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Scheiße. 7:00 Uhr. Meine Faust knallte auf den Wecker. "Halt die Fresse!", schrie ich. Ich stand auf und rannte ins Bad. Noch eine drei viertel Stunde bis ich bei der Schule sein musste und ich musste noch fertig packen. Au!! Als ich gerade das Licht anmachen wollte knallte ich mit meinem Kopf gegen den Schrank. Ich rieb mir die Stirn und tastete nach dem Schalter.Ich drückte ihn, die Lampe flackerte kurz auf und es war wieder dunkel. Genervt söhnte ich auf. Verdammte Scheiße!! Im Dunkeln suchte ich meine Zahnbürste, meinen Rasierer und Duschegel. Ich schmiss das alles und einen großen Stapel Klamotten in die erst beste Tasche, die ich fand. Als ich mich anzog, merkte ich, dass ich keine Unterwäsche eingepackt hatte. Der Haken: Ich hatte nur noch eine gewaschene Boxer. Noch, während ich sie anzog, rannte ich die Treppe runter. Ich schaute in die Wäschekammer. Meine Rettung. Dort hingen meine Boxer fein säuberlich auf der Wäscheleine. Ich griff nach der Ersten... und bemerkte, dass sie nass war. War ja klar. Aber egal, die konnten bei der Fahrt trocknen. "Ab in die Tüte mit euch!", murmelte ich, rannte wieder hoch und stopfte sie in die Tasche zu den restlichen Sachen. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir 7:15 Uhr. Da mein Magen knurrte beschloss ich noch schnell was zu essen. Ich schnappte mir die Taschen und rannte zum zweiten Mal nach unten. Die Tasche schmiss ich in die Ecke, riss die Tür zur Küche auf und holte Löffel und Schüssel aus den Küchenschränken. Schnell schüttete ich die Schüssel voll Cornflakes und sah in den Kühlschrank. Verdammt, wo war die Milch? Dann halt Cornflakes mit Wasser. Schmeckte wiederlich. Angewiedert schüttete ich alles in den Abguss. Stadtdessen nahm ich mir einen Apfel und Schokoriegel. Das musste als Frühstück reichen. Zum Proviant für die Fahrt schnappte ich mir ein trockenes Brötchen und einen ganzen Käse da ich keine Zeit zum schmieren hatte und krallte mir im vorbei gehen noch die letzte Cola-Dose die wir hatten. Noch ne Packung Kekse und fertig. Mittlerweile war es 7:30 Uhr. Ich würde mindestens 25 Minuten bis zur Schule brauchen. Das heißt ich ich würde zu spät kommen, meine Lehrerin würde mich nboch mehr hassen als sowieso schon. Vorrausgesetzt sie warteten überhaupt auf mich. Gehetzt sprintete ich in de Flur, zog mir eine Jacke über und warf die Tasche über die Schulter. Dann biss ich in den Apfel und rannte zum Fahharrad. Wo war mein Schloss?? Ach as war mir jetzt auch egal. Ich schmiss die Tasche in den Korb und raste los. Aber ich kmnicht weit. Nach einem Lauten knall flog ich, so elegant wie man nur von einem Fahrrad fliegen konnte auf die Fresse. "Scheiße" schrie ich und schmiss mein fahrrad in die Ecke. Wieso musst so etwas immer ausgerechnet mir passieren? Schnell rannte ich los. Wenn ich Glück hatte würde ich den Bus noch bekommen... Ich rannte so schnell wie ich konnte auf die Haltestelle zu. Von weitem sah ich noch die Rücklichter von dem Bus blinken. Ich rannte trotzdem weiter und begann im Rennen wie wild an die Scheiben vom Bus zu klopfen. Kurz daruaf hielt der Busfahrer an und öffnete genervt dir Türen. "Was soll das?!" Schrie er mich an. Ich fing an zu stottern und erklärte das ich unbedingt zur schule musste, weil meine Klasse auf Klassenfahrt fahren würde. Er beruhigte sich wieder und lies mich einsteigen. Ich lies mich auf die Rückbank fallen und stellte mit entsetzen fest das ich Ausversehen die hellrosane Tasche von meiner kleinen Schwester genommen hatte. Und das war noch nicht alles...Die Tasche hatte ein riesiges Loch. Die Hälfte von meinen Klamotten waren auf dem Weg von meinem Haus bis zu der Bushaltestelle verteilt. Erschöpft lies ich mich zurücksinken. "Bald bin ich da." dachte ich mir.Als der Bus endlich hielt rannte ich schließlich los und kam zehn Minuten zu spät bei meiner Klasse an.


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Montag 8:00



Nachdem ich mir die endlose Strafpredigt meiner Lehrerin angört habe, die vollkommen überflüssig war da der Bus noch kein bisschen Abfahrtbereit war und die Klasse übrigens auch nicht, begrüßte mich meine bester Kumpel Justin mit Handschlag.
"Jo, mann schicke Tasche.",sagte er mit breitem Grinsen.
"Ja, alta. Neuer Stile, was dagegen?".
"Nope, kein bisschen. Hat nen bisschen was von deiner kleinen Schwester".
"Halt die Fresse.", ich boxte ihm spielerisch gegen die Schulter und zwinkerte Chantalle und Jaqueline, zwei blonden chicks aus meiner Klasse zu, die daraufhin anfingen zu kichern.
"10. Eindeutig!", sagte ich, wieder an Justin gewannt. Chantalle stand auf und ging an uns vorbei. Nicht ohne heftig mit dem Arsch zu wackeln. Ich pfiff ihr hinter her und Justin kommentierte: "Nen sexy Arsch hat sie auf alle Fälle.".
Mrs. Jones, die Klassenlehrerin, rief alle restlichen die sich noch draußen unterhielten nach drinnen. Nach und nach füllte sich also der Bus. Als letztes stiegen Ruby und Bella ein und setzen sich neben uns auf die andere Seite des Ganges.
"Oh je. Bella bekommt von mir heute aber auch nur knapp ne drei. Ich meine allzu gutes is man von ihr ja sowieso nicht gewohnt aber diese

Hose...", er steckte sich demonstratiev den Finger in den Hals.
"Komm schon, mann. Is doch nur ne Busfahrt. Du hast doch auch ne Jogginghose an".
"Ouuuuuuuh. Der Herr verteidigst Bella-Pickel. Kündigt sich da etwa eine neue Liebesromanze an?", spottete er.
"Nein Mann, spinnst du? Ich sag nur die Wahrheit. Und wie kommt ihr eigentlich auf diesen beschissenen Namen? Sie hat nicht mal Pickel".
"Naja aber sie ist ja schon son bisschen wie nen Pickel. Keiner ill sie haben", er lachte und schlug sich auf den Oberschenkel "Außer Ruby das Emo".
"Es heißt der Emo. Und jetzt halt die Klappe ich will Musik hören", ich fischte meine Beats

aus dem Rucksack den ich schon am Abend zuvor gepackt hatte (Zum Glück) und lehnte mich mit geschlossenen Augen zurück. Ich hörte Justin noch schreien: "Auf ans Meer. Bella Italia, wir kommen!", und der Bus setzte sich in Bewegung.


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Montag, 10:30



Jemand rüttelte unsanft an meiner Schulter.
„Boahh Nick, du Penner. Wach endlich auf. Pause.“
Ich öffnete meine Augen und streckte mich.
„Nick Darrel, würden sie bitte aussteigen. Ich denke sie könnten auch ein wenig frische Luft gebrauchen, bevor wie weiter fahren.“
„Ja schon gut“, ich stand auf und ging nach draußen. Dort sah ich Bella und konnte nicht umhin sie einige Momente anzustarren. Ihre braunen, langen Haare, fielen ihr wie immer in seidigen Wellen über die Schultern. Plötzlich sah sie mich an und ich blickte ihr für eine Zehntelsekunde in die strahlend blauen Augen. Hastig wandte ich mich ab und lief mit zügigen Schritten Justin und den anderen hinter her. Keine Ahnung weshalb ich so verlegen war. Bei jedem anderen Mädchen hätte ich vermutlich gleich ein Date klar gemacht. Aber bei Bella… sie verwirrte mich.
„Hey Nick“, rief Benjamin. „Kannste mir mal ‘nen Gefallen tun?“.
„Kommt drauf an, was willste?“.
„Jo. Chantalle is ja schon ne ganze Süße, wa? Machst mir doch sicher die Nummer für sie klar, oder?“.
„Hahaha, Digga. Du denkst doch nicht ernsthaft, dass Chantalle, noch einen wie dich will, wenn Nick sie nach ihrer Nummer fragt, er schnappt sich doch immer die Neuzugänge“, meinte Rob.
„Und jede andere auch“, kam es von weiter hinten, da ich die Stimme aber nicht identifizieren konnte, konnte ich auch keinem eins übern Schädel ziehen.
„Klar, kein Problem“, sagte ich deshalb nur und schlug Ben im vorbei gehen leicht auf die Schulter. Der grinste. Wenn der wüsste, dachte ich. Die Nummer konnte er haben, aber Chantalle… Ich meine, sie war neu und ein echter Hamma.
„Hey Chantalle. Schätzchen haste mal ne Minute für mich?“
„Klar“, sagte sie Augenaufschlagend „für dich immer doch.“
Sie kam auf mich zu.
„Hast du ne Ahnung wer Benjamin ist?“, begann ich.
„Der kleine, süße mit den grünen Augen?“, sie sah zu ihm rüber und er grinste sie ziemlich dämlich an. Ich konnte darüber nur den Kopf schütteln. Wenn er sich weiterhin so dämlich anstellen würde, würde er nie ne richtige abbekommen.
„Nicht, so mein Typ ehrlich gesagt“, sagte sie und zuckte die Schultern „Wieso?“
„Naja er findet dich echt süß und hätte gern deine Nummer.“
„Und ich hätte gerne deine Nummer“, sagte sie und kam ein wenig näher, sodass und nur noch wenige Zentimeter trennten.
„Wie du vermutlich schon mitbekommen hast, steh ich nicht so auf dieses Pärchen-getue… aber wenn du Lust hast auf der Klassenfahrt?!“, ich lächelte sie an und ging zu den anderen zurück.
„Sorry Ben. Da kann man nichts machen, würde ich sagen.“
„Also wenn du mich fragst die Kleine ist echt scharf auf dich, Nick“, kam es von Jason.
Das war zu viel für Ben. Bumm, landete die erste Faust in Jasons Gesicht. Die Nase begann zu bluten, woraufhin Jason zurückschlug. Justin versuchte die beiden auseinander zu bringen. Der Versuch endete mit einer Faust am Kinn. Woraufhin er sich erst wieder beruhigte als die beiden stöhnend, unter ihm am Boden lagen.
„Kommt mal runter, ihr kleinen Kinder, ey!“, sagte er und stapfte in Richtung Bus davon.
„Hey warte“, schrie ich und rannte hinter her „geile Aktion. Denen hast du es gezeigt“.
Mrs. Johnson die zum Glück von alldem nichts mitbekommen hatte rief uns zurück zum Bus. Wir stiegen alle wieder ein und die Fahrt ging weiter.


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Die nächsten 2 Stunden verbrachten wir im Großen und Ganzen damit, uns die Zeitungen der Mädchen durchzulesen, Musik zu hören, im Bus zu tanzen und schließlich unsere Hot or Not Liste weiter auszufeilen. „Was meine sie Mr. Darrel?, fragte Justin. „Hat Em es verdient diese Woche auf Platz eins zu landen?“ Er sagte das mit dieser Reporter Stimme, die mich immer wieder zum Schmunzeln brachte. „Geben sie nun ihren Tipp ab Mr. Darrel!“, er hielt mir eine Bürste, wahrscheinlich von einem der Mädchen, vor den Mund, als wäre sie ein Mikrofon. Ich überlegte. Emma, die alle nur Em nannten, war schon sehr hübsch. Ich hatte mich auch schon ein Paar mal mit ihr getroffen. Sie war süß keine Frage, aber nicht so süß wie… Bella. „Ja! Ja, das hat sie Mr. Davis!“ Neben mir fiel etwas zu Boden. Ich blickte nach Links. Bella bückte sich und streckte ihren Arm nach dem heruntergefallenen Buch. Ihre Fingerspitzen berührten den Buchrücken sie kam aber nicht weit genug ran, um es aufzuheben. Mir fiel auf, dass ihre Fingernägel fein säuberlich lackiert waren. Jeden Finger schmückte ein kleiner schwarzer Schnurrbart. Ich bewunderte diese Kunst auf einer so kleinen Fläche so ordentlich zu malen. Ich konnte selbst auf einem A4 Blatt keine ordentliche Zeichnung zu Stande bringen. Ich griff nach dem Buch, Thriller alle Achtung, und gab es ihr. „Danke.“, sagte Bella und lächelte scheu. Ich lächelte zurück. Sie wandte sich ab. Ich war ein wenig enttäuscht, gerne hätte ich mich mit ihr unterhalten. Vielleicht ein anderes Mal.
Als wir um 16 Uhr auf einem kleinen Zeltplatz in Bayern ankamen, stiegen alle erschöpft aus dem Bus. Keiner hätte auch nur noch eine weitere Minute in diesem Stickigen Käfig ausgehalten. Einige Jungs joggten umher und kickten sich einen zerfledderten Fußball zu. Die Mädchen nahmen ihre Koffer am Gepäckfach entgegen. Chantalle streckte sich, wobei ihr viel zu kurzes Top bis über den Bauch hochrutschte. Ein kleiner glitzernder Stein zierte ihren Bauchnabel. Nicht schlecht dachte ich und nahm meine pinke Tasche entgegen. Ich wollte gerade zu Justin gehen, als mich jemand von hinten antippte. Bella. „Du hast da was verloren.“, sagte sie und hielt mir eine Socke hin. „Danke.“, lachte ich. „Ich hatte ganz vergessen, dass die Tasche ein Loch hat.“ Bella lachte, und ihre strahlend weißen Zähne blitzten auf. „Wenn du willst kann ich dir das Loch zunähen.“, sagte sie. „Ja sehr gerne! Ich…“, ich wurde von Mrs. Johnson unterbrochen, die mit ihrer schrillen Stimme alle dazu aufforderte, sich um sie herum zu versammeln. Bella setzte sich in Bewegung und ich folgte ihr zu den anderen.
