Laufen
Wie der Wind gegen dein Gesicht schlägt
Wie du die Erde unter dir fühlst
Dieses Gefühl ist einfach nur toll
Also für mich ist es einfach nur toll. Ich liebe das Laufen. Manch andere machen es fürs Geld, aber ich laufe, weil ich Spaß dran habe, um den Kopf frei zu kriegen. Aber bestimmt ist es nur so, weil ich eine Läuferin bin.
Schatten: Menschen, die übernatürliche Kräfte haben. Sehr langlebig, können sich in einen überdurchschnittlichen großen Wolf verwandeln, können Magie benutzen und manche haben noch mentale Fähigkeiten. Werden in dreizehn Stufen unterteilt.
Das nur eine grobe Erklärung.
Siena
„Guten Morgen Colorado! Es ist 7:00 Uhr und Zeit zum aufstehen. Und damit ihr gut in den Tag startet, sind hier ein paar Gute-Laune-Songs für euch.“, kam es wie jeden morgen aus meinem Radiowecker. Reflexartig stand ich direkt auf und ging in mein Badezimmer, um zu duschen und mich fertig für den Tag zu machen.
Ich brauchte nie lange im Bad, höchstens 20 Minuten. Ich zog mir eine dunkelblaue Jeanshotpans an und ein enges rotes Top, noch ein paar Flipflops, noch ein bisschen Mascara und fertig war ich für den Tag. Ich ging runter in die Küche, zu meinem Dad und gab ihm ein Kuss auf die Wange zur Begrüßung.
„Guten Morgen Engelchen. Hast du gut geschlafen?“, das fragte mein Vater mich jeden morgen, genau so, aber das gehörte zu unserem morgendlichen Ritual. „Ja, eigentlich schon, aber ich hätte nichts dagegen noch zwei Stunden länger zu schlafen.“, gab ich ehrlich von mir. Ich goss mir einen Kaffee ein uns setzte mich an den Küchentisch. Nach dem mein Vater die Butterbrote für mich und meinen Bruder gemacht hat, setzt er sich zu mir.
Ich sah ihm an, dass er was sagen wollte, aber nicht wusste wie. „Komm Dad, spuck schon aus, was willst du sagen.“, kam es sehr desinteressiert von mir, aber das lag daran, das mein Vater immer schon die kleinste Mücke als Problem sah. „Ähm… also Siena… ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll, ohne das du gleich ausrastest.“, fing er an. „So schlimm kann das ja auch nicht sein, also spuck schon aus, Dad.“, drängte ich meine Dad. Ich musste immer meine Vater drängen, sonst würde er ja nie reden.
„Also gut. Erstens muss ich dir sagen Schatz, ich hab wirklich alles versucht, um es zu verhindern, aber das hat nicht geklappt.“, „Dad, jetzt sag schon.“, jetzt hatte er mich wirklich neugierig gemacht, aber ich wusste ab diesem Moment, dass er nichts Gutes sagen würde. „Deine Mutter kommt heute Abend.“, sagte er so leise, dass ich es nicht verstanden hätte, wäre ich kein Schatten gewesen.
„WAS!?!?!? Was will den die hier? Habe ich ihr nicht bei ihrem letzten Besuch klar gemacht, dass sie sich hier nie wieder blicken lassen soll.“, schrie ich so laut, dass sogar mein Bruder wach geworden ist (den kriegt eigentlich keiner wach) und kam nach unten gerannt.
„Was ist passiert? Ist jemand tot?“, fragte mein Bruder hysterisch, aber verschlafen zugleich. „Mum, kommt zu Besuch.“, sagte ich total aufgebracht. Ryan ries dies Augen auf und war schockiert: „NEIN! Das ist ja noch schlimmer, als wenn jemand tot wäre. Was will die denn hier?“. Wir schauten Dad an, um eine Antwort auf Ryans Frage zu bekommen. „Ich hab keine Ahnung. Sie sagte, es sei ganz wichtig und könne nicht mehr warten. Aber genaueres hat sie auch nicht gesagt.“, ich glaube in dem Moment hatte Dad etwas Angst vor uns.
Ja, ich weiß für euch scheint es als wäre die Reaktion etwas heftig zu sein, es geht hier ja schließlich um meine Mum, aber ich muss euch sagen meine Mum ist ein mieses, verficktes Miststück. Sie hatte uns wegen, so einem Kerl verlassen, da war ich gerade mal fünf Jahre alt. Sie meinte wir wären nicht gut genug für sie. Wir würden sie nur aufhalten ihr Leben zu leben. Aber was mich immer gewundert hat, wie konnte meine Mum im Luxus leben, sie war arm, sie hat nie gearbeitet, mein Dad hat ihr nicht mal einen Dollar gegeben und ihr „Freund“ ist auch ein armer Schlucker. Aber ganz ehrlich was interessiert mich ihr Leben, für unseres hat sie sich auch nie interessiert.
„Ich hab keine Zeit für Mum! Ich habe Schule und die Rennen fangen heute wieder an.“, argumentierte ich. „Ryan kann sich ja dieses Mal unterhalten.“ Mein Bruder war gar nicht von dieser Idee begeistert, aber Pech gehabt, ich durfte sie schon die letzen Male beschäftigen, da Ryan sich noch rechtzeitig verpisst hatte. Dieses Mal aber hatte ich das beste Argument.
Jeder in meiner Familie wusste wie wichtig mir das Laufen war und das ich zur Saisonstart immer anwesend war. Die Rennen waren nur im SOmmer, weil da ja die großen Ferien waren und sehr viele Schüler dran teilnahmen. Ich muss gestehen die Rennen waren illegal, aber das störte keinen, sogar einige junge Polizisten liefen die Rennen. Sie machten einfach Spaß und man konnte immer ne Stange Geld gewinnen. Wir lebten dicht an einem Wald, der mehrere Strecken hatte zum Laufen. Eine Kurz für die Anfänger, eine Mittlere für die, die sich mehr trauten, eine ziemlich lange für die Fortgeschrittenen und die extreme Strecke, die nur die Profis laufen konnten, weil sie ziemlich gefährlich war. Natürlich war ich ein Profi, um ehrlich zu sein, war ich seit ich 13 war ungeschlagen. Das erste Rennen auf der extremen Strecke musste einfach mir gehören, ich war ja Champion.
„Spinnst du! Wenn deine Mutter erfährt, dass du Rennen läufst, bringt sie uns alle um.“, sagte mein Vater aufgebracht. Ja, die Welt der Schatten erinnert einen bischen ans Mittelalter. Männer an der Macht, Frauen mussten sich in der Öffentlichkeit benehmen, wurden untergeordnet und das Schlimmste war, das wir noch Zwangsverheiratet wurden. Ich sag doch wie im Mittelalter. Frauen durften nicht an Rennen oder anderen (nennen wir es mal) „Veranstaltungen“ teilnehmen. Das Gehörte sich nicht für weibliche Schatten. Aber ich hatte Glück, MEIN Dad lebte im 21. Jahrhundert, er meinte immer, wir sollten lieben wen wir wollen und Spaß haben solange wir noch jung sind. Obwohl wir ja ewig jung blieben, da wir unsterblich waren, was wir unserem Dad verdankten, da der ein Stufe 13 Schatten war.
„Dann muss Ryan eben dafür sorgen, dass sie es nicht erfährt.“, mir war es eigentlich scheiß egal, was meine Mutter passte oder nicht, aber sie konnte schon ziemlich austicken, wenn ihr was nicht passte. „Ja dann Ryan! Viel Spaß mit Mum, ich muss jetzt zur Schule.“, sagte ich, schnappte mir meine Tasche und ging schnell aus der Tür.
Ich ging zu meinem schwarzen BMW X3 (Ja, mein Dad war ziemlich reich) und fuhr zur Schule. Dort angekommen, wartete schon meine beste Freundin Mia auf mich. „Hey Süße, und schon aufgeregt wegen der Saisoneröffnung?“, fragte mich Mia ganz neugierig. Sie trug mal wieder ein wunderschönes Kleid, ihre langen braunen Haare lagen ihr gelockt auf den Schultern und ihre hellbraunen Augen strahlten mich an. Wie immer war sie wunderhübsch.
„Hey, ja total. Ich bin schon gespannt ob Dead neue Herausforderer für mich gefunden hat.“, Dead war der Organisator der Rennen und noch dazu mein bester Freund. Eigentlich hieß er Lucas, aber wir nannten in alle Dead, weil er den Tod in dein Portmonee brachte. Er war der beste Freund meines Bruders Brian, aber Dead wollte nicht nach Chicago, also ist er hier geblieben und verdient sein Geld mit Clubs, illegalen Rennen und ich glaube auch mit anderen nicht legalen Sachen. Wäre er nicht wie ein Bruder für mich gewesen, wäre ich bestimmt mit ihm ausgegangen. Er war 1,95 m, hatte braune Haar, braune Augen, eine durchtrainierten Körper und das Schlimmste war, er war ein Playboy. Der hatte jeden Abend ne Andere am Start. Er holte sich seine Bettgefährtinnen aus Denver. Da das die nächst größere Stadt war, wir lebten 40 Minuten von dort entfernt.
„Hoffentlich, sonst kommst du ja noch ganz aus der Übung.“, machte sich Mia über mich lustig. „HA HA HA, sehr lustig. Ich habe den ganzen Winter trainiert, ich war, bin und werde nie aus der Übung kommen, ich bin eine Läuferin. Das Laufen liegt mir im Blut.“, erwiderte ich. Wir gingen bis zum Schuleingang und dann hielt mich Mia auf.
„Also, ich finde ich habe jetzt genug trainiert, um mal mit auf das Rennen zu gehen. Ich kann mich muss endlich mal herausfinden wie gut ich bin und das kann ich eben nur auf dem Rennen. Und ich weiß, die Teilnahme kostet, aber ich habe jetzt zwei Jahre lang gespart und kann jetzt mal bei den Anfängern mit machen.“, sagte Mia mit einer bestimmten Stimme. Mia wollte schon immer mit auf die Rennen, aber ich hab sie nie gelassen. Für so eine zierliche Person wie Mia war das einfach nichts. Ich wurde schon früh auf diese Rennen geschleppt, wegen meinem Bruder, der um die 50 Jahre älter als ich war. Im Gegensatz zu Mia hatte ich immer Aufpasser. Weil ich ja selbst lief, konnte ich nicht auf sie aufpassen und es wäre zu Gefährlich dort für sie, da manchmal sehr fragwürdige Gestallten dort rumliefen. Aber dies Mal würde ich sie mit nehmen. Sie hatte wirklich sehr hart trainiert, also musste ich sie doch belohnen.
„Also gut! Aber du bleibst immer in der näh von mir oder Dead, Verstanden?!“, gab ich ihr mein Einverständnis mitzukommen. Sie nickt und sprang mir um den Hals.
Siena
In unserem kleinen Örtchen wohnten fast nur Schatten und Menschen, die wussten das Schatten existierten. Deswegen benutzten viele auf meiner Schule ihre Kräfte, in den Pausen. Im Unterricht war das Verboten. Es war ein ganz gechillter Tag, wie immer haben wir nur Scheiße in Mathe gemacht und in Literatur hatten wir wieder einen Liebesfilm geguckt. Nach der letzten Stunde gingen wir auf den Parkplatz. „Soll ich dich gleich abholen? Ich muss vorher noch nach Hause, meine Mum ist da.“, kam es überhaupt nicht begeistert von mir. „Oh wie. Du Arme. Ja okay, schick mir dann einfach ne SMS wann du losfährst.“, sagte Mia mir, mir mitleidiger Stimme. Wir verabschiedeten uns und ich fuhr nach Hause.
Langsam schloss ich die Tür auf und hörte direkt die Stimme meiner Mutter. Ich verhielt mich total normal: „Na ist das Miststück schon da?“. Wie gesagt total normal. „Siena, ich glaube ich habe dich besser erzogen.“, sagte meine Mutter mit einer arroganten Stimme. „Du hast mich überhaupt nicht erzogen. Du bist abgehauen.“, wenn meine Mutter meinte sie könnte mit mir so sprechen, hatte sie sich wohl geirrt. Wir lieferten uns ein Blickduell, was ich gewann. „Siena, ich bin nicht hier um zu streiten. Ich habe was Wichtiges mit dir zu besprechen. Und es ist sehr von Vorteil, dass du einiger Maßen hübsch bist.“, sagte sie. Ja, das war ich wirklich. Ich hatte mittellange dunkelblonde Haare, war so um die 1,75 m, war schlank und hatte blaue Augen. Ich schaute dann zu meinem Dad, der richtig fertig aus sah und da wurde die Neugier in mir geweckt. „Was willst du?“, sagte ich mit abfälligen Ton. Ich muss ehrlich sagen, mit was die dann kam, hätte ich nie gerechnet: „Du wirst Ende des Sommers heiraten.“ Mir klappte die Kinnlade runter. „ Willst du mich verarschen? Wen soll ich denn bitteschön heiraten?“, dachte ich dann laut. „Nein! Ich habe, dich einer sehr mächtigen Familie versprochen. Ich weiß nicht, wen du heiratest, sie haben mehrere Söhne, aber einen von ihnen wirst du heiraten.“, sagte sie komplett emotionslos. „Du kleines, mieses, verficktes, dreckiges Miststück! Was fällt dir ein mich irgendjemanden zu versprechen?!“, beleidigte ich sie. Ihr Kopf wurde rot, vor Wut, aber das war mir scheiß egal. Bevor sie was sagen konnte redete ich weiter: „Du wirst das sofort in Ordnung bringen! Hast du mich verstanden. Sonst weiß ich nicht, ob ich mich noch beherrschen werde!“, „Das geht nicht, Siena.“, sagt nun mein Vater, „Es ist ein Blutversprechen.“ Fuck! Ein Blutversprechen kann nur der Bräutigam lösen. Ich wurde so richtig wütend. „Ich geh jetzt und wenn ich wiederkomme, hat sich die Sache mit der Hochzeit gelöst!?“, sagt ich mit zu ruhiger Stimme und bevor jemand was sagen konnte, war ich schon durch die Tür.
Schnell schickte ich Mia ne SMS und fuhr zu ihr. Als ich ankam wartete sie schon draußen auf mich. Sie sprang ins Auto und wir fuhren los. „Oh Oh, war wohl nicht so toll mit deiner Mum!“, stellte sie fest. „Sie ist so eine Schlampe!“, schrie ich durchs Auto, „Dieses Miststück hat vor mich zu verheiraten mit irgendjemanden, den ich nicht kenne.“ Mia schaute mich schockiert an. „Was?! Das kann doch nicht sein. Dein Dad meinte doch du dürftest dich frei entscheiden.“, „Ja, MEIN DAD! Meine Mutter will mich verheiraten.“, so mehr wir darüber redeten, so wütender wurde ich. Bevor Mia weiter fragen konnte sagte ich schnell: „Komm, lass es! Ich will darüber nicht reden. Das macht mich nur wütend. Ich muss jetzt laufen um mich abzureagieren.“ Sie nickte nur und den Rest der Fahrt schwiegen wir.
Wir parkten das Auto und gingen dann zum Versammlungsplatz. Die Musik hörte man schon von Weitem. „Hey meine Freunde, ich hoffe euch geht’s allen gut. Also mir geht’s fantastisch. Heute wir offiziell die Rennsaison eröffnet. Hoffentlich seid ihr alle bereit den Boden unter euch brennen zu lassen.“, Dead hielt seine Eröffnungsrede. Er wusste wie man die Leute motiviert. Wir gingen näher heran und ich merkte schnell, das viele Neue anwesend waren. Es waren bestimmt doppelt soviele da, als im Vorjahr. Dead kam von der Bühne, direkt auf mich zu. „Da ist ja meine Kleine. Wie geht es den meinem Superstar.“, sagte er und umarmte mich. „Hey, mir ging‘s schon mal besser, aber wenn ich erstmal gelaufen bin geht es mir wieder fantastisch.“, „Fuck, deine Mum ist da, hab ich Recht? Aber macht nichts, deswegen gibt es ja Dead, der macht dir gute Laune, ganz besonders wenn er dir sagt das du schon vier Herausforderungen hast.“, wie ich diesen Kerl liebte. Deswegen war er mein bester Freund. Er wusste immer, wenn was nicht stimmte und auch wie er mich wieder glücklich machte. „Ach ja, ich habe dir heute jemanden für die Anfänger mitgebracht.“, ich zeigte auf Mia, die sich total begeistert umschaute. „Klasse, ein Mädchen, das wird den Anderen aber nicht gefallen.“, ich wusste was er damit meinte, Mädchen sind nicht ferne gesehen, weil hier vielen beigebracht wurde, dass Mädchen nicht hier sein durften. Das gilt auch für mich. Wie ich schon sagte, WIE IM MITTELALTER. Ich verwandelte mich in einem Versteck und kam dann zum Start und außerdem hatte ich den Spitznamen „Ghost“. Den Namen Ghost hatte mir mein Bruder gegeben, weil ich was Geisterhaftes in meiner Wolfsform hatte. Mein Fell war schneeweiß und ich hatte extrem hellblaue Augen. Vielleicht meinte er es wegen dem Weißen Fell.
„Ach habt dich nicht so. Die verwandelt sich einfach in dem Versteck und kommt dann zum Start und wir geben ihr noch einen Spitznamen. Und sie soll ja nur bei den Anfängern laufen.“, argumentierte ich. In Wolfsgestalt konnte man fast gar nicht erkennen, ob man weiblich oder männlich war. Er verdrehte die Augen und wand sich dann zu Mia: „Okay Mia, das Startgeld beträgt 2.500 $. Dein Namen für das Rennen wir M.P. sein und Siena zeigt dir wo du dich verwandel kannst.“ Mia bekam einen ziemlich simplen Namen, sie hieß ja auch Mia Prasten. Sie reichte im das Startgeld und wandte sich dann zu mir: „Oh man, wieso hast du nie erzählt, dass hier so heiße Typen sind.“, „Ich achte nie so auf die Männer, ich konzentrier mich mehr aufs Laufen.“, aber wo sie sie es sagte merkte ich, dass hier ziemlich attraktive Kerle waren. Aber das war egal. Wir schauten auf die magische Tafel die erschien, die anzeigte wer gegen wen lief, wann und auf welcher Streckte. Mia lief ziemlich am Anfang und ich eher am Ende.
Siena
Mia lief gegen einen Jungen aus unserer Schule, der aber zwei Klassen unter uns ist. „Den schaffe ich doch locker. Und mal ne Frage. Wieso musstest du gerade kein Startgeld bezahlen?“, fragte sie mit neugieriger Stimme. „Weil Dead mein Geld verwaltet. Ich nehme nie meinen ganzen Gewinn mit.“, beantwortet ich ihre Frage. „Komm, du musst gleich laufen. Wir gehen in das Versteck, damit du dich verwandeln kannst.“, ich deuteten mit dem Kopf in den dichten Wald. Sie lief mir ganz artig hinterher. Wir gingen in eine Höhle. Ich verwandelte mich auch, damit ich später nicht nochmal herkommen musste. Dann gingen wir weiter die Höhle entlang, obwohl es eher ein Tunnel war. Als wir am anderen Ende ankamen, sahen wir ganz viele andere Wölfe, die darauf warteten zu starten. Dead kam auch nach einigen Minuten und erklärte den Neuen die Regel. Dann kam Dead zu uns. „Hast du gemerkt. Ihr ist ein kompletter Clan. Aber die wollen nur Spaß haben und eure Schuldiva hat sich schon einen gekrallt um mich eifersüchtig zu machen. So ne Bitch.“, er redete von Ashley, die schon seit Monaten hinter Dead her war. Sie ging auf meine Schule und war Kapitän der Cheerleader. Fast alle Jungs waren wollten was von ihr und nur deswegen war sie beliebt. Aus reiner Neugier, wer so Niveaulos ist, schaute ich zu Ashley und ihrer Eroberung. Und wenn hätte es gewundert, er passte total in ihr Beuteschema: groß, trainierter Körper, ziemlich helle Haut, blonde Haare. Andere standen bei ihnen und weil ich sie nicht kannte, kam ich zu der Annahme, dass sie zu dem neuen Clan gehören, der hier aufgetaucht ist. Ich muss sagen, ich hatte noch nie so viele attraktive Kerle auf einmal gesehen. Ich schaute alle einmal an und meine Blick blieb an einem hängen. Mir fiel da nur ein Wort ein, um ihn zu beschreiben. Atemberaubend schön. Er hatte kurze schwarze Haare, war schätzungsweiße 1,95 m groß und wegen den guten Wolfsaugen erkannte ich auch auf die Distanz, dass er einen durchtrainierten Körper hatte (aber nicht so übertrieben wie ein Bodybilder), an ihm war kein Gramm Fett zu viel. Mein Blick blieb an seinen Augen hängen, nachtschwarze Augen. Sie waren wunderschön, aber jeder Schatten wusste, dass das Gefahr bedeutet. Er war wohl mindestens ein Stufe 11 Schatten. So höher das Level ist, desto stärker sind wir und wenn die männlichen Schatten (Frauendiskriminierung) über Stufe 11 sind, bekommen sie schwarze Augen, sowie mein Vater. Er erklärte mir auch, dass Schatten in 13 Stufen unterteilt werden. Egal wieder zurück zum Kerl. Gefesselt von seinem Aussehen, bemerkte ich nicht, dass Mia schon gestartet ist.
Erst als er anfing mit seiner Begleitung rumzumachen, schaute ich zur magischen Tafel, um zu sehen, wie weit Mia schon war. Sie lag gerad so noch vorne, aber das war kein gutes Zeichen. Der Junge war einer der schlechten Läufer und wenn sie jetzt schon Probleme hatte ihn abzuhängen, würde sie es nicht weit bringen. Von der Seite sah ich einen kleinen hellbraunen Wolf auf mich zukommen. Es war Erin. Ich freute mich ihn zu sehen, denn ich kannte ihn schon einige Jahre, weil ich früher auf ihn aufgepasst habe. Mit seinen 10 Jahren war er hier der Jüngste. Er war nur zum Zeitvertreib hier, für die Rennen war er noch etwas zu jung. Er setzte sich neben mich und schaute gespannt auf die Tafel. Nur Wenige wussten, wer ich bin und zu denen gehörte er. Aber er sagte nur nichts weil wir einen Deal hatten: Wenn er niemanden sagen würde, dass ich ein Mädchen bin, würde ich für ihn lügen und nicht verraten, dass er hier war.
Die Zeit verging wie im Fluge. Mia verlor ihr zweites Rennen. Einige Male schaute ich noch zu dem hübschen Kerl und bemerkte, dass paar von seinen Jungs liefen. Meinen Gegner kannte ich nicht, deswegen hatte ich die Vermutung, dass ich gegen einen von seinem Clan laufen musste. Es würden insgesamt nur drei Rennen auf der extremen Strecke geben, da viele wussten, dass sie keine Chance gegen mich hatten. So, es wurde Zeit für mein Rennen. Ich ging zur Startlinie der extremen Strecke und dort stand schon ein dunkelgrauer Wolf. Nochmal schaute ich zu dem neuen Clan, doch ich es war keiner von ihnen, da noch alle da waren. Dead kam zu mir und streichelte mir über den Kopf: „Unterschätz ihn nicht, der kommt aus Florida und ist dort dreifacher Champion.“ Ich verdrehte nur die Augen. Ein letztes Mal schaute ich nochmal zu dem Kerl und mir blieb der Atem stehen. Er schaute mir direkt in die Augen. Schnell faste ich mich, wandte mich um und wurde wütend. Was dachte sich der Kerl mich so arrogant anzuschauen. Noch mehr Zeit, mich aufzuregen, hatte ich nicht mehr, weil schon das Startsignal ertönte. Ich lief ziemlich langsam los (Macht der Gewohnheit), aber blieb dicht hinter ihm. Ich wollte erst wissen, was er so drauf hatte. Nach ungefähr der Hälfte hatte ich kein Bock mehr und überholte ihn schnell. Ich lief so schnell, dass man einen kleinen Schock in seinen Augen sah, aber das war noch nicht meine höhst Geschwindigkeit, ich konnte noch doppelt so schnell laufen, aber ich wollt noch nicht zeigen, wie schnell ich sein kann. Das musste ich mir fürs Finale aufbewahren. Nachdem ich durchs Ziel kam, schaute ich zu Start, wer den jetzt lief. „Oh! Hoffentlich gewinnt er, dann kann ich Ashleys dummes Gesicht sehen, wenn ihre neue Eroberung verloren hat. Es ging um ziemlich viel Geld, aber das ist immer so. Am ersten und am letzten Tag der Saison geht es immer um das meiste Geld. Wenn ich gewinnen würde, würde ich mich, wie immer wenn ich gewann, mit Dead besaufen gehen. Zu meinem Glück, gewann Ashleys „Freund“ und er würde in 45 Minuten gegen mich laufen. Aber so ein Glück war es dann auch nicht.
Raven
„Auf die Plätze, fertig, los!“, rief eine heiße Frau. Die würde ich auch noch flach legen. Mike und dieser weiße Wolf liefen los und mir tat der weiße Wolf schon so richtig leid. „Hey Raven! So langweilig wird es hier doch nicht werden. Selten habe ich so gute Rennen gesehen und ich habe gehört nach jedem Rennen gibt es super Partys.“, sagte mir mein Bruder Sam. „Ja wie es aussieht, ist doch nicht der Arsch der Welt.“, „Aber dürfen wir überhaupt auf diese Party, soviel ich verstanden habe ist die nur für die Einheimischen?“, fragte mich meine Begleitung Lucy. Nachdem ich die Frauen hier gesehen habe, bereue ich es, sie mitgenommen zu haben. „Wir gehen gleich einfach mal fragen.“, antwortete ich ihr. Mein Blick wanderte zur Tafel. Mir stockte der Atem. Noch nie, außer mir, konnte mit Mike mithalten. Er war der beste Läufer in meinem Clan, aber es sah so aus, als hätte der weiße Wolf überhaupt keine Probleme mit Mike mitzuhalten. Sie waren schon kurz vorm Ziel, da zoomte die magische Kamera auf ihre Köpfe und ich könnte schwören der weiße Wolf habe gelächelt. Nachdem die Kamera wieder weg war, legte der weiße Wolf noch mindestens zwei Gänge zu und lies Mike einfach hinter sich und gewann dann mit ungefähr 10 Meter Vorsprung.
Siena
Das war knapp. Ich war komplett aus der Puste, aber habe es mir nicht anmerken lassen. Der Neue war gut, ach was, der war der Hammer. Neugierig drehte ich mich zu meinem Gegner um, der sich schon wieder zurück verwandelt hatte und auf mich zu kam. „Ich muss sagen, ich habe dich unterschätzt. Ich hätte nie gedacht, dass in diesem Kaff solche Läufer gibt, wie dich. Es war mir wirklich eine Ehre gegen dich zu laufen und ich hoffe ich bekomme noch eine Revanche.“, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen und verbeugte sich leicht vor mir. Auch ich verneigte meinen Kopf, auch mir war es eine Ehre gegen ihn zu laufen, da hier selten jemanden gab, der es mit mir aufnahmen könnte. Und so einen guten Verlierer habe ich noch nie gesehen und ich ging zu Dead um ihm zu sagte, dass er mir einige Karten für die Party geben sollte, die am Abend in einer von Deads Clubs war. Ich ging zu dem guten Verlierer, der wieder bei seinen Freunden stand. Von Weitem hörte ich, dass seine Freunde ihn mit Mike ansprachen. Mit einer Pfote stupste ich ihn an und er drehte sich um. „Hey, kann ich dir helfen?“, fragte er sichtlich überrascht. Ich beugte meinen Kopf runter, damit der die Karten nehmen konnte, die mit Dead dorthin gelegt hatte. „Geil! Sind das Karten für die Party heute Abend?!“, er nahm die Karten und dann nickte ich. „Danke. Junge du bist ja voll korrekt.“, ich drehte mich schnell um, damit ich ihn nicht vor Wut zerfleische. Oh das konnte ich noch nie ab habe, wenn mich jemand Jung nannte.
