Würde man Clay fragen, was passiert war, als er die Schule wechselte, hätte er keine Antwort parat. Sein ganzes Leben hatte sich verändert. Vorher war er etwas schüchtern gewesen und hätte niemals seine wahren Gefühle gezeigt. Und jetzt?
„Na?! Seid ihr jetzt endlich wach?!“, schrie Clay Crimson in einem schwarzen Hemd mit abgerissenen Ärmeln, einer schwarzen Röhrenjeans mit Totenkopfgürtel und mehreren Gothikketten der schreienden Menge vor der Bühne zu. Er strich sich die dunkelbraunen Haare aus dem Gesicht, sodass man auf dem den Kameras der Fans seine hell braunen Augen detailgetreu erkennen konnte. Die ganze Schule war wieder einmal zum Monatlichen Gig gekommen und die meisten hatten an die Fanausstattung gedacht: Ein schwarzes T-shirt mit dem Namen des Lieblingsbandmitglieds auf dem Rücken.
„Ich werde nicht Müde uns vorzustellen: Yuki Pattermont an der Gitarre!“ Ein Junge mit langen, blonden, zusammengebundenen Haaren, rötlich-braunen Augen, einem rot-grünen Kaputzenpullover und einer Jeans hob lachend seine schwarz- violette, dreieckige E-Gitarre in die Höhe.
„Jacky Harpour an den Keyboards!“ Ein Junge mit kinnlangen, grün gefärbten Haaren, grauen Augen, einem violetten Hemd, einer Jeans und einem schwarzen Headset, das er sich um die Schultern gelegt hatte jubelte in das Mikrofon hinein, das an seinem Mischpult angeschlossen war.
„Tonosama Johnson mit dem Bass!“ Ein kleiner Brillenträger mit grünen Augen, braunen Haaren, einem schwarzen T-shirt und einer knielangen, roten Armeehose Streckte die Faust in die Luft und schrie aus vollem Hals, wurde aber trotzdem von der Menge übertönt.
„Mark Escubal an den Drums!“ Ein Junge mit langen, schwarzen Haaren, violetten Augen, einem schwarzen Metal T-shirt und einer Jeans streckte grinsend seine Sticks in die Luft.
„Und schließlich noch meine Wenigkeit- Clay Crimson!“ Mit Abstand der lauteste Applaus. In den letzten Reihen hielten einige Schüler selbst gemalte Plakate in die Höhe und in der ersten Reihe hatten die beiden „Bodyguards“, Finlay und Jefray, ihre Probleme damit, die kreischende Menge davon ab zu halten, auf die Bühne zu klettern.
Wenn Clay eins gelernt hatte, dann, dass die Fans nur dann so nervig waren, wenn er auf der Bühne stand. Wenn sie ihm in der Schule begegneten erröteten sie zwar, manche fragten leise nach einem Autogramm oder wollten das Datum des nächsten Gigs wissen, aber nur beim Auftritt selbst drehten sie durch. Die meisten seiner Fans waren in ihn verliebt, nur ein kleiner Teil fand ihn einfach nur gut und der Rest wollte mit ihm ins Bett, ohne überhaupt Gefühle für ihn zu haben. Das Selbe galt auch für die Fans der anderen, aber da er der Sänger war, war er am präsentesten. Gleich darauf folgte Yuki. Er war schweigsam, fantasievoll und ziemlich hübsch. Danach Jacky, mit seiner naiven und offenen Art, die m an einfach mögen musste. Tonosama und Mark lagen etwa auf dem Selben Platz, Tonosama weil er erst 13 war und Mark weil er... irgendwie abstoßend wirkte. Dass die meisten Fans in ihre Idole verliebt waren erscheint ja ganz normal, aber: Sie waren die Band einer Jungenschule.
Jacky lies sich seufzend auf einen Platz in der ersten Reihe fallen, wobei er eine Dose Bier öffnete. „Heute sind wir aber früh fertig.“, bemerkte er und trank die halbe Dose in einem Zug aus.
„Pass auf, wenn man das Zeug zu schnell trinkt, kann man auch davon betrunken werden.“, sagte Yuki, holte sich dennoch auch eine Dose.
„Die einzigen beiden von uns, die noch keinen Alkohol trinken wollen, sind Clay und der Zwerg.“, sagte Jacky und leerte auch den letzten Rest seines Biers. Danach stellte er die Dose auf den Boden und trat sie platt. „Wo sind die beiden eigentlich?“ In diesem Moment kamen die Beiden aus dem eigentlichen Proberaum nebenan.
„Was sauft ihr schon wieder?!“, rief Clay lachend währendem er auf die anderen zu lief.
„In Deutschland laufe ich immer in die Getränkeläden und kaufe legal richtiges Zeug. Bei denen ist Alkohol ab 16.“ Yukis Mutter kam ursprünglich aus Deutschland, deshalb flog er auch regelmäßig zu seinen Verwandten.
