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Geschmacksmasochist



Sinn gefiltert.
Wissensmaschen
in sich schlüssig,
im Sieb der Angst
vor Einsamkeit.

Das Filtrat
und der Satz.

Schizophren.
Zwischen Soll
und Sein.


Durchschnitt



Vaginalsekret im Blumenbeet:
Der Herzinfarkt beim Sonnenbad.
Konditioniert abgetiert.
Unspontan belebt.
Linear philosophiert.

Hindurch statt dabei.
Laufengelassen,
Ausgewichen.
Heimliche Stiche,
Mit Regel gesetzt.

Erlernt
Akzeptiert.
Angestrebt
verlebt.


Rückkopplung



Ich für Dich
Ich für mich,
bin ich
für euch.

Weil Du
für mich,
und sie
sind Du.

Bin ich
nicht.


Luxusproblem



Sie ragen
aus edlem Zwirn,
Jäger im Zweifingersystem.
Erbeuten manikürt
kindliche Restliebe.
Auszug
der Vereinigung
mit dem Angebot
austauschbarer Formen,
antizipiert erstellt
anhand des Offensichtlichen.


Transitphilosophie



Ich im Nichts,
bin Gott gewesen.
Wollte etwas,
um meine Göttlichkeit
zu verstehen.
Es wurde groß,
doch nie
wie ich.

Alles eingeklappt,
kehrte Ruhe
wieder ein.
Doch ein Spiegel,
musste her -
Auch den,
schlug
ich ein.

Da erkannte ich,
so göttlich
bin ich nicht.
Verweilte mit mir
im Nichts,
als einsamer Gott.
Denn andere Götter
sah ich nicht.


Sozialisierung



Ich bin
das System,
das Ich-System
und alle
dienen mir.

Lache über
das Leben,
der Weisen
wenigen.

Mit Dir
Raufe ich
um Herrlichkeit.

Bereit Dich zu opfern.

Im System,
dem Ich-System.
Lochfraß
in meinem
Hirn.

-

Ich
das System
das Ich-System
Ich bin
ihr.

Lache darüber
gesehen
zu werden
als Wir.

In mir
findet ihr
Eure Herrlichkeit

geopfert.

Dem System
dem Ich-System.
Euer Loch
frisst sich
durchs Hirn.


Kultivierungsversuch



Denken verdrängt.
Mit Lendendrang,
kokettierst
du Luder
im Wissen
begehrt zu sein,
vom Tier
im Gehege
der Handlungsformen.


Macht



Zu knechten macht süchtig.
Knechtschaft ist mächtig,
Macht Süchtige glücklich.
Kann sie knechten:
Der Machtentzug,
Ist mächtig


Ohnmacht



Die Angst hat dich versteckt.
Mal getarnt
im Hintergrund,
Mal kämpfend
mit fremdem Mund.

Gewohnheit
aus der Zeit als
dein Wesen
dir ungreifbar war.

Allmählich jetzt
vom Nichts ersetzt.
Verloren.
Denn verlieren,
kannst du nicht.

Und wer nicht kämpft,
mit fremden Mitteln,
aber verteidigt
bei Sinnen,
bleibt berührbar.

Gewinnt damit sich
und die Menschen,
die es wert sind
ihn zu lieben.


Schweigen



Provokation
der Armen im Geiste.
Nur weise,
wenn Reden
nichts gewinnt,

kann
Schweigen
geben,
bestechen.

Zeigt Stille
so vernommen
Sinn im Wort,
der Brücke
zu ihm hin.



Verführter Mensch



Zu Beginn
allein
fühlte er sich
nicht zu deuten.

In den Spiegeln
Anderer,
anders,
nahm er an
den Kompromiss
geklonter Träume.

Erlernte diese
zu deuten.
Mit Worten,
um ihnen zu folgen.

Unruhig
Wissensgierig,
Unbefriedigt
vom Wort,
waren die Träume
Langeweile.

Geformt von Zeit
zur Sinnlosigkeit,
wo angetrieben
von Wut und Wahn,
er tödlichen Spott
verbreitete.

Zerstörer der Träume
bis er in seiner
Wüste stand.
Schrieb in den Sand:

Nicht im Zerstören,
nur im Erschaffen
zeigst Du dich,
behauptest dich.
Kannst dich,
in eignen Träumen
fassen.


Raumbrille



Im Raum,
wo ich saß,
war ich
am Leben.
Gab es dem Bild,
der Musik,
lauschte
dem Begegnen

Auf der Straße,
wo ich ging,
dachte ich
wäre das Leben.
Ich konnte es sehen
dann entnervt
mit Musik
verkraften.

In der Kabine
wo ich stand,
reingerieben:
„Hier ist das Leben“
Ich musste raus.
Die Last
wollte mich
nicht heben.


Im öffentlichen Raum



Zu Zeigen
ist Angesehen
werden,
Verbergen
ist Einsamkeit.
Leben,
in den Augen
Anderer
ist blind,
die selten
Spiegel sind.

Alles immer
zeigen
vertreibt jene,
die meinen
das Mittelmaß
anzulegen,
brächte Nähe
zu jedem.
Die verweilen,
vermögen wirklich
zu teilen.

Gebärden,
entsprungen
dem Wunsch
zu werden,
liegt in uns.
Innerhalb
des Zeitpunkts.
Nicht im Leben,
oder Verneinen
von Werten
im Maßstab uns
entrückter Welten.

Gewinnen
ohne Konkurrenz -
ist Werden
ohne Angst,
Stärke
den hohlen Klang
fieser Lacher
zu erkennen,
Welten
zu erschaffen,
die uns
kennen.

Impressum

Texte: copyright MSV 2011
Tag der Veröffentlichung: 08.05.2011

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