Weil ich nicht in Sportsachen auf die Party konnte, fuhr ich noch nach Hause und hoffte einfach dass meine Mum nicht mehr da war. Vorher lies ich Mia noch raus und verabschiedete mich von ihr: „Wir sehen uns dann Montag in der Schule.“, versucht ich mit sehr fröhlicher Stimme. „Ja.“, sagte sie nur, „Jetzt nimm dir das nicht so zu Herzen, dass war dein erstes Rennen und da konntest du nicht erwartet, dass du direkt gewinnst.“, „Ja ich weiß, aber trotzdem ist es scheiße. “, sie machte die Autotür zu und ging ohne sich noch einmal umzudrehen rein. Sie war immer so schnell eingeschnappt, aber bis Montag hätte sich das schon wieder gelegt. Ich schloss meine Haustür auf und ging rein. Es war keiner zu Hause, außer meinem Bruder, der macht sich aber auch schon für die Party fertig. „Und Schwesterherz, wie war es?“, schrie er durchs ganze Haus. „Ich hätte fast verloren, aber habe dann doch noch gewonnen. Es waren ziemlich viele Neue da. Gegen einen von ihnen habe ich fast verloren und weil er ehrlich zugegeben hat, dass er mich unterschätzt hat, habe ich im Freikarten für die Party im Night gegeben.“, auch ich schrie durchs ganze Haus und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. „Fahren wir zusammen ins Night?“, fragt mich mein Bruder bevor ich ins Bad ging. „Klar, aber ich brauche mindestens 30 Minuten.“, „Kein Problem, ich esse dann noch was.“ Nach 40 Minuten war ich dann fertig und betrachtete mich noch mal im Spiegel. Ich hatte eine Jeanshotpants, ein lockeres T-Shirt mit Militärmuster, dass hinten sehr dünne schwarzen Stoff hatte, dass man meinen Rücken sehen konnte und mein Tattoo (ja ich hatte schon mit 17 ein Tattoo, dass mir fast über den ganzen rücken ging. Eine exotische Blumenranke mit Dornen, wo drin eine Frau gefangen war. Es stellte perfekt meine Situation da), dazu hatte ich noch High Heels, die auch ein Militärmuster hatten und hinten und am Absatz goldene Nieten hatten an. Nur mit Mascara, Kaijal und etwas Lipgloss war ich geschminkt. Ich ging runter wo schon mein Bruder wartete. „Oho Kleines, pass auf das du heute nicht abgeschleppt wirst.“, äußerte sich mein Bruder. „Ja klar, immer doch. Jetzt komm, ich will mich schnellst Möglich betrinken, damit ich diesen Tag vergessen kann.“
Raven
Das war aber nett, von diesem weißen Wolf uns die Karten für die Party zugeben. Es gab doch noch irgendwo auf dieser Welt noch nett Wesen. Wir haben keinen der Girls mitgenommen, weil wir etwas Spaß haben wollten. Unsere Ausrede war, wir haben nicht genug Karten für alle, also haben wir gesagt, dass wir morgen mit ihnen shoppen gehen, als Entschädigung, dass sie nicht mit auf die Party kommen konnten. Die Lokation war schon geil. Ein riesen großes, modernes Haus mitten im Wald, an einem See. „Ohhhh man Leute, die Bräute hier sind so richtig scharf.“, sagte Damon, einer meiner Brüder. (Ich habe drei Brüder, obwohl sie nicht meinen leiblichen Brüder sind. Als mein Eltern starben, war ich gerade mal 8 Monate alt und die Familie Harsen hatte mich dann adoptiert, aber sie haben mir nie verheimlicht wer ich wirklich bin und auch nicht verheimlicht, dass ich adoptiert bin, trotzdem haben sie immer gesagt sie würden mich lieben wie ihren eigenen Sohn. Ich nannte sie auch immer Mum und Dad und das besten an ihnen war, sie nutzten es nicht aus, dass ich der König der Schatten war und das mächtigste Wesen auf der ganzen Welt.) „Und noch soviele.“, warf mein andrer Bruder Dan in das Gespräch ein. „Aber nicht genug! Wir werden uns bestimmt wieder streiten.“, sagte ich amüsiert. Wir gingen rein und fast alle Mädchen drehten sich zu uns um. Aus irgendeinem Grund sahen meine Brüder, meine Freunde und ich richtig gut aus. Keiner von uns war nicht attraktiv und die meisten Mädchen sagten immer, wir sähen so gut aus, dass es schon verboten gehört so gut auszusehen. Es war ziemlich laut, so dass ich die anderen nur ansah und mit dem Kopf zur Bar deutete. Wir holten uns zum warm laufen, erstmal nur ein Bier. Wir schafften es gerade noch so einen Schluck zu machen da kamen schon die ersten Mädels zu uns. Sie fragten uns um wir tanzen wollten. Wir stimmten zu und gingen mit dem Bier in der Hand tanzen. Nach einer Stunde hatte ich keine Lust mehr und machte mich heimlichen aus dem Staub. Das Girl war viel zu aufdringlich. Ich ging raus um mich mal da um zu sehen. Der Außenbereich war in zwei Teile unterteilt: der Erste hatte eine Bar und viele Sofas und Sessel. Der zweiter Teil hatte eine große Tanzfläche, ein DJ-Pult und auch eine Bar. Ich setzte mich an die Bar und bestellte mir einen Whisky. Meine Gedanken kreisten ganze Zeit um den Grund weswegen wir hier waren. Meine Eltern haben vor einigen Jahren einen Blutvertrag mit irgendeiner Familie gemacht: eines von ihren Kindern muss einen von uns heiraten. Eigentlich musste der Älteste diesen Vertrag von ihnen einhalten, aber weil ich keine Schwester habe, die ihren Sohn heiraten könnte muss einer von uns, die Tochter von ihnen heiraten. Meine Eltern meinten ich bin nicht davon betroffen, aber ich sollte als seelische Unterstützung mitfahren. Eigentlich wollten sie dass Damon heiratet, weil er der Älteste ist und es endlich Zeit für ihn wurde eine Familie zu gründen. Für mich war das ganze Thema einfach lächerlich. Wir lebten doch im 21. Jahrhundert und könnten doch jetzt ziemlich gut für uns selber entscheiden, wen wir heiraten wollen. Die Menschen sind ja davon weggekommen, wieso wir dann auch nicht?
Die Mädchen ließen nicht lange auf sich warten. Sie fingen an mit ihren Wimpern zu klimpern und wollten mit mir Small Talk machen, auf den ich überhauptkein Bock hatte, eigentlich hatte ich gerade überhaupt kein Bock auf Girls. „Hey Schatz wartest du schon lange auf mich?“, sagte eine weibliche Stimme und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Schock. „Zischt ab Bitches. Mein Freund und ich wollen jetzt zu ZWEIT sein und nicht zu ZEHNT.“, erklärte sie in so eine bestimmenden Ton, der die Mädchen direkt verschwinden ließ. „Kennen wir uns?“, fragte ich sie emotionslos, ich wusste ja nicht was sie wollte. „Nein, aber ein Danke für die Rettung wäre nicht schlecht.“, antwortete sie mir mit einem Lächeln und sie hatte ein schönes Lächeln. „Ähm … Danke. Die konnte ich gerade wirklich nicht gebrauchen.“, „Ach kein Ding wa?! Aber als Zeichen deines Dankes kannst du mir ja jetzt einen Drink spendieren.“, sagte sie und jeder würde sagen, dass das dreist war, aber es klang nicht dreist. „Klar, was willst du trinken?“, fragte ich sie und winkte dem Barkeeper. „Mochito.“, sagte sie mit einem Lächeln. Verdammt, ihr Lächeln war echt schön. Ich bestellte bei dem Barkeeper eine Mochito und noch einen Whisky. Der Barkeeper bracht uns direkt die Getränke. „Hat mich gefreut dich kennen zu lernen. Ich stürze mich dann mal ins Vergnügen und wenn du nochmal Probleme mit den einheimischen Mädchen hast, sag einfach das du was mit Siena Stark hast, dann lassen sie dich in Ruhe.“, teilte sie mir noch mit, bevor sie sich umdrehte und ging. „Hoffentlich sehen wir uns mal wieder.“, rief ich ihr hinterher, aber sie hob nur ihre Hand ohne sich umzudrehen. Ich dachte sie wäre ein Mensch, weil Menschen sehen die Schwarzen Augen nicht, die hochrangige Schatten haben. Wenn sie ein Schatten wäre, hätte sie mich angebaggert oder ich hätte Angst in ihren Augen gesehen, aber da war nichts. So mehr ich über sie nachdachte, so mehr hoffte ich, dass ich sie wiedersehen würde.
Siena
Scheiße, war der heiß. Ich konnte nicht anderes als in zu retten, vor den Tussen aus meiner Schule. Als er, umzingelt von Mädchen, an der Bar saß und man merkte, dass sie ihn nervten, tat er mir so richtig leid. Nachdem ich Heldin gespielt habe, ging ich auf das Dach, wo schon Dead und zwei seiner Kumpels, mit ihren Bitchs, saßen und gemütlich Shisha rauchten. „Hey, da bist du ja. Hoffentlich bist du nicht böse, dass wir ohne dich angefangen haben.“, lallte Dead schon ziemlich angetrunken. „Ach was, übrigens muss ich dir was erzählen.“, ich setzte mich neben ihm, in einer der Sitzsäcke und fing an zu erzählen: „Es sind mehrere Sachen die ich dir erzählen muss.“, „Schiss los, Kleines. Du Weißt doch mit mir kannst du über alles reden.“, ja, das wusste ich. Seit mein Bruder Brian weg war, war Dead zu meinem Ersatzbruder geworden. „Also, erst das lustige. Ich habe gerade einen von den neuen, heißen Typen gerettet. Da waren so einige Cheerleader, die ihn belästigt haben und ich hab dann so getan als hätte ich was mit ihm. Und beste war: der ist ein Hochlevel Schatten, er hat schwarze Augen.“, erzählt ich ganz Stolz, aber Dead hatte sich verschluckt: „WAS?!?!?! Bist du ganz verrückt geworden. Wenn er das nicht geduldet hätte wärst du jetzt tot oder du wirst noch sterben.“, Dead war richtig geschockt. „Keine Sorge! Erstens: Er hat sich bei mir, für meine Hilfe, bedankt und Zweitens: er weiß nicht das ich auch ein Schatten bin! Aber egal! Das ist nicht so schlimm, als was ich dir jetzt erzählen werde. Meine Mutter hat mich verkauft!“, oh und jetzt war Dead so geschockt, dass er sogar aufgehört hat zu atmen. „Wie deine Mutter hat dich verkauft?“, fragte Dead neugierig. „Jetzt nicht so verkauft, dass ich eine Sklavin werde oder so. Aber sie hat mit einer Familie einen Blutsvertrag gemacht, dass ich jetzt einen von ihren Söhnen heiraten muss.“, erklärte ich ihm, damit er jetzt nichts falsches dachte. So geschockt wie an diesem Tag habe ich Dead noch nie gesehen: E r schaute mich nur mit aufgerissenen Augen an. „Jetzt sagt doch was Dead!“, drängte ich ihn, weil ich wollte dass er mir da raus hilft. „Oh man, Kleines. Das ist heftig. Aber mach dir keine Sorge, Onkel Dead findet schon eine Lösung.“, versucht er mir Hoffnungen zu machen, dass alles wieder gut wird. „Ja dann such mal Onkel Dead, aber vergiss nicht Bescheid zu sagen wenn du ne Lösung hast.“
Wir redeten nicht mehr über das Thema, es machte schlechte Stimmung. So gegen 4 Uhr morgens, fing Dead an, alle nach Hause zu schicken und informierte alle, dass heute wieder Rennen sind und dann auch das ne Party im Wald sein wird. Wie immer nach einer Party blieb ich bei Dead schlafen. Er hat mir sogar ein eigenes Zimmer gegeben. In jeden seiner Clubs (Und er hatte nicht wenige), hatte er eine Wohnung, damit er sich volllaufen konnte, aber dann keine Probleme mit dem nach Hause kommen hatte. Meistens blieb ich dann mit ihm, weil sich das noch so mit meinem Bruder entwickelt hat. Er hatte mich überall mit hingenommen, mein Vorteil war ich sah damals immer ein paar Jahre älter aus als ich war. Wie ich mein Bruder vermisst habe, am Anfang war es echt schlimm, ich wollte nicht mehr aus meinem Zimmer kommen, habe nur sehr wenig gegessen und habe dann total abgenommen. Ich habe bis jetzt immer noch nicht alles wieder drauf, aber dass ist gut so. Irgendwann habe ich mir einreden können, dass er ja nicht tot war sonder einfach wo anderes gewohnt hat und dass nur wegen seiner Freundin. Erst hatte ich kein Problem mit ihr, ich fand sie sogar richtig nett, aber nachdem mein Bruder wegen ihr weggezogen ist, hasse ich sie. Das Schlimme ist, dass er seitdem er in Chicago wohnt, keinen Kontakt mehr mit uns hatte, nur mit Dead.
Ich ging in mein Zimmer, weil ich so kaputt war von dem Tag, dass ich gar nichts mehr konnte. Ohne mich umzuziehen legte ich mich ins Bett und schlief auch direkt ein.
Nach meiner Meinung nach, bin ich viel zu früh, wach geworden. Aber ich musste noch nach Hause und mich umziehen. Wegen meinem schlechten Gewissen, habe ich Mia angerufen und sie gefragt, ob sie wieder mit auf die Rennen kommen will. Sie willigte direkt ein und wir machten aus, dass ich sie in einer Stunde abholen würde. Zu Hause angekommen, machte ich kurzen Small Talk mit meinem Dad, obwohl ich gemerkt habe, dass er sich noch immer Gedanken über diesen Blutvertrag gemacht hatte. Nach einem kleinen Frühstück, sprang ich unter die Dusche und machte mich dann fertig. An diesem Tag würde ich nicht laufen, weil es sich mit Kater nicht gut läuft. Also habe ich mich etwas schicker angezogen, ich würde mich ja nicht in einen Wolf verwandeln. Nachdem ich Mia abgeholt habe, sind wir in den Wald gefahren. An diesem Tag waren, mehr Leute da, aber das war immer so, samstags waren immer mehr. Wir gingen zu Dead, der noch total verschlafen war. Er war süß wenn er so aussah, die Haare in alle Richtungen abstehen, irgendwas angezogen und die Augen nur halb offen. Mein Blick wanderte über die Menge. Die Rennen würden erst in zwei Stunden anfangen, also würden bestimmt noch mehr kommen.
Raven
Shoppen mit Tussen ist einfach nur nervig. Mike hatte hier so ne Mädchen namens Ashley kennen gelernt, ich tippte darauf, dass sie bestimmt die örtliche Schlampe, hier war. Aber was sollte ich machen, mein bester Freund stand eben auf sowas. Die Mädels wollten ins Kino gehen und eine Schnulze schauen, ab dem Wort Schnulze haben wir gepasst. Wir haben ihnen gesagt wir würden in irgendeine Bar gehen, was nicht stimmte, weil wir wieder zu den Rennen wollten. Nachdem sie weg waren, machten wir uns schnell aus dem Staub. Im Wald angekommen, kam es mir so vor, dass es mehr als Gestern waren. „Und? Wer läuft heute? Ich glaube ich versuche, mein Glück.“, kam es von Sam, als wir aus den Autos stiegen. „Ich passe.“, sagte Mike. „ Ich laufe nur wenn der weiße Wolf, heute läuft.“, und ich hoffte wirklich, dass ich gegen den weißen Wolf laufen würde. Ich war Läufer und Jäger zugleich, also hätte ich ja eigentlich eine Chance. „Nein, aus den Grund passe ich auch. Ich glaube kaum, dass ich gegen den weißen Wolf gewinne, wenn schon Mike gegen ihn verloren hat.“, meinte Damon und Dan stimmte ihm zu. „Kommt, wir müssen uns anmelden gehen, bald fangen schon die Rennen an.“, hetzte uns Sam. Als wir am Platz ankamen, wo der Start und das Ziel war, schaute ich mich um, um zusehen, ob der weiße Wolf da war. Aber anstatt den weißen Wolf zu finden, entdeckte ich das Mädchen, was mich am vorherigen Abend, vor den Mädchen, gerettet hatte. Der Tipp, dass ich sagen soll, dass ich was mit einer Siena Stark habe, hatte sowas von funktioniert. Die Mädchen schauten mich dann immer so geschockt an und flehten mich an, ihr nichts zu sagen. Als ich gemerkt hatte, welche Respekt, sie vor diesem Namen hatten, wollte ich Wissen wer diese Siena Stark war. Ich ging auf sie zu und als sie merkte, dass ich auf sie zu ging, lächelte sie mich mit ihrem wunderschönen Lächeln an.
„Hey! Schön zu sehen, dass die Tussen dich nicht aufgegessen haben.“, stellte sie amüsiert fest. „Ja, den Tipp, den du mir gegeben hast, hat wahre Wunder bewirkt.“, sagte ich mit einem Grinsen auf den Lippen. „Hab ich doch gesagt.“, „Ich wollte dich eigentlich fragen, wer ist eigentlich diese Siena Stark? Als ich ihren Namen gesagt habe, hatten alle Mädchen so eine Schock und haben mich direkt angefleht, dir nichts zu sagen, dass sie mich angebaggert haben.“, ich wollte wirklich wissen wer diese Siena Stark war, aber sie fing einfach an zu lachen. Verdammt. Ihr Lachen war das schönste Lachen das ich je gehört habe. „Echt jetzt?! Hätte nicht gedacht, dass sie so Angst vor mir haben.“, sagte sie unter Lachtränen. „Was?! Du bist diese Siena?!“, es war mehr ne Feststellung, als ne Frage von mir, aber trotzdem antwortete sie mir: „Ja. Ich bin Siena Stark.“ Ich war geschockt. Also war sie das Mädchen vordem die anderen so Respekt hatten. Aus reiner Neugier stellte ich ihr noch eine Frage: „Wieso haben die anderen Mädchen soviel Respekt vor dir?“, „Lange Geschichte.“, antwortete sie nur, zur meiner Enttäuschung, aber ich merkte sie wollte es mir nicht erzählen, also wechselte ich das Thema: „Bist du öfters hier?“, „Ja, wieso?“, fragte sie neugierig. „Weil ich heute vielleicht laufen werde, aber nur wenn der weiße Wolf da ist und vielleicht kannst du mir sagen, ob er heute läuft.“, erklärte ich ihr wieso ich fragte. „Da muss ich dich leider enttäuschen. Ghost wird heute nicht laufen. Er läuft nicht jeden Tag, meistes nur freitags. Tut mir leid.“, sagte sie mit gespieltem Mitleide. Ich fing an zu lachen: „Erstens: ich glaub dir sofort, dass es dir leid tut und zweitens: Woher willst du wissen, ob er läuft oder nicht.“, „Ich weiß es einfach“, entgegnete sie mir. Eine Weile schaute ich ihr einfach ihn die Augen und man waren die schön. Ich war in Gedanken versunken, aber dann holte mich mein Bruder Dan aus ihnen heraus: „Alter, Raven, jetzt komm.“, „Ja, ich komm jetzt.“, rief ich ihm zu und wandte mich dann wieder zu Siena, aber sie kam mir zu vor: „Also heißt du Raven. Schöner Name.“ Man ihr Lächeln fesselte mich mehr und mehr. „Danke. Ähm … sorry ich muss jetzt leider gehen, aber ich würde dich gern wieder sehen und du kannst mir glauben, dass ich das nicht oft ein Mädchen frage, die eher mich …“, „Komm auf den Punkt, Raven!“, „Hetz mich nicht, das ist schwer für mich.“, grinste ich sie an, „Also, hast du vielleicht Lust mit mir auszugehen?“ Sie schaute mich total perplex an, ich sah, dass sie damit nicht gerechnet hatte. „Ähm …..Klar.“, und da war wieder ihr wunderschönes Lächeln. „Toll, gibst du mir deine Handnummer, dann kann ich dich anrufen.“, ich holte mein Handy aus der Hosentasche und hielt es ihr hin. Schnell tippte sie eine Nummer ein und gab mir mein Handy wieder. „Ich ruf dich dann an, bye.“, sagte ich und drehte mich um. „Mach das. Bye.“, rief sie mir noch hinterher.
Siena
Das war irgendwie süß, aber auch irgendwie eingebildet, obwohl ich sagen muss, dass das mit ziemlich egal war. Ich war so überrascht, dass er mit mir ausgehen will, aber es hat mich auch sehr gefreut. Und sein Name passte sowas von zu ihm. Raven. So in meinen Gedanken versunken merkte ich nicht, dass Mia wieder zu mir kam. Mia hatte mich was gefragt aber ich habe es nicht mitbekommen. „Haaalllllllllooo! Erde an Siena! Hörst du mir zu?“, schrie sie mich förmlich an. „Ja man!! Du musst nicht so schreien.“, „Anscheinend doch, du hörst mich ja sonst nicht. Und nun wo ich deine Aufmerksamkeit habe. Wer war denn jetzt nun der heiße Kerl mit dem du geredet hast? Ich habe ihn hier noch nie gesehen.“, fragte sie mich neugierig. „Ich kenn ihn auch nicht wirklich. Er ist neu hier und heiß Raven. Ah ja, und will mit mir ausgehen.“, antwortete ich ihr kurz und knapp. Bevor sie was sagen konnte, klingelte mein Handy: „Ja?“, „Hey, wollt nur sehen, ob du mir die richtige Nummer gegeben hast.“, sagte die Stimme von Raven, die ziemlich fröhlich klang. „Also ein Kontrollanruf!“, stellte ich fest. „Ja, so in der Art.“, seine Stimme klang traumhaft. „Heute Abend? Kino?“, fragte er und ich dachte mir nur so typisch erstes Date. „Klar, treffen wir uns dann vor dem Kino so gegen sieben?“, „Okay. Dann bis heute Abend.“, „Bis dann.“, und wir legten auf. „Also, das war gerade der heiße Typ und ich habe heute Abend ein Date mit ihm.“, erzählte ich Mia, die mich schon ganz ungeduldig anschaute. „Echt jetzt?! Aber gestern hingen doch Ashley und ihre Freundinnen an ihm und seinen Freunden.“, sagte Mia ganz geschockt. Es war nie ne gute Idee sich mit den Cheerleadern anzulegen, aber ich konnte es mir leisten. Gegen mich konnten sie nichts ausrichten, wenn sie weiterhin in die Clubs der Umgebung gehen wollten. Einmal hatte Dead vier Mädchen aus seinem Club geworfen, weil mir eine ausversehen ins Gesicht gegossen hatte. Danach sind sie nie wieder in einen Club reingekommen, aber sie versuchen es noch immer.
„Hey Süße, wer war der Kerl?“, fragte Dead und warf mir eine skeptischen Blick zu. „Das war der Typ, den ich gestern gerettet habe und mit dem ich heute Abend ein Date habe.“, antwortete ich Dead und strahlte über beide Ohren. „Du? Date? Wie jetzt? Du hast die letzten 24 Typen, die dich nach dem Date gefragt haben, abblitzen lassen.“, erinnerte mich Dead. Ja es Stimmt, seit mein Bruder vor einem Jahr weggezogen ist hatte ich kein Date mehr, irgendwie hatte ich keine Lust auf Dates. „Ja dann wird es ja höchste Zeit, dass ich mal einem eine Chance gebe.“, entgegnete ich. „ Na wenn du meinst. Ich bin keine Spaßbremse. Wenn du meinst es wird Zeit wieder auf die Jagd zugehen, dann halte ich dich nicht auf. Aber du musst vorsichtig sein, höchstwahrscheinlich bist du eingerostet, was ausgehen angeht.“, versuchte mich Dead auf zu stacheln und ich ließ es noch zu: „ Ich bin nicht eingerostet!“, „Ja klar, bestimmt wirst du dich aufführen, als wäre es dein erstes Date überhaupt.“, „OHHHHHHH Dead hör auf! Das ist nicht lustig. Ich werde mich nicht, wie bei meine m ersten Date überhaupt aufführen. Man merkt nie, dass ich nervös bin.“, schrie ich Dead an und wandte mich dann zu Mia, die einen heftigen Lachflash hatte: „Verdammt Mia! Hör auf zu lachen!“, „Sorry,…. ich kann nicht….. Du müsstest dich mal von der Seite sehen…... Du lässt dich immer so schnell von Dead provozieren,…… dass ist unfassbar…... Du bist doch sonst nicht so leicht zu reizen.“, brachte Mia nur schwer heraus, wegen ihrem Lachflash. Ich warf ihr noch einen bösen Blick zu und wandte mich dann zu Dead: „Ich muss jetzt los. Mia will bestimmt noch hierbleiben. Bringst du sie dann nach Hause.“, „Klar, mach ich. Ja dann, viel Spaß bei deinem Date.“, sagte Dead und zwinkerte mir zu. Ab und zu könnte ich Dead den Kopf abreisen. Aber ich vergas schnell meine Wut auf Dead, da die Freude auf mein Date mit Raven immer größer wurde.
Siena
Ich zog mich Date tauglich an und schminkte mich dezent. Um halb sieben war ich fertig. Man brauchte von mir aus so um die 20 Minuten bis zum Kino, aber man musste noch die Parkplatz suche mit einplanen. Also fuhr ich los. Kurz vor sieben kam ich am Kino an und Raven war schon da. Als er mich entdeckt hatte kam er mir entgegen. „Hey. Da bist du ja.“, begrüßte er mich. „ Hey. Wartest du schon lange?“, „Nein, bin eben erst gekommen.“, beantwortet er meine Frage, mit einem schiffen Lächeln, das verdammt sexy war. „Also, auf welchen Film hast du Bock?“, fragte er mich. „ähm… ist mir ziemlich egal, du kannst aussuchen, aber bitte keine Schnulze, wenn ich zu viele Schnulzen schaue krieg ich immer Kopfschmerzen.“, antwortete ich ihm. Wäre ich kein Schatten, hätte ich vermutlich nicht mitbekommen wie er ganz leise „Gott sei Dank“ gesagt hatte. „ Ja dann, lass dich überraschen.“, verkündete er mit einem dreckigen Grinsen. Normalerweise hätte jedes normale Mädchen etwas Panik bekommen, aber ich war ja nicht normal. Ich konnte nur daran denken wie sexy sein Lächeln war. Sag ich doch nicht normal. „Warte hier, ich hole schnell die Karten.“, ordnete er mir an. Nach nur ein paar Minuten kam er wieder. „Also, unser Film fängt erst in über einer Stunde an. Sollen wir vielleicht in irgendeine Bar gehen und was trinken?“, fragte er mich. „Klar, zwei Häuser weiter ist das Cap. Da könne wir hingehen.“. Er nickte nur und wir gingen dann in die Bar.
