Zuerst möchte ich einmal nur anmerken das dieses Buch ein etwas älteres Werk und vor allem noch nicht vollendetes von mir ist, aber ich gebe mir die größte Mühe es so schnell wie möglich weiter zu schreiben und es zu beenden.
Die Geschichte Spielt in einem frei erfundenen Land und die Namen der Sädte sind vollkommen frei ausgedacht ^^ Falls Ähnlichkeiten mit Eragon auftreten sollten sind diese auf jeden Fall nicht beabsichtigt bzw. geklaut, Es könnten nur ähnliche Handlungen vorkommen ...
Falls jemand ein Vorstellung des Landes vorzieht kann sich gerne Beschweren und ich lade noch die dazugehörige Karte dazu mit in das Buch hoch ^^
Viel Spaß beim Lesen :)
>> Pass bitte gut auf sie auf. Sie ist die Zukunft unseres Volkes. << Sie drückte ihm die Hand des kleinen Mädchens in seine, von der Arbeit, ganz rauen Hände und steckte ihr die Schatulle in den Reisebeutel. Unwirsch wischte sie sich die Tränen weg und sprach den Segen über die beiden.
>> Mögen die Sterne über euch wachen. << Er verbeugte sich und sie nickte ihm zu. Dann verschwand sie mit wehendem Kleid durch den Torbogen. >> Mögen die Sterne über euch wachen. << murmelte er leise vor sich her und machte sich auf den Weg zu den Stallungen. Von all dem schien das Mädchen rein gar nichts mit zu bekommen, denn es lies sich wie in Trance nur hinter sich herziehen. In den Stallungen angekommen sattelte er in Ruhe sein Pferd, packte die Satteltasche mit genügend Proviant für die lange Reise voll und hob das Kind auf den Sattel. Dann schnappte er sich die Zügel und führte Pferd und Kind aus der königlichen Stadt hinaus. Am großen Weg angekommen, schwang er sich auf den Sattel, schob das Kind vor sich, so das es nicht hinunter fallen konnte und gab dem Pferd die Sporen.
>> Wo reiten wir hin großer Bruder ? << fragte die kleine unsichere Stimme des Mädchens. >> Großer Bruder ? << dachte er. Danach fiel ihm alles wieder ein. >> Wir reiten in ein kleines ganz niedliches Dorf in Antrophia. Dort wohnen wir. Wir haben bloß gerade einen Urlaub bei deiner Tante gemacht, falls du dich daran erinnerst. << Das Mädchen nickte. >> Ja stimmt. Ich freue mich schon auf zu Hause. << Sie fing an ein Liedchen zu summen, wobei ihre Stimme so wundervoll klar und schön klang, dass ihm ein Schauer über den Rücken lief.
Allain schlug die Augen auf. Irgend etwas war anders, aber sie wusste einfach nicht was. Sie wusste nur, das sie höllische Kopfschmerzen hatte und ihr ganzes vorheriges Leben, bis jetzt, war wie ausgelöscht. Sie wusste ein paar wichtige Dinge, wie, das ihre beste Freundin Maya hieß, das sie einen großen Bruder hatte, der mit ihr im Haus wohnte, und noch anderes .Sie stand auf und ging zum Kleiderschrank um sich etwas gescheites raus zu suchen, denn in einem weißen Nachthemd konnte man ja schlecht nach dem Problem forschen.
Endlich fand sie was sie suchte. Ein schwarzblaues Oberteil und dazu eine graue Dreiviertelhose. Sie ging zu ihrer Waschecke um sich frisch zu machen, als sie auf einmal merkte was das Andere war.
Ein riesiges schwarzes Mal oder auch ein Tattoo, sie wusste es nicht genau, schlängelte sich vom Bauchnabel über den Rücken bis zur nächsten Schulter. Was für eine Form es hatte konnte sie nicht erkennen den der Hauptteil war auf dem Rücken abgebildet. Sie konnte nur zwei Schwanz ähnliche Striche und zwei kleine Spitzen wie von einem Flügel erkennen.
>> OK so langsam geht das aber zu weit. Erst vergesse ich was in meinem Leben passiert ist und jetzt auch das noch ! Am besten ist es wenn ich zu Elia gehe, der weiß bestimmt was das ist. Vielleicht kann er mir ja auch sagen warum ich auf einmal alles vergessen habe.<< Sie flocht ihre langen schwarzen Haare zu einen Zopf und lauschte an der Tür ihres großen Bruders. Glücklicherweise schlief er noch. Ihre Eltern lebten nicht mehr, warum hatte ihr keiner erzählt. Allain machte die Haustür hinter sich zu und betrat den etwas längeren Weg Richtung Zarab.
Als sie nun nach einer guten Stunde angekommen war, sah sie nicht Elias Haus sondern nur einen verkohlten Trümmerhaufen. Schreckensbleich und mit Tränen überströmt wühlte sie in den Trümmern herum, um nach eventuellen Menschlichen Überresten zu suchen. Sie rief mehrere male seinen Namen, aber vergebens. Nach einer weile gab sie es auf und setzte sich erst einmal auf einen Stein, um sich auszuruhen. Erst nach einer kurzen Pause fiel ihr ein, das sie ja mal Maya ,ihre beste Freundin, fragen könnte was hier eigentlich passiert war.
Mayas Haus stand am Rande des Dorfes. Es war schlicht, mit grauer Mauer und einer etwas neueren Holztür. Aber es hatte einen wunderschönen Garten mit allen möglichen wunderschön, duftenden Blumen und Kräutern, die man zum Tee kochen und heilen benutzen konnte. Als Allain endlich angekommen war, sah sie das es unbeschädigt war. Erleichtert ging sie zur Tür und klopfte.
Eine völlig erstaunte Maya öffnete die Tür, und als diese nun endlich begriff wer da stand stieß sie einen so lauten Freudenschrei aus als hätte sie Allain seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Sie umarmten sich und dann schob Maya sie in die Küche und gab ihr erst mal einen Tee. Als sie sich beide gesetzt hatten mit den warmen Teetassen in der Hand fragte Maya
>> Sag mal wo warst du denn die letzten 3 Wochen über?! Du hast dich gar nicht von mir verabschiedet und Elia auch nicht, dieser alte Kauz. Mensch ich hab mir sorgen gemacht !<< verwirrt antwortete Allain >> Frag mich mal was leichteres. Ich habe keine Ahnung wo ich war und was ich gemacht habe. Ich habe keine Ahnung wer meine Eltern sind, wer ich bin, warum überhaupt meine Erinnerungen gelöscht wurden ! Und ich weiß auch nicht wo Elia ist, oder warum sein Haus abgebrannt ist. Ich habe gehofft das du die Antwort auf viele meiner Fragen hast. << Völlig erstaunt nahm Maya erst einmal einen Schluck aus ihrer Tasse >> Wie jetzt ? Du weißt nicht wie dein Leben vorher war und wer deine Eltern sind ? Warum sein Haus abgebrannt ist habe ich auch nicht heraus gefunden. << >> Bitte Maya. Hilf mir. << rief Allain verzweifelt und nahm ein paar Schlucke aus ihrer Tasse
Als beide Tassen leer waren gingen sie hinaus, zum Pferdestall von Maya. Drinnen war es schön warm und gemütlich und als Maya die Tür hinter sich geschlossen hatte kam aus der Ecke zweimal ein Pferdewieren. Sie gingen in die Richtung, und als sie angekommen waren standen da zwei Pferde. Ein weißes und ein schwarzes. Freundlich gab Maya dem weißem Pferd einen Klaps auf den Hals. >> Das ist Wirbelwind auf dem werde ich reiten. << Sie zeigte auf das schwarze Pferd. >> Und diesem Hengst hab ich noch keinen Namen gegeben, denn er ist mir gestern erst zugelaufen. Er war vollkommen verstört und verängstigt, so als hätte er ein Monster gesehen. Du darfst ihm gerne einen Namen geben und ihn behalten wenn du willst, denn eigentlich brauche ich kein zweites Pferd. Mir reicht Wirbelwind vollkommen aus. << Allain blickte erstaunt zu ihr auf.
>> Meinst du das ernst? Du hast doch noch nie irgend etwas verschenkt was dir was nützen könnte aber wenn du ihn nicht willst nehme ich ihn gerne, denn ein Pferd kann ich mir einfach nicht leisten. << >> Das freut mich. Aber jetzt haben wir keine Zeit für Plaudereien. Wir müssen Elia finden. << Sie griff nach zwei Satteln und dem dazugehörigen Zaumzeug und gab es Allain. >> Hier. weißt du wie man ein Pferd Sattelt? << >>Ja. Ich denke schon. Ich habe bei dir ja oft genug zugeschaut. << Sie nahm den Sattel entgegen und befestigte ihn perfekt am Körper des Hengstes. >> Na also geht doch. Jetzt muss ich mir bloß noch einen Namen für dich ausdenken. << Eine weile überlegte sie, aber dann viel ein sehr hübscher Name ein. >> Wie wäre es wenn ich dich Zhao nenne. Das ist doch ein schöner Name oder? << >> Also mir gefällt er und ich glaube Zhao auch. << Der Hengst wierte vergnügt und trat unruhig von einem Bein auf das andere.
>> Ich glaube wir müssten uns mal auf den Weg machen. Zhao laufen schon die Hufe heiß. <<Sie schwangen sich auf die Pferderücken und ritten in einem Halsbrecherischen Tempo Richtung Luma.
Nach dem sie eine weile geritten waren wurden die Pferde langsamer und Allain erblickte den Wald, der ihr sagte das sie die Hälfte bereits geschafft hatten. Sie drehte sich um und fragte Maya >> Können wir erst einmal eine Pause machen? Die Pferde haben bestimmt Durst und ich muss mir mal die Füße vertreten. << >> Klar warum nicht. Mir tut auch schon der Rücken weh. <<
Sie Stiegen ab und führten ihre Pferde zum einem Bach, die dann dort in ruhe tranken. >> Ich geh mich mal ein bisschen umschauen. Finde diesen Ort hier irgend wie interessant. Könntest du derweilen auf Zhao aufpassen? << Klar kann ich machen. Aber bleib bitte nicht so lange, denn es wird bald dunkel und es ist noch ein Stückchen bis Luma << >> OK. Ich bin vor Sonnenuntergang wieder da. <<
Allain folgte einen kleinen Trampelpfad, den sie entdeckt hatte bis zu einer großen Lichtung. Als auf einmal ein kleines fiepen ihre Aufmerksamkeit erweckte. Sie suchte nach dem Tier das diesen Laut eventuell erzeugt haben könnte, fand aber keins. Sie wollte wieder gehen und das fiepen ignorieren. Aber es wollte ihr nicht gelingen. Irgendwann rief sie nach dem Tier.
>> Hallo! Wo bist du denn du kleiner Schmarotzer. Komm doch raus! Ich will dir nichts tun! << Ein lauter Rums ertönte, als ein schwarzes Eidechsenartiges Tier von einem Baum fiel, so groß wie ein frisch geborenes Kalb. >> Huch ! << Beim näheren betrachten fiel ihr auf, das es lauter Schuppen, Flügel und einen langen Hals hatte. Es reckte den Kopf und schaute Allain mit ihren großen gelben Augen an. Dann machte es ihr Maul auf und steckte die gespaltene Zunge heraus. Zu Allain erstaunen sprach auf einmal in ihrem Kopf eine Stimme >> Allain! Du bist endlich zurück gekommen. Ich hatte schon gedacht du lässt mich hier alleine herum sitzen damit ich bis an mein Lebensende auf dich warten muss. Denn der blöde Zhao ist ja wieder mal abgehauen. << Allain riss die Augen auf und ließ sich auf dem weichen Waldboden fallen. Mit bleichem Gesicht fragte sie die Echse >> Wer, wer bist du eigentlich? Ich weiß gerade gar nicht worum es geht. Sag mir einfach wer du bist, woher du mich kennst und woher du alles weißt. << Erstaunt fragte die Echse >> Du weißt nicht wer ich bin? Nun ja ich bin dein Drache. Du hast mir den Namen Zelouet gegeben. Ich bin vor drei Wochen geschlüpft und du hast mich aufgenommen. Ich lag ungefähr hundert Jahre in meinem Ei und habe auf dich gewartet<<
Eine Weile war es still dann rollte sich Zelouet gekränkt zusammen und wiederholte betrübt >> Du weißt echt nicht wer ich bin? << Als sich Allain sicher war das ihre Stimme ihr gehorchen würde sagte sie >> Nein. Tut mir leid, aber bitte sei jetzt nicht traurig. Es gibt einen Grund warum ich mich nicht mehr an dich erinnere. Jemand hat meine Erinnerungen an die letzten Wochen ausgelöscht und deshalb weiß ich nicht wer du bist. << Erfreut hob Zelouet den Kopf. >> Oh. Deswegen kennst du mich nicht mehr.
Aber nur ein kleiner Tipp, es reicht wenn du denkst was du mir sagen willst. Ich höre das dann. Ich denke auch das Elia dir bei diesem „Erinnerungs-“ Problem helfen kann. Er hat mir eine Nachricht zukommen lassen, das es ihm gut in Luma geht. Er musste ja nach Luma weil die Dämonen sein Haus abgebrannt haben. << entsetzt riss Allain die Augen auf. >> Dämonen ?! Wieso haben Dämonen sein Haus nieder gebrannt. Wozu hat dieses Dorf eigentlich einen Magier, wenn er sie nicht einmal die Dämonen vertreiben kann ?! Das kann doch nicht war sein ! Geht es ihm gut ? <<schrie sie aufgebracht. >> Kein Grund zur Sorge. Es geht ihm gut. Er hat das kommen von ihnen schon rechtzeitig gespürt und ist aus Zarab geflohen. Leider kann ich dir nicht sagen warum sie ihn jagen. << Allain seufzte erleichtert. >> Ah danke. Ich dachte schon er wäre tot. << Sie streckte die Hand nach Zelouet und kraulte sie unter dem Kinn wie eine Katze. >> Wir müssen jetzt wirklich los. Ich komm sonst noch zu spät zu Maya. Kriech schnell in meinen Rucksack. Da müsstest du noch hinein passen. Aber bitte gib keinen Laut von dir. Wir wollen doch nicht das Maya wieder geht und mich alleine nach Luma reiten lässt, nur weil du dich bewegt, oder einen Muks von dir gegeben hast. << Allain hielt ihr den Rucksack auf und Zelouet kroch hinein und machte es sich gemütlich. >> OK. Ich halte mein Maul. << Dann ging Allain mit Zelouet im Rucksack wieder zurück zu Maya und den beiden Pferden.
>> Na endlich. Da bist du ja! << Sagte Maya genervt.
>> Wieso ich hab doch gesagt, das ich erst vor Sonnenuntergang wieder da bin. << >> Siehst du die Sonne? Sie ist schon untergegangen, und als wir hier ankamen war es schon Nachmittag.<< gestikulierte sie. >>Tut mir Leid das ich dir sorgen gemacht habe, lass und jetzt nicht weiter diskutieren. Wir müssen doch noch vor Mitternacht in Luma ankommen sonst schließen die Tore. << meinte Allain und war selbst überrascht das sie so was wusste. Dann schwangen sie sich wieder in die Sattel und ritten weiter.
Es war etwa kurz vor Mitternacht, als die drei vor den Toren Lumas ankamen. Es war ein langer und auch langweiliger ritt. Aber zum Glück hatte Allain während dessen herausgefunden wie sie in Gedanken mit Zelouet reden konnte und hielt mit ihr ein kleines Gespräch. Aber sie wurde unterbrochen, weil die Wachen vor dem Tor die Lanzen kreuzten.
>> Name und Heimatstadt !<< rief einer der Wachen am Tor zu Allain und Maya. >> Mein Name ist Allain und ich komme zusammen mit meiner Freundin Maya aus Zarab. Wir wollen hier nur ein paar Nächte bleiben, dann reisen wir wieder weiter.<< berichtete sie und die Lanzen lösten sich voneinander, als der andere die Steckbriefe durchgegangen ist und sie wurden eingelassen. >> Du, ich weiß wo wir heute Nacht schlafen könnten. Eine gute Freundin von mir besitzt hier ein kleines Wirtshaus mit Gästezimmern. Sie wird bestimmt noch eins frei haben.<< sagte Maya begeistert.
>> Gut. OK ich weiß wen du meinst. Ich weiß auch wo das ist. Du kannst ja schon mal fragen gehen. Ich gehe derweilen die Pferde in einem Stall unterbringen.<< Allain nahm beide Zügel in die Hand und lief mit Wirbelwind, Zhao und Zelouet, die noch im Rucksack saß, zu einem Stall der am wenigsten von der Stadtmauer entfernt war und leinte die beiden Pferde an. Dann lief sie zum Tor und verließ, unter dem Vorwand sie hätte etwas auf dem Weg verloren, die Stadt und ging zu dem nahe liegenden Wald. Sie setzte den Rucksack ab und Zelouet kroch erschöpft heraus. >>Tut mir leid wegen den Strapazen und dem Geholpere, das du ertragen musstest aber anders ging es ja nicht.<< sagte Allain mitleidig zu Zelouet während sie sich hin hockte und das Drachenmädchen unter dem Kinn kraulte. >> Nicht so schlimm. << antwortete sie müde, >> Es war ja hoffentlich das erste und letzte mal. << Nach diesen Worten rollte sie sich zusammen und schlief ein. Allain flüsterte noch kurz
>> Gute Nacht << dann ging sie wieder Richtung Stadt.
In dem Gasthaus angekommen fragte Maya Allain sofort ob denn alles geklappt hat. >> Ja, die Pferde sind untergebracht und haben fressen und trinken und genug Stroh zum schlafen. Hast du dich denn um die Zimmer gekümmert? <<
>> Ja. Es geht alles klar. Wir schlafen in einem Zweibettzimmer. Unsere Sachen sind schon oben. Sie hat uns noch zu einem Mitternachtsessen eingeladen. << berichtete Maya voller stolz und beide gingen Richtung Speisesaal wo doch für diese Zeit noch ziemlich viel Lärm war. Als beide eintraten wurde es mit einem mal ganz still und alle glotzten Allain und Maya an als wären sie Monster. Maya wies vorsichtig zu einem Tisch an dem eine schlanke Frau mit langem Braunem Haar, bernsteinfarbenen Augen und gut gebräunter Haut saß und einen Becher in der Hand hielt. Erst als Allain sich gesetzt hatte fingen die Leute langsam wieder an ihr Gespräch auf zu nehmen und sie war erleichtert die vielen Blicke los zu sein.
>> Warum waren die auf einmal so leise? << fragte Allain Maya leise. >> Ich weiß es auch nicht. Um so besser ist es wenn wir Elia so schnell wie möglich finden. Ich denke er weiß darauf eine Antwort. << sagte Maya etwas lauter, so das die Frau am Tisch sie auch hören konnte. >> Ich weiß in welchem Haus Elia sich gerade befindet, aber ich denke ihr solltet ihn heute nicht mehr aufsuchen. Er schläft bestimmt schon. Lasst uns erst einmal was essen. Ihr seid doch bestimmt sehr hungrig von eurer langen Reise bis hier her. << Erst nach dem letzten Satz bemerkte Allain das es Silvi sein musste, die da mit ihnen sprach und stand auf, um ihr die Hand zu schütteln. Der Händedruck wurde von ihr erwidert und sie setzte sich wieder hin. Dann kam der Ober mit einen Tablett worauf zwei dampfende Teller mit Rührei und Brot standen.
>> Mhh. Das ist sehr lecker. So ein gutes Rührei hab ich ja noch nie gegessen. << sagte Allain begeistert, als sie sich die erste Gabel in den Mund geschaufelt hatte. >> Kein Wunder. Es ist ja auch das beste Rührei in ganz
Antrophia. << sagte Silvi lächelnd, als sie sah wie Allain sich eine Gabel nach der anderen in den Mund stopfte.
Nach dem sie nun endlich satt waren fragte Allain aufgeregt, warum die Leute denn auf einmal so leise geworden sind als sie und Maya das Speisezimmer betraten. >> Tja das weiß ich leider auch nicht. Wahrscheinlich waren sie so leise geworden, weil sie euch hier noch nie gesehen haben und waren einfach nur neugierig. << >> Ach so. Ich dachte ich hätte in meiner Vergangenheit hier irgendetwas gemacht, was sie verängstigt hat. << >> Wie kommst du denn da drauf? << fragte Silvi erstaunt >> Naja irgendjemand oder auch ich selber, das weiß ich noch nicht, hat meine Erinnerungen von meinem ganzen bisherigen Leben einfach ausgelöscht. Als wären sie nie da gewesen. Es ist wie ein Filmriss. << >> Ach so ist das. Und deshalb willst du zu
Elia. << >> Genau, aber jetzt bin ich müde. Ich möchte gerne ins Bett. << sagte Allain gähnend >> Oh. Ok. Unser Zimmer liegt im ersten Stock. Es ist die Nummer zwölf .Deine Sachen liegen schon auf deinem Bett. << meldete sich nun auch mal Maya >> Danke. << >> Ich bleib noch ein bisschen hier, denn ich möchte gerne noch ein bisschen mit Silvi plaudern. Du brauchst also nicht auf mich zu warten <<
>> Na dann. Gute Nacht. << Mit diesen Worten verließ sie den Speisesaal. Sie lief eine kleine Holztreppe hinauf und fand sich in einem kleinen Gang wieder, an den geschätzte 15 Zimmer grenzten. Sie suchte die Nummer zwölf und öffnete die Tür. Das Zimmer war karg möbliert und es gab nur ein Waschbecken, zwei Betten und einen kleinen Kleiderschrank. Aber für die wenigen Tage die sie hier bleiben würden, reichte es vollkommen aus. Erschöpft legte Allain sich ins Bett, das ihrer Meinung nach sehr gemütlich war und schlief dann auch sofort ein.
Am nächsten Morgen ging Allain und Maya zusammen hinunter in den Speisesaal, der dieses mal noch sehr leer war. Sie wurden wieder von Silvi am selben Tisch wie an dem Abend erwartet. >> Guten morgen ihr zwei. Seid ihr auch ausgeschlafen, denn du siehst noch ziemlich müde aus Allain. << begrüßte sie die beiden freundlich. >> Naja. Eigentlich bin ich ja auch Langschläfer, aber wir haben heute viel vor, weswegen ich ausnahmsweise mal eher aufgestanden bin. << sagte Allain schläfrig. >> Na dann. Lasst es euch schmecken. <<
Nachdem sie fertig gefrühstückt hatten und Silvi ihnen den Weg zu Elias Haus beschrieben hatte gingen sie los um ihn aufzusuchen. Theoretisch war es ja ein Katzensprung, aber leider hatten sie sich in einer Straße geirrt und deswegen sind sie erst einmal im Kreis gelaufen bis sie dann die richtige genommen haben. Endlich am Haus angekommen klingelte Allain. Die Tür ging auf und dahinter stand ein sehr zerzauster Elia, der stumm mit einer Hand ins Haus wies. >> Hallo Elia. Wie geht es dir? << sagte Maya. Doch er antwortete nicht sonder wies immer noch den beiden, ins Haus zu kommen. Allain zuckte mit den Schultern und sie traten ein.