„Meine Damen und Herren.“, Mrs Johnson hatte sich auf einem Stein, gut sichtbar für alle, positioniert und zeigte auf einen jungen Mann. „Ich möchte euch Mr. Simmons vorstellen.“, fuhr sie fort. Der Mann winkte kurz allen zu. „Mr. Simmons wird uns auf unserer Klassenfahrt nach Italien ab jetzt begleiten. Er hat ein kulturelles und aktives Programm für euch zusammengestellt, welches euch sicher allen gefallen wird. Wir werden heute Nacht auf diesem Campingplatz übernachten und morgen um Punkt 8.00 Uhr“, sie warf mir einen scharfen Blick zu, “weiterfahren. Mr. Simmons wird sich jetzt selber noch ein wenig vorstellen, und euch dann zu euren Schlafplätzen begleiten. Ich sehe sie alle morgen in neuer Frische.“, damit war ihr Auftritt beendet. Sie stieg von dem Stein und ging zurück zum Bus. Mr. Simmons ergriff das Wort: “Wie ihr schon erfahren habt heiße ich Simmons, Bob Simmons. Ich bin 26 Jahre alt und werde euch für die nächsten 2 Wochen begleiten. Also wenn ihr Probleme oder Fragen habt, meine Tür steht jedem von euch offen. Da ich mit eurer Altersgruppe so meine Erfahrungen gemacht habe…“, er grinste „weiß ich, dass ihr keine Besondere Lust auf staubige Museen und Stadtführungen habt, deswegen habe ich mir ein besonderes Aktiv-Spaß-Programm überlegt. Morgen werdet ihr eine Liste von mir bekommen, auf der alle Einzelheiten stehen. Zum heutigen Abend.“, Er holte eine kleine Tafel aus seinem Wagen, den er direkt neben dem Bus geparkt hatte und stellte sie vor uns auf. Er blätterte um und las vor:“ 16:30 uhr bis 18:00 Beziehen der Bungalows und Betten beziehen. Uns stehen für heute Nacht fünf Achtbettbungalows zur Verfügung. Wer mit wem in einem Haus schläft überlasse ich euch. Aber… Jungen und Mädchen schlafen getrennt!“, ein stöhnen ging durch die Klasse „Muss das sein?“, kam es von rechts. Ich glaube es war Ben. „Ja das muss sein.“, Sagte Mr. Simmons. „Um 18 Uhr werdet ihr dem in dem Kleinen Haus rechts von euch euer Abendbrot bekommen. Dann von 19:00 Uhr bis 22:00 Uhr werden wir ein Lagerfeuer machen, Der Lagerfeuerplatz befindet sich direkt vor euren Hütten. Danach ist Bettruhe und morgen um 7:00 Uhr gibt es dann Frühstück. Dann habt ihr noch eine Stunde um die Betten abzuziehen und Reiseproviant im Shop zu kaufen. Und dann geht es auch schon Los in Richtung Italien. Alles klar soweit?“, Fragend blickte er in die Runde. Kein Ton. „Okay. Dann folgt mir jetzt zu euren Hütten. “ 28 Schüler trotteten Mr. Simmons Hinterher, bis wir schließlich an einem kreisrunden Platz, mit fünf Bungalows und einer Feuerstelle in der Mitte ankamen. Danach begann das Chaos. Mädchen schrien im Kampf um die Zimmeraufteilung. Bei den Jungs sah es nicht besser aus. Claas, ein großer, dünner, hatte ziemlich was abbekommen und auch 3 weitere Jungen hielten sich Bauch und Nasen. Ich jedenfalls war froh, als ich endlich in meinem bezogenen Bett lag. Jetzt konnte mich auch Justins laute Musik nicht mehr aufregen. Ich nickte ein.

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Zum zweiten Mal an diesem Tag wurde ich von Justins Stimme geweckt. Aber diesmal nicht, weil er es wollte , sondern weil er in den Hörer seines Handys schrie. „Kapier es doch endlich! Ich will nichts mehr von dir. Lass mich endlich in Ruhe!“ Sagte er und legte auf. „Samantha?“, fragte ich. „Ja“, Sagte er und schmiss sich auf sein Bett. „Wo sind die anderen?“, fragte ich in die Stille. „“Spielen draußen Fußball.“ Justin stand auf. „Ich glaube ich geh auch mal mit raus. Gibt ja auch bald essen.“ Als er das Zimmer verlassen hatte, beschloss ich, zu Bella zu gehen. Ich nahm meine Tasche und machte mich auf den weg. Vorhin hatte ich bemerkt, dass Bella in Bungalow 4 Gelandet war. Gegenüber von unserem. Ich klopfte. Ruby öffnete die Tür und starrte mich aus ihren schwarz geschminkten Augen an. „Was willst du?“ Ich sagte: “Ich bin hier weil Bella meine Tasche nähen wollte.“ „Deine Tasche nähen. Soso. “, Ruby lächelte. „Ich verstehe schon. Wollte sowieso gerade gehen.“ Sie drückte sich an mir vorbei. Ich ging rein und schloss die Tür. Bella kann aus dem Bad. Sie hatte ihre ausgebeulte Jeans gegen Hotpants getauscht und ich merkt was sie für eine gute Figur hatte. „Hey.“, sagte ich. „Ach Ja deine Tasche.“, sie schlug sich gegen die Stirn. „Hatte ich ganz vergessen. Warte ich hol schnell mein Zeug.“ Sie verschwand im Bad und kehrte mit einer kleinen Tasche zurück. Daraus holte sie sich Nadel und Faden und begann zu nähen. Ich beobachtete ihre Finger, Ihr Gesicht, ihre Haare, alles an ihr. Sie biss sich auf die Lippe und ich überlegte wie es wäre sie zu küssen. „Fertig.“, sagte sie und grinste mich an. Ich nahm die Tasche entgegen und trat einen Schritt auf sie zu. „Danke.“, sagte ich und schaute ihr direkt in die Augen. Ich spürte ihren Atem auf meinem Gesicht wir kamen uns immer näher. Sie drehte sich um und verschwand wieder im Bad. „Ich find dich echt nett.“, Rief ich ihr hinterher. „Willst du mir vielleicht deine Nummer geben? Dann können wir uns auch so mal treffen.“ Sie kam zu mir, schaute mich an und sagte: “Nein, ich glaube das ist keine gute Idee. Ich glaube du gehst jetzt besser.“ „Okay.“, stotterte ich. „Wenn du meinst.“ Ich ging.
Ich war verwirrt. Jedes andere Mädchen riss sich um meine Nummer oder ein Treffen mit mir. Aber sie? Es schien sie förmlich kalt zu lassen. Es interessierte sie null. Nichts. Ich konnte es nicht glauben. Ich ging zu Justin und den anderen Jungs. Am Spielfeldrand saßen Jaqueline und Chantalle und unterhielten sich. Ich wollte mich zu ihnen setzte, doch da ertönte die Stimme von Mr. Simmons. „So meine Lieben. Es ist Zeit zu essen!“ Es entstand eine Massenbewegung und kurz danach fand ich mich im Speisesaal wieder. Bella würdigte mich keines Blickes. Schade. Es gab Pizza. Es war das Beste Herbergsessen was ich je bekommen hatte.
Nach dem Essen sammelte sich die Klasse nach und nach um das Lagerfeuer. Irgendein Mädchen hatte Marshmallows mitgebracht, worauf eine fröhliche und vor allem laute Suche nach Stöckern im Wald startete. Da ich satt war setzte ich mich neben Justin und schaute zu, wie ein paar unfähige versuchten das Feuer in den Gang zu bekommen. Ich konnte über ihre Methode nur den Kopf schütteln, war aber zu faul selbst etwas zu unternehmen. Nach einer gefühlten Stunde bemerkten sie, dass es nichts brachte und gaben auf. Es wurde langsam frisch und so ging ich in unseren Bungalow um mir eine Strickjacke zu holen. Als ich wieder kam brannte das Feuer. Ich musste lachen. Ich wusste selber nicht wieso, aber als ich daran dachte wie sie vorhin zweifelhaft versucht hatten so ein kleines Feuer anzubekommen musste ich einfach lachen. Ich lies mich neben Justin auf die Holzbank fallen. Aus dem Wald kamen nun auch die Stöckchen Sammler wieder. Unter ihnen war auch Chantalle. Sie kam au f uns zu und setzte sich neben mich. „Na? Du nimmst keinen Marshmallow?“, sie lachte. „Nein. Das ist nicht gut für seine Muskeln.“, meldete sich Justin zu Wort und bekam einen Lachflash. „Also wenn du mich fragst“, sagte Chantalle, „dann hat Nick genug Muskeln. Du solltest vielleicht noch an dir arbeiten.“ Er verstummte. Ich war erstaunt. Er hatte doch sonst so eine große Klappe, doch jetzt hatte es ihm fast die Sprache verschlagen. Als Chantalle aufstand um ihren Marshmallow zu rösten, beugte Justin sich zu mir. „Junge!“, sagte er. „Die fährt ja richtig auf dich ab!“ „ich weiß.“, antwortete ich und boxte ihm lachend in die Seite. „Mach sie dir klar man. Wer weiß wann du mal wieder die Chance dazu bekommst!“ Ich schaute ihn an. „Okay.“, sagte ich. Sie kam zurück. Ich sah zu, wie sie den Marshmallow in ihren Mund steckte. Ein klebriger Faden hing an ihrer Unterlippe und ich konnte nicht anders, als ihn wegzuwischen. Sie schaute mich an und es war wie ein stilles Einverständnis. Sie stand auf. Unauffällig folgte ich ihr.

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Chantalle schloss die Tür hinter mir und lächelte mich an. Ich lies mich auf das Sofa in der Ecke des Zimmers fallen. „Stört es dich, wenn ich mir kurz eine andere Hose anziehe?“, Sie wartete gar keine Antwort ab, sondern öffnete den Verschluss ihrer Hose und streifte sie von ihren Beinen. Dann öffnete sie ihren Koffer und nahm eine andere heraus. „Du bist wunderschön.“ Sagte ich. Chantalle schmiss ihre Hose zurück in den Koffer und kam auf mich zu. Sie beugte sie über mich. Unsere Lippen kamen sich immer näher. Ich spürte ihren Atem und dann ihre weichen, warmen Lippen auf meinen. Sie setzte sich auf mich und ich legte meine Arme um ihre Taille. Chantalle und fuhr mit ihren unter mein Shirt und schob es langsam nach oben. Es war das erste Kleidungsstück, welches über die Lehne hinter dem Sofa landete. Ich begann ihre Bluse aufzuknöpfen. Wenig später landete auch sie hinter dem Sofa. Ich betastete ihren Bauch und meine Finger blieben an dem kleinen Glitzerstein in ihrem Bauchnabel hängen. Ich berührte ihn und sie verzerrte stöhnend das Gesicht. „Alles in Ordnung?“, fragte ich sie. Sie lächelte: “ja, es ist tut nur noch ein bisschen weh. Hab es erst ein paar Tage.“ „Achso.“, Ich küsste sie. Ich küsste ihren Mund, ihren Hals, ihren Oberkörper. Sie öffnete den Knopf meiner Hose. „Hast du Kondome?“, fragte ich sie. „Ja kleinen Moment.“, sie verschwand im Bad. Ich stand auf und betrachtete mich im Spiegel über der Kommode. Ich stellte fest, dass ich gut aussah und zog meine Hose aus. Plötzlich musste ich an Bella denken. Irgendwie machte mir das ganze hier ein schlechtes Gewissen. Aber ich schob den Gedanken zur Seite. Sie wollte mich nicht. Ich sollte keine weitere Zeit an sie verschwenden. Das hier und jetzt war wichtiger. Ich legte mich zurück auf das Sofa. Chantalle kam zurück. In ihrer Hand glitzerte eine kleine viereckige Verpackung. Sie legte sie auf den Tisch und kam zu mir. Sie küsste meinen Bauch, meinen Hals und schließlich meinen Mund. Ich öffnete ihren BH. Ich berührte ihre Brust und knetete sie. Sie steckte ihre Hand in meine Boxer. Es fühlte sich wundervoll an. Ihre kleinen Hände berührten mich und es war wie ein Wunder. Ich zog an ihrem Slip. Und dann taten wir es. Auf einem Sofa. In einem Bungalow. Auf einem Zeltplatz. Mitten auf der Klassenfahrt.
