°Großartig°, sagte Jan.°Dann heiraten wir sofort°.
°Meinst du?°, sagte ich und legte den Kopf nach-
denklich auf die Seite. Ich hatte ihm gerade erzählt,
dass meine Tante auf und davon sei und einen alten Be-
wunderer in Chicago geheiratet habe. Meine Tante, mit
der ich die Zweizimmerwohnung in der Kaptensgatan
im fünften Stock geteilt hatte.
Jetzt war ich auf einmal Alleinhaberin der kleinen
Wohnung. Mehr noch: Ich war plötzlich eine gute
Partie. Besser zwei Zimmer und Küche mit Kati in der
Kaptensgatan als ein kleines, scheußliches möbliertes
Einzelzimmer bei einer bissigen Witwe auf Kungsholm.
Mit einem solchen hatte Jan sich bisher begnügen müs-
sen, und das war nicht viel für einen jungen, viel ver-
sprechenden Architekten. Kein Wunder, dass er es
großartig fand, zu mir überzusiedeln. Er redete lange
und ausdauernd davon, wie großartig es werden
würde. Aber ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass
die Zweizimmerwohnung das Großartige sei, nicht ich.
Schließlich fragte ich Jan, ob er die Geschichte von
dem Landwirt kenne, der ein Heiratsgesuch in die Zei-
tung gesetzt hatte: Junger Landwirt sucht Bekannt-
schaft zwecks eventueller Heirat mit Dame, die einen
Traktor besitzt. Antwort mit Bild... von dem Traktor.
°Was meinst du damit?°, sagte Ja gereizt.
°Ich meine, dass du mich etwas an diesen Lantwirt
erinnerst.°
Das konnte Jan überhaupt nicht verstehen. °Rede
keinen Unsinn, sondern zieh deinen Mantel an, dann
können wir gleich das Aufgebot bestellen°, sagte er.
Aber da sagte ich bitter:° Oh nein lieber Jan, ich
wage es nicht, dich zu heiraten. Eines schönen Tages
triffst du dann eine, die drei Zimmer und Küche
hat, und dann sthe ich da!°
Oje, wie wurde Jan böse! Er sagte, wenn ich so
dumm sei die Liebe eines ehrlichen Mannes wegzuwer-
fen, dann hätte ich wirklich selber Schuld, wenn ich
eine alte Jungfer würde. Er werde mich nicht weiter be-
lästigen.
FORTSETZUNG FOLGT...
Tag der Veröffentlichung: 06.12.2012
Alle Rechte vorbehalten