Es roch nach frisch aufgebrühten Tee. Sie folgten Elia in die Küche und setzten sich an den Tisch, während er einen Zettel und Stift aus dem Küchenschrank kramte. >> Warum holt er denn jetzt einen Zettel ? << fragte Allain verwirrt. >> Ich weiß es auch nicht. Aber lassen wir uns
überraschen. <<
Aber anstatt zu malen schrieb Elia hastig etwas drauf und reichte es Allain.
>> Äh. Soll ich das jetzt lesen? << fragte sie verwundert und Elia nickte heftig mit dem Kopf. >> Gut Ok. Soll Maya das auch mit hören? << Wieder nickte er mit dem Kopf. >> Also dann. Liebe Allain. Ich hoffe dir und Zelouet ist es in den letzten Tagen gut ergangen. Ich bin schon fast am Ende meiner Kräfte und möchte dir dies noch schnell schreiben, damit du wieder mehr von deiner Vergangenheit erfährst. Ja. Ich weiß das dein Gedächtnis ausgelöscht wurde, kann dir aber die Fragen Wer? und Warum? leider nicht beantworten. Ich empfehle dir erst einmal zu dem Tätowierer Fill zu gehen. Der kann dir bestimmt einiges erzählen. Er wohnt am südlichem Rande der Stadt. Warum ich stumm bin kann ich dir auch nicht sagen, ich wachte eines morgens auf und konnte nicht mehr reden. Tja so ist das im Leben. Das ist alles was ich erst einmal weiß. Also mach dich auf den Weg zu Fill. Danach kannst du noch einmal kommen. << Mit leicht zitternden Händen legte sie das Blatt beiseite, ging zu Elia und umarmte ihn. >> Oh. Elia. Das tut mir ja so schrecklich leid. << sagte sie an seine Schulter gelehnt. Maya nahm sie sanft an der Hand. >> Ist ja gut. Du kannst dich nachher bei ihm ausreden. Wir müssen jetzt erst einmal zu Fill. Ich kenne ihn. Es ist ein guter Kumpel von mir. << Allain schaute sie mit großen Augen an. >> Nein keine sorge. Er ist nicht mein Freund. Ich hätte dir doch sonst davon erzählt. << Erleichtert stieß sich Allain von Maya ab und sie verließen gemeinsam das Haus.
Auf dem Weg zu Fill's Haus besprachen Maya und Allain die Lage >> Also. Wir wissen jetzt, das ich in meiner Vergangenheit schon mal in dieser Stadt war. Vielleicht war es das ... << plötzlich verzog Allain ihr Gesicht zu einer Schmerzerfüllten Grimasse und verlor das Gleichgewicht. Maya fing sie noch rechtzeitig auf, bevor Allain zu Boden krachen konnte. >> Allain ! Allain ! Was ist los ! << Sie schüttelte den erschlaffenden Körper. >> Allain ! Los ! Komm schon! Steh wieder auf ! << Tränen liefen über ihr Gesicht und als sie erkannte das es nichts brachte hier rum zu schreien nahm sie Allains Körper und rannte los. Auf zu Fill's Haus.
Allain schlug die Augen auf. Ihr tat alles weh. Vorsichtig drehte sie den Kopf. Sie befand sich in einem kleinen Raum, der wunderschöne bemalte Wände hatte und ein riesengroßes Fenster, vor dem weiße Gardinen zugezogen waren. Dann sah sie noch einen Tisch mit Stühlen, einen großen Schrank und ein etwas kleineres Regal, worauf verschiedene Farbtöpfe standen. Sie selber lag in einem Bett und hatte einen kühlen Stoffstreifen auf ihrer Stirn.
>> Na endlich. Ich dachte schon das nie wieder die Augen aufschlägst. << sagte eine männliche, düstere Stimme. Vorsichtig drehte sie den Kopf in die andere Richtung. Im Türrahmen lässig angelehnt stand ein sehr gut aussehender junger Mann. Sie schätze ihn auf siebzehn und erkannte erst beim näheren hinsehen,das er Oberkörper frei herum lief. Er war sehr muskulös gebaut, besaß ein Sixpack und gut trainierte Oberarme. Seine schwarzen verwuschelten Haare passten gut zu seinen blauen Augen und zu seiner nicht alzu blassen Haut. >> Was ist denn Los? Hast du noch nie einen Jungen Oberkörper frei gesehen, oder warum schaust du so? << fragte er grinsend. >> Oh. Entschuldige das ich so gestarrt habe. << murmelte sie und versteckte ihr Gesicht in der Decke, damit er nicht sah das sie rot wurde. >> Tut mir leid. Ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Fill. Du befindest dich gerade in meinem bescheidenen Heim. << Sie nickte. >> Und warum hast du kaum etwas an ? << Er schaute an sich herab. >> Ich hab mich bloß gerade frisch gemacht und habe deswegen kein T-shirt an. Ich wollte ja eigentlich bloß schauen ob du wieder bei Bewusstsein bist. << >> Aha << sagte sie bloß vor sich her murmelnd. Ihr war das peinlich. >> Willst du etwas essen? Ich habe von heute Mittag noch Eintopf übrig. Wenn du magst mache ich ihn dir warm. << bot er an. >> Ja gerne. Ich habe ziemlich viel Hunger. Aber ich habe da mal noch 2 Fragen. << >> Sprich <<
>> Erstens. Was ist passiert ? Und zweitens. Wo kann ich mich hier umziehen ? << >> Also. Du bist auf dem Weg zu meinem Haus vor Mayas Augen zusammengeklappt. Sie hatte dich zu mir gebracht und erst einmal angefangen zu heulen. Dann habe ich dich untersucht und festgestellt, das du vergiftet wurdest. Glücklicherweise wusste ich was es für eines war und habe dir sofort das Gegengift eingeflößt und dich ins Bett gelegt. Du wärst sonst schon oben beim lieben Gott. Danach hat Maya sich um dich gekümmert. So und zweitens. Gleich nebenan ist das Bad. Da kannst du dich umziehen. << sagte er grinsend und verließ den Raum. >> Äh. Vielen Dank. << murmelte sie noch hinterher.
Frisch geduscht und mit neuen Sachen setzte sich Allain, die noch ganz benommen von der Wirkung des Gifts war, an den Küchentisch. Es roch köstlich und als Fill, der nun ein
T -shirt an hatte, die Schüssel mit Gemüseeintopf ihr vor die Nase stellte, verschwand auch das Übelkeitsgefühl.
Gierig schlang sie den Eintopf hinter und als sie satt war kam auch Maya in die Küche und begrüßte Allain mit einer heftigen Umarmung. >> Schön das du wieder wach bist Allain. <<
>> Hm. Wie lange habe ich eigentlich geschlafen? << >>Du hast einen Tag und ein paar Stunden lang durchgeschlafen. Zwischendurch hattest du ziemlich hohes Fieber. Aber es scheint ja jetzt weg zu sein. << >> Einen ganzen Tag?! << fragte sie entsetzt. >> Ja. einen ganzen Tag und mehr. << meldete sich Fill. >> So. Dann wäre das geklärt. Du wolltest mir doch noch etwas erzählen, wenn Allain wieder wach
ist. << sagte Maya ungeduldig >> Klar. Aber erst wenn Allain aufgegessen hat. << So schnell wie möglich schlang sie die Suppe hinunter, denn auch sie war neugierig und wollte unbedingt was Fill ihnen zu erzählen hat, verschluckte sich aber, weswegen sie heftig husten musste. Fill klopfte ihr auf den Rücken. >> Du brauchst nicht so zu schlingen. Wir haben doch noch den ganzen Tag Zeit. << Allain nickte und aß etwas langsamer weiter.
>> So. Also. Jetzt bin ich sehr gespannt was du uns erzählen willst. << sagte Allain nach dem sie ihren leeren Teller in den Abwasch gestellt hatte. >> Also. << begann Fill >> Um das alles hier zu verstehen bräuchte ich mal die Unterstützung von Allain. << Sie sah ihn erstaunt an. >> Von mir ? Was hab ich denn mit dem was du zu erzählen hast zu tun ? << Er fing an in der Küche hin und her zu laufen. >> Naja. Die Sache ist die. Du bist die Person über die ich erzählen
will. << Sie sah ihn noch erstaunter an >> Über mich ? Kann gar nicht sein.Du kennst mich doch erst ein paar Stunden. Wie willst du da was über mich erzählen ? << Er lachte auf. >> Ich soll nichts über dich wissen ? Du willst mich doch veralbern. Du bist selbst vor drei Tagen in mein Haus und hast mir einen Job angeboten. << Er hatte aufgehört im Raum umher zu laufen und hatte sich verkehrt herum auf einen Stuhl gesetzt. >> Ich habe dir einen Job angeboten ? Vor drei Tagen ? << Maya schlug sich mit der Hand gegen den Kopf. >> Ach ja. Stimmt ja. Ich habe vollkommen vergessen Fill zu erzählen das du deine Erinnerungen verloren hast. << Er sah sie fragend an. >> Ihre Erinnerungen ? << Er wandte sich an Allain. >> Du hast deine Erinnerungen verloren ? Ist das Wahr ? Naja. Ich wollte das Erlebnis eh noch einmal erzählen. << Allain grinste verlegen. >> Na dann. Schieß mal los. << Er räusperte sich.
>> Es ging vor 4 Tagen los. Ein Mädchen stand völlig außer Atem vor meiner Tür und fragte mich ob ich der Tätowierer Fill sei. Ich sagte ja und fragte was denn los ist. Sie fragte mich ob ich gerade einen Auftrag bräuchte. Ich sagte ihr das ich gerade keinen habe und bat sie ins Haus. Danach fragte ich sie wie sie hieß und ich drückte ihr den Katalog mit den Motiven in die Hände, damit sie sich eins auszusuchen konnte und um mir dann zusagen wo sie es hin haben möchte. Den Namen wollte sie mir nicht sagen sondern fragte nach einem Blatt Papier und einen Stift. Sie fing an zu zeichnen und ich holte der weile die Tinten und Nadeln. Als ich wieder kam war sie schon fertig und zeigte mir das Motiv. Sie sagte mir das sie es auf den Rücken haben will. .Ich dachte mir, Hilfe. Wie lange will sie denn hier liegen bleiben. Das dauert doch eine Ewigkeit. Aber naja. Ich konnte meiner Kundin ja nicht einen Wunsch abschlagen. Ich bat sie ihren Rücken frei zu legen und sich auf die Liege zu legen. Dann endlich. Nach einem dreiviertel Tag war mein Werk vollendet. Sie war zwischendurch einmal kurz eingeschlafen, trotz der Schmerzen. Sie murmelte etwas von verschiedenen Namen, aber ich verstand sie nicht. Den Rest des Tages ruhten wir beide uns aus. Spät in der Nacht gab sie mir dann das Geld und sagte, das sie erst in zwei Tagen wieder kommen wird, um mir den Namen zu geben und um mir etwas mit zu bringen. Tja. Und heute ist sie wieder da. Nach zwei Tagen, wie versprochen. << Er stand wieder von seinem Stuhl auf und ging zu Allain. >> Und dieses Mädchen was da bei mir war, das warst du. Allain. << Er nahm sie in die Arme und drückte sie. >> Ich hatte schon gedacht das du nicht wieder kommst und mir nur ein Bild von dir ohne Namen hinterlässt. << Allain wurde knallrot und versuchte etwas zu sagen, das er sie nicht mehr so erdrückte, brachte aber keinen Ton heraus. Irgendwann löste er sich wieder von ihr und ging wieder im Raum umher. >> Und jetzt ? << fragte Maya neugierig. Fill blickte auf. >> Ach so. Ja. Allain ?. Wärst du bitte mal so gütig und legst deinen Rücken frei ? << Allain wurde noch roter als sie eh schon war und blickte sich verlegen in der Küche um. >> Aber ich zieh mich doch nicht aus, wenn du hier bist. Das wäre mir ein wenig zu … zu … Ach. Du weißt schon. << Fill grinste. >> Also vor drei Tagen hattest du nicht protestiert. << Sie schnaubte. >> Ja. Vor drei Tagen hatte ich wahrscheinlich auch noch einen ganz anderen Charakter. << Er drehte sich zur Wand. >> Na gut. Du kannst jetzt. Ich verspreche dir, das ich nicht gucken werde. << Sie seufzte, zog sich das T -shirt über den Kopf und hängte es so schnell wie möglich über die Brust. >> So fertig du kannst jetzt. << Maya viel vor staunen die Kinnlade so weit runter das Fill lachen musste. >> Allain. Kannst du dich wirklich nicht mehr an das Bild erinnern was du für dein Tattoo gezeichnet hast ? << Allain schüttelte den Kopf. Leider nicht. Aber wie ich mich auch drehe und wende, ich kann es nicht erkennen.
>> Warte. Ich hole 2 Spiegel. << Fill ging in die Abstellkammer und holte einen großen und einen kleinen Spiegel hervor, stellte den großen an die Wand, schob Allain davor und hielt den anderen hinter ihren Rücken, so das sie es auch sah. >> Ich. Ich kann nicht so recht glauben das ich das selber entworfen habe. << sagte sie fassungslos und schloss die Augen. >> Äh. Allain. Dein T -shirt... << Sagte Maya zögernd. >> Hm?<< Allain drehte den Kopf zu ihr. >> Dein T -shirt ist gerade herunter gefallen. << sagte Maya noch leiser. >> Scheiße ! << Allain wurde rot wie eine Tomate, hob mit Windeseile ihr T -shirt auf und hängte es vor die Brust. Dann schaute sie Fill an. Er grinste bis zu beiden Ohren. >> Das hast du doch jetzt nicht gesehen oder ? << anstatt zu Antworten grinste er nur. >> Naja. Dann willst du dich bestimmt auch nicht umdrehen wenn ich es wieder anziehe, denn es ist ja eh zu spät. << >> Das ist korrekt. << antwortete er. Maya's Gesicht wurde rot. Nicht vor Scham sondern vor Wut. Sie zog einen reich verzierten Dolch aus ihrer Hosentasche. >> Äh. Maya. Was ... << er konnte den Satz nicht beenden, denn Maya war schon auf ihn drauf gesprungenen und hatte ihn den Dolch in die Brust gejagt. Entsetzt starrte er Maya an, dann den Dolch und wieder zu Maya
>> WARUM !? << schrie er mit rasselnder Stimme. >> Du Mistkerl ! <<, schrie sie zurück, >> Ich dachte immer wir zwei würden perfekt zusammen passen. Ich dachte du liebst mich. Aber das ist ja jetzt wohl Geschichte. So wie du mit Allain geflirtet hast und dieser Blick dazu. Ich habe dich immer geliebt. Jetzt. Jetzt hast du mir das Herz gebrochen. << sie fing an zu weinen, vergrub ihre Hände im Gesicht und rannte schluchzend aus dem Haus.
Wie geschockt stand Allain da. Sie hatte sich das T -shirt mittlerweile wieder angezogen. >> Fill !!! << Schrie sie, hockte sich neben seinen Kopf und streichelte seine Wange. >> Fill. Du darfst nicht sterben ! << er hob zitternd seinen Arm und legte ihr den Finger auf den Mund. >> Pst. Bitte. Bleibe ruhig. Sie hat mein Herz nicht getroffen. Der Dolch ist zu weit oben gelandet. << >> Aber. Wenn wir die Blutung nicht stillen, verblutest du. Wo ist Wasser ein paar Tücher
schnell ! << rief sie panisch. >> Schalen sind im Schrank ganz unten und die Tücher gleich daneben. Ich stille selber die Blutung während du den Arzt holst. OK. Und bitte. Ich bitte dich. Bleib ruhig. So schnell sterbe ich schon nicht << sprach er zu ihr, während sie durch die Küche wuselte.
Nachdem sie ihm die Schüssel mit dem Wasser und massenhaft Tücher geholt hatte, war sie aus dem Haus gerannt, um Hilfe zu holen. Sein Körper durchlief ein heftiges zucken und er krümmte sich vor Schmerz. >> Nein. Nicht jetzt. Bloß nicht jetzt !. << keuchte er unter Schmerzen und schleppte sich zum Küchenschrank und wühlte zwischen den verschiedenen Packungen umher, bis er sie gefunden hatte. Schnell nahm er sich zwei Kügelchen heraus und schluckte sie hastig runter. Gerade rechtzeitig, als er den heftigen Druck unter seinen Schulterblättern spürte. Wankend ging er zur Küchenbank und streckte sich aus. Sein körper beruhigte sich langsam wieder. Er atmete tief ein und fiel in einen tiefen Schlaf.
Der Arzt kam so schnell wie nur möglich und als sie in der Küche ankamen, fanden sie Fill, auf der Küchenbank liegend und schlafend. >> Sehr gut. Den größten Teil der Arbeit hat er mir ja schon einmal abgenommen. << murmelte er und holte das Nähzeug aus seiner Tasche. >> Ist sie sehr schlimm ? << fragte Allain ängstlich. >> Es geht. Wäre der Dolch ein paar cm weiter unten eingestochen, hätte er es nicht überlebt. << sagte er, während er die Wunde zu nähte. Als er fertig war holte er noch einen großen Verband hervor und machte Anstalten die Wunde zu umwickeln. >> Könnten sie mir bitte mal kurz halten, indem sie seinen Oberkörper stützen, damit den Verband anlegen kann ? << >> Ja klar. << Mit zittrigen Händen hob sie Fill's Oberkörper hoch und stemmte sich dagegen, damit dieser aufrecht blieb. Der Arzt machte den Verband fest und drückte Allain eine Tube in die Hand. >> Das ist Wundheildsalbe, die bewirkt, das sich die Wunde nicht entzündet. Er soll sie immer vor dem Verbandswechsel auftragen, wenn ihm sein Leben lieb ist. Und er soll mindestens zwei Tage im Bett liegen bleiben. In der Zeit müssen sie sich wohl oder übel um ihn kümmern und ihm beim Verbandswechsel helfen. Das wäre schon alles. Bezahlen müssen sie mich nicht. Ich mache das alles
freiwillig. << Allain schüttelte seine Hand. >> Vielen Vielen Dank für alles. <<
>> Nicht der Rede wert. << rief er noch während er das Haus verlies.
Fill hatte sich nach dem Mordversuch schnell wieder erholt und lief schon einen Tag später wieder im Haus herum. Allain hatte sich die ganze Zeit um ihn gekümmert und ihn nicht aus den Augen gelassen, vor Angst, Maya könnte wieder kommen.
Aber sie kam nicht wieder, denn sie war, laut Silvi, mit Wirbelwind wieder nach Hause geritten. Zwischendurch war Allain immer mal in den Wald gegangen und hatte Zelouet frisches Fleisch und Wasser gebracht. Sie hatte ihr auch erzählt was passiert war und wurde sofort belehrt, das sie Maya erst einmal nicht folgen sollte, bis diese sich wieder beruhigt hatte.
>> Du sollst doch noch im Bett bleiben Fill. << sagte Allain und schubste ihn wieder in sein Zimmer. >> Der Arzt hat mindestens 2 Tage Bettruhe verschrieben. Bis dahin sollst du nicht großartig herum laufen. << >> Aber ich halte es in diesem Muff nicht mehr aus. << nörgelte er. >> Ich kann nichts dagegen machen. Tut mir Leid. Du kannst ja ein Fenster auf machen. Möchtest du dann etwas zu Essen ? Denn ich gehe jetzt nämlich einkaufen. << >> Ja gerne. Kannst du mir ein Brot, Käse und Fleisch mit bringen ? << >> Ja kann ich machen. Aber dafür bleibst du im Bett. Versprochen ? << >> Ja. Versprochen. <<
Als Allain vom einkaufen wieder kam und in Fill's Zimmer lugte, lag er seelenruhig da und schlief. Vorsichtig machte sie die Tür wieder zu und schlich die Treppe runter zur Küche. Dann packte sie den Korb mit den verschiedenen Lebensmitteln aus und suchte sich die aus, woraus sie dann etwas kochen wollte. Den rest legte sie in die Speisekammer.
>> Mhh. Das riecht aber lecker hier. << sagte er noch etwas verschlafen, als Allain gerade hoch in sein Zimmer gehen wollte, um ihn das Essen zu bringen.
>> Du bist ja schon wieder hier unten. Du sollst doch ... Ach ist ja auch egal. Setzt dich hin und guten Appetit. << >> Danke. << gierig stopfte er sich den Braten, die Kartoffeln und das Gemüse in den Mund. Als beide dann fertig waren fragte Allain. >> Wollen wir heute mal zu Elia gehen ? Er erwartet uns bestimmt schon. Auch wenn Maya jetzt nicht mehr dabei ist, aber das ist, denke ich, nicht so schlimm oder ? Und da du eh nicht im Bett liegen bleiben wirst können wir uns ja auch vernünftiger beschäftigen. << >> Klar können wir machen. Ich will mir bloß noch etwas drüber ziehen. <<
>> So. Da sind wir. << sagte Allain als sie vor Elia's Haus standen. Fill zog die strippe und drinnen ertönte eine kleine Glocke. Die Tür ging auf und Elia lächelte Allain an, wie ein Honigkuchenpferd. Dann verzog er fragend sein Gesicht. >> Maya ist nicht mehr hier. Den Grund erzähle ich dir drinnen und das hier... << , sie wieß auf Fill, >> ist Fill der Tätowierer, den du mir empfohlen
hast. << Er nickte
Sie saßen alle drei wieder in der Küche und Allain fing an zu berichten was passiert war. >> ... und jetzt sind wir hier, um dich zu fragen wie es weiter gehen soll. << beachtlich nickte er mit dem Kopf, zückte einen Zettel und kritzelte in Windeseile etwas drauf. Als Allain das Blatt in die Hand nahm, fing sie an zu prusten und zeigte es Fill. Auf dem Blatt war ein fragendes Gesicht gemalt, das die Augen so verleierte das es schon wieder komisch aussah. Beide lachten so sehr, das sie nicht bemerkten, das Elia hinter ihnen umgekippt war. Erst als sie sich beruhigte hatten drehten sie sich um. >> Oh mein Gott. Elia ! Komm schon. Hilf mir ihn hoch zu stemmen. << sagte Allain verzweifelt, doch Fill schüttelte nur den Kopf. >> Wie jetzt nein ? Er Atmet doch noch ! << Tränen fingen an ihre Augen zu füllen. >> Tut mir leid. Aber in diesem Fall sind mir die Hände gebunden. Er kann nicht mehr gerettet werden. Er ist schon zu alt. << sagte er traurig und nahm Elia aus Allains Armen. >> Wir werden ihn anständig begraben wenn du willst. << sagte er nun zärtlich nachdem er Elia's toten Körper mit einer Decke zugedeckt hatte. Allain schniefte nur zur Bestätigung und wurde sofort von ihm in die Arme genommen. >> Weine ruhig. Weine dich aus. Weine den Schmerz den du die letzten Tage ertragen musstest aus dir heraus. Ich bin jederzeit für dich da. << flüsterte er nun und streichelte ihr dur das Haar. >> Danke. << schluchzte sie in sein T – shirt, das nun nass wurde, herein.
Sie gingen in den Wald außerhalb der Stadt. Sie suchten nach einer Lichtung die ebenbürtig für Elia sein würde und fanden mit Hilfe von Zelouet, die jetzt schon so groß wie ein Elefant war und sich wegen Fill im Wald versteckt hielt, endlich die passende. >> Ist diese hier OK ? << fragte sie leise. Allain nickte.
>> Wir begraben ihn hier. << sagte sie >> Bloß wo ? << >> Ich schlage vor wir begraben ihn vor dieser alten Eiche hier. << meinte Fill. Er nahm den Spaten und fing an das Loch zu buddeln. Als er fertig war legte er vorsichtig den toten Körper hinein mit einem Strauß Blumen darauf und faltete die Hände zu einen letzten Gebet. Allain stand neben ihn und schniefte leise vor sich hin. Wortlos finge er an, die Grube wieder zu schließen. Dann kniete sie sich neben Elia's Grab und pflanzte ein paar Blumen, die sie auf dem Weg ausgebuddelt hatte, in die Erde und Fill steckte ein Holzkreuz, das er in seinem Schuppen gefunden hatte hinter das Grab. Er hatte vorher noch mit Kohle drauf geschrieben:
>> Hier ruht Elia. Der weißeste Mann in ganz Antrophia << Gut lasst uns wieder gehen. << sagte er und nahm Allain bei der Hand.
>> So. Und was machen wir jetzt? << fragte er als sie wieder auf der Straße waren. >> Ich möchte noch einmal zu Silvi, um meine Sachen ab zu holen und um ihr zu erklären wo Elia's Grab liegt, damit die es pflegen kann wenn ich weg bin. Außerdem möchte ich noch mal zu Elia's Haus. Ich habe das Gefühl, das dort noch etwas ist was ich wissen sollte. << >> Aha. Aber tu dir keinen Zwang an. <<
>> Wieso? Du kommst doch mit oder ? << Nicht zu Silvi. Ich warte dann einfach bei Elia's Haus auf dich. << Dann war er auch schon weg.
>> Klar kann ich das machen. Das ist doch eine Kleinigkeit. Ich werde auch nach denjenigen suchen, der dir das Gift unter gemischt hat und ihn bestrafen. <<
>> Danke Silvi. Du bist ein Schatz. << Allain umarmte sie stürmisch. >> Aber. Aber. Das ist doch selbstverständlich. Die Vergiftung kann ich doch nicht so auf mir sitzen lassen. << sagte sie mit ernster Miene. >> Danke. Danke ich bin dir was schuldig. Aber jetzt muss ich los. Fill wartet schon auf mich. << bei diesem Satz verzog Silvi traurig das Gesicht, >> Warte ! << rief sie ihr hinterher.
>> Hm ? Was ist los ? << >> Sag ihm bitte das es mir Leid tut. << >> OK. Mach ich. Was auch immer es für einen Grund hat. Wir sehen uns irgendwann mal
wieder. << sie winkte und verlies das Haus.
>> Na endlich. << sagt Fill als Allain um die Ecke kam. Er hatte an der Hauswand gelehnt und bevor sie kam sich noch einmal den ganzen Tag durch den Kopf gehen lassen. >> Wartest du schon lange ? << fragte sie besorgt. >> Nein, eigentlich nicht. Aber wenn man Lange weile hat kriecht die Zeit. << >> Oh. Wenn das so ist. <<, sie machte die Tür auf, >> Ich hab mich eine Runde mit Silvi unterhalten und mir ist aufgefallen, das sie, wenn sie deinen Namen hört, ihr Gesicht zu einer traurigen Grimasse zieht. << ,Sie machte eine Pause, >> Ja und. Was willst du mir damit sagen ? << fragte er ungeduldig. >> Ich frage mich was du getan hast, das sie so traurig macht ? << er wurde verlegen. >> Nun ja. Ich. ... Sie hat mir das Herz gebrochen, weswegen ich ihr wertvolle Erbstücke zerstört habe. Das tut mir ja alles auch schrecklich Leid. Ich wollte ja nicht das sie noch mehr Kummer hat. Mittlerweile hab ich sie aber schon wieder vergessen. << Allain blieb im Flur stehen und schaute ihn an. Er sah wirklich so aus als würde es ihm Leid tun und Silvi tat es ja auch Leid. >> Vielleicht vertragen sie sich ja wieder. << ,dachte sie, >> Silvi hat mir gesagt das ich dir etwas ausrichten soll. Ich soll dir sagen das es ihr Leid tut. Sehr sogar. Sie hätte fast geweint. << sagte sie mit traurige Blick >> Oh. Das ist ... Das ist erleichternd für mich. Ich glaube ab jetzt wird es leichter durch das Leben zu gehen.<< sagte er sichtlich erleichtert. >> Was suchst du überhaupt Allain ? << >> Ich suche nach Zetteln. Es könnte sein das er mir noch etwas nicht gesagt hat. Er muss irgendwo noch einen Zettel haben. Das spüre ich. << sie trennten sich und fingen an Schubladen, Schränke und andere Verstecke zu durchsuchen. Im Wohnzimmer hatte Allain Erfolg. Der Zettel war einfach nicht zu übersehen. Er schwebte leuchten und duftend über den Tisch auf Allain zu., als hätte er auf sie gewartet und würde sie jetzt begrüßen. >> Fill komm schnell ins Wohnzimmer. Ich hab ihn gefunden ! << schrie sie in den Gang hinein, der alle Zimmer verband. Kaum hatte sie den Satz zu ende gesprochen kam er auch schon lässig aus der Küche, in den Hände ein Stück Kuchen. >> Wie kannst du denn jetzt ans Essen denken ? Du bist mir ja einer. << sagte sie ein wenig enttäuscht.
>> Ich hatte eben Hunger. Tut mir Leid. << >> Schon gut. Hier sie dir das mal an. Das ist doch nicht normal oder ? << sagte sie nun mit heller Begeisterung. >> Das ist doch unmöglich. So etwas habe ich ja noch nie gesehen. Das ist reinste Magie ! << rief er begeistert und nahm den Zettel entgegen, der noch vor ihren Nasen schwebte. >> Da steht wir sollen so schnell wie möglich nach Ailon reiten. Dort wohnt ein großer Meister namens Marok Morak. Den sollst du
aufsuchen. << sagte er zu Allain. >> Das ist alles ? Mehr steht da nicht ? << sie riss ihm das Blatt aus der Hand und las es mehrere male durch. Seufzend legte sie es auf den nahe liegenden Tisch und ließ sich aufs Sofa fallen. >> Da steht wirklich nicht mehr. Ich dachte auf diesem Blatt wird irgendein Geheimnis gelüftet, aber nein. Da steht ja nur, das ich zu irgendeinen Meister soll. Da hat sich ja die ganze sucherrei gar nicht gelohnt << niedergeschlagen stützte sie ihren Kopf in die Hände. >> Ach sei doch nicht traurig. Bitte. Ich will dich nicht so sehen. Das bricht mir das Herz. << verdutzt schaute sie zu ihm auf, >> War das jetzt eine Liebeserklärung oder was ? << fragte sie sich, stand auf, ging zu ihm und umarmte ihn. Dann kamen die Tränen. Sie konnte sie einfach nicht mehr zurück halten. All die Enttäuschung in den letzten Tagen hatten sie fertig gemacht.>> Wein doch nicht schon wieder. Bitte. << flehte er und strich ihr sanft durch das Haar. Vorsichtig löste sie sich von ihm, schniefte noch einmal und ging dann zur Tür. >> Du hast ja Recht. Ich sollte nicht so viel weinen. Eine frage noch Fill. Kommst du mit mir oder bleibst du hier ? << eine Pause entstand. Langsam kam er auf sie zu. >> Ich denke schon. Denn wenn nicht, werde ich es früher oder später bereuen. << sagte er und grinste dabei leicht, um sie aufzumuntern. >> Danke. << sagte sie und lächelte. Es war ein eher trauriges lächeln, das nicht ganz bis zu den Augen reichte, aber er merkte das es ihr schon wieder besser ging. >> Aber wie soll ich denn hier weg kommen ? Ich habe doch kein Pferd. << bemerkte er, als sie auf den Weg zu seinem Haus waren. >> Das lässt sich regeln. Ich denke Zhao ist stark genug um uns beide zu tragen, notfalls... << sie hörte mitten im Satz auf. >> Was ist denn los ? <<
>> Ich habe dir noch etwas vergessen zu erzählen. << sagte sie leise >> Ich habe dir vergessen zu sagen was ich bin. <<, setzte sie fort, >> Du bist ein 15 – jähriges Mädchen << sagte er verwundert >> Ja schon. Das ich meine Erinnerungen verloren habe weißt du ja. Aber was du noch nicht weißt ist, das ich eine Drachenreiterin bin. << Wie geschockt blieb er neben ihr stehen und schaute sie erschrocken an. >> Du bist was ?! << Fragte er ungläubig. >> Ich bin eine Drachenreiterin. Ich habe einen schon etwas größeren schwarzen Drachen. Sie heißt Zelouet und sie ist vor dreieinhalb Wochen geschlüpft. << Er atmete tief durch. >> Ok. Du bist eine Drachenreiterin, du besitzt einen schwarzen Drachen namens Zelouet, die vor dreieinhalb Wochen geschlüpft ist. << wiederholte er >> Also bleiben noch eineinhalb Wochen um es zu lernen, sonst ist es zu spät. << >> Sonst ist was zu spät ? << Fragte sie verdutzt. >> Du kannst, nachdem dein Drache geschlüpft ist, nach fünf Wochen nicht mehr die Magie erlernen. Warum das so ist kann ich dir nicht sagen, aber ich höre da in der Kneipe am Stadtrand immer solche Fachleute über Drachen fachsindeln und ich interresiere mich sehr dafür. << >> Aha. Na dann müssen wir uns mal auf den Weg machen, denn bis nach Ailon ist es ein Stückchen und ich möchte unbedingt die Magie erlernen. Ich habe nämlich den verdacht, das Marok Morak ein Drachenmeister ist. << sagte sie begeistert und schob Fill in sein Haus, um seine Sachen zu packen. Er wusste das sie ihm, das gespielte Überrascht sein, glaubte. Er hatte es schließlich schon vorher gewusst.
>> Mehr willst du nicht mitnehmen ? << Fragte Allain und wies auf seinen kleinen Rucksack. >> Nein. Ich habe genug Geld um mir Notfalls neue Sachen und Proviant zu holen, denn wenn die Sachen gestohlen werden würden, hätte ich keinen großen Verlust << Sie nickte mit den Kopf.>> Ja du hast recht. Ich sollte auch nicht so viel mitnehmen. Aber wir brauchen doch ein Zelt zum schlafen oder ? << >> Nicht unbedingt. Wir könnten an dem Tag noch hier schlafen und dann bei der Reise in Temptoria, oder wir reiten die Nacht und den Tag durch und schlafen dann erst wieder in Ailon. << Sie überlegte angestrengt
>> Ich würde sagen wir schlafen nicht hier sondern reiten durch. << >> Ok wie du willst. << Er nahm den Rucksack auf den Rücken und beide gingen zum Stall wo Zhao schon ungeduldig auf sie wartete. Er wierte freudig als er sie sah und Allain befestigte den Sattel und stieg auf. Fill kam etwas zögernd nach und setzte sich vorsichtig auf den Sattel und hielt sich an Allain fest. >> Es kann los gehen. Ach da fällt mir ein. Hast du denn eine Karte für Ailon. Sonst wird es schwierig sich da zurecht zu finden.<< Meldete er von hinten und sie ritten in Richtung Osttor. >> Ja hab ich. Zelouet. Kannst du schon fliegen ? << fragte Allain die Drachendame sie noch im Wald saß. >> Ja. Wo werden wir uns treffen, denn so nah an der Stadt zu landen wäre nicht klug. << Meldete sie sich zurück. >> Du landest dann einfach wenn ich es dir sage. Und versuch bitte so hoch wie möglich zu fliegen, das sie dich nur für einen Adler halten. << >> Klar. Werde ich machen. << Als sie die Stadt weit hinter sich gelassen hatten gab Allain Zelouet das Zeichen, zu landen, damit sie das Gepäck an ihr befestigen konnten. Danach ging es für die drei weiter.
Temptoria lag schon hinter ihnen und es war bereits mitten in der Nacht. Allain hatte Fill während des Rittes erklärt, wie man ein Pferd reitet und steuert, damit sie sich abwechselnd ein wenig ausruhen konnten. Erst spät am Nachmittag hatte er den Trick raus und sie wechselten die Plätze, damit Allain eine Pause machen konnte und seit dem haben sie je nach Gefühl getauscht und es funktionierte ganz gut. Hinter Fill war Allain eingeschlafen und ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig. Kurz vor Sonnenaufgang wurde sie wieder wach.
>> Fill warum hast du mich nicht geweckt ! Du musst doch völlig müde sein. Lass mich jetzt weiter reiten. << Beschwerte sie sich lauthals. >> Ja ja. Ist ja gut. Ich wollte das du für den Rest des Tagen fitt bist. << Sagte er leicht gereizt. Er stieg ab und drückte Allain die Zügel in die Hand und stieg hinten wieder auf. Kurz nachdem er seine Arme um ihre Taille geschlungen hatte war er auch schon eingeschlafen und wurde erst durch lautes Pferdegewier aufgeweckt.
>> Allain. Was ist denn los ? << Fragte er verschlafen. >> Sieh doch selbst ! << sie wies mit der Hand auf zwei Reiter, die beide jeweils auf einen Schimmel saßen und prunkvolle Kleidung trugen. >> Seid Gegrüßt. << ,sprach der eine, >> Seid ihr zufällig Allain die Schattenmagierin ? << >> Äh. Ja die bin ich. Aber woher kennt ihr mich und außerdem beherrsche ich noch keine Magie. << Fragte sie verwirrt. >> Das tut jetzt nichts zur Sache. Wir sollen ihnen etwas überreichen. << Er gab ihr ein schwarzes Buch, das in ein Silbertuch eingeschlagen war in die Hand.
>> Was ist das ? << >> Das ist ein Buch über Schattenmagie. Das wird Ihnen im Leben noch sehr hilfreich sein. << damit ritten die beiden davon und ließen Fill und Allain hinter sich stehen.
>> Wer waren die beiden ? << fragte er aufgebracht, aber Allain antwortete nicht. >> Allain ? << sie hatte das Buch ausgewickelt und aufgeschlagen. Die Schrift darin war seltsam verschnörkelt, doch Allain schien sie lesen zu können. >> Allain. Nun komm schon. Du kannst es doch auch in Ailon lesen. Wir müssen doch weiter. << doch Allain las weiter. Ungeduldig packte er sie am Arm und hob sie auf das Pferd. Sie sagte keinen Mucks, sondern schaute seelenruhig weiter in das Buch hinein. Fill schüttelte mit den Kopf und stieg vorne auf, schnalzte einmal und Zhao reitete im Galopp die Straße weiter.
Hinter ihm fing Allain wieder an sich zu regen. Sie klappte das Buch zu und tippte Fill auf die Schulter. >> Darf ich jetzt weiter reiten ? Ich bin mit dem Buch fertig. << >> Was ?! Du bist mit diesem dicken Wälzer schon fertig ? << fragte er ungläubig >> Ja. Es hat sich wie von selbst gelesen und in mein Hirn eingebrannt. Ich glaube ich beherrsche jetzt alle Zaubersprüche die hier drinnen waren. Es ist in irgendeiner art und weiße verzaubert worden, so das der Leser oder die Leserin das Buch zu ende lesen muss. Eher kann man es nicht schließen oder aufhören. << >> Aha. Na dann. Lasst uns mal Plätze tauschen, denn ich werde so langsam wieder Müde. Kannst du aber vorher mal Zelouet fragen, wie weit es noch bis Ailon ist ? << >> Kann ich machen. << sie stiegen ab und Allain verband sich mit Zelouet >> Wie weit ist es noch ungefähr bis Ailon ? << >> Mittags sollten wir da sein. << >> Gut danke. << sie wollte sich gerade abwenden, als Zelouet sie noch etwas fragte >> Allain. Was hast du gerade eben, bevor wir uns unterhalten haben gemacht ? << verwundert über diese Fragte antwortete sie >> Ich habe ein Buch über Schattenmagie gelesen. Da das mein Element ist. << >> Kannst du mir bitte alle Zaubersprüche daraus erzählen. Ich will sie auch können. Denn deine Art zu sprechen und zu gestikulieren hast du dadurch irgendwie geändert und das irritiert mich. <<
>> Meinen Art? Na gut. Wenn du unbedingt willst erzähle ich sie dir.<< >> Und ? Wie weit ist es noch bis Ailon ? << fragte Fill ungeduldig >> Wir müssten gegen Mittag dort sein. Dann müssen wir erst einmal einen sicheren Landeplatz für Zelouet suchen und danach können wir etwas essen und diesen komischen Meister Marok Morak suchen. << >> Gut. Dann mal los. Auf nach Ailon. << sagte er begeistert und es ging weiter.
>> Man ist das heiß hier. << stöhnte Fill, als es kurz vor Mittag war. Sie befanden sich am Rand der Wüste Kora, der heißesten und gefährlichsten in ganz Antrophia. >> Kein Wunder. Die Sonne hat fast ihren höchsten Stand erreicht, da ist es doch logisch, das es in einer Wüste heiß ist oder ? <<
>> Schon. << beschämt senkte er den Kopf. >> Ich wollte es doch bloß noch einmal zum Ausdruck bringen. << >> Jaja. Mir ist ja auch warm, aber wir sind bald da. Siehst du dort diesen kleinen schwarzen Punkt. Das ist Ailon << >> Sehr gut. Ich habe einen riesigen Durst, unser trinken ist nämlich aufgebraucht. <<
Sie gaben Zhao erneut die Sporen und galoppierten nach Ailon.
>> Da sieh mal !!! Das ist Ailon. Wie groß und schön sie doch ist. << rief Allain begeistert zu Fill hinter. Er erwachte aus seinem leichten Schlaf. >> Mhh ? Was
is ? Ach da !! << rief er nun ein wenig wacher. >> Wow. Ich hätte nicht gedacht, das sie so schön ist, obwohl sie doch in einer Wüste liegt. Aber leider kommen wir hier nicht so schnell rein wie es aus sieht. << >> Warum ? << >> Sieh docht dort. Da stehen zwei Wachen, die lassen uns bestimmt nicht rein, so wie die aussehen. << meinte er enttäuscht. >> Ach lass mal. Da fällt mir schon was ein. << sagte sie mit einem höhnischen lächeln. >> Wir werden ja sehen. << meinte er, leicht beleidigt.
>> Halt ! Kannst du mal bitte stehen bleiben du Schönheit ? << fing der rechte der beiden sofort an sie anzubaggern. >> Was blendet hier denn so ? Ist das die Sonne oder die Schönheit dieser jungen Dame ? << fragte der andere. >> Wir sind auf der Durchreise ihr beiden starken Männer. Wir wären sehr froh wenn ihr uns durchlassen würdet. << sagte sie schmeichelnd und hinter ihr begann Fill sich zu regen. >> Was wird denn das Allain ? << fragte er erregt. >> Lass mich nur machen. << >> Na klar. Kannst du uns vorher mal noch ein paar fragen beantworten ? << fing der andere wieder an >> Klar. Warum nicht. << >> Der Typ da hinter dir. Ist der dein Freund ? << >> Nein keine Sorge. Ich bin nicht vergeben. Das ist bloß ein guter Kumpel von mir. << >> Gut. Sag mal, hast du denn eine bleibe für heute Nacht ? << fing der andere wieder an. >> Nein. Warum fragst du ? << >> Ich könnte dir mein Haus zur Verfügung stellen. Ganz kostenlos. Ich gebe dir mal kurz meine Adresse. << er schlug seinen Notizblock auf, drehte einen Steckbrief, der darin lag um ohne ihn eines Blickes zu würdigen, schrieb seine Adresse drauf und reichte den Zettel Allain. >> Oh danke. Mal sehen ob ich heute mal vorbei komme. Wann hast du denn Schichtende ? << >> So gegen Abend. Aber sag mal kannst du mir bitte mal deinen Namen sagen ? << >> Mädel, das geht jetzt aber echt zu weit. << schrie Fill, der mittlerweile vor Wut und Eifersucht kochte. Er stieg vom Pferd und schlug den beiden, die jetzt sehr nah bei Allain standen, die Köpfe so ein, das man ihr Genick brechen hörte. >> Hey. Fill. Das wollte ich machen. Du bist ein alter Spaßverderber. << verwirrt schaute er sie an. >> Sorry. Wusste ich nicht<< >> Nicht so schlimm. Probier ich halt bei jemand anderen den Zauber aus. Aber jetzt will ich mir erst einmal das Haus von diesen einem Typen anschauen. Vielleicht hat er ja eine gut gefüllte Speisekammer.<< >>Allain Vergiss aber nicht, das wir noch einen Landeplatz für Zelouet suchen
müssen. << sagte er, nun wieder beruhigt >> Stimmt. Warte mal kurz. << sie versuchte wieder kontakt mit Zelouet aufzunehmen. >> Zelouet. Hast du einen Platzt gefunden wo du einigermaßen sicher und unbemerkt landen kannst ? << >
> Ja ich denke schon. Er liegt gleich hinter der großen Mauer, die neben der kleinen Kirche steht. Ich werde dort landen und auf euch warten. << >> Gut mach das. Wir werden schon einen Weg finden wie wir da hin kommen. << sie wendete sich wieder an Fill >> Sie landet hinter der Mauer bei der Kirche. << sie nahm den Stadtplan aus ihrer Geheimtasche und suchte nach einer Kirche.
>> Ich denke ich hab sie gefunden. << sagte sie und zeigte mit dem Finger auf einen kleinen Kasten, in dem ein Kreuz eingezeichnet war. >> Gut dann werden wir uns mal auf den Weg machen und deinen Drachen suchen. So schwer wird sie, denke ich, nicht zu finden sein. Wie groß ist sie denn jetzt eigentlich
schon ? << Allain überlegte scharf. >> Vor zwei Tagen war sie so groß wie ein ganz kleiner Pferdestall. Sie wächst sehr schnell, weswegen sie wahrscheinlich schon etwas größer sein wird. << vermutete sie. >> Oh. Na dann werden wir kein Problem haben sie zu finden. << sagte er erfreut und lenkte Zhao in die nächste Straße.
