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Im Gericht

 

 

 

Mit Mühe öffnete Doktor Körner die Eingangstür, die in das Gerichtsgebäude führte, denn er war über und über mit Aktenordner bepackt, die er für seinen nächsten Prozess brauchte. Doktor Körner war noch nicht ganz in das Gebäude drinnen, da hörte er schon wie jemand seinen Namen rief.

„Doktor Körner warten Sie bitte einmal, ich muss Ihnen etwas mitteilen!“

Doktor Körner schaute sich dort auf dem Flur um, doch da er nicht feststellen konnte, wer ihn gerufen hatte, wollte er auch schon weiterlaufen und redete vor sich hin.

„Sollte jemand etwas von mir will, kann der ja später zu mir kommen, jetzt bin ich in Eile!“

Doktor. Körner war nur ein paar Schritte weitergelaufen, da hörte er wieder diese Stimme, wie sie ihm rief.

„Doktor. Körner nun warten Sie doch endlich einmal und laufen Sie doch nicht von mir davon!“

Doktor Körner stoppte und drehte sich noch einmal um, da erblickte er auch die Person, die ihm gerufen hatte.

„Ach Sie sind es, was gibt es denn so wichtiges? Hatte es nicht Zeit, bis nach der Verhandlung? Sie hätten doch nur bis zur Verhandlung warten müssen, dann hätten wir uns doch sowieso gesehen Herr Vorsitzender.“

„Das ist es ja, die Verhandlung findet nicht statt!“

„Wie die Verhandlung findet nicht statt?“, fragte Doktor Körner ganz erstaunt.

„Nein wir müssen sie verschieben! Haben Sie es denn noch nicht mitbekommen und haben Sie davon denn noch nichts gehört? Ihr Kollege der Herr Doktor Kulmbach ist tot!

„Wie so tot, wie kann das denn angehen?

„Genaues kann ich Ihnen jetzt auch nicht sagen, so wie es ausschaut, hat man den Kollegen umgebracht.“

„Weiß man schön wer es war, oder hat man den Täter schon?“

„Nein dazu, kann ich Ihnen auch noch nicht weiteres sagen, die Polizei tappt da auch noch im Dunkeln! Ich hoffe nur, dass die Polizei den Täter bald hat, der dafür zur Rechenschaft gezogen werden kann. Das ist in der jetzt kurzen Zeit, schon der zweite Anwalt, den man umgebracht hat und auf was für eine Art und Weise“, meinte der Vorsitzende Richter Doktor Lorenz.

„Ja das stimmt, ich hoffe auch, dass sie den Täter bald haben!“, stimmte Doktor Körner zu.

„Wenn man sieht, wie der Mörder Kollege Kirschner zugerichtet hat, könnte man glauben, dass wir es mit einem Wahnsinnigen zu tun haben.

„Meinen Sie, dass es ein verrückter war?“, fragte Doktor Körner den Richter Lorenz.

„Ich gehe davon aus und wenn Sie meine Meinung hören wollen“, antwortete Richter Lorenz.

„Na schön! Dann werde ich erst einmal die Unterlagen, wieder zurück in meiner Kanzlei bringen und mal sehen, was sonst noch so anliegt“, meinte Doktor Körner.

„Wenn Sie wollen, gebe ich Ihnen noch ein Kaffee in der Cafeteria aus“, sagte Richter Lorenz wobei er ihn anschaute.

Doktor Körner hob seinen Arm und schaute auf seiner neuen Armbanduhr, anschließend antwortete er auf die Einladung.

„Das können Sie gerne machen, für einen Kaffee habe ich immer Zeit“, sagte er wobei lächelte.

Zusammen machten sie sich auf den Weg nach unten in die Cafeteria, auf dem Weg dort hin unterhielten sich weiter über den toten Kollegen.

„Hatte er nicht auch noch Kinder?“, fragte Doktor Körner dem Richter.

„Ja hatte er! Die armen Kinder, nun haben sie keinen Vater und keine Mutter mehr!

„Wieso, haben sie denn keine Mutter mehr?“

„Nein haben sie nicht! Sie ist schon vor Jahren gestorben, das war damals auch ein tragischer Verkehrsunfall, wirklich schrecklich!“

„Das ist wirklich traurig, arme Kinder“, hörte man nur noch von Doktor Körner, bevor die Tür zur Cafeteria hinter ihnen zufiel.

 

 

 

Die Ankunft

 

 

Sehr spät am Abend kam mit der letzten Maschine ein graumelierter älterer Herr aus Italien in Berlin - Tempelhof an. Er wurde schon ganz ungeduldig von einer älteren Frau erwartet, es handelt sich hierbei um seine Schwägerin, die ihm vom Flughafen abholen wollte. Sein Name lautete Renaldo Falletti, zusammen mit seiner Schwägerin will er in Berlin eine riesige Pizzeria eröffnen. Es soll gleichzeitig eine Bowling- Bahn für ungefähr eintausend Menschen da drinnen errichtete werden, und falls sie gut läuft, wollen die beiden in ganz Deutschland, solche Läden eröffnen.

Vor Jahren lebte auch sein Bruder in Berlin, bis er starb, der Bruder besaß zusammen mit seiner Frau und seine Töchter dort ein Eiscafé. Doch nach einem tragischen Zwischenfall zerbrach die Familie und die Frau kehrte zusammen mit ihren Töchtern wieder nach Italien zurück. Ihr Mann blieb aber in Berlin, da er aber nicht mit dem, was geschehen war fertig wurde, nahm er sich das Leben.

