Liebesmut
Tagebuch Eintrag am 15.08.5987 14:37 Uhr:
„Schon wieder haben meine Eltern was über meinen Kopf hinweg entschieden. Ich soll diesen Schnösel heiraten. Charly Dorriji. Ein angesehener Mann. Jedenfalls auf seinem Planeten. Seine Eltern sind reich, er wird das ganze Geld erben und auch das Geschäft weiter führen. Deswegen wollten meine Eltern das ich diesen Mann heirate. Nur weil unser Geschäft nicht so gut läuft. Soll ich wieder den Sündenbock spielen. So war es leider schon immer. In einer hohe Familie geboren zu sein ist nicht so schön wie es sich immer anhört, oder erzählt wird. Nein sicher nicht. Nun sitze ich in diesem Raumschiff fest. Auf den weg zu Acitel. Soll ein schöner Planet sein. Doch wenn ich bedenke wieso ich dorthin fliege, wünschte ich wieder, ich wäre nicht auf den Weg dorthin. Seltsamerweise soll mein Verlobter auch auf diesem Schiff sein. Ich habe ihn zum Glück noch nicht angetroffen. Ich bin eigentlich die ganze Zeit im Zimmer. Und wenn es zu den Mahlzeiten geht, gehe ich lieber zum niedrigen Volk was essen. So werde ich ihn sicher nicht begegnen. Meine Eltern bestehen natürlich darauf, dass ich mal mit meinem Zukünftigen Herren rede. Doch ich warte lieber bis zur Hochzeit. Denn so oder so kann ich eh nicht anders. Und ich will meine noch freie Zeit genießen. Nun glaube ich ist es wieder an der Zeit, es wird schon Kuchen verteilt. Darum sollte ich mich vielleicht mal auf den Weg machen. Auf dem Weg ins unvermeidliche. Mein Vater hat gedroht, und wenn er dies tut sollte ich lieber machen was er sagt. Sonst gibt es mehr wie nur ärger. Und ich will auf der Hochzeit nicht mit blauen Flecken übersät sein. Das wäre schlimm. Drum Liebes Büchlein, in das ich seltsamerweise eh nur selten hinein schreibe. Wünsch ich dir ein angenehmes ruhen im Schrank. Bis bald.“
Tagebuch Eintrag am 15.08.5987 17:47 Uhr:
„Ich fasse es nicht! Ich saß tatsächlich mit Charly an einem Tisch. Und dieser widerliche Typ machte doch wirklich vor meinen Augen mit all den anderen reichen Mädchen rum. Und als er mich erblickte, tat er so als hätte sie ihn angegraben. Furchtbar! Nein ich will diesen Mann nicht heiraten! Was soll denn das? Er ist viel älter als ich. 9 Jahre unterschied! Ich bin gerade erst 19 Geworden. Klar er sieht gut aus, das kann ich wirklich nicht bestreiten. Doch sein Charakter ist der mieseste den ich je im Reichen Hause begegnet bin. Er versucht wirklich mich mit seinem Geschleime um den Finger zu wickeln. Ekelhaft. Natürlich habe ich kein einziges Wort mit ihm gewechselt. Nicht einmal „Hallo“ habe ich gesagt. Einfach nur gelächelt, ich hoffe man hat es als solches erkannt, und genickt. Dann so schnell wie möglich, und doch in Haltung gegessen und mich vom Tisch verabschiedet. Er konnte mir zum Glück nicht folgen. Da er von den Mädchen festgehalten wurde. Auf dem Weg zu meinem zimmer bemerkte ich jedoch die schöne Aussicht. Das Raumschiff ist so gebaut das das freudige hinten ist und wir Reisenden vorne Schlafen. So das wirklich keiner meckern kann. Und verbunden ist dies mit einem langen Gang mit großen Fenstern. Und die Aussicht ist wirklich herrlich! Man sieht überall diese schönen Sterne. Ich habe tatsächlich wie gebannt dort gestanden und hinaus geblickt, ganz die Zeit vergessem. Es war einfach wunderschön gewesen. Bis plötzlich sich jemand neben mir Räusperte. Ich bin erschrocken, dachte schon es wäre Charly. Doch es war ein Fremder. Es muss einer wie ich sein, sonst hätte er nicht in dieser Abteilung gestanden. Bei uns reichen. Weswegen ich höflich blieb und lächelnd nickte. Dann lief ich weiter. Wieder hierher in mein Zimmer. Klar habe ich mich eingeschlossen. Immerhin kriege ich sicher noch ärger von meinem Herren Vater. Doch da ich wie befohlen gehandelt habe, wird meine Mutter das schon regeln. Auch sie musste meinen Vater damals aus dem selben Grund wie ich heiraten. Weswegen sie mich gut versteht. Der unterschied ist nur, das sie sich vorher schon geliebt hatten. Ich finde es einfach Unfair mich dafür zu benutzen. Meine größere Schwester durfte auch ihren Liebsten heiraten. Ich als Jüngste, die noch keinen Mann hat, muss jetzt für das Geschäft gerade stehen. Ich finde das Total ungerecht! ….Es klopft wird wohl mein Vater sein, also bis demnächst mein liebes treues Buch.“
Tagebuch Eintrag am 15.08.5987 23:11 Uhr:
„Oh man, so viel wie jetzt habe ich wohl noch nie hier rein geschrieben, was? Aber es ist wirklich etwas seltsames passiert. Mein Vater wollte plötzlich das ich was mit Charly unternehme. Er habe sich schon etwas ausgedacht und Charly an einen Ort geschickt wo er auf mich gewartet hatte. Wegen der Angst vor meinem Vater bin ich natürlich hin gegangen. Doch, als ich ihn dort wieder habe stehen sehen, mit zwei Mädchen wurde ich mächtig sauer. Er küsste die eine und die andere hat ihm.... wo rumgespielt. Mehr brauch ich nicht für meine erinnerung. Irgendwann wenn ich das lese will ich mich nicht übergeben müssen. Ekelhaft. Also bin ich umgedreht und abgehauen. Ich wollte sicher kein Stelldichein mit ihm. Und schon gar nicht mit noch zwei weiteren Frauen. Doch er hatte mich anscheinend gesehen. Nur bin ich schneller als er, habe viel Sport getrieben früher. Das hilf mir sehr. Hier in unserer Koje angekommen habe ich mich tatsächlich hinter unserem Müll versteckt. Wirklich widerlich. Doch ich wollte ihn wirklich nicht sehen. Zum Glück war das Licht aus. Meine Eltern waren schon zum Abendrot gegangen. Und nur mit einer Chipkarte geht das Licht an. Ich hatte wirklich Hoffnung das er mich nicht findet. Als ich ihn dann aber plötzlich in der Tür stehen sah, wusste ich er hatte mich wohl doch entdeckt. Trotzdem verhielt ich mich still. Mit einem mal drehte er sich zu einer rufenden Stimme um. Sie schienen zu streiten und Charly machte sich auf den weg. Erleichtert sackte ich dann nach hinten und fing an zu weinen. Ich hatte solche angst gehabt. Ich weiß nicht einmal wovor. Doch plötzlich packte mich ein anderer Mann an den Schultern und zog mich hervor. „Du kannst doch nicht hier herumspritzen“ Sagte er zu mir. Sogar die tränen hatte er mir weg gewischt. Dabei musste ich wirklich schlecht riechen. Ich empfand ihn irgendwie als stark, denn ich wollte nicht aufstehen. Er hat mich einfach hingestellt. Hat mich dann an den Küchentisch gesetzt und gemeint:“ich komme gleich wieder“. Seine Stimme klang in diesem Dunklem Raum sehr schön. Männlich und doch nett. Ich weiß auch nicht. Jedenfalls, ich fing wieder an zu weinen. Denn der Gedanke an Charly verflog einfach nicht. So einen Mann muss ich heiraten? Diesen widerwärtigen Mann? Mit einem mal ging das Licht an und der Mann stand in der Tür. „Ich hab bei deinen Eltern drum gebeten, hier ein wenig Abendbrot und Licht.“ Sagte er einfach, stellte mir das Abendbrot hin, mit der Karte und verschwand einfach. Verwundert schaute ich ihm nach. Wieder habe ich kein Wort mit diesem seltsamen Mann gewechselt. Ich musste lächeln und vergaß meine Tränen. Ich habe alles aufgeräumt und bin dann hierher in mein Zimmer. Es wundert mich immer noch wer dieser Mann wohl ist. Er ist groß und sieht gut aus. Schöne dunkle Haare hat er. Ok das haben alle Leute aus reichem Hause, dennoch finde ich es an ihm noch schöner. Auch seine Stimme, wundervoll. Er ist irgendwie geheimnisvoll deswegen wohl mag ich ihn irgendwie. Oh meine Eltern kommen zurück, bye bye.“
Tagebuch Eintrag am 16.08.5987 6:05 Uhr:
„Warum ich so früh wach bin? Meine Eltern hatten die Nacht Zoff, haben sich wieder darum gestritten warum ich diesen Mann denn heiraten müsste. Meine Mutter hatte ihn dabei erwischt wie er sich wohl gerade mit drei Frauen vergnügte. Sie schrie meinen Vater an: „wer weiß was er unserer süßen Tochter für Krankheiten schenkt, wenn er das gleiche mit ihr tut! Denn unvermeidlich ist das ja wohl nicht wenn sie heiraten!“ Da musste ich mich schon zusammen reißen nicht laut los zu lachen. Naja, jedenfalls wollte ich heute wieder beim Niedrigem Volk essen gehen. Klar unser essen schmeckt besser, doch die Leute dort gefallen mir mehr. Sie sind ehrlich und lassen mich in ruhe. Masche kennen meine Geschichte. Welche aus unserem Haus sind auch dabei. Fand ich gemein von meinem Vater, das er sie nicht bei uns mit hat fliegen lassen. Aber na gut. Jetzt kennt fast jeder dort meine Geschichte. Aber irgendwie stört mich das nicht. Lieber esse ich dort als Charly, meinen Verlobten, noch einmal wiedersehen zu müssen. Selbst meine Mutter mag ihn nicht mehr. Und mein Vater, dem interessiert das nicht. Ich kann mir sogar gut vorstellen das er vor der Hochzeit mit Mama nicht viel anders war. Denn er musste nur lachen, als sie ihn anschreie: „schatz, bleib ruhig, wir Männer wissen schon mit welchen Frauen wir es treiben können ohne das was passiert“. Dies ließ meine Mutter dann ruhig werden, jedoch weinte sie. Und er durfte auf dem Sofa schlafen. Anscheinend hat mein Vater dieses mal die falschen Worte gewählt. Ich fand es lustig. Und konnte dadurch gut einschlafen. Doch jetzt muss ich los, unten gibt es eher Frühstück als hier oben. Denn sie machen sich das komplett selbst und haben dann so mehr vom Tag, was mir auch sehr gefällt. Also bis nachher denk ich.“
Tagebuch Eintrag am 16.08.5987 11:13 Uhr:
„Meine Eltern sind nun auch endlich weg. Ziemlich spät. Normal ist 9 Uhr Frühstücken hier oben. Ich schätze sie werden nun auf das Mittagessen um 12:30 warten. Werden vielleicht wieder gestritten haben. Ich weiß es nicht. Bin auch gerade erst gekommen. Wieder vor der flucht von Charly. Jedes mal wenn ich ihn sehe, lauf ich einfach los. Irgendwie scheint er von meinen Vorlieben Wind bekommen zu haben. Denn er war heute auch unten. Und war anscheinend auf der Suche nach mir. Furchtbar. Ich habe mich erst unterm Tisch versteckt. Wobei mir die Leute geholfen hatten. Fand ich sehr freundlich. Sie sind wirklich nett. Und die meisten kennen ihn auch. Keiner versteht wieso ich diesem Mann heiraten soll. Denn es wird eh ein Vertrag geben. Wenn er mich betrügt bekomme ich alles. So ist jede gezwungene Heirat gesichert. Nur das ein verdacht nicht ausreicht. Nein nein, es müssen beweise her. Nur die bekommt man nicht einfach so in den Schoß gelegt. Von daher bringt so etwas auch nicht viel. Ich will doch keinen Mann, wo ich mehr als 100% weiß das er mir fremd geht. Klar kann man sich nie 100% sicher sein, dennoch würde ich mir wünschen einen Mann kennen zu lernen, der nicht jeden Wildfang in die Hände bekommen will. Jedenfalls nachdem ich vor ihm, mal wieder, abgehauen bin und mich bei einem der Hofdamen verstecken durfte, bemerkte ich erst wie spät es eigentlich ist. Das er so früh aufgestanden ist, nur um mich zu suchen. Es war irgendwie merkwürdig. Denn die Adligen schlafen gerne aus, wenn sie denn mal frei haben. Dadurch wurde ich ein wenig nachdenklich. Doch mich selbst dazu überreden, mit ihm zu reden habe ich denn doch nicht geschafft. Wer weiß was er mit mir anstellt. Ich habe wirklich angst vor ihm. Ich weiß nicht einmal wie stark er ist. Wenn er nur halb so stark ist wie der Fremde neulich, dann hab ich gleich noch viel mehr angst. Ach mist ich muss schon wieder los. Meine Eltern warten sicher. Doch ich weiß heute muss ich keine angst haben, meine Mutter würde dies nicht zu lassen. Das freut mich ein wenig. Tschüss.“
Tagebuch Eintrag am 16.08.5987 22:35 Uhr:
Es ist schon wieder passiert! Ich kann es nicht fassen. Man ich bin so wütend. Wieder bin ich verfolgt worden von diesem Charly. Langsam komm ich mir wie ein Stück Fleisch vor wovon er unbedingt probieren will. Wieder habe ich mich aus dem Staub gemacht so schnell ich konnte. Wieder musste ich mich in irgendein Zimmer retten. Ich habe die erste Tür genommen die offen war. Furchtbar. Ich bin in dem Zimmer von diesem jungen Mann gelandet. Er war gerade dabei etwas zu notieren. Total Peinlich. Als ich Charlys schritte wahr nahm versteckte ich mich gleich hinter einen Stuhl, denn ich dachte er würde die Tür aufreißen. Doch dies tat er nicht. Wieder erleichtert ließ ich mich auf den Boden fallen. Und wieder liefen mir die Tränen. Bis mich der junge Mann an stupste. „Du weinst ja schon wieder.“ ich erschrak, denn ich hatte total vergessen das er ja da gewesen ist. Setzte mich auf und nickte wieder nur grinsend. Versuchte dabei die Tränen zu unterdrücken. Bin dann auch Richtung Tür gelaufen, doch er hielt mich bei der Schulter und zog mich zu sich. Er drückte mich an seinen großen warmen Körper und ließ mich weinen. Ich glaube das letzte mal wo ich so geweint habe war, als ich auf die knie fiel mit 5 oder 6 Jahren, wie ein Kleinkind. Er jedoch sagte kein einziges Wort. Er ließ mich einfach weinen. Es war irgendwie schön. Sich endlich mal alles von der Seele zu heulen. Es hat sicher lange gedauert. Denn es kam mir jedenfalls so vor. Nachdem ich mich endlich beruhigt hatte, lenkte er mich zu dem Stuhl hinter dem ich mich versteckt hatte. „Warte eben.“ Dann verschwand er aus dem Raum. Irritiert schaute ich mich um. Die Einrichtung war die selbe wie bei uns. Nichts außergewöhnliches also. Bis auf ein Paar hübsche Portrait, die im ganzen Raum verteilt hingen. Überall war er selbst abgebildet. Da musste ich unwillkürlich lächeln. Denn ich dachte, er sei selbst verliebt und habe deswegen die ganzen Bilder im Zimmer. Doch der Zeichenstil kam mir ein wenig bekannt vor. Drum bin ich aufgestanden und habe mir den Kürzel angeschaut. Natürlich eine bekannte und begnadete Zeichnerin war es gewesen. Silence Hideki. Auch für mich hat sie ein Portrait gezeichnet. Sie ist eine sehr liebe Person. Es war irgendwie beruhigend, wenn sie dort vor einem Saß und das Bild zeichnete. Und mir viel auf das aus jedem Jahr ein Bild hing. Zwar veränderte er sich nicht sehr, doch war es wohl ab dem 12 Lebensjahr, und dann die Anzahl der Bilder, er musste also 21 gewesen sein. Ich schaute mich weiter in dem Zimmer um. Und wunderte mich, wo er wohl war. Bis ich mich wieder auf den Stuhl setzte. Wirklich seltsam dachte ich. Von mir wurden zwar auch viele Portraits gemacht. Doch nicht jedes Jahr. Ich lehnte mich nach hinten. Durch mein weinen war ich sehr müde. Bin wirklich eingeschlafen. Total Peinlich. Als ich wach wurde lag ich in seinem Bett, zugedeckt. Und er selbst saß auf dem Sessel neben dem Bett und schlief. Ich bin erschrocken, hab ihm noch die decke über gelegt und bin schnell abgehauen. Und hierher. Ich bin kein bisschen müde. Meine Eltern schlafen auch schon. Papa darf auch wieder bei Mama mit im Bett schlafen. Denke ich jedenfalls, denn er lag nicht auf dem Sofa. Wäre schlimm gewesen, hätten sie mitbekommen das ich jetzt erst nach Hause gekommen bin. Aber vielleicht, sind sie ja auch noch im Spielesaloon. Ich weiß es nicht. Wäre schon komisch, wenn sie schon schlafen würden. Aber so ungewöhnlich auch nicht. Mutter fühlt sich nie besonders gut auf Raumschiffen. Ihr wird dann immer so unwohl. Naja ich glaube ich werde denn doch schon schlafen gehen. Und vielleicht auch Morgen früh bei Papa und Mama mit Frühstücken. Aber wie schon seid dem ersten Tag auf dem Schiff, kein Wort sagen. Das ist meine Strafe für sie. Sie halten es kaum noch aus. Das ich nur lächle, oder nicke. Sie wollen endlich meine Stimme wieder hören. Doch ich mag mit ihnen nicht reden. Auch habe ich noch mit keinem Adligen geredet. Nur mit dem Volk aus der Unteren Etage. Naja mal sehen.“
Tagebuch Eintrag am 17.08.5987 10:59 Uhr:
„Mein Vater hätte mich heute beinahe am Frühstückstisch geschlagen. Nur weil ich noch immer nicht mit ihm rede. Auch meine Mutter hätte gerne das ich wieder was sage. Ich sehe es aber nicht ein. Sie entscheiden doch eh immer über meinen Kopf hinweg. Wieso also sollte ich denn noch mit diesen Menschen reden wollen? Dieses mal saß aber der nette junge Mann an unserem Tisch. Charly war verhindert, so hieß es. Es war seltsam ich konnte ihm nicht in die Augen sehen. Geschweige denn überhaupt ansehen. Doch wenn ich ab und zu einmal gelinst hatte, schien er zu mir zu gucken. Jedenfalls glaube ich das. Lorgan, hatte ihn mein Vater genannt. Sie scheinen sich zu kennen. Ich jedoch habe ihn noch nie in meinem Leben gesehen. Hier begegne ich ihm zum ersten mal. Ich lauschte die ganze zeit dem Gespräch zwischen ihnen. Er hat eine so tolle Stimme. Ich wäre am liebsten dahin geschmolzen. Nachdem ich aufgegessen hatte bin ich wieder aufgestanden. Unnötig am gleichen Tisch wie meine Eltern sitzen wollte ich nicht. Und auch er stand komischerweise mit mir auf. Unsicher schaute ich mich um, vielleicht war Charly irgendwo. Doch ich erblickte ihn nirgends. Erleichtert darüber lief ich, nein ich schlenderte eher durch den langen Gang mit den großen Fensterscheiben. Es ist zu herrlich. Dieser Ausblick, wunderschön. Wieder blieb ich stehen und war wie verzaubert. Ich habe nicht einmal bemerkt das jemand genau neben mir stand. Mich praktisch zur Seite drängte. Erst als ich schon fast gegen das Glas gedrückt wurde bemerkte ich ihn. Doch als ich zwischen seinen Armen Charly bemerkte, sagte ich doch kein einziges Wort. Ich hoffte mich hinter ihm verstecken zu können. Sie unterhielten sich. Worüber hatte ich jedoch nicht mitbekommen. Ich kniff die Augen zusammen und irgendwie auch meine Ohren. Ich glaubte meinen Namen zu hören. „....Honji gesehen?....Honji....Frau“ Mehr weiß ich nicht mehr. Ich hoffte nur immer mehr, er würde nicht mich meinen. Dabei ist das Blödsinn. Ich bin im Ganzen Universum die einzige die diesen Namen trägt. Es ist furchtbar. Meine Eltern bestanden darauf so einen Namen für ihre letztgeborene zu ergattern. Es war zwar sehr teuer, doch dies nahmen sie in Kauf. Nachdem Charly verschwunden war und der junge Mann sich zu mir umdrehte bemerkte ich, es war Lorgan. Du? Wunderte ich mich, und anscheinend sprach mein Gesicht Bände. „Ja ich, entschuldige. Doch ich habe gemerkt das du ihm aus dem Weg gehen willst, drum habe ich dich praktisch hinter mir versteckt. Du schienst ja in einer anderen Welt zu sein.“ Verlegen nickte ich und schaute wieder hinaus, deute mit meiner Hand zu einem der entferntesten Sterne. Und wieder schien er mich zu verstehen. „Ich weiß, da kommst du her. Und ich von dort.“ Er lenkte meinen Blick zum anderen Fenster und zeigte mir sein Heimatplanet. Ich seufzte, als ich erkannte welcher Planet es war. Der auf den wir zusteuerten. Mein Ende. Ich nickte niedergeschlagen und lief dann einfach los. War zu sehr in Gedanken. Was mich dort wohl erwarten würde. Und wie die Menschen dort wohl sind. Was es dort wohl noch für Lebewesen gibt. Ich bemerkte nicht das er mir nach lief. Erst als ich an unserer Tür stand. Denn er tippte mir auf die Schulter. Lächelte sanft. „Es wird alles gut.“ Versicherte er mir und lief zurück zu seiner Koje. Sein Lächeln machte mich ein wenig verlegen. Denn das Lächeln verzauberte mich. Es sah richtig süß an ihm aus. Es ist wirklich seltsam. Wieso ist er so für mich da? Er passt auf mich auf, jedenfalls habe ich das Gefühl, als würde er das tun. Es ist seltsam.
