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„Dale was ist los?“, riss mein Bruder Taylor mich aus den Gedanken. „Was?“, fragte ich verwirrt. „Du bist heute so komisch drauf“, meinte er schmunzelnd. „Da muss ich Taylor recht geben“, mischte sich Nathalie ein. „Was ist denn eurer Problem? Nur weil ich kurz an was anderes Gedacht habe und nicht aufgepasst habe!“, knurrte ich den anderen entgegen, welche zusammenzucken. „Nur kurz an was anderes gedacht.. du denkst doch an diese drei Geschwister, die bald kommen sollen“, sagte Taylor leise. „Verdammt Taylor! Du sollst nicht in meinen Gedanken lesen!“, brüllte ich. Fynn: „Dale, halt den Ball flach“ „Misch du dich da nicht ein!“, fuhr ich ihn an. „Lass jagen gehen“, schlug Sandro vor. Ich nickte und wir rannten in übermenschlicher Geschwindigkeit los. Nach kurzer Zeit widderte ich ein Reh, fuhr meine Zähne heraus und fiel über das Tier her. Ich schlug meine verlängerten Eckzähne in die Pulsader und saugte es aus. Nachdem ich wieder meinen Körper unter Kontrolle hatte, gingen wie zu den anderen zurück. „Na wieder alles unter Kontrolle?“, wollte Luzia spöttisch wissen. „Klappe, oder du bist mein nächstes Opfer“, fuhr ich sie gleich an. „Das wagst du nicht“, ermahnte mich Ben. „Und ob, als passe lieber auf sie auf“, entgegnete ich. Ohne ein weiteres Wort ging ich in mein Zimmer, dass ich mit Taylor und Sandro teile. Eine Weile später kamen meine Zimmermitbewohner und legten sich in ihre Betten. „Weißt du eigentlich schon etwas von diesen Geschwistern?“, fragte Taylor. Ich nickte und antwortete: „Eine heißt Luciana ist 15 und hat einen Zwillingsbruder, der Luciano heißt, und einen Bruder, der Lucius heißt, und 17 ist. Sie kommen Morgen her.“ „Dich beschäftigt aber noch was“, stellte Sandro fest. „Sie sind Werwölfe“, gab ich als Antwort. Beide zogen scharf die Luft ein. „Lasst erst einmal jetzt schlafen gehen. Morgen erfahren wir dann mehr.“, schlug Taylor vor. Sandro und ich stimmten ihn nickend zu und legten uns schlafen.

 