„Du guter, mein Vater hat nichts dagegen, aber meine Mom rastet beim Anblick von der Kombination Alkohol und Jacky immer aus.“, erklärte Jacky und nahm sich eine zweite Dose. „Ein Glück, dass wir in der Schule auftreten- sonst müsste meine Mom uns abholen und die riecht Alk 10 Meter gegen den Wind.“ Jacky hatte immer totale Probleme damit, seine 3 Keyboards und sein Mischpult zu transportieren, denn sowas kann man ja nicht einfach tragen.
„Wie spät ist es denn jetzt?“, fragte Tonosama, der sich bei der Gegenwart von einer Kiste voller Bierdosen sichtlich unwohl fühlte.
„Kurz nach 1. Wann musst du denn zu hause sein?“, sagte Clay.
„So gegen 2.“, antwortete Tonosama. Es war zwar mitten in der Nacht, aber die Eltern wussten, dass wir in der Gruppe gingen und Tonosama als allerletzten alleine gehen ließen.
„Ich habe kein Limit gesagt bekommen.“, sagte Jacky.
„Ich auch nicht.“, stimmte ihm Mark zu, der gerade aus der Toilette kam.
„Meine Mom ist in Tokio.“, erzählte Yuki. „Mangaka-Kram und so erledigen.“
„Und mein Dad hat nichts gesagt, weil er vermutlich so wie so schon schläft, wann immer ich komme. Yuki, wenn bei dir eh niemand ist, willst du bei mit übernachten?“, fragte Clay.
„Zuerst bringen wir Tonosama nach hause.“, schlug Yuki vor. „Aber gerne. Ich will nicht in einem großen, leeren Haus schlafen, in dem eine Katze nach ihrem Frauchen ruft!“, lachte er.
Die Fünf gingen los, nachdem sie die Schule wieder zugeschlossen hatten. Der Hausmeister war es Leid gewesen, immer bis spät in die Nacht wach zu bleiben, nur um abzuschließen und hatte der Band den Hausschlüssel und den Schlüssel zu Proberaum und Aula nachmachen gelassen.
Tonosama wohnte nicht weit von der Schule und sie begegneten niemandem, außer einer Frau, die mit ängstlicher Miene an ihnen vorbei lief.
Nachdem sie Tonosama abgesetzt hatten, berieten sie sich, was sie tun sollten.
„Es ist Samstag, also können wir eigentlich ewig hier rumchillen.“, bemerkte Jacky und bekam plötzlich ein ganz anderes Funkeln in den Augen. „Wir könnten auch zu Yuki gehen und etwas ganz anderes machen...“, schnurrte er, doch Clay unterbrach ihn: „Nein danke, ich leg's nicht drauf an.“
„Aber warum denn nicht? Ich denke, ich war böse...“, schnurrte Jacky weiter und biss Clay und Ohr, bekam jedoch mitten in der Aktion einen Lachflash. „Ich kann sowas nicht eiskalt durchziehen, tut mit Leid!“
„Ich dachte schon...!“ Clay drehte sich um, das angekaute Ohr massierend und die Wangen leicht gerötet. „Was denkst du, wie mir das Herz stehen geblieben ist?!“
Jacky kicherte. „Letztendlich sind wir doch alle Schwul, wenn es um Praxis geht!“
Da ertönte eine kleine Glockenspielmelodie. Mark lies sein Handy aufschnappen und starrte kurz auf den Monitor. „Mom will, dass ich nach hause komme.“, sagte er und lief los. Ehe einer der anderen etwas sagen konnte, war er auch schon um die Ecke.
„Wenn ich bis morgen Früh nicht zu hause bin, machen sich meine Eltern Sorgen.“, murmelte Jacky. „Sonst würde ich ja auch bei dir übernachten... Moment... mein Dad ist bestimmt noch wach!“ Schnell schrieb er eine SMS und nach nur wenigen Minuten kam schon die Antwort: „Nein, nach hause Raute Raute komm jez Raute Raute Sternchen Dad“, las Jacky vor und sah die anderen viel sagend an. „Tschau!“, rief er und umarmte einen nach dem anderen ausgiebig. „Ich ruf euch morgen an, wenn ich wach bin, okay?“, rief er beim gehen und war schneller verschwunden, als man gedacht hatte.
„Gehen wir dann auch?“, fragte Clay gähnend.
„Auf jeden Fall, sonst fällst du mir noch um und ich muss dich tragen!“
Clay wohnte auch nicht weit von der Schule entfernt und so begegneten sie immer noch keiner Menschenseele. Als die Beiden vor Clays Haus standen, merkten sie, dass in einem Zimmer noch Licht brannte und ein Junge erschrocken zu ihnen hinunter guckte. Clays Stiefbruder Zig, der unsterblich in Yuki verliebt war. Das sagte er zumindest immer. Zig hatte blonde, kinnlange Locken und große, grüne Augen, die ihm das Aussehen eines Kindes verliehen. Eines niedlichen Kindes. Jedoch Yuki kümmerte das nicht und er ignorierte Zig für gewöhnlich so gut es ging.
„Den hatte ich ja total vergessen...“, sagten Yuki und Clay im Chor. Clay schloss auf und sagte zu Yuki: „Du kannst, wenn du willst im Wohnzimmer auf der Couch schlafen. Du musst nicht neben ihm liegen.“
„Das... ist doch nicht so tragisch. Ich überlebe das schon.“, antwortete Yuki und ging die Treppe nach oben. Er kannte sich schon ein Wenig aus. Jedoch wartete er vor der Zimmertür, bis Clay auch da war. Dann öffneten sie gemeinsam.
Zig trug nur Boxershorts und ein weißes Hemd und war gerade im Begriff, das Bett zu machen. Er errötete, als er Yuki erblickte, zwang sich aber zu einem Lächeln. Als sein Lover aber seine Hose auszog, war es bei Zig mit dem Denken vorbei. Sein Kopf glühte, Sein Herz klopfte wie verrückt und er begann, bescheuert vor sich hin zu lächeln.
Schließlich trug Yuki nur noch Unterwäsche, Clay hatte sich mit dem ausziehen seines Hemdes zurück gehalten. Nicht etwa, weil es ihm vor Yuki peinlich war, sondern eher weil sein Oberkörper nicht trainiert genug war. Scheiß Eifersucht.
Clay hatte sich konstruktiv in die Mitte gelegt. Er dachte eigentlich, dass es Zig davon abhalten würde, gleich tot um zufallen, da er neben seinem Schwarm im Bett lag, aber Zig kuschelte sich noch vor dem Einschlafen an ihn dran und Yuki tat das Selbe von der anderen Seite, nur dass er schon schlief.
Am nächsten Tag wachten die drei erst bei Jackys Anruf auf. Das war gegen 2 Uhr Mittags. Jacky schlug vor, dass sie zu ihm kommen könnten. Seine Tante sei mit seinen 2 Cousins gekommen. Yuki nahm an, Clay fragte erst noch seinen Vater und als er einwilligte, liefen die Beiden los.
Jackys Verwandte erinnerten nicht im entferntesten an ihn. Die Einzige Ähnlichkeit bestand darin, dass sie alle etwas kleiner waren. Jacky und seine Eltern waren ziemlich Fantasievoll und Naiv, aber seine Tante und die beiden Jungs waren alle drei ziemlich erwachsen oder taten zumindest so. Der jüngere der Beiden Cousins waren ziemlich niedlich, fand Clay.
Die fünf Jungs verkrümelten sich in Jackys Zimmer. Alles war mit Anlagen, Synthesizern und Mischpulten voll gestellt, aber mitten in dem Meer der Unordnung erhob sich ein Schreibtisch mit einem Computer darauf, der an ein etwas abseits stehendes Keyboard angeschlossen war.
„Und jetzt?“, fragte Yuki, nachdem er sich aus Jackys Bett fallen gelassen hatte. Clay setzte sich neben ihn.
„Vielleicht den Anderen was vorspielen? Eine Akustische Gitarre hab ich auch da...“ Jacky kramte aus seinem Kleiderschrank eine leicht misshandelt wirkende Gitarre hervor und hielt sie Yuki hin.
„Wir können das Ganze auch an ein Mischpult anschließen, Clay, welches Mikrofon möchtest du, das mit dem Orangefarbenen, dem grünen oder dem pinken Kopf?“
„Brauchen wir überhaupt Mikrofone? Ich meine... so laut würden wir ja jetzt nicht spielen...“, meinte Clay. Yuki stimmte ihm zu, doch Jacky murmelte: „Aber die Mikros sind doch so schön...“
„Gib mir mal ein E.“, befahl Yuki, der die Gitarre stimmen wollte. Jacky schaltete das an dem Computer angeschlossene Keyboard an und schlug das tiefste E so hart an, dass sich alle ziemlich erschreckten.
„Tut mir Leid.“, sagte Jacky geistesabwesend. „Ich muss wohl die Anschlagsdynamik angelassen haben.“ Er drückte auf ein paar Knöpfen herum und lies noch einmal das selbe E ertönen.
Die Prozedur des Stimmens dauerte nicht lange und Yuki spielte einen Song auf der Gitarre, den sie selbst geschrieben hatten. Jacky baute sich ein zweites Keyboard auf und spielte mit. Clay wartete auf eine bestimmte Veränderung der Akkorde, anhand der er feststellen konnte, wo die Beiden gerade waren und setzte dann ein.