Wir bestellten uns was zu trinken und ich konnte es gar nicht erwarten etwas über ihn zu erfahren. „Komm wir spielen ein Spiel, um was über den anderen zu erfahren. Ich stell dir eine Frage und du musst sie dann beantworten, dann stellst du mir eine Frage und ich muss sie beantworten. Dass geht dann immer so weiter bis einer keine Fragen mehr hat. Okay?“, fragte ich, er nickte nur zur Antwort. „Okay, ich fang an. Woher kommst du?“, war meine erste Frage. „Chicago. Wie alt bist du?“, „17, werde im August 18. Du?“, „22.“, „Und jetzt dein richtiges Alter?!“, „Das ist mein richtiges Alter!“, „Verarsch mich nicht! Hochlevel Schatten kriegen erst nach mindestens 40 Lebensjahren schwarze Augen. Und wenn du mir jetzt sagen willst du hast keine schwarzen Augen, heißt es, dass ich dringend mal zum Augenarzt muss.“, „Warte mal! Du weißt über Schatten bescheid.“. Erst fragte ich mich, wieso er so geschockt war, dass ich über Schatten Bescheid wusste, dann wurde mir klar, er wusste nicht, dass ich ein Schatten war. „Raven, dir ist schon klar, dass ich auch ein Schatten bin, oder?“, „Wie du bist ein Schatten?“, „Ja ich bin ein Schatten. Der gesamte Ort besteht aus Schatten oder Menschen die Wissen, dass Schatten existieren.“, „ Oh das wusste ich nicht. Ich dachte du wärst ein Mensch und wüsstest nicht, dass es Schatten gibt, weil unwissende Menschen sehen ja die schwarzen Augen nicht. Ich bin es sonst gewohnt, dass man eine von zwei Reaktionen zeigt. Eine, die zeigen immer Mädchen: die fangen an mit mir zu flirten und wollen dann was mit mir anfangen, wegen der Macht und so. Die Zweite, die wird von allen anderen gezeigt: Sie haben Angst oder sehr großen Respekt vor mir. Sie behandeln mich dann sehr vorsichtig und sanft, als wäre ich eine Bombe, die jeden Moment zu explodieren droht.“. Ich musterte sein Gesicht sehr genau. Dort zeigten sich gerade viele Emotionen. Wir schauten uns einige Minuten in die Augen bevor ich anfing zu lachen. „Wenn du mir sagst, was los ist, kann ich vielleicht mit lache.“, äußerte er sich. Ich kriegte mich wieder ein. „Nur weil ich nicht eine von den zwei Reaktionen gezeigt habe, dachtest du direkt, ich wäre kein Schatten?! Ich habe direkt gewusst, dass du ein Hochlevel bist, aber du bist nicht viel anderes als wir anderen Schatten. Okay, du bist vielleicht einer der Stärksten überhaupt, aber vor meinem Dad habe ich ja auch keine Angst und der hat auch schwarze Augen. Also wieso sollte ich dann vor dir Angst haben?“, plapperte ich los. „Dass dein Dad auch ein Hochlevel ist kann ich ja nicht wissen. Und jetzt will ich eine ehrliche Antwort: Kennst du dich mit den Adligen der Schattenwelt aus?“, fragte er ernst und wie er es wollte, antwortete ich ihm ehrlich: „Nicht so wirklich. Als das im Unterricht war habe ich wohl gepennt. Mich interessieren Leute, die sich für was Besseres halten, nicht. Wieso?“, man merkte, dass er geschockt war. „Ähm … um ehrlich zu sein, als ich dass im Unterricht hatte, habe ich auch zum größten Teil geschlafen. Mir geht es genau so. Mich interessieren solche Leute auch nicht, aber wenn man in der Hauptstadt lebt und dann noch ein Hochlevel ist, kann man sich nur schwer von solchen Leuten fernhalten.“. Ich hatte so ein Gefühl, dass er mir irgendwas verheimlichte.
Raven
So ein Mädchen, wie sie, habe ich noch nie gesehen. Sie wusste nicht, dass ich König der Schatten war, aber meine Begeisterung für sie, stieg mit jedem Wort, das sie sagte. Sie war einfach toll. So ein Frau, wie sie, wollte ich haben: nicht zu viele Schnulzen, mag keine Leute, die sich für was Besseres halten und Macht interessiert sie überhaupt nicht. Langsam, aber sicher, verliebte ich mich in Siena, obwohl ich sie erst 24 Stunden kannte. So schlimm war das nicht, Schatten haben sich schon immer sehr schnell verliebt.
Wir fragten uns noch solange aus bis es Zeit wurde, ins Kino zu gehen. Es war jetzt kein purer Actionfilm, ein bisschen Liebe war auch drin, aber nicht zu viel. „Wenn ich ein normales Mädchen wäre, würde ich sagen: Du hast echt keine Ahnung von Ausgehen. Aber weil ich nicht normal bin, sage ich: Klasse Film!“, sagte sie zu mir, als wir aus dem Kino rausgingen. „Gut zu wissen, dass du nicht normal bist.“, entgegnete ich mit einem dreckigen Grinsen. „Ja, jetzt hast du noch Zeit abzuhauen.“, sagte sie mit einem wunderschönen Lächeln. „Wer sagt, dass ich abhauen will. Ich steh auf nicht normale Menschen.“, „Aus diesem Satz entnehme ich, dass du auf mich stehst.“, erwiderte sie. „Ja, dass könnt man so sagen.“, und als ich das sagt blieb ich stehen. Nach paar Schritten blieb sie auch stehen und drehte sich zu mir um. „Ist was?“, fragte sie mich und wartete auf irgendeine Reaktion von mir. Da könnte sie noch lange warten. Mich hatte nicht schockiert, dass ich es gesagt habe, sondern dass ich es ehrlich gemeint habe. Ich habe noch nie zu einem Mädchen ehrlich gesagt, dass ich auf sie stehe. Sowas sage ich nur um sie ins Bett zukriegen, obwohl ich noch nie viel sagen und machen musste, damit ein Mädchen mit mir schläft. Nach einigen Minuten konnte ich doch noch was sagen: „Du bringst mich total aus dem Konzept.“. Siena schaute mich verwirrt an. Nachdem ich sie von oben bis unten einmal gemustert hatte, ging es einfach mit mir durch. In dem Bruchteil einer Sekunde (ja, ich war schnell, konnte mich sogar teleportieren) war ich vor ihr, legte meine Hände um ihre Taille und legte meine Lippen auf ihre. Ihre Lippen waren so weich und zu meiner Verwunderung, erwiderte sie den Kuss. Ihre Arme legte sie um meinen Nacken und drückte mich fester an sich. Vorsichtig bat ich mit meiner Zunge um Einlasse in ihren Mund, den sie mir sofort gewährte. In diesem Kuss war so viel drin: Verlangen, Lust, Leidenschaft und Traurigkeit. Wieso Traurigkeit? Die kam von Siena aus, aber mir war das egal. So einen intensiven Kuss hatte ich noch nie und ihr könnt mir glauben ich habe schon viele Mädchen geküsst. Nun ich war eben ein Player.
Ich weiß nicht wie lange wir dort standen und uns geküsst haben. Wir hätten da bestimmt noch länger gestanden, hätte uns nicht jemand gestört: „Mein Gott! Siena, was tust du da?“, schrie eine Frauenstimme hinter mir. Siena löste sich von meinem Mund, aber nicht aus der Umarmung und flüsterte mir ins Ohr: „Dreh dich jetzt bloß nicht um.“, und schaute dann über meine Schulter. Eigentlich höre ich nicht auf Frauen, aber bei ihr dachte ich, sollte ich es lieber tun. „Erstens Mum, hör auf zu fluchen, du glaubst nicht an Gott. Und Zweitens, befriedigt dich dein Francesco so wenig, dass du es sogar nötig hast deiner eigenen Tochter beim rummachen zu zusehen.“, sagte Siena in einem beängstlich ruhiger Stimme. Mein Erstaunen stieg mit jedem Wort, das sie sagte. Wie sie mit ihrer Mutter redete war für mich ein Schock. So könnte ich nie mit meiner Mum reden, dafür respektiere ich sie zu sehr. Ich hörte wie die Mutter wütend ausatmete: „Wir reden morgen früh darüber und jetzt mach sofort, dass du nach Hause kommst, sonst….“.
Siena
„Sonst was?“, unterbrach ich meine Mutter, mit einer desinteressierten Stimme, „Gibst du mir Hausarrest? Oder streichst du mir mein Taschengeld? Hör zu Mum! Du weiß noch besser als ich, dass du nichts zu melden hast, wenn es um mein Leben oder das meiner Familie geht. Genau so wenig bist du mir in der Lage mir zu drohen. Und jetzt mach uns alle Glücklich und verschwinde.“. Wenn Blicke töten würde, wäre ich jetzt tot, aber ich hatte Glück, dass meiner Mutter die Argumente ausgegangen waren. Sei drehte sie wütend um und ging. Meine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf Raven, aber der begann sich von mir zu lösen und funkelte mich böse an.
Siena
„Kein Bock mehr, auf rummachen oder was ist los?“, fragte ich ihn und hielt gekonnt seinen bösen Blick stand. „War das gerade deine Mum“, kam es in einem beunruhigten Ton von ihm. „Ja“, sagte ich etwas zögerlich, weil ich den Zusammenhang nicht verstand. „Man Siena, du kannst doch nicht mit ihr so reden. Sie ist deine Mutter.“, schrie er mich an. Hä? Was war jetzt los? Störte es ihn, wie ich mit meiner Mutter redete oder was? Ist doch nicht sein Problem wie ich mit meiner Mum rede. Wut stieg in mir auf. Sowas konnte ich nicht ab haben, Menschen die meinen sich in mein Leben einzumischen, ohne dass sie wissen, was los bei mir ist. Ich starrte in verwundert an, bis ich mich gefasst hatte: „Wir bitte??? Hab ich jetzt richtig verstanden, dass du ein Problem hast, wie ich mit meiner Mutter rede?“,wollte ich von ihm wissen. „Sie ist deine Mutter. Man darf nicht so mit seinen Eltern reden.“, versuchte er mir klar zu machen. Ich wusste dass man nicht so mit seinen Eltern reden dürfte. Mit Dad habe ich auch noch nie so gesprochen, er war ja auch wie ein Dad, im Gegensatz zu meiner Mum. Meine Wut verschwand schnell, als ich merkte dass es ihm ernst war, aber seine Reaktion amüsierte mich. Muttersöhnchen, dachte ich nur. Bestimmt hat er ein super Verhältnis zu seiner Mum. „Hör zu Raven! Es ist meine Sache wie ich mit meiner Mutter spreche, da hast du nichts zu melden. Wenn du ein Problem mit solchen Leuten hast, dann lass es mit mir. Dich hat keiner gezwungen mit mir auszugehen.“, sagte ich so gefühllos wie möglich, was ziemlich schwierig war, da ich nicht wollte, dass das mit uns endet. Es ist ja noch nie normal gewesen so mit seiner Mum zu reden und wenn man nicht wusste was bei uns los ist, könnte man das auch nicht verstehen. Raven und ich starrten uns eine Weile an und die Werbetafel, rechts neben mir auf der anderen Straßenseite, fing an zu flattern. Bestimmt wegen der Spannung zwischen uns. Ich sah dass Raven irgendwas in meinen Augen suchte. Doch vergebens, er setzte an was zu sagen: „Siena. Wenn ich nicht wollen würde, dass du mit mir Ausgehst, hätte ich dich auch nicht gefragt. Vielleicht habe ich was gegen Leute die so mit ihren Eltern redeten, aber ich weiß ja nicht was zwischen euch vorgefallen ist, dass du so mit ihr redest.“. Er ging wieder auf mich zu und nahm mich fest in den Arm. Etwas verwundert war ich schon von der Stimmungswechselung. „Ich will nicht, dass das mit uns endet.“, sagte er mit so sanfter Stimme, dass meine Knie weich wurden. Der Schock in mir wurde größer: wegen einem Kerl hatte ich noch nie weichen Knie bekommen. Nach meinem Zögern, legte ich dann auch meine Arme um ihn und erwiderte seine Umarmung. Es hat irgendwie gut in seinen Armen zu sein. Doch lange konnte ich dieses schöne Gefühl nicht genießen, da mein gesamter Körper plötzlich schmerzte. Ich drückte Raven von mir weg und fiel auf die Knie. Verdammte Scheiße!, dachte ich nur und fragte mich woher dieser schreckliche Schmerz kam. So schnell wie ein Blitz wusste ich auf einmal, woher dieser ätzende Schmerz kam: beschissener Blutvertrag. Wegen ihm bekam ich diese Schmerzen. Wenn man jemandem Versprochen war und man nicht das Einverständnis des Mannes hatte, durfte keine Frau intime sein oder zu einem anderen Mann sich hingezogen fühlen. Gerade hatte ich mich zu sehr zu Raven hingezogen gefühlt. Raven schaute mich mit ängstlichem Blick an. „Was ist mit dir?“, fragte er mich und kam mir wieder näher. „NEIN! KOMM MIR NICHT ZU NAH!“, schier ich ihn an und sofort bereute ich es. Ich wollte, dass er mich wieder in den Arm nimmt und seine Wärme spüren, aber dass konnte ich nicht solange diese verdammte Blutvertrag da war.
Nach einigen Minuten des Leidens, konnte ich mich wieder aufrappeln. Das hatte gesessen. Raven sah mich traurig an. „Könntest du mir vielleicht bitte …“, setze er an, doch unterbrach ich ihn: „Ich sollte jetzt gehen.“. Bevor er was sagen konnte, drückte ich ihm noch einen leichten Kuss auf die Lippen und habe mich dann schnell zu meinem Auto, im Parkhaus, teleportiert (wir können auch teleportieren, aber ist etwas anstrengend). Schnell setzte ich mich in mein Auto und fuhr los. Sogar wenn dieser Ort relativ klein war, war es nachts immer sehr lebendig auf den Straßen, was eher an uns Schatten lag, denn viel von uns waren sehr nachtaktiv. Das Zentrum war im Kreis gebaut: in der Mitte lag ein großer Pavillon, rund her rum waren viel Blumenbeete und gepflegte Bäume. Um diesen Platz konnte man fahren und auf der anderen Straßenseite waren die Geschäfte und Häuser. Nachdem ich von dem großen Platz verlassen hatte, schrieb ich meinem Dad, dass ich bei Dead bleiben würde und erst am nächsten Tag wieder da sein würde. Eigentlich wollte ich wütend und sauer auf meine Mutter sein, aber ich konnte nur noch an Ravens Blick denken, der soviel Traurigkeit zeigte. Bestimmt dachte er, es wäre wegen ihm, dass ich solche Schmerzen hatte, aber damit er das nicht dachte, gab ich ihm ja auch ein Kuss auf die Lippen.
Bei Dead war niemand, weil ja die Party auf einer Waldlichtung war. Irgendwie schafften es meine Beine mich nach oben zu bringen und mich umzuziehen. Sofort legte ich mich ins Bett und versuchte zu schlafen, was sich als schwierig herausstellte: Meine Gedanken kreisten nicht mehr um Raven oder die Wut auf meine Mutter, sondern um den Kerl, dem ich versprochen wurde. In meinem Kopf versuchte ich mir irgendein Bild von ihm zu machen, was aber nicht ging, weil ich ja nichts über ihn wusste. Nach noch ein bisschen Kopfzerbrechen schlief ich ein.
Raven
Erst verstand ich nichts. Waren die Schmerzen, die sie gehabt hatte wegen mir. Den Schock, den ich bekam, war unbeschreiblich. Und als sie sich dann noch so schnell verabschiedet hatte war für einen Augenblick alles vorbei, dachte ich, doch als sie mir zum Abschied auf den Mund küsste, keimte wieder die Hoffnung in mir. Als ich in dem Haus, was wir gemietet haben, angekommen bin hörte ich schon, dass alle beschäftigt waren. Ich ging ins Wohnzimmer wo Miss West saß, mit einem Glas Rotwein. „Guten Abend Miss West. Wie war den ihr Abend?“, fragte ich sie ganz höfflich. Sie war die Mutter von einem meiner besten Freunde, der nicht mitkommen wollte. Das konnte ich irgendwie verstehen. Hätte ich eine kleine Schwester, würde ich auch nicht dabei zusehen wollen, wie sie zu einer Ehe gezwungen wird und ganz besonders nicht nachdem was er mir über sie erzählt hatte. Ja, Miss West war die Mutter von dem Mädchen, das einen meiner Brüder heiraten sollte. „Guten Abend, Raven. Ich hatte schon bessere Abende, aber was soll’s. Aber gut dass du da bist. Ich wollte dich noch fragen, ob du morgen mit kommst meine Tochter kennenlernen. So als moralische Unterstützung für deine Brüder.“, fragte sie mich mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht. Dass ging aber schnell und ich dachte wir würden noch ein bisschen warten mit dem Kennenlernen, aber ich stimmte zu, denn ich konnte doch nicht meine Brüder alleine in den Kampf ziehen lassen. Ich verabschiedete mich von ihr und ging dann ins Bad. Als ich mich für die Nacht fertig gemacht habe, legte ich mich ins Bett und versuchte einzuschlafen, was nicht auf Anhieb klappte, da meine Gedanken ganze Zeit bei Siena waren. Doch als ich an den Kuss und an die Umarmung dachte, schlief ich mit einem lächelnden Gesicht ein.
Siena
Durch ein „Scheiße“ von Dead, wurde ich geweckt. Noch total verschlafen stand ich auf und ging ins Bad. „Man Dead, manche Leute in diesem Haus wollen … Ach du Scheiße, was ist den mit dir passiert?“, sagte ich schockiert und fing dann an zu lachen. „Das ist nicht lustig! Das ist eine Katastrophe.“, schrie er mich an, aber ich konnte nicht aufhören zu lachen. Seine Haare waren rot. „Jung, da warst du wohl gestern Abend so richtig dicht, kann das sein?! Dir passieren immer komische Sachen, wenn du besoffen bist, aber dass du deine Haare färbst ist neu.“, kam es irgend wie von mir. Dead funkelte mich nur böse an und wandte sich dann seinem Spiegelbild zu. Ich ging auf ihn zu, um mir seine Haare genauer anzuschauen. „Mach dir keine Sorge. Ich kann dir einen guten Frisör empfehlen. Der kriegt jeden Unfall wieder hin.“, versuchte ich ihn aufzumuntern, aber musste noch immer lachen. Sein Blick zeigte ein kleines Anzeichen von Hoffnung. Nach einigen Minuten des Begutachte, ging ich, noch immer lachend, dem Bad in mein Zimmer, um mich wieder hinzulegen, aber mein Glück hatte mich verlassen. Mein Handy gab einen Ton von sich, um zu zeigen, dass ich eine SMS bekomme hatte.
Komm schnell nach Hause.
Problem.
Die Nachricht kam von Ryan. Da fing mein Sonntag aber gut an. Schnell zog ich mich an, reif Dead durch die Wohnung, dass ich dringend nach Hause musste und war dann schon auf dem Weg nach Hause.
Zu Hause angekommen, sah ich teure Autos in unserer Einfahrt stehen und in mir kam schon eine böse Vorahnung. Langsam und Vorsichtig schloss ich die Tür auf und lauschte. Die Stimme von meinen Eltern drang aus dem Wohnzimmer, die sich heftig stritten. „… lösen und nicht diese Leute herschleppen. Wenn sie es erfährt, bringt sie dich eigenhändig um.“, schrie mein Dad meine Mum an.
Raven
Mit verwirrtem Blick schaute ich zu erst zu meinen Brüdern, dann zu meinen Eltern, die aber auch ziemlich verwirrt schauten. Seit eine halben Stunde saßen wir schon da und Miss West stritt mit einem unbekannten Mann. Er stellte sich nicht mal vor, denn als er uns sah und Miss West uns vorstellte, ist der Mann komplett ausgetickt. Wegen seinen schwarzen Augen schätzte ich mal, dass das der Vater von meiner Zukünftigen Schwägerin war. Uns wurde erzählt, dass der Exmann von Miss West, ein Hochlevel ist und deswegen ihre Tochter, die perfekte Braut sei. Durch das Gespräch entnahm ich, was mich ziemlich schockte, dass der Exmann von Miss West nichts vom Blutvertrag wusste und seine Tochter nichts damit zutun haben wollte. Nach einer Zeit hörte ich die Tür jemanden aufschließen. Ein mir bekannter Duft stieg mir ihn die Nase und wusste direkt, dass Siena gerade in dieses Haus reinkam. Sofort drehte ich mein Kopf in die Richtung und sah sie im Flur ihre Sachen ablegen. Nein, das konnte doch jetzt nicht war sein. Auf einmal ergab dass mit gestern Abend Sinn.Sie ist Miss West Tochter, deswegen hatte sie gestern, als wir uns umarmt haben, plötzlich solche Schmerzen bekommen. Sie war an einem Blutvertrag gebunden. Und solange sie nichts von ihrem Zukünftigen wusste, litt sie bei jeder Intimität, mit einem Mann, an höllischen Schmerzen. Plötzlich schmerzte etwas in meinem Herzen: die Frau, in die ich mich verliebt hatte, wird einen meiner Brüder heiraten und nicht mich, wenn ich nichts ändern würde. Siena kam dann ins Wohnzimmer, wo ich schnell meinen Blick abwandte und auf den Boden starrte. Dass konnte doch jetzt wohl nur noch ein schlechter Witz sein. „Wen hat sie mitgebracht? Und wieso sollte ich sie dann umbringen?“, fragte sie mit neugieriger und wütender Stimme zu gleich. Und ihre Stimme war, wie immer, wunderbar. Am liebsten wäre ich aufgesprungen und hätte sie geküsst, aber das konnte ich ja kaum vor allen machen. So richtig bekam ich nicht mit, was der Mann, mit den schwarzen Augen, ihr erzählte, da mein Blick zu meinen Brüdern ging, die Siena ausgiebig musterten. . Ich wurde Eifersüchtig, aber konnte es meinen Brüdern nicht übel nehmen, wer würde so ein wunderschöne Frau nicht anschauen. Mein Blick löste sich von meinen Brüdern, als Siena anfing zu reden: „Spinnst du! Hat dir Francesco schon dein ganzes Hirn raus gevögelt, oder was stimmt mit dir nicht. Ich habe gesagt, du solltest diesen verdammten Vertrag lösen und sie nicht noch hier her bringen.“. Schockiert schauten wir sie alle an. So würden wir nie mit unserer Mum reden, dafür lieben wir sie zu sehr, aber bei ihnen war da nichts von Liebe, nur Hass. Nach einem Blickduell von Siena und ihrer Mutter, das Siena gewann, ging ihr Blick über uns und blieb bei mir stehen. Ich sah die Verwunderung in ihren Augen und kurz bevor ich mich ihn ihren wunderschönen blauen Augen verlieren konnte, sagte nun mein Dad was und unsere Blick schellten zu ihm: „Ich glaube wir sollten gehen. Verzeiht uns für unsere Störung. Wir wussten nicht, dass sie nicht Bescheid wussten, dass wir kommen. Melden sie sich bei uns, wenn Sie alles geklärt haben.“. Mit einer kleinen Kopfbewegung deutete er uns zu gehen und wir erhoben uns. Siena machte uns Platz um zu gehen und nachdem ich an ihr vorbei gegangen war, spürte ich noch ihr Blicke auf meinem Rücken, was mir einen Schauer bereitete. Schnell zuckte ich mein Handy aus meiner Jackentasche und fing an zu tippen:
17:00 Uhr. Bar von gestern. Wehe du kommst nicht.
Nach nicht mal einer Minute bekam ich schon eine Antwort:
Werde da sein.
Jetzt konnte ich nicht mehr anders, als zu grinsen. Doch dies blieb meinen Brüdern nicht verborgen. „Hey Alter! Was grinst du so?“, fragte mich Sam. „Bestimmt wegen diesem heißen Braut. Aber nichts da Raven. Sie gehört uns. Du wolltest dich raus halten.“, äußerte sich Damon. „Nein, ich habe gesagt, vielleicht halte ich mich da raus und …“, versuchte ich mich zu verteidigen, wurde jedoch von meinem Dad unterbrochen: „Jungs, bewegt euch. Das könnt ich gleich zu Hause ausdiskutieren.“. Ohne ein weiteres Wort stiegen wir in die Autos und fuhren los.
Nach 15 Minuten waren wir in unserem Mietshaus angekommen und Dad sagte wir sollten im Esszimmer Platz nehmen, was wir auch brav taten. Mike kam runter und fragte ganz neugierig: „Und? Wie war es? Besser, wie war sie? Ich will alles wissen.“. Mit einem vielsagendem Blick zeigte ich ihm, er sollte die Klappe halten und sich setzten. Was er dann auch tat. Mein Dad kam wieder und setzte sich an den Kopf des Tisches und man merkte, dass ihn irgendwas störte. Als dann meine Mum wieder kam fing er an zu reden: „Also … Das war ja ein Katastrophe. Der Vater und die Kleine wussten nichts vom Vertrag und um ehrlich zu sein, fühle ich mich ziemlich schlecht deswegen.“. Ja, es war eine Katastrophe und jeder normale würde jetzt sagen, dass mein Dad bestimmt den Vertrag lösen würde, aber nichts da. Ich habe direkt gemerkt, dass Siena ihm gefallen hatte. Genau so eine wollte er für seine Söhne, die ihnen nichts durchgehen ließe. „ Aber wie ihr euch denken könnt werden wir den Vertrag nicht lösen. Sie ist genau die Richtige. So eine will ich in der Familie haben. Nach deinem Blick zur urteilen Raven, willst du sie auch haben. Deswegen wird jeder einzeln um sie kämpfen. Sie wird sich zwischen euch Vieren entscheiden.“, sagte Dad in die Runde. Mann, war ich echt so durchschaubar. Mein Schweigen nahm er als Bestätigung, dass ich an seinem Spiel mit machen würde. Wir Vier gegeneinander. Das kann einfach nur schief gehen, aber etwas Gutes hatte es ja auch, dachte ich mir. Jetzt, wo Siena weiß, wer im Vertrag ist, könnte ich sie jetzt ohne Probleme küssen, ohne dass sie schreckliche Schmerzen erleidet. Wir standen alle auf und ich ging Richtung Tür, um zu meinem Treffen mit Siena zu fahren.
Siena
Seitdem ich Raven in meinem Haus gesehen hatte, konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Gehörte er zur Familie, der ich versprochen wurde? War er vielleicht mein Zukünftiger? Viel Frage schwirrten in meinem Kopf, auf dem Weg ins Cap. Ich musste unbedingt mit Raven reden und herausfinden was los war. Ich hatte noch immer ein Problem mit diesem Blutvertrag, aber wenn ich Raven versprochen wurde, würde ich es mir nochmal überlegen. Meine Mum hatte den totalen Aufstand gemacht als die Harsens gegangen sind. In Vorwürfe machen war sie die Beste. Durch ihre extreme Reaktion schnallte ich endlich was los war: Diese verfickte Miststück hatte mich an die Harsens verkauft und dafür noch ordentlich Kohle bekommen. Jetzt hatte sie Angst sie müsse das ganze Geld zurückgeben, wenn ich keinen von ihren Söhnen heiraten würde. Das Klingeln von meinem Telefon holte mich aus meinen Gedanken. Ich schaute auf den Display, wer mich anrief und aus irgendeinem Grund rief sie immer rechtzeitig an. „Was verschafft mir dir die Ehre eures Anrufes, werte Cousine?“, eröffnete ich das Gespräch mit meiner Cousine Corbie. „ Lass den Scheiß! Ich weiß dass es dir beschißen geht. Du kannst mir nichts vor machen.“, schnauzte sie mich von der anderen Seite der Leitung an. „Ich freu mich auch mal wieder mit dir zu reden, Cousinchen.“, sagte ich gespielt freundlich. „Jaja. Erzähl! Was ist los?“, drängte sie mich und ich erzählte ihr schnell die ganze Story. „So ein Miststück!“, schrie sie in den Hörer. Ja Corbie war schon ne Tolle. Vom Charakter waren wir ziemlich ähnlich und vom Äußerem war auch kein großer Unterschied, nur dass sie lange schwarze Haare hatte, ein Stück größer war und zierlicher als ich. Wegen dem Laufen war mein Körper etwas trainierter als ihrer. „Jetzt hör mal! Sowas darfst du dir nicht von ihr bieten lassen. Du musst ihr klar machen, dass sie nicht in deinem Leben zu melden hat.“, redete sie auf mich ein. „Ich weiß. Ich habe ihr schon hundertmal gesagt, dass sie sich aus meinem Leben raushalten soll.“, „Anscheinend nicht oft genug. Weißt du was, ich komm dich jetzt mal besuchen. Bin so gegen acht bei dir.“, sagte sie und ohne dass ich noch was sagen konnte legte sie auf. Ich freute mich, dass sie abends kommen würde, aber jetzt hatte ich noch etwas anderes zu klären.