„Luciana, Luciano und Lucius kommt mal zu uns!“, rief meine Mom uns. „Bestimmt nervt sie uns wieder mit den Internat“, gab ich genervt von mir. Meine Brüder nickten mir zustimmend zu. Oh.. Entschuldigung. Ich habe mich ja gar nicht vorgestellt. Ich heiße Luciana bin 15 Jahre alt. Mein Zwillingsbruder Luciano ist ebenfalls 15 (Wer hätte das gedacht?) sind ca. 1,67 groß haben schwarze Haare und fast schwarze Augen. Mein großer Bruder Lucius ist 17, knapp 1,73 groß, hat blonde, fast weiße Haare und, so wie wir, fast schwarze Augen. Eines haben wir in der Familie alle gleich. Wir sind Werwölfe. Ich denkt euch jetzt sicher, die kleine hat nicht mehr alle. Aber ihr werdet schon noch sehen. „Übrigens, ich habe recherchiert. Es ist ein Internat, wo nur Werwölfe, Gestaltwandler, … und Vampire sind“, meinte Lucius. „Was?“, fragten Luciano und ich gleichzeitig geschockt. „Ja, aber die Vampire sollen ganz okay sein. Halt nicht so, wie wir immer hören. Bei den Werwölfen gibt es einen, der macht sich immer an die weiblichen ran. Und die Gestaltwandler sollen auch alle ganz nett sein.“, beendet Lucius seine Rede. „Kommt ihr jetzt endlich einmal her“, brüllte unsere Mom. Also gingen wir herunter, zu unseren Eltern, die im Wohnzimmer saßen. „Was ist? Wollt ihr uns wieder mit den Internat nerven?“, stellte ich sie gleich zur rede. „Ja“, gab Dad gleichgültig von sich. „Wusstet ihr auch, dass dort nur Werwölfe, Gestaltwandler und Vampire sind?“, fragte Lucius. „Woher wisst ihr das?“, fragte Dad geschockt. „Habe recherchiert“, antwortete er schlicht. „Okay. Aber jetzt ist es sowieso zu spät“, meinte Mom. „Warum?“, fragten wir drei geschockt und Mom fuhr fort, „Ihr seit schon angemeldet“. „Das ist jetzt aber nicht euer ernst?!“, schrie ich meine Eltern an. Doch sie nickten nur, worauf ich fort fuhr, „Spricht mich bloß nicht mehr an!“. Wütend ging ich in mein Zimmer, das ich mit meinen Brüdern teilen muss. Dad schrie mir noch hinterher: „Bleib stehen! Wir sind noch nicht fertig!“. Aber ich ignorierte ihn einfach. Nach weiteren zehn Minuten kamen Lucius und Luciano und meinten: „Wir müssen jetzt packen … wir fahren in 15 Minuten“. „Man, ich habe kein Bock.“, motzte ich gleich. „Wir auch nicht .. aber was wollen wir groß machen?“, erwiderte Lucius. Ich packte einfach Kleidung, Handy und Ladekabel in meine Sport- bzw. Reisetasche und schloss sie. Zu dritt machten wir uns auf den Weg zum Auto, wo unsere Eltern schon ungeduldig warteten. Dad räumte die Taschen in den Kofferraum und wir setzten uns schon mal auf die Rückbank. Wie sonst auch immer, musste ich in die Mitte. „Wie lange müssen wir eigentlich fahren?“, fragte ich mit gespielter Interesse. „Neun Stunden, wenn es keinen Stau oder Unfall gibt“, antwortete Mom. Ich stöhnte genervt auf. „Wie hieß das Internat noch einmal?“, wollte nun Luciano wissen. „Internat Blutrot“, antwortete dieses mal Dad. „Wehe ihr weckt mich“, drohte ich meiner Familie, welche nur nickte und lehnte mich an Lucius heran. Mein Kopf ruhte auf seiner Schulter und seiner auf meinem. Ich schlief friedlich ein. Als ich wieder aufgewacht bin, fragte ich gleich: „Ist es noch weit? Und wie lange sind wir schon gefahren?“ „Sind gleich da. Neuneinhalb Stunden“, erwiderte Dad. Nach etwa zehn Minuten fuhren wir eine Auffahrt hoch und hielte vor einem sehr großen Gebäude mit einen anschließenden Wald. Ich stieg aus und holte meine Tasche. Meine Brüder taten es mir gleich. Ich spürte immer wieder Blicke auf mir ruhen. >>Spürst du diese Blicke auch?<< fragte ich gedanklich Lucius, welcher nickte. Ich drehte mich um sah einen Jungen, der mich förmlich anstarrte. Schnell wendete ich mich wieder ab. Die Türe ging auf und eine etwas ältere Frau kam heraus und auf uns zugelaufen. Sie stellte sich vor: „Hallo, ich bin Mrs. Pyaar, die Direktorin. Sie sind sicher Familie Rotolo“. „Guten Tag. Ja das stimmt“, begrüßten Sie meine Eltern, „Das sind Lucius, Luciano und Luciana“. „Gut, dann kommt mal mit. Ich zeige euch eure Zimmer“, beschloss sie. Wir gingen ihr einfach einmal hinterher. Als erstes zeigte sie Luciano und Lucius die Zimmer und danach mir. „Du teilst mit Luzia, Nathalie und Flora das Zimmer. Sie sind sehr nett, freundlich und Vam..“, mit einen mal hörte sie auf zu reden. „Vampire? Wollten sie dies sagen?“, fragte ich höflich. Sie nickte und fragte mich: „Woher weist du das?“ „Wollen Sie das wirklich wissen?“, erkundigte ich mich, worauf sie nickte und ich fort fuhr, „Ich bin ein Werwolf. Meine Brüder ebenfalls“. „Ach so okay, danke für diese Information. Glauben sie, sie halten es aus?“, wollte sie nun wissen. „Wenn sie, wie sie sagen nett sind, dann ja“, lächelte ich ihr zu. Sie nickte und verschwand. Ich klopfte an, worauf mehrere Stimmen „Herein“ riefen. Langsam öffnete ich die Tür und trat ein. „Hey, du bist sicher Luciana“, meinte eine der drei Mädchen. Ich nickte und rümpfte leicht die Nase. Hier stank es fürchterlich nach Vampir (Ihr solltet wissen, Vampire, Werwölfe, Menschen usw. haben alle einen anderen Geruch). „Alles in Ordnung?“, wollte nun eine andere wissen. „Klar .. es ist nur so ungewohnt, so nah bei Vampire zu sein .. und euer Geruch … nehmt es mir nicht böse.“, antwortete ich. „Kein Problem und nein sind wir nicht. Ach übrigens, ich bin Flora, das ist Luzia und das ist Nathalie“, stellte sie sich und die anderen vor. Ich nickte und meinte mit einen kleinen lächeln: „Mein Namen wisst ihr ja schon … welches Bett gehört denn mir?“ „Das ganz hinten, wenn es in Ordnung ist“, entgegnete mir Luzia. Ich nickte einfach nur und lief zu den Bett hin, stellte meine Tasche darauf und setzte mich hin. „Erschrecke dich dann aber nicht. Mein Bruder und seine Freunde kommen später noch vorbei“, warnte mich Flora vor. Ich nickte wieder nur. Nach einigen Minuten des Schweigens ertönte ein klopfen, worauf Nathalie „Herein“ sagte. Meine Eltern betraten den Raum. Sofort fragte ich seufzend: „Was wollte ihr?