Als ich einige Zeit später wieder zum Lagerfeuer ging, waren die Meisten Jungs schon gegangen. Die Mädchen hielten Tapfer durch. Bella auch. Sie sah mich an und irgendetwas in ihrem Blick sagte mir, dass sie es wusste. Es war ein enttäuschter, trauriger und zu gleich wissender Blick, der mir sagte, dass sie gesehen hatte wie ich mit Chantalle im Bungalow verschwunden war. Es war ein langer Blick und er versetzte mir einen Stich. Ich wandte mich ab und ging in unseren Bungalow. Kaum hatte ich die Tür geöffnet sprangen mir Justin, Tim und Leo an den Hals. Ben hielt sich zurück. „Los sag wie war es?“, fragte Justin. „Was?“, fragte ich. „Naja Chantalle und du… wir haben doch gesehen wie ihr im Bungalow verschwunden seid.“, lachte Leo. „Nichts. Was soll denn da gewesen sein?“, sagte ich schmunzelnd. „Ach komm Nick. Kein normaler Typ verschwindet mit sowas wie Chantalle in einem Bungalow ohne etwas zu tun.“, sagte Justin, wobei er das Chantalle besonders betonte. „Also los sag schon! Ist sie gut?“ „Haha. Ich schweige und genieße, aber ich sage euch eins. Sie ist der Hammer!“ „Aaaaaaah du hast es wirklich getan. Nick hat Chantalle geknallt.“, Justin freute sich wie ein kleines Kind und ich bemerkte dabei gar nicht wie Ben sich mir näherte. Mit einem Knall landete die erste Faust in meinem Gesicht. Die zweite traf mich in der Magen Gegend und ich fiel zu Boden. Ich sah noch wie Ben ausholte, doch dann wurde er von Kräftigen Händen gepackt und zurück gezogen. Mr. Simmons hielt Ben fest. Ich stand auf. „Was ist denn hier los?“, fragte Mr. Simmons. „Ihr benehmt euch ja wie Kleinkinder.“ „Ben kann es einfach nicht verkraften, dass Nick gerade mit seiner Flamme gepennt hat. Bei der er, mal so nebenbei, sowieso keine Chance hat. “, meldete sich Justin zu Wort. „Okay, Problem verstanden. Ich möchte mich da aber nicht einmischen. Ich denke ihr seid alt genug, um das alleine, und ohne Gewalt zu klären.“, Mr. Simmons entließ Ben aus seinem festen Griff und verließ den Raum. „Und Nick…“, sagte er zu mir gewandt. „Die Mädchen aus eurer Klasse haben die Klassenfahrt ohne ein Kind im Bauch begonnen, ich möchte dass das so bleibt.“, er zwinkerte mir zu und verließ den Bungalow. Wow, dachte ich mir. Coole Reaktion. Wenn Mrs. Johnson erfahren würde, dass Jemand auf der Klassenfahrt Sex hatte, würde das kein gutes Ende geben. Mr. Simmons wurde mir sympathisch. „Sry Ben!“, sagte ich. „Ich wollte dir nicht wehtun, aber sie will wirklich nichts von dir. Sie hat mir nur gesteckt, das Jaqueline auf der Suche nach einem Freund ist und dass sie auf Dunkelhaarige steht, das heißt du hast die besten Chancen.“ „Okay Bro.“, sagte Ben und klatschte mich ab. Ich wuschelte ihm durch seine schwarzen Haare und umarmte ihn freundschaftlich. Der restliche Abend wurde lustig. Nach ein paar Bier verriet ich, bei einer Runde Wahrheit Pflicht, alle Einzelheiten. Wir johlten und grölten uns durch die Nacht. Erst als wir gegen 4 in unsere Betten fielen schweiften meine Gedanken wieder zu Bella.

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Ein lautes Klopfen und das Geräusch eines Schlüssel der im Schloss herumgedreht wurde weckte mich. Kurz darauf ertönte eine laute Stimme: „Jungs, alle aufstehen! Wir haben noch eine weite Fahrt vor uns und wollen versuchen Morgen vormittags anzukommen.“
Mr. Simmons. Ich wälzte mich stöhnend auf die andere Seite und blinzelte. Helles Sonnenlicht drang durch die Ritzen des Vorhangs ins Zimmer herein. In den Betten um mich herum regten sich nach und nach die Anderen. Keiner stand jedoch auf. Unwillig vergrub ich mein Gesicht im Kopfkissen und hätte locker noch mal einpennen können. Den anderen ging es vermutlich nicht anders. Ich meine, wie früh war es? Sechs Uhr? Sieben? Garantiert nicht nach acht. Da war ich mir sicher. Und die se befickte Sonne musst im Sommer ja auch immer so früh aufgehen. Verdammt.
„Kann nicht, einer mal diese beschissenen Vorhänge weiter zu ziehen?“, grummelte ich in mein Kissen. Wie als Antwort darauf, riss jemand die Gardinen mit einem Ruck komplett auf.