Nachdem ich mein Auto geparkt hatte, ging ich zu Fuß bis zu Cap und wurde mit jedem Schritt nervöser. Was war wenn er mir nicht das sagte was ich hören wollte? Was wollte ich überhaupt hören? Oh, das würde mir noch einige Kopfschmerzen bereiten. Kurz vor dem Cap blieb ich stehe, um noch kurz meine Gedanken zu sammeln und dann ging ich rein. Raven saß schon an einem Tisch in der Ecke und wartete auf mich. Ich merkte dass die Frauen, die in der Bar saßen, ihn förmlich mit den Augen auszogen, was mich ziemlich Eifersüchtig machte. STOP! Falscher Gedanke, wieso sollte ich Eifersüchtig sein? Aber die wütenden Blicke auf mir, die auf mir lagen, als ich zu Raven an den Tisch ging, gaben mir eine gewisse Befriedigung.
Ohne ein Wort setzte ich mich gegenüber von ihm. Sein Gesicht zierte ein unwiderstehliches Lächeln, was mir ein Kribbeln im Bauch verursachte. Man, wieso hatte ich den jetzt ein Kribbeln im Bauch? „Hey. Wie geht’s?“, begrüßte er mich fröhlich. Wieso war denn der jetzt so fröhlich? An der ganzen Situation ist überhaupt nichts „fröhlich“. „Was war das, heute Mittag?“, plapperte ich schon los. Ich war sehr direkt, wenn ich es um mein Leben ging und ich keinen Plan hatte was mit meinen Gefühlen los war. Zu meiner Verwunderung, verschwand das Grinsen aus Ravens Gesicht nicht. Nein, es wurde sogar noch größer. „Deine Mutter hat mit meinen Eltern einen Blutvertrag gemacht. Der ging erst auf deine Brüder. Aber weil meine Mutter nach der Geburt von Sam keine Kinder mehr bekommen konnte und sie davor nur Söhne bekommen konnte, hatten Sie den Vertrag vor ungefähr einem Jahr geändert, so dass du jetzt heiraten sollst. Deswegen waren wir heute bei dir zu Hause.“, erklärte er mir, mit noch immer einem fettem Grinsen auf den Lippen. „Also wollte meine Mum erst meine Brüder zwangsverheiraten?!“, stellte ich entsetzt fest. Ja, ich weiß, nicht normal dass ich mir gerade mehr Sorgen um meine Brüder machte, als um mich selbst, aber so war ich. Meine Brüder standen über allem. „Ja, aber dass ist jetzt anderes. Du sollst einen von uns heiraten und du wirst entscheiden wen du heiraten wirst, am Ende des Sommers.“, erzählte er mir. Wie jetzt? Ich sollte entscheiden, wen ich heiraten sollte. „Mein Dad steht auf solche Spielchen. Meine Brüder und ich müssen, jetzt den ganzen Sommer um dich kämpfen und glaub mir, das wird richtig schlimm werden, da wir alle dich haben wollen.“, bei seinen Worten schlug mein Herz schneller. Er hatte gesagt, dass er mich wollte. Weil ich ihn auch wollte, wäre ich am liebsten über den Tisch gesprungen und hätte ihn geküsst, aber nach seinen nächsten Worten habe ich es mir anderes überlegt. „Du könntest dich natürlich auch jetzt schon entscheiden.“, sagte er mit so einer siegessicheren Stimme und einem arrogantem Blick, den ich bei allen Kerlen hasste. War er sich so sicher, dass ich ihn nehmen würde? Nein, nicht mit mir Freundchen. Ich war noch nie so leicht zu knacken. Ruck zuck hatte ich schon einen Plan was ich machen würde: ich ließ mich auf dieses Spiel ein. Wer weiß, vielleicht würde ich mich ja in einen seiner Brüder verlieben. Wie sagt man so schön: Wo die Liebe hinfällt. „Okay, ich lass mich auf euer Spiel ein. Und wer von euch am stärksten für mich gekämpft hat, den heirate ich am Ende des Sommer. Deine Brüder sehen sehr attraktiv aus, vielleicht entdecke ich tiefere Gefühle für einen.“, sagte ich mit zuckersüßer Stimme und total Unschuldig. Die gesamte Farbe wich aus Ravens Gesicht. Meine Worte haben ihn wohl getroffen. Tja, Pech gehabt Freundchen. Du musst wohl dann um mich kämpfen, wenn du mich haben willst, dachte ich mir nur. Ravens Blick wurde ernst und er beugte sich über den Tisch zu mir. „Am Ende des Sommer wirst du mich so sehr lieben, dass du morden wirst, wenn ich nur mit einer andren rede.“, flüstert er verführerisch, dass mir ein Schauer über den Rücken lief. „Also, ich muss jetzt los. Muss noch was erledigen. Bis morgen.“, sagte er, stand auf, kam zu mir rüber und legte verlangend seine Lippen auf meine. Bevor ich irgendwas machen konnte löste er sich schon von mir und grinste mich dreckig ein.
Als er weck war, dacht ich noch über den Kuss und seine Worte nach. Wieso sagte er „Bis morgen“? Ohne richtig drüber nach zu denken, holte ich mein Handy raus und schrieb ihm einen SMS:
Wieso bis morgen?
Schnell bekam ich eine Antwort von ihm:
Weil ich morgen zu dir komme. Abwimmeln kannst du mich nicht, ich komme so oder so. Siena, ich werde um dich kämpfen, ob du willst oder nicht.
Man, er wollte mich wirklich. So ein Typ wie Raven könnte doch wirklich jede haben, aber der Herr will ja unbedingt was andere haben wollen. Ich würde mich überraschen lassen, was noch auf mich zu kommen würde. Mal sehen wie seine Brüder um mich kämpfen würden.
Raven
Erste Woche
Plan. Ich bräuchte drinend einen Plan. Meine Brüder würde nichts unversucht lassen, um Siena für sich zu gewinnen. Irgendwie musste ich doch mir einen Vorteil, bei Siena, verschaffen. Das Spiel lief schon seit einer Woche und meine Brüder haben sich keine Zeit gelassen. Die ersten Tage wollten wir sie von der Schule abholen, doch sie war mit ihrem eigenen Auto da. Weil das nicht klappte, wollten sich meine Brüder mit ihr zu einem Date verabreden. Siena amüsierte es zu sehen, wie alle ein Date mit ihr wollten und da kam noch hinzu, dass auch noch die örtlichen Jungs, auch ein Date mit ihr wollten. Mich amüsierte es auch, da ich ganz schlau war und abends immer zu ihr gefahren bin und dann mit ihr Zeit verbracht habe. Zu meiner Verwunderung ließ sie mich immer rein und wir verbrachten dann den Abend mit reden oder schauten uns einen Film an. Mein Dad hatte mit Siena telefoniert und ihr die Regeln erklärt. Wenn sie sich schon schneller für jemanden entscheiden konnte sollte sie es auch tun, aber die ersten zwei Wochen müsste sie jeden von uns daten und sie dürfte uns nicht gegenseitig aufhetzen. Aber sie durfte uns küssen und mit uns intime werden, was allen gefiel, nur mir nicht. Wenn ich nur daran dachte, dass MEINE Siena einem anderen Kerl zu nahe kam, wurde ich wütend. Ihr Vater hatte sich noch nicht wirklich damit abgefunden und auch ihrer Mutter passte das Spiel, seit dem sie erfahren hatte dass ich mit mache, auch nicht mehr.
Zweite Woche
„Hey, da bist du ja und ich hatte die Hoffnung du würdest heute nicht mehr kommen.“, begrüßte sie mich, mit ihrem wunderschönen Grinsen und ließ mich ins Haus. Keiner, außer wir beide und ihr Vater, wusste, dass ich abends zu ihr kam. Das sollte auch so bleiben, sonst würde noch einer auf dumme Ideen kommen und mir nach machen. „Da waren wohl deine Hoffnungen um sonst.“, erwiderte ich mit einem Grinsen und ging schon Richtung Treppe. „Warte, wir bleiben heute nicht hier. Wir gehen heute was essen. Ich bin am verhungern und zu Hause haben wir nichts mehr zu essen.“, erzählte sie mir. „Okay, wohin willst du denn?“, „Zum Chinesen. Oder willst du wo anders hin?“, „Nein, Nein, Chinese klingt gut.“, antwortete ich ihr und ging wieder raus. Schnell kam sie hinter her und wir gingen zu meinem Porsche. Etwas fragwürdig dirigierte sie mich zum Restaurant. Es war ein kleines Lokal, doch von ihm habe ich schon gehört. Unsere Haushälterin hatte es uns empfohlen. „Hallo Ming, lange nicht mehr gesehen.“, begrüßte Siena, eine kleine Asiatin und umarmte sie. „Hallo Sina, schön dich zu sehen. Wenn hast du denn da mitgebracht?“, fragte diese Frau namens Ming mit einem chinesischen Akzent. „Ach das. Das ist Raven. Mein vielleicht zukünftiger Mann.“, erzählte sie der Frau mit einem Lächeln und wandte sich dann zu mir. „Raven, das ist Ming. Ming, das ist Raven.“, stellte uns Siena vor. Ich beugte mich etwas runter und reichte ihr meine Hand. „Freut mich sie kennen zu lernen.“, sagte ich, doch Ming hatte einen Schock, da sie meine Augen sah. Nach einer Weile des Zögerns, reichte sie mir auch die Hand. „Freut mich auch sie kennen zu lernen. Ver ….“, bevor sie zu Ende reden konnte, unterbrach ich sie. Ming wusste wer ich bin, aber Siena noch immer nicht und das sollte auch so bleiben. So wie ich Siena jetzt kennenlernen durfte, würde die Info, dass ich Herrscher der Schatten bin nicht anziehen, sondern eher abstoßen. Solange sie mich nicht wirklich kannte, sollte sie auch nicht erfahren wer ich bin.
Ming führte uns zu einem Tisch, der eher abgeschnittener lag. Wir bestellten schnell unser Essen, da wir schon wussten, was wir nahmen. Gebratene Ente mit Nudeln. Ein kleines Lachen konnten wir uns nicht verkneifen, wegen dem Zufall. Lange mussten wir nicht auf unser Essen warten und als es da war stürzten wir uns darauf, als hätten wir seit Tagen nichts mehr gegessen. „Erzähl mal. Wie ist es so, wenn vier nicht-so-schlecht-aussehende Männer einem hinterher laufen?“, fragte ich sie so neutral wie Möglich. „Jetzt macht es noch Spaß, aber auf Dauer wird es anstrengend werden….. und deshalb werde ich nächste Woche schon jemanden von euch rauswerfen.“, teilte sie mir gerade ihren Plan mit. In mir verkrampfte alles. Was wenn sie mich rauswarf? Doch bevor ich weiter denken konnte, ries sie mich aus den Gedanken und beruhigte mein Innerstes. „Keine Sorgen, Raven. Dich werde ich nicht rauswerfen.“, sagte sie mit einem unverschämten Grinsen, als hätte sie geahnt, dass ich gerade drüber nachdachte. Ich schaute sie nur skeptisch an. Nachdem ICH, natürlich, das Essen bezahlt hatte fuhr ich sie nach Hause. Siena lächelte die ganze Zeit vor sich ihn, doch ich wusste nicht wieso. Vor ihrem Haus hielt ich. „Kommst du noch mit rein?“, „ Nein, es ist schon spät. Ich fahre lieber nach Hause, die anderen fragen sich auch schon bestimmt wo ich bleibe.“, gab ich mit einem kleinem Lächeln von mir, doch ich schaute nicht zu ihr. „Raven hör mal. Du machst dir zu viele Gedanken. Es wird alles gut.“, bei ihren Worten schellte mein Kopf zu ihr, aber bevor ich was sagen oder machen konnte, lagen schon ihre Lippen auf meinen. So überrascht von ihrer Tat, wusste ich erst nicht was ich machen sollte. Doch bevor ich darüber nachdenken konnte…
Siena
Mein Körper drängte sich näher an Raven, als ich dies Tat erwiderte er den Kuss, doch ich merkte dass sein Körper ganz von alleine gehandelt hatte. Männer dachten eben nur an Sex. Seine Lippen wurden drängender und seine Hände, die schon längst an meiner Hüpft waren, zogen mich näher an ihn. Mein Gott, konnte der küssen. Für einen Moment vergas ich alles und gab mich ihm vollkommen hin, aber schnell kam ich wieder zur Besinnung. „Raven…“, stöhnte ich an seinen Lippen. „Hm?“, Wir… sollten… aufhören…“, wir führten unser Gespräch ohne die Lippen von einander zu lösen. „Finde… ich… nicht…“, sagte er an meinen Lippen. Ich löste den Kuss und schaute ihm tief in die Augen. „Raven, ich kann nicht ich mag den Brüder. Und mir kommt DAS irgendwie falsch vor.“, erklärte ich ihm und er schaute mich perplex an. „Du hast mit dem Kuss angefangen.“, warf er mir mit enttäuschter Stimme an den Kopf. „Ja, ich weiß. Der Kuss war auch wundervoll, aber ich habe gespürt wie du mehr wolltest und bevor ich auch mehr will sollten wir lieber aufhören.“. Mit einem Kuss auf die Wange, stieg ich aus dem Wagen und ging zur Haustüre. Ich spürte wie sein Blick auf mir lag, doch ich drehte mich mehr um. Nein, Nein, Nein, Nein, Nein, Nein, Nein, Nein, Nein. Was habe ich bloß getan? Mein Plan war es eigentlich bis zum Ende des Sommers durch zu halten und mich dann erst zu entscheiden, doch mein Herz hatte da wohl andere Pläne. Schnell lief ich mit einem „ich gehe schlafen“ nach oben. Nachdem ich mich im Bad für die Nacht fertig gemacht hatte, schmiss ich mich auf mein Bett. Jedesmal wenn ich die Augen schloss, er schien sein Gesicht vor meinen Augen. Hatte ich mich echt in Raven verliebt? Man, das sagt das Mädchen, welches sich geschworen hatte nie was mit einem Player anzufangen. Und Raven hatte selbst gesagt, dass er der Oberplayer war. Die Betonung liegt auf „war“. Er meinte, nach dem er mich getroffen hatte, hätte er noch mit keiner anderen geschlafen. Ist ja schon irgendwie süß. Mit den Gedanken bei den positiven Seiten von Raven, schlief ich mit einem Lächeln ein.
Raven
Könnte mir jemand mal erklären, was das gerade zu bedeuten hatte. Erst küsst sie mich und dann ist es irgendwie für sie falsch. Da soll einer mal die Weiber verstehen. Bestimmt schmeißt sie mich aus dem Spiel, nach diesem Vorfall. Nein, das konnte ich nicht zu lassen. Ich liebte sie doch und bestimmt hatte sie auch Gefühle für mich, sonst hätte sie mich ja nicht geküsst. So in meine Gedanken versunken bemerkte ich nicht, dass ich schon vor meinem Haus stand. Bevor ich es schaffte die Tür ins Schloss zu werfen, standen schon meine Brüder, mit verschränkten Armen, vor mir. „Wo warst du?“, fragte mich Sam mit wütender Stimme. In diesem Moment war mir alles egal, also wieso sollte ich lügen. „Bei Siena.“. Ich kassierte nur wütende Blicke. „Leute, ihr trefft euch doch auch mit ihr, also beruhigt euch wieder.“, „Wir uns beruhigen?! Raven, mach uns das nicht kaputt. Du kannst jede haben, wieso willst du dann unbedingt sie haben?“, fragte mich Damon. Was sollte ich auf diese Frage antworten? Ich konnte schlecht sagen `Hört mal Jungs, ich hab mich in sie verliebt`. Die hätte mich glatt aus gelacht. „Weil sie gut aussieht und eine echt gute Herrscherin sein würde.“, sagte ich wahrheitsgemäß. Siena war das schönste Wesen, was ich je gesehen habe und würde auch eine wunderbare Königin sein. Jeder würde sie lieben.
„Noch eine Woche. Wenn es dann noch nicht bei mir Klick gemacht hat. Trete ich zurück.“, sagte ich meinen Brüder zu Beruhigung. Sie erdolchten mich noch etwas mit ihren Blick, doch dann waren sie einfach weg. Schnell teleportierte ich mich in mein Zimmer und legte mich samt Klamotten ist Bett. Meine Gedanken kannten nur noch ein Thema und das hieß Siena. Sie würde eine fantastische Herrscherin sein, aber was ist wenn sie das nicht wollte? Was ist wenn sie frei sein wollte? An meiner Seite müsste sie so viel ertragen. Die ganzen Bälle, Versammlungen, diese scheiß Etikette und dann noch der Adel. Oh mein Gott der Adel, der würde nie seine Zustimmung zu dieser Ehe geben, da nur Mädchen, die den speziellen Unterricht gemacht haben, an die Seite des Herrschers soll. Natürlich wäre es kein Problem für mich, mich gegen sie durch zu setzten, doch wenn ich nur einen Moment nicht da wäre, würden sie auf Siena losgehen und zu Hundert Prozent würden sie noch Auftragskiller auf sie ansetzen. Könnte ich ihr das antun? Könnte ich ihr zumuten ihr ganzes Leben in Angst zu leben? Diese Fragen könnte ich noch nicht beantworten, erst muss ich wissen was Siena für mich empfindet oder was sie noch für mich empfinden könnte. Danach könnte ich entscheiden, ob ich ihr das antun könnte oder nicht. Wenn sie mich lieben würde, ob unsere Liebe stark genug wäre das zu überstehen. Solang ich nicht weiß, was sie für mich fühlt, würde ich weiter hin um sie kämpfen. Um jeden Preis.
Siena
It‘s Raining Men, Hallelujah. It’s Raining Men. Every Specimen! Tall blonde, dark and lean. Rough and tough and strong mean. ( Ich weiß total lustig, dass ich auf It’s Raining men stehe, aber das Lied ist einfach klasse.)
“Ja?”, „Kleines, beweg deinen heißen Arsch sofort zu Rennbahn! Ed ist hier.“, ohne das ich auch was sagen konnte legte Dead auf und ich sprang aus meinem Bett. Das konnte doch jetzt nicht war sein. Wieso musste dieser verfickte Hurensohn, denn jetzt hier sein. Ich hatte durchaus genug Probleme, auch ohne ihn. Ed war ein Freund meines Bruders, bis er mich versucht hat zu vergewaltigen, weil ich ihn nicht ran lassen wollte. Danach hat ihn mein Bruder so heftig zusammengeschlagen, dass Ed aus der Stadt geflüchtet ist und seine letzten Worte waren: „Ich bekomme dich Siena, so oder so.“. Die ersten Tage schlief ich ziemlich unruhig, doch mein Bruder beruhigte mich und meinte solange er an meiner Seite war würde mir nichts passieren.
Innerhalb 7 Minuten war ich komplett fertig und lief schnell zu meinem Wagen. Als Ed mich versucht hatte zu vergewaltigen, war ich noch keine dreizehn, doch jetzt musste ich etwas schmunzeln. Wenn er mich haben wollte musste er sich hinten anstellen. Vier attraktive, gut gebaute und mächtige Kerle standen ihm etwas im Weg. Ed war nicht hässlich, aber in meinen Augen auch nicht hübsch, doch er meinte er wäre unwiderstehlich, was definitiv nicht so war. So näher ich ihn kennenlernte, desto ekliger wurde er in meinen Augen.
Da ich wie eine Irre gefahren war, kam ich 9 Minuten dort an. Ich parkte mein Auto und mit Schattengeschwindigkeit lief ich durch die Rennbahn. Bis ich meinen Sinne aktivierte und anfing zu riechen. Sein widerlicheres Parfüm stank durch den ganzen Wald und ich merkte er war ganz in der Nähe von Dead. Schnell sprintete ich zu ihnen und blieb abrupt neben Dead stehen. Eds Augen weiteten sich, als er mich sah und leckte sich gierig über die Lippen, als er mit seiner Musterung fertig war.
„Da ist ja meine zukünftige Frau.“, sagte er, mit einer hörbaren Erregung und fing dann an auf mich zu zukommen, doch Dead gab ein sehr bedrohliches Knurren von sich, was Ed dazu bracht stehen zu bleiben. Oh mein Gott, der war ja so ekelhaft. Mein ganzer Magen zog sich zusammen und ein starker Kotzreiz breitete sich in mir aus. Doch als ich seine Worte bis in mein Hirn durch gedrungen sind, hatte ich einen Masterplan. Ich baute mich auf und sagte dann mit fester Stimme: „Wenn du mich als Frau haben willst musst du dich wohl hinten anstellen. Du bist nicht der Einzige, der mich will. Da gibt es noch vier weitere.“. Der Schock in seinen Augen war unübersehbar.
„Wer?“, fragte er mich mit wütender Stimme. „Sie wohnen etwas außerhalb der Stadt, kommen eigentlich aus Chicago.“, erklärte ich ihm. An seinem Gesicht merkte ich, dass er gerade was ausdachte um sie loszuwerden. „Ich fordere die Vier heraus. In einem Monat werden sie gegen mich in einem Rennen laufen, besser gesagt sie dürfen sich aussuchen, wer gegen mich läuft und dann läuft er gegen mich, wenn ich verliere gebe ich dich auf, aber wir wissen beide, dass dies nicht passieren wird.“, erklärte er mit einem dreckigem Grinsen. Zur Einverständnis nickte ich nur und zog Dead dann am Arm weg.
Oh je, Ed war ein hervorragender Läufer, einer der Besten, die ich kannte und durch die Dates mit Sam, Damon und Dan wusste ich, dass die Drei keine Läufer waren, trotzdem schnell. Das brachte mir aber jetzt auch nicht. Um gegen Ed zugewinnen bräuchte ich einen Läufer. Meine einzige Hoffnung war noch Raven. Ich wusste nicht, was Raven für eine war, aber wie ein Läufer kam er mir nicht vor. Trotzdem hoffte ich, dass er einer war.
„Scheiße, wie der Kerl mich aufregt.“, zischte Dead auf dem Weg zu unseren Autos. „Mich erst. Ich schwöre dir, wenn Raven gegen ihn verliert, begehe ich Selbstmord.“, „Du wagst es nicht mich einmal mich alleine zulassen, Siena.“. Ohne ein weiteres Wort steigen wir in unsere Autos ein und fuhren zu Dead. Ich hatte ihn die letzten zwei Woche zu sehr vernachlässigt und wollte es jetzt nachholen.
Er öffnete gerade die Tür und schon direkt roch ich den Geruch von Alk. Gekonnt ignorierte ich den Geruch und ging mit ihm nach oben in seine Wohnung. Als ich durch die Tür kam sprang eine Frau auf mich und versuchte auf mich einzuschlagen. Betonung lag auf versuchte, denn schnell schüttelte ich sie ab und verpasste ihr einen fetten Kinnhacken. Mich schlägt keiner, ohne dass er eine zurück bekommt. Mein Kopf schellte zur dieser Bitch, die mich attackiert hatte und wollte noch einmal mit meinem Bein nachsetzen. Doch ich ließ es sein als ich ihr Gesicht sah.
Siena
„Fuck! Was machst du den hier?“, fragte ich das Mädchen, das vor mir auf dem Boden lag. Die traute sich was, erst Stress machen und dann wieder kommen, das war ja wohl die Höhe. „Verdammt! Ich dachte, ich wäre schneller als du und würde dich locker umbringen können!“, schrie mich das Mädchen mit blutender Nase an. Sie hieß Marleen und ging auf meine Schule. Sie war von meinem Bruder besessen und tat alles, dass jedes weibliche Wesen ihm nicht zu nah kam, doch sehr viel brachte es nicht, da Brain schon immer eine unglaubliche Anziehungskraft hatte. Vor einem Jahr ist Marleen, wegen ihm, nach Chicago gefahren und anscheinend hatte er sie wieder abgewimmelt, sonst wäre sie jetzt nicht hier.
„Ja klar, als könntest du mich umbringen.“, sagt ich so locker, dass es Marleen nur noch wütender gemacht hatte, da sie mich kannte und wusste, dass ich sie nicht für voll nehme. Ehrlich gesagt, war sie einer meiner besten Freundinnen bis zur fünften Klasse, doch sie hatte sich irgendwie verändert und meinte dann auch noch so, wie wären ja nicht gut genug für sie. Da platze mir der Kragen und ab dem Punkt ignorierte ich sie nur noch.
Sie starrte mich eine Weile an, doch ich hatte gar kein Bock auf so jemanden wie sie. „Verpiss dich, Marleen. Ich habe gerade keine Zeit für dich, komm so Ende des Jahres wieder, da finde ich vielleicht zwei Minuten für dich.“, „Pffff… ich bin mehr wert als zwei Minuten.“, zischte sie mich an. „Nein, du bist sogar weniger wert.“, sagte ich ganz ruhig, da ich unheimlich müde war.
Ihre Blicke versuchten mich klein zu kriegen, doch vergebens. „Verschwinde Marleen, solange du es noch kannst.“, drohte ich ihr, mit sehr bedrohlicher Stimme. Diesmal nahm merkte sie, dass ich keine Witze mehr machte, stand auf und ging sofort Richtung Tür. Marleen wusste wo sie stand und auch dass sie gegen mich keine Chance hatte.
„Was macht sie hier?“, fragte ich mit wütendem Blick Dead. „Hat sie doch gesagt: Dich umbringen.“, antwortete er kurz und schmiss sich auf die Couch. Da ich so müde war, ließ ich es mit der Diskussion. Man, wieso war ich bloß so fertig? Eigentlich hatte ich doch ausgeschlafen, aber was sollt‘ s, ich hatte da ganz andere Probleme, als meine Müdigkeit.
„Was machen wir jetzt wegen Ed?“, riss mich Dead aus meinen Gedanken. „Ich hab keinen Plan und anstatt darauf zu warten, dass ich mir einen ausdenke, könntest du auch mal deine Gehirnzellen in Betrieb nehmen.“, zickte ich ihn an. So war Dead schon immer, wenn für ihn nichts raussprang, vergoldete er keine Zeit für so was, für mich eigentlich schon, aber es war bei ihm so ein Reflex.
Nach einer Stunde Assi-TV, begann ich wieder das Gespräch. „Ich glaube, ich rufe Raven erst an und frage ob er schnell laufen kann. Wenn er es wirklich kann machen wir ein Testrennen gegen Ghost.“, „Das ist es.“, sagte Dead mit einem fetten Grinsen im Gesicht. „Genau. Ich geh ihn mal anrufen und fragen.“, sagte ich und stand dann auf, um in die Küche zu gehen. Irgendwie war es mit unangenehm mit Raven zu telefonieren, wenn Dead daneben saß.
Seine Nummer konnte ich schon seit einer Woche auswendig, weswegen ich sie auch schnell eintippte. Nachdem das Freizeichen kam und nicht besetzt war, fing meine Herz an schneller zu schlagen.
