf in den Nacken. Ich weiß nicht wie lang ich allein dort gesehen habe, doch irgendwann spürte ich ihre Anwesenheit.

„Ich dacht schon du kommst nicht mehr.“, sagte ich, ohne dabei meine Augen zu öffnen. „Wieso? Ich bin doch bis jetzt jedes Mal da gewesen.“, fragte sie mich mit ihrer weichen Stimme. „Ich weiß nicht. Ich habe jedes Mal Angst, dass du nicht kommst.“, antwortete ich ihr und traut mich erst jetzt die Augen zu öffnen und sie an zu schauen. Siena. Meine wunderschöne Siena. Sie lächelte mich an und fragte: „Na, wie war so dein Tag?“

Seit ihrem verschwinden, träumte ich jede Nacht, den ein und denselben Traum, mit ihr. Es war mir vollkommen bewusst, dass es nur ein Traum war, doch trotzdem war es das Einzige, neben Aidan, an dem ich festhielt. Dieser Traum mit ihr war mein Anker, sie gab mir immer das Gefühl hier nicht allein zu sein und immer für mich da zu sein, doch leider dauerte der Traum nie lang genug. Immer erzählte ich zuerst wie mein Tag war, erzählte ihr über Aidan, doch dann wenn ich sie was Fragen wollte, endete der Traum. IMMER.

„Nicht so gut. Ich wurde mitten in der Nacht geweckt, da zwei Häftlinge geflohen sind, aus dem Gefängnis und wir sie noch nicht wieder eingefangen haben, aber ich habe Waris auf sie angesetzt.“, antwortete ich ihr ehrlich. „Und was bedrückt dich daran so?“ Also hatte sie es doch bemerkt! „Naja, wir wissen dass eine Frau und ein Mann entkommen sind, aber sonst wissen wir rein gar nicht. Wir führen sehr gründliche Akten über die Häftlinge, aber über die beiden ist ja nichts bekannt, nicht mal ihr Name und das gibt es bei uns nicht.“

Ein starker Windstoß kam von hinten und ich sah wie ihre blonden Haare nach vorne wehten. Sie hatte ja so wunderschönes Haar und zwischen ihren Haarsträhnen sah ich ihre blauen Augen funkeln. Wie ich das alles doch vermisste in echt vermisste. All das basierte ja nur auf Erinnerungen von mir und nicht auf der Realität.

So von ihrem Aussehen wieder eingenommen, musste sie mir erst einen leichten Schlag auf den Arm geben, damit ich mich wieder auf ihre Wort konzentrieren konnte. „Vielleicht habt ihr die Beiden, ja einfach über sehen? Und vielleicht ja auch nicht nur die Beiden sonder auch andere. Es kann ja sein, dass ihr sie inhaftiert habt, aber vergessen habt eine Akte anzulegen? Ist doch möglich, oder?“, „Höchstwahrscheinlich, weil anders kann ich mir das ja nicht erklären … obwohl ich ja schon mit dem Gedanken gespielt habe, dass sie irgendjemand sie hinter dem Rücken des Rates dort reingebracht hatte. Aber das ist doch absurd?“,

 „Nein, finde ich jetzt nicht. Es gibt genug Adlige, die dazu im Stande wären dort jemanden reinzubringen, ohne das ihr das nicht mitbekommt. Manche von denen haben ja so ein Ego, dass sie unbedingt ihren Willen durchsetzen wollen und ihr setzt da nun jetzt auch nicht jeden rein, da es ja dort ziemlich schlimm zugeht. Und wenn da ein Adliger unzufrieden mit eurer Entscheidung war, hätte er auch, rein theoretisch, es machen können.“ Siena hatte recht. Viele von den Adligen hätten sowas tun können. Ohhhhh, wenn ich noch weiter grübeln müsste, würde mein Kopf platzen. „Och Schatz, mach dir doch nicht soviel Gedanken, das war doch nur rein theoretisch, ich glaube es war nur ein Versehen, das ihr einfach vergessen habt eine Akte anzulegen.“, munterte Siena mich auch.