>> Meinst du das ist sie ? << fragte er, als sie vor einer kleinen Holzkirche stehen geblieben waren. >> Ich denke schon, denn wir sind ja genau der Karte gefolgt und ich habe sie nicht verkehr herum gehalten, das ist sicher. << sie rief nach Zelouet. >> Hey. Mach nicht so einen lärm hier. Wir erregen sonst noch Aufmerksamkeit. << sagte er, während er zur Mauer ging und sie abtastete. >> Was machst du da ? Suchst du nach einem nicht vorhandenen Geheimgang ? << fragte Allain verwirrt. >> Ja. Stell dir vor. Ich denke ich darf auch mal ein bisschen mehr wissen wie du. Man hat mir nämlich gesagt das in der Ganzen Mauer nur zwei Geheimtüren eingebaut sind, die auf die andere Seite führen und eine ist zufällig hier. Ich muss bloß noch nach dem richtigen Stein suchen. << er suchte weiter. >> Kann ich dir irgendwie helfen ? << >> Nein. Nein. Ich hab ihn schon gefunden << rief er, während sich, scheinbar lautlos, eine Tür aufschwang. Gleich dahinter saß Zelouet, die die beiden, wie ein Hund, Schwanz wedelnd erwartete. >> Da seid ihr ja. Ich dachte schon ihr währt überfallen worden. << redete sie erfreut auf Allain ein, während Fill sie nur staunend betrachtete >> Na kleiner. Hast wohl Angst vor mir oder warum starrst du mich so an ? << fragte sie Fill neckisch. >> Wie ... Wie kann ich sie hören, ohne ds sie den Mund bewegt ? << fragte er entsetzt. >> Jeder Drachen kann in den Gedanken der Menschen oder anderen Drachen sprechen, denn selber funktioniert es bei ihnen nicht. Natürlich sind es immer noch intelligente Tiere aber sie besitzen nicht die Muskeln, die wir haben, um die Lippen so zu formen das sie unsere Wörter laut aussprechen könnten. << erklärte Allain fachmännisch. >> Woher weißt du das alles ? << >> Hab ich in diesen komischen Buch hier gelesen. << sie wies auf den kleinen Beutel in ihere Hand. >> Aha. <<
>> Gehen wir jetzt zu Meister Marok Morak ? << fragte Zelouet ganz hippelig. >
> Nein. Wir haben beide hunger und Durst und wir brauchen dringend Schlaf. Wir werden ihn morgen suchen gehen. Da musst du dich wohl noch ein bisschen gedulden müssen. << >> Ach Schade. Ich wollte unbedingt wissen wie der aussieht. Naja dann eben nicht. Ich werde jetzt mal eine runde was zu fressen für mich besorgen gehen. << sagte sie beleidigt und stapfte davon. >> Ist sie immer so schnell beleidigt ? << fragte er neugierig. >> Ja. Aber ich hoffe das legt sich noch. Sonst hab ich es mein ganzes leben lang mit einer beleidigten Leberwurst zu tun und darauf habe ich keine Lust. << sie ging wieder durch die Geheimtür und stieg wieder auf Zhao auf. >> Kommst du mit zu der Wohnung oder nicht ? << fragte sie Fill drängend >> Jaja. Ich komme ja schon. << er schloss die Tür, stieg hinter Allain auf und beide ritten zum Haus des Wächters.
>> Hätte nicht gedacht das er so reich ist. << sagte Fill staunend. >> Ich auch nicht. Ich dachte immer das die nur ganz wenig verdienen und nur in Wohnungen wohnen, aber wenn ich das hier sehe scheint das nicht so zu sein. << sie trat auf die Tür zu. >> Ich mach sie jetzt einfach mal auf. Mal sehen wie es innen so aussieht. << vorsichtig drückte sie die Türklinke runter und die öffnete sie. >
> Wie blöd ist der denn. Lässt sein Haus offen, so das jeder hinein spazieren kann. << sagte Fill grinsend und trat hinter Allain ins Haus.
Es war eher karg eingerichtet. Es gab einen schäbigen Schrank, wo man die Schuhe wechseln konnte, eine Tür, die wahrscheinlich zur Küche führte, einen Türlosen Eingang der in ein Wohnzimmer ging und eine alte Holztreppe, die hoch zu den anderen Zimmern, welche es waren wussten sie noch nicht, führte.
>> Ich geh mal die Küche inspizieren. << sagte Allain, mit einem fiesen Grinsen auf dem Gesicht. >> Ich schau mich mal so um, was es hier noch so gibt. << meinte er und ging schnurstracks auf das Wohnzimmer zu. >> Ja ja. Aber wehe ich erwische dich wieder schlafend auf dem Sofa. << drohte sie ihm. >> Warum ? Ich bin müde. Wir haben einen langen weg hinter uns. Warum sollte ich da nicht schlafen dürfen ? << >> Du hast je recht. << Gestand sie sich ein und ging in die Küche, machte den ersten Schrank auf. Leer. Auch der zweite war nur mit Luft gefüllt. So ging es weiter und weiter, bis sie fast alle Schränke, außer einen durch hatte. >> Wenn da jetzt nichts drin ist raste ich aus. Da hat der Wächter schon ein Haus und dann nicht zu Futtern drin. Das kann ja wohl nicht sein. << vorsichtig machte sie die erste Tür auf. Nichts. >> Ok. Wenn hinter der jetzt nicht alles voll gestopft ist raste ich aus und haue das ganze Haus zusammen. Ganz langsam und quietschend öffnete sie sich und dahinter war nichts als ein kleiner Krümel von einem alten Keks. Allain fing an zu schreien. Sie schrie vor Wut und Verzweiflung. Sie schrie das gane Haus zusammen und hörte wie etwas, mit einem lautn rumms, auf den Boden landete. Sie fluchte aus Liebeskräften und Verwünschte das Haus und diesen Wächter.
>> Allain. Was ist denn los, das du hier so rum schreist ? << fragte Fill ganz außer Atem. >> Was los ist ?! << fragte sie gereizt, >> Was hier los ist ?! Nichts ist los. Das ist es. Wozu hat der ein Haus wenn da kein Krümelchen Essen drin ist. Füttert den seine Mutter durch oder warum hat der hier nichts ! << schrie sie immer noch aufgebracht. >> Der hat hier kein Essen ?. Das glaube ich dir nicht. Hast du schon mal in dem Schrank im Wohnzimmer geschaut. Da liegt genug für eine Woche. << Allain hätte ihn am liebsten geküsst, aber das wollte sie nicht.
>> Er muss schon andere Dinge tun, um mich vollständig zu kriegen. << dachte sie. >> Was redest du da Allain. Was für andere Sachen muss er tun. Und wer ist er ? << fragte Zelouet verwirrt. Allain hatte vergessen, das, wenn sie ganz bewusst denkt, es auch Zelouet hören kann. >> Äm ... Ist das jetzt nicht egal ? Ich habe echt andere Sorgen. Du kannst schon mal nach dem Haus vom Meister suchen, denn ich denke nicht, das er sein Haus mitten in der Stadt stehen hat und du hast in der Luft immer noch den besseren Überblick als wir auf dem Boden. << >> Na gut. Wenn du mir es nicht erzählen willst dann eben nicht. Ich werde mich jetzt in die Lüfte schwingen und deinen Auftrag befolgen. Wenn irgend etwas ist, bin ich immer Gesprächs bereit. << mit diesen Worten wendete sich Zelouet ab.
>> Vielen Dank Fill. << sagte Allain begeistert, als sie sich etwas aus dem gut gefüllten Schrank genommen hatte.
>> Immer doch gerne. << er gab ihr einen freundlichen Klaps auf den Rücken. >> Ich denke wir sollten uns mal ein Schlafquartier suchen gehen. Auf dem alten Sofa da schlafe ich bestimmt nicht. << sagte sie mit vollem Mund
>> Na gut. Dann ist das hier halt mein Bett und du kannst ja mal schauen, ob sich oben noch ein Bett befindet. << murmelte er, während er sich auf das Sofa fallen ließ.
>> Äh. Fill. Was ist das für ein Komisches Geräusch, das da aus deiner Nähe kommt. << fragte Allain ängstlich, als sie ein seltsames knarren hörte. >> Keine ahhhhhhhhh ... << weiter kam er nicht, denn mit einem lauten Knacks brach das Sofa in zwei Teile. >> Och nö. Ich denke ich werde mit dir auf die suche nach einem Bett gehen. <<
>> Na meinet wegen. Hauptsache wir müssen nicht in einem Bett schlafen. Sonst bist du der, der als erstes raus
fliegt. <<
>> Warum das denn ? << fragte er sie entgeistert. >> Weil du schließlich deinen eigenen Schlafplatz kaputt gemacht hast. Und mit meiner Magie kann ich es auch nicht wieder Reparieren. Tut mir leid. << damit drehte sie sich um und stieg die Treppe hoch. >> Warte doch mal auf mich. Du hast zur Zeit echt sehr wenig Geduld. weißt du das ? << rief er ihr hinter her. >> Kann sein. Jetzt komm. Wenn ich schon auf dich warten soll. << wie der Blitz kam er die Treppe rauf und blieb schnaufend neben Allain stehen. >> War das schnell genug ? << fragte er noch außer Atem. >> Ja ja. Komm. Bis jetzt habe ich bloß zwei Zimmer hier oben gesehen. Wenn in beiden ein Bett drin ist dann kannst du dich glücklich schätzen. << sagte sie zu ihm mit einem sehr fiesem grinsen.
>> Ich will es hoffen. << Allain ging zu der einen Tür, machte sie auf und lugte rein. >> Schön. Hier steht schon mal eins. Ein sehr schönes und großes. Das werde ich benutzen. << entschloss sie selbstsicher. Sie ging zur nächsten und blieb davor stehen. >> Du darfst sie auf machen, wenn du willst. << >> Danke. Sehr freundlich. << sagte er ironisch und griff zur Türklinke. Er drückte sie runter. Langsam öffnete er die Tür und lugte vorsichtig hinein. >> Scheiße. << fluchte er. >> Und was ist drin ? << >> Ein Besen, ein Eimer voll dreckiges Wasser und ein durchlöchertes Handtuch. Mehr steht hier nicht. << >> Tja. Da hast du wohl Pech. << sagte sie höhnisch und ging in das andere Zimmer. >> Allain.
Bitte. <<
>> Was ? <<
>> Bitte hör auf so zickig zu sein. Ich bitte dich. Du machst mir den Eindruck, als wolltest du deine Gefühle hinter diesem Steinernen Vorhang verstecken. << sagte er mit ernster Miene. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich abrupt. >> Hab ich also ins schwarze getroffen. Dafür darf ich wenigstens mit im Zimmer auf dem Fußboden schlafen. <<
>> Na gut. << sagte sie niedergeschlagen. >> Ich möchte bloß noch kurz etwas trinken. Ich geh auch gleich noch mal nach Decken suchen, damit du es weich hast und nicht
frierst. << und schon war sie die Treppe wieder herunter gelaufen. >> Zelouet. Hast du kurz Zeit ? << >> Na klar. Red nur. << sagte der Drache sanft, denn im Grunde wusste sie schon, was Allain ihr sagen wollte. >> Ich glaube ich habe mich in ihn verliebt. Ich bin mir aber leider nicht sicher ob er mich auch liebt. Ich habe Angst davor es ihm zu sagen. Er hatte schließlich auch Maya geliebt und auch Silvi. Ich bin mir einfach nicht sicher ob er eine von den beiden vermisst. Er macht schließlich immer so ein trauriges Gesicht. Aber er ist auch immer so zärtlich zu mir. Ich weiß einfach keinen Rat mehr. Bitte hilf mir. Zelouet. << sie war den Tränen nah und merkte aber auch wie gut es tat, das alles los zu werden. >> Denk erst einmal nicht so oft darüber nach. Das tut deiner Seele nicht gut. Du brauchst jetzt erst einmal Ruhe. Die Reise hat dich sichtlich geschafft. Frag dich einfach morgen noch einmal wie du es machen willst. << >> Danke. Ohne dich wäre ich schon längst verloren. << >> Das weiß ich doch <<
Sie hatte die Decken schon auf der Suche nach etwas zu Essen gefunden und holte sie aus dem alten Schrank, dort wo auch die Schuhe standen, heraus und trug sie hinauf ins Zimmer. >> So. Da bin ich wieder. Hab auch ein paar Decken gefunden. << berichtete sie. Doch Fill war nicht im Raum.
>> Fill ? Fill ! Fill wo bist du ? << rief sie nach ihm. Sie ging durch das ganze Haus. Rief nach ihm aber fand ihn nicht.
>> Fill ! Bitte. Du darfst doch jetzt nicht einfach
abhauen ! Ich brauche dich. Ohne dich ist mein Leben langweilig und sinnlos. Komm schon ! Ich finde es nicht komisch ! << schrie sie durch das ganze Haus. Aber sie erhielt keine Antwort. Als sie in die Küche ging, fand sie den Steckbrief mit dem Bild nach unten gedreht. >> Ich würde zu gerne wissen wer denn dort gesucht
wird. << sie nahm den Zettel in die Hand und drehte ihn um. Lies ihn aber sofort wieder fallen. >> Nein. Nein. Das kann nicht sein. Nein das kann ich nicht sein. Warum sollte ich gesucht werden. Nein ! Nein ! << panisch trat sie von dem Zettel immer weiter zurück. >> Bitte. Das muss ein Irrtum sein. Ich habe doch nichts verbrochen. Ich bin doch nur eine unfähige Drachenreiterin und ein Mädchen ! Mädchen werden nicht gesucht. Vielleicht habe ich ja eine Zwillingsschwester, die genau so aussieht wie ich und die gesucht wird. << versuchte sie sich heraus zu reden. Es funktionierte nicht. Sie fing an mit weinen. >> Warum nur ? Warum ! Warum wurde ich geboren ? Warum bin ich am Leben, wenn es eh scheiße ist. Was bringt mir das alles ? << fragte sie sich immer wieder heulend.
>> Jetzt reiß dich aber mal zusammen Allain. Du bist zu alt um hier rum zu heulen wie ein Baby. Du schläfst noch einmal darüber und morgen suchst du nach dem Grund. << schalt sie sich, ging zur Treppe und in ihr Zimmer. Die Decken lagen zusammen gesackt im Raum. >> Hm. Fills Lager werde ich trotzdem mal noch errichten. Vielleicht kommt er ja wieder hier her. Ich hoffe es. << murmelte sie, während sie zwei Decken glatt übereinander legte, eine andere zum Kopfkissen formte und die letzte als Decke oben drauf legte. >> So. Fertig. Das ist eigentlich ganz gemütlich. Er sollte sich also nicht beschweren. << Sie zog ihre Sachen, bis zur Unterwäsche aus, legte sie ordentlich zusammen und vor das Bett. Dann kuschelte sie sich in die Decke und fiel in einen Traumlosen Schlaf.
Sie wurde wach, als sich etwas schweres, neben ihr ins Bett sinken ließ.
>> Fill ? << fragte sie schläfrig. >> Fill ? Bist du das ? Wo warst du ? << fragte sie nun etwas wacher. >> Ich war spazieren. << antwortete er nur. >> Ich weiß. Ich hätte mich abmelden sollen. Du hast dir bestimmt Sorgen gemacht. << murmelte er beschämt vor sich hin. >> Ja. Das hättest du tun sollen. Ich habe dich überall gesucht. Und überhaupt. Was machst du in meinem Bett. Wir haben doch etwas aus gemacht. <<
>> Sorry. Das habe ich schon wieder ganz vergessen. << sagte er beschämt. Glücklicher weiße war es schon dunkel. Sonst hätte sie gesehen wie er rot anlief. Sofort sprang er aus dem Bett und legte sich auf das Lager, das Allain für ihn gemacht hatte. >> Danke. Allain. << >> Bitte. Schlaf
gut. << flüsterte sie und drehte sich um.
Schon bald ging ihr Atem wieder ruhig und gleichmäßig. Jetzt hatte er die Chance ganz nah bei ihr zu sein, ihre Haut zu berühren und durch ihr Haar, das immer so wunderbar duftete zu streicheln. Einfach mal eine Nacht nur bei ihr zu sein. So eine Gelegenheit würde sich bestimmt nicht so schnell wieder bieten und er nutzte sie aus. Vorsichtig schlich er zu ihr Bett, ließ sich dort ganz sanft nieder und legte sich ganz nah hinter sie. >> Allain ? << flüsterte er >> Allain ? Schläfst du schon ? << fragte er nun etwas lauter. Es kam keine Antwort. Erleichtert legte er sich erst einmal nur neben sie und lauschte ihrem Atem. Aber es reichte ihm nicht. Ganz behutsam fing er an ihren geflochtenen Zopf zu lösen. Er strich durch ihr Haar, nahm es richtig in die Hand und roch. >> Wie weiche und wunderbar duftende Haare sie doch hat. So etwas findet man nicht so oft. << dachte er. Langsam fing Allain sich an zu regen. >> Mist. Bitte schlafe weiter Allain. schlafe weiter und dreh dich nicht um. << Als hätte sie seine Gedanken gehört blieb sie ruhig auf ihrer Seite liegen und er hörte ihren Atem. >> Das war knapp << erleichtert ließ er sich wieder sinken und strich ihr weiter durch die Haare. Das hätte er die ganze Nacht über getan, würde es den Schlaf nicht geben. Er wurde müde und immer schläfriger. Aber er wollte wenigstens noch die Schultern streicheln und sich dann erst in sein Lager zurück begeben, wenn er das getan hat. Eher wollte er nicht gehen. Doch er hatte die Hand gerade ausgestreckt als ihm die Augen zu fielen und er in einen tiefen Schlaf sank
Sie schlug die Augen auf. Sie hatte in der Nacht etwas sehr seltsames geträumt, konnte sich aber nicht mehr ganz genau daran erinnern. Ein Prinz kam mit vor. Wie er eine Frau mit spitzen Ohren schlug. Auch Fill kam drin vor. Er strich ihr die ganze Zeit durch das Haar und murmelte etwas vor sich hin, was sie aber nicht verstanden hatte.
>> Wirklich. Ein sehr seltsamer Traum. << erst jetzt merkte sie, das ein Gewicht ihre Schulter belastete. Sie versuchte den Kopf zu drehen, um zu schauen was das ist. Als sie merkte, das es ein Arm war. Nicht irgend ein Arm. Sondern Fills Arm. >> Nanu ? Ich dachte ich hätte ihn aus meinem Bett verscheucht. << fragte sie sich verschlafen. Schlagartig wurde sie rot. >> Er liegt in meinem Bett. Neben mir. Mit einer Hand auf meiner Schulter und mit der anderen in meinem Haar. Wie ... ?<< Ruckartig setzte sich sich auf und zermarterte sich das Hirn, was sie gemacht hatte, als sie Fill aus ihrem Bett gescheucht hatte. >> Puh. Und ich dachte schon ... << vorsichtig stieg sie aus ihrem Bett und wollte sich wie gewohnt erst einmal waschen.
>> Wo war den hier gleich noch einmal das Bad ? << sie ging in den gegenüber liegenden Raum und fand dort das was Fill ihr am Vortag noch beschrieben hatte. >> Ich glaube ich wasche mich heute mal erst Abends. Marok Morak wird bestimmt ein Bad haben. << sie ging hinunter zum Schrank, wo das ganze Essen drin war und nahm das raus, was man zum Frühstücken benutzen konnte. Damit stiefelte sie in die Küche und deckte den Tisch. Als sie den Steckbrief sah, zerknüllte sie ihn und schmiss ihn in den Papierkorb.
>> Ich wecke jetzt mal lieber Fill. Der hat bestimmt Hunger. Das mit dem Steckbrief weiß er hoffentlich noch nicht. << damit ging sie wieder hoch ins Zimmer, wo Fill lag und so vor sich hin schnarchte. Sie nahm sich die zwei Topfdeckel, die sie aus der Küche genommen hatte und schlug sie auf einander. >> Aufstehen. Das Frühstück ist fertig. << Er setzte sich ruckartig auf. Fiel aber gleich wieder um. Aus schläfrigen Augen schaute er sie an. >> Morgen mein Schatz. << murmelte er.
>> Wie bitte ?! Morgen Schatz ?! Erstens. Ich bin nicht dein Schatz. Zweitens. Das Frühstück ist fertig. Drittens. Wo warst du gestern Abend ? Und Viertens. Warum liegst du in meinem Bett ? <<
>> Du klingst wie eine alte Ehefrau. Die ihren Ehemann ausmeckert. <<
>> Tut mir Leid. Du hast mich heute morgen bloß ganz schön erschreckt, als du auf einmal neben mir lagst. Warum eigentlich ? <<
>> Das weiß ich auch nicht. Ich hab wahrscheinlich geschlafwandelt. Als ich eingeschlafen bin lag ich noch in meinem Bett. << log er. >> Aha. Na dann. Komm einfach runter in die Küche. Es gibt Brötchen. << damit drehte sie sich um und ging die Treppe hinunter. >> Puh. Das war knapp. Hätte ich ihr die Wahrheit gesagt, hätte sie mich bestimmt grün und blau gehauen. << >> Und vielleicht auch lila << rief sie von unten. >> He. Woher... << fragte er verwirrt und wurde schlagartig rot. >> Sie hat das doch hoffentlich nicht alles mitgekriegt, was ich gestern so vor mich hin geplappert habe. << murmelte er in sich hinein, während er die Treppe hinunter lief. >> Das auch. << sagte Allain, während sie die Marmelade auf den Tisch stellte.
