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Ich nahm den Kochtopf aus dem Regal und hielt ihm unter das fließende Wasser. Meine Gedanken kreisten um die Vorbereitungen des Abendessen. Kurz blicke ich in den Topf um mich zu vergewissern ob er bereits genug Wasser enthielt damit ich den Reis kochen konnte.
Kleine runde schwarze Augen starrten mich an. Sie steckten wie Schwefelstückchen eines Zündholzes, in einem Kopf der einem braunen Miniatur-Ei glich. Die dünnen orangefarbenen Fühler bewegen sich schnell von einer Seite zur anderen.
Überlange Hinterbeine waren zu einem Dreieck aufgestellt, so dass viele winzige, zackige Spitzen an jeden Fuß zu erkennen waren. Der rötliche Körper, versuchte aus dem Wasser zu flüchten und krabbelte mit schneller Geschwindigkeit an der Topf wand entlang.
Gänsehaut verbreitete sich über meinen Rücken und ich schrie auf.
Eine schleimige Flüssigkeit, gelbliche Spucke, spritzte von irgendwo aus dem Vieh und benetzte mein Hand in der ich den Kochtopf hielt. Ein kurze Empörung und ein Schaudern überflog mich.
Mit der anderen Hand drehte ich das Wasser auf volle Pulle um die Kreatur zu ertränken, doch es half nichts, die angewinckelten Hinterbeine streckten sich und mit einem Sprung landete es auf meinen rechten Oberarm.
Ich ließ den Topf fallen und rannte ins Badezimmer.
Meine Kopfhauthaut zog sich zusammen und in mir regte sich ein Unbehagen, dass sich von meine Bauch bis zu den Zehenspitzen verbreitete. Abscheu und Grausen trieben mir Tränen in die Augen.
Blitzschnell zog ich ein Handtuch von der Aufhängung und warf es über meine rechten Oberarm, tastend und fühlend versuchte ich das grausige Ding unter dem Handtuch zu ergreifen und von meinem Arm zu reißen. Es gelang mir nicht, es war schneller und krabbelte auf meine Schulter in Richtung Hals. Dieses Krabbeln empfand ich in jeder Zelle meines Körpers. Mit einem Satz war ich unter der Dusche. Kurz drehte ich am Wasserhahn, es war keine Zeit um kalt und warm zu mischen, da die stachligen Fuesse an meinen Ohrläppchen hingen. Der eiskalte Wasserstrahl sprengte über meinen Kopf, den ich wild schüttelte.
„wo ist es , wo ist es … hat es sich in meinen Haaren verfangen“? murmelte ich mit klappernden Zähnen.
Ich griff nach dem Shampoo und leerte es über meinen Kopf. Auf keinen Fall wollte ich mit den Fingern durch die Haare fahren.
Das Handtuch lag nass vor meinen Fuessen ich hob es auf und schrubbte damit meinen Kopf ab.
Endlich nahm ich eine Erhebung und etwas hartes war, dass ich sogleich zusammen drückte bis ich ein leichtes Knirschen vernahm.
„Das war's“ jubelte ich erleichtert auf, das Handtuch durchsuchend. Etwas verknittert und verformt lag es vor mir, die vielen, ausgestreckten Fuesse zuckten noch einmal kurz.
Als ich die Dusche abdrehte, sah ich an mir runter. Mir war eiskalt, meine Jean und das T-Shirt klebten an mir, die flauschigen Hausschuhe waren komplett aus der Fason geraten.
Ich sah auf den kleinen toten Körper der auf dem durchtränkten Handtuch lag. Der Körper war etwas länger doch zirka zweimal so dick wie mein Mittelfinger. Ein sogenannter Parktown - Prawn, überlegte ich, eigentlich nur ein übergroßes Kricket.
Nachdenklich stieg ich aus der Dusche.

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Tag der Veröffentlichung: 14.02.2011

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