Raven
„Zum letzten Mal: du wirst niemandem verraten wo ich bin, egal was passiert. Als höchstes Mitglied des Rates solltest du eigentlich im Stande sein für einige Wochen alles unter Kontrolle zu haben.“, „Ja, aber eure Majestät, was soll ich den Adligen sagen wo ihr seit? Sie fragen alle wo ihr seit und außerdem ist bald der Sommerball, da dürft ihr auf keinen Fall fehlen und ganz besonders nicht, wenn ihr euch eine Frau suchen sollt.“, redete Darus auf mich ein. Es ziemte sich noch nie für einen König, lange zu verschwinden, aber es war ja nicht so, dass ich keine guten Gründe hatte.
Der Rat und die Adligen wollten doch, dass ich mir eine Frau suchte. Nun ja, ich hatte sie ja schon gefunden, aber ich musste sie noch für mich gewinnen. Ich wusste, dass ich schon eine gewisse Wirkung auf Siena hatte, aber es rechte lange noch nicht aus. Solange ich mir nicht vollkommen sicher war, dass sie mich liebte. Ich konnte mich ihr nicht öffnen, um dann von ihr zu hören, sie könne nicht mit jemanden zusammen sein, der ihr die ganze Freiheit nahmen.
„Sage ihnen bitte wortwörtlich: Die Adligen geht es einen Scheiß an, wo ich bin. Und außerdem Darus, so alt bin ich noch nicht, ich will ein bisschen Spaß haben. Ist das zu viel verlangt?“, „Sie haben Recht eure Hoheit. Ich werde mich um alles kümmern. Die Adligen werde ich unter Kontrolle halten bis sie zurück sind. Sie sollten sich etwas auslassen, bevor ihr Eheleben begingt.“, sagte Darus verständlich.
Er war sowas wie ein Großvater für mich. Dazu lehrte er mich auch, wie man regiert und verwaltete solange das Reich, bis ich selbst im Stande dazu war. Erst hatte ich ein schlechtes Gewissen, dass er soviel Zeit mit mir verbrachte und seine Familie sich bestimmt vernachlässigt fühlt. Doch eines Tages, erzählte er mir, dass seine Familie am selben Tag wie meine leiblichen Eltern starben. Nachdem erwähnte ich nie wieder seine Familie.
„Gut Darus. Du hast die Erlaubnis mich anzurufen wenn es wirklich, aber auch nur wirklich eine Katerstrophe gibt.“, „Ja. Auf Wiedersehen eure Hoheit.“, „Auf Wiedersehen.“, so beendeten wir unsere Telefonat, was ich wirklich nicht gebrauchen konnte. Die Adligen waren echt schlimm. Wieso interessierte es sie so sehr wo ich war? Damit sie ihre Töchter herschicken konnten, um mich zu verführen? Idioten, das würde sowie so nicht mehr klappen.
Ich ging aus meinem Zimmer in die Küche, um mir was zu essen zu holen. Unten saßen Sam und Dan, dich mich mit ignorieren straften. Irgendwie setzte es mir schon zu, dass gerade meine Brüder sich in Siena verliebt hatten, aber noch schlimmer wäre es gewesen, wenn mein bester Freund sich in sie verliebt hätte. Doch ich konnte mir sicher sein, dass dies nicht so sein würde, denn eine Seherin hatte ihm erzählt, seine Zukünftige hieße Corbie und sie hätte schwarze Haare, also konnte ich ziemlich beruhigt sein.
„Und freut ihr euch auch, dass das Finale in Chicago sein wird?“, fragte ich meine Brüder, um irgendwie mit ihnen ins Gespräch zu kommen, doch sie antworteten mir nicht, obwohl Sam schon was sagen wollte. Blöd nur, dass ich die Schwachstellen meiner Brüder kannte und wusste genau, wie ich sie um den Finger wickeln konnte.
„Der Bürgermeister hat mir heute Morgen, per E-Mail, Karten geschickt, aber ich kann nicht hingehen, da am selben Tag eine Versammlung in China ist, wo ich gezwungenermaßen hinmuss. Wenn ihr wollt könnt ihr die Karten haben?“, fragte ich sie und wusste, dazu könnten sie niemals ja sagen. Das lag in der Familie, dass wir Sport mochten, ganz besonders Football, Baseball und Basketball. Baseballfinale war dieses Jahr in Chicago.
Sie schwiegen, bestimmt dachten die ich würde die Karten für sie aufbehalten, aber da haben sie sich verrechnet. Ich setzte mich neben Dan und nahm mein Handy raus. Ich ging auf E-Mails schreiben und gab die Adresse vom Bürgermeister ein und fing an zu schreiben. Dan schaute kurz auf mein Display und riss mir direkt, dass Telefon aus der Hand. „Bist du dumm! Natürlich nehmen wir die Karten. Ist doch klar.“, zischte er mich an.
Wie bitte?! Hatte er mich gerade als dumm bezeichnet. Ja dann. „ Ne, ist nicht klar. Ihr müsst mir schon sagen, wenn ihr die Karten wollt. Ich kann ja keine Gedanken lesen.“, sagte ich sarkastisch. Die Beiden schauten mich dumm an, denn ich konnte eigentlich schon Gedanken lesen. Bei fast jedem kann ich sie lesen, aber wie immer gibt es paar Ausnahmen. Zum Beispiel Siena oder Darus, bei denen konnte ich sie nicht lesen.
Nachdem ich angefangen habe zu lachen, stimmten meine Brüder mit ein. So einfach ging, das mit dem Vertragen bei uns. Unser Lachflash wurde durch das Klingeln meines Handys unterbrochen. Ich wurde wütend, da ich dachte, dass es irgendjemand aus dem Rat oder ein Adliger sei, deswegen nahm ich ab, ohne zu schauen wer es nur wirklich war.
„Was versteht man nicht an, nicht stören?! Du nervst nur, hat dir das noch keiner gesagt?!“, schrie ich außer mir vor Wut. Nun wirklich jeder hätte jetzt verstanden, dass man unerwünscht war. Nur echt Blöd, dass das wirklich jeder so verstanden hätte. Ich hörte nur von der anderen Leitung ein schockiertes „Ähm …“ und sofort gefror mir das Blut in den Adern.
NEIN! Jeder konnte denken, dass er mich nervt, aber nicht sie. Nicht Siena. Wegen meines Schocks, vergingen Minuten, ohne ein Mucks. Ein Schluchzen riss mich aus meiner Trance und innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde, war ich in meinem Zimmer. „Siena, nein! Das hast du jetzt falsch…“, fing ich an zureden doch sie legte auf.
Verdammt! Ich Idiot! Wie konnte ich nur? Wieso hab ich nicht geschaut wer dran war? Mit voller Wucht schleuderte ich mein Handy an die Wand. Sie hatte wegen mir geweint. Ich habe ihr weh getan. Toll gemacht, Raven. So viel zum Thema, du liebst sie.
Siena
Echt jetzt?! Ich nerve ihn?! Wieso traf er sich dann mit mir?!
In meinem Kopf war ein totales Chaos. Ich hatte wirklich Gefühle für ihn, doch anscheinend er nicht für mich. Bestimmt tat er alles, zum Zeit vertreib. Du bist so blöd Siena! Es waren doch seine Worte, dass er nur mit Mädchen spielt und mal ganz ehrlich, wieso sollte es sich durch mich ändern.
Das Klingeln der Haustür riss mich aus meinen Gedanken. Schnell stürmte ich ins Bad, um mir schnell das Gesicht zu waschen, damit ich nicht total verheult aussah. Ich hätte einfach erzählen können, dass ich wieder einmal einen Bollywood-Film geschaut hatte, denn jeder der mich kannte, wusste dass ich bei indischen Filmen immer total am heulen war. Die Geschichten waren eben traurig, da konnte nicht mal ich, die Emotionen zurückhalten.
In Schattengeschwindigkeit war ich unten und riss die Tür auf. Minuten der Stille, in denen ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Doch sie erkannte sofort, dass es mir nicht gut ging. „Wenn soll ich umbringen?“, fragte mich Corbie mit bestimmender Stimme. Ich konnte nicht anders, als wieder zu weinen und Corbie nahm mich sofort in den Arm. Das war jetzt gerade gutes Timing, kein anderer hätte mich jetzt trösten können.
Als ich mich wieder einigermaßen beruhigt habe, ließ sie von mir ab und wir gingen rein. Corbie wollte erst ins Wohnzimmer gehen, doch ich sagte ihr in meinem Zimmer sind wir ungestörter, denn jeden Moment könnte mein Dad oder mein Bruder wieder da kommen.
„Erzähl, was ist passiert? Und sag mir bloß nicht, du hast Bollywood-Filme geschaut, denn das glaube ich dir nicht. Den nicht mal bei denen bist du so aufgelöst, obwohl … du bist nie so.“, fragte sie mich, nachdem wir uns auf mein Bett gesetzt haben. „ Liebe ist scheiße, Corbie! Sie tut nur weh. Ganz besonders, wenn du dich in ein Arsch verliebst.“, stotterte ich unter Tränen. Ihr Gesicht verriet mir, dass sie zuerst gar nicht begriff um was es ging, doch nach einigen Sekunden machte es auch bei ihr Klick.
„Oh.mein.Gott. Das glaub ich jetzt nicht. Siena ist verliebt.“, trällerte sie fröhlich drauf los und sofort wurde ich wütend. „Erstens, so besonders ist es nun auch wieder nicht, dass ich verliebt bin und zweitens, das ist kein Grund um fröhlich zu sein. Der Typ hat mich verarscht. Der hat nur mit mir gespielt.“, fuhr ich sie an. Ihre gute Laune verschwand, aber jetzt schaute sie mich mitleidig an. „Ach mein Mäuschen, Liebe war noch nie einfach und schmerzlos. Du weißt doch noch, wie dass war als Tom mich verlassen hat und…“, jetzt wurde ihr Gesicht ernst und voller Tatendrang. Jetzt konnte echt nichts mehr Gutes kommen.
„… du warst sofort da, hast mich getröstet, hast Stundenlang neben mir gesessen und dann als es mir wieder etwas besser ging, hast du mich ins Auto gesetzt, bist zu ihm gefahren, sogar die Tür von ihm hast du eingetreten und hast in dann so zu Sau gemacht, dass er sogar geheult hat. Das Beste war, das Alles hast du vor all seinen Freunden gemacht. Und jetzt bin ich dran.“, ich schaute sie entsetzt an. „Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein! Lass es sein, das ist eine andere Situation. Tom hat dir absichtlich weh getan, bei mir ist das anderes. Der Typ weiß nicht mal, dass ich in ihn verliebt bin.“, redete ich auf sie ein. Eigentlich war das nicht der Grund, wieso ich wollte, dass sie sich raushielt.
Corbie hatte ein kleines Problem mit Hochlevel Schatten. Wir beide sind jedes Jahr in ein Sommercamp gefahren. Das letzte Mal waren wir vor sieben Jahren, da ist auch etwas passiert. Corbie und ich waren schon immer Rebellinnen und das haben wir auch immer allen sehr deutlich gezeigt. Den Jüngern war es im Camp nicht erlaubt, alleine in den Wald zu gehen. Natürlich waren wir anderer Meinung und sind trotzdem gegangen und noch dazu, mitten in der Nacht. Nach ungefähr einer Stunde ist uns im Wald klar geworden, dass es dort langweilig ist und wir wollten uns schon auf den Weg zurück machen.
Plötzlich hörten wir Schritte, doch wir dachten es wären die Betreuer gewesen, die bemerkt hätten, dass wir abgehauen sind, aber alles kam anders. Vor uns erschien ein Mann so Mitte vierzig, der nach meiner Meinung ziemlich ekelhaft war. Er hatte gestunken und auch sein Gesicht war abstoßend. „Na, ihr zwei Hübschen. Was macht ihr den hier so alleine im Wald? Hat euch keiner gesagt, dass es hier gefährlich ist?“, fragte uns der ekelhafte Mann. Ich bemerkte, dass Corbie etwas Angst vor diesem Mann hatte, deswegen versuchte ich auch schnell los zu werden. „ Erstens: Ja, man hat uns gesagt, dass es im Wald gefährlich ist…“, sagte ich mit fester Stimmer und der Mann lächelte uns dreckig an. Sogar wenn ich erst zehn war, war mir schon ziemlich klar, was der Mann wollte.
„Und Zweitens: Danke für das Kompliment, dass könne wir aber leider nicht zurück geben, denn sie sind echt ekelhaft.“, nach diesen Worten verschwand sein Grinsen. „Du solltest lieber aufpassen was du sagst, Kleine.“, zischte der Mann und ging dann auf uns zu. Das war mein Stichwort. Da Corbie und ich, durch unsere enge Verbindung, mit unseren Gedanken kommunizieren konnte, hatte ich ihr schell meinen Plan mitgeteilt, den wir jetzt umsetzten.
In Schattengeschwindigkeit lief ich auf den Mann zu und trat im in die Weichteile. Mit einem lauten Aufschrei, klappte er zusammen und hielt sich dort unten fest. Corbie und ich verwandelten uns in Wölfe und liefen los. Der Plan war echt gut, nur blöd dass ich die anderen Männer nicht bemerkt hatte. Zwei stürzten auf mich und zwei weitere auf Corbie. Wir werten uns mit Händen und Füßen, doch irgendwann kamen noch zwei Frauen dazu, die uns irgendwas and die Schnauze drückte. Schnell bemerkte ich, wie ich müde wurde und noch schnell sagte ich Corbie in Gedanken, sie solle sich auf keinen Fall zurückverwandeln. In der Wolfsgestallt wäre sie am sichersten. Ich hörte noch ein „Mach ich.“, in meinem Kopf und dann war ich weg.
Siena
Als ich wieder aufwachte lag ich in einen stinkenden und dunklen Raum. Erst packte mich die Angst, doch nachdem ich Corbie gewittert habe, beruhigte ich mich sofort. Sie war noch nicht wach, aber zum Glück hatte sie sich nicht zurück verwandelt.
Kurz nach mir, wurde Corbie auch wach. Sie war extrem verwirrt und wurde total hysterisch, aber nichts anderes kannst du von einem Kind erwarten, wenn es entführt worden ist und nicht weiß wo es ist. Ich versuchte sie zu beruhigen, damit ich mit ihr einen Plan ausdenken konnte, um zu fliehen, was mit auch, Gott sei Dank, schnell gelang. Schnell und leise erklärte ich Corbie, dass wir so tun würden als wären wir total schwach und wenn einer rein käme, würden wir in umhauen und dann abhauen.
Es dauerte auch nicht lange, dann kam auch schon jemand. Wir legten uns hin und atmeten so gleichmäßig, wie nur möglich. Nach dem Geruch zu urteilen war es ein Mann, der eine Vorliebe für Alkohol hatte, denn er roch nach einem Schnapsladen.
Er schloss die Tür auf und ging zu Corbie. Ich wollte schon auf springen, doch ich ließ es sein, als ich noch andere Männer roch. Eine Gänsehaut breitet sich auf mir aus, als ich das Rasseln von Ketten vernahm. Dem Geräusch nach, befestigten sie die Ketten an Corbie. Ich hörte sie in meinem Kopf rufen. Sie hatte fürchterliche angst, doch in diesem Moment konnte ich nichts tun, denn weitere Männer kamen mit Ketten rein, aber befestigten sie dieses Mal an mir.
Langsam, aber sicher wurde ich auch etwas hysterisch. Die Ketten befestigten sie mir nur an den Füßen, um mich aus dem Raum schleifen zu können, denn sogar wenn ich erst zehn Jahre alt war, wog schon einiges in Wolfsform. Als sie angefangen haben zu ziehen, schnitten mir die Kette in die Fußgelenke, was sehr schmerzhaft war.
Nachdem sie uns aus dem Raum gezogen haben, schleiften sie uns Treppen hoch, was mindestens doppelt so weh tat, als die Ketten. Na ja, bei unserem Glück waren es auch nicht gerade wenig Stufen. Doch nach der Treppe widmete ich mich wieder dem Schmerz in meinen Beinen, der immer unerträglicher wurde. Corbie war sogar schon kurz vorm heulen, was unsere Situation auf gar keinen Fall einfacher gemacht hätte.
Eine Tür wurde aufgeschlagen und neue Gerüche kamen in meine Nase. Wir kamen zum halten und die Männer, die uns sogen, entfernten sich von uns. In Gedanken teilte ich Corbie mit, dass sie noch eine Weile auf Bewusstlos machen sollte und ich die Augen öffnen würde, um mal zu schauen wo wir eigentlich sind, denn am Geruch erkannte ich es nicht.
Langsam öffnete ich meine Augen, um so zu tun als würde ich erst gerade erwachen. Meine Augen waren noch nicht ganz geöffnet, doch ich sah ein Paar schwarze Augen, die mich amüsiert anschauten. Und wäre ich in diesem Moment in menschlicher Gestalt gewesen, hätte man bestimmt erkannt, dass ich total verwirrt gewesen war. Ich versuchte mir selbst eine Antwort, auf die Frage, wieso er amüsiert war, zu finden.
„Na Kleine, gut geschlafen.“, fragte mich der Hochlevel Schatten. Ein Knurren war meine Antwort und das war bestimmt nicht zweideutig. „Also nicht!“, sagte er noch amüsierter als vorher. Oh der Kerl hatte sich nach seinen letzten Wörtern, echt unbeliebt bei mir gemacht. Ein weiteres Knurren entwich mir.
Der Schatten drehte sich den Rücken zu uns. „Es wäre besser wenn ihr euch verwandelt würdet, dann könnte der Boss schneller seinen Spaß haben und ihr könntet dann auch schneller verschwinden.“, sagte er, aber nicht mehr so amüsiert, eher etwas angeekelt. Als seine Worte vollkommen bei mir ankamen, wurde mich auch direkt schlecht. Sein Boss ist ein Pädophiler, der gerne kleine Mädchen vergewaltigt.
Die Wut packte mich und ich verwandelte mich zurück. Der Kerl drehte sich wieder zu mir um und war etwas überrascht, bestimmt weil ich Kleidung trug, denn meine Fähigkeit war schon in diesem Alter sehr entwickelt.
„Du glaubst doch echt nicht, dass wir uns von deinem Boss anpacken lassen, oder?“, fragte ich ihn, obwohl es ja keine Frage war, wo drauf ich eine Antwort drauf bekommen sollte, es war ja auch keine richtige Antwort. „Der Boss bekommt immer was er will und außerdem was will ein kleines Mädchen, wie du, schon ausrichten?“, „Glaub mir, ich hab es Faust dick, hinter den Ohren.“, „Das glaube ich dir sofort, aber wie es aussieht deine Freundin nicht.“, und dann gab er den anderen Männer ein Zeichen und sie stürzten auf uns.
Corbie sprang auf. Direkt vier Männer sprangen auf mich, um mich von ihr weg zu ziehen. Irgendeiner gab Corbie eine Spritze, die sie zwang sich zurück zu verwandeln. Doch leider waren ihre Fähigkeiten nicht so weit entwickelt wie meine und sie war völlig nackt. Die Männer schauten sie gierig an und zerrten sie aus dem Raum.
Ihr hörte sie lange nach mir schreien und sie um Hilfe rufen, doch die Männer waren stärker als ich. Auch ich rief sie verzweifelt, weil ich nicht wollte, dass ihr was passiert. Mit all meiner Kraft versuchte ich mich gegen die Männer zu wehren und ich schaffte es auch einen nach dem anderen K.O. zu schlagen.
Nachdem ich auch den letzten fertig gemacht habe, eilte ich so schnell wie möglich Corbie hinter her. Ich bemerkte, dass der Hochlevel Schatten mich nicht verfolgt hatte, was auch ziemlich gut in dieser Situation war, denn für den hatte ich gerade überhaupt keine Zeit. Ihr Geruch war noch nicht noch relativ stark, also so hieß es, sie konnte noch nicht weit sein.
Ich kam in einen Flur wo, nur einen einzige Tür war, die dich einfach eintrat. Direkt sah ich Corbie ans Bett gefesselt und einen Kerl, der sich gerade auszog. BOMM und ab da war meine Selbstbeherrschung komplett weg. Ich wusste selbst nicht mal was ich da tat, mein Körper bewegte sich einfach auf diesen Pädophilen zu und riss ihm den Kopf ab, so schnell, dass er nicht mal Zeit hatte zu reagieren.
Im ersten Moment war ich geschockt, über mich selbst, doch dafür hatte ich gerade keine Zeit, ich musste meine Cousine von diesem schrecklichen Ort fort bringen. Schnell befreite ich sie und beschwörte ihr Kleidung herbei. In ihren Augen war noch immer die blanke Panik, doch ich schaffte sie irgendwie anzuziehen und dort raus zu schleppen.
Es war eine Villa, die mitten im Wald stand, doch das Camp war nicht sehr weit, denn ich roch es. Wir rasten so schnell es uns nur Möglich war durch den Wald ins Camp.
Unsere Väter haben uns früher aus dem Camp abgeholt, denn Corbie war nach diesem Ereignis komplett verstört und war zwei Monate nicht ansprechbar. Natürlich erzählte ich meinem Dad und meinem älteren Bruder Brain, was passiert ist und diese machten sich dann auch großen Sorgen um mich, den in diesem Sommer habe ich das erste mal jemanden umgebracht.
Also irgendwie verständlich, dass Corbie ein Problem mit Hochlevel Schatten hat, denn einer hätte sie fast vergewaltigt, doch mich hatte es erstaunt, das sie sich relativ schnell auf Tom eingelassen hatte.
Brian
„Wieso wolltest du eigentlich nicht mit den Jungs nach Colorado fahren?“, fragte mich Anna, die mich diese Nacht wieder gut beschäftigt hatte. „Weil ich keine Lust hatte.“, sagte ich kurz und dachte das Thema wäre jetzt erledigt, doch nicht für Anna. „Du hattest keine Lust mit deinen Freunden etwas Spaß zu haben?“, fragte sie mich ungläubig. Anna konnte ab und zu echt nerven.
„Genau.“, mit diesem Wort stand ich dann auf und ging ins Bad. Diese dumme Gans, da hatte sie es echt geschafft mich wieder an meine Familie zu erinnern.
Vor zwei Jahren bin ich einfach abgehauen und hielt auch nur noch den Kontakt mit Dead. Mich machte es noch immer fertig, dass meine klein Schwester wegen mit so gelitten hatte. So viel zum Thema, ich würde ihr nie weh tun. Meine kleine Schwester war das Wichtigste in meinem Leben und eigentlich wollte ich auch nie von ihrer Seite weichen, Dead nannte es „Schwesternkomplex“, doch ich konnte nicht länger dort bleiben. Mum meinte ich sollte verschwinden, da ich eine Abschreckung für Männer wäre, die um Sienas Hand anhalten wollten.
Erst habe ich mich gegen Mum gewehrt, aber als sie mir dann gedroht hat Siena etwas an zu tun, habe ich meine Sachen gepackt und bin gegangen. Natürlich hat sie mir auch verboten weiterhin Kontakt mit ihr zu haben, da ich sie zu stark beeinflussen konnte. Aber zum Glück gibt es da noch Dead, der auf sie auf passt.
Als ich aus dem Bad kam klingelte mein Handy. „Ja?“, „Hey Brian, hier ist Raven.“ Wie passend, dass er jetzt anruft, jetzt hatte ich einen Grund Anna raus zuschmeißen. Schnell machte ich ihr klar sie sollte verschwinden, da das Gespräch nichts für ihre Ohren war. Als sie raus war widmete ich mich wieder Raven zu.
„Hey Alter, was gibt’s?“, fragte ich ganz lässig und legte mich dabei auf mein Bett. „Ich brauch deine Hilfe Brian!“ Wie jetzt? Schnell stand ich wieder auf meinen Beinen, denn es musste bestimmt ein großes Problem geben, wenn Raven jemanden um Hilfe bat, denn der Kerl war gute 200 Jahre alt und sein Ego war deshalb riesig. „Erzähl mir alles!“.
„Okay, aber nur wenn du mir versprichst nicht den Kopf abzureisen!“, „Okay, aber wieso sollte ich dir den Kopf abreisen wollen?“, fragte ich ihn total verwirrt. Ich hörte ihn tief einatmen und dann schoss alles wie aus der Pistole. Er erzählte mir die Geschichte so schnell, dass er mir keine Möglichkeit gab ihn zu unterbrechen.
Nachdem er zu Ende erzählt hatte, war es für einige Zeit still, was ihn bestimmt total Wahnsinnig machte. Ich holte tief Luft und fing laut an zu lachen. „Sorry Raven, aber ich wusste es. Genau das habe ich von meiner kleinen Schwester erwartet, dass sie Mum zur Sau macht und euch kein leichtes Spiel macht.“
„Das ist nicht lustig, Brain! Hast du mir eigentlich komplett zu gehört?! Ich habe mich in deine Schwester verliebt, die aber jetzt denkt ich würde nur mit ihr spielen.“, schrie er von der anderen Leitung. Sofort hörte ich auf zu lachen und setzte eine toternste Miene auf. „Reg dich ab, du machst dir viel zu viele Sorgen! Meine kleine Schwester ist eigentlich pflege leicht. Ich weiß, dass du willst dass ich dir jetzt helfe, aber ich kann nicht. Mein Rat ist nur erzähl ihr, wer du wirklich bist und benimm dich wie ein Gentlemen, denn auf sowas steht sie total. Erinnert sie total an Bollywood.“
Man hörte ihn ausschnauben. Natürlich passte es ihm nicht, dass er ihr sein Geheimnis erzählen soll, aber eine andere Lösung hatte er nicht. Siena hatte schon seit sie klein war Probleme jemandem zu vertrauen, der ihr nicht die volle Wahrheit erzählte, noch dazu kommt, dass sie noch besser ist als irgendein Lügendetektor.
„Mal schauen. Wäre viel einfacher wenn du herkommen würdest!“, sagte Raven fast schon flehend. „Du weißt doch Kumpel, ich kann nicht zu ihr, meine Mum würde austicken.“, „Du hast recht. Okay ich muss auflegen, aber ich werde über deinen Rat nachdenken. Bis dann Brian und danke fürs helfen.“, verabschiedete sich Raven.
So fern würde ich zu meiner Familie fahren oder sehen wollen, was aus Siena geworden ist. Die Sorgen um sie fraßen mich fast auf, denn seit einigen Monaten gab mir Dead keine Infos mehr über sie, da Siena es ihm verboten hatte.
Ach, scheiß drauf. Mir doch egal was Mum will, ich muss sehen was mit meiner kleinen Schwester ist und außerdem habe ich ja den König hinter mir, da kann sie ja nicht viel sagen. Oder? Probieren geht über studieren, ich muss wohl das Risiko in Kauf nehmen, dass Mum mir den Kopf abreißt.
Siena
Eine Woche ist vergangen und Raven hatte nicht mehr versucht mich zu erreichen. Ich hatte mich wirklich in ihn verliebt und er bricht mir das Herz, obwohl man muss bedenken, er wusste nichts von meinen Gefühlen.
Jeden Tag stellte ich mir die Frage, ob er auch vielleicht Gefühle für mich hatte, sonst würde er ja nicht um mich kämpfen, oder? Vielleicht sollte ich mal mit ihm reden? So viele Fragen, die ich habe, aber nur einer kann sie mir beantworten. Nur zu blöd, dass ich mich nicht traue.
Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. Eine SMS von Dead:
Notfall!!! Komm schnell zu mir!
Ohne ihm zu antworten, zog ich mich schnell an und machte mich schnell auf den Weg zu Dead. Wieso ich mich beeilte? Weil wenn Dead sagte, dass es einen Notfall gibt, dann ist es ein wirklich großer Notfall. Dead hatte eigentlich nie Notfälle, die hatte er immer sehr geschickt vermieden oder hatte etwas gemacht bevor es ein Notfall werden konnte.