>> Äh ... Was ?! <<
>> Ach nichts. Ich rede bloß oft mit mir selber. << murmelte sie und setzte sich. >> Ach so. Na dann noch guten
Appetit. << sagte Fill erleichtert und machte Anstalten sich zu setzen, da Allain ihn mit einem komischen Blick anstarrte. >> Was ist denn ? << fragte er genervt >> Gehst du immer nur in Unterhose Frühstücken ? << er wurde rot. >> Eigentlich ja. Entschuldigung.<< murmelte er verlegen , stand auf und ging hoch einmal hoch in das Zimmer, nahm neue Sachen aus seinem Gepäck und zog sie an. >> Allain ist schon wunderlich. Ich habe immer das Gefühl, das sie mich immer und überall hört. Als hätte sie einem Zauber auf mich gelegt. Oder es ist einfach nur Zufall. <<grübelte er so vor sich hin und ging wieder in die Küche. >> Da bin ich wieder. Ist es dir so recht. ? << sie nickte und aß stumm ihr Brötchen weiter. >> Gibt es bei deiner Magie eigentlich einen Zauber, wo man Menschen immer hört, egal ob er denkt oder spricht ? << Nein. So einer zählt zur schwarzen Magie und die ist logischerweiße, wie ihr Name schon sagt verboten. Das können nur Menschen erlernen, die dem Dämonenkönig verschrieben sind. Warum fragst du
eigentlich ? <<
>> Das ist jetzt nicht so wichtig. Danke für die Auskunft. << sagte er ernst. >> Äh. Bitte. << Eine weile blieb es ruhig. Dann unterbrach Allain die Stille. >> Ich werde mir draußen mal die Beine vertreten. Wenn ich wieder da bin packen wir zusammen und gehen zu Meister Marok Morak. <<
>> Mhh. << gab er nur als Antwort und stand mit Allain zusammen auf und begann den Tisch ab zu räumen. Plötzlich klopfte es an der Tür. >> Ich mach das schon. Schließlich hab ich die besseren schauspielerischen Künste und kann besser lügen als du. <<
>> Tu dir keinen zwang an. << rief er nur und verschwand wieder in der Küche. Allain öffnete die Tür und sah einen etwas älteren Mann, der wahrscheinlich der Offizier von dem Wächter war. >> Guten Tag junge Dame. Dürfte ich fragen, wer sie sind ? Sie sehen nämlich nicht so aus, als würden sie zu Jaspers Familie gehören. << sprach er ernst. >> Ja klar. Ich bin seine neue Freundin. << sagte sie freundlich und mit einem aufgesetzten lächeln. >> Aha. Dürfte ich auch wissen wer das dort hinten ist und wo Jasper sich gerade befindet ? << er wies zur Küchentür, wo Fill den Kopf heraus gestreckt hatte um zu sehen was da los ist. >> Ach der ! Das ist mein Cousin. Sein Haus ist abgebrannt und er ist hier für eine Weile eingezogen. Wo Jasper gerade ist kann ich ihnen leider nicht sagen. Er hat mir gesagt das er kurz an die frische Luft gehen wollte. Das war schon ziemlich früh am Morgen. Er könnte jetzt schon überall sein. << sie verzog das Gesicht zu einer traurigen Miene. >> Aha. Na dann wünsche ich ihnen noch einen schönen Aufenthalt. << Er hatte sich schon umgedreht, um zu gehen, als er sich auf einmal wieder umdrehte und Allain genauer musterte. >> Dein Gesicht habe ich doch schon irgendwo gesehen. Ich glaube das war auf einem Steckbrief. << erschrocken riss sie die Augen auf. >> Auf einem Steckbrief !? Ich ? Niemals ! Ich habe doch gar nichts gemacht. Sie müssen mich mit jemanden
verwechseln. << rief sie empört. >> Na dann. Sagen sie mir bitte ihren Namen und beweisen sie das Gegenteil. << Allain überlegte kurz. >> Mein Name ist Layla und ich komme aus Ilobaru. Meine Eltern sind dort Herzog und Herzogin. Außerdem habe ich die Gesuchte erst letztens in Temptoria gesehen. Ich glaube sie hatte sie hatte da gerade einen jungen Mann verprügelt und ihm das Geld abgenommen. Ich hatte die dortige Wache benachrichtigt, aber die hatten nicht reagiert. Ich bin dann einfach weiter um meinen Cousin zu besuchen, doch der stand nur heulend vor einem verkohlten Haufen, der mal sein Haus war. Wir sind dann weiter nach Ailon, dort habe ich Jasper kennen gelernt und wir sind bei ihm eingezogen. << beendete sie ihren Bericht. Der Offizier stand nun ganz nah vor ihn. Er war, während sie erzählt hatte, immer näher an sie heran gerückt, um ihr in den Ausschnitt zu schauen. >> Na wenn das so ist Layla. Dann wünsche ich ihnen noch viel Spaß bei Jasper und viel Glück. Er kann manchmal sehr anstrengend sein. << Er zwinkerte ihr zu, drehte sich um und marschierte um die Ecke. Erleichtert ließ Allain sich auf die Treppe sinken. >> Das war knapp. Beinahe hätte er mich geschnappt. << murmelte sie, während Fill hinter sie trat und seine Hände auf ihre Schultern legte. >> Alles OK bei dir ? Du siehst so blass aus. << Sie schrak hoch. >> Was ? Ja ja. Mir geht es gut. Ich habe bloß einen kleinen Schreck bekommen. << sie stand auf. >> Ich würde sagen wir suchen Marok Morak auf. Zelouet kann es bestimmt kaum
erwarten << sprach sie im gehen >> Kommst du ? Wir müssen packen, bevor sie die beiden Wächter finden und Alarm schlagen. << rief sie von der Treppe. >> Was ? <<
>> Was ist Was ? <<
>> Was hattest du gerade eben gesagt ? <<
>> Packen und nichts wie weg hier. <<
>> Wohin denn ? << fragte er verwirrt. >> Sag mal. Hast du mir gerade eben überhaupt zugehört ? Ich will zu Marok Morak !!! << rief sie wütend. >> Sorry. <<
>> Ja ja. Schon gut. Kümmere du dich um das Essen. Ich packe hier oben alles zusammen. <<
>> OK. <<
Als alles eingepackt war schleppten sie die Sachen zu Zhao und ritten erst einmal zu Zelouet. An der Kirche angekommen fand Fill den Stein sofort wieder und die Geheimtür öffnete sich. Zelouet sprang ihnen mit einem lauten Rumms entgegen und schmiss dabei Allain um. >> He Allain. Ich weiß jetzt wo Meister Marok Morak wohnt. << berichtete sie aufgeregt. >> Äh ja. Danke. Aber könntest du bitte von mit herunter gehen ? << >> Was ? Oh. Entschuldige. Das wollte ich nicht. << >> Nicht so schlimm. Außer das du mich fast zertreten hättest ist ja nichts weiter passiert. << sagte Allain lachend. >> Sehr komisch Allain. Ich finde das nicht lustig, da du doch so wichtig bist. << sagte Zelouet ernst. >> Ist ja gut. Kannst du uns sagen ob man Marok Morak auch mit dem Pferd erreicht ? << fragte Allain statt dessen. >> Ja klar. Ihr müsst bloß diesem Pfad hier hinter mir folgen und dann kommt ihr an ein kleines Häuschen aus Holz. Dort müsste er wohnen. << >> Danke. << >> Was hat sie gesagt ? << fragte Fill aufgeregt. >> Wir können mit Zhao zu dem Häuschen reiten und dann sehen wir weiter. << >> Gut. Dann mal los. << meinte er entschlossen, holte Zhao von der anderen Seite der Mauer herüber und schloss die Geheimtür. >> Zelouet. Du fliegst schon mal voraus. Falls du Marok Morak treffen solltest erzählst du ihm das wir kommen um bei ihm in die Lehre zu gehen. Wenn du ihn nicht triffst dann ist auch nicht so schlimm. << erklärte Allain ihrem Drachen den Plan und stieg auf Zhao auf. Schon waren beide hinter dem nächsten Felsen verschwunden.
Sie waren eine kurze Zeit geritten, als ihnen doch tatsächlich die zwei unbekannten Reiter, die sie schon einmal getroffen hatten, entgegen kamen.
>> Na so was ? Was wollen die schon wieder von mir ? << wunderte sich Allain und befahl Zhao langsamer zu werden und hob die Hand um zu winken.
>> Warum begrüßt du sie so herzlich, obwohl sie dich letztes mal so verwirrt stehen gelassen haben ? << fragte Fill verwirrt. >> Ich will ihnen doch noch ein paar fragen stellen. <<
>> Ach so <<
>> Guten Tag Allain Schattenmagierin. << grüßte der linke von beiden. >> Guten Tag die Edlen Herren. Was verschafft mir die Ehre, das sie mich noch einmal aufsuchen ? <<
>> Wir sollen ihnen noch etwas überreichen. Mein Kollege hatte es zu Hause liegen gelassen, weswegen wir noch einmal zu euch gekommen sind. << sprach nun der andere.
>> Nun. Um uns weiter mit diesem Thema zu ärgern würde ich euch gerne ein paar fragen stellen ? <<
>> Wir versuchen sie so gut wie möglich zu beantworten. << >> Vielen Dank. Also. Ich hätte gerne gewusst wie sie mich immer finden, wer sie sind und wer sie schickt << >> Das tut uns Leid, aber das dürfen wir ihnen nicht sagen. Wir sollen ihnen eigentlich bloß das hier geben uns sie fragen ob sie das Buch schon gelesen haben. << der linke der beiden überreichte ihr ein goldenes Säckchen und wartete auf ihr Antwort. >> Das Buch habe ich in der Tat schon gelesen. Gleich nachdem sie es mir überreicht haben. Wollen sie es etwa wieder haben? Schließlich beherrsche ich ja alles was darin steht. Und das sie mir nicht sagen dürfen wer sie sind macht mich neugierig. Richtet euren Herrn besten Dank für das Buch aus. << sie hatte das Säckchen geöffnet und ein wunderschönes Amulett hervor geholt. Sie wollte die beiden gerade etwas drüber fragen, als sie sah, das die beiden ihnen schon den Rücken gekehrt hatten und wieder zurück ritten. >> He ! Wozu soll das Amulett gut sein ?! << schrie sie ihnen wütend nach. >> Hängt es einfach um euren Hals Allain Schattenmagierin. Sie werden es schon noch heraus finden. << Damit waren sie wieder verschwunden und ließen sie schon zum zweiten mal verwirrt und überrascht zurück.
Ich wundere mich immer mehr über die beiden. << murmelte Allain und drehte sich zu Fill um. >> Ich auch. Vielleicht finden wir bei Marok Morak ja die Lösung des Problems. << schlussfolgerte er. >> Ja Vielleicht. << Sie gab Zhao die Sporen und sie ritten weiter den Pfand entlang.
Sein Haus lag in einer kleinen Oase mitten in der Wüste. Es war ein etwas größerer Palmenwald mit einem Teich und Allain merkte sofort das er sie mit einem Schutzzauber belegt hatte, so das man statt der Oase nur Wüste sah und einfach weiter durch ritt. Sie wendete sich an Fill. >> Ich weiß das du die Oase nicht sehen kannst, weswegen ich jetzt einen Zauber spreche. Also bitte nicht erschrecken. <<
>> Jaja. Mach einfach. << antwortete er geistesabwesend. Allain sah, das ein blauer blitzt auf sie zu geschossen kam. >> Das wäre doch jetzt mal die perfekte Chance Fill herein zu legen. << dachte sie fies grinsend und beugte sich nach vorn um Zhao zu streicheln. Der blaue Blitz hatte sie inzwischen erreicht und flog auf Fill Gesicht zu. Fill, immer noch nichts Ahnend, noch auf dem Pferd sitzend, schaute sich in der Landschaft um. Gerade als der blaue Blitz sein Gesicht erreichte schaute er zu ihm und wurde vom Pferd gestoßen. Er kam erst wieder zu sich als er merkte wie Allain sich auf dem Pferd vor lachen krümmte. >> Fill. Du könntest als Avatar durchgehen. << rief sie prustend. Er schaute sie verstört an >> Wie was ? <<
>> Du liest eindeutig zu wenig Bücher. Soll ich dir helfen ? << sie stieg vom Pferd und nahm ihn bei der Hand um ihn hoch zu ziehen. <<
>> Warum lesen wenn man das Holz eh verfeuern kann ? << sie lies ihn wieder fallen. >> Autsch. Wofür was war das denn. ? <<
>> Sag nie wieder das Bücher Brennholz wären. <<
>> War doch nur Spaß. << verteidigte er sich. >> Äh Allain wusstest du Bäume innerhalb von Sekunden aus dem Boden schießen können ? << fragte er verwundert, als er nun endlich den Wald entdeckt hatte >> Was? Nein das habe ich nicht gewusst. So ein Trottel. << >
> Da hast du vollkommen recht. Und übrigens . Wusstest du das dein Freund gerade rot wie eine Tomate ist ? << meldete sich Zelouet von oben >> Mein Freund? Fill? Du spinnst doch ?! << rief sie zu ihr und wendete sich ab.
>> Und du sagst ich wäre schnell eine beleidigte Leberwurst. << rief sie zurück, aber Allain hörte sie schon gar nicht mehr.
Eine weile ritten sie durch den Wald, als sie das Haus von ihm erblickten.
>> Zelouet hat wirklich nicht gelogen. Es ist ein Holzhüttchen. << murmelte sie. >> Aber ein sehr hübsches Hüttchen. << gab Fill zu. >> Danke. Ich habe sehr viel Arbeit hinein gesteckt. << meldete sich eine raue Stimme aus dem Wald und beide zuckten zusammen. >> Ah. Meister Marok Morak. Ich hätte nicht gedacht, das ich sie schon vor ihrem Haus antreffe. << begrüßte Allain ihn freundlich. Vor ihnen stand ein kleiner Mann mit Bart und einem Korb mit Pilzen in der rechten Hand und schaute sie interessiert an. >> Ja. Ich weiß. Eigentlich wollte ich Pilze sammeln gehen um für uns eine Suppe zu kochen, als ich einen Schattendrachen auf meiner Wiese landen sah. Ich wusste sofort das ein neuer Schüler kommen würde, also bin ich so schnell wie möglich zu meinem Haus zurück und habe euch dort gesehen. Ich hatte eigentlich nicht vor euch zu erschrecken, aber ich konnte mir das Kommentar zu eurem Gespräch einfach nicht verkneifen. Bitte nehmt es mir nicht übel. << berichtete er freundlich und hob den Korb mit den Pilzen hoch. >> Aha. Aber wie kann es sein, das sie in einem Palmenwald mitten in der Wüste Pilze finden ? << fragte Fill ungläubig. Marok Morak fing an zu lachen. Als er sich wieder beruhigt hatte, sagte er grinsend >> Tja. Es ist ja auch eine außergewöhnliche Oase. Wieso sollte man da keine Pilze finden ? << Er rieb sich ein Lachträne aus dem Augenwinkel. >> Es spricht nichts dagegen. << meldete sich Allain. >> Aber ich habe da mal noch ein paar Fragen an sie. <<
>> Gleich. Wie wäre es wenn ihr beide erst einmal mit ins Haus kommen würdet. Da können wir uns in Ruhe Unterhalten. Eurer Pferd könnt ihr erst einmal auf die große Wiese bringen. Ich hoffe er ist an Drachen
gewöhnt. <<
>> Ja. Das ist er. Vielen Dank. << Sie nahm Zhao bei den Zügeln und führte ihn zu der Wiese, wo er sogleich begann das Gras zu verschlingen. Sie ging zurück zu Marok Morak und Fill, die schon vor dem Haus auf sie warteten. Erst jetzt konnte sie es von außen genauer betrachten. Es war nicht sonderlich groß, hatte ein spitzes Dach mit Holzplatten darauf und zwei Stockwerke, mit einem Zimmer neben den Dachboden. Zwei riesengroße Fenster waren gleich neben der Haustür angebracht und es sah gesamt einfach richtig gemütlich aus. Als sie sich dann auch noch im inneren des Hauses umschauen konnte, war alles so wie sie sich es vorgestellt hatte. Alles war aus Holz mit hübschen Verzierungen, gut gepflegt und auch der Geruch passte perfekt zu Marok Morak und seinem Haus. >> Allain mach doch den Mund wieder zu. Seit wir hier sind bist du nur noch am glotzen. Hast du denn noch nie eine Holzhütte von innen gesehen? << platzte Fill in ihre Besichtigung. >> Äh. Was? Tut mir Leid. Ich habe gerade nicht zugehört. Was hast du gerade eben gesagt? << endlich hatte sie wieder in der Gegenwart wiedergefunden. >> Ach nichts. << gab Fill es auf und nahm Allain bei der Hand, damit sie ihm folgte. >> He ! Ich bin doch keine drei-jährige. << beschwerte sie sich. >> Du bleibst aber aller paar Sekunden immer wieder stehen und wir wollen heute noch
ankommen. << nörgelte er und zog Allain weiter hinter sich her. >> Ja ja. Ist ja gut. Ich hör ja schon auf und verschiebe es auf andermal. << gab sie nach und stiefelte hinter Fill in die Küche. >> Setzt euch und stellt eure Fragen. Ich bin ganz Ohr. << sagte Marok Morak mit einem freundlichen Lächeln und wies auf zwei Stühle am großen Tisch. >> Ok. Ich fange jetzt einfach mal an ... << sie räusperte sich nervös. >> ... Ich weiß nicht woher Elia sie kennt oder ob sie ihn kennen. Jedenfalls bin ich durch ihn auf sie gekommen und wollte sie fragen ob sie mich bitte mit in die Lehre nehmen können. Ich habe jedenfalls keinen Schimmer wie man einen Drachen fliegt geschweige denn pflegt. << Er nickte.
>> Ja. Ich denke das mit der Lehre lässt sich einrichten. Zwar habe ich schon eine Schülerin, aber das wird sie, denke ich, nicht stören. Und Elia. Ja. Der alte Kauz und ich waren früher einmal zusammen in die Akademie für Drachenreiter gegangen. Sein Drache ist aber schon nach kurzer Zeit gestorben, da er schon mit einer tödlichen Krankheit geschlüpft war und wir nichts dagegen unternehmen konnten. Tja. Und meiner ist so groß wie ein Baby und wird nicht größer. Aber ich habe den kleinen Racker sehr lieb. Wir wohnen ja schließlich auch schon fünfundzwanzig Jahre hier zusammen. Wie geht es denn eigentlich Elia ? << eine finstere Miene legte sich auf Fills Gesicht. >> Er ist vor ein paar Tagen gestorben. Wir haben ihn im Wald bei Luma begraben. Vor einer alten Eiche. << Bedrücktes schweigen machte sich breit.
Fill ergriff nach einer Weile wieder das Wort. >>Ich hoffe sie verkraften das. Ich wollte ja eigentlich auch noch ein paar fragen stellen anstatt ihnen erzählen zu müssen das ihr Freund gestorben ist. <<
>> Ja. Ich weiß. Im Grunde habe ich es gespürt, aber ich wollte es einfach nicht wahr haben. Also. Schies los. <<
>> Gut. Danke. Ich will wissen ob hier hier auch während Allains Lehre hier schlafen könnten, denn ich habe das ungute Gefühl, das wir in Ailon nicht sonderlich sicher sind. Außerdem möchte ich auch etwas lernen, damit ich hier nicht so tatenlos rumsitze und warte bis Allain fertig ist. Das dauert bestimmt länger als einen Monat. <<
>> Natürlich könnt ihr hier wohnen. Aber ihr müsst euch eines teilen, da ich nicht mehr Zimmer habe. Ich hoffe das stört euch nicht. Dir könnte ich Abends etwas über Heilkunde erzählen und vielleicht hast du ja Glück und kannst bei Ev, meiner ersten Schülerin, das Schmieden lernen. Ich denke dafür hat sie noch genug
Zeit. << Helle Begeisterung machte sich in Fill's Gesicht breit. Allain schaute eher ungläubig zu Marok Morak und fing innerlich an zu heulen. Sie wurde leicht rot im Gesicht bei den Gedanke mit Fill in einem Zimmer zu schlafen.
>> Gut. Wenn das geklärt wäre, bitte ich euch mir zu folgen. Nehmt an besten eure Sachen gleich mit. Dann müsst ich nicht zweimal laufen << sagte Marok Morak grinsend und ging zu einer kleinen Wendeltreppe die nach oben führte. Allain hatte sich schnell den Rucksack geschnappt, in dem Ihre und Fill's Sachen waren und Fill musste die schwere Tasche mit den Büchern und dem Essen schleppen. Marok Morak führte sie in den ersten Stock und wies auf die ersten zwei der drei Türen.. >> Das sind Ev und mein Zimmer. Die andere ist das Badezimmer. << Er ging noch eine Etage höher, wo sich nur noch zwei Türen befanden. Er wies zur rechten. >> Das hier ist der kleine Dachboden, wo ihr notfalls noch etwas zum Anziehen findet. Und hier links befindet sich euer Zimmer. Ich könnt die Möbel so stellen wie ihr wollt. Ich lasse euch jetzt erst einmal in Ruhe einziehen. Wie sehen uns dann später. << Er verschwand wieder die Treppe hinunter.
Innerlich jubelte Fill, da es wieder einmal so war das sie in einem Zimmer schliefen. Bloß dieses mal nicht nur für kurze Zeit. Er hätte vor lauter Freude die ganze Zeit gegrinst, aber er verkniff es sich, da er sonst verraten hätte das er Allain doch besser mochte konnte als er vorgab. >> Dann mal los. << gab Allain den Startschuss und betrat das Zimmer. Die Sonne strahlte sie durch das verstaubte Fenster an und machte dadurch die Luft unerträglich. Allain marschierte darauf zu und riss es auf. Frische kühle Luft strömte hinein und wirbelte den Staub auf der schon seit vielen Jahren dort lag. Jetzt begann sie sich das Zimmer an zu schauen. Es war ziemlich groß, hatte zwei Betten, einen großen Schrank und einen Tisch, den man zum arbeiten benutzen konnte. Die bette standen weit auseinander. Das eine an der rechten und das andere an der linken Wand, was Allain wieder etwas erleichterte. >> Müssen wir das Zimmer um räumen ? << fragte er. >> Nein. Ich finde es gut so << >> Gut. Dann Lady's first. Such dir ein Bett aus. Ich nehme dann einfach das andere. << Sie legte den Rucksack auf das, neben dem Tisch und begann den Schrank ein zu räumen. >> Gut. Dann werde ich mich wohl mal auf Kleidersuche begeben. << rief er und verschwand auf dem Dachboden. Das nutzte Allain aus und holte das Amulett unter ihrem T – shirt hervor. Als sie es genauer betrachtete, fiel ihr auf, dass sie das Zeichen, was dort eingraviert war, schon einmal gesehen hatte. Aber Wo ?
Sie wurde in ihren Überlegungen gestört, als sie ein knarren vor ihrer Zimmertür hörte. Schnell lies sie das Amulett wieder in den Ausschnitt gleiten gerade als die Tür auf ging und Fill mit einem Stapel Sachen auf dem Arm hinein kam. Er legte sie in den Schrank. >> Ich hoffe das reicht. << murmelte er und schloss die Schranktür. >> Passen die Sachen dir denn überhaupt ? << >> Ja. Klar. Ich habe sie drüben anprobiert. << >> Dann ist ja gut. Ich werde jetzt erst einmal baden. Ich hatte in den letzten Tagen keine Gelegenheit mich zu waschen. Ich fühle mich wie ein Schwein. <<
>> Gut. Wenn du dann fertig bist. Kannst du mir dann Bescheid sagen ? Ich bin dann einfach hier oben. <<
>> Kann ich machen. Es wird aber eine weile dauern. << warnte sie ihn nur und verschwand im zweiten Stock. >> Je länger sie braucht desto besser. So kann ich meine Rache an ihr, den sie mit mir als wir kurz vor Marok Morak's Haus waren getrieben hat, ausüben. Den Scherz den sie sich da erlaubt hatte war nämlich ziemlich schmerzhaft. Meiner wird sogar von meinem Vorteil sein. << er fing an fies zu grinsen und schlich leise die Treppe hinunter.
Erst als sie in der Badewanne lag, konnte sie sich mal so richtig entspannen und fing an über die Worte der beiden Fremden nach zu denken. >> Was könnten sie nur vorhaben. Ich habe keine Ahnung wozu das Amulett gut sein soll. Ich nehme es am besten lieber nicht ab. Wer weiß was dann passiert. << sie wurde wieder einmal in ihren Überlegungen gestört. Dieses mal durch ein klopfen an der Tür. >> Ja ? << >> Wollt ihr zwei eine Pilzsuppe mit essen ? Sie wäre gleich fertig und Ev ist auch gleich da, dann könnt ihr euch besser kennen lernen. << Es war Marok Morak's Stimme die durch die Tür zu ihr vordrang. >> Ja. Gerne. Ich sage Fill mit Bescheid. Wir kommen dann gleich. << sie stieg aus der Wanne und stellte fest, das nur ihre Unterwäsche auf dem Fliesenfußboden lag. Ihre Hose und ihr T – shirt konnte sie nicht finden, als ihr wieder einfiel, das sie diese in den Korb im Flur hinein gelegt hatte. Schnell zog sie das an was sie hatte, stürmte in den Flur, fand aber nur ihre Hose.
>> So ein Mist. Naja. Immerhin besser als nur in Unterwäsche hoch zu gehen. << fluchte sie, zog die Hose an und schlich hoch auf den Dachboden. Eine große Truhe stand in dem kleinem Raum. >> Da müssen die Sachen drin sein, von denen Meister Marok Morak sprach. Ich hoffe inständig, das Fill noch etwas übrig gelassen hat. << Sie klappte den Deckel hoch und begann nach eventuellen Oberteilen zu suchen. Am ende fand sie nur zwei BH's. Einen mit Blümchen und einen in weiß. >> Die kann ich zwar auch gut gebrauchen, aber ich möchte trotzdem sehr gerne noch ein
T – shirt haben. Fill hatte sich anscheinend doch alles geschnappt was er finden konnte. Der Gedanke daran das ich nur in Unterwäsche ins immer kommen würde, würde Fill bestimmt gefallen. Aber das würde er bestimmt nicht tun. << Ihr Gesicht wurde nun eher als Tomate als irgendetwas anderes durchgehen.
Ich muss jetzt wohl oder übel in das Zimmer. Besser vor einem. Als vor zwei Männern nur in BH auf zu kreuzen. In Ev's zimmer kann ich nicht gehen, denn das währe unverschämt. < murmelte sie vor sich hin und drückte dann mit zitternden Händen die Türklinke runter und öffnete die Tür einen Spalt.