Sie wusste wie sie es schaffte mich auch zu muntern. Sie musste mich einfach nur anlächeln und sofort war mein Kopf frei von allem und konnte nur noch an sie denken. „Du kannst dir gar nicht vorstellen wie sehr du mir fehlst.“, sagte ich mit belegter Stimme und zog sie in meinen Arm. Auch sie schlag die Arme um mich und flüsterte mir ins Ohr: „Du mir auch.“

So viel wollte ich sie fragen, doch ich ließ es sein, denn wenn ich Fragen stellte war sie dann weg und das war das Letzte was ich wollte. Lange saßen wir umarmt auf der Bank, bis sie langsam verschwand, was das Zeichen dafür war, das ich aufwachen würde.

Man kann sich gar nicht vorstellen wir dankbar ich für diese Träume war.

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Kapitel 3

Sinan

 

Alles lief perfekt. Keiner hatte uns gefunden, Kara und Devin hatten sich den umständen entschprechend gut in die Gruppe integriert und haben auch relativ schnell wieder ihre Körper in Form gebracht.

Mit jedem Tag der verging merkte ich wie Kara merh und mehr ihre Rache wollte. Verständlich, ihre beste Freundin wurde gefolter, missbraucht und ihrer Freiheit beraubt worden und ihr selbst wurde das Gleiche angetan. Devin war da aber auch nicht besser, er wollte auch Rache, da er Familie hatte und die nicht mehr da war. Seine Frau hatte wieder geheiratet und auch schon mit ihrem neuen Mann zwei Kinder.

Ich selbst war einfach nur glücklich das mein bester Freund wieder da war, obwohl er sich stark verändert hatte. In seinen Augen spiegelte sich jetzt auch Grausamkeit und Kälte.

 

 

"Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee war die Beiden zu holen. Ich weiß Devin war/ist dein bester Freund, aber er hat sich stark verändert, er ist unberechenbar geworden. Und von Kara will ich erst gar nicht anfangen. Ich habe bis jetzt Kara nur ein mal in Action gesehen, aber das hat mir schon vollkommen gereicht. Kara war ein Monster, dass aber mit ihren Ketten in Zaum gehalten wurden, aber jetzt wo sie keine Ketten mehr hat, ist sie das Böse in Person.", redete meine Schwester Mara auf mich ein. Mara war meine rechte Hand und beritt mich in allem. Von Anfang an hielt sie es für keine gute Idee die Beiden zu uns zu holen, aber was sollts. Devin würde ich mein Leben anvertrauen egal wie stark er sich verändern würde und Kara ... tja das war ein Spiel mit dem Feuer, aber ich habe Siena vertraut und die vertraute Kara, also versuchte ich mein Glück mit diesem Spiel.

"Was Devin betrifft bin ich mir absolut sicher, aber was mit Kara ist, kann ich auch nur spekulieren. Aber das wird schon Schwesterherz.", äußerte ich mich auf ihre Einwende und versuchte sie gleichzeitig aufzumutern. Mit einem letzten "wenn du meinst" und einem skeptischen Blick verlies sie mein Zimmer.

Was ich aber meiner Schwester nicht verriet war, dass Kara noch eine Bedingung geäußert hatte. Sie verlangte dafür das sie uns half, sollten wir dafür sorgen, nachdem sie Rache verübt hatte, dass sie an den Rat  der Schatten verraten werden sollte und das der König sie höchstpersönlich umbringen sollte.

Mit jedem Wort das Kara sprach verwirrte sie mich mehr und mehr. Es würde wohl nie passieren das irgendjemand Karas Gedanken und Logik verstehen würde. Obwohl, was für eine Logik kann schon eine Wahnsinnige besitzen.

 

Raven

 

Wochen vergingen um es passierte nichts. Einfach nichts. Langsam aber sicher wurde ich schon verrückt.

Kein Lebenszeichen, kein irgendwas von ihnen, sie waren einfach weg, als wurden sie vom Erdboden verschluck. Meine Angst um Aidan stieg jeden Tag der verging und sie nicht gefunden werden konnten. Sogar die Tatsache das er immer stärker wurden und seine Augen sich langsam schwarz färbten konnte mich nicht beruhigen. Das Schlimme an ihnen war ja ihr Wahnsinn, nicht das sie logisch dachten oder so was, dazu waren sie nicht mehr im Stand oder waren es nie. Der Wahnsinn war das gefährliche an ihnen. Mit purer Logik kamst du bei denen nicht weit.

Fast täglich hatten wir deswegen eine Ratssitzung, aber die halfen ja auch nicht die Beiden zu finden. Mike war der Ansicht wir sollten abwarten, irgendwann würden sie sich schon zeigen und wir würden bereit sein sie zu empfangen.

Marcus war da komplett anderer Ansicht, was zu ihm gar nicht passte. Eigentlich wäre er ja sofort für Mikes Vorschlag gewesen, aber Marcus war der Einzige der wollte das wir bloß alles taten um die Beiden zufinden und er bestand darauf das er die Beiden bestrafen würde. Und gerade dieser Wunsch war das seltsamte an ihm letzter Zeit. Normalerweiße schob er solche Aufgaben anderen in die Schuhe, weil er immer eine weiße Feste haben wollte und kein Blut dran kleben sollte.

Natürlich hatte ich Elena drauf angesprochen, weil ich die ganze Geschichte komisch fand, aber sie gab mir eine plausibele Erklärung. Sie meinte er würde sich die Schuld geben für das Ganze, weil er ja für das Gefängnis zum größten Teil zuständig war, und deswegen macht er sich große Sorgen. Es kam ja noch nie vor das man sogar nach Wochen geflohene Häftlinge nicht gefangen hatte.

 

 

Elena schlug mir vor alle zusammen zu Brian zu fahren und mich etwas ab zu lenken da, ich ja noch kaum schlafen würde und ich dringen mal ne Auszeit bräuchte. Außerdem meinte sie noch das dort bestimmt niemand Aidan vermuten würde, wenn ihn jemand angreifen würde.

Ich fand die Idee gut, sogar wenn Aidan nicht wusste das Brian & Co. seine echte Familie waren solle er doch etwas Kontakt zu ihnen haben, vielleicht würde es dann auch Sienas Vater besser gehen, wenn er dann mal endlich seinen Enkelsohn kennenlernt. Unserem Ausflug stand also nichts mehr ihm Weg außer das ich noch irgendwie Aidan überreden musste.

 

"Muss das sein. Ich kenn die doch nicht mal, also was soll ich dort?", protestierte Aidan schon geschlagen zwei Stunden. "Neue Leute kennen lernen, Zeit mir der Familie verbringen, Spaß haben.", sagte ich schon zum hundertsten Mal. "Ja klar in diesem Kaff soll man ja auch vernünfitig Leute kenne lernen und Spaß haben!?", bevor ich zur antwort ansetzen konnte ergriff Elena das Wort: "Mir reichts! Klärt das alleine, ich habe keine Nerven dafür." und schon war sie weg. Aidan nahm das als Sieg für sich doch ich habe nur darauf gewartet das Elena verschwindet. "Jetzt hör mir gut zu, Aidan. Ich wollt es jetzt nicht vor deiner Mutter sagen, aber dieser Ort ist und Insidern berühmt für seine illegalen Rennen, denkst du ich fahre auch freiwillig in ein solches Kaff? Ich weiß ganz genau das du Rennen läufst und ich weiß auch das sie dir gefallen. Ich schwöre dir Aiden das du diese Rennen dort lieben wirst. Das ist dort ein ganz anderes Kaliber als hier, die Läufer dort sind einfach nur unglaublich. Sogar ich habe dort schon mal verloren."

Aidan kam aus dem Staunen nichr mehr heraus und kurzerhand entschied er sich dann doch mit auf unseren Familien Ausflug zukommen.

 

 

 

 

 

 

Kapitel 4

Raven

 

Meine Gefühle waren gespalten, einerseits freute ich mich auf diesen Urlaub und meinen besten Freund wiederzusehen, andererseits waren dort auch alle Freunde meiner verstorbenen Frau und ihr depressiver Vater. Brian hatte mir versichert, dass sein Vater Aiden kein Wort erzählen würde, dass Elena gar nicht seine Mutter war und mit Sienas Freunden hatte er auch schon geredet. Meine Eltern und Brüder hatten aber dann auch noch kurzer Hand entschieden mitzukommen.

 

Brian hatte uns eingeladen bei ihnen zu wohnen da das Haus ja groß genug war und wir dann mehr Zeit mit einander verbringen könnten, deswegen parkten wir auch am späten Abend in seiner Ausfahrt. Als wir in die Stadt einfuhren bekam Aiden direkt schlechte Laune und beschwerte sich die ganze Zeit, dass dieser Ort ein absoluter Stimmungskiller wäre und man doch niemand Vernünftigen kennen lernen konnte. Ich war schon etwas nervös als ich an der Tür klopfte, das ging sehr schnell wieder weg als mir ein überglücklicher Brian die Tür öffnete. „Hey Kumpel, ich bin so froh dich zu sehen, wie geht’s dir denn?“, begrüßte mich Brian und nahm mich brüderlich in den Arm. „Hey, und ich erst. Ganz gut und selber?“, „Mein Leben könnte besser sein, aber Familie geht ja über alles.“, antwortete er mir und wand sich dann um zu den Anderen, um sie zu begrüßen. Als er Aiden entdeckte stockte er kurz: „Du bist dann wohl Aiden. Freut mich dich kennen zu lernen, ich bin Brian, ein guter Freund deines Vaters.“, „Freut mich auch, Dad hat schon einiges von dir erzählt.“, „Ist das so. Kommt dann gehen wir mal rein und du kannst mir dann mal in aller Ruhe erklären was dein Vater den so über mich sagt.“, sagte Brian mit einem spitzbübischen Grinsen. Erst zeigte er uns unsere Zimmer, damit wir unsere Sachen abstellen konnten und dann ging er mit uns ins Esszimmer, wo schon sein Bruder Ryan und sein Vater auf uns warteten mit viel zu viel Essen.

 

Als wir das Esszimmer betraten hatte ich das Gefühl mein Herz würde stehen bleiben. Mr. Stark sah richtig schlimm aus, man sah ihm sein Leid richtig an, das er seine Tochter verloren hatte. Anscheinend bemerkte Brian meinen schockierten Gesichtsausdruck, deutete mir das ich ihm folgen soll und sagte zu den anderen sie sollten doch schon mal Platz nehmen. Ich folgte ihm in den Keller wo er dann in einem Raum voller Getränke stehen blieb und anfing zu reden: „Du bist nicht der Erste, der so reagiert wenn er ihn sieht. In letzter Zeit ist das sogar schon so schlimm mit ihm, dass du ihm zehnmal dieselbe Frage stellen musst damit er sie versteht. Aber ich muss dir gestehen, dass als ich Aiden sah bekam ich ein klein wenig Hoffnung. Wenn man Siena kannte, weiß man direkt, dass er ihr Sohn ist und ich hoffe das allein durch seine Anwesenheit, die Wunden meines Vaters etwas heilen.“ Ich verstand was er meinte und vielleicht hatte er auch recht, nur … „Was ist wenn es jetzt hilft, aber wenn wir fahren noch schlimmer wird?“, sprach ich meine Sorgen aus. „Keine Ahnung. Das kann ich dir nur sagen wenn es so weit ist. Aber lass uns jetzt nicht die Laune verderben und paar schöne Tage haben.“ Lächelnd stimmte ich ihm zu, wir gingen nach oben und was wir dann sahen bestätigte unsere Vermutung. Mr. Stark sah Aiden mit großen Augen an, der gegenüber von ihm platzgenommen hatte und anscheinend nicht merkte dass er angestarrt wurde.

 

Das Essen dauerte sehr lange weil wir sehr viel zu erzählen hatten. Obwohl Mr. Starks Mine heller wirkte sagte er kein Wort und gegen zehn boten meine Mutter an ihn ins Bett zu bringen und wollte dann auch selbst schlafen, da für sie die Fahrt sehr anstrengend war. Als Zweites ging Aiden, da ihm einfach langweilig war. Stück für Stück gingen alle ins Bett bis nur noch Brian und ich am Tisch saßen.

 

„Sag mal Brian, was macht Dead eigentlich?“, „Das was er schon immer macht und das Einzige was er machen kann: Spaß haben und einen Haufen Geld verdienen. Eins hat sich aber verändert, er hat sich in Mia verguckt. Ich bin aus allen Wolken gefallen als er mir das erzählt hat, denn ich hätte drauf gewettet dass der mindestens zweihundert Jahre als glücklicher Playboy lebt. Wenn du willst können wir morgen mal in den Wald, zu den Rennen gehen?“, bot mir mein Freund an, „Ja gerne, aber wir müssen Aiden mit nehmen. Er liebt Rennen und das ist auch der einzige Grund wieso er überhaupt mit gefahren ist.“ Und ab dem Moment war großes Schweigen, da wir Beide mit den Gedanken bei Siena waren, denn sie liebte es zu laufen und sie hatte sich oft beschwert, dass sie in Chicago dazu überhaupt keine Möglichkeit hätte. „Weißt du, es ist immer noch nicht leichter geworden. Ich habe das Gefühl, das ich sie erst vor einer Woche verschwunden und nicht vor fünfundzwanzig Jahren. In mir ist so ein innerlicher Kampf: eine Seite sagt mir sie ist tot und ich soll ihr folgen, aber dann ist da noch die andere Seite, die mir sagt, das sie ihr das alles zu viel wurde und ich ihr dann doch nicht so wichtig war.“, sagte ich und sah das Mitleid in seinen Augen, „Es ist auch nicht für mich leicht, es ist für keinen leicht, der sie mochte, aber ich kann die versichern, dass sie dich nie freiwillig verlassen hätte. Siena hat diesen Ort und die Leute hier geliebt und wenn du ihr nicht wichtig genug gewesen wärst, wär sie erst gar nicht hier weggezogen.“, seine Worte beruhigten mich, aber nicht ganz, Zweifel waren immer noch da. „Komm wir gehen schlafen, es ist schon spät und morgen ist ja auch noch ein Tag.“, sagte Brian und wir gingen

 

Und hätte ich gewusst was am nächsten Tag noch auf mich zukommen würde dann wäre ich schon viel früher ins Bett gegangen um mehr Kraft zu tanken.

 

Kapitel 5

Sinan

Kara wurde überwacht von meinen Leuten, da wir ihr, wegen das was ihr im Gefängnis angetan worden ist, überhaupt nicht vertrauen konnten. Und wegen dieser Überwachung wurde ich auch um drei Uhr nachts geweckt, da sie nicht in ihrem Zimmer war, sondern in der Trainingshalle. Also machte ich mich auf den Weg zu ihr um mit ihr zu reden.

 

An sich war die Trainingshalle total harmlos, aber weil kein Licht brannte und sie drin war, hatte dieser Ort eine unheimliche Aura. „Willst du mir vielleicht mal erklären wieso du um so eine unmöglich Uhrzeit hier bist?“, fragte ich in den Raum hinein. „Ich konnte nicht schlafen.“, antwortete sie mir und stand plötzlich nur paar Meter entfernt von mir. Mir war schon klar, wieso sie nicht schlafen konnte, also versuchte ich mal mein Glück um mehr über die letzten Jahre herauszufinden. „Willst du darüber reden?“, „Reden ist nicht an der ersten Stelle von dem was ich will, aber ich weiß das du gern mehr über Siena wissen willst.“, sie holte einmal tief Luft und redete weiter, „Ich hatte sie damals vor der Heirat mit Raven gewarnt, sie hat ihn vielleicht geliebt, aber das was man liebt ist nicht automatisch, das was einem gut tut. Irgendwann habe ich auch das Thema gelassen, weil sie wirklich glücklich war. Aber meine Zweifel sind nie wirklich weggegangen. Kurz nach der Hochzeit habe ich einen Anruf von Rosa bekommen, wo sie mir sagte, dass sie mich unbedingt sehen musste. Rosa, die ja in die Zukunft sehen kann, sagte mir, dass Raven Sienas Unglück sei, und das Schicksal eigentlich was anderes für sie geplant hatte. Natürlich habe ich dass ihr sofort erzählt aber sie hat mir keine Wort geglaubt, sie hatte mir eher Vorwürfe gemacht, dass ja nur ich ihr Unglück bracht und so, also der typische rosaroten Brillen Quatsch. Du hättest aber mal sehen sollen was für ein schlechtes Gewissen sie im Gefängnis hatte, weil sie nicht auf mich gehört hatte. Zwanzig Jahre hat sie durchgehalten für ihn und ihren Sohn, aber letztendlich ist sie doch an der Folter zerbrochen.“

 

Wir schwiegen. Kara sah man an das sie an die letzten Jahre dacht und ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte. Siena kannte ich schon fast mein ganzes Leben lang, weil wir früher Nachbarn waren, doch in der Highschool zog ich mit meinen Eltern weg. Siena war vieles für mich, vor allem aber meine erste große Liebe. Sogar wenn das dumm klingt, aber jedes Mal wenn ich Raven sah wollte ich ihm eine verpassen aus zwei Gründen: erstens, er hatte nicht auf sie aufgepasst und zweitens: er hatte sie mir weg genommen. Mein Plan war es zurück zu kommen und sie dann zu heiraten, aber als ich dann wieder da war, wurde mir gesagt sie wäre weg und hätte unseren König geheiratet. Ich war wütend und glücklich zu gleich, da ich dachte bei ihm hätte sie ein gutes Leben aber da hatte ich mich voll getäuscht.

 

„Sie hat es bereut.“, brach Kara die Stille, „Natürlich hat sie ihren Sohn und ihn geliebt aber trotzdem hat sie es bereut. Die wenigen Jahre, die sie hatte, hätte sie glücklicher sein können.“, „Ja, aber so ist es nun mal gekommen und vielleicht haben wir viel Macht, aber die Zeit zurück drehen können wir nicht.“, sagte ich mehr für mich selber als für sie. In Karas Augen sah man den Schmerz, keiner hatte Siena so sehr geliebt wie sie es tat. Siena war ihr einziger Grund zu leben. Sie zu beschützen, für sie da sein, ihr das Gefühl von Geborgenheit geben, nur das wollte Kara und mehr nicht. Sogar wenn sie grausam, brutal, aggressiv und auch etwas wahnsinnig war, war sie nie selbstsüchtig. Alles was sie tat, sogar jeder einzelne Atemzug galt Siena.

 

Irgendwie tat sie mir schon leid und irgendwie mochte ich sie auch, denn im Grund war sie nicht viel anderes als Siena. In vielen Sachen ähnelten sie sich und ganz besonders waren sie im Thema Laufen gleich, den auch Kara liebte das laufen. Ich schaute ihr in die Augen und bemerkte, dass sie mich beobachtet hatte. „Du bist einzigartig, Kara.“, flüsterte ich. Nach meinen Worten kam sie auf mich zu und sagte: „Das war sie auch.“ Eigentlich hätte es mich überraschen sollen. Eigentlich hätte ich weg gehen sollen. Eigentlich hätte ich sie nie zu uns holen sollen. Doch: es hat mich nicht überrascht, ich bin nicht weggegangen und ich habe sie zu uns geholt. Vor allem aber glaube ich, haben wir beide es in dem Moment gebraucht.

 

Sie legte ihre Lippen auf meine und fing langsam an sie zu bewegen, was ich dann auch erwiderte. Nach wenigen Augenblicken wurden wir aber immer fordernder und wollten mehr. Schnell zogen wir uns gegen seitig aus und ich hob sie dann hoch, damit sie ihre Beine um meine Hüften schlingen konnte. Küssten ging ich zu Wand, damit sie sich da abstützen konnte und drang langsam in sie ein. Es war der beste Sex den ich hatte, deswegen blieb es nicht nur bei einem diese Nacht.

 

„Das sollte unter uns bleiben.“, sagte Kara als wir uns anzogen. Es war schon kurz vor Sonnenaufgang, bestimmt hätten wir weiter gemacht, aber wir wussten das bald die ersten zum trainieren kommen. „Ich schäme mich nicht dafür, das ich mit dir Sex hatte.“, stellte ich klar, den so war es auch. Es war nicht falsch, dass ich mit ihr geschlafen hatte. „Ich mich ja auch nicht, aber deine Leute haben es nicht so mit mir und ich will nicht das du nur wegen dieser Sache Einfluss verlierst.“, gab sie zu. Ich fing an zu lachen: „Das ich diesen Tag noch erleben, Kara macht sich um jemand anderes als Siena sorgen. Pass auf morgen geht die Welt unter.“, „Ha. Ha. Ha. Nur weil ich gern Blut sehe, heißt es nicht, dass ich gefühlslos bin. Wenn du es glaubst oder nicht, ich kann auch andere Gefühle gegenüber anderer Leute empfinden außer Hass.“, Ihre Worte war schön, da sie sie mit einem Lächeln sagte.

 

Draußen war es warm, auch kein Wunder Ende Juni. „Was ist heute für ein Tag?“, fragte Kara. „Samstag.“, „Samstag… da sind doch immer die … Kann ich mit Devin heute weg fahren?“. Oh nein, ich wusste wo sie hin wollte und das war keine gute Idee. „Kara bist du dir sicher das du da hin willst? Ich meine da wohnen Sienas Freund und Familie und sie werden bestimmt Fragen stellen.“, „Ja ich bin mir sicher. Ich war schon so lang nicht mehr richtig laufen und Fragen werden auch nicht gestellt wenn ich da nur in Wolfsform auftauche und falls doch jemand fragt, soll sich Devin darum kümmern.“. So sicher wie sie war ich mir da nicht, dass alles gut geht, aber verweigern konnte ich es ihr ja auch nicht, sie war ja keine Gefangene. „Na gut, aber du fährst nicht alleine mit Devin, da kommt noch jemand mit und wenn es sein musst sogar ich.“ Kara fing an zu strahlen und umarmte mich was mich überraschte, da Kara ja nie solche Gefühle zeigte, aber laufen war ja das zweit Wichtigste in ihrem Leben.

 

Als ich dann in meinem Bett lag dachte ich mir, und alle sagen es wäre schwer Frauen glücklich zu machen. Also mir fällt es eigentlich ganz leicht, liegt wohl dran, dass sie nicht die üblichen Sachen begehren.

 

Bitte hinterlasst Kommis, wie es euch gefällt. Und ich will mich entschuldigen dass es solange gebraucht hat bis eine fortsetzung kam  :)

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Texte: Alle Rechte bei mir
Tag der Veröffentlichung: 21.10.2013

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