“ „Uns verabschieden“, erklärte Mom. „Das habt ihr ja jetzt. Ist noch was, falls nicht könnt ihr gehen“, erwiderte ich. „Was ist nur los mit dir?“, fragte Mom traurig. „Das fragt ihr auch noch?“, wollte ich wütend von ihr wissen. „Wir wollen doch nur das beste für euch“, mischte sich Dad. „Das beste für uns? Nicht das ich lache. Wenn ihr das beste für uns wollte, hättet ihr gefragt, ob wir überhaupt hierher wollen, oder nicht“, knurrte ich, „Wenn ihr jetzt alles gesagt habt, was ihr wollt, könnt ihr gehen“. Sie sahen mich noch einmal an und verließen ohne ein weiteres Wort den Raum. >>Können wir eine Runde rennen und kämpfen gehen?<< ich. >>Klar. Warum so aufgewühlt?<< Lucius. >>Mom und Dad wollten mir weiß machen, dass sie nur das beste für uns wollen. Ich habe ihnen halt dann mal meine Meinung gesagt<< ich. >>Okay. Sind gleich da. Wir kommen mit paar Typen, die zu einer Flora und ihrer Freundinnen wollen<< Lucius. >>Alles klar. Bin mit denen in einen Zimmer. Bis gleich<< ich. Mein Bruder antwortete nicht mehr. Nach ungefähr 5 Minuten klopfte es wieder. „Herein“, kam es von Luzia. Die Tür wurde geöffnet und fünf Jungs kamen rein, gefolgt von meinen Brüdern. „Können wir gleich los?“, fragte ich an Lucius gewandt. Er nickt, worauf ich aufstand und zu ihnen hinging. „Bis dann“, sagte ich noch zu meinen Mitbewohnerinnen. Wir gingen aus der Tür, schlossen diese und liefen einen langen Gang entlang. Kurz vor dem Hauptausgang wurden wir von Mrs. Pyaar aufgehalten, indem sie fragte: „Wohin des Wegs?“ „In den Wald, eine Runde rennen und kämpfen“, antwortete ich gleich. „Okay, seit bitte in zwei Stunden bei dem Abendessen wieder hier.“, verlangte sie. „Okay. Werden wir sein“, versprach ich und durchquerte den Ausgang. Im Wald angekommen, verwandelten wir uns erst einmal in Wölfe. >>Wer als erstes?<< Lucius. >>Luciano. Mit ihn werde ich leichter fertig, als wie mit dir.<< ich. >>Sei mal nicht so eingebildet. Denke an das letzte mal<< Luciano. >>Ja ja, komm mach<< ich. Auffordernd knurrte ich ihn an. Keine Sekunde später, griff er mich auch schon an. Nach etwa einer viertel Stunde war der Kampf beendet. Und wer hat gewonnen? Natürlich … ich! >>Los jetzt du Lucius<< ich. >>Sicher?<< Lucius. Ich knurrte einmal und schon ging es los. Ich wich ihm erst einmal immer aus. Aber dies wurde mir zu langweilig, also sprang ich auch ab und zu auf ihn drauf. Nach einer knappen halben Stunden hatte ich gewonnen. Wer hätte das gedacht? Mit einem mal wurde ich zurück geschmissen von einen anderen Wolf. Ich landete mit voller Wucht an einen Baum. Ich heulte einmal laut auf bevor ich mich wieder zurück in einen Menschen verwandelte. Ich weinte, was ich eigentlich sonst nie tat, aber ich hatte einfach zu große Schmerzen. Meine Schulter war ausgekugelt und ich hatte eine große Bisswunde. Mein Angreifer verwandelte sich ebenfalls zurück und wollte auf mich zukommen, doch Lucius hielt ihn davon ab. Er gab ihn als erstes eine saftige Ohrfeige bevor er ihn anschrie: „Erst greifst du meine Schwester an, dann willst du auch noch zu ihr gehen?“ „Tut mir leid. Ich habe euren Geruch nicht gekannt“, stammelte er. Luciano kam zu mir und fragte, ob soweit alles okay sei. „Bis auf die Bisswunde und die ausgekugelt Schulter ja.“, beantwortete ich seine Frage. Er ging auf den Typ zu und gab ihn auch noch eine weitere saftige Ohrfeige. >>Darf ich ihn auch noch eine knallen?<< wollte ich von Lucius wissen. Er kam auf mich zu und half mir auf, wobei er an meine Arm kam und ich scharf die Luft einzog. Er schaute mich entschuldigend an. Langsam ging ich auf den Jungen zu und knallte ihn mit voller Kraft noch ein. „Komm wir gehen zurück“, schlug Luciano vor. Lucius und ich nickten und gingen voraus, während Luciano mit den Typ uns folgten. Im Internat angekommen, fragten wir ihn gleich nach dem Büro der Direktorin. „Müssen wir dort unbedingt hin?“, fragte er unsicher. Ich knurrte ein scharfes „Ja“ worauf er seufzte und uns hinführte. Lucius klopfte laut und es ertönte ein ebenfalls lautes „Ja. Herein“, worauf er die Tür öffnete und wir eintraten. Mrs.Pyaar sah und fragen an. Ich ergriff das Wort: „Wie sie wissen, waren meine Brüder und ich im Wald kämpfen. Als wir wieder gehen wollten, griff mich auf einmal dieser Typ an.“ „Stimmt das Ricardo?“, wollte sie sofort wissen. „Ja“, gab er kleinlaut zu. „Du weißt was dich erwartet, oder?“, fragte sie weiter. Wieder antwortete er mit „Ja“. „Gut, deine Strafe wird vor dem Abendessen stattfinden. Nun kannst du gehen“, erwiderte die Direktorin. Er ging mit gesenkten Kopf aus dem Raum. Kaum war er weg, fragte sie mich: „Luciana, geht es ihnen gut?“ „Ja, bis auf, dass ich meinen Arm noch nicht bewegen kann“, beantwortete ich ihre Frage wahrheitsgemäß. Sie nickte und meinte: „Okay. Ach übrigens: hier sind eure Stundenpläne. Lucius, dir macht es doch nichts aus, wenn du mit deinen Geschwistern in eine Klasse gehst, oder?“. „Nein, das ist kein Problem“, beschwichtigte er. Sie nickte wieder und gab uns die Pläne. Danach durften wir gehen. „Kommt ihr noch mit zu mir?“, wollte ich auf den Weg zu meinem Zimmer, das ich jetzt bewohne, wissen. Beide nickten wieder. Als ich in den Raum reingehe, kam mir Luzia entgegen und fasste mir an meine Schulter. Ich knurrte und drohte: “Hand weg oder ich haue dir später noch eine rein“. Geschockt nahm sie sie gleich weg. „Lucius, machst du es jetzt?“, bat ich ihn. Er nickte und meinte: „Luciano, stelle dich hinter sie und halte sie fest. Leute nicht erschrecken, ich muss ihr die Schulter wieder einrenken.“, warnte er die acht anderen vor. Luciano stellte sich hinter mich und fuhr mit einen Arm um meinen Bauch und mit dem anderen unter meine gesunden Arm durch zu meinen Hals und hielt mich fest. Mit einen Ruck renkte er mir die Schulter wieder ein, wobei ich mir die Seele aus dem Leib schrie. Ich wusste zwar worauf ich mich einließ, da es nicht das erste mal war, aber trotzdem, der Schmerz bleibt immer gleich. Nachdem sie mich losließen, fiel ich auf den Boden und blieb sitzen. „Was ist passiert?“, wollte einer der Jungs wissen. „Mich hat so ein scheiß Typ angegriffen.“, beantwortete ich seine Frage. „Wer?“, fragte er weiter. „Ricardo.. und falls ihr fragt ob er bestraft wird. Ja, wird er. Vor dem Essen“, stieß ich hervor. Alle nickten. „So ich stelle dir jetzt mal die anderen vor. Das ist mein Bruder Fynn, das sind Sandro, Ben, Taylor und Dale“, stellte mir Flora die Jungs vor. Ich nickte schwach. „Lasst uns essen gehen“, schlug mein Zwillingsbruder vor. Alle standen auf, außer mir. „Komm, du musst auch was essen“, forderte mich Lucius auf. „Hilf mir mal bitte auf“, bat ich ihn. Er kam auf mich zu und half mir auf. Als er mich los ließ, schwankte ich leicht, worauf mich Lucius stützte. Langsam gingen wir Richtung Essenssaal. Auf den Gang kurz vor der Türe traf ich auf … Ricardo! Seine ganze linke Backe war noch rot, dank mir (hihi). „Hey, kann ich kurz mit der reden?“, fragte er unsicher nach. „Nein!“, meinte ich mit einen scharfen Ton und knurrte gefährlich. Er nickte leicht und senkte seinen Kopf. Wir gingen in den Saal rein und fanden noch einen freien Tisch, den wir elf benutzen. Ich saß zwischen meinen Brüdern. Plötzlich bat die Direktorin um Ruhe, die augenblicklich entstand. „Wie ihr wisst, findet heute wieder eine Strafe statt. Ricardo, komm doch mal nach vorne“, verkündete sie. Er lief mit gesenkten Kopf vor zu ihr. „Ziehe dein Hemd aus und knie dich hin“, forderte sie ihn auf. Er befolgte es ohne Wiederworte. Als ich dann sah, was sie herbei nahm, stockte mir der Atem. Eine Peitsche aus reinen Silber. Wenn man mit Silber in Berührung kommt, denkt man, man schaut dem Tod ins Auge. Die Schmerzen sind höllisch. Ihr fragt euch bestimmt, woher ich dies weiß, oder? Dazu komm ich später noch einmal zu sprechen. Als Mrs. Pyaar ausholte und gerade auf Ricardo zuschlagen wollte, schrie ich: „Stopp!“. Alle in dem Saal sahen mich an. Ich stand auf und schwankte erst leicht und ging nach vorne. „Was soll das?“, wollte sie gleich wissen. „Das hat er nicht verdient. Ich meine, okay, dass was er gemacht hat, war nicht okay, aber so was verdient niemand“, äußerte ich mich. Sie schien einen Moment zu überlegen, bevor sie seufzend von sich gab: „Gut. Ricardo steh auf, zieh den Hemd an und gehe“. Dies ließ er sich nicht zweimal sagen. Als er wieder angezogen war, fragte er: „Kann ich mal mit dir reden?“. Ich nickte und lief mit ihm aus den Essenssaal. Kaum war die Tür geschlossen, erkundigte er sich gleich: „Warum hast du das gemacht?“. „Hast du schon einmal reines Silber abbekommen?“, fragte ich ernst, doch er schüttelte nur den Kopf. „Also sei froh, dass ich es verhindern konnte“, meinte ich sehr leise. Ricardo sah mich fragend an. Ich seufzte und zog mein Shirt so hoch, dass man meinen Bauch sah. Dort klaffte eine rießen Narbe.. „Was ist passiert?“, wollte er geschockt wissen. „Silber. Ich war bei einen Kampf unaufmerksam.“, gab ich gequält die Antwort. Zwar war das nicht die ganze Wahrheit, aber egal, muss er ja nicht wissen. Das mit dem Silber, ja. Das mit dem Kampf? Nein! Es war mein Cousin, weshalb auch immer. Den Grund habe ich nie erfahren. Mitfühlend schaute er mich an. „Tut mir leid“, fügte er nach einigen Minuten des Schweigens zu. Ich beachtete es nicht und ging in den Saal zu den anderen. Sie schauten mich alle komisch an. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich nicht normal aussah. „Was ist passiert?“, wollte mein Zwillingsbruder sofort wissen. Ich schüttelte meinen Kopf, setzte mich hin und starrte ins Leere. Alles, was an diesen einen bestimmten Tag passiert war, kam in mir wieder hoch. „Luciana, esse bitte etwas“, forderte mich Lucius auf. „Nein. Mir ist der Appetit vergangen“, antwortete ich schlicht. „Du musst“, meinte nun Luciano lauter, „..du weißt, was beim letzten Mal passiert ist“. „Ich weiß.. ich will trotzdem nichts essen“, beschwichtigte ich. Meine Brüder seufzten auf. „Was passiert, wenn sie nichts isst?“, wollte Dale wissen. „Sie bekommt einen Schwächeanfall und wird eventuell ohnmächtig“, erklärte Lucius, atmete tief durch und fuhr fort, „..im schlimmsten Fall kann sie auch sterben“. Die anderen schauten Lucius und mich abwechselnd schockiert an. „Bitte esse wenigsten eine Kleinigkeit“, flehten jetzt auch Luzia, Nathalie, Dale, Taylor, Flora, Fynn, Ben und Sandro. Ich stöhnte genervt auf und erhob mich. Alle von meinem Tisch schauten mich fragend an. „Was denn?“, wollte ich genervt wissen, drehte mich um und ging zur Essensausgabe, nahm einen Teller voll und ging wieder zu den anderen. Lucius lächelte mich zufrieden an und alle fingen an zu essen. Nachdem wir fertig waren, gingen wir zu uns. Die Jungs kamen natürlich mit. Dort angekommen, legte ich mich gleich auf mein Bett. „Was ist vorhin passiert?“, wollte Lucius wissen. „Alessio“, war alles was ich sagte. Keine Sekunde später war Luciano bei mir und nahm mich in die Arme. „Wer ist dieser Alessio?“, fragte Nathalie leise. Ich seufzte und antwortete ihr: „Er war unser Cousin. Naja … wir mussten ihn töten.“. „Warum?“, wollte nun Taylor nun geschockt wissen. Ich befreite mich aus der Umarmung, stand auf, zog mein Shirt hoch, so dass alle meine Narbe sahen. „Bevor ihr fragt: reines Silber“. Ich zog mir mein Shirt wieder runter. „Scheiße...“, hauchte Ben. Keiner sagte mehr etwas, eine unangenehme Stille trat ein. Ich brach diese, indem ich Lucius fragte: „Darf ich..?“. Er nickte nur, worauf mich alle komisch ansahen.  „Nicht erschrecken, sie verwandelt sich jetzt“, warnte Lucius alle vor. Dale, Fynn und Nathalie zogen scharf die Luft ein, worauf ich mit einen leichten lächeln meinte: „Kein Angst, ich tue euch schon nichts“. Dale sah irgendwie schon ziemlich süß dabei aus. Scheiße, was denke ich da? Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf meine Wolfskräfte. Keine Sekunde später stand ich als Wolf da. Ich schüttelte mich erst einmal. In Wolfsgestalt bin ich etwa 1,70 m groß. Die acht Vampire sahen mich ängstlich an. >>Sag ihnen mal, sie sollen mich nicht so anschauen<< ich. >>Wird gemacht Zicke .. ähm meine Hündchen .. ähm Wolf<< Luciano. Auf diese Antwort bekam er ein unfreundliches Knurren von mir zu hören. >>Noch so ein Spruch, dann kannst du was erleben, klar?<< ich. Lucius lachte sich schlapp. „Kann uns mal einer aufklären?“, verlangte Taylor. „Also, Luciana meinte, wir sollen euch sagen, dass ihr nicht so ängstlich schauen sollt. Dann meinte Luciano halt: Wir gemacht Zicke ähm meine Hündchen, ähm Wolf, worauf sie erwiderte: Noch so ein Spruch, dann kannst du was erleben, klar?“, schilderte Lucius lachend. Jetzt fingen auch die anderen an zu lachen. Ich wusste zwar nicht, was daran so lustig war, aber als ich sah wie sich Lucius, der immer noch stand umdrehte, nutzte ich die Chance. Ich schlich mich an ihn heran und zog ihn mit meiner Schnauze die Beine vom Boden weg, sodass er hinfiel. Die anderen neun kriegten sich vor lachen nicht mehr ein. Immer wieder schaute ich zu Dale. Wie schön er aussah, wenn er lachte. Verdammt.. ich muss aufhören, an ihn zu denken. Das darf einfach nicht sein. Als Lucius sich wieder aufgerappelt hat, sah er mich böse an, was aber nicht lange hielt, da er selbst lachen musste. Glucksend lief ich langsam zum Fenster und legte mich dort auf dem Boden und putzte mein rötlich-braunes Fell und meine noch sichtbare Bisswunde. >>Lucius...?<< fragte ich zuckersüß und hob meinen Kopf an. „Nein“, kam prompt die Antwort. Ich knurrte und legte meinen Kopf wieder auf meine Vorderpfoten. Luciano fing an zu lachen, worauf ich noch gefährlicher knurrte. „Müssen wir das jetzt verstehen“, erkundigte sich Nathalie. >>Nein! Ich bring euch um, wenn ihr das jetzt sagt!<< schrie ich in Gedanken. „Nein müsst ihr nicht, weil wenn ich das jetzt sage, bringt sie mich um“, gab Lucius von sich. „Wir haben sie zu Hause eindeutig zu viel verwöhnt“, klagte Luciano. Das war jetzt eindeutig zu viel. Ich fletschte meine Zähne, sodass mich die acht Vampire verunsichert ansahen, stand auf, lief auf meinen Bruder zu und biss ihn leicht in den Arm. >>Ich habe dich gewarnt<< ich. Leicht stupste ich ihn an der Seite an, leckte ihn über sein Gesicht und legte mich wieder unter das Fenster. „Luci, du bist so eklig.“, seufzte er. >>Wie spät ist es eigentlich?<< ich. >>Halb zehn<< Luciano. >>Ich schlafe jetzt<< ich. „Gute Nacht“, hauchte Lucius. Die Vampire sahen meinen Bruder komisch an. „Bevor ihr fragt, sie schläft jetzt und falls ihr euch fragt, woher ich das weiß, wir haben uns gedanklich unterhalten“, erklärte Lucius gleich. Sie nickten und redeten weiter. Nach nicht einmal drei Minuten war ich eingeschlafen. Mein letzter Gedanke galt Dale. Verdammt! Ich musste mich wohl unbewusst in einen Menschen zurückverwandelt haben, da ich, wie ich aufgewacht war, in meinen Bett lag. Mein erster Gedanke? Dale! Verdammt nochmal. Meine Mitbewohnerinnen schliefen alle noch. Genüsslich streckte ich mich erst einmal, stand auf und ging in unser Bad, wo ich duschte, Haare kämmte und schließlich Zähne putzte. Als ich zurück in mein Zimmer kam, standen Luzia und Nathalie gerade auf. „Morgen“, begrüßte ich beide. „Morgen“, murmelten sie verschlafen. „Seit wann schlafen Vampire?“, wollte ich wissen. „Luci.. du weißt auch schon gar nichts oder? Wir schlafen einmal in der Woche um unsere Kräfte zu tanken“, erklärte mir Flora, die gerade aufstand. Da heute Sonntag war und keine Schule ist, fing ich an, meine Tasche auszupacken. Nach etwa 20 Minuten war ich fertig und setzte mich auf mein Bett und dachte an Dale. Warum? Sicher fragt ihr euch alle schon seit gestern Abend nach diesen 'Warum?'. Die Antwort ist einfach. Ich habe mich auf ihn geprägt. Was das heißt? Ich kann nur noch an ihn denken, alles andere scheint unwichtig für mich zu sein. Ich will dass es ihm immer gut geht, er glücklich ist und nicht verletzt ist oder wird. Mein eigenes Leben scheint für mich unwichtig. Verdammt nochmal.. warum ich? Warum er? Und dann auch noch diese Verdammte Legende, die es gibt. Ihr fragt euch worum es in dieser bestimmten Legende geht, oder? Also, sie besagt, 'Die Werwölfin, die sich auf einen Vampir prägt, bekommen das Königsmal und werden die Herrscher über Vampire und Werwölfe.' Ob dies stimmt, keine Ahnung. Darauf werde ich wohl nie eine Antwort finden. Nun legte ich mich auf mein Bett und meine Gedanken trieben davon, sodass ich nicht einmal merkte, dass meine Brüder und die anderen kamen. „Luci!“, schrie Luzia. Benommen schüttelte ich meinen Kopf und schaute alle fragend an. „Willst du mit in den Wald kommen?“, erkundigte sich Ben. Unauffällig guckte ich zu meinen Brüdern, welche leicht nickten. „Von mir aus, klar“, antwortete ich. „Kann ich dich dann mal kämpfen sehen, Luci?“, erkundigte sich Dale. „Ähm.. ja.. denke schon...“, stotterte ich. >>Luciana, was ist los?<< Lucius. >>Verdammt, ich hab mich geprägt<< ich. >>Auf wen?<< Luciano. >>Dale..<< ich. „Verdammt Luciana. Auf diesen Blutsauger?“, brüllte mich mein großer Bruder an, als wir im Wald ankamen. „Meinst du, ich habe mir das ausgesucht?“, brüllte ich zurück. Ich hatte so eine Wut auf ihn. Meine Hände zitterten, ein Schmerz durchzuckte mich, es gab einen reisenden Laut und ich stand als Wolf da. Lucius machte es mir gleich und ich griff ihn gleich an. Ich biss ihn brutal in den Bauch und brach ihn mindestens 3 Knochen. „Luci! Verschwinde!“, schrie mich mein Zwillingsbruder an, aber ich dachte nicht daran. Sandro und Ben zogen mich von Lucius weg. Ich verwandelte mich zurück und rannte ins Internat zurück.