>> Fill ? Bist du mal bitte so nett und drehst dich zur Wand ? << Keine Antwort. >> Fill ? << Sie lugte zu seinem Bett. Er lag Oberkörperfrei in seinem Bett und schlief. >> Puh. Da hab ich aber noch einmal Glück gehabt << Schnell lief sie zu dem Kleiderschrank und holte sich das erstbeste T – shirt heraus was sie finden konnte und zog es an. Sie ging zu seinem Bett und hockte sich davor.
>> Wie friedlich er doch aussieht wen er schläft. << sie wollte seine Wange streicheln, mahnte sich aber gleich wieder. >> Ich darf meinem Drang nicht so schnell nachgeben. Ich habe eine schwere Ausbildung vor mir. Da darf ich nicht durch so etwas abgelenkt werden. << Sie legte die Hand statt dessen auf die Schulter und rüttelte ihn sanft. >> Fill aufstehen. Es gibt eine leckere Pilzsuppe von Marok Morak. << flüsterte sie sanft. Er öffnete die Augen und schaute sie verschlafen an. >> Ich muss wohl, während ich auf dich gewartet habe eingeschlafen sein. << murmelte er und wuschelte seine Haare wieder in die alte Ordnung. >> Ich gehe schon mal runter. Kommst du dann nach ? << >> Ja. Danke << Sie schloss die Tür und stapfte die Treppe hinunter. Er atmete durch. Beinahe hätte er die Beherrschung verloren und die Augen geöffnet, als sie nur in BH ins Zimmer kam. >> So eine doofe Idee mit dem T – shirt verstecken war das gar nicht. << grinste er so vor sich hin und ging die Treppe hinunter zur Küche wo schon Marok Morak, Allain und eine junge Frau mit rotem kurzem Haar auf ihn warteten. >> Hallo. Du musst Fill sein von dem mir Allain erzählt hatte. << Sie reichte ihm die Hand. >> Ah . Dann musst du Ev sein. Die Schülerin von Marok Morak. << begrüßte er sie freundlich und setzte sich mit an den Tisch. >> Sehr gut. Dann wäre das ja schon mal geklärt. <<< meinte Marok Morak, stand auf und holte den Topf mit der dampfenden Suppe vom Herd. >> Soll ich ihnen irgendwie helfen ? << bot Allain an und sprang auf. >> Ja. Gerne. Du kannst schon einmal die Teller holen und das passende Besteck dazu legen. Und Bitte Allain. Rede mich ruhig mit du an. Ich mag das nicht, wenn man mich siezt. Das gilt auch für dich Fill. << sagte er ernst und stellte den Topf auf den Tisch, während Allain vier Teller aus dem Schrank kramte, das Besteck aus der Schublade holte und alles sehr ordentlich auf den Tisch legte. >> Allain. Kannst du bitte mal noch vier Weingläser auf den Tisch stellen. Schließlich haben wir einen guten Grund zu feiern. << verkündete er erheitert. >> Was denn ? << fragte Fill neugierig. >> Wir haben zwei neue Mitbewohner. Ist das nicht Grund
genug ? <<
>> Mh. Schon. << murmelte Fill verlegen. >> Kein Grund beschämt zu sein. << meinte Ev fröhlich >> Er meint das ja nicht böse. << Sie schenkte ihm ein freundliches Lächeln und wendete sich an Allain. >> Ich würde dir nach dem Essen gerne mal meinen Drachen zeigen. Deinen habe ich ja schon gesehen, als ich wieder gekommen bin. <<
>> Ja. Gerne. Ich komme auf jeden Fall mit. << sie setzte sich wieder auf ihren Platz zwischen Fill und Ev und schenkte ihrem Meister ein Lächeln. Er begann die Suppe aus zu teilen und als die Teller leer und der gute Wein ausgetrunken war, trennten sich die vier. Fill ging wieder hoch ins Zimmer, Marok Morak machte den Abwasch und Allain und Ev gingen zu der Wiese wo die beiden Drachen sich sonnten.
>> Ich freue mich schon riesig deinen Drachen zu sehen. Wie alt ist er denn schon ? << fragte Allain aufgeregt. >> Er ist jetzt schon zwei Monate alt. Er hat sogar schon seine volle Größe erreicht. Jetzt muss er nur noch ein bisschen mehr Erfahrung sammeln, braucht mehr Wissen und ein bestimmtes Alter um als ausgewachsen zu gelten. << erklärte Ev stolz, während sie auf die hinterste Ecke der Wiese zu schlenderten, wo die beiden Drachen saßen. Sie kamen den beiden Punkten immer näher und Allain konnte schon von weitem erkennen das Ev's Drache ein roter war. >> Was hast du eigentlich für eine Magie ? << fragte sie neugierig. >> Feuer. Ich gehe jetzt schon seit fünf Wochen zu einem Feuer Magier Meister in der Nähe von Ailon. << berichtete Ev. >> Aha. Deswegen warst du auch nicht da, als wir beide gekommen sind. <<
>> Kann sein. Außerdem musst du wissen, das Drachen sich immer der Körpergröße seines Reiters anpassen. Es kann also passieren, das dein Drache einmal größer sein wird als meiner, da du ja auch ein wenig größer bist wie ich. <<
>> Wow. Woher weißt du das alles ? Ich habe in mein Wissen aus dem Schattenmagiebuch. Da stand anscheinend noch nicht alles drin. <<< bemerkte Allain nach Ev's Erzählungen. >> Das alles was ich weiß, lernt man ja auch erst bei Marok Morak. Das was du dort gelesen hast, war nur das aller kleinste Grundwissen. Es war ja schließlich auch ein Buch über Schattenmagie und nicht über
Drachen. <<
>> Mhh. <<
Sie waren den Drachen immer näher gekommen und blieben nun unmittelbar vor ihnen stehen. Erst jetzt blickte Allain hoch und riss die Augen auf. Vor ihr trohnte ein riesengroßer roter Drache, der sie anmutig anschaute und um einiges größer war als Zelouet. >> Hilfe. Wenn er jetzt schon ausgewachsen ist und diese Größe hat. Wie groß wird dann erst Zelouet werden ?! Außerdem ist er viel größer als ich ihn mir vorgestellt habe. << rief sie staunend und hielt dem Drachen die Hand hin, damit er daran schnuppern konnte. >> Er ist doch kein Pferd. Du kannst Rivo ruhig einmal streicheln. Er hat mir schon gesagt, das er dich sympathisch findet und mag dich. << >> Rivo ? Er heißt Rivo ?! Das ist aber ein toller Name. << sagte Allain nun noch fröhlicher als zuvor, während sie vorsichtig über seinen riesigen, schuppigen Hals strich, den er extra für sie ein wenig gesenkt hatte. >> Du bist also Zelouet's Reiterin. << brummte die tiefe Stimme des riesigen Drachen in ihrem Kopf. >> Naja. Als ihr Reiter kann man mich noch lange nicht bezeichnen, aber sie ist zu mindestens mein Drachen. << antwortete sie ihm zögerlich und wendete sich mit ihren Gedanken an Zelouet. >> Verträgst du dich mit Rivo ? Hältst du es mit ihm so lange hier aus, bis unsere Lehre hier bei Marok Morak beendet ist ? << >> Auf jeden Fall ! << rief sie begeistert, >> Er ist mit richtig sympathisch und er kann so viele gute Geschichten über Abenteuer anderer Drachen erzählen. Ich werde auf jeden Fall erst einmal nicht von seiner Seite weichen. << >> Das freut mich. <<
Während Allain sich mit ihren Drachen unterhielt, tat Ev es ihr gleich.
Die Gespräche waren nach kurzer Zeit beendet und die beiden Mädchen machten sich glücklich wieder auf den Weg zurück ins Haus.
>> Ich kann es kaum erwarten auf Zelouet fliegen zu können. << sprach Allain begeistert, aber ihre Hoffnungen wurden so gleich wieder zerstört. >> Aber vorher müssen wir deinem Drachen das passende Geschirr anfertigen und ihn darauf vorbereiten. Eher wird da mit dem fliegen nichts. <<
>> Schade. Lange halte ich es echt nicht mehr aus. Ich hoffe das dauert nicht so lange. Aber bitte sag jetzt nichts darauf. Ich will es selber heraus finden. Aber mal ein anderes Thema. Weist du eigentlich schon, das Fill bei dir, laut Marok Morak, das Schmieden erlernen soll ? << Ev schaute sie entsetzt an. >> Was ? Nein das hatte er mir noch nicht gesagt. Wir waren aber auch noch nicht so richtig ins Gespräch gekommen. <<
>> Also kannst du Schmieden ? << fragte Allain neugierig.
>> Ich war mit meiner Lehre noch nicht so ganz fertig musst du wissen. Aber es fehlt nur ein wenig an
Erfahrung. <<
>> Also warst du in der Lehre. Und bei wem ? <<
>> Bei meinem Vater. In meiner Familie wird das Wissen der Schmiedekunst von Generation zu Generation weitergegeben. Schon in jungen Jahren musste ich meinem Vater bei seinem Arbeiten helfen, da er keinen Sohn hatte der das hätte übernehmen können. Ich war nun mal die älteste von zwei Geschwistern und dadurch das ich den ganzen Tag mit in der Schmiede stand, war es mir ein leichtes mir das Wissen für das Schmieden selbst an zu eignen. Mein Vater merkte das und riet mir doch bei ihm richtig in die Lehre zu gehen. Das wäre dann auch für ihn ein großer Vorteil, da er immer eine Gute Aushilfskraft gebrauchen konnte. Als ich nun meine Meisterarbeit , ein wunderschönen Schwert das immer bei mir trage, mit dem schönen Stein verzieren wollte, den ich im Wald am Flussbett gefunden hatte platzte der und Rivo ist geschlüpft. Ich bin dann von meinem Vater weg und lebe seit dem bei Marok Morak. <<
>> Aha. Und du hast dein Drachenei einfach so gefunden ? Mitten im Wald ? << fragte sie begeistert. >> Ja. Du etwa nicht ? << verwirrt schaute Ev sie an. >> Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht mehr. Ein Zauber oder Fluch oder sonst irgendetwas hindert mich daran, mich an mein vorheriges Leben zu erinnern. Es ist mir vor mehreren Tagen auferlegt worden und ich habe keine Ahnung wie ich ihn bändigen kann und wie ich meine Erinnerungen zurück holen soll. << Tränen stiegen ihr in die Augen. >> Ach Allain. Mach dir darüber mal nicht so viele Gedanken. Das Problem wirst du schon noch lösen. Aber jetzt musst erst einmal deine Ausbildung zur Drachenreiterin bewältigen und das fordert deine ganze Konzentration. << versuchte Ev sie zu trösten. Mit Erfolg. Allain nahm mit einem erschöpften Lächeln ihre Hand und beide schlenderten zurück zu Marok Morak's Hütte.
Ein kleines komisches Etwas flog auf die beiden Mädchen zu. Als es etwas näher gekommen war entpuppte es sich als ein kleiner hellblauer Drache.
>> Achtung. Da kommt Chico. << warnte sie Allain. >> Wer ist Chico ? << fragte diese panisch und verwirrt. >> Das ist Marok Morak's Drache. Er ist ... << sie konnte den Satz nicht beenden, da der kleine Drache sie umgestoßen hatte und nun begann ihr gesamtes Gesicht ab zu schlecken. >> He lass das. Du weißt ganz genau das ich das nicht mag. << rief Ev lachend und stieß Chico von sich, stand wieder auf und putzte sich den Hosenboden ab. Neugierig betrachte er Allain und flatterte auf sie zu. >> Schnell. Du musst deine Haare festhalten. << rief Ev schnell, doch die Warnung kam zu spät. Chico hatte sich schon auf ihren Kopf niedergelassen und fing nun an an ihren langen Haaren zu zupfen. >> Aufhören ! Ich mag das nicht. Ich habe sie doch gerade erst wieder in Ordnung gebracht. << beschwerte sich Allain und versuchte ihn von ihrem Kopf zu ziehen.
>> Na Chico. Jetzt hast du wohl ein neues Spielzeug gefunden. << lachte Ev. >> Wie jetzt ? Neues Spielzeug ? Meine Haare ? Aber warum nimmt er denn meine und nicht deine ? << fragte Allain, immer noch an Chico ziehend.
>> Meine sind ihm zu kurz. Das macht ihm nach einiger Zeit dann einfach keinen Spaß mehr. <<
>> Aha. Aber fürs kürzer schneiden finde ich meine Haare viel zu kostbar. << Sie hatte es geschafft den Drachen von Kopf zu ziehen und er flatterte nun vor ihr her. Fill zu ärgern hatte ihm doch viel mehr Spaß gemacht, weswegen er beschloss ihn auf zu suchen und zischte in Richtung Haus. Er sah das das Badfenster geöffnet war und steuerte darauf zu.
>> Bestimmt sitzt Fill in der Wanne und versucht sich zu erholen. << Chico lugte durch die kleine Öffnung und seine Vermutung bestätigte sich. Er flog ein Stück zurück um Anlauf zu nehmen und schoss auf die Badewanne zu.
Fill hatte die Augen geschlossen, weswegen er nicht bemerkte wie der blaue Blitz ins Wasser schoss. Nur dieses kleine Platschen erregte seine Aufmerksamkeit.
>> Anscheinend ist mir wohl die Seife hinein gerutscht. << murmelte er und wollte sie gerade eben wieder heraus holen als etwas herzhaft in seine große Zehe biss. >> Ah. Autsch ! Was war denn das jetzt ? Seife beißt doch
nicht ! << blitzschnell stieg er aus der Wann, band sich notdürftig sein Handtuch um und rannte die Treppe hinunter in die Küche. >> Bestimmt gibt es dort etwas, womit man solche Monster erschlagen kann. << Auf den Stühlen saßen Allain und Ev und schauten ihn aus großen Augen an. >> Was ? << fragte er genervt als er immer noch in Ev's entsetztes Gesicht schauen musste. >> Was los ist ? Warum hast du nichts an und dich nicht abgetrocknet ? << fragte sie statt dessen.
>> Ähm. Naja. Das ist so ... Also, ähm, ich lag gerade in der Wanne, als ich etwas leise platschen hörte. Da habe ich gedacht es war die Seife und wollte sie wieder hoch holen als mich ein Tier richtig fest in die große Zehe biss. Ich wollte mir eigentlich nur ein Werkzeug holen, damit ich dieses Tier erschlagen kann. Ich wusste ja nicht das ihr hier unten seid, weswegen ich so schlampig angezogen
bin. << murmelte er verlegen und wuschelte sich durch die Haare. Beide fingen im selben Moment an los zu prusten.
>> Was ist daran so komisch ? <<
>> Du hättest mal sehen müssen wie rot du geworden bist. Das sah echt irre komisch aus. << reif Allain lachend. >> Aha. Kann es sein das du gezaubert hast, um mir dieses Tier auf den Hals zu hetzen ? << fragte er misstrauisch. >> Nein ! Wie kommst du denn darauf ? << sagte Ev nun entrüstet. Mittlerweile hatten sich beide wieder beruhigt und Fill hatte nun einen Holzhammer in der Hand, womit man normalerweise das Fleisch klopfte.
>> Wenn das so ist. Ich gehe jetzt mal böse Zehenfresser umbringen. << murmelte er beleidigt, hielt sein Handtuch fest, was nun drohte herunter zu rutschen, und stapfte wieder die Treppe hinauf. Als die Badtür wieder hinter ihm zu krachte, sahen sich Allain und Ev an, grinsten und lachten nur so in sich hinein.
>> Frauen. Die sind schon eine Wissenschaft für sich. << murmelte Fill und ging auf die Wanne zu. Der Schaum hatte sich in der Zwischenzeit wieder aufgelöst, aber in der Wanne war kein Tier zu sehen, das ihn hätte beißen können. >> Mh. Vielleicht habe ich mir das nur eingebildet. << murmelte er verwirrt, als ihn in diesen Moment etwas von hinten schubste. Er fiel Kopfüber samt Handtuch in die Wanne. Als er sich wieder mühsam hoch gekämpft hatte schaute er sich im Bad um und sah ... >> Luft. Da ist nur Luft !!! Drehe ich jetzt vollkommen durch ?! << Er stieg aus der Wanne und sah sich verzweifelt im Bad um, ob da nicht noch ein frisches Handtuch war. Schließlich entdeckte er den kleinen Schrank, der gut in einer Ecke versteckt stand, und öffnete ihn hastig. Vor ihm tauchte ein riesengroßer Stapel frisch gewaschener Handtücher auf.
>> Prima. Da sind ja noch welche. << rief er begeistert und schnappte sich das erstbeste was er fand und band es sich um. >> Dieses mal steckt bestimmt Allain dahinter. Na warte. Der zeig ich es. <<
Unterdessen war Chico zu den beiden Mädchen hinunter geflogen und hatte ihn lachend, nur in Wortgruppen erzählt was er jetzt so alles mit Fill gemacht hatte. Allain hatte beschlossen einen Lauschzauber anzuwenden und als sie hörte wie Fill so vor sich her fluchte, konnten sie die Lacher, über Fills Tollpatschigkeit und über die Unwissenheit über Chico nicht mehr zurück halten. Lauthals lachten sie sich darüber kaputt und als sie sich nun so langsam von ihrem Lachanfall beruhigt hatten löste Allain den Zauber auf und blickte Chico nun mit ernsten Blick an. >> Das mit den ärgern lässt du erst einmal OK ? Fill lässt seinen Ärger darüber nämlich immer an mir aus. << Er nickte und flog eine Runde durch die Küche und fing wieder an zu glucksen, was anscheinend sein Lachen darstellen sollte. Auf einmal fing Ev wieder an los zu prusten und Allain wollte gerade fragen, was den so komisch sei, als sie selbst sah was es war. Vor ihnen stand ein pitschnasser Fill mit einem Herzchenhandtuch und starrte sie böse an. >> Was ist los ? Warum schaust du so böse ? << fragte Allain bemüht nicht laut los zu prusten. >> Das müsstest du doch wissen. Wer sonst kann mir Tiere auf den Hals hetzten, die mich erst beißen und dann in die Wanne schubsen ? <<
>> Du denkst das ich das war ? Es gibt hier so ein bestimmtes blaues Tier, das hier in der Küche herum fliegt und Chico heißt. << rief sie sichtlich beleidigt, da er sie schon wieder verdächtigt hatte. >> Was ? Das da ? << Er wies auf Chico, der apprubt stehen blieb und ihn böse anstarrte.
>> Du mich beleidigt. << rief er mit seiner pipsigen Stimme in Fills Kopf. >> Und du hast mich geärgert und mindestens drei mal vor Allain lächerlich gemacht. << zischte er in Gedanken zurück. >> Wenn du damit nicht aufhörst kann ich für nichts mehr garantieren, vor allem nicht für deinen Kopf. <<
>> Schon gut. Er hat es ja kapiert. Du solltest ihn lieber keine Angst machen, sonst wird er wütend oder scheu. << versuchte Ev ihn zu beruhigen. Er warf Chico noch einen wütenden Blick zu und verschwand wieder im Bad. Allain zuckte bloß mit den Schultern, meldete sich für den Rest des Abend ab und ging in ihr Zimmer, um sich bis zum nächsten morgen hin zu legen.
Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, setzte sie sich an den großen Tisch. >> Bis Fill wieder kommt wird es bestimmt noch eine Weile dauern. Ich habe also noch genug Zeit um mal zu schauen was es mit dem Zeichen auf sich hat. << murmelte sie so vor sich hin, während sie das Amulett aus ihrem Ausschnitt hervor kramte. Vorsichtig wiegte sie s in ihrer Hand und betrachtete es innig. >> Ich komm einfach nicht drauf, wo ich dieses Zeichen schon mal gesehen habe. Am besten ich schau mal im Buch nach. Vielleicht finde ich da was raus. << Sie holte das Buch aus ihrer Tasche, streifte das Seidentuch ab und blickte verträumt auf den Buchdeckel. Plötzlich riss sie die Augen auf. Da war es wieder. Das Zeichen was sie gesucht hatte. Diese zwei ineinander gehakten Kreise, mir dem Herz darüber und einer Spirale und dies alles in einem Kreis eingeschlossen. >> Irgendetwas hat es damit auf sich. Ich werde Marok Morak mal fragen, ob er Bücher über Symbolik besitzt. << Damit packte sie Das Buch wieder weg und stopfte das Amulett wieder in den Ausschnitt, gerade im richtigen Moment, als Fill das Zimmer betrat und sich erschöpft auf das Bett fallen lies. >> Was ist los ? So kaputt vom reisen ? << fragte sie ihn als er so bäuchlinks auf dem Bett lag >> Mhh. << murmelte er bloß, nahm seine Decke und machte es sich im Bett gemütlich. Allain wollte sich auch gerade bettfertig machen, als Fill wieder das Wort an sie richtete. >> Sag mal. Wusstest du schon die ganze Zeit das Chico es war der mich geärgert hat ? << verwirrt über diese Frage lies sie sich auf ihr Bett sinken >> Nein. Eigentlich nicht. Erst als er aus dem Bad kam und sich darüber kaputt gelacht hatte, wie du auf eine Späßchen reagierst, hatte ich geahnt, das er es die ganze Zeit war, der uns zum Narren hielt. << Erschöpft streckte sie sich auf dem Bett aus.
>> Was ? Er hat dich auch geärgert ? << rief er nun wütend und sichtlich wacher. >> Er hat bloß ein wenig mit meinen Haaren gespielt. Kein Grund gleich wütend zu werden. << beruhigte sie ihn. >> Trotzdem. Der kleine hat doch überhaupt keinen Grund uns zu ärgern. Begrüßt er denn seine Gäste immer so ? Ich glaube ich muss morgen mal mit Marok Morak darüber reden. << murmelte er nun wieder schläfrig und drehte sich zur Wand.
Kurze Zeit später lies er ein leises schnarchen von sich hören. Endlich hatte sie wieder Ruhe. >> Mein Gott. Ich dachte schon der schläft nie ein Am besten ich schau mal was Zelouet so macht. << sie verband sich mit ihr
>> Zelouet. He. Schläfst du schon ? << >> Nein noch nicht so ganz. Ich finde diese Nächte hier so verzaubernd, da kann ich einfach kein Auge zu machen. Rivo ist schon lange nicht mehr ansprechbar. Er scheint das hier alles schon gewöhnt zu sein. <<
>> Ich habe festgestellt, dass das Symbol, was auf meinem Amulett zu sehen ist, auch auf meinem Buch vorne drauf ist. Weißt du zufällig was das bedeuten könnte ? <<
>> Mh. Kannst du es mir mal beschreiben. Vielleicht weiß ich was damit anzufangen. <<
>> Ja. Warte kurz. << Sie entfachte eine kleine blaue Flamme in ihrer Handfläche, holte das Amulett hervor und betrachtete es noch einmal. Erst jetzt fiel ihr auf, das in den beiden Kreisen etwas eingraviert war. Im rechten befand sich ein riesengroßer Wald, wo man nur die Stämme und den Waldboden sehen konnte. Im linken dagegen, war ein kleines Dorf mit Kirche ein paar Feldern und einem kleinen Pfad, der hinaus führte, abgebildet. >> Bitte jetzt nicht erschrecken, ich lass dich mal durch meine Augen das Amulett sehen. Es lässt sich einfach blöd beschreiben. << Leise stimmte Allain den magischen Singsang an, um ihre Magische kraft zu Sammeln und wurde bei jeden Kehrvers lauter, bis ihre Hände regelrecht glühten, und setzte den Zauber ein. Eine weile blieb es still. >> Hm. Da bin ich eindeutig überfordert. Ich würde dir ja sehr gerne helfen,weil ich ja schließlich ziemlich viele Jahrhunderte auf dich gewartet habe und dadurch ziemlich viel mitbekommen habe, aber Hier bin ich ratlos. Ich schlage vor du befragst mal Marok Morak, ob der dir vielleicht helfen kann. << murmelte Zelouet leicht niedergeschlagen. >> Toll. Auf die Idee bin ich auch schon gekommen. Naja. Zwei dumme ein Gedanke. Trotzdem Danke. Schlaf gut Zelouet. <<
>> Du auch. << Damit löste Allain den Zauber auf und brach die Verbindung zwischen ihr und Zelouet ab. Sie drehte sich zur Wand und schlief dann auch gleich ein. Zu erschöpft vom Zaubern und von der Reise.