Da ich so gerast bin, war ich schon innerhalb von zehn Minuten bei ihm, obwohl ich eigentlich fast eine halbe Stunde bis zu ihm brauchte. Ich stürmte ins Haus und rief hysterisch irgendwelche Worte, die was mit Notfall zu tun hatten, aber zusammen keine Sinn ergaben. In Schattengeschwindigkeit lief ich ins Wohnzimmer und erstarr.
„WAS MACHST DU DENN HIER?“, fragte ich perplex meinen Bruder Brian, der ganz gemütlich auf dem Sofa saß. Er schaute noch überraschter als ich, doch plötzlich sprang er auf und umarmte mich. „Ich hab dich so vermisst, Kleines.“, flüsterte er mir ins Ohr. Ganz automatisch legten sich meine Arme um ihn und ich fing an zu weinen.
Brian wusste, dass wenn ich weine, dass man mich besser nicht mehr ansprechen sollte. Ich weiß nicht wie lange wir so standen, doch irgendwann wurden wir von Deads Stimme wieder in die Realität zurück geholt.
Fortsetzung folgt...
„ DU VERDAMMTER MISTKERL!“, schrie ich ihn an und entfernte mich von ihm. In seinem Gesicht spiegelten sich die verschiedensten Gefühle. Freude. Traurigkeit. Scham. Wut. Wegen seiner Wut wurde ich noch wütender. Wieso war er denn wütend? Die Einzige, die wütend sein darf, bin ich. Ich wurde verletzt. Er ist weggegangen. Er hatte mich im Stich gelassen.
„Siena …“, flüsterte er, dass es für einen Mensch nicht hörbar gewesen wäre, aber ich war ja kein Mensch. „Nichts Siena! Du bist einfach so abgehauen, ohne etwas zu sagen. Ein Zettel hätte es auch getan. Weißt du überhaupt was ich mit für Sorgen um dich gemacht habe. Die ersten Monate dachte ich du lägest irgendwo tot im Wald, weswegen ich auch Stunden lang dort gelaufen bin.“, unterbrach ich ihn.
Sein Blick wurde immer trauriger, doch mich machte es nur noch wütender. Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und ging. Die Tränen liefen meine Wangen hinunter. Durch sein Auftauchen kam die ganze Traurigkeit wieder, die ich damals hatte. Ich fühlte mich damals sehr einsam, auch mein Dad und mein anderer Bruder Ryan konnten daran nichts ändern.
Brian
Schmerz.
Es schmerzte.
Es tat so weh.
Erst jetzt wurde mir klar, wie sehr ich meiner kleinen Schwester weh getan habe. Dafür könnte ich mich selbst zusammen schlagen, aber auch Dead sah so aus, als würde er mir am liebsten eine rein hauen. Ich würde mich nicht wehren, denn ich hätte es verdient. Welches vernünftige Wesen tut denn dem wichtigsten Menschen in seinem Leben so was an? Keiner genau, nur ich.
Alles in mir schrie, ich sollte ihr hinter her laufen, doch mein Verstand sagte mir, ich sollte ihr lieber etwas Zeit lassen.
Was soll ich machen? Jetzt einfach nichts zu tun würde mich Wahnsinnig machen. Ich musste mich irgendwie beschäftigen und kurzer Hand entschloss ich mich zu Raven zu fahren. Er wollte ja, dass ich komme, obwohl ich von Anfang an gesagt habe es sei keine gute Idee. Jetzt soll mich dieser Bastard auch beschäftigen.
Mit Dead machte ich aus, dass ich wir telefonieren würden. Mit der Fahrt ließ ich mir Zeit, ich wollte ihm ja keine verpassen, wenn ich an kam und außerdem musste ich mich mental darauf vorbereiten meine Mutter zu treffen. Scheiße, meine Mutter, die hab ich ja total vergessen, also noch langsamer fahren und eine verdammt gute Ausrede erfinden, damit sie nicht aus tickt.
Mir wollte einfach nichts Gutes einfallen. Ach scheiß drauf, wegen Raven bin ich hier, dann soll er auch gefälligst meiner Mutter erklären, wieso ich hier bin. Jetzt musste ich schmunzel.
Seit ich Raven kenne hatte er mich nur in Schwierigkeiten gebracht. Der Typ hatte manchmal echt nur Scheiße im Kopf, wenn er mal Frei von seinen Pflichten hatte. Ich bewunderte ihn dafür, für seine große Selbstkontrolle und sein Talent, immer im richtigen Moment, passend zu reagieren. In einem Augenblick war er total leichtsinnig und im nächsten war er wieder der gewissenhafte Herrscher.
Raven war ein guter König und hatte sich auch nie was von seinen Machthungrigen Beratern einreden lassen. Er bevorzugte nie die Adligen und ging nie auf ihre Anforderung ein, er solle eine adlige Frau heiraten. Da muss ich sagen, in diesem Thema, war er ein absoluter Romantiker und er würde nur aus Liebe heiraten. Trotzdem versuchte der Adel alles um ihre Töchter Raven schmackhaft zu machen. Was zum Glück noch nicht geschehen war.
Viele versuchten auch über seine Familie an ihn ran zu kommen oder einfach ihre Töchter mit seinen Brüder zu verheiraten, was wiederum auch noch nicht funktioniert hatte, bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Meine Mutter hatte es irgendwie geschafft einen Blutvertrag mit Ravens Vater zu machen. Und jetzt musste einer von ihnen meine kleine Schwester heiraten.
Jetzt wurde ich wieder wütend. Was wagt sich diese Frau in das Leben meiner Schwester einzumischen? Dazu hatte sie das Recht verloren, als sie uns verlassen hatte.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht mal gemerkt hatte, dass ich schon angekommen bin. Einmal tief durchatmen und dann … auf in den Kampf!!!
Brain
„Guten Tag. Mein Name ist Brain Stark. Ist Raven zu sprechen?“, fragte ich, als einer der Bediensteten mir die Tür öffnete. Er ging zu Seite damit ich eintreten konnte und geleitete mich dann in den Salon. Ohne ein Wort verschwand er und ich machte es mir in einem der Sessel gemütlich, nachdem ich mich an der Bar bedient hatte.
Ich musste nicht lange warten, da kam schon Mike rein. „Brian. Was machst du denn hier?“, fragte er mich fröhlich. „Hey. Raven wollte dass ich komme, und wenn der King sagt, spring, dann spring man doch oder nicht?“, sagte ich mit einem großen Grinsen im Gesicht. Mike nahm gegenüber von mir Platz.
Bevor wir ein Gespräch anfangen konnten kam schon Raven rein. „Ich bin doch sehr überzeugen, wenn du doch aufgetaucht bist. Kann ich dein Kommen, als Zeichen nehmen, dass du mir doch helfen willst?“, sprach Raven mit einem Hauch von Stolz, aber auch mit Hoffnung in der Stimme. „ Sorry Kumpel, ich glaube ich werde dir keine große Hilfe sein. Sie ist nicht gut auf mich zu sprechen.“, zerstörte ich seine Hoffnung.
Wir unterhielten uns noch über dies und jenes. Natürlich erzählte ich ihnen, dass in der Hauptstadt die Hölle los war und die Adligen total aufgebracht waren, dass Raven nicht aufzufinden war. Dem Rat war aus irgendeinem Grund klar, dass ich zu Raven fuhr, deswegen gaben sie mir Briefe für ihn mit. Sie hätten mir auch einfach folgen können, aber dafür hatten sie viel zu große angst vor Raven sie wussten, dass er ihnen die Köpfe abreißen würde, wenn sie hier auftauchen würden.
Schnell kamen wir zum Thema Sport, doch lange konnten wir uns über unser Lieblingsthema unterhalten, denn dann kam jemand sehr aufgebracht in den Salon gestürmt. Und ein Mal dürft ihr raten wer es war. Ganz genau meine Mutter.
„VERDAMMT BRAIN, WAS MACHST DU HIER?“, schrie sie mich an. Vor Schreck hatte sich Mike sogar verschluckt. Obwohl ich meine Mutter mit fast zwei Köpfen überragte, hatte ich Angst vor ihr und weil mir keine gute Antwort einfiel, beantwortete ich ihre Frage mit einer Gegenfrage: „Wonach sieht es denn aus?“, fragte ich leider nicht mit so fester Stimme wie ich es gern hätte.
Ihr Gesicht war roter als eine reife Tomate und ich wusste, dass ich jetzt ein großes Wunder brauchte, um noch vollständig aus diesem Haus zu kommen. Hilfesuchend schaute ich zu Raven, der zum Glück verstand, dass er mir helfen sollte. „Bitte beruhigen Sie sich Ms West. Ich habe ihn gebeten her zu kommen. Aber ich verstehe nicht was sie dagegen haben, dass Brian hier ist?“, fragte er mit ruhiger Stimme.
Meine Mutter machte keine Anstalten sich zu beruhigen und redete immer noch mit lauter Stimme: „Was wollen sie den von ihm? Brian hat hier eigentlich nichts zu suchen!“. Wenn Blicke töten könnten wäre ich in diesem Moment gestorben.
Ich verstand schon wieso meine Mutter so ein Problem mit mir hatte. Sogar mir war klar was für einen großen Einfluss ich schon immer auf Siena hatte und gerade Siena war Mutters einzige Chance in den Adel zukommen, in den sie so dringen wollte. Ihr ging es nicht darum, dass meine Schwester glücklich ist, sondern nur um ihre eigenen Ziele.
So gut wie keiner wusste, dass Mutter eigentlich Dad verlassen hatte, weil er nichts mehr mit dem Adel zu tun haben wollte, weil sie alle Dreck am Stecken hatten und wegen anderen Gründen. Aber meiner Mutter war Ansehen schon immer sehr wichtig gewesen, obwohl sie selbst aus der untersten Schicht kam. Ich kann bis heute nicht verstehen was Dad an ihr fand.
Mein Blick ging zu Raven, der die Ruhe selbst war. Doch ich kannte ihn ziemlich gut, deswegen wusste ich, dass Raven eigentlich total genervt war. Meine Mutter schrie außer sich vor Wut und so vergingen die Minuten ohne dass sie jemand unterbrach, bis Raven die Schnauze volle hatte.
„MS WEST! Mich interessiert es nicht, ob es ihnen passt, dass Brian hier ist oder nicht. ICH möchte dass er hier ist, weil es ein guter Freund von mir ist und wenn sie ein Problem mit Brians Anwesenheit haben, können sie auch gerne gehen, ich werde sie nämlich bestimmt nicht hier halten.“, sagte es mit einem herrschaftlichen Ton und etwas Wut in der Stimme.
Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie war es nicht gewohnt, dass jemand so mit ihr sprach. Doch Raven durfte mit ihre reden wir er will, er ist ja unser König. Meine Mutter erkannt, dass es jetzt sinnlos war weiter zu streiten, denn auch sie erkannt, dass Raven nicht mehr die Ruhe selbst war. Mit noch immer einem roten Kopf, drehte sie sich um und ging.
„Danke, Kumpel.“, bedankte ich mich etwas kleinlaut bei ihm. „Nicht dafür.“, sagte er grinsend zu mir. „Was ist eigentlich so schlimm für deine Mutter, dass du hier bist?“, fragte jetzt Mike, der davor noch kein Wort gesagt hatte. Ich war mir nicht sicher, ob ich es ihnen erzählen sollte, aber sie waren ja meine Freunde und ich entschied mich ihnen zu sagen was in meiner Familie so los war.
„Das erklärt wieso Siena auf eure Mutter nicht gut zu sprechen ist.“, sagte Raven feststellend, als ich zu enden erzählt hatte. „Ich hätte nie gedacht, dass Ms West eine von dieser Sorte ist.“, kam es von Ravens Dad, der in der Tür stand und anscheinend mitbekommen hatte was ich gesagt hatte. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und ging einfach.
Wir alle in Gedanken versunken, doch wir wurden durch einen lautes Aufprall, raus gerissen. Ravens Dad hatte sie meine Mutter raus geschmissen, aber lange konnte ich daran denken, denn mein Handy klingelte.
Rennen. Heute. In einer Stunde. Kommst du?
Eine SMS von Dead. „Hey Jungs, bock heute zu den Rennen zu gehen?“, fragte ich Raven und Mike. „Klar, immer doch, vielleicht krieg ich meine Revanche mit Ghost.“, antwortete Mike schon ganz begeistert. Ich musste schmunzeln, also hatte er gegen Siena verloren und in Chicago hält er sich für unbesiegbar.
„Ja dann. In einer Stunde geht’s los.“, grinste ich und stand dann mit den Jungs auf, um mich für die Rennen fertig zu machen.
Siena
Mein Blut raste durch meine Venen, wegen der Aufregung. Genau das brauchte ich jetzt, ein Rennen. Als ich von Dead die SMS bekam, dass heute wieder ein Rennen stattfinden würde, wurde ich ganz unruhig. Nachdem ganzen Scheiß, der mir in letzter Zeit passiert war, musste endlich wieder mal was Gutes passieren.
Mia hatte mich überredet, sie mit zu nehmen, doch sie musste mir versprechen, diese mal nicht mit zu laufen. An diesem Tag war es zu gefährlich. So viele Hochlevel waren dort und auch noch Ed, der Verlierer immer Zwang sich vor den anderen zu verwandeln und das könnte Mia sich einfach nicht leisten.
Kurz vor sechs holte ich sie ab und fuhren zusammen in den Wald. Innerlich war ich hin und her gerissen. Ein Teil von mir wollte, dass Raven da war und der andere wollte ihn nie wieder sehen. Irgendwie vermisste ich ihn schon, da er ja sonst immer lieb zu mir war. So richtig verstand ich ja sowie so nicht, wieso der solche Sachen zu mir am Telefon gesagt hatte.
Lange konnte ich nicht diesem Gedanken folgen, da Mia mich in ein Gespräch verwickelt hatte. Sie hoffte heute einen netten Jungen zu treffen, da sie kein Bock mehr auf ein Singeldasein hatte, kein Wunder.
Als wir ankamen, war es schon rappel voll. Bei gutem Wetter, hatte keiner Bock zu Hause zu bleiben, deswegen schauten sich die meisten die Rennen an. An diesem Tag waren schon mehr als sonst magische Tafel aufgebaut und die kleinen magischen Flugkameras wurden auch bereit gemacht. In meiner geheimen Hölle verwandelte ich mich und ging dann hinter Mia zum Startplatz.
Mein Blick schweifte über die Menge, in der Hoffnung Raven zu entdecken und das tat er auch. Man, wieso musste der Kerl auch so gut aussehen? Meinen Bruder entdeckte ich auch, der sich aber gerade mit Dead sehr aufgebracht unterhielt. Trotz meines guten Gehörs konnte ich, wegen der vielen Personen, nichts hören.
Dead entdeckte mich, fing an zu grinsen und nickte mir einmal zu, damit ich wusste, dass er weiß, dass ich laufen würde. Brian dreht sich sofort um und musterte mich. Wäre ich in Menschenform gewesen, wäre ich rot geworden. In seinem Blick lag sehr viel Stolz, doch nichts desto trotz, drehte ich mich einfach um und ging mit Mia weiter.
Ich spürte wie manche ihre Blicke auf mich gerichtet hatten, da ich die letzten zwei Male nicht da war. Wieder glitt mein Blick zu Raven, der auf mich zu kam mit dem Typen, den ich beim Eröffnungsrennen besiegt hatte. Schnell stieg die Nervosität auf, da ich das Gefühl hatte, er wüsste wer ich war.
„Hey ich bin Raven. Du kennst doch sicher noch meinen Kumpel Mike. Weil du ihn ja letztens so fertig gemacht hattest, wollte ich dich fragen ob du Lust hättest heute gegen mich zu laufen, denn ich bin noch besser als Mike?“, Erleichterung machte sich in mir breit. Also war Raven noch schneller als Mike, obwohl der ja schon für mich eine Herausforderung war. Als Bestätigung nickte ich und auf Ravens Gesicht machte sich ein unwiderstehliches Lächeln breit.
Raven setzte schon an etwas zu sagen, doch Dead und Brian kamen ihm zu vor. „Sorry dass wir euer nettes Geplauder stören, aber ich denken nicht das Ghost heute laufen wird.“, sagte Dead völlig aus der Puste. Wir schauten ihn alle fragend an, doch dann redete Brian. „Du willst doch lieber zu schauen wir Ed und seine Freunde laufen.“
Sofort gefror mir das Blut in meinen Adern. Wieder nickte ich nur und dreht mich sofort um, um wieder in die Hölle zu gehen und mich zurück zu verwandeln. Mike und Raven riefen noch was, doch ich beachtete sie nicht. Wenn Ed mit seinen FREUNDEN da war lief sogar ich nicht.
In einem hellen Sommerkleid kam ich wieder und versuchte mein Geheimnis noch unauffälliger zu machen. „Hey Leute, wieso ist gerade Ghost an mir vorbei gelaufen?“, „Ach, der wollt lieber zu sehen.“, sagte Dead total locker. Ein komisches Gefühl stieg in mir auf, da ich spürte wie Raven mich musterte.
Die peinliche Stille wurde jede Sekunde unangenehmer, deshalb schnappte ich mir Mia und zog sie, ohne ein Wort, von den anderen weg. „Was war das den gerade Siena? Das war ja sowas von peinlich.“, maulte Mia rum. „Keine Ahnung und ehrlich gesagt will ich gar nicht…“, sagte ich, aber wurde grob an der Schulter gepackt und damit unterbrochen.
„Hey Baby, hast du mich vermisst“, sagte Ed mit einer dreckigen Stimme. „Erstens, ich bin nicht dein Baby und zweitens, lass mich sofort los!“, zischte ich ihn an, dieser Wichser grinste nur dreckig und machte auch keine Anstalten mich los zu lassen. Sein Griff wurde mit der Zeit immer fester und langsam aber sicher tat es schon weh.
Ich versuchte mich mit all meiner Kraft von ihm los zu machen und schrie ihn an, dass er mich los lassen sollte, doch es gelang mir nicht. Dass Schlimmste war aber dann, als sein Gesicht meinem näher kam. Bei jedem Millimeter, denn er näher kam, wurde mir schlechter und schlechte, so dass ich schon dachte ihm gleich ins Gesicht zu kotzen. Als er dann nur noch weniger Zentimeter von mir entfernt war, war ich kurz vor weinen.
Der Typ war ja so widerlich, doch plötzlich zog ihn jemand von mir weg und ich sah noch wie eine Faust in sein Gesicht schnellte. Vor Schreck ging ich auf die Knie und meine Augen schauten sich um. Erst jetzt merkte ich, dass ich mit Mia sehr weit von den anderen entfernt waren und keiner hier war. Sofort schaute ich auf die Person, die Ed eine verpasst hatte. RAVEN.
Anscheinend hatte er mehrmals auf ihn eingeschlagen, den er war über ihn gebeugt und ich hörte ihn noch sagen: „Wenn du sie auch nur noch einmal ansiehst, schwöre ich dir, breche ich dir nicht nur die Nase!“, dann drehte er sich um, kam auf mich zu, kniete sich vor mich hin und nahm mein Gesicht in seine Hände.
„Geht’s dir gut? Hat er dir etwas getan? Wenn ja, Siena, dann schwöre ich bei Gott, dass ich diesen Kerl umbringe.“, fragte ich mich voller Sorge. Mehr als ein Nicken hatte ich nicht hinbekommen. In seinem Gesicht erschien Erleichterung und er umarmte mich. Aus irgendeinem Grund schlag ich auch sofort meine Arme um ihn und ich musste anfangen zu weinen. „Ruhig Kleines, alles ist gut.“, flüsterte er beruhigen in mein Ohr.
„Siena … es tut mir so leid. Das war einer Woche am Telefon … ich dachte du wärst jemand anderes gewesen … und ich wollte dich nicht so an schreien.“, entschuldigte er sich bei mir. Er dacht ich wäre jemand anders?! Also waren seine Worte nicht für mich gedacht? Erleichterung machte sich in mir breit und ich löste mich aus seiner Umarmung, um ihm in die Augen zu schauen.
„Bitte Siena … sagt was!“, flehte er mich an. „ Du bist ein Idiot.“, flüsterte ich. In seinem Gesicht zeichnete sich Verwirrung: „Wieso bin ich …“, weiter kam er nicht, da ich meine Lippen auf seine legten. Nach einem kurzen Zögern, erwiderte er den Kuss und er wurde jede Sekunde intensiver. In diesem Moment war mir alles egal, wichtig war nur das Raven da war.
Schritte näherten sich uns und widerwillig löste ich mich von ihm. Anscheinend hatte Mia Dead geholt, damit er mir half, doch war Raven schneller, was mir ein leichtes Lächeln aufs Gesicht zauberte.
Vielleicht war doch nicht alles so scheiße, wie ich dachte.
Siena
„Es tut mir wirklich leid, Sam und Damon, aber ich glaub nicht, dass das mit uns funktionieren würde.“, versuchte ich meine Wahl zu erklären. Gerade hatte ich Sam und Damon aus dem Spiel geworfen und es war nur noch eine Frage der Zeit bis ich Dan rauswerfen würde.
Es war nun drei Tage, seit dem Vorfall mit Ed vergangen und ich verbrachte jede freie Minute mit Raven. Seit gestern hatte ich auch noch die Schule beendet und ich überlegte noch immer auf welche Uni ich gehen sollte. Da mein Notendurchschnitt mehr als gut war, musste ich mich nirgends bewerben. Von vielen hatte ich auch so einen Platz angeboten bekommen, aber dass interessierte mich nicht. Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit nur um Raven.
Heute hatte er mich zum Essen eingeladen, in das „beste“ Restaurant der Stadt, meinte er, obwohl es das Diner war, wo Mia arbeitete. Keine Ahnung woher er wusste, dass ich keine schicki micki Restaurants mochte, aber er wusste es.
Nachdem ich ein und halb Stunden damit verbracht hatte mich fertig zu machen, holte Raven mich ab. „Hallo Schönheit.“, strahlte er mich an, „Können wir los?“ Mit einem einfachen „Ja“ antwortete ich ihm und wir gingen zu seinem Auto. Die Fahrt verging schnell, da wir nur rumgealbert haben.
An diesem Tag hatte Mia keinen Dienst, aber dafür die beste Freundin von Ashley, Tamara. Als sie uns bediente musterte sie mich skeptisch und ich wusste, dass sie gleich sofort Ashley anrufen würde, um ihr zu sagen, dass ich ein Date hatte. Aber um ehrlich zu sein, mir war das so was von scheiß egal, soll sie doch machen was sei wollte.
„Du warst doch bei der Saisoneröffnung dabei?“, fragte ich ihn. „Ja, wieso?“, „Naja … ich war auch da und ich habe dich mit so einem Mädchen gesehen und ich wollte dich fragen wer das war?“, sagte ich etwas schüchtern. Raven überlegte und nach einigen Sekunden fiel der Groschen bei ihm: „Ach so die.“, doch die nächsten Worte waren ihm sichtlich unangenehm: „Das war Lucy. Ich habe sie mit gebracht, weil ich dachte es würde hier langweilig werden, aber nachdem Rennen ist sie wieder nach Chicago zurück, wegen Familienproblemen oder so.“ Er war ja so süß wenn er sich für irgendwas schämte.
Da ich wusste, dass das Thema ihm peinlich war, wechselte ich schnell das Thema. Es wurde sehr viel gelacht und rumgealbert. Alles zu schön um war zu sein.
„Erzähl mal was über deinen Vater.“, bat Raven mich. „hm … mal überlegen … mein Vater ist ein Level zwölf Schatten. Er hatte jahrelang für den König, als Jäger, gearbeitet und dann haben sie ihn gefoltert und abgeschoben, weswegen ich auch nicht gut auf sie zu sprechen bin. Ich finde der König und sein Rat sind nur ein Haufen von Besserwissern und sie meinen sie wären die Allertollsten und …“
„Raven, Schatz. Was machst du den hier?“, unterbrach mich eine Stimme hinter mir. Es fühlte sich so an als wurde ich vom Blitz getroffen. Ich konnte meinen Augen nicht trauen, als ich das Mädchen sah, der die Stimme gehörte. Es war diese Lucy.
Raven
Das hatte mir noch gefehlt. Erst erfahre ich das Siena nicht gut auf den König zusprechen ist und dann muss ja auch noch Lucy auftauchen. „Lucy?! Was machst du den hier, ich dachte du wärst zurück nach Chicago gefahren.“, kam es von mir mit sehr viel Überraschung in der Stimme. „Ich hab doch hier neue Freunde und die hatten mich eingeladen, weil bald hier eine riesen Party ist.“, antwortete sie mir.
Ihr Blick ging zu Siena und sehr viel Arroganz lag in ihrem Blick. „Was machst du den mit so einer hier?“, fragte sie mich so, als ob Siena gar nicht da wäre. Siena sah man an, dass sie kurz vor einem Wutausbruch stand. „ Raven, du weißt doch, du verdienst kultivierte Personen um dich rum und welche die Adlig sind. So was wie das da, kann deine Anwesenheit gar nicht Richtig würdigen.“ Ich war mir nicht sicher ob, das jetzt mehr über sich prahlte oder eher eine Beleidigung für Siena war.
„Hast du mich gerade DAS DA genannt?!“, zischte Siena. Lucy ignorierte Siena vollkommen, was Siena natürlich noch mehr auf die Palme brachte. „Hör zu du Bitch … verschwinde jetzt lieber von alleine oder ich mach dir Feuer unterm Arsch.“, sagte Siena in einem ruhigen aber auch sehr bedrohlichem Ton und dabei hatte ihre Hand angefangen zu brennen.
Oh scheiße, die Frau hatte es Faust dick hinter den Ohren und wenn solche Situationen waren hatte ich das Gefühl, dass meine Liebe für Siena immer ein bisschen mehr steigen würde.
„Nein, ich glaube du solltest verschwinden!“, schrie Lucy. Ich wollte gerade Lucy auch sagen, dass sie verschwinden sollte, aber dieses Miststück schaffte es noch was zu sagen, was sie noch bitter bereuen würde. „Der Herrscher der Schatten gibt sich nicht mit so einem Gesindel ab, wie du es bist!“, schrie Lucy weiterhin Siena an.
In einem Bruchteil einer Sekunde waren die Flammen auf Sienas Hand erloschen und sie schaute entsetzt zu mir. Sir war schlau genug, um zu verstehen was Lucy gesagt hat und eins plus eins zusammen zuzählen.
„Siena .. bitte, lass es mich erklären.“, flehte ich sie an, doch sie senkte ihren Blick und ging fort. „Man Lucy, kannst du nicht einmal deine Klappe halten.“, fauchte ich Lucy an, schieß ein paar Dollar auf den Tisch und lief dann Siena hinter her, aber als ich aus dem Dinner raus war, sah ich sie nirgendswo, nur der Geruch eines Wolfes kroch mir in die Nase.
Ich bin ja so ein Idiot!
Siena
Und schon wieder hatte er mich verletzt. Raven hatte mich angelogen. Dieser verdammte Mistkerl war der Herrscher der Schatten und hat es mit keiner Silber erwähnt. Wieso muss mir dass auch immer passieren?
Keine Ahnung wohin ich lief, wichtig war nur das ich lief. Aber zum ersten Mal in meinem Leben half es nicht wirklich. Ich wollte und konnte mich nicht beruhigen, da es mich wirklich erwischt hatte. Noch nie in meine siebzehn Lebensjahren hatte mich so sehr etwas verletzt.
Die Nacht ging schnell vorbei und erst als die Sonne über den Horizont spänte, konnte ich den ersten klaren Gedanken fassen. Dead war gerade meine beste Idee. Bestimmt würde es mit besser gehen, wenn mein Ego wieder Futter bekam und das gibt ins in großen Mengen bei den Rennen. Also änderte ich schnell die Richtung und lief zu Dead.
Durch die Magie der Schatten hatte ich sofort nach der Rückverwandlung wieder Kleider an. „Deaaaaaaaaaaaad! Ist heute wieder ein Rennen?“, rief ich durchs ganze Haus. Stöhnen kam von oben und mir wurde bewusst, dass Dead nicht alleine war. Es wurde immer lauter, aber mich störte es nicht. Ich hatte Dead schon öfter beim Sex gestört oder ihm geholfen einer seiner Betthäschen zu vertreiben.
Schnellen Schritts ging ich nach oben und stürmte, ohne anzuklopfen, in Deads Zimmer. Schockiert schaute die Brünette zu mir, aber Dead war Ruhe in Person und machte Seelen ruhig weiter. So war Dead schon immer. Nach dem zweitem Mal als ich ihn störte, fing er an mich einfach zu ignorieren und machte einfach weiter, doch trotzdem musste ich schmunzel, da die Brünette knall rot wurde.
„Dead, mein Gott, du kannst auch noch später vöglen, ich habe einen Notfall“, sagte ich in einem gespielt genervten Ton.
Raven
Diesmal hatte ich sie endgültig verloren. Mir war bewusst, dass sie mir das niemals verzeihen würde. Den ganzen Weg nach Hause überlegte ich, was ich machen sollte und mir fiel nur eins ein: mit Brian reden. Der war ihr Bruder und laut seiner Erzählung, kannte er sie besser als irgendjemand sonst.
Wir trafen uns in einem Cafe und redeten. Es war das erste Mal, dass ich so offen über meine Gefühle redete. Eigentlich war ich noch nie der Typ der über seine Gefühle redete, was sehr praktisch war, wegen der Herrschersache.
Als ich fertig mit erzählen war, grinste Brian. Ich war total verzweifelt und der Bastard grinste. „Was. Ist. Den. So . Lustig?“, zischte ich ihn an. „Der, ach so harte, Raven hat sich von meiner kleinen Schwester in die Knie zwingen lassen. Wenn das nicht lustig ist, weiß ich auch nicht, aber das hätte ich dir auch sagen können, dass Siena ihren eigenen Willen hat.“, sagte er mir. Darauf hatte ich nichts zu sagen und deshalb schwieg ich.
Einige Minuten vergingen und traf eine Entscheidung: Ich liebte Siena überalles und gerade weil ich sie liebte würde ich sie los lassen. Meine Entscheidung war an diesem Tag noch nach Hause zu fahren und dies teilte ich auch Brian mit.
„Ich werde dich nicht davon ab halten, aber bitte bleib noch für ein Rennen? Bestimmt ist heute Ghost wieder da und du wolltest doch das letzte Mal gegen ihn laufen.“, versuchte Brain mich noch umzustimmen und weil ich ja noch wirklich gegen Ghost laufen wollte, stimmte ich dem Rennen zu.
Siena
Natürlich konnte mein Glück nicht länger halten. Alles in mir sträubte sich, als ich ihn sah und mein Herz setzte kurz aus, weil ich gegen ihn laufen musste im Finale. Meinen Blick konnte ich nicht von ihm ab wenden, da ich es nicht gewohnt war, dass in seinem Gesicht so eine Kälte war, was ihm ein sehr starkes „Bad Boy“ Ausstrahlung gab und wegen der schwarzen Kleidung sah er aus wie der Teufel höchstpersönlich.
„Die zweiFinalisten bitte an den Start.“, rief Dead über den Platz. Mir war sehr unwohl gegen Raven zu laufen und irgendwie hat sich mein inneres schon darauf eingestellt zu verlieren, da er ja der Herrscher der Schatten war und überall bekannt war, dass der König der Stärkste und der Schnellste war.
Die Wölfin in mir jaulte innerlich auf, als sie ihn sah. Er war ja auch in Wolfsform unwiderstehlich. Komplet schwarzes Fell, dazu noch seine tief schwarzen Augen und er war noch gute 20 Zentimeter größer als ich.
Fortsetzung folgt :)
In Wolfsform konnten wir durch unsere Gedanken kommunizieren. „Du bist also der ungeschlagene Ghost?“, fragte Raven mich. Ich konnte nur nicken, denn wenn ich reden würde, hätte er mich an meiner Stimme erkannt.
Mir kam es so vor als würde er irgendetwas in meinen Augen suchen, aber konnte nicht finden.
Das Starsignal ertönte und wir liefen los. Man erkannte direkt, dass er sich total zurückhielt und nur sehen wollte wie gut ich war. Natürlich hielt ich mich auch zurück, das tat ich ja immer. Aus irgendeinem Grund fühlte es sich richtig gut an mit ihm zusammen zu laufen.
Doch das Gefühl des Glücks hielt nicht lange. Schlagartig wurde mir bewusst, dass er mich sehr verletz hatte und er ja eigentlich der König der Schatten war.
Und ab diesem Moment konnte ich mich nicht mehr halten. Sofort erhöhte ich mein Tempo, was Raven anscheinend nicht erwartet hatte und ich war ihm dann um fünf Meter voraus. Ravens Schock verflog schnell und innerhalb zwei Sekunden hatte er mich schon um fast zehn Meter überholt. Jetzt war ich diejenige die einen Moment geschockt war.
Ich schaffte es nicht ihn zu überholen und ungefähr fünfhundert Meter vom Ziel, zog er mich auf: „Bist ja doch nicht so toll wie alle sagen. Könnte man schon fast denken du bist ne Frau.“ Innerhalb einer Sekunde war ich auf hundertachtzig.
Nur noch zweihundert Meter bis zum Ziel.
Mein Tempo beschleunigte ich, so dass ich ihn ein holte und wir uns in die Augen schauten. „du bist genau der Mistkerl für den ich die halte.“, zischte ich ihn in Gedanken an und ich überholte ihn. Sein Blick bohrte sich in mich, da ich mich gerade verraten hatte, dass ich eine Frau war, aber ich bezweifelte, dass er wusste wer ich war.
Ein Monat später
Siena
Seit dem Rennen hatte ich nichts mehr von ihm gehört. Keiner von uns gewann so richtig, weil er mich noch eingeholt hatte und wir genau gleich durchs Ziel gelaufen sind. Laut meines Bruders ist er noch am gleichen Abend abgereist.
Mein Zustand nach einem Monat: SCHEIßE! Ich hatte mich komplett zurück gezogen, seit Raven weg war. Mir kam es so vor als würde etwas sehr wichtiges in meinem Leben fehlen und dass schlimmste war meine Gefühle für in wurden nicht schwächer.
Stundenlang sah ich in meinem Zimmer und habe mir die Seele aus dem Leib geweint, ob wohl ich ja noch nie sentimental war. Die Einzigen, die mich etwas ablenken konnten waren Brian, Ryan und Dead.
Eines Abends hatte Brian die Schnauze voll und kam in mein Zimmer gestürmt. „Das geht so nicht weiter, Siena. Du warst noch nie ein Kind von Traurigkeit und jetzt lässt du dich wegen einem Kerl so hängen!?“, fuhr er mich sehr wütend an.
Mit meinen verheulten Augen schaute ich ihn an und wollte was sagen, aber Brian kam mir zuvor. „Siena er liebt dich. Er liebt dich seit er dich das erste Mal gesehen hat und es war seine schwerste Entscheidung aufzuhören um dich zu kämpfen. Und ich weiße es, weil er es mir vor den Rennen gesagt hat, aber nein … dir war ja dein Ego im Weg.“, sagte er mir, aber diesmal nicht mehr so wütend.
Raven … liebt … mich. Das waren die einzigen Worte dich ich gehört hatte. Mein Kopf fing an auf Hochtouren zu arbeiten. Ich war ja so blöd.
„Siena … jetzt scheiß doch mal auf dein Ego und tut das was dein Herz dir sagt.“, sagte Brian und sofort musste ich anfange zu lachen. Sonst sagt Brain nie so „Frauensätze“.
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht verließ er mein Zimmer. Die ganze Nacht verbrachte ich damit über Raven und mich nach zu denken und am Morgen stand mein Beschluss fest: ich wollte mit ihm zusammen sein und ich würde um ihn kämpfen.
fortsetzung folgt :)
Mike
Irgendwas stimmte da ganz und gar nicht. Seit wir wieder zu Hause waren war Raven anderes und das meine ich nicht im positiven Sinne. Seit einem Monat hatte er sich komplett zurück gezogen von uns und lief die ganze Zeit mit einem Pokerface rum. Ganz besonders seine Eltern litten unter der Veränderung, da er so gut wie gar nicht mit ihnen sprach, sogar mit mir sprach er nur das Nötigste.
Sein Vater hatte dieses Heiratsspiel abgebrochen, weil er gemerkt hatte, dass es völlig aus dem Ruder lief.
Es gab sehr viele Ratssitzungen oder andere Treffen, weil Raven für einige Zeit ja nicht da war. Mein Vater erzählte mir, da er auch Mitglied im Rat ist, dass Raven sich ungewöhnlich verhält und Komischerweise fast allem zustimmt, was der Rat ihm verschlug, obwohl es überhaupt nicht Ravens
Art war. Sogar für diesen bekloppten Ball hatte er sein Einverständnis gegeben.
Jeden Tag suchte ich das Gespräch mit ihm, aber duzende von Ratsmitgliedern oder Wachen wimmelten mich immer ab. Nach drei Wochen hatte ich es auch schon aufgegeben mit ihm sprechen zu wollen, aber das Schlimmste war, dass er nicht mal mit seiner Mutter sprach. Die Arme ging völlig daran kaputt, denn obwohl sie nicht seine leibliche Mutter war, liebte sie ihn trotzdem so wie ihr eigene Kinder.
………………..
„Ich habe mich sofort auf den Weg gemacht als ich deine SMS bekommen habe. Was ist den passiert?“, fragte ich Ravens Dad, als ich bei ihnen ankam. „Jetzt ist er völlig durch geknallt!“, schrie Sam wütend durch den ganzen Raum. „Was du nicht sagst, erst jetzt bemerkt.“, kam es aus meinem Mund voller Sarkasmus.
„Jetzt ist es ganz schlimm. In einer Woche ist ja dieser Ball und er hat verkündet, dass er dort seine zukünftige Frau erwählt. Diese Woche haben die Adligen Zeit ihm ihre Töchter vorzustellen.“, äußerte sich Ravens Mum, mit sehr trauriger Stimme.
Das konnte doch nicht war sein. Jetzt will er sogar heiraten, obwohl er immer derjenige war, der sagte, dass eine der adligen Tussis, die Frau mit der er glücklich werden konnte. Es war für den Herrscher von äußerster Wichtigkeit, dass seine Gefährtin in glücklich macht und immer für ihn da war, sonst würde der König an der Verantwortung und dem anderem Mist kaputt gehen.
„Aber damit müssen wir jetzt leben. Raven ist alt genug und muss schon wissen was richtig ist oder nicht. Wir müssen jetzt viel Geduld aufbringen, warten und hoffen, das Raven weiß was er tut.“, Mischte sich jetzt auch Ravens Dad ein und alle nickten widerwillig.
Raven
Jeder König war im Stande seine Gefühle auszuschalten, da sie im Weg sein konnten, wie bei mir. Ich konnte mir kein Leben ohne Siena vorstellen und nicht mal ich konnte einfach so aufhören Siena zu lieben.
Die erst Woche hatte ich einfach versucht mich mit Arbeit abzulenken, doch es klappte nicht. Dann schaltete ich sie aus. Natürlich verändert sich der Charakter dann grundliegen, aber mir war das herzlich egal, mir ging es nur darum das der Schmerz verschwindet.
Nachdem ich mich dann verändert hatte, war alles anders. Ich hatte mich von meiner Familie zurück gezogen, weil mein neues Ich es für unnötig hielt mit ihnen Kontakt zu haben. Die Räte hatten alle ihren Willen bekommen, weil mein neues Ich die Ideen gut fand und sie hatten es geschafft (ohne viel Aufwand) mich dazu zu kriegen zu heiraten, was mir auch so ziemlich egal war.
In der Woche vor dem Ball, musste ich sehr viel heiratstauglich Mädchen treffen, weil der Rat wollte, dass ich sie nüchtern kennenlernen sollte. Sogar als ich meine Gefühle ausgeschalten hatte, war der Schmerz nicht vollkommen verschwunden, da sich der Schmerz sogar eingebrannt hatte. Deswegen versuchte ich das kleine Bisschen mit Alkohol zu verdrängen, was auch gut funktioniert hatte.
Mir war nicht entgangen, dass Mike des Öfteren versucht hatte mit mir zu sprechen, aber ich hielt es einfach für unnötigen Zeit verbrauch. Was aber am erkennbarsten war, dass die Adligen mein neues Ich liebten.
Nur blöd, dass ich jetzt auch grausamer war.
Einer der Adligen hatte versucht mit einem Zauber dazu zu bringen seine Tochter als Frau zu nehmen und weil er dann eine schwere Straftat begangen hatte, habe ich ihn foltern lassen. Mein altes Ich hatte nie jemanden gefoltert oder die Todesstrafe verhängt, aber dem neuen Raven gefiel es.
……………………………
„Wie alt bist du Kleines?“, fragte ich das schüchterne Mädchen. Ihr Name war Lisa und mir war schon ab der ersten Sekunde klar, dass sie nicht freiwillig hier war. Bestimmt hatte sie ihr Vater dazu gezwungen. „16, mein Herr.“, antwortete sie mir, ohne mich anzusehen. Nur als sie die Tür rein kam, sah sie mir mal kurz in die Augen, aber sofort wandte sie ihren Blick dann ab.
„Zur Welcher Art gehörst du?“, stellte ich weiter meine Fragen. „Ich bin eine Sucherin.“, antwortete sie mir, mit sehr unsicherer Stimme. Es war sinnlos weiter mit ihr zu sprechen, da ich schon längst wusste, wie sie war.
Die adligen Mädchen kann man nur in zwei Kategorien unterteilen. Die einen wurden so von ihren Familien verhätschelt, dass sie arrogant bis zu geht nicht mehr waren oder die Mädchen, die so von ihren Familien unterdrückt worden waren, dass sie sich nichts trauen, denn wir Schatten lebten eben noch in einer sehr Männer dominanten Welt. Viele brauchten dieses Gefühl der Macht und weil es ja nicht hunderten von Herrscher geben konnte, miesbrauchten sie ihre Frauen dafür, um das Gefühl der Überlegenheit zu fühlen.
Lisa würde auf meine Liste kommen, da ich eben nur Mädchen der zweiten Kategorie auf die Auswahlliste setzte, denn eine arrogante Gefährtin, die mein sie wäre mehr wert als alle anderen, konnte ich nun wirklich nicht gebrauchen.
Meine letzte Frage war die wichtigste Frage, denn sogar wenn ich keine Gefühle hatte, wollte ich nicht das Leben meiner Gefährtin zerstören.
„Bist du verliebt?“, fragte ich sie in einem unheimlich ruhigen Ton. Man merkte dass sie mit so einer Frage nicht gerechnet hatte und bevor sie mich anlügen konnte, redete ich weiter: „Kleines sag mir die Wahrheit! Ich werde dich dafür nicht bestrafen, wenn du ihn jemand anderen verliebt bist. Ich will es nur wissen, damit ich dir dein Leben nicht kaputt mache.“
Lisa war sichtlich überrascht über meine Worte, im positiven Sinne, denn ein kleines Lächeln zierte ihr junges Gesicht. „ Nein, mein Herr. Ich bin nicht verliebt.“, sagte sie mir diesmal mit etwas festerer Stimme. Diesmal lächelte ich zurück und ihre Wangen würden dann rot.
…………………………………
„Unsere Familien sind schon ewig befreundet und stell dir dann mal vor was wir zusammen erreichen können, wenn wir unsere Familien durch eine Heirat verbinden würden. Das wäre einfach unglaublich.“
Fortsetzung folgt ….
Genau das Gleiche erzählt er mir schon seit geschlagenen zwei Stunden. Marcus ist eine hohes Ratsmitglied und Machtbesessen, obwohl ich sagen musste, er hatte wirklich gute Argumente, was seine Tochter betraf. Das Einzige was mich störte, Elena gehörte zu der ersten Kategorie Mädchen. Sie war hübsch, charmant (wenn sie wollte), gebildet, aber das Einzige Manko, sie hielt sich für was Besseres.
„Marcus, wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich mich erst beim Ball entscheiden werde. Ich möchte gern jedem Mädchen die Chance lassen, bei mir Eindruck zu erwecken.“, teilte ich ihm meinen Standort mit genervtem Ton mit.
Elena hatte was, es wäre kein Problem für sie sich schnell in die Rolle einzuleben, aber wollte ich, dass sie immer an meiner Seite war. Die Person, die ich gern an meiner Seite hätte, wollte ja nicht, aber dafür waren hundert Ander gewillt.
Siena
„Kommst du mit oder nicht? Denn mir ist das scheiß egal, ich fahr auch nämlich ohne dich.“, zischte ich meinen Vater an, da der sich nicht entscheiden konnte, ob er mit will oder nicht. Mir war das im Moment so was von egal, da unser Flieger in zwei Stunden gehen würde und ich noch gar nicht eingepackt hatte.
Zu meinem Glück musste meine Mutter hier noch auftauchen und ein Szene machen, weil Ja Ravens Dad die ganze Hochzeitsache mit mir abgeblasen hatte und sie stink wütend war. Aber Ryan und Brian konnten sie schnell abwimmeln.
„Ne Schatz, ich glaub ich komm nach … ich muss mich doch mental darauf vorbereiten, damit ich den Mistkerlen vom Rat nicht das Gesicht neu modellier.“, erklärte mir mein Dad und ich musste schmunzeln. „Dad, auch wenn du dich nicht beherrschen kannst, werde ich dir gern beim um modellieren behilflich sein.“, sagte ich ihm mit einem großem Grinsen.
„Wir helfen auch gerne, Dad“, hörten wir Ryan von oben rufen. „Siehst du Dad, wir halten zusammen und du beschwerst dich, wir würden nie was als Familie machen.“, schmunzelte Brian. Dad sagte öfters, wir würden nicht oft genug was zusammen machen, als Familie … da hatte er auch Recht, aber wenn es um solche Sachen ging, verstand noch keiner von uns Spaß.
……………………………….
Dead, Brain, Ryan und Mia sind mit mir gekommen. Brain hatte alles für uns organisiert: Hotel, Flug, Transportmöglichkeit und noch paar Kleinigkeiten.
In meinem Hotelzimmer tigerte ich wie eine Irre rum, weil ich so schnell wie möglich wieder zu Raven wollte, doch Brain sagte, er würde erst vorfahren, um zu sehen was so alles bei Raven ab ging. Blöderweise war ich noch nie die Geduldigste gewesen und wollte alles so schnell wie möglich erledigt haben.
Für genau 5 Sekunden beruhigte ich mich, als Brian rein kam, aber als er dann anfing zu reden, über kam mich eine große Traurigkeit: „ Eine schlecht und eine gute Nachricht! Die Schlechte zu erst: Raven lässt nicht mit sich reden und will am morgigen Ball eine Frau aussuchen.“ Für einige Sekunden hörte ich auf zu atmen.
Ich bin dem Blödmann hinterher gereist, der will ne andere heiraten und lässt nicht mal mit sich reden. SPASTI!
Bevor ich meiner Wut und Traurigkeit, herauslassen konnte, redete Brian weiter: „Aber ich habe uns Einladungen für den Ball besorgt, dass heißt, wir können noch auf dem Ball mit Raven sprechen, aber wie der Zufall will ist es ein Maskenball.“ Das war wohl die gute Nachricht.
Oh und wie ich auf diesen Ball gehen würde. Ich hatte mir ja selbst versprochen um ihn zu kämpfen und dass würde ich am nächsten Tag tun. Gefühle konnten ja nicht von jetzt auf gleich verschwinden und ich war mir ja ziemlich sicher, dass er was für mich empfand, wenn nicht hieße, dass ich verrückt war.
„ Was mir Sorgen macht, ist das er mit niemanden mehr so richtigen Kontakt hat. Mike hat mir erzählt, er hätte sich von alles und jedem zurück gezogen.“, äußerte Brian seine Bedenken laut und da wurde uns allen eins schlagartig bewusst:
Raven hatte seine Gefühle ausgestellt!
Wir diskutierten über unseren nächsten Schritt, doch keiner traute es sich laut zu sagen. „Vielleicht schalten sich seine Gefühle wieder an, wenn er Siena sieht?“, sagte Ryan. Eine unerträgliche Stille verbreitete sich ihm Raum und ich hatte das Gefühl sie würde mich zerdrücken.
„Wisst ihr was!? Probieren geht über studieren. Wir gehen zum Ball und schauen mal was passiert! Wenn wir dort sind werden wir improvisieren, bring ja jetzt nichts wenn wir darüber diskutieren. Falls er sich dann noch immer gegen mich entscheidet, kann ich ohne schlechtes Gewissen sagen, ich habe alles versucht.“, machte ich den anderen meinen Standpunkte klar.
Man hörte nichts, man sah nur wie sie alle nickten. „Ja dann heißt es shoppen gehen. Weil ich habe nicht an ein Ballkleid gedacht, als ich herkam und wir wollen ja passend gekleidet sein, wenn wir Party-Crasher spielen.“, sagte Mia mit einer fröhlichen Stimme. Sofort musste ich schmunzeln, da ich mich an die verrückten Shoppingtage mit Mia denken musste.
„Worauf warten wir dann noch?“, fragte Dead belustigt und wir verließen das Hotel um uns Bekleidung für den nächsten Abend zu besorgen.
Raven
Nach langem hin und her hatte ich mich für Elena entschieden, da ihr Vater wirklich gute Argumente vorgelegt hatte und ich die Befürchtung hatte, Lisa wäre seelisch nicht stark genug, dem ganzen Adel, dem sie nicht passen würde, die Stirn zu bieten.
Mir würde berichtet, dass Brian wiedergekommen sei und mit mir sprechen wollte, doch ich sah keinen Sinn darin. Er würde mich nur an SIE erinnern und das war das Letzte was ich wollte. Wieso eigentlich vermied ich alles was mich an SIE erinnern könnte? Meine Gefühle waren ja ausgeschaltet.
Darus, die höchste Stimme im Rat, kam in meine Gemächer, wo ich auf einem Sofa einen doppelten Whisky trank. „Denkt Ihr, es wäre eine gute Idee sich schon vor dem Fest zu betrinken, Eure Majestät?“, fragte er mich mit einem väterlichen Unterton. „Du verstehst nicht, Darus, es ist das Einzige, was für mich den Abend irgendwie erträglich macht.“
Irgendwie fand Darus heraus, was in Colorado passiert war, ich konnte es in seinen Gedanken lesen, dennoch schwieg er, was für ein weiser Mann. Mit einer kleinen Handbewegung deutete ich ihm, Platz zu nehmen und reichte ihm ein Glas. Über die Jahre fand ich heraus, dass Darus einen guten Whisky nie abschlug und es war die beste Gelegenheit ihm meine Entscheidung mit zuteilen.
„Darus, ich werde Marcus Tochter, Elena, zu Frau nehmen.“, sagte ich komplett emotionslos. Er machte keinen überraschten Eindruck. „Keine schlechte Wahl, Euer Hoheit, sie ist durchaus geeignet Königin zu werden. Ich schlage vor, dass Ihr mitten im Abend diese freudig Nachricht verkündet.“
„Aber es gäb eine bessere“, flüsterte ich, doch er verstand mich und ging sachte darauf ein: „Wollen Sie mir sagen?“ ich zögerte bevor ich ihm antwortete: „ Eigentlich gibt es da nicht viel zu sagen, was du nicht schon weißt. Ich hatte mich verliebt, habe Mist gebaut und sie wollte mich nicht mehr, obwohl ich denken sie wäre die perfekte Gemahlin für mich gewesen. „ Jetzt hatte ich doch darüber geredet, obwohl ich es ja strikt vermieden habe über SIE zu reden, aber irgendwie tat es gut es Darus zu sagen.
„Weißt du was, ich glaube es ist an der Zeit das du mich duzt. Für mich bist du ein Freund, Darus und meine Freunde sollen mich nicht siezen.“, sagte ich mit einem Lächeln zu Darus. „Es wäre mir eine Ehre, Euer …. Ich meine Raven.“, redete er sich schnell raus und lächelte mich an.
„Komm, mein Freund, wir müssen zu einem Ball.“, beendete ich das Gespräch, stand auf und verlies mit Draus meine Gemächer.
Siena
„Scheiße, Mia! Ich werde nervös!“, beklagte ich mich bei meiner besten Freundin, die anscheinend die Ruhe in Person war. Dead, Brian und Ryan waren schon weg und würden sie erst wieder vor dem Schloss treffen.
„Jetzt beklagt dich nicht, es war deine Idee alles zu improvisieren.“, sagte sie, als sie noch neben bei an meinen Haaren rumhantierte. Mia konnte traumhafte Frisuren machen und noch dazu toll schminken. Sie hatte sich ein dunkelblaues Kleid gekauft und sich auch schon passend dazu geschminkt und frisiert.
Geduldig lies ich alles über mich ergehen, da mir eine Sache im Nacken saß: die Angst.
Angst davor, dass ich ihn nicht sehen würde.
Angst davor, dass mein improvisierter Plan nicht aufgehen würde.
Angst davor, dass er anders war zu mir.
Angst davor, dass er mich nicht lieben würde.
Und ich fand alles war begründet.
„So Schatzi, du bist fertig du musst nur noch dein Kleid anziehen und dann könne wir los.“, kam es Mia freudig aus dem Mund. Ich begutachtete mich ihm Spiegel und stellte fest, dass ich wirklich gut aus sah. „Oh man, Mia. Du hast dich echt selbst übertroffen.“, strahlte ich meine beste Freundin an.
„Ich weiß, Siena, ich weiß“, gab sie mit einem gespielt eingebildeten Ton. Ich musste anfangen zu lachen, da es bei Mia immer total lustig aus sah, wenn sie versuchte einen auf ober Bitch zu machen. „Reis dich mal etwas zusammen, wir müssen schnell unsere Kleider anzieh und dann los, sonst kommen wir ja noch zu spät und dass können wir gar nicht gebrauchen.“, drängte Mia.
……………………………………………
Brian organisiert uns eine Limousine, die uns bist zum Schloss fuhr. Mit jeder Sekunde, die verging, wurde ich nervöser. Doch zum Glück hatte ich so eine tolle Freundin, wie Mia, die mich von oben bis unten zu textete, was mich etwas ablenkte.
Wir fuhren schon etwas außerhalb von Chicago und Häuser wurden auch immer weniger. „Wusstest du, dass das Schloss, in dem der Ball stattfindet, nur für solche Zwecke benutzt wird.“, erklärte mir Mia. Dafür hatte Mia eine Schwäche: Geschichte und Aktuelles über die Schatten und den Adel. Sie konnte stundenlang über die Adligen quatschen und den neusten Tratsch und Klatsch erzählen.
„Siena, mir fällt gerade ein: bei einem Ball muss man doch tanzen oder?“ Ich konnte auf ihre dämliche Frage nur anfangen zu lachen. „Scheiße, Siena! Ich kann nicht tanzen.“, „Oh… keine Sorge … dann tanz einfach die ersten Tänze mit Ryan oder Brian, die können das verdammt gut, sogar wenn sie nicht so aussehen.“, brachte ich unter meinem Lachflash hervor.