„Wer zum Teufe...“, ich brach ab und konnte gerade noch das Kissen stoppen welches ich blindlings nach dem Idioten hatte werfen wollen, der das ganze Zimmer in grell weißes Licht tauchen ließ. Nur gut, dass ich gerade noch früh genug bemerkt hatte dass dieser “Idiot“ Mr. Simmons war, der offensichtlich nicht vor hatte unser Zimmer zu verlassen bevor wir nicht alle aufgestanden waren. Jetzt sah er mich nämlich mit hochgezogener Braue und verschränkten Armen abwarten an. Schnell ließ ich das Kopfkissen sinken und versuchte ihn schief anzugrinsen.
„’tschuldigung Mr. Simmons.“, nuschelte ich noch leicht verschlafen.
„Kein Problem. Solange du jetzt aufstehst und rechtzeitig am Frühstückstisch sitzt, ist alles in Ordnung“. Innerlich stöhnte ich ein zweites mal auf. Jedoch stieg ich schwerfällig unter der kuscheligen, waremn Bettdecke hervor und trottete ins Bad. Konnten wir nicht wenigstens noch ne halbe Stunde weiter schlafen? Oder ne Stunde? Ich schielte zu der Uhr da an der Wand hing. Zehn vor Sieben. Ich erinnerte mich daran wie Mr. Simmons uns Gestern bei unserer Ankunft erklärt hatte, dass es um Sieben Uhr Frühstück gab. Das heißt wir hatten noch zehn Minuten. Für uns Jungs kein Problem. Ich konnte nur für die Mädels hoffen, dass sie früher geweckt wurden. Ich meine, wer wollte schon mit lauter ungeschminkten, verpickelten, kleinäugigen weiblichen Wesen sein Frühstück genießen? Also ich jedenfalls definitiv nicht. Die sollten ruhig genug Zeit haben um sich hübsch zu machen. Obwohl bei Bella... Ich hatte nicht vorgehabt meine Gedanken schon wieder zu ihr wandern zu lassen, aber bevor ich kopfschüttelnd versuchte die aus meinem Gehirn zu verbannen überlegte ich noch, dass sie vermutlich sogar ungeschminkt gut aussehen würde...
Während Mr. Simmons die anderen aus ihren Betten scheuchte, griff ich mir meine Zahnbürste fing an zu putzen, zog meine Boxer aus und sprang noch schnell unter die Dusche. Ich seifte mich ein und entspannte mich für den Bruchteil einer Sekunde unter dem Strahl herrlich warmen Wassers. Im nächsten Moment wurde jedoch donnernd gegen die Badtür getreten.
„Nick beeil dich, mann. Du bist nicht der einzige der Anschiss bekommt wenn er zu spät beim Frühstück aufkreuzt.“, rief Justin ungeduldig.
Seufzend stellte ich das Wasser ab, trocknete mich ab und schlang mir ein Handtuch um die Hüften. Dann spülte ich die Zahnbürste aus, sammelte all meine Sachen die ich im Bad verstreut hatte ein und schloss auf. Justin haute mir von vorne gegen die Schulter.
„Morgen, Kumpel.“.
„Gut geschlafen?“ fragte ich, er nickte und verschwand im Bad. Der Rest von uns saß noch verschlafen auf den Betten. Mr. Simmons war bereits gegangen.
„Na los. Beeilt euch. Hab keinen Bock wegen euch Anschiss zu bekommen“. Bei der Johnson wusste man nie. Selbst wenn ich als einziger aus unserem Zimmer rechtzeitig kommen würde, würde sie mir vermutlich die Schuld dafür geben, dass die Anderen nicht da warne, weil ich sie nicht geweckt hatte oder so.
Wenige Minuten später gingen wir in das kleine weiße Haus, wo wir als letztes Zimmer eintrafen. Die andern unterhielten sich schon, holten sich ihr Frühstück, strichen sich Brote als Proviant oder... kloppten sich. Die beiden Streithälse wurden gerade von Mr. Simmons auseinander gezehrt. Mein Blick wanderte über die Leute aus meiner Klasse und wurde von Chantalles anzüglichem Blick aufgefangen. Ich zwinkerte ihr kurz zu und sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Grinsend wandte ich mich ab. Solange keine Beziehung daraus wurde, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass da noch mehr solche Nächte wie Gestern laufen würden. Ich blickte weiter und suchte ein ganz bestimmtes Gesicht. Eines, dass mich vermutlich niemals aufreizend anlächelnd oder mit der Zunge erotische Bewegungen für mich machen würde. Ich schüttelte leicht den Kopf über meine Gedanken, als ich sie sah. Sie saß neben Ruby, neben wem auch sonst, und nickte gedankenverloren zu allem was Ruby sagte. Diese schien sie nämlich ziemlich voll zu quasseln. Plötzlich sah sie auf und ihre hypnotischen Augen verhackten sich mit meinen. Ein flatterndes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit. Hastig riss ich meine Augen von ihren und stempelte, dass Gefühl als Hunger ab. Deshalb belud ich mir meinen Teller am Buffet-Tisch auch demonstrativ extra voll. Neben mir laberte Justin irgendein Zeug und schien glücklicherweise meine innere Zerstreutheit die Bella in letzter Zeit bei mir auslöste gar nicht mit zu bekommen.