Kurz vor Mitternacht, als Allain wieder mal kurz aufgewacht war, fing Fill auf einmal an vor sich her zu plappern. >> Fill. Kannst du bitte leise sein, auch wenn du nicht schlafen kannst ? Danke. << murmelte sie verschlafen. >> Tut mir Leid, aber ich aber so ein schlechtes Gewissen. << antwortete er mit seltsam monotoner Stimme. >> Weswegen hast du denn ein schlechtes Gewissen ? Du hast doch gar nichts gemacht. <<
>> Doch. Habe ich. Ich habe aus Wut und Selbstbefriedigung dein T -shirt aus dm Korb gemopst und es dann unter meiner Matratze versteckt. Danach habe ich mich auf mein Bett gelegt und so getan als würde ich schlafen, nur damit ich dich noch mal in BH sehen kann. Du siehst dann einfach so schön aus. Tut mir echt Leid. Manchmal gehen echt sie Hormone mit mir durch. << Allain war zu müde um voller Zorn auf ihn los zu gehen und rot anzulaufen, ihn zu beleidigen und zu schlagen. Sie tat es mit einem winken der Hand ab und hörte darauf wieder nur ein leises schnarchen. >> Er redet anscheinend im Schlaf. So ein ... Hm. Da muss er morgen wohl durch. << murmelte sie und drehte sich mit einem fiesen Grinsen zur Wand und schloss die Augen.
Die Sonne war noch nicht aufgegangen, als er an Ailon vorbei ritt, um in der Wüste seine Ausbildung fort zu setzen. Doch er ritt nicht konstant Richtung Osten. Eine riesige Kraft zog ihn Richtung Nordosten und auch sein Pferd wurde immer unruhiger. >> Irgendetwas stimmt hier nicht. Ich spüre so eine starke Kraft, die ein einzelner Magier überhaupt nicht verbreiten kann. << murmelte er zu einer kleinen Kiste, die er fest in der rechten Hand trug. >> Ich denke eher, dass mehrere Magier an einem Ort versammelt sind und dort zusammen lernen oder sich gegenseitig etwas bei bringen. Außerdem umgibt dieser Versammlungsort ein sehr mächtiger Schutzwall gegen feindliche Angriffe. Leider bin ich nicht in der Lage diesen Schutzwall zu durchbrechen und du auch nicht. Schließlich hast du deine Kräfte noch nicht vollständig geweckt, obwohl du für dein Alter schon ziemlich fortgeschritten bist.<< antwortete die Kiste mit einer kleinen pipsigen Stimme. >> Ach sei doch still. Nur weil du noch ein wenig mehr Magische Kräfte besitzt heißt das nicht , das du hier so angeben kannst. << Die Kiste schwieg. >> War ja klar. Jetzt bist du gleich wieder eingeschnappt. Weißt du was ? Ich werde es schon schaffen einen der Magier mit einem Fluch zu belegen. Wirst schon sehen. << damit stimmte er in den magischen Gesang ein, der ähnlich wie der von Allain klang, aber doch ein wenig anders war.
>> In dieser Hütte leben drei Magier und ein normaler. Ich werden die schwächste von ihnen mit einer Depression belegen. Lange wird diese bestimmt nicht mehr Leben. Und wenn sie mich findet werde ich den Fluch wieder von ihr nehmen. <<
Sie sah direkt in das Gesicht einer Frau. Mit ihren wunderschönen Haaren, dem sanften Gesicht und dem goldenem Diadem sah sie aus, wie eine Königin. Sie hörte wie die Frau ganz leise eine Melodie summte, die sie schon mal irgendwo gehört hatte. Außerdem trug sie einen Armreif um das Handgelenk und ein kleiner (Farbe) Drachen saß auf ihrer Schulter und wiegte den Kopf passend zur Melodie hin und her. Bildwechsel . Jetzt stand ein kleines Mädchen vor der selben Frau, die sie gerade in den Arm nahm und ihr etwas ins Ohr flüsterte
>> Na meine kleine Prinzessin. Meinst du du packst das ? Meinst du schaffst es dein Leben so zu leben, wie es sein soll ? Ich wünsche es mir vom ganzen Herzen dich niemals zu verlieren. Ich wünsche mir, das du nie so wirst wie dein Bruder. Du sollt eine wohlerzogene wunderschöne kleine Dame werden. Du sollst Freunde haben, die dich in schweren Zeiten unterstützen. Wir werden uns hoffentlich bald wieder sehen. << Die Frau drückte dem kleinen Mädchen einen Kuss auf die Stirn und drückte es noch einmal ganz fest an sich.
Allain wurde durch ein seltsames Gefühl, das durch ihren gesamten Körper fuhr, aus ihrem Traum gerissen. Gerade als diese Frau noch etwas sagen wollte. War es eine Erinnerung ? Oder eher doch nur ein Hirngespinst ? Aber eines wurde ihr aus diesem Traum bewusst. Sie wusste nicht wer ihre Familie war. Sie wusste nicht wem sie vertrauen konnte, wer sie beschützen würde. Diese Tatsache machte sie traurig und Tränen begann ihr die Wange hinunter zu laufen. Energisch wischte sie sie sich weg und rollte sich auf die andere Seite und schloss die Augen. Morgen würde bestimmt wieder alles beim alten sein.
Es klopfte an die Tür >> Allain ! Fill ! Es gibt Frühstück. Ihr braucht heute sehr viel Energie. << rief die fröhliche Stimme von Ev. >> Hm ? Was ? Ja. Wir kommen gleich. << rief Fill leicht verschlafen und wälzte und streckte sich in seinem Bett. Danach stand er auf und tapste zu Allain herüber und rüttelte sie sanft, als er merkte, das sie noch schlief. >> He Allain. Aufstehen. Es gibt was zu futtern. << Sie machte ihr rechtes Auge auf. Es war leicht gerötet. >> Hm ? Schon ? Es ist doch erst kurz nach Sonnenaufgang. << sie setzte sich auf und rieb sich die Augen. >> Ich geh schon mal. Kommst du dann nach ? << Er wandte sich zur Tür. >> Ja gleich. Aber ich würde dir empfehlen dir etwas an zu ziehen. Ev war ja schon schockiert, als du im Handtuch zu uns herunter kamst. Diese Gewohnheit nur in Unterhose zu Frühstücken solltest du dir dringend abgewöhnen. << erinnerte sie ihn. Schlagartig wurde er rot und wuschelte sich verlegen durch die Haare. >> Stimmt ja. Entschuldigung. Hab ich vollkommen
vergessen. << murmelte er und lief zurück zum Kleiderschrank. Er schnappte sich die erst besten Sachen die er finden konnte und schlüpfte hinein. >> Gut
so ? << er hatte nun ein graues t -shirt und eine schwarze Leinenhose an und ging wieder in Richtung Tür. Allain nickte nur, während sie sich vom Bett erhob und zum Kleiderschrank torkelte. Sofort rannte Fill zurück und fing sie noch rechtzeitig auf bevor sie fiel. >> Alles OK bei dir ? << keuchte er und löste sich wieder von ihr, als sie sicher stand. >> Ja. Schon OK. Ich bin einfach nur zu schnell aufgestanden. << er sah sie skeptisch an. >> Wirklich. Danke. Geh doch schon mal vor. Ich komme gleich nach. << Er öffnete die Tür und ging hinaus. Seufzend ließ sich Allain mit ihrem Stapel Sachen auf ihr Bett fallen und fing wieder an zu schluchzen. >> Was ist nur mit mir los ? Ich habe doch überhaupt keinen Grund so traurig zu sein. Ich habe doch alles was ich brauche. Eine Ausbildung, einen guten Freund, einen sehr lieben Lehrmeister, meinen Drachen, Ev und ein Dach überm Kopf. Diese Freunde sind meine Familie. Das reicht mir doch schon vollkommen aus. << plapperte sie schluchzend vor sich her und ließ ihren Tränen freien lauf. >> Ich sollte mich lieber mal anziehen. Sonst machen die sich da unten schon Sorgen. << murmelte sie, rieb sich die Tränenspuren vom Gesicht weg und schlüpfte in ihre Kleidung. Sie schlurfte zur Tür öffnete sie und wurde von Fill überrumpelt. >> Hä ? Bist du denn noch nicht hinunter gegangen ? << fragte sie ihn verwirrt und ängstlich zugleich.
>> Doch schon. Aber du kamst nicht, weswegen ich wieder hoch bin um nach dir zu sehen. Hätte ja sein können, das du wieder umgekippt bist. << >> Ach so. Tut mir leid. Ich hab einfach noch ein wenig länger gebraucht. << murmelte sie und lief die Treppe hinunter in die Küche.
Marok Morak sprang sofort auf und holte die Teekanne als Allain die Küche betrat. Ev blickte Gedankenverloren in der Gegend herum und erschrak heftig als sich Allain neben sie auf die Sitzbank fallen ließ. >> Ah ! Mensch Allain. Erschreck mich doch nicht so. << begrüßte Ev sie und umarmte Allain. >> Guten Morgen Allain. Hast du gut geschlafen ? << fragte sie Marok Morak, während er die Teekanne auf den Tisch stellte und Chico vorsichtig von seiner Schulter nahm. Sofort flatterte dieser mit den Flügeln, flog eine Runde durch die Küche und ließ sich dann auf Allains Schulter fallen, die begann ihn unter dem Kinn zu kraulen. >> Ja ja. Eigentlich ganz gut. Bin bloß öfters mal wach geworden, aber das liegt bestimmt daran das ich in einer ungewohnten Umgebung schlafe. <<
Unterdessen hatte es Fill endlich geschafft die Treppe hinunter zu laufen, nachdem Allain ihn oben vor ihrem Zimmer hat stehen lassen. Er war eine Weile dort oben stehen geblieben und ist ins grübeln geraten, warum Allain sich heute so seltsam benahm, ist aber zu keinem Ergebnis gekommen. Jetzt betrat er die Küche, wo alle schon auf ihn warteten. >> Sorry. War bloß mal kurz im Bad. << log er und setzte sich zu Allain auf die Bank. >> Prima. Jetzt sind ja alle da. Lasst uns anfangen zu frühstücken. Sonst werden bloß die Brötchen kalt. <<
Marok Morak nutzte dieses gemütliche Beisammensein aus, um Allain ein wenig zu beobachten. Und zum wiederholten male fiel ihm auf, das sie heute so seltsam verschlossen wirkte. >> Sag mal Allain. Bedrückt dich irgendetwas. Du wirkst so entmutigt. << Sie zuckte zusammen und lies ihr Marmeladenbrötchen sinken, so das es für Chico ein leichtes war, den Belag einfach mit seiner langen Zunge weg zu schlecken. >> He Chico ! Lass das ! Ich will das noch essen. << rief sie und schubste ihn von ihrer Schulter. >> Nun sag schon. Mir kannst du doch alles erzählen. Und deinen Freunden kannst du doch vertrauen. Sie werden sich bestimmt nicht darüber lustig machen. << sagte er und rief Chico zu sich. Dieser flatterte, sich das Maul leckend ,zu ihm und ließ sich auf seiner Schulter nieder. >> Seit ich gestern hier angekommen bin komme ich ziemlich oft ins Grübeln. Vielleicht liegt es ja daran, das du denkst, das mich was bedrückt. Mehr kann ich dazu wirklich nicht sagen. Ich hätte sonst keine anderen Varianten anzubieten. << Marok Morak nickte nur und flüsterte Chico etwas zu, der darauf hin aus dem Küchenfenster flog. >> Werden wir heute mit dem Unterricht beginnen ? << fragte Fill, um von dem Thema abzulenken. >> Du wirst heute mit Ev die Theorie des Schmieden erlernen und Allain und ich werden uns für den Rest des Tages in der Bibliothek aufhalten. Chico wird euch dann immer zum Essen holen. Also. Wir sehen uns dann heute zum
Mittagessen. << Marok Morak erhob sich von seinem Stuhl und räumte das Geschirr in die Spüle. Allain und Fill taten es ihm gleich. Nur Ev blieb noch sitzen und starrte aus dem Fenster. >> Ev. Du solltest deinen Schüler schon mal nach draußen schicken. Er langweilt sich sonst. << >> Mh. Ja ja. Fill geh doch schon mal zu den Drachen und füttere sie mit dem Eimer Fleisch, den ich vor die Haustür gestellt habe. Ich komme dann gleich. << murmelte Ev und wandte den Blick nicht vom Fenster ab. >> Ist dort draußen etwas ? << fragte Allain verwirrt, während sie das Geschirr abspülte. >> Nein nein. Aber ich finde dieses Bild da draußen ist einfach schön. Das geht mir jeden morgen so, dass ich erst einmal eine weile dieses Panorama anschauen muss bevor ich den Tag starte. Ich fühle mich sonst so leer und hier ist nun mal der beste Platzt um es zu betrachten. << erklärte sich während sie sich langsam erhob, dabei aber immer noch aus dem Fenster schaute. >> Ach so. Dann wünsche ich dir viel Glück mit Fill. Er ist ziemlich schwierig, wenn es ums lernen geht. Aber wenn es ihm Spaß macht kapiert er auch schnell. Nur so als kleiner Tipp. << sie zwinkerte Ev zu und verschwand hinter Marok Morak aus der Tür. Dieser führte sie in die Stube und durch eine kleine Kammer in die Bibliothek seines Hauses. >> Woher haben sie denn die vielen Bücher ? Die sind doch bestimmt sehr schwierig auf zu treiben. Und wie ich sehe sind hier auch ziemlich wertvolle dabei. << fragte sie staunend, denn etwas anderes konnte man da nicht machen. Es war ein Zimmer, das über zwei Stockwerke ging und die großen Bücherregale waren mit Büchern vollgestopft, so das sie schon fast überquollen. >> Ich bin viele Jahre lang im Land herum gestreift und da habe ich immer mehr Bücher gefunden und gekauft. Ich habe auch ein paar ohne sie zu bezahlen mitgehen lassen. Schließlich kauft man sich an diesen Büchern bloß dumm und dusselig. Chico hatte ich um diese Zeit schon, weshalb mir das Bücher klauen ein wenig leichter fiel. << Er lachte laut auf und ließ sich in einen der Sessel, die in der Bibliothek stand, fallen. >> Ach ja. Was würde ich bloß ohne Chico machen. Er ist zwar ungezogen, aber das stört mich nicht. Er hat mich schließlich noch nie im Stich gelassen und immer auf mich gehört. Und als Ev gekommen war, ist er vollkommen durchgedreht. Er hat sich so gefreut, das wieder eine Frau im Haus ist. << Er schwieg. >> Wieder eine Frau im Haus ? Hatten sie denn mal eine Frau ? << fragte sie neugierig, ärgerte sich aber sofort darüber, weil sie ihn vielleicht damit wehgetan hat. >> Ja. Ich hatte mal eine Frau. Aber die ist mir unter meinen Händen weg gestorben. Ich konnte nichts machen. Sie litt an einer nicht heilbaren Krankheit, die sie schon hatte als ich sie kennenlernte. Aber ich hatte mich in sie verliebt und wollte ihr den Rest ihres Lebens Gesellschaft leisten und sie verwöhnen, so das sie in Frieden von uns gehen kann. Ich hatte nicht damit gerechnet, das das schon so früh war, aber was sollte ich tun. Zumindest weiß ich, das sie ein schönes Leben gehabt hatte. Mit mir und Chico. Wie ich doch ihr Lachen und ihre Stimme vermisse. << Marok Morak seufzte. Die Geschichte von seiner Frau machte Allain traurig, so das sie es nicht verhindern konnte, zu weinen. Leise ohne einen Laut von sich zu geben setzte sie sich in einen der Sessel,schlang die Arme um die Beine und wiegte sich vor und zurück. >> Deswegen musst doch jetzt nicht weinen. Sie ist doch mit einem Lächeln auf dem Gesicht gestorben und außerdem ist das nun auch schon neun Jahre her. Es macht mich nicht mehr so traurig. Im Gegenteil ich freue mich. Ich freue mich, das ich mit ihr ein Teil meines Lebens verbringen durfte. Sie war eine wunderbare Frau. << Allain fing noch mehr an zu heulen. Sie heulte Rotz und Wasser. >> Ich kann es einfach nicht ertragen, wenn ich höre wie jemand viel zu früh gestorben ist. Wenn überhaupt jemand gestorben ist. Ich will das alles einfach nicht hören. Dieses Wort. << Marok Morak hockte sich neben sie und streichelte ihre Schulter. >> Welches Wort kannst du nicht hören ? << fragte er mit sanfter Stimme. >> Das Wort Tod. Es ist grausam. Im Krieg sterben Leute und sind Tod. In Krankenhäusern sterben Leute und sind Tod. Pflanzen sterben, weil Menschen sie einfach niedermähen. Ich will nicht das irgendetwas stirbt. << schluchzte sie und lehnte sich an ihren Meister. >> Aber Allain. Ohne Tod kein Leben, ohne licht kein Schatten. So ist nun mal die Natur du musst dich damit abfinden. Deine sensible Seele musst du stärken. Deswegen bist durch doch auch bei mir hier in der Lehre. Bevor wir uns an die große Zauberei wagen gibt es Meditationsübungen und jede menge Informationen und Theorie über Magie und Drachen. Bevor du das alles nicht weißt wirst du nicht viel weiter kommen als jetzt. Aber lassen wir das für Heute. Du machst heute mal noch Pause. Du bist noch ziemlich erschöpft von deiner Reise. << er erhob sich stöhnend und streckte sich. >> Was hast du jetzt vor ? << fragte sie. >> Ich werde unsere Zutaten für unser Mittag holen. Du kannst dir ruhig ein Buch heraus suchen und es lesen. Und damit du trotzdem noch etwas machst erzählst du mir dann heute Abend was drin stand. OK ? << Sie nickte. >> Na dann bis heute Mittag. << er verließ die Bibliothek und verschwand um die Ecke. Allain erhob sich von ihrem Sessel und betrachtete die riesigen Bücherregale, um sich aus den Tausenden Büchern, die dort standen, eines heraus zu suchen und zu lesen. Sie entschied ich dann für eines mit rotem Einband, das so weit oben stand, das sie nicht heran kam.
>> He. Hat der denn keine Leiter hier ? << fragte sie sich laut, während sie sich verzweifelt nach einer Leiter umsah, die es anscheinend nicht gab. Sie ging zu dem Regal, in dem es stand und schaute sich in den unteren Reihen um.
>> Überall nur Zauberbücher. Keine Romane. Wie doof ist das denn. << sie nahm eines heraus und blätterte darin herum. >> Hm. Da stehen schon praktische Sachen drin. Mal sehen ob es da auch einen Schwebezauber gibt. << Allain schlug das Inhaltsverzeichnis auf und suchte eine Weile bis sie ihn fand. Als sie die Seite aufschlug wehte ihr ein seltsamer Wind entgegen, der ein wenig nach Granatapfel roch. >> Seltsam. Ich wusste gar nicht das Bücher Atmen können. << Sie schüttelte den Kopf und stimmte in den Singsang ein, den sie immer machen musst bevor ein Zauber wirkte. Dann langsam schwebte das Buch aus dem Regal ganz vorsichtig auf sie zu und setzte sanft auf den Tisch auf. Allain nahm es in die Hand und suchte nach dem Titel, fand ihn aber nicht. Nicht innerhalb des Buches,noch außerhalb. >> Hm. Schade. Ich hätte den Titel wirklich gerne gewusst. Es kommt mir so seltsam bekannt vor. << sie lief zu ihrem Sessel, machte es sich dort gemütlich und begann zu lesen.
>> Nein. Nein. Nein. Gerade so sollte man den Hammer nicht halten. Mann fasst ihn hinten am Griff an. Hinten. << schrie Ev verzweifelt, als sie Fill versuchte bei zu bringen, wie man mit dem Hammer ein glühendes Eisenstück bearbeitet. Er stellte sich extra doof, um heraus zu finden wo Ev´s Geduldsgrenze ist. Natürlich weiß er wie man einen Hammer hält und schwingt
>> Ah. ja. Stimmt ja. Hatte ich vollkommen vergessen. << sagte er und fasste ihn richtig an. >> So. Und jetzt hämmerst du einfach mal auf das Eisenstück drauf. Welche Farbe es haben musst weißt du ja schon. << sagte Ev ein wenig erleichtert. >> Es ist ein klein wenig zu kalt. Ich lege es noch einmal in den Ofen. << Er schnappte sich mit der Zange das Eisenstück und schob es in das Feuer, trat fleißig auf den Blasebalg, damit das Feuer genug Sauerstoff bekam und die nötige Hitze entwickelte. Als es wieder orange gelb glühte, legte er es auf den Amboss und hämmerte es platt. >> Was soll es werden ? << fragte er nachdem er es wieder in den Ofen geschoben hatte. >> Hm. So wie du drauf gehauen hast werden wir wahrscheinlich ein Hufeisen machen. << meinte sie nachdem sie Fill erklärt hatte wie man richtig drauf haut. >> Aber ein Hufeisen bringt doch nichts. Wir müssen dann wenn dann schon gleich vier machen. Dann könnten wir sie Zhao gleich anpassen und annageln. << meinte Fill, während er mit aller Kraft auf den Blasebalg trat. Er kam heftig ins schwitzen,weshalb er sein T -shirt aus zog. >> Sorry. Aber es ist so warm,das ich gleich platze wenn ich noch länger in diesem T -shirt herum laufe. << Er hängte es an den Haken, der an der Wand der kleinen Privatschmiede angebracht war und schnappte sich ein Handtuch, um sich ein wenig ab zu trocknen. >> Ist schon OK. Mein Vater hat das auch immer gemacht. Bloß der Hatte einen Bierbauch und war nicht so durch-trainiert. << murmelte Ev verlegen und wandte sich wieder dem Eisenstück zu. >> Es ist jetzt warm genug. Wir müssen es jetzt in die richtige Form bringen. << rief sie und holte es aus dem Feuer. Er nahm den Hammer wieder in die Hand und ließ sich von Ev erklären wie man es formen musste.