I will spend all my love to you
and if the wind will take you away
I won't forgeth your smile
your eyes
your love
„Was ein Text.“, sagte Kyle, der ältere von Jackys Cousins. „Total das Liebeslied.“
„Wieso? Ich finde die Beweggründe, die sie hatten, solch einen Text zu schreiben viel abwegiger.“, meinte Sebastian, der Jüngere. „Ich meine, schließlich sind alle Bandmitglieder schwul.“
„Das stimmt nicht ganz.“, widersprach ihm Clay, der sich einfach seinem Schicksal gefügt hatte. „Yuki is bi. Der steht auch auf ganz andere Sachen als ich, wir haben uns schon ausgetauscht...“ Jetzt errötete er und starrte Yuki böse an, der vor sich hin lächelte. „Und eine gewisse Person die mit Y anfängt und mit Uki aufhört hat die Informationen ausgenutzt!“
„Ja, was ist? Meine Mom hat mich ausgequetscht, weil sie ne neue Story gebraucht hat...“, schnurrte Yuki zurück und grinste nur noch breiter.
„Auf was steht er denn?“, fragte Sebastian, der einen ganz abwegigen Plan im Sinn hatte.
„Personen, die so groß sind wie er, blond und einen trainierten Oberkörper haben!“, antwortete Yuki mit einem bösartigen Unterton in der Stimme.
„Das hab ich nie gesagt!“, rief Clay mit hochrotem Kopf. Das Ganze war ihm ziemlich peinlich, wobei ihm auffiel, dass die Forderungen genau auf Sebastian zugeschnitten waren.
Dieser knöpfte sich das Hemd auf und setzte sich neben Clay. Er legte seine Hand auf die Clays und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„Lass das...“, wehrte sich Clay, konnte aber nichts gegen das Blut tun, das ihm immer weiter ins Gesicht schoss. Sebastian berührte mit seiner freien Hand Clays Wange und drehte dessen Kopf zu sich hin. Die Beiden befanden sich nun Nasenspitze an Nasenspitze. Jetzt bekam Clay Herzklopfen. Und wie. Sebastian hatte schöne, dunkelgraue Augen, in denen man sich leicht verlieren konnte und das tat Clay in diesem Moment. Er konnte nur noch leise „Nicht...“ wimmern, da hatte Sebastian ihn auch schon auf den Mund geküsst.
Der Kuss dauerte lange. Und mit der Zeit schloss Clay die Augen und wusste nicht mehr, was er denken sollte. Sein Herz klopfte wie wild, sein Gesicht war puterrot und ihm war enormst schummrig.
Als Sebastian aufhörte und Clay zufrieden ansah, brachte dieser kaum ein Wort heraus.
„Spiel nicht mit mir...“, flüsterte er leise.
„Was sollte das?!“, fuhr Jacky Sebastian an. „Du kannst doch nicht einfach seinen Gefühlen spielen!“
„Der kriegt sich schon wieder ein.“, meinte Sebastian kühl.
„Ich bitte dich, er ist total weg, den kriegen wir nicht so schnell wieder gerade! Wie stellst du dir die nächsten Auftritte vor?!“ Jacky war wirklich ziemlich wütend. Yuki stupste Clay an, der sich inzwischen wieder in Richtung des Zimmer gedreht hatte.
„Wie geht es dir?“, fragte er.
Clay berührte mit der einen Hand seine Lippen und flüsterte: „Komisch...“
„Da haben wir den Salat!“, rief Jacky. „Er hat die meisten Fans und auch die meisten Verehrer! Sollte raus kommen, dass du ihm den Kopf verdreht hast, sind wir die alle los!“ Bei den Worten „Den Kopf verdreht“ bekam Clay einen Schwindelanfall und lies sich auf das Bett fallen.
„Ich bitte dich! So viele Fans könnt ihr doch gar nicht haben! Ihr seid die Schulband!“
„Haben wir aber! Das liegt aber nur daran, dass wir eine Jungenschule sind und viele Schüler auf alles gehen, was irgendein Talent hat!“
Die Diskussion dauerte noch etwas länger, bis Clay seine Stimme wieder gefunden hatte und „Es reicht.“ ein warf. Alle sahen ihn an. Als Sebastian jedoch charmant lächelte und fragte: „Na, geht es dir wieder besser?“ spürte er, wie ihm erneut das Blut ins Gesicht schoss und sein Puls stieg. Du bist ja eigentlich ganz niedlich...“, murmelte Sebastian und Clay errötete noch mehr.
„Lass das doch jetzt mal!“, rief Yuki, der bis jetzt nur mit zugesehen hatte. Jackys Familie hatte den Lärm bemerkt und die Drei kamen ins Zimmer. Die Szene musste sie ein Wenig verwirren. Clay starrte mit hochrotem Kopf Sebastian an, der triumphierend drein blickte und die Arme vor der Brust verschränkt hatte. Yuki war aufgesprungen und hatte die Hände zu Fäusten geballt, Jacky war dabei das Ganze nur noch zu ignorieren und Kyle sah belustigt dabei zu.