„Und du? Kannst du Tanzen?“, fragte sie mich so, als würde sie denken, meine Antwort wäre ein Nein. „Natürlich, mein Vater hatte mir die wichtigsten Tänze beigebracht.“, antwortete ich ihr und ich sah wir ihre Mine, nicht mehr so triumphierend aussah, aber sie wechselte schnell das Thema.
Mia verlor meine Aufmerksamkeit, als wir durch ein kleines Stück Wald fuhren und man am Ende des Weges Lichter sah. Vor und hinter uns waren einige Autos und so gut wie nur Limousinen. Als wir nähr an das Schloss kamen, klappte mir die Kinnlade runter: Es war atemberauben schön und der Garten erst.
Meine Fantasie ging mit mir durch, als auf eine Mal, vor meinem inneren Auge, Kinder im Garten rum hüpften und spielten und ich dabei saß, mit einem Buch in der Hand. Obwohl die Vorstellung mich nicht abschreckte.
Raven
Der Saal wurde immer voller und man hatte das Gefühl es würde überhaupt kein Ende nehmen. Einige Mädchen, die ich in der letzten Woche kennenlernte, hatte ich schon entdeckt, in dem ich ihre Gedanken lass.
Mein Blick schweifte über die Menge, da mich ja der Rat dazu verdonnert hatte mindestens den ersten Tanz zu tanzen, und ich mir mein Tanzpartnerin aussuchen musste. Eigentlich hielt ich speziell nach Elena ausschau, da ich bei ihr hundertprozentig wusste, dass sie tanzen kann.
Zum Glück fand ich sie auch schnell. Als ich auf sie zu ging, war mir sofort bewusst, dass sie mich erkannte, doch bei uns galt die Regel bei einem Maskenball, egal wenn man musste jeden gleich ansprechen, sogar wenn man wusste, wer hinter der Maske war.
„Mein werter Herr.“, begrüßte sie mich mit einem verführerischen Blick und einem eleganten Knicks. „Werte Dame.“, sagte ich mit einer verführerischen Stimme und machte auch eine kleine Verbeugung. Wir führten einem kleinen Smalltalk, da für mehr auch keine Zeit blieb, da Darus seine Eröffnungsrede hielt. Mit seinen letzten Worten bat er zum Tanz.
Mit einer einladenden Verbeugung bat ich Elena zum Tanz. Den ersten Tanz tanzten nie viele, da er etwas komplizierter war, man seinen Partner öfters im Tanz wechselte und man einiges an Platz brauchte.
Die anderen, die auf die Tanzfläche gingen nahm ich genau unter die Lupe. Ich erkannte meinen Bruder Damon, der eine brünette in einem dunkelblauen Kleid, als Tanzpartnerin hatte. Irgendwoher kam mir das Mädchen bekannt vor.
Außer meinen Bruder fand ich keine interessante Person mehr, bis mein Blick auf das Mädchen viel, mit dem ich von zwei Paaren getrennt war. Mein Herz fing an zu schmerzen in meiner Brust. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, wäre ich zu dem Mädchen gelaufen und hätte sie in meine Arme genommen, doch ich wusste, dass SIE es nicht war, nach der jede Zelle meines Körpers schrie.
Ihr Kleid war wunderschön. Ein Traum aus blutrot und schwarz. Der obere Teil sah aus wie ein Korsett und war Trägerlos der untere Teil war wie zu Renaissance Zeiten etwas weiter. Die untere Schicht des Kleides war blutrot und auf diesem Stoff waren dann Spitze und sonstige Verzierungen in schwarz. Ihre Maske war auch so bestückt, nur an der Seite hatte sie noch schwarze Federn.
Ich spürte wie jemand seine Hand auf meine Schulter legte und mich etwas zu sich drehte. „So viel zum Thema, du hast deine Gefühle abgestellt, Bruder. Du verschlingst das Mädchen gerade mit deinen Augen und sein froh, dass nur ich das bemerkt habe.“, sagte mir Dan mit einem schiefen Lächeln. „Lieben und begehren sind zwei unterschiedliche Dinge, Dan. Für eins braucht man Gefühle für das Andere nicht.“, antwortete ich ihm mit gleichgültigem Ton.
Dan entfernte sich, da die Musik anfing zu spielen und sie anfingen zu tanzen. Mein Blick ging einige Male zu dem Mädchen, das mich so sehr an SIE erinnert. So berauscht von ihrem Aussehen merkte ich gar nicht, dass sie meine nächste Tanzpartnerin sein würde, aber wenn wunderst: eine Tanzpartner hatte man gerade für knapp eine Minute.
Ihr Tanzpartner reichte mir ihre Hand und als ich sie ergriff hatte ich das Gefühl in Flammen auf zu gehen. Ich zog sie näher an mich, um vielleicht durch ihren Geruch zu erfahren, wer sie sei, aber als ich ihr in die Augen sah, traf mich der Schlag: Dieses Mädchen sah nicht nur so aus wie SIE, sie war Siena.
Am liebsten hätte ich ihr die Maske vom Gesicht gerissen, um mich zu vergewissern, dass ich mich auch nicht täuschte, aber dies war nicht mehr nötig als sie anfing zu sprechen. „Hallo Raven.“, brach sie schüchtern hervor, was ich überhaupt nicht von ihr gewohnt war. „Hey“, sagte ich nur, da ich mich echt zusammen reißen musste.
„ Können wir reden … da gibt es einiges was ich dir sagen muss.“, fragte sie mich und ich schaute sie nur an, da ich ihre Worte nicht richtig registrieren konnte. Es war schon Zeit den Partner zu wechseln und ich hatte noch immer nicht auf ihre Frage geantwortet. Anscheinend verstand sie mein Schweigen als ein Nein, drehte ihren Kopf weg und löste sich von mir.
Ich zog sie mit einem kräftigen ruck zurück, denn natürlich wollte ich mit ihr reden und kam mit meinem Mund näher an ihr Ohr: „in fünfzehn Minuten draußen, rechts an der letzten Bank“ und schon zog der Nächste sie aus meinem Armen. Sofort als ich sie nicht mehr berührte erloschen die Flammen in meinem Inneren.
Den restlichen Tanz schwirrte mir nur eine Frage im Kopf rum: Wieso war sie hier?
…………………………………….
Nach dem Tanz wollte Elena weiter tanzen doch ich hatte ja das Treffen mit Siena, also vertröstete ich sie auf später und macht mich schnell auf den Weg in den Garten. Natürlich mussten mich duzende Leute begrüßen und irgendwas noch erzählen, dass ich erst mit zehn Minuten Verspätung und somit meine Hoffnung schwand, dass ich noch auf mich wartete.
Doch trotzdem ging ich hin.
Mir blieb das Herz stehen, als ich sie da sitzen sah und es wirklich Siena war. Sie hatte ihre Maske abgenommen und so konnte ich ihr besorgtes Gesicht sehen. Meine Schritte wurden langsamer, da ich nicht wusste was ich ihr sagen sollte.
Sollte ich sie weg schicken?
Sollte ich sie versuchen zu überreden, dass sie bei mir blieb?
Sollte ich sie erst anhören?
Sie erschreckte sich, da sie nicht bemerkt hatte wie ich mich neben sie gesetzt hatte. Eine Zeit lang schauten wir uns einfach nur an, ohne ein Wort zu sagen. Oh Gott, wie mein Körper diese Nähe vermisst hatte.
„Du hast deine Gefühle ausgeschalten.“, sagte sie mehr als Feststellung, als Frage, doch trotzdem antwortete ich: „ Ja, sonst wäre ich nicht damit klar gekommen.“ Sie hielt dem Blick nicht mehr stand und schaute auf ihre Hände. Wir schwiegen uns wieder an.
Ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte, doch eine Sache musste ich wissen: Wieso sie da war? Doch bevor ich sie fragen konnte, sah ich dass sie weinte, aber weil ich ja keine Gefühle hatte, störte es mich nicht wirklich. Ich begehrte sie, aber dazu gehörte nicht sich Sorgen zu machen.
„Es tut mir Leid, Raven“, sagte sie unter Tränen, hielt aber immer noch den Blick abgewandt. „Ich versteh nicht.“, sagte ich komplett emotionslos, wo durch sie zusammen zuckte. Anscheinend wurde ihr erst da bewusst was es hieß, wenn jemand sein Gefühle ausstellte.
Trotz meiner bemerkbaren Gleichgültigkeit für ihre Tränen, redete sie weiter: „Ich habe mich total kindisch benommen….. und hätte nicht so heftig reagieren sollen im Diner. … ich hatte einfach Angst, das du mir …. wichtig wirst ….. und mich verletzen könntest.“ Diesmal hielt sie ganze Zeit den Blick, als wäre es ihr wirklich wichtig gewesen, wie ich auf ihre Worte reagieren würde.
Scheiße war nur, dass alles auf diese Worte reagiert hatte. Meine Hand legte sich auf mein Herz, da es furchtbar schmerzte. Zum Glück bemerkte sie es nicht.
„Wieso bist du gekommen, Siena?“, sprach ich mein Frag aus, die mir schon seit dem Tanz auf der Zunge lag. „Weil….ich dir was sagen wollte, aber jetzt sehe ich dass es zu spät ist. Du willst mich nicht mehr, vielleicht wolltest du mich auch nie, aber ich wollte es einfach versuchen, dir zu sagen das ich die liebe aber jetzt ist es sowie so zu spät … Leb wohl, Raven.“, mit diesen Worten stand sie auf und lief weg.
Mit meinem Verstand hatte irgendetwas nicht gestimmt, da sich ihre Worte immer und immer wieder in meinem Kopf wiederholen, aber ich sie nicht begreifen konnte. Hatte sie wirklich gesagt, dass sie mich lieben würde? Diese Worte die ich immer von ihr hören wollte.
Mein Kopf drehte sich in die Richtung, in die Siena gelaufen war, doch sie war schon weg. Seine Gefühle konnte man nicht einfach so wieder einschalten, jeder hatte seinen eigenen Auslöser und in diesem Moment wurde mir bewusst, dass Siena mein Auslöser war.
Es kam alles wieder hoch: das schlechte Gewissen, weil ich ihr so viel verheimlicht hatte, die schönen Momente mit ihr, die mich zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht hatten und die unbegrenzte Liebe zu ihr. Einfach alles drang in meinem Kopf ein.
Plötzlich machte es in meinem Kopf klick. Siena hatte gesagt sie würde mich lieben, dafür war sie extra hergekommen, hieß dass sie mit mir zusammen sein wollte. Wollte sie uns eine Chance geben?
Ich sprang auf um in die Richtung zu laufen, in die Siena gelaufen war, doch sie war schon weg. Schnellen Schrittes ging ich wieder in den Ballsaal, da ich die Hoffnung hatte sie dort zu finden.
„Raven, da bist du ja. Ich habe dich schon überall gesucht, es wird Zeit, dass du bekannt gibst wer die Glückliche ist, … obwohl es schon jeder weiß, … man Raven, ich könnte vor Glück platzen.“, sagte Marcus zu mir. War klar, dass gerade er es kaum erwarten kann und was bildete sich der überhaupt ein.
Meine Augen glitten über die Menge und entdeckten auch das, was sie gesucht hatten. Siena hatte wieder ihre Maske angezogen, doch bei genaueren hinsehen, erkannte man dass sei geweint hatte.
Ein König kann auch spontan sein. Dachte ich mir.
„Du hast recht, Marcus. Es wird Zeit meine Verlobung bekannt zu geben.“, lächelte ich ihn an und ging aufs Podest. Mein Blick war immer noch auf Siena gerichtet, die sich langsam Richtung Ausgang bewegte.
Jetzt oder nie!
„Meinen verehrten Gäste. Ich freue mich sehr, sie alle hier begrüßen zu dürfen.“, begann ich meine Rede und zog mir dabei die schwarze Maske aus. Siena war stehen geblieben und hatte sich zu mir gedreht. „Wie viele von ihnen wissen, habe ich mit in den letzten Wochen eine Frau gesucht. Ich muss zugeben, dass ich erst dachte, dass mir die Entscheidung nicht leicht fallen würde. Doch nach mit jeder Frau, die ich traf wurde ich mir sicherer und nach dem ersten Tanz, stand es für mich fest, das ich die Frau, mit der ich eine Leben lang zusammen sein möchte, nicht in der letzten Woche getroffen hatte, sondern vorher.“
Mein Blick glitt kurz zu Elena, der man deutlich ansehen konnte, dass sie sich angesprochen fühlte. „Aber ich hatte mich wie ein absoluter Idiot verhalten und hatte sie dadurch sehr verletzt. Und wissen Sie, ich kam mit der Situation nicht klar, dass sie mich nicht wollte, weshalb ich auch meine Gefühle ausgestellt hatte.“
Elena verstand noch nicht, dass sie gar nicht gemeint war, doch zum Glück verstand Siena, dass es um sie ging. Ihre wunderschönen blauen Augen schauten mich an und ich sah, dass sie wieder die Tränen in den Augen hatte.
„Deswegen will ich bei ihr entschuldigen, flehe sie an das sie mir verzeiht, denn ich kann mir einfach kein Leben mehr on sie vorstellen und ich will es auch gar nicht, den es war schon schlimm genug, dass sie die letzten Wochen nicht bei mir war…“, bei meinen letzten Worten schaute ich zu der Stelle, wo Siena gestanden hatte, doch sie war nicht mehr da.
„Ich hoffe Sie haben weiterhin noch viel Spaß. Wenn Sie mich entschuldigen würden, ich muss meine Braut suchen.“, sagte ich charmant und die meisten fingen an zu lachen.
Mit schnellem Schritt ging ich von der Bühne zu Brian. „Brian, wo ist Siena?“, fragte ich ihn. „Keine Ahnung, bei deinen letzten Worten ist sie dort zu Tür gelaufen.“, erklärte er mir und deutete mit dem Finger zu einer Tür. Ich bedankte mich bei ihm und ging dann zu Tür.
Sofort vernahm ich ihren wunderschönen Duft, der was ungezämtes und freies hatte. Nach fünf Minuten fand ich sie. Siena saß auf einer Treppe und hatte ihr Gesicht in ihren Händen versteckt. Anscheinend hatte sie mich nicht bemerkt, denn als ich genau vor ihr stand, schaute sie auf und erschrak sich.
Ihre Augen war stark gerötet vom weinen und in ihrem Gesicht war das deutliche Zeichen von Schmerz zu sehen. „Bitte Siena, schau mich nicht so an.“, flehte ich sie an, da ich damit nicht umgehen konnte, wenn sie litt.
Sie stand auf und war auf Augenhöhe mit mir, da sie auf der Treppe stand und schrie mich an: „Wie soll ich dich den angucken, du dämlicher Idiot … Ich hatte dir noch vor zwanzig Minuten gesagt, dass ich dich liebe, du hast deutlich gezeigt, dass es dir scheiß egal ist und dann kommst du mit so was! Was stimmt eigentlich mit dir nicht?“
Wenn mein Herz ihr noch nicht schon vorher komplett gehört hätte, wäre es spätestens da, komplett in ihren Besitz gekommen. In diesen Moment konnte mich nichts mehr halten. Ich ging den einen Schritt auf sie zu, der uns trennte, nahm sie ihn meinen Arm und drängte meine Lippen auf ihre.
Nach einem kurzen Zögern, legte sie ihre Arme in meinen Nacken und erwiderte den Kuss. In meinem Inneren war eine wahre Gefühlsexplosion, da es sich verdammt gut anfühlte, sie nach langem endlich wieder in meinen Armen zu halten.
Ich löste mich von dem Kuss, aber ließ sie nicht los und lehnte meine Stirn an ihre „Bitte … Bitte werd meine Frau. Ich kann nicht ohne dich. Seit der Party in der du mich gerettet hast, vor den ganzen Mädchen, denke ich nur noch an dich. Du hast es geschafft, dass ich mit meinen Brüdern streite und sogar das ich mich so sehr in die verliebe, dass ich meine Gefühle ausschalte, aber du bist die Person, die mein Anschaltknopf ist … und wenn du mich noch mal verlassen würdest, könnte ich das nicht überleben.“, flüsterte ich.
„Ich werde dich nicht verlassen, versprochen“, flüsterte sie zurück, wobei sie die Augen geschlossen hatte. „Danke“, antwortete ich ihr und legte meine Lippen ganz sanft auf ihre. Dieses mal erwiderte sie sofort den Kuss und ich wusste nicht wie lang wir dort gestanden haben, aber eins wusste, ab diesem Abend fing die beste und glücklichste Zeit meines Lebens an.
Bitter hinterlasst Kommis :)
Siena
Später am Abend verkündete Raven, dass er mich heiraten würde. Wegen meines Glücks merkte ich gar nicht, dass mir einige Mädchen Todesblicke zuwarfen.
Raven und ich verschwanden sehr früh vom Ball, doch vorher hatten wir uns noch von den anderen verabschiedet und ihnen gesagt, ich würde bei Raven bleiben. Wir beide hatten so ein Dauergrinsen auf dem Gesicht, was irgendwie nicht weg gehen wollte.
„Weißt du, ich bin gerade das glücklichste Wesen auf dem gesamten Planten.“, grinste Raven mich an. Ich wusste nicht wieso, aber ich fand seine Worte super süß und deswegen hatte er sich einen Kuss verdient.
Eigentlich sollte es ein kleiner Kuss werden, aber Raven lies mich nicht mehr los. Er drängte mich zu einer Tür, öffnete sie und schob mich rein, ohne den Kuss zu unterbrechen. Seine Hände glitten zu dem Verschluss meines Kleides und fuchtelten dort eine ganze Weile rum, da das Kleid hinten sehr stramm mit Schnüren befestigt war.
„Ich will eins mit dir sein, Siena. Es hört sich vielleicht komisch an, aber ich wollte es schon so lange.“, sagte er in unseren Kuss. Ich wollte es auch schon die ganze Zeit, aber irgendwie war nie der richtige Zeit Punkt gewesen. Dieser Moment, war der richtige Zeitpunkt, doch dieser Idiot kam mit meinem Kleid nicht klar, was mich zum schmunzel brachte.
„Schatz, du siehst wunderschön in diesem Kleid aus, aber würdest du mir verzeihen wenn ich es kaputt mache, denn ich komm mit dem blöden Ding nicht klar.“, sagte er etwas genervt, was mich wieder zum schmunzel brachte. Meine Hände glitten hinter meinen Rücken und öffneten es mit Leichtigkeit.
Solange ich mich aus meinem Kleid schälte, zog Raven sein Anzug aus. Als sein Oberkörper frei war, hätte ich fast angefangen zu sabbern. Raven hatte so einen verdammt heißen Körper. Sofort streckte ich meine Hände aus, um sein atemberaubendes Sixpack anzufassen, was ihn dazu brachte schief zu lächeln.
Wider legten sich seine Lippen auf mein und drängte mich zu Bett. „Ich sollte dir vielleicht noch sagen, dass ich Jungfrau bin.“, sagte ich so ganz neben bei, als wäre das total egal. Sofort unterbrach er den Kuss und schaute mich schockiert an. „Was?“, blaffte ich ihn an.
„Nicht, ich bin nur überrascht, dass du noch schwerer zu knacken bist als ich dachte.“, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. „Bild dir bloß nichts drauf ein.“, sagte ich zu ihm und zog ihn wieder runter.
Es war die schönste Nacht meines Lebens. Ich hatte schon viel Gutes über Sex gehört und hatte auch eine gewisse Vorstellung, doch der Sex mit Raven hatte meine Erwartungen bei weitem übertroffen.
…………………………………………..
Zwei Wochen war ich bei ihm geblieben, doch dann musste ich nach Hause um meine Sachen zu holen. Die Hochzeit würde in drei Wochen sein, da mein Vater wollte, dass ich volljährig war, wenn ich heirate und mein Geburtstag eine Woche vor der Hochzeit war. Zu meinem Glück konnte ich alle überreden die Hochzeit klein zu halten, obwohl hundert Gäste auch nicht gerade wenig war.
…………………………………………….
Meine Hochzeit war der schönste Tag meines Lebens. Es war ein Traum in weiß und blutrot. Von den Flitterwochen will ich erst gar nicht anfangen.
Das Leben in Chicago war gar nicht so schlecht, wie ich anfangs vermutet hatte. Raven hatte mehr Zeit, als erwartet für mich und ich hatte mich mit einigen Schattenmädchen angefreundet, die ganz in der näh von Raven wohnten.
……………………………………………..
Die Zeit verging und nach fünf Jahren war unser Glück noch nicht verschwunden, ganz im Gegenteil es wurde sogar noch größer.
Es war unser fünfter Hochzeitstag, doch weil ich mich nicht so wohl fühlte, war ich vormittags bei Arzt, mit Raven war ich erst zur Mittagsstunde verabredet.
Der Arzt sagte mir etwas, was mein komplettes Leben veränderte. Ich fing an zu weinen: „Das … das kann nicht … sein … ich bin doch noch … noch zu jung …. zum streben.“, schluchzte ich.
Schnell verließ ich die Praxis und fuhr nach Hause. Ich stürmte ins Besprechungszimmer komplett aus der Puste und kurz vorm heulen, aber was ich komplett vergessen hatte, dass Raven eigentlich eine wichtige Sitzung hatte. „Was ist passiert, Schatz?“, fragte er und schaute mich mit sehr besorgter Mine an.
Raven
Natürlich schickte ich alle raus, als Siena so in das Besprechungszimmer kam. Ich sah ihr sofort an, dass sie kurz vorm weinen war. „Schatz, was ist passiert?“, fragte ich sie uns zog sie in meine Arme. „Mein Leben ist vorbei. Ich bin so gut wie tot.“, weinte sie an meiner Brust. Ich drückte sie etwas weg von mir, um ihr in die Augen zu sehen.
„Wie meinst du das?“ Das konnte doch nicht war sein, wollte sie mir gerade sagen das sie streben würde. Mein Kopf begann an zu rotieren, sie konnte mir doch nicht schon nach fünf Jahren genommen werden.
„Es ist schrecklich, Raven … ich bin schwanger!“, schluchzte sie. Auf einmal war mein Kopf leer. Es brauchte einige Zeit, bis mein Verstand alles registriert hatte. „Du … bist … schwanger?“, fragte ich zögernd und Siena nickte. „Und … was … ist … dran … schlimm?“, fragte ich genau so zögernd.
Siena wurde plötzlich sauer. „Was dran schlimm ist? Raven, das ist für mich wie sterben! Ich bin nicht bereit Mutter zu werden. Außerdem bin ich auch zu jung. Kinder kriegen in zwanzig Jahren vielleicht, aber doch nicht jetzt. Und außerdem glaub ich kaum, dass du scharf drauf Vater zu werden und Windeln zu wechseln.“ Sie hatte das gesagt, was mein Kopf noch nicht so ganz realisiert hatte.
Ich wurde Vater.
„Siena, das ist wunderbar, wir werden eine richtige Familie. … Verdammt, du bist schwanger.“, freute ich mich. Wieder nahm ich sie in den Arm und hob sie dabei hoch. Es kam schon ziemlich unerwartet, da wir überhaupt noch nicht über Kinder geredet hatten, trotzdem wäre ich fast vor Freude geplatzt.
„Das ist nicht wunderbar. Wenn ich jetzt Mutter werde, werde ich eine schlechte Mutter sein, also …“, weinte Siena, doch ich unterbrach sie: „Doch Siena, das ist wunderbar … du musst dir keine Sorgen machen. Ich bin mir sicher du wirst eine großartige Mutter sein. Jedes Kind der Welt könnte sich glücklich schätzen, wenn es so eine Mutter wie dich hätte.“
„Sicher?“, fragte sie nach einer Weile. Ich nickte eifrig und konnte nicht anders als meine Lippen auf ihre zulegen. „Wir schaffen das.“, versicherte ich ihr.
…………………………………..
Siena stand die Schwangerschaft. Es stimmte, dass Schwangere sehr attraktiv seien. Sogar mit ihren Stimmungsschwankungen und ihrer neuen, seltsamer Essgewohnheit kam ich klar.
Es war nur noch eine Woche bis zum Geburtstermin. Wir lagen im Bett, wie jeden Abend las Siena ein Buch und ich streichelte ihren Bauch. Sie hatte sich immer noch Sorgen gemacht eine schlechte Mutter zu werden, aber ich konnte sie ihr ausreden.
„Weißt du Schatz, du hast mich mit vier Taten zum glücklichsten Wesen der Welt gemacht.“, sagte ich ihr und küsste ihren Bauch. Ihr Blick ging vom Buch weg und ging auf mich. „Wie, vier?“, „erst, als du mich auf der Party gerettet hast, vor fünf Jahren, dann, als du mir am Abend des Balles gesagt hast, du würdest mich nie verlassen, dann noch das du mich geheiratet hast und zu guter letzt, als du mir gesagt hast, dass ich Vater werde.“
Ihre Hand legte sich auf meine Wange und in ihren Augen erkannte ich sehr viel Liebe, die mir galt.
………………………………….
Mein Handy hatte geklingelt, mitten in einer Ratssitzung. Es war nur eine SMS von meiner Mutter, doch trotzdem öffnete ich die Nachricht, da sie mir ja meine Mum geschickt hatte.
Siena liegt in den Wehen und die Fruchtblase ist geplatzt. Dein Kind kommt!
„Verzeiht mir, aber ich muss los, ich werde nämlich jetzt Vater.“, teilte ich den Ratsmitgliedern mit und stürmte aus dem Raum.
Natürlich musste ich noch ihm Stau stehen, weswegen ich auch die Geburt meines Sohnes verpasst hatte. Aber ich kam noch rechtzeitig, um ihm die Nabelschnurr abzuschneiden.
Mein Sohn Adrian.
Mit dem Kind ihm Arm ging ich zu Siena. Man sah, dass die Geburt ansträngend für sie war, trotzdem versuchte sie es zu überspielen. „Das hast du toll gemacht, Schatz.“, flüsterte ich ihr zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
Behutsam legte ich Adrian in ihre Arme. „Hey mein Kleiner.“, sagte sei sehr leise zu ihm, „Du siehst ja aus wie dein Vater.“ Ihr Blick ging wieder auf mich. Wir schauten uns einfach nur an, ohne was zu sagen.
„Bring ihn wieder zurück, ich bin sehr müde und muss mich ausruhen.“, kam es von ihr, mit einer sehr erschöpften Stimme und gab mir wieder Adrian. „Ich bring ihn nur schnell weg und komm dann wieder.“, flüsterte ich und ging aus dem Zimmer.
„Du machst mein Leben perfekt, kleiner Mann.“, flüsterte ich meinem Sohn zu, während ich den Flur entlang ging. Wenn es möglich wäre, würde ich vor Stolz platzten. Ich war stolz auf meinen scheinbar perfekten Sohn und auf meine fantastische Frau, ohne die mein Glück gar nicht möglich gewesen wär.
Adrian übergab ich einer Krankenschwester und eilte wieder zu meiner Frau. Sachte klopfte ich an die Tür doch niemand antwortete, deswegen trat ich einfach ein. Mein Blick glitt durch das Zimmer. „Siena?“, doch keiner antwortete, dass Zimmer war leer.
Mir war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, dass ich mein Frau vor zehn Minuten, dass letzte Mal gesehen hatte.
Wie schnell mich das Glück doch verlassen hatte.
*So Leute, das Buch ist zu Ende. Ich hoffe es hat euch gefallen und dass ihr Spaß am Lesen hattet. Ich weiß noch nicht genau wann ich damit anfange, aber es wird zwei weiter Teile geben von „du heiratest“.
Ich bedanke mich auch für jedes Herzchen und Kommi, dass ihr dem Buch gegeben habt und hofft, dass ihr dann auch die nächsten Teile von „Du heiratest“ lesen werdet.
LG eure Jeffy *
Tag der Veröffentlichung: 26.05.2013
Alle Rechte vorbehalten