Bald darauf flatterte Chico zu ihnen und verkündete das es Essen gab. >> Na dann. Machen wir eine Pause. << sagte sie, nahm die Schürze ab und ging zum Haus. >> Alles klar. Soll ich das Feuer erst mal nur glühen lassen ? << fragte er, während er zum Ofen ging. >> Ja ja. Nun komm endlich. Marok Morak wartet nicht ewig auf uns. << schnell legte Fill das dritte Hufeisen zu den anderen zwei und rannte zu Ev.
Marok Morak lies sich stöhnend auf den Sessel ihr gegenüber fallen und schaute ihr in wenig beim lesen zu bis er das Wort ergriff. >> Nun. Um was für ein Buch handelt es sich denn, was du da liest ? << fragte er neugierig. >> Nun ja. Es ist anscheinend ein Roman, aber ich kann dir leider nicht sagen wie er heißt und wer ihn geschrieben hat. Aber er kam mir so seltsam bekannt vor, das ich ihn unbedingt lesen wollte. << berichtete sie und blätterte auf die nächste Seite um. >> Was hast du bis jetzt gelesen. Also von der Handlung her ? << sie blätterte kurz ein paar Seiten vor. >> Nun ja. Es ähnelt eher einem Märchen. Das Märchen wurde auf jeden Fall von einem Elf geschrieben. Da bin ich mit felsenfest sicher. Schon dieser Satzbau und die Ausdrucksweise unterscheidet sich sehr von unserer Sprache, das ich Schwierigkeiten habe die Handlung zu verstehen. Bis jetzt geht es hauptsächlich um die Königin die ihn ihrem Schloss wohnt und in großer Angst lebt, weil ihr toter ihr Mann ihr im Traum erschienen ist und ihr erzählt hat, das ihr bald schreckliches widerfahren wird. Jetzt ist sie gerade von einem Herzog geschwängert worden und erwartet in kürze ein Kind, was hier anscheinend sehr selten ist, dass das Königshaus Nachwuchs erwartet, denn das Volk ist außer sich vor Freude und fiebert mit der Königin und dem Herzog mit. << erzählte sie ihm. >> Aha. Das klingt ja ziemlich interessant. Was ihr wohl passieren wird. ? Ich habe das Buch noch nicht gelesen, also bitte verrate mir nichts weiter. << er zwinkerte ihr zu und erhob sich wieder aus dem Sessel. >> So. Aber jetzt ist erst einmal Schluss mit lesen, denn es gibt jetzt Mittag. Heute Nachmittag werden wir noch eine Runde Meditieren und dann hast du den Rest des Tages frei. OK ? << Er wand sich zur Tür. >> Ja. Das ist OK. Ich wollte bloß noch einmal fragen, ob ich mir das Buch über das Grundwissen der Magie, das hier im Regal steht ausleihen darf. << er drehte fragend den Kopf zu ihr. >> Das Buch über Grundwissen der Magie ? Hm. Dazu kommen wir zwar erst in zwei Tagen, aber es schadet ja nicht wenn du vorarbeitest. << Mit diesen Worten verließ er den Raum und ging zurück in die Küche. Allain ging noch einmal zum Bücherregal wo das Märchen drin stand und zog das Buch heraus, was sie Marok Morak gefragt hatte. >> Es wäre irgendwie nicht fair wenn ich jetzt ein Buch über Symbolik heraus und mitnehmen würde. << Sie klemmte sich die beiden Wälzer unter den Arm, stiefelte in die Küche und legte die Bücher in der Ecke der Sitzbank ab. Ev und Fill waren noch nicht da, weshalb Allain beschloss die Bücher doch schon mal hoch ins Zimmer zu bringen. Sie nahm sie wieder auf, sagte Ihrem Meister Bescheid das sie gleich wieder kam und rannte schnell die Treppe hinauf in ihr und Fill's Zimmer. Dort legte sie die Bücher auf dem Schreibtisch ab und wollte gerade gehen, als ihr die Sache mit dem T -shirt wieder einfiel. Mit hämischen grinsen lugte sie unter seine Matratze und da lag es. Fein zusammengelegt und ganz unschuldig. Sie schnappte es darunter weg und legte es auf sein Bett. >> Nach dem Mittag wird er bestimmt noch mal kurz hier hoch gehen, und dann schlage ich zu. << dachte sie grinsend, während sie die Treppe hinunter lief. Je näher sie der Küche kam, desto lauter wurde es. >> Nanu ? Streiten die sich etwa ? << vorsichtig lugte sie um die Tür und sah wie Ev, Fill mit ihrer Hand ins Gesicht schlug. >> Du meine Güte ! Was ist denn hier los ? << sie sah Marok Morak fragend an. Erst jetzt bemerkte sie, das Fill kein T -shirt an hatte. >> Hat er es für Ev ausgezogen ? Was haben die da draußen gemacht. Hat er es wirklich nur ausgezogen, weil ihm warm war ? << Eifersucht kroch in ihr hoch und machte sie schrecklich wütend. Am liebsten hätte sie beiden eine Gescheuert, aber sie verkniff es sich, weil Marok Morak vor ihr stand, um ihr zu verkünden, warum Ev und Fill sich stritten. >> Fill hat Ev die Pralinen weg gefressen. Und sie hasst das, wenn ihr jemand irgendetwas weg frisst. Außerdem waren die Selbstgemacht. << Allain stöhnte auf. >> Und Fill hat bestimmt gesagt, das sie nicht sonderlich gut geschmeckt haben Stimmts ? << Marok Morak nickte gequält. >> Ich hoffe die beiden vertragen sich wieder, sonst kommt es hier im Haus immer wieder zu Streit und ich mag das nicht besonders. Chico noch weniger. << Gemeinsam gingen sie wieder in die Küche wo Fill und Ev am Tisch saßen und schmollten.
>> Ach komm schon Ev. Fill konnte doch nicht wissen das das deine Pralinen waren und das du sie selber gemacht hast. Und Fill. Für nächstes mal merkst du dir einfach, das du immer erst einen von uns fragst, wenn du die Süßigkeit essen willst die du gefunden hast. Außer natürlich sie sind dir. << versuchte Marok Morak die beiden zu beruhigen. Allain hatte derweilen den Tisch mit vier Tellern bestückt und begann bereits vor sich her grummelnd die Töpfe auf den Tisch zu stellen bis Fill wieder das Wort ergriff. >> Tut mir Leid Ev. Ich hätte sie wirklich nicht gegessen wenn ich gewusst hätte, das sie dir gehören. Kannst du mir
verzeihen ? << sie überlegte kurz. >> Hm. Ja. Ok. Ich verzeihe dir. Du konntest nun wirklich nicht wissen das sie mir sind. Aber halte deine Verfressenheit ein wenig zurück. Du isst uns sonst noch das ganze Haus weg. << er schmunzelte. Das machte Allain noch wütender. >> Das kommt ganz darauf an wie sehr du mich beim schmieden auslaugst. << beide lachten und Marok Morak gab den Startschuss sich das Essen auf den Teller zu schaufeln.
Lustlos stocherte Allain in ihrem Essen herum. >> Willst du denn nichts essen Allain ? Ohne etwas im Magen lässt es sich schlecht meditieren. << fragte sie Ev. >> Tut mir Leid, aber ich habe heute anscheinend zu viel zum Frühstück gegessen. << Allain stand auf und schaffte ihr Essen weg. >> Wenn du willst kannst du dich noch ein wenig ausruhen. Wir fangen dann in einer Stunde mit dem Meditieren an. << sagte ihr Marok Morak und Allain stiefelte mürrisch die Treppe hinauf. Immer noch sauer auf Fill.
Eine ganze halbe Stunde lang saß sie nur in ihrem Zimmer rum und betrachtete ihr Amulett und blätterte ein wenig in dem Zauberbuch herum, bis Fill herein kam. Er war immer noch Oberkörperfrei, was ihn nicht zu stören schien, und starrte erschrocken auf das T -shirt auf seinem Bett.
>> Wie .. wie … Ich meine wie hast du es heraus
gefunden ?! << fragte er entsetzt. >> Du hast im Schlaf mit mir gesprochen und mir erzählt warum du das getan hast. Du hast dich aber auch bei mir entschuldigt. Ich bin mir bloß nicht sicher ob du diese Entschuldigung ernst gemeint hast. Deswegen frage ich dich jetzt. Tut es dir Leid ? << sie erzählte ihm das alles sehr gelassen und ruhig, was ihn wunderte. >> Ähm. Ja. Es tut mir Leid. Was hab ich denn für Gründe genannt ? << er wuschelte sich durch das Haar.
>> Du hast gesagt, das deine Hormone mit dir durchgegangen sind und dass du … << sie wollte es nicht aussprechen. Das würde ihr bloß peinlich sein und außerdem wollte sie ihn noch ein wenig Zappeln lassen. >> Hm ? Verzeihst du mir ? << fragte er. Er hatte sich mit hochrotem Kopf auf sein Bett gesetzt und schaute sie nervös an. Sie überlegte kurz, und setzte sich ebenfalls.
>> Hm. Ich weiß nicht. Maya wäre nicht auf solche blöden Ideen gekommen. Aber du wurdest heute schon genug gedemütigt, als das ich dir jetzt eine Scheuern könnte. Also verzeihe ich dir. Unter einer Bedingung. << Er hob erleichtert den Kopf. >> Du gehst zu Marok Morak und bittest ihn, zwei Wochen lang die Wäsche waschen zu dürfen, mit der Begründung du bräuchtest nebenbei noch etwas zu tun. << Fill seufzte erleichtert. >> Solange es nur das ist. << Er erhob sich von seinem Sitzplatz. >> Aber jetzt muss ich wieder runter. Viel Spaß noch beim Meditieren. << Sie nickte. >> Dir auch Fill. Und bitte benimm dich. Du weißt das Ev gerade nicht so gut auf dich zu sprechen ist. << Er grinste sie an. >> Ach ja. Ich würde dir empfehlen dir etwas über zu ziehen. << >> Was ? << er schaute auf sich herab. >> Ach so. Mein T -shirt. Das ist noch in der Schmiede. Mir ist viel zu warm und Ev hat gesagt das es ihr nicht ausmacht wenn ich ohne rum laufe. << Sie schloss dir Augen um ihre Wut zu verbergen die soeben in ihr hoch kroch. >> Na dann. Wir sehen uns heute Abend. << Er verschwand durch die Tür und rannte polternd die Treppe hinunter.
>> Na ? Eifersüchtig ?! << meldete sich Zelouet. >> Zelouet ! Schön dich mal wieder zu hören ! Warum hast du dich den ganzen Tag nicht gemeldet ?! << fragte Allain aufgeregt.
>> Warum ich mich nicht gemeldet habe ?! Das gleiche könnte ich dich auch fragen. Aber was solls. Du hast eine so starke Geistige Barriere um dich herum aufgebaut das ich nicht einmal pieps zu dir sagen konnte. << erwiderte sie schnaubend. >> Oh. Tut mir Leid. Das muss ich wohl unbewusst getan haben. <<
>> Ist schon gut. Wie ist es dir bis jetzt so bei Marok Morak ergangen ? << Allain fasste den Erlebten Vormittag für Zelouet zusammen.
>> Und bei dir. Was hast du heute schon so gemacht ? << fragte Allain ihren Drachen. >> Nun ja. Rivo hat mir den halben Vormittag nur Abenteuergeschichten erzählt und ist mir nicht von der Pelle gerückt. Bis ich ihm dann gesagt habe das ich alleine mal eine runde fliegen will. Jetzt sitze ich hier mitten in der Wüste und rede mit meinem
Reiter. << Allain grinste. >> Solange du wieder nach Hause kommst kannst du solange wie du willst im Sand baden. << Allain Wusste das Drachen im Sand badeten, damit ihre Schuppen ein wenig geschliffen und die Zwischenräume, wo sie mit ihren Zungen nicht heran kommen, gereinigt werden. >> Danke Allain. Kommst du mich heute Abend auch noch mal besuchen ? << fragte sie >> Na klar. Das wäre ja sonst irgendwie nicht sonderlich freundschaftlich. << Damit brach sie die Verbindung ab. >> Oh. Ich bin schon ein paar Minuten zu spät. Jetzt muss ich mich aber sputen. <<
>> Da bist du ja Allain. << begrüßte sie Marok Morak freundlich. >> Tut mir Leid das ich zu spät bin. Ich war zu sehr in ein Gespräch vertieft. << entschuldigte sich Allain. >> Ist nicht so schlimm. Wir haben ja noch den ganzen Tag dafür Zeit. Also ich will damit sagen das es an dir liegt wann wir anfangen und aufhören. << meinte er und lief, ein Liedchen vor sich her summend, in Richtung Wald. >> Wo gehen wir hin ? << fragte Allain. >> Wir werden meine Lieblingslichtung im Wald besuchen und dort meditieren. << antwortete er knapp. >> Hast du schon mal Meditiert Allain ? << fragte er ganz unerwartet. >> Wie ? Was ?. Nein. Ich habe noch nie meditiert. Schließlich brauchte ich das ja noch nie so weit ich weiß. << Antwortete sie leicht verwirrt. Er nickte, so als würde er sich in seinem Kopf heimlich Notizen machen und summte weiter vor sich hin.
>> Wie lange dauert es denn noch bis wir endlich da sind ? << fragte Allain nach einer Weile ganz ungeduldig. >> Wenn wir da sind. << sagte Marok Morak grinsend. >> Was heißt das denn jetzt schon wieder ?! << Er gab keine Antwort. Sie knurrte verärgert und lief weiter mürrisch hinter ihm her.
Nach einiger Zeit begann Allain sich im Wald um zu sehen. Nicht weil sie unbedingt zur Lichtung wollte sondern einfach alles was sich bewegt zu beobachten. Am Anfang hörte sie nur die Vögel laut vor sich her zwitschern und die Bäume rauschen. Doch je weiter sie gingen, um so mehr achtete sie auf alle Geräusche um sie herum. Sie begann das keckern der Eichhörnchen, das leise fiepen der Mäuse, das Aneinanderschlagen von Flügeln und sogar manchen Herzschlag zu hören. >> Wunderbar. Du hast die erste Lektion des Meditierens schon gelernt. << Platzte Marok Morak in die Stille hinein und lies Allain zusammenzucken.
>> Was ? Ach so. Jetzt verstehe ich was sie vorhin mit dem Satz ,es liegt an dir wann wir anfangen und aufhören gemeint haben., << rief sie begeistert. >> Ja und Nein. Es war auch auf das zu Spät kommen bezogen. << er grinste wieder. >> Gehen wir jetzt wieder heim ? << fragte sie und er drehte sich zu ihr um und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Ein seltsames kribbeln durchfuhr ihren Körper, doch es hörte auch schon bald wieder auf. >> Du kannst gerne heim gehen. Ich zeige dir den Weg zurück nicht. << und damit verschwand er. >> He ! Was soll das denn jetzt ? Ich hab mir doch den Weg nicht gemerkt. Wie soll ich denn heim kommen. Bin ich etwa ein lebender Kompass ?<< schrie sie in den Wald hinein. Es kam keine Antwort. Entmutigt lies sie sich auf den Waldboden sinken.
>> Der will mich doch nur irre führen. Er will bestimmt testen ob ich alleine in der Wildnis zurecht komme.<< sagte sie zu sich und lehnte den Kopf an den Baumstamm. >> Na gut. Wie du willst. Ich werde hier wieder heraus finden. << sagte sie zu sich. Fest entschlossen ihren Meister nicht zu enttäuschen. >> Zelouet ! He. Bist du schon wieder da ? << fragte Allain ihren Drachen. >> Nein. Ich bin noch nicht da und darf dir laut Marok Morak auch nicht helfen. Versuch es irgendwie mit einer anderen Methode. << lehnte Zelouet ab, ohne auch nur die Bitte von Allain zu registrieren. >> Na gut. Dann eben nicht. << Einige Zeit dachte Allain scharf nach, dann kam ihr eine Idee. Sie durchforstete ihr Gehirn nach dem Schwebezauber und ganz langsam wurde der Spruch in ihrem Kopf immer klarer. Doch als sie ihn einsetzen wollte, funktionierte er nicht. Sie probierte ihn noch einmal an einem Blatt aus, doch auch das wollte sich nicht vom Fleck bewegen. >> So ein Mist ! Da hat er mir doch tatsächlich meine Magischen Kräfte entzogen. Das finde ich jetzt absolut nicht nett. << wütend kickte Allain einen Stein gegen eine Baum und lies sich frustriert auf den Waldboden sinken. >> So ein Mist. Ich habe doch keine Ahnung wie ich hier wieder heraus finden soll. << schluchzte sie und legte ihren Kopf auf die Knie.
>> Gut so. Jetzt musst du sie nur noch den Hufen von Zhao anpassen. Das Beschlagen übernehme ich dann. << sagte Ev und nahm Fill die Zügel des Pferdes ab. >> Huf hoch. << Ohne zu zögern hob Zhao den Huf und Fill hielt das Eisen drauf. >> Es passt schon wie angegossen. << meinte er und erhob sich wieder. >> Dann reich mir gleich die anderen drei Eisen und den Hammer. Bitte den, womit man auch Nägel heraus ziehen kann. Die alten Eisen von Zhao kann man sich ja nicht mehr ansehen. So schlecht sind die gemacht. << murmelte Ev und nahm Fill die Hufeisen und den Hammer ab. >> Halte ihn gut fest. Er darf nicht davon laufen. << Fill nickte und nahm die Zügel von Zhao fest in die Hand. Dann machte sich Ev ans Werk und Zhao schien das gar nicht zu stören. >> Na du bist mir ja einer. Die meisten Pferde die bei meinem Vater zum Beschlagen da waren haben gezappelt wie sonst etwas. Und du bleibst einfach ganz ruhig stehen. Sachen gibt’s. << murmelte sie und Fill strich Zhao über den Kopf.
>> So. Fertig. Führe ihn mal eine Runde vor mir herum, damit ich sehen kann, ob er humpelt, wenn das Eisen nicht richitig sitzt. << befahl sie Fill und er nickte. Er lies ihn mehrere runden vor Ev entlang laufen und als sie abnickte führte er ihn wieder zur Weide und machte ihm das Zaumzeug ab. >> So mein Guter. Lass es dir schmecken. Du hast es dir verdient. << Er gab ihm einen Klaps auf den Hintern und Zhao galoppierte davon. >> Reicht für heute. Du hast viel gelernt, aber hast auch noch ein ganzes Stück vor dir. Wenn du willst machen wir morgen weiter, aber erst einmal Theorie. Ich wollte heute nur mal schauen ob du das Zeug zum Schmied überhaupt hast. << sagte Ev und grinste. >> Aha. << er machte eine kleine Pause. >> Und ? Was denkst du ? Meisterin ? <<
>> Hä ?! Meisterin ?. Aber jetzt ist es ein bisschen viel des guten. Für dich immer noch Ev ja ! Solche Formalitäten lassen wir mal schön bleiben. << rief Ev entsetzt und Fill fing an zu kichern. >> War ja auch nur Spaß. Ich würde dich doch nicht Meisterin nennen, wenn du es nicht möchtest, oder es mir vorher gesagt hättest. << Sie schlug sich gegen den Kopf. >> Ist ja auch egal. Ich bin zu den Schluss gekommen, dass du es als Schmied bestimmt weit bringen wirst. Vielleicht weiter als mein Vater. Natürlich ist es bis dahin noch ein weiter Weg, aber wenn wir weiter so machen. Sollten wir in einem oder vielleicht schon in einem dreiviertel Jahr fertig sein. >> Fill's Augen weiteten sich entsetzt. >> Was !? In einem Jahr !? Das ist ja länger als ich gedacht hatte ! << protestierte er und Ev lies sich ins Gras sinken. >> Weißt du. Allain wird wahrscheinlich noch ein ganzes Stückchen länger brauchen, um mit ihrer Lehre fertig zu werden. Außer sie ist hochintelligent und macht alles auf Anhieb richtig. Aber die Drachenreiterlehre ist selbst für einen der schnell lernt nicht innerhalb von drei Jahren zu meistern. << Vollkommen perplex ließ auch er sich ins Gras Fallen. >> Drei Jahre ... Drei Jahre … << er überlegte. >> Da sind wir ja dann zwanzig. Ach du scheiße. Ich hatte mir das alles nicht so langwierig vorgestellt. << murmelte er vor sich hin. >> Sag mal … weißt du eigentlich wann Allain Geburtstag hat ? << fragte Ev mitten in seinen Gedankenfluss hinein. >> Wann Allain Geburtstag hat ? Nee. Das weiß ich leider nicht. Ich weiß nur, dass sie sechzehn ist. Mehr nicht. Ich werde sie heute Abend mal fragen. Wenn du es unbedingt wissen möchtest. << Er erhob sich wieder. >> Außer natürlich du willst sie selber fragen. <<
>> Nein nein. Mach du das. Ich kenne sie ja schließlich noch nicht so gut und ich weiß nicht ob sie mir schon so sehr vertraut. Wer weiß. Vielleicht möchte sie ja gar nicht, dass ich weiß wann sie Geburtstag hat. Aus welchen Gründen auch immer. <<
>> Nein. Das würde Allain überhaupt nicht ähnlich sehen. Ach ist ja jetzt auch egal. Ich gehe jetzt duschen. Ich fühle mich so schmutzig und übelriechend. << er rümpfte die Nase und ging ins Haus.
>> Denk nach Allain. Denk Nach ! Es wird doch wohl nicht so schwierig sein alleine einen Ausweg aus diesem beschissenen Wald zu finden. << versuchte sie sich aufzumuntern, doch es scheiterte kläglich und sie ließ den Kopf wieder auf die Knie fallen. >> Vielleicht muss ich es ja wie vorher machen. Als Marok Morak und ich in den Wald sind. << sie lehnte den Kopf an den Baum und begann zu lauschen. Langsam und schleppend begannen die einzelnen Geräusche sich zu verstärken und bald begann sie ungeduldig mit sich zu werden. Auf einmal hörte sie etwas vor sich her laufen. Ja sie spürte sogar die Seele dieses Tiers. Vorsichtig öffnete sie die Augen und entdeckte eine kleine Echse vor sich her schlängeln. Langsam tastete sie sich mit ihren Geist an den der Echse und versuchte mit ihr in Kontakt zu treten. Als sie in das Bewusstsein eindrang schreckte das Tier nicht zurück sondern blieb vor ihr liegen und tastete mit seiner Zunge ab und zu den Boden ab. >> Kannst du mit bitte zeigen, wie ich aus diesem Wald hier heraus komme. Du muss mir Bloß die Richtung zeigen, in der das Menschenhaus liegt. Ich wäre dir sehr
dankbar. << sprach sie zu der Echse und schaute sie erwartungsvoll an. Die Echse schob noch einmal die Zunge aus dem Maul, dann drehte sie sich von Allain weg und lief los. Blieb dann wieder stehen und züngelte noch einmal. Dann schaute sie noch einmal zurück und verschwand im Gebüsch.
Allain lächelte und ging, ein Liedchen summend, in die Richtung, in der die Echse gezeigt hatte.
Bald schon konnte sie die satte grüne Wiese mit dem kleinen See erkennen und begann auf diese zu zu rennen.
Keuchend blieb sie auf der Wiese stehen und schaute sich zufrieden um. Es war bereits Abend und man konnte gerade noch so den Sonnenuntergang sehen.
Texte: by me
Bildmaterialien: Cover bearbeitetes Bild aus I-net
Tag der Veröffentlichung: 19.08.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
meiner aller aller besten und allen Lesern :3