 

Ich wusste nicht was hier gerade passiert war. Nur das, dass Lucius seine Schwester anschrie, sie zurück brüllte und danach kämpften. Sie biss ihn brutal in den Bauch und brach ihm mehrere Knochen. Das hörte man sofort. „Luci! Verschwinde!“, befahl ihr Luciano. Aber was machte sie? Sie griff ihn weiter an bis sie von Ben und Sandro weggezogen wurde. Sie verwandelte sich zurück und rannte ins Gebäude rein. Wir standen nur da, als wären wir Statuen. Ich roch allmählich das Blut. „Sorry, ich muss hier weg“, meinte ich nur und rannte auch ins Gebäude. Ich bekam nur noch mit, wie Lucius sich zurückverwandelte und er von seinen jüngeren Bruder getragen wurde. Sofort lief ich im 3. Stock und rannte zum Zimmer 39. Von drinnen konnte ich ein schluchzten hören. Leise klopfte ich an. „Nein. Lasst mich in ruhe“, hörte ich ihre brüchige Stimme. „Mach bitte auf.“, versuchte ich sanft auf sie einzureden. Doch vergebens. Nach einer halben Stunde kamen Taylor, Flora, Luzia, Fynn und Nathalie. „Was ist los?“, fragten sie besorgt. „Sie macht die Türe einfach nicht auf.“, erwiderte ich enttäuscht, „Taylor, weißt du, was da vorhin los war?“. Er musste es einfach wissen. Warum? Er kann Gedanken lesen. „Sie hat sich geprägt“, meinte er schlicht. Fragend schaute ich ihn an, doch er schüttelte nur seinen Kopf, „Ich habe den Namen nicht richtig verstanden“. Im Zimmer gab es ein reisenden Laut. Kurz darauf wurde die Tür aufgemacht. Sie stand da, als Wolf und blickte uns traurig an, wandte sich ab und legte sich unter das Fenster. Ununterbrochen winselte sie. Alle setzten sich hin, außer ich. Langsam ging ich auf sie zu. Sie schaute mich ängstlich an. Als ich bei ihr ankam, ging ich in die hocke und flüsterte: „Alles wird gut“. Sie schüttelte kurz ihren Kopf und legte diesen wieder auf ihre Pfoten. Vorsichtig streichelte ich sie am Kopf und Rücken. Nach einiger Zeit schmiegte sie sich an mich. Sie war so schön, auch als Wolf, aber als Mensch war sie wunderschön. „Willst du dich nicht wieder zurückverwandelt?“, fragte ich sanft. Kurz schloss sie ihre Augen und einen kleinen Augenblick später war sie wieder das wunderhübscheste Mädchen überhaupt. Ohne nachzudenken schloss ich sie in meine Arme. Die anderen habe ich schon längst ausgeblendet. „Was ist vorhin denn passiert?“, fragte ich sanft weiter. Zaghaft schüttelte sie ihren Kopf und flüsterte: „Ich will schlafen“. Vorsichtig hob ich sie hoch und trug sie zu ihren Bett. „Danke“, hauchte sie leise und kuschelte sich in ihre Decke. Ich beobachtete sie noch knappe 20 Minuten, bis wir Jungs gingen. Wenn ich nur wüsste, auf wen sie sich geprägt hat. Als wir im Zimmer waren, fragte Taylor erstaunt: „Ich wusste gar nicht, dass du sanft sein kannst“. Ich verdrehte nur meine Augen. „Lucius, wie geht es dir eigentlich?“, erkundigte sich Taylor. „Geht schon wieder.“, knurrte er. „Was war denn vorhin los?“, wollte ich wissen. „Sie hat sich geprägt. Auf einen von euch!“, brüllte Lucius plötzlich. „Auf wen genau?“, fragte Sandro leise. „Soll sie dann selbst sagen.“, knurrte er.