„Was ist hier los?“, fragte Mrs Harpour verwirrt. Jacky öffnete den Mund und schien etwas wütendes sagen zu Wollen, zeigte aber nur zwei Mal auf Sebastian und blickte erneut auf seine Schuhe. „Was ist jetzt?“, fragte sie erneut und sah Clay durchdringlich an, der verstanden hatte, dass Jackys Mutter weder etwas von Homosexualität verstand, noch etwas davon in ihrem Haus hören wollte. Und dann schickt sie ihren Sohn auf eine Jungenschule. Super.
„Ähm.. wir haben... Wahrheit oder Pflicht gespielt und man hat mich gefragt, wen ich liebe und dann ähm... ist irgendwie eine Diskussion entstanden und.. ja...“ Clay fand, dass seine Geschichte überraschend glaubwürdig klang.
„Dann müsst ihr doch nicht gleich so rum schreien!“, empörte sich Sebastians Mutter. „Wo sind wir denn hier? Im Kindergarten?“
Als die Erwachsenen wieder draußen waren, sagte Kyle: „Wir bleiben noch etwas länger. In Spanien sind momentan Ferien, deshalb bleiben wir erstmal in England.“
„Ach, ihr wohnt in Spanien?“, platzte es aus Yuki raus. „Ihr habt ja gar keinen Dialekt...“
„Ja, das liegt daran, dass wir noch gar nicht so lange dort wohnen. Wir können nicht mal richtig Spanisch.“, erklärte Kyle.
Clay konnte die Augen nicht von Sebastian abwenden. Immer wenn dieser es bemerkte errötete Clay und lächelte in sich rein, aber ohne weg zu sehen.
„Ich scheine ja tatsächlich ziemlich Mist gebaut zu haben...“, murmelte Sebastian. „Ich muss mich wohl noch ne ganze Zeit mit dir rum schlagen... also nenn mich Basti.“
„Alter, wie kann der dir den Kopf verdreht haben?!“, fragte Kyle, der es nicht gewohnt war, dass sein kleiner Bruder ihm vorgezogen wurde. Zur Antwort blickte Clay trotzig in die andere Richtung.
Das tat Clay generell immer, wenn ihn etwas nervte, weshalb ihn sein Vater „Zimtzicke“ getauft hatte. Aber bevor er die Schule gewechselt hatte, war er nicht so gewesen. Er hatte sich damals auch noch nie mit seinem Vater gestritten. Neuerdings gehörte das ganz regulär zum Alltag dazu und sie hatten sich schon daran gewöhnt.
„Ich hasse diese Stimmung! Lasst uns doch... irgendwo in gehen.“, schlug Jacky vor.
Nachdem sie den Eltern gesagt hatten, dass sie ins Internet-Café gingen, liefen sie eigentlich recht Ziellos durch die Straßen Londons. Es brachte Kyle und Sebastian zur Weißglut, dass Yuki, Jacky und Clay ständig an sämtlichen Musikläden der Stadt stehen blieben. Kyle wiederum klebte an den Schaufenstern mehrerer Kunstgeschäfte.
„Was suchst du denn?“, fragte Yuki, nach ungefähr dem vierten Fenster.
„Diese Stifte, die man verwischen kann.“, antwortete Kyle, als hätte er auf diese Frage gewartet.
„Du meinst Pastellkreide.“, schloss Yuki. „Was willst du denn machen?“
„Einfach mal versuchen, etwas damit zu malen.“
Yuki verdrehte die Augen. Das Selbe tat seine Mom auch immer, wenn sie die Formulierungen des Gesprächspartners störten.
„Du kannst ja mal zu mir kommen. Ich kann dir zeigen, damit richtig zu arbeiten.“ Yuki betonte das Wort ziemlich extrem. Er lehnte die freche Art des Verbesserns ab, die seine Mutter gebrauchte und tat es unauffälliger, jedoch bemerkbar.
„Malen klingt so nach Fingerfarben.“ , flüsterte er Clay wenig später zu. Clay konnte darüber nicht gerade lachen, da er selbst so oft verbessert wurde, dass es schon nervte. Angefangen mit wirklich primitiven Fehlern wie „Der ganz dicke, graue Buntstift.“, was so viel bedeuten sollte, wie „Der 6B Bleistift“ bis hin zu etwas wie „Die richtig schwarze Tinte, die du immer mit den schönen Federn aufs Blatt schmierst.“, was man mit „Die Tusche“ übersetzten konnte.
Die Gruppe lies sich in einer Pizzeria an einem Ecktisch nieder. Jacky und Kyle an der rechten Seite, Sebastian und Clay an der Linken und Yuki in der Mitte.
„Ich will auf jeden Fall ne klassische Pizza!“,bemerkte Jacky und Lehnte sich, die Hände in den Hosentaschen vergraben, zurück.
„Mir ist das egal.“, murmelte Yuki phlegmatisch und fummelte an einem Pappuntersetzer herum. Sowas konnte man bei ihm öfter sehen. Nach mehreren Stunden der Glückseligkeit folgten ein Paar Minuten der Gleichgültigkeit.
Clay fühlte sich durch Sebastians so nahe Anwesenheit ziemlich unbehaglich, konnte aber nicht mehr machen, als es zu ertragen,da Jacky mit Kyle in ein Gespräch vertieft war und Yuki noch auf dem ist-mir-egal-Trip war.
Sebastian schnappte sich die Karte. Nach wenigen Augenblicken sagte er: „Ich will eine Pizza Speziale.“ und wollte die Karte an Clay weiterreichen, doch der war so damit beschäftigt, dass sein Mittelfinger zu seinem Ringfinger hin geneigt war, dass er es gar nicht bemerkte.
„Da hab ich dir die Stimmung heute schon ziemlich versaut, nicht?“, fragte Sebastian und legte Clay die linke Hand auf die Schulter. Clay fuhr herum. Einen ziemlich schüchternen Gesichtsausdruck aufgesetzt und die Wangen leicht gerötet.
„N-nein, es... es geht schon.“, stotterte er.
Sebastian lächelte sanft. „Es tut mir trotzdem Leid.“
Von nun an verging kein Tag, an dem Clay nicht mit Sebastian telefonierte.
„Wer ist eigentlich dieser Basti- Du produzierst hier Millionen teure Telefonrechnungen!“, bemerkte Zig eines Tages, nachdem Clay aufgelegt hatte.
„Ach, niemand.“, antwortete Clay, aber nicht ohne leicht zu erröten.
„Sag schon!“, drängelte Zig. „Ich sehe doch, dass mit dir etwas nicht stimmt.“
„Mir geht’s gut, also reg dich ab!“, wehrte Clay ab.
„Das glaube ich dir schon, aber... du sprichst an manchen stellen leiser, wirst richtig dick verlegen... was ist los? Biste verknallt oder was?“
Clay errötete noch mehr, fauchte aber: „Was geht dich das an?!“ Und verschwand in dem Zimmer, das er sich mit Zig teilte.
Es war Pink gestrichen und die Jungs hatten sich darauf geeinigt, dass Zig die Linke, Clay die rechte Seite mit Postern bekleben durfte. Das hieß: Links war alles Mit Fotos von Yuki und riesigen Drucks von Linkinpark zugeklebt und rechts befanden sich ein paar Fotos von ehemaligen Klassenkameraden Clays und ein ziemlich großes Poster, das Yukis Mutter von der Band gezeichnet hatte. Natürlich im Mangastil.
Clay lies sich aufs Bett sinken, die linke Hand auf dem Herz, das unaufhörlich klopfte. Er war völlig verwirrt.
„Ich muss es ihm sagen...“, flüsterte Clay. „Sonst komme ich noch um... diese widerlichen Gefühle müssen raus...“
Er lies sein Handy aufschnappen und wählte Jackys Nummer, zögerte jedoch die Verbindung her zu stellen. Er klappte sein Handy wieder zu, nur um es wenig später noch einmal mit dem Anrufen zu probieren. Nach ca. dem siebten Versuch rief er tatsächlich an.
„Was kann ich für dich tun, dude?“, fragte Jacky, der Clays Nummer gespeichert hatte und daher wusste, dass dieser angerufen hatte.
„Kann ich... bitte zu dir kommen? Dauert auch nicht lange...“
Jacky klang plötzlich ziemlich überrascht. „Was is los, Dicker? Du klingst so ernst... Außerdem sind meine Cousins am packen. Ich kann gerade gar nicht..“
Clay stockte der Atem. „Sie packen?!“, rief er.
„Ja, sie fliegen heute Abend.“ Jacky sagte das zwar beiläufig, wusste aber, dass das bei Clay einen halben Herzinfarkt auslöste. Im Hintergrund erschallte eine Stimme. „Sie fahren jetzt zum Flughafen. Wenn du dich beeilt, erwischst du sie noch.“, erklärte Jacky.
Ohne sich zu verabschieden knallte Clay sein Handy zu und schmiss es auf das Bett. Sebastian hatte ihm wohl Nichts gesagt, damit er nicht traurig würde, aber auf diese Art und Weise fühlte Clay sich verletzt. Er rannte die Treppe hinunter, ins Wohnzimmer und auf seinen Vater zu, der gerade mit Zeitung lesen beschäftigt war.
„Fahr mich zum Flughafen!“, rief er.