„Ouuuuuh“, Justin pfiff durch die Zähne als wir an Chantalle vorbei gingen um uns einen freien Platz zu suchen und sie sich mal wieder ausgiebig streckte und dabei ihren perfekten Flachen Bauch samt Bauchnabelpiercing freilegte. Sie blickte mir tief in die Augen was wohl sexy wirken sollte, aber in meinen Erinnerungen hatte ich immer noch Bellas Blick von eben, indem ich mich fast verloren hätte. Warte... Hallo?! Was laberte ich da? Ich war hier doch nicht in so einer schnulzigen Liebeskommödie. Ehrlich, mit so was hatte ich nichts am Hut. Ich verlor mich nicht in Blicken und ich dachte auch nicht an irgendein anderes unscheinbares Mädchen während sich hier die geilste Braut der Klasse vor mir räkelte.
„Ich würde sagen sie ist heute eindeutig auf Platz eins, was meinst du?“, fragte Justin.
„Mhm...“, ich hatte nicht vor zuzugeben, dass mir Bella in ihren (vermutlich aufs Praktische angelegte) Schlabberklamotten besser gefiel.
Justin und ich setzten uns an die letzt beiden freien Plätze am Tisch neben Chantalles und begannen unser Frühstück in uns hinein zu schaufeln.
Wir wurden über den weiteren Verlauf des Tages aufgeklärt. Das Programm war sehr eintönig, wenn man mich fragte (Bus fahren und im zwei Stunden Takt eine fünfzehn minütige Pause an verschiedenen Raststätten). Aber klar, was sollte man sonst auch machen wir wollten immerhin bis morgen Mittag einmal komplett durch Italien gefahren sein. Außerdem wurde uns ein neuer Busfahrer vorgestellt. Angeblich um den Anderen abzulösen damit dieser nicht so lange fahren musst. Ehrlich gesagt fand ich das etwas seltsam da wir ja verhältnismäßig viele Pausen machten aber der Neue meinte so wären nun mal die Vorschriften. Um halb Neun standen wir alle mit unseren Koffern vor dem Bus und warteten darauf, dass der Fahrer unser Gepäck einlud und wir einsteigen konnten. Das war ein ziemliches Gedrängel, da jeder versuchte sich die besten Plätz zu erobern. Mir war es eigentlich relativ egal wo ich saß und so landete ich wieder neben Justin auf einem Fensterplatz. Bella saß dieses mal einige Reihen weiter hinten.
Die darauf folgenden Stunden verliefen ziemlich ereignislos. Ruby kotzte zwar zweimal, weshalb wir anderen eine zusätzliche Pause bekamen aber ansonsten bekam ich nicht allzu viel mit. ich hörte Musik, zockte sinnlose Spiele auf meinem Handy, pennte und erstellte „Hot or Not“ – Listen, gemeinsam mit Justin über die Mädchen in unserer Klasse und wie sie heute aussahen.
„Hey Leute, weiß jemand eigentlich wo wir gerade sind?“, kam es plötzlich von irgendwo weiter hinten.
„Nö keine Ahnung. interessiert mich auch nicht“, nuschelte ich im Halbschlaf und hängte mir meine Jacke über den Kopf um meine Ruhe zu haben.
„Warte ich kann nach gucken“, meinte Justin neben mir. Ich döste kurz ein. Plötzlich stieß Justin mich unsanft in die Seite.
„Hey Nick... Guck dir das mal an...“, sagte er und irgendetwas an seiner Stimme hielt mich davon ab ihn zu ignorieren oder dafür zu schlagen dass er mich geweckt hatte.
„Was n los?“, murmelte ich also etwas verschlafen. Er hielt mir sein Handy unter die Nase.
„Ich weiß ich bin nicht gerade ’nen Geographie-Genie aber, dass diese Autobahn von Italien weg führt und nicht hin kann sogar ich erkennen“, antwortete er.
Ich sah mir die Karte auf seinem Handy blinzelnd an und versuchte wach zu werden. Ich konnte erkennen, dass wir immer noch in Bayern waren. Vermutlich hatten wir es von heute Morgen bis jetzt einmal quer durch geschafft. Das seltsame aber war, dass der Punkt der unseren Bus auf der Karte darstellen sollte nicht, wie es eigentlich logisch wäre, durch Österreich nach Italien weiterfuhr, sondern eine Kurve gefahren war und sich jetzt Richtung Baden-Württemberg/Schwarzwald weiter bewegte.
Ich kniff die Augen etwas zusammen. Bestimmt sah ich nur noch etwas verschwommen vom Schlaf. Aber Justin fragte die ganze Zeit: „Siehst dus, Alta? Da stimmt was nicht!“
Ich ließ mich zurück in meinen Sitz fallen und meinte: „Du hast recht. Da stimmt wirklich was nicht. Und zwar mit deinem Handy“.
„Spinnst du? Das ist neu! Das weißt du.“
„Dann ist es ne Scheiß-App. Ehrlich man, komm mal wieder runter, als ob der Fahrer da vorne sich mit seinem Hightech Navi verfährt.“, ich schloss wieder die Augen. Justin brummte irgendetwas von wegen wir werden ja sehen wo wir heute Abend rauskommen aber auch er schien nicht wirklich zu glauben, dass hier etwas nicht stimmte und so hatte ich wieder meine Ruhe.

*~*

Impressum

Texte: OmA HOLLYROOF
Bildmaterialien: OmA
Tag der Veröffentlichung: 11.11.2012

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