Warum rufe ich noch deinen Namen?
Ich stand da, kalter Wind zerzauste mein halblanges schwarzes Haar. Nichts hatte sich geändert. Du drehst dich immer noch weg von mir. Streitest alles ab, was es zwischen uns gegeben hat. Du zeigst mir deine Ablehnung so stark, aber ich rufe immer noch deinen Namen. Sehne mich wieder nach den warmen Momenten unserer Liebe. Aber wo ist die Liebe jetzt? Dein Schweigen ist so kalt!
Du siehst meinen Hass und meinen Kummer nicht mehr, oder? Du bist blind für meine Gefühle geworden und taub für das, was ich dir zu sagen habe.
Und dennoch rufe ich immer noch unter Tränen deinen Namen. Ich will dich wieder bei mir haben, greife nach deinen Händen. Aber du bist weg für mich, so unendlich weit weg.
Warum?
Warum umarmst du mich nicht mehr?
Warum küsst du mich nicht mehr?
Und warum verdammt, streitest du unsere Beziehung ab?
Antworte mir, das bist du mir schuldig!
Du musterst mich abschätzend. Bist es nicht gewöhnt, von mir angeschrieen zu werden.
So oft habe ich schon versucht mit dir zu reden, aber es hat nichts genützt. Du sagtest immer, der Fehler liege nicht bei dir.
Dass ich die Kette von dir nicht mehr trage scheint dich nicht zu bekümmern.
Ich koche innerlich vor Wut. Vor Wut auf dich, warum du uns jetzt abstreitest und vor Wut auf mich, dass ich immer noch nachts nach dir rufe.
Warum beendest du es nicht einfach, wenn dir unsere Beziehung nichts mehr wert ist?
Warum lässt du mich so leiden?
Du machst einen Schritt auf mich zu. Lächelst mich an. Aber es ist nicht das Lächeln, was ich an dir liebe. Es ist das Lächeln des Mistkerls, der du in Wirklichkeit bist.
„Fass mich nicht an!“ Fauche ich, als du deine Hand nach mir ausstreckst. Langsam lässt du sie sinken. Betrachtest mich immer noch spöttisch.
„Komm schon Babe, fang nicht schon wieder damit an.“ Du verdrehst die Augen, als wäre nichts.
„Doch verdammt!“
„Kleine, hör auf. Du weißt doch nicht, von was du da redest. Ich streite uns nicht ab.“
„Arroganter Lügner.“ Fauche ich.
Zorn flackert in deinen dunkelgrünen Augen auf. Ungeduldig fährst du dir durch dein blondes Haar. Die Geste kenne ich zur Genüge an dir. Das machst du immer, wenn wir uns streiten.
„Nenn mich keinen Lügner Kate. Ich sage nur wie es ist. Du siehst Gespenster.“
„Ich soll Gespenster sehen?! Das Einzige, was ich sehe ist der Schutthaufen unserer Beziehung.“ Ich suche deinen Blick und weiß nicht wieso.
„Wenn es dir zwischen uns nicht mehr passt, warum machst du dann nicht einfach Schluss?“ Deine Stimme wird lauter. Endlich. Eine Gefühlsregung von dir.
„Ja gut, wenn du es so willst: Es ist aus Matt.“ Sage ich ruhig. Die Worte haben etwas Befreiendes und zugleich etwas Beklemmendes an sich.
Du lachst trocken auf. „Komm schon. Spätestens heute Abend kommst du sowieso wieder zurück.“
„Selbstverliebter, arroganter Mistkerl.“ Fauche ich.
Mit diesen Worten drehe ich mich auch um und gehe. Es gibt nichts mehr zu sagen. Es ist aus. Ich weiß nicht, was ich fühlen soll, fühle nur diese innerliche Leere.
Aber eines ist sicher, ich werde nie wieder deinen Namen rufen.
Ende
Texte: Alle Rechte liegen beim Autor
Bild aus: www.romtomtom.de
Tag der Veröffentlichung: 18.05.2009
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Widmung:
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