Drei Tage noch. Drei Tage. Dann sind wir da. Ich habe solche angst.“
Tagebuch Eintrag am 17.08.5987 16:09 Uhr:
„Ich bin Glücklich, ich habe Charly heute noch nicht gesehen. Bis auf die Begegnung heute morgen. Doch danach hatte ich keine weitere Begegnung mehr mit ihm. Nein. Nicht einmal musste ich ihn sehen. Nur Lorgan, er ist irgendwie die ganze Zeit in meiner nähe. Egal wo ich hinsehe, er ist da. Es ist irgendwie komisch. Auch hat er mich heute, nach dem Mittagessen, zu sich auf sein zimmer genommen. Er hat mir von dem Planeten erzählt. Nach seinen Erzählungen ist es dort sicher wunderschön. Gleich als er mich in sein Zimmer bat, hat er mir zu verstehen gegeben, das ich nicht reden muss, wenn ich nicht möchte. Ich nickte wieder lächelnd. Und er verstand mich. Irgendwie, ich bin sehr glücklich. Es war schön. Er hat sich wirklich die Zeit genommen, mir alles von seinem Planeten zu erzählen. Er hat geredet und geredet, so viel. Nicht von sich, nicht von mir nichts was uns hätte verraten können wir sind vom Adel. Nein. Einfach nur vom Planeten. Wie es dort aussieht. Wie damals auf der Erde. Bevor sie mit der Sonne verschwand und die Menschen sich was neues zum leben suchen mussten. Viele Tierarten, alles. So schön. Ich denke dort zu leben würde, bis auf einiges, nicht so schlimm sein. Unser Planet ist eine Müllhalde. Furchtbar. Kaum Tiere, nichts. Er zeigte mir viele Bücher. Worin viele Tiere von seinem Planeten abgebildet waren. Wunderschön. Zur Kuchenzeit hat er mich dann wieder kurz verlassen und ist mit leckeren Kuchen zurück gekommen. Auch schien er zu wissen das ich keine Koffein-Getränke mag. Er brachte mir einen Tee mit. Es war wie zu Hause. Da hatte ich auch einen wunderbaren netten Dienstvater, also der höchste vom Grad, und er wusste alles über mich. Auch das ich meine Eltern nicht besonders gerne sehe, weswegen er mir alles immer ins Zimmer bringen ließ. Ich hasste es mein Zimmer zu verlassen. Außer für die Schule oder zum Spielen damals. Ich fühlte mich wirklich wohl. Ich habe leider wieder nur genickt und gelächelt. Irgendwas hielt mich ab mit ihm zu reden. Ich traute mich nicht. Dabei habe ich so viele fragen an ihn. Er saß vor mir und aß sein Kuchen. Wie alle Adligen sehr vornehm. Und elegant. Doch an ihm sah es gut aus. Ich hasste es immer zu sehen, wie sich alle verkrampften und aßen wie es sich gehörte. Bei ihm sah es so selbstverständlich aus. Ich glaube ich habe ihn regelrecht an geglotzt. Furchtbar. Er ist aber auch ein hübscher Mann. Dann Bemerkte ich schritte und sprang vom Stuhl auf und rannte ins Bad. Irgendwie erinnerte ich mich selbst an ein niedriges Tier, einen Kleffa, der wusste immer wann das Herrchen nach Hause kam, ich erkannte es ebenfalls wenn Charly sich näherte. Ich empfand meine Reaktion dann doch als überempfindlich, denn das erste mal machte er ja auch nicht die Tür auf. Als ich gerade dabei war, wieder zu Lorgan zu gehen. Schnallte die Eingangstür auf und ich verkroch mich auf die Toilette. Ich betete das er mich hier drinnen nicht suchen würde. Doch es machte mich stuzig, zu hören wie sie sich unterhielten. „Die kleine ist schon wieder abgehauen. Dummes Luder. Ist mir eh versprochen was soll das Theater also?“ Sagte Charly als er rein kam. Sehr laut. Ich hab alles verstanden. „Lass sie in ruhe, ich kann es verstehen.“ Lachte Lorgan. Ich grinste insgeheim mit. „Ach sei still, wen hast du dir denn eingeladen? Doch nicht etwa mein jungfräuliches Mädchen?“ Charly betonte das vorletzte Wort so widerlich das ich schon fast Unterleibsschmerzen bekam. Echt ich zitterte am ganzen Körper. „Nein, sie ist es sicher nicht. Das Stumme etwas, redet ja kein einziges Wort. Viel Glück nachher bei der Hochzeit. Das ein zigste was du wohl hören wirst ist >Ja ich muss<.“ Scherzte Lorgan, was mich doch schon sehr verletzte. Jedenfalls in diesem Moment. Denn ich dachte er denkt wirklich so von mir. Doch im Nachhinein, er hat mich doch nur beschützt. Wieder einmal. Charly lachte mit ihm. Ich fand es furchtbar. Ich hielt mir den Mund zu. Und versuchte so leise wie nur irgend möglich meinen Tränen freien lauf zu lassen. „Naja gut, ich verzieh mich und such das Gör mal. Irgendwann schnappe ich se mir, sie wird nicht als Jungfrau heiraten, da kannst du dir sicher sein.“ Sagte er hämisch, und auch kaum ausgesprochen knallte die er die Tür zu. Zitternd saß ich noch immer im Badezimmer. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich hatte einfach nur angst. Es war furchtbar. Wieso? Nach kurzer Zeit klopfte es an der Tür. „Komm schon raus. Ich werde dir nichts tun. Ich beschütze dich, keine angst.“ Sagte er im ruhigen Ton. Ich wollte ihm einfach glauben. Ich beruhigte mich noch ein wenig und öffnete dann die Tür. Lächelnd schaute er mich an. „Du weinst ja schon wieder.“ Flüsterte er zutraulich. Legte einen Arm um mich und drückte mich wieder an seinen tollen Körper. Wunderschön. Ich weinte nicht, ich genoss es einfach. Dann nahm er mich plötzlich hoch. Das war mir peinlich. Sehr peinlich. Weswegen ich doch tatsächlich was sagte....“Nein, bitte nicht“...stotterte ich. Und er setzte mich am Tisch wieder ab. Nichts erwidernd, nur sanft lächelnd. Verlegen legt eich meine Hand an meinen Mund. Schaute in das noch offene Buch auf dem Tisch. Und verlor meine Stimme wieder. Doch ihn störte es nicht. Er erzählte weiter. Bis eben war ich bei ihm. Und es war eine schöne Zeit. Ich frage mich was nach dem Abendessen wohl noch alles passieren mag.“
Tagebuch Eintrag am 17.08.5987 23:47 Uhr:
...Furchtbar... Nach dem Abendessen. Stand Charly plötzlich vor mir. In Panik lächelte ich verlegen. Und habe ihm als Geste meine Hand gereicht, die er dann küssen musste bzw. durfte, so ist das im Adligen Bereich. Auch bei Verlobten. Sie dürfen ja normalerweise vorher keinen engen Hautkontakt pflegen. Doch mit einem Mal zog er mich hinter sich her. Meine Mutter wollte eingreifen, doch wurde sie von meinem Vater aufgehalten. Ich suchte überall doch Lorgan war nirgends zu sehen war. Also hätte auch um Hilfe rufen nichts gebracht. Ich hätte es so gerne getan. Doch wir sind Verlobt, das hätte für die anderen seltsam ausgesehen. Und meine Familie wäre in Verruf gekommen. Ich hatte angst. Als wir endlich zum stehen kamen. War er ausgepowert. Ich jedoch nicht, wie gesagt bin Sportlerin. Ich zog meine Hand zurück und wollte den Raum wieder verlassen. Es schien seine Koje zu sein. Er hatte eine komplette für sich allein. Trotz das auch seine Eltern mit auf dem Flugschiff waren. Er bestand darauf. Warum, konnten sich die meisten denken. Bevor ich die Tür jedoch erreichte, klackte sie kurz, was soviel hieß wie, sie war verschlossen. Was nu passierte, wusste ich. Er hatte es bei Lorgan ja selbst gesagt. Ich hatte angst. Mein Körper zitterte, nur ihm den gefallen tun zu weinen tat ich nicht. Ich sank zu Boden. Meinen Blick zur Tür. Ich redete auch nicht. Ich blieb einfach dort sitzen. Und erst nachdem er sich beruhigt hatte, vom rennen, lief er langsam auf mich zu, als er hinter mir stand streichelte er mir den Kopf. Für mich war es schon beinahe ein Grund mich zu übergeben. „Endlich, habe ich dich eingefangen.“ Flüsterte er mir leise ins Ohr, was mich beinahe zum würgen brachte. „Weist du, du bist meine letzte Chance ans Erbe zu kommen. Ich bin nämlich gar nicht der jüngste aus der Familie. Logisch oder?“ Während er redete setzte er sich neben mich, drehte auch meinen Kopf zu sich. Ich wunderte mich nur über seine Worte, denn ich bin dem Jüngsten versprochen worden. „Genau, es ist seltsam nicht wahr kleines? Du bist dem Jüngsten versprochen worden. Nur das er bald nicht mehr leben wird. Denn er ist sterbenskrank. Also bin ich es der dich heiraten wird. Nicht er.“ Erklärte er mit einem grinsen im Gesicht, von Gehässigkeit und selbst lobend wie ich es noch nie bei einem Menschen gesehen hatte. Ich zeigte meine Reaktion sehr deutlich, wie abartig ich das fand, dies machte ihn wütend. „Ja! Ich werde dein Mann, ob es dir passt oder nicht! Du hast mir zu gehorchen! Und mich zu lieben bis dein tot uns scheidet!“ Verwirrt riss ich die Augen Auf. Ich soll sterben? Hat er mir gerade wirklich gedroht? „Oh ja mein kleines unbetastetes kleines Mädchen....“Während er sprach....er fing an mich an zufassen....ich wollte es nicht...ich hab mich aus versehen gegen die Tür geprescht. Habe mir ziemlich den Kopf gestoßen. Dies ließ es leider nicht vermeiden...ich habe mein Schmerz Ausdruck verliehen. „AUTSCH!“ …. „AAAAAH“...und weinte wieder wie ein kleines Kind. Er jedoch lachte mich nur aus, schüttelte verärgert den Kopf. „Mit so einem Kind bin ich verlobt? Wie kann das nur sein?“ Verärgert tritt er gegen die Tür, ein Schofe, so heißen die angestellten, bekam dies mit und ließ die Tür öffnen. Seltsamerweise bekam ich nichts mit. Die schmerzen waren so doll gewesen, ich wusste nicht weshalb. Erst später wurde mir bewusst wieso ich auch anfingt sehr stark zu Bluten, ich hatte mir nämlich eine meiner Spangen unter die Kopfhaut geschoben. Selbst Charly bekam angst als er das Blut erblickte. Und Die zwei Schofen schauten ihn ernst an, wie er mich, hilfloses Mädchen, auslachen konnte während ich so stark blutete. Verwirrt stupste er mir an die Schulter. „Komm steh auf, wir müssen dich zur Krankenstation bringen.“ Doch ich sackte zu Boden. Mehr weiß ich nicht mehr. Nur das ich in der Krankenstation wach wurde. Furchtbar. Ich hab es tatsächlich überstanden. Ich wurde mit einem Grinsen wach, glücklich darüber meine Jungfräulichkeit bewahrt zu haben. Ich schaute mich um, niemand da. Freudig seufzend legte ich mich wieder hin und schaute mir die Decke an. Dort war ein hübsches Bild, ein Andenken an die damalige Erde. Wunderschön. Dann klackte die Tür. Verwundert schaute ich wer denn da kam und ich erschrak. Es war Charly. Was wollte er. Doch nicht ausnutzen das ich hier im Krankenbett bin? Nein zum Glück da kam noch eine weitere Person. Ich war erstaunt und wurde verlegen, tatsächlich Lorgan. Ich setzte mich auf, zuckte kurz zusammen, als es wieder am Kopf schmerzte. Furchtbares Gefühl. „mh?“ Brachte ich dann doch heraus. Und ehe Charly was sagen konnte fing Lorgan an zu erzählen. „Ein Glück ist nichts schlimmes Passiert. Nur durch die starke Blutung bist du Ohnmächtig Geworden. Dein zierlicher Körper vermochte damit nicht umzugehen. Es ist alles in Ordnung. Und deine Eltern bestehen darauf, das ein Bodyguard in deiner Nähe bleibt. Und dies ist mein Job. Deine Mutter hatte mich vorher schon darum gebeten, nun aber dein Vater auch, weil er nicht will das dir noch mehr widerfährt. Er hat sich wirklich Sorgen gemacht. Und Charly ist es vorerst verboten sich dir zu nähern. Bis alles aufgeklärt wurde.“ Erklärte er ruhig, wobei Charly immer miesere Laune bekam. „Als hätte ich was gemacht. Sie ist doch gegen die Tür gefallen. Ich war das nicht, stimmt doch Honji oder?!“ Erklärte er voller Wut. Ich nickte nur zustimmend. Denn die Frage war nicht was er mir antun wollte. Und lügen tu ich nicht. So etwas wurde mir verboten. Ich zog ohne es wirklich zu wollen die Decke näher an mich heran, immerhin trug ich nur das Kittel, es machte mir angst. So angezogen in der nähe von Charly zu sein. „Wie gesagt, bis es geklärt ist. Und Honji, dir wird gleich deine neue Bekleidung gebracht. Dann stehst du unter meiner Obhut.“ Wieder nickte ich nur leicht verlegen. Er nickte zurück schnappte sich Charly und verschwand mit ihm nach draußen. Naja und nun liege ich in seiner Koje, jedenfalls im Nebenzimmer und fühle mich sicher. Ich war nur noch einmal kurz bei Mama und Papa die sich aufrichtig bei mir entschuldigten. Und sie redeten auch davon das es vielleicht doch nicht zu einer Hochzeit kommen würde. Ich bin glücklich und denke das ich friedlich schlafen kann.“
Tagebuch Eintrag am 18.08.5987 15:00 Uhr:
Bis jetzt war es ein ruhiger Tag. Es ist schön in ruhe seine Zeit genießen zu können. Ich brauche keine angst zu haben. Wirklich toll. Am Frühstückstisch, hat Lorgan peinlicherweise erzählt was in der Nacht passierte. Aber es störte mich nicht. Jedenfalls jetzt nicht mehr. Ich habe mir wohl in der Nacht den Verband abgemacht und den Schorf abgekratzt, jedenfalls war das halbe Bett Blut befleckt. Als er nach mir gesehen hat, ist es ihm aufgefallen. Er hatte mich versucht wach zu machen, auch musste er eine Schwester holen die mich untersucht und nochmal neu verband. Er war froh das ich noch lebte sagte er scherzhaft. Und meine Eltern schienen irgendwie erleichtert. „So eine ähnliche Geschichte hatten wir schon einmal“ lachte mein Vater, und erzählte Freudig wie ich damals dann zu ihm ins Bett bin und bei ihm geschlafen habe. „Wie eine Katze, lag sie auf meinem Brustkorb und schlief tief und fest“, erklärte er und schaute mich sehnsüchtig an. Ja Erwachsene schlafen auch heute noch getrennt. Verlegen fiel mir ein das ich auch in seinem Bett wach wurde, er erklärte jedoch er habe mich dort hineingelegt als er mein Bett säuberte, und habe mich dort weiter schlafen lassen. Schien realistisch und ich glaub ihm das auch. Wieso ich erst jetzt schreibe? Wie soll ich sagen, war viel los. Gleich nach dem aufstehen, sind wir frühstücken gegangen. Und nach dem Frühstück und den dummen alten Kindergeschichten, hat mich Lorgan mitgenommen. Er wollte mir das Schiff genau zeigen. Er wusste das ich wohl nicht wirklich Lust hatte, wegen Charly. Doch nun, wo ich endlich ruhe vor ihm habe. Wollte ich auch nicht mehr wirklich allein in meinem Zimmer hocken. Ich fand die Idee schön. Er erzählte mir das der Bauplan zu diesem Raumschiff von seinem Herrn Vater stammte. Obwohl er normalerweise Woanders arbeitet. Er schien sehr beeindruckt von seinem Vater zu sein. Er war sehr freundlich. Wie jedes mal. Sehr lebhaft. Es ist seltsam, ich fühle mich so wohl bei ihm. Warum? Es ist seltsam. Es gibt einen Raum in diesem Schiff, wo eine Weißwand die wirkliche Welt gezeigt wird. Sehr schön. Auch original Töne wurden aufgezeichnet. Wir saßen sehr lange darin. Es war sehr entspannend. Viele verschiedene Gegenden wurden gezeigt. Alles von seinem Planten. Wirklich ein schöner Ort. Ich dachte daran wie es wohl wäre dort zu leben, es wäre sicher schön, nur noch 2 Tage. Bis mir wieder einfiel, wer mein Heiratskandidat war. Unwillkürlich zuckte ich zusammen, es war wie ein Schmerz der mich durchzog. Lorgan schien es zu bemerken, denn er legte einen Arm um mich, und drückte mich ganz fest an ihn ran. Ich lächelte ihn verlegen an, schaute dann aber weiter auf die Weißwand. Schön. Und dann gab es auch schon wieder Mittag. Mir war sehr schwindlig, weswegen mich Lorgan zurück trug. Mein Kopf schmerzte sehr, weswegen es mir dieses mal auch nichts ausmachte. Welche die uns sahen flüsterten wirres zeug. „Wie kann ein Mann wie er es wagen eine Frau von ihrem Rang zu tragen?“ etc. Ich verstand dies nicht. Es war mir auch egal. Erst wurde ich nochmal zu einer Schwester gebracht, Frauen vom Adel werden auch nur von Frauen behandelt. Ich wurde dort behalten, musste sogar dort essen. Nicht wirklich schön gewesen. Aber egal, Lorgan holte mich wieder ab, da war schon wieder Kuchen zeit. Und nun wurde ich ins Schlafzimmer verbannt. Weil die Schwester nicht weiß, was mit mir los ist.