 

 

Als ich am Morgen wieder aufgewacht war, waren die anderen natürlich schon fertig. Was soll man sonst erwarten, wenn sie nur einmal in der Woche schlafen. „Luci, was ist passiert gestern?“, fragte Luzia sanft. „Ich habe mich geprägt. Auf einen von euch“, erwiderte ich leise und schaute aus dem Fenster und seufzte, „.. Kennt ihr die Legende von der Werwölfin, die sich prägt?“ „Nein“, antworteten sie gleichzeitig. „Die Werwölfin, die sich auf einen Vampir prägt, geschieht nur einmal. Tja.. ich habe wohl das Glück“, lachte ich bitter, „Also, die Geprägten bekommen das Königsmal und herrschen danach über die Vampire und Werwölfe. Dies besagt zumindest die Legende“. „Ist doch cool“, überlegte Flora laut. „Wer ist denn der glückliche?“, fragte Nathalie leise, doch ich schüttelte nur den Kopf. Von den anderen drei konnten ich noch ein seufzten hören, bevor ich ins Bad ging. Dort angekommen, zog ich mich aus, duschte mich schnell, trocknete mich ab und schaute in den Spiegel. Scheiße! Die Legende ist wahr. „Verdammte scheiße“, murmelte ich vor mich hin. Das Königsmal. Es ist da! Es kann es nicht fassen. Warum ausgerechnet ich? Warum immer ich? Auf meinen rechten Oberarm zierte sich ein Wolf, mit Vampirzähnen und einer prächtigen Krone. „Verdammte scheiße nochmal“, schrie ich dieses mal. Schnell zog ich mich an und ging ins Zimmer. „Was ist passiert?“, fragten sie geschockt. Da ich nur ein Trägertop an hatte, zeigte ich ihnen das Mal. „Das Königsmal“, hauchte Luzia. „Wer ist jetzt eigentlich derjenige, auf den du dich geprägt hast?“, fragte Nathalie. „Spätestens im Unterricht werdet ihr jemanden mit den gleichen Mal auf der gleichen Stelle finden“, meinte ich nüchtern, ging zu meinen Schrank und holte ein dünne Jacke raus und zog diese an. „Sind wir in der gleichen Klasse?“, erkundigte ich mich. „Was hast du als erstes?“, stellte Luzia die Gegenfrage. „Doppelstunde Mathematik, Doppelstunde Englisch und eine Doppelstunde Italienisch“, antwortete ich. „Okay, wir sind in einer Klasse, die Jungs auch. Deine Brüder?“, murmelte Nathalie. Ich nickte einfach nur. Langsam gingen wir die Gänge entlang, bis zu unseren Klassenraum. Davor standen die Jungs und meine Brüder, welche ich ignorierte. „Hat einer von euch das Königsmal auf den rechten Oberarm?“, fragte Flora gleich. „Die Legende ist war?“, fragte Luciano ungläubig. „Ja man!“, zischte ich. „Zeig mal“, verlangte Ben. Ich seufzte und zog meine Jacke aus und zeigte das Mal. „Also Jungs, wer von euch hat es?“, drängte Nathalie. Ich zog meine Jacke wieder an und schaute einfach nur auf den Boden. „Ich“, hauchte Dale. Ich schaute auf und sah wie er mich anlächelte. Warte, warte, warte! Er lächelt? Ich glaub es nicht. Halbherzig lächelte ich zurück, schaute aber gleich wieder weg. Der Lehrer kam und fragte was los sei. „Alles in Ordnung“, versicherten wir ihm. Er nickte und bat uns mit rein zu kommen, was wir auch taten. „So stellt euch nun einmal vor“, forderte uns Mr. Turay auf. „Hallo ich heiße Luciana Rotolo und bin 15 Jahre alt“, stellte ich mich vor. Lucius fuhr fort: „Ich heiße Lucius Rotolo und bin 17 Jahre alt“. Schließlich stellte sich Luciano vor: „Ich heiße Luciano Rotolo und bin 15 Jahre“. „Hey du, Lucius, warum hast du so viele Verletzungen?“ „Geht dich gar nichts an“, knurrte ich gleich. >>Sollen sie wohl nicht wissen, wie aggressiv du bist?<< Lucius. Ich knurrte tief, fing an zu zittern und zischte: „Halt einfach dein Maul“. Er berührte mich am Arm, aber ich schlug ihn gleich weg. Mein Zittern wurde immer stärker. „Kann ich mal bitte raus?“, fragte ich gepresst. „Weshalb Ms. Rotolo?“, gab er die Gegenfrage. „Wollen sie, das noch jemand so aussieht wie Lucius?“, entgegnete ich mit zusammen gepressten Zähnen. Das Zittern wurde immer stärker. „Natürlich nicht, gehen sie“, kaum das Mr. Turay dies sagte, war ich schon aus den Raum gestürmt, raus auf den Hof, auf eine Bank. Keine Minute später kam Dale zu mir in übermenschlicher Geschwindigkeit her gerannt und setzte sich neben mich. „Hey“, flüsterte er sanft. „Ich kann einfach nicht mehr“, hauchte ich, „Und dann auch noch das mit gestern..“. Ich brach den Satz ab und meine Tränen flossen, die sich langsam ihren Weg bahnten, an meiner Wangen herunter. „Schsch.. ich bin für dich da. Immer“, sprach er mir Mut zu. „Danke“, war das ein zigste was ich heraus bekam. Er schloss mich in seine Arme und gab mir einen Kuss auf die Haare. Nach gefühlten Stunden meinte er leise: „Wir sollten langsam wieder zurückgehen“. Ich nickte leicht. Er erhob sich, half mir auf und liefen dann Richtung Klassenraum. Vor der Tür schaute er mich noch einmal eindringlich an. Ich holte tief Luft und nickte, worauf er anklopfte. „Herein“, kam es prompt als Antwort. „Geht es ihnen wieder besser Ms. Rotolo?“, erkundigte sich Mr. Turay, worauf ich mit einen nicken seine Frage beantwortete. „Mr. Dearing, nehmen sie Ms. Rotolo bitte mit zu ihren Tisch“, beauftragte er Dale. Na wenigsten eine gute Sache bis jetzt. Seine Hand lag immer noch auf meinen Rücken, so dass er mich jetzt zu seinen Platz in die letzte Reihe führen konnte. An einen Tisch konnten immer vier Personen sitzen. An den Tisch von Dale, und jetzt mir, saß noch Taylor. Er schaute mich mitfühlend an und rutschte an den Rand raus, damit Dale neben mir sitzen konnte. Ich lächelte ihn leicht dankend zu. Als ich Mathe überstanden hatte, konnten wir im Raum bleiben, da wir gleich Englisch hatten. Lucius und Luciano kamen auf mich zu. „Was wollt ihr?“, fragte ich gleich barsch. „Antworten von dir“, äußerte sich Luciano. „Warum sollte ich EUCH etwas antworten?“, zischte ich, wobei ich das 'euch' extra betonte. „Du hast zu tun, was ich dir sage“, schrie mir Lucius entgegen. Alle Schüler, die sich unterhielten, verstummten sogleich und sahen zu uns. „ICH muss gar nichts“, knurrte ich. „Und ob du das musst“, brüllte er. Ich hatte schon wieder so eine Wut auf ihn, dass mein Zittern wieder anfing . „Wenn du nicht gleich von mir weg gehst, landest du wieder bei der Krankenschwester“, gab ich gepresst von mir. „Das wagst du nicht“, brüllte er weiter. „Luci, beruhige dich. Bitte.“, hauchte Dale in mein Ohr. Mein Zittern, dass immer stärker wurde, beunruhigte die anderen aus meiner Klasse. Lucius warf mir immer noch wütende Blicke zu. Ich war davor mich zu verwandeln, doch dann spürte ich zwei kühlere Arme, die sich um mich schlangen. Ich drehte mich um und schaute in Dales flehendes Gesicht. Das Zittern wurde immer schwächer, als er dies auch bemerkte, zog er mich enger an sich. „Danke“, flüsterte ich leise. „Wofür“, fragte er verwundert. „Dafür, dass du mich beruhigt hast und für alles einfach“, antwortete ich wieder leise. Ich wurde noch fester von ihn an seine Brust gedrückt und spürte einen Kuss auf meine Haare. „Was ist denn hier los? Alle auf die Plätze. Wir fangen an“, verkündete die Lehrerin, „Für die drei neuen hier: Ich bin Mrs. Williams. Wie lauten eure Namen?“. „Ich bin Lucius und das ist Luciano“, stellte sich mein Bruder sich und meinen Zwillingsbruder vor. „Und du?“, fragte sie mich. „Luciana“, antwortete ich schlicht. Zum Glück gingen auch die zwei Stunden Englisch schnell vorbei. Dieses mal hatten wir keine kurze 'Pause', so wie davor. Es ging gleich mit einer Doppelstunde Italienisch bei Mrs. Foresta weiter. Zum Glück verging diese auch schnell. Als alle den Raum verlassen hatten, ging ich mit Dale zur Cafeteria um auf Mittag zu essen, und er Blut zutrinken. Auf meinem Tablett hatte ich einen großen Haufen Nudelauflauf. Er nahm sich einen Liter Tierblut und wir liefen zu den anderen zum Tisch. Als wir fertig waren, durften wir machen, was wir wollten, da der Unterricht meine Klasse vorbei war. „Was möchtest du jetzt machen?“, hörte ich die leise Stimme von Dale in meinem Ohr. „Mir ist es egal. Was willst du denn gerne machen?“, flüsterte ich zurück. „Ich kenne im Wald eine schöne Stelle, wenn du willst können wir da hin gehen“, schlug er vor. „Gerne“, kam von mir prompt die Antwort. „Okay komm“, meinte er sanft und zog mich an meiner Hand nach draußen und in Richtung Wald. Dort liefen wir noch einmal ungefähr fünf Minuten in 'normaler' Geschwindigkeit. Angekommen verschlug es mir die Sprache. Es war wunderschön hier. Eine kleine Lichtung mit vielen verschiedenen Blumen kam zum Vorschein. „Darf ich schnell etwas ausprobieren?“, bat ich ihn nach einer Weile. „Was möchtest du denn machen?“, die Verwirrung war in seiner Stimme zu hören. „Denke an irgendetwas und nichts anderes, okay?“, forderte ich ihn auf. Er nickte einfach nur. Ich konzentrierte mich und hörte seine Gedanken: 'Wenn sie nur wüsste, wie sehr ich sie liebe'. „Okay“, meinte ich glücklich. „Was hast du gemacht?“, fragte er angespannt. Langsam ging ich auf ihn zu und zwitscherte: „Ich kann deine Gedanken hören.“. Geschockt sah er mich an. „W-wi-wie ka-kann d-das s-sein?“, stotterte er. „Schon vergessen? Königspaar. Wir haben besondere Fähigkeiten. Soviel ich weiß, kann ich jetzt deine Gedanken lesen und durch dich sehen, was du siehst und spüren, was du gerade spürst und hören, was du hörst.“, klärte ich ihn auf, „Und du kannst das gleich bei mir“. Er nickte verstehend. „Ach ja Dale?“, fragend schaute ich ihn an und er schaute fragend zurück, „..ich liebe dich auch“. In weniger als zwei Sekunden entstand ein breites Grinsen auf seinen Gesicht. Langsam nahm er mein Gesicht in seine Hände, schaute mir tief in die Augen und dann trafen unsere Lippen aufeinander. Ein riesiges Feuerwerk der Gefühle entstand. Ich wollte mich gar nicht mehr von ihm lösen, aber ich brauche halt noch Luft. Sanft schob ich ihn von mir weg und atmete tief ein und aus. Verliebt schauten wir uns wieder in die Augen. Wie ich diesen Vampir einfach liebe. „Ich weiß, dumme Frage, aber sind wir jetzt zusammen?“, wollte er schmunzelnd wissen. „Wenn du das möchtest, ja“, hauchte ich überglücklich und ließ mich ins Gras fallen. Dale lief hinter mich und ließ sich ebenfalls fallen. Ich lehnte mich an ihn an und schaute Gedankenverloren in den Himmel. Keine Ahnung wie lange wir so dasaßen, aber als es langsam dunkel wurde, liefen wir wieder zum Internat zurück. Angekommen, begleitete er mich zu meinen Zimmer. Davor angekommen, hörten wir schon die Stimmen der anderen. 'Ich liebe dich', dachte ich extra. Als Antwort bekam ich einen sanften Kuss. Als wir uns voneinander gelöst hatten, öffnete ich die Tür und trat mit Dale zusammen ein. Alle Blicke blieben auf uns hängen. Ich ging natürlich gleich zu meinen Bett und legte mich darauf. Dale kam zu mir und setzte sich auf die Kante. 'Wollen wir es ihnen sagen?', wollte er wissen. 'Warten wir noch ein bisschen? Kann zufällig einer von euch Gedankenlesen?', stellte ich die Gegenfrage. 'Okay. Ja, Taylor. Ich liebe dich', antwortete er. Ich nickte und wir mussten lachen, als wir den Gesichtsausdruck von Taylor sahen. „Hey Taylor, was los?“, fragten wir lachend, doch er schüttelte nur seinen Kopf, über das, was gerade war. „Kann uns jemand aufklären?“, bat Ben. „Nein“, sagten Dale und ich gleichzeitig und mussten wieder lachen. „Bitte“, nörgelten die anderen herum. 'Küss mich', forderte ich ihn auf. Grinsend beugte er sich zu mir herunter und drückte wieder seine Lippen auf meine. Natürlich erwiderte ich den Kuss, aber er endete schnell. Taylor, Ben, Nathalie und Flora grinsten, Luzia, Sandro und Fynn schauten uns einfach an. Luciano schaute mich glücklich an und Lucius geschockt und wütend. Man, was hat der denn für ein Problem. Kann er sich nicht einmal für mich freuen? 'Siehst du die Blicke von Lucius' fragte ich wieder in Gedanken. 'Ja. Er ist bestimmt neidisch', antwortete er lachend in Gedanken. Keine Minute später mussten wir beide wieder lachen. „Was ist hier so witzig?“, informierte sich Nathalie. Fragend schaute ich zu Dale. Er nickte mir zu und ich fing an zu reden: „Also, wir können unsere Gedanken gegenseitig lesen, sehen, was der andere sieht, fühlen, was der andere fühlt und hören, was der andere hört.“. „Wow“, meinten alle erstaunt. Nach langen quatschen, stand ich auf, holte meine Shorts und ein Top und ging ins Bad. Dort zog ich mich um und putzte meine Zähne. Zurück im Zimmer, setzte ich mich auf mein Bett und lehnte mich an Dale. Meine Augen schlossen sich wie von selbst. „Leg dich hin und schlafe.", forderte mich Dale sanft auf. Natürlich kam ich seiner Aufforderung gleich nach. Ich kuschelte mich in mein Bett und deckte mich zu. 'Ich liebe dich', war das letzte was ich dachte, bevor ich eingeschlafen war.