„Wieso denn das jetzt? Und was soll dieser Ton?“, fragte Melvin Crimson empört.
„Ich... Dann gehe ich eben selbst!“, rief Clay mit Tränen in den Augen und ehe sich Melvin versah, war er auch schon zur Tür raus und rannte durch den Spätsommerregen.
Er musste zu Yuki. Er war sicher zu hause und sein Chauffeur kannte sicherlich den Weg zum Flughafen. Aber Yuki wohnte am anderen Ende des Stadtteils und Clay wusste nicht, wie er es rechtzeitig schaffen sollte. Er rannte durch die Straßen und hörte sich mit der Zeit immer mehr Keuchen, ignorierte aber das Seitenstechen, wie auch seine Erschöpfung. Nach einer gespürten halben Ewigkeit, in der er keinen Gedanken an etwas anderes als an den Weg und an Sebastian verloren hatte, stand er vor Yukis Haus. Es brannte kein Licht. Da fiel Clay etwas ein. Hatte Yuki nicht etwas davon gesagt, dass er Training hatte oder so ähnlich?
Clay war einem Nervenzusammenbruch nah. Yuki war seine einzige Hoffnung gewesen, da er auch seine Probleme verstand.
„Konnichiwaaaaaaa!“, rief eine Stimme hinter Clay. Ein hellblaues Auto fuhr um die Ecke, und aus dem Fenster des Fahrers wunk ihm eine Hand entgegen.
Jules Pattermont war aus Tokio zurück gekommen und nach einigen Pressekonferenzen in ihrem Atelier wollte sie nach hause. Sie fuhr halb in die Einfahrt und besah sich Clay.
„Was ist denn mit dir los, Shota-chan?“, fragte sie. Clay war vollkommen aufgelöst. Tränen liefen ihm die Wangen hinunter und er keuchte immer noch vor Erschöpfung und dem Schmerz des Seitenstechens.
„Flughafen.“, murmelte er. „Ich... muss... zum... Flughafen... „
Ohne weiter zu fragen schnappte Jules sich Clays Handgelenk und schleifte ihn in ihr Auto.
„Was soll das werden?!“, fragte Clay, immer noch atemlos.
„Ich denke, du willst zum Flughafen?“, fragte Jules, stieg ebenfalls ins Auto und drehte den Schlüssel im Zündschloss um. Das Auto startete und sie legte den Rückwärtsgang ein. „Ich würde auch mal sagen, du willst so früh wie möglich ankommen. Schnalle dich deshalb mal an, damit wir höchstens wegen zu hoher Geschwindigkeit nen Strafzettel bekommen.“
Clay tat wie ihm geheißen und blickte danach an den Sitz vor ihm. In den Netz daran befanden sich einige Manga. Aber keine normalen- Es waren hauptsächlich Boys Love Manga. Es war nur ein Splatter (hohles Gemetzel) dabei, der aber noch am neuesten aussah. Clay schnappte sich aus Nervosität einen der Comix und blätterte ihn durch. Dieses Exemplar trug den Namen „Junjo Egoist“ und es war einer der späteren Bände. Die Szenen darin bestanden hauptsächlich aus bescheuertem „Lovey-dovey“, aber genau das brauchte Clay jetzt. Er brauchte einfach etwas, an dem er sich festhalten konnte.
„Wir sind gleich da!“, rief Jules, als sich das Auto dem Flughafen näherte. Es waren nur noch ein paar Meter...
Sie fuhr vor den Eingang und Clay stieg so hastig aus, dass er fast aus dem Auto fiel. Er rannte die Stufen zur Kundeninformation hoch und schoss an den nächstbesten Schalter.
„Wann startet der nächste Flug nach Spanien?!“, schrie er die arme Flughafenbeamte an. Diese lies vor Schreck das Telefon fallen.
„Spanien? Was? Wohin in Spanien?“, fragte sie verängstigt und griff nach dem Pfefferspray, das sie immer in der Tasche ihrer Uniform mit sich rum trug.
„Keine Ahnung...“, wimmerte Clay. Das hatte ihm Sebastian nie gesagt.
Clay brach vor dem Schalter zusammen und vergrub das Gesicht in den Händen. Er war so weit gekommen. Und nun stand er in einer Sackgasse. Nein, noch viel schlimmer: Er kniete in der Kundeninformation des Londoner Flughafens, das Gesicht in den Händen vergraben und vor sich die total überforderte Flughafenbeamte, die wohl jeden Moment den Flugwachdienst rufen würde. Das war krank. Er dachte noch einmal scharf nach und dann fiel ihm etwas ein: Sebastian hatte mal was von wegen Norden erzählt.