Alles ziemlich seltsam. Er kommt wohl gerade wieder.“
Tagebuch Eintrag am 18.08.5987 20:33 Uhr:
„Es ist komisch, Lorgan schweigt seid dem die Schwester mit ihm geredet hatte. Vielleicht sterbe ich? Aber das wäre seltsam. Immerhin war es nur eine Wunde. Klar es tut weh. Doch es ist nichts, was nicht heilen würde. Wir blieben die ganze Zeit in seiner Koje. Charly kam sogar einmal Vorbei und hat mich normal begrüßt. Ich fühlte mich sehr unwohl. Weswegen sich Lorgan wohl zu mir gesetzt hatte. Anscheinend kann ich keine meiner Gefühle leugnen. Es ist schon richtig unheimlich wie gut er mich versteht. Doch mich angeschaut oder mit mir geredet hat er nicht. Charly jedoch lächelte zufrieden. Denn er hat uns mitgeteilt das er “Freigesprochen“ wurde. Immerhin habe ich ihm zugestimmt. Er war so gesehen nicht schuld daran, was mir passierte. Er sprach auch noch von seinem Bruder, dem es unverändert ging. Dem ich eigentlich versprochen wurde. Unverändert empfand ich gar nicht als schlimm, doch als ich in das Gesicht von Lorgan sah, wusste ich es würde nichts gutes heißen. Es war eine merkwürdige Stimmung. Er schien Lorgan irgendwie verletzten zu wollen. Und es schien als hätte er es auch geschafft. Nur weswegen? Was machte ihn zu schaffen? Ich wusste es nicht. Und es nervte mich. Nachdem Charly gegangen war. Wusste ich, ohne zu reden, werde ich nie etwas erfahren. Doch ich traute mich lange nicht. Ich versuchte es oft. Doch wenn ich in sein Gesicht schaute, verlor ich meinen Mut. Wie immer schien er es zu merken. Und machte den Fernseher an. Es liefen natürlich nur Filme darin. Nichts spannendes. Auch nichts was mich hätte ablenken können. Drum tat ich es. Ich fragte ihn: „Was ist denn los? Lorgan?“ Wie als wäre ein wunder geschehen, schaute er mich minutenlang an. Bis er seine Sprache wohl wieder fand. „Nichts wichtiges, Madame.“ ich seufzte schwer. „Du hast nicht den gleichen Rang wie ich?“ Wieder starrte er mich an, schüttelte dann aber nur den Kopf. „Nein, gewiss nicht Madame. Ich bin nur Euer Bodyguard.“ Ich wand mich ab, es tat irgendwie weh, fühlte mich ein wenig hintergangen. Wieso ist er dann bei uns mit unterwegs? Irgendwas stimmte da doch nicht. „Und weil ich nie redete musstet ihr mich nicht mit Madame anreden, war einfacher für euch, nicht wahr? Ich rede nur hier, mit euch. Wenn wir alleine sind. Also braucht ihr nicht so förmlich sein.“ Entschloss ich. Ich empfand es als nervig, und da es eh niemanden was anging ob wir miteinander redeten oder nicht. Wollte ich das es ungezwungen wird. Wie vorher. Ich bemerkte wie er mich wieder antippte und drehte mich wieder zu ihm. „Das würde ich gerne, Madame, aber nur wenn ihr es ebenfalls tut.“ Ich nickte verlegen. Peinlich, wie er wieder gelächelt hat. Sah ein wenig überlegen aus. „Was also ist los?“ Fragte ich erneut. Doch er verneinte mich einfach. „Es wird alles gut, keine angst.“ Sagte er ruhig und setzte sich auf sein Bett, holte ein Heft heraus und fing an zu schreiben. Was es war? Ich weiß es nicht. Ich schaute dann einfach fernsehen. Bis es mir leider wieder etwas schlechter ging. Zu Abend gegessen habe ich nicht mehr. Ich liege schon die ganze Zeit im Bett und wundere mich darüber wie ruhig es sein kann. Trotz das ich nicht allein bin. Es ist seltsam. Zu Hause hatte ich immer viel zu tun. Schon allein wegen meiner Ausbildung. Ich sollte ja eigentlich Vaters Unternehmen weiter führen. Das hätte mir mehr Spaß gemacht.
Charly war schon wieder da. Es wundert mich wie oft er hier her kommt. Es nervt mich irgendwie. Seid dem er für unschuldig erklärt wurde, hofft er wohl mich wieder einfangen zu können. Doch mein Vater möchte das ich weiterhin in der Obhut von Lorgan bleibe. Er hat gesehen wie gut es mir tut. Auf der sicheren Seite zu leben.
Tag der Veröffentlichung: 09.03.2010
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