2

Der Morgen kam einfach viel zu früh. Noch total müde stand ich auf und ging zum Kleiderschrank, holte eine schwarze Röhrenjeans und ein enganliegendes rotes Shirt heraus und lief ins Bad. Als ich unter der Dusche stand, drehte ich erst einmal das heiße Wasser auf und wusch mich. Nach gefühlten Stunden trocknete ich mich ab, zog mich an und ging wieder ins Zimmer. „Na was lief da gestern bei euch?“, erkundigte sich Flora bei mir. 'Sie müssen nicht alles wissen!', erklärte mir Dale. Natürlich musste ich gleich loslachen, was mir verständnislose Blicke einhandelte. „Was ist hier so witzig?“, fragte Flora beleidigt. „Dale meinte nur, das ihr nicht alles wissen müsst“, schmunzelte ich. Sie sahen misstrauisch, aber nickten letztendlich. Schnell packte ich meine Tasche und schon gingen wir los zum Unterricht. Vor dem Zimmer warteten alle auf die Lehrerin. Nach nicht einmal fünf Sekunden war Dale bei mir, umarmte mich von hinten und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Hey“, flüsterte er an meinen Ohr. Bei mir machte sich ein wohliges und geborgenes Gefühl breit. Als Antwort lächelte ich und gab ihn einen kurzen aber intensiven Kuss. Englisch, Italienisch und Mathematik vergingen zum Glück schnell. Dann war Kämpfen dran, wobei Werwölfe und Vampire getrennt wurden. Das heißt, sie mussten immer gegen einer ihrer Art kämpfen. Mr. Santos bestimmte immer zwei Leute, die gegeneinander kämpfen mussten. „Miss Rotolo und Mr. Nowak. Bitte kommen sie beide in die Mitte.“, forderte er uns auf. Wir beide gingen in die Mitte. „Verwandelt euch“, rief er, wir machten, was uns gesagt wurde, „Fangt an!“. Und so fingen wir an. Es ging bestimmt 10 Minuten bis ich gewann. Ich hatte eine Bisswunde und er hatte von mir zwei Bisswunden bekommen. Nachdem die zwei Stunden auch endlich vorbei waren, hatten wir Mittagspause.

3

Als die Pause vorbei war, hatten wir Sozialkunde. Wie ich dieses Fach doch hasse. Es zog sich in die Länge und wollte einfach nicht enden. Endlich, die zwei Stunden waren vorbei. Ich lief in mein Zimmer und machte schnell Hausaufgaben. Nachdem alles fertig war, legte ich mich auf mein Bett und döste. Gefühlte Stunden später kamen die anderen ins Zim­mer. „Luci, was ist los?“, verwundert schaute mich Nathalie an. „Nichts“, nuschelte ich, „Bin nur müde“. „Und mir ist schlecht“, fügte ich in Gedanken dazu. „Scheiße verdammt“, schrie auf einmal Lucius laut, „Luciano, hol schnell den Arzt, sie wird gleich ohnmächtig! Es sind wieder die gleichen Symptome wie damals!“ „Bleib wach! Luci! Wach bleiben!“, brüllte Lucius immer und immer wieder. „Nein, lass mich“, flüsterte ich und schloss meine Augen. Mich durchzuckte in meiner Wange ein starker Schmerz. Immer wieder und wieder schlug mir Lucius auf die Wange, damit ich nicht einschlief. Doch ich konnte nicht länger wach bleiben. Ich musste meine Augen schließen. Dann war alles Schwarz. Ich könnte nichts mehr fühlen, sehen oder hören.

 

Ich hatte totale Angst. Was, wenn ihr etwas passiert? Was ist dann mit mir? Verdammt ich wollte sie doch nicht verlieren. Ich kenne sie zwar noch nicht so lange, aber ein Leben ohne sie ist für mich jetzt schon undenklich. „Luci!“, schrie ihr Bruder immer wieder. Aber nach 3 Minuten waren ihre Augen geschlossen. „Verdammt! Wo bleiben die denn?“, regte sich Lucius auf. Wir alle standen wie eingefroren da. Ich konnte mich als erstes wieder bewegen, also ging ich zu ihren Bett und kniete mich davor. Sanft nahm ich ihre Hand und drückte sie leicht. >>Bitte Luci. Du darfst mich nicht verlassen. Bitte, ich brauche dich doch. Bitte mein Schatz. Ich liebe dich doch. Bitte bleib bei mir.<<, flehte ich in Gedanken, die ich ihr sandte. Mein ganzes Gesicht war Blutunterlaufen. Meine Tränen waren aus Blut. Ich nahm ihre Hand und hauchte ihr einen Kuss auf den Handrücken.

Impressum

Texte: by Lisa
Tag der Veröffentlichung: 07.07.2013

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