„Norden Spaniens!“, rief er und blickte bettelnd auf. „Bitte- das ist wichtig!“
Ein Mann im Raum blickte auf den Monitor der Beamten und rief Clay zu: „Gate 4! Viel Glück, bei was auch immer!“
Clay überkam urplötzlich ein Hochgefühl, wie er es noch nie verspürt hatte. „Danke Sir!“, schrie er dem Mann zu, währendem er wieder zur Tür raus rannte. Er schoss in Richtung der Start- und Landebahnen und wollte gerade über die Absperrungen springen, da kamen ihm die Flugwachleute entgegen.
„Ey, du kannscht hier net eenfach rin komme!“, pöbelte ihn einer der Männer mit einem widerlichen Dialekt an.
„Das ist ein Notfall!“, schrie ihn Clay hysterisch an.
„Du kommscht jez ma mit! Du kannscht disch uns net wiedersetze!“ Der andere hatte den selben Dialekt.
Clay rannte los, immer an der Absperrung entlang und war glücklich, als an einer Stelle ein riesiger Laster den Wachleuten den Weg versperrte. Dann sprang er über das Gatter, das den Bereich der Zivilisten von dem Bereich der Flughafenbeamten abtrennte und schoss geradewegs auf ein Gate zu, auf dem ein recht kleines Flugzeug mit einer Treppe daran stand. Er dachte sich: Ja, gleich habe ich es geschafft... tatsächlich...
Denn er konnte sogar schon Sebastian und Kyle erkennen. Ihre Mutter sah er nicht, aber die wollte er auch nicht sehen. Als er gerade Sebastians Namen rufen wollte, wurde er von hinten gepackt und festgehalten. Er strampelte mit den Beinen in der Luft herum, aber das half alles nichts.
„Junge, deine Ausdauer ist echt bemerkenswert. Aber hier ist Schluss. Du kommst jetzt mit.“ Es war ein echter Hüne von Mann.
„Hey, Luca, lass den runter, das ist mein neuer Praktikant. Ich habe ihm gesagt, er soll so schnell er kann 3 Runden um den Flugplatz laufen- das verbessert seine Kondition.“ Es war ein Mann aus einem Herangefahrenen Auto gestiegen, den Clay sehr wohl kannte. Er wahr auch ein Hüne und sein Sohn kam ganz nach ihm: Jefrays Dad.
„Also lass ihn laufen, sonst geb ich dir nachher kein Bier aus!“ Und sofort lies der Hüne Clay los und dieser rannte, ohne jedes weitere Wort auf das kleine Flugzeug zu. Jetzt schrie er und lies seine ganzen gesammelten Emotionen dabei raus: „SEBASTIAN!“ Alle auf der Treppe drehten sich herum. Clay rannte weiter, immer auf den Flieger zu, Tränen in den Augen.
„DU VERDAMMTES ARSCHLOCH!“, schrie er, immer näher kommend, bis er nur noch wenige Meter von der Treppe entfernt war. Dann nahm er seinen ganzen Mut zusammen, kombinierte diesen mit seiner Angst, seiner Wut und dem ganzen unbeschreiblichen Rest und steckte alles in diesen einen Satz:
„ICH LIEBE DICH!!!!“
Clay war puterrot, sein Herz klopfte ihm bis zum Hals und er hatte nicht mal die Kraft ein weiteres Wort zu sagen, aber all das war ihm so egal... er hatte es geschafft. Er hatte mit dieser Aktion nicht nur seinem Geliebten die magischen 3 Worte gesagt, sondern auch noch bewiesen, dass sie wahr wahren.
Sebastian war errötet. Seine Mutter schob ihn zwar ziemlich unsanft die Treppe des Flugzeuges hoch, doch er ignorierte sie und sprang schließlich über das Treppengeländer. Er lief auf den total aufgelösten Clay zu und schloss ihn in die Arme. Clay atmete tief ein und Schluchzte ziemlich heftig. Dann lies Sebastian Clay los und ging einen Schritt zurück, bevor er dem ihm verfallenen auf den Mund küsste. Clay küsste zurück und die Beiden drehten sich im Kreis.
„Ich... werde versuchen mich deiner an zu nehmen...“, sagte Sebastian, leicht errötet, nachdem der Kuss vorbei war.
„Du gehst auch nicht mehr?“, fragte Clay und legte Sebastian die Arme um den Hals.
„Nein.“, antwortete dieser und legte im Gegenzug seinem Freund die Arme um die Taille.
Am Ausgang zum Flugplatz:
„Und jetzt soll der bei uns wohnen, oder was?“
Melvin hatte es nicht übers Herz gebracht, seinen Sohn alleine zum Flugplatz gehen zu lassen und hatte sich eigentlich gedacht, er würde mit dem Bus oder ähnlichem Fahren, bemerkte aber schnell, dass dieser kein Geld bei sich getragen hatte.
„Diese kleine, verknallte Zimtzicke...“
Tag der Veröffentlichung: 04.07.2010
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