Erst jetzt nach Jahren kam Herr Falletti mit seiner Schwägerin und eine ihren Töchtern wieder zurück nach Berlin. Sie wollten den Traum von ihren Mann und  seinem Bruder verwirklichen. Dabei sollte ihn Karla Meifort helfen, da sie ja einen guten Ruf als Innenarchitekten hatte, aus diesem Grund wollte Herr Falletti ihr mit ins Boot holen. Herr Falletti wollte, dass sie für ihnen das passende Grundstück fand oder das passende Gebäude. Außerdem sollte sie auch die Innenausstattung planen und sich um die Firmen kümmern, die dort für ihn bauen sollten.

Sie waren noch nicht ganz aus der Abfertigungshalle am Flughafen, da versuchte er auch schon mit Karla Meifort über sein Handy Kontakt aufnehmen. Es war schon ganz schön spät als das Telefon bei der Familie Könner-Meifort klingelte, aus diesem Grund ging Karla auch nicht ran und ließ es weiter läuten.

 

„Karla, was ist, willst du nicht an dein Handy gehen?“, fragte ihr Mann Doktor Körner, der mit ihr und seiner Tochter zusammen am Tisch saß und aß.

Es war heute doch ziemlich spät geworden das er nach Haus kam und so haben sie auf ihm mit dem Essen gewartet.

„Warum sollte ich jetzt noch an mein Handy gehen? Hast du schon einmal auf die Uhr gesehen, wie spät es ist?“

„Es ist doch auch egal! Wer weiß, wer so spät noch etwas will?“, meinte ihr Mann Jan nur.

Jan hob seinen Arm, schaute auf seine goldene Armbanduhr, schmunzelte und sagte.

„Ich weiß gar nicht, was du hast! Es ist doch noch gar nicht so spät, schau doch selber mal auf die Uhr.“

„Jan nun werde man nicht noch komisch, es ist schon halb elf und für Marina ist es auch schon spät genug!“ meinte seine Frau darauf, denn sie hatte auch zuvor auf ihre Uhr gesehen.

„Na und! Der späte Vogel fängt den Wurm, doch so wie es ausschaut, hat es sich wohl auch schon erledigt, dein Anrufer hat es auch schon wieder aufgegeben.“

„Von mir aus! Der wird sich schon wieder melden, wenn es etwas Wichtiges war und außerdem heiß es, der frühe Vogel fängt den Wurm“, verbesserte Karla ihn, wobei sie ihren Mann angrinste.

Karla nahm ihre Tasse in ihre Hand und führte sie sich zum Mund, sie wollte gerade einen Schluck davon nehmen, da sagte Jan zu ihr.

„Vielleicht war es doch wichtig! Vielleicht war es ja dein Freund, Jochen Kaufmann“, sagte er und Smalte ihr zu.

„Jan nun werde man nicht albern, der Herr Kaufmann ist nur ein Mitarbeiter, nicht mehr und auch nicht weniger“, antwortete Karla und nahm wieder einen Schluck aus der Tasse zu sich.

„Na das, hörte sich vor nicht allzu langer Zeit, anders an!“

„Jan kannst du nicht mal das Thema wechseln, langsam geht es mir schon auf die Nerven. Denke doch nur an deine Liebschaften und außerdem, möchte ich nicht in Gegenwart von Marina darüber mit dir diskutieren! Hast du mich verstanden?“

„Ist ja gut meine liebe, ich muss mich sowieso fertig machen. Auf mich wartet ja noch ein Kollege, wir müssen noch etwas besprechen, vor dem Termin morgen“, sagte Jan und stand vom Tisch auf.

„Wie so spät noch? Ich glaube, das ist wohl eine andere Besprechung, aber weiß du was, mache es man, doch bei mir brauchst du nicht mehr ankommen. Ich hoffe, das du es verstanden hast!“       

„Karla was du schon wieder hast? Du kannst es mir glauben, da ist keine andere Frau!  Der Kollege kommt erst so spät aus München zurück, und da morgen der Termin ist,    

müssen wir alles noch einmal durchgehen und darüber sprächen.         

Jan stand vom Tisch auf, ging hinüber zur Garderobe, nahm seinen Mantel und zog ihn langsam über und sprach.

„Oh fasst hätte ich es noch vergessen!“

„Na, was kommt jetzt noch?“

„Ich wollte dir nur sagen, dass es etwas später werden kann und dass du nicht warten brauchst.“

„Jan seit wann sagen wir uns Bescheid, wenn wir nach Haus kommen? Führst du nun neue Sitten ein?“

„Nein das nicht! Es könnte doch einmal sein, dass du dir Sorgen um mich machst“, meinte Jan nur, wobei er hinüber zur Treppe lief.

„Aha! Und das glaubst du?“

„Oh da wäre noch etwas! Könntest du dafür sorgen, dass mein heller Anzug zur Reinigung kommt.“

„Jan bin ich jetzt deine Putzfrau, oder vielleicht deine Garderobenfrau?“

„Nein das nicht, aber du bist doch meine Frau.“

„Ja schon, doch dieses nur auf Papier! Hast du es schon vergessen?“

„Karla was soll das? Du muss und brauchst ja auch nicht nur auf Papier meine Frau sein, du muss es nur wollen, dann könntest du auch im Bett es sein.“

„Jan du vergisst wohl, dass wir nur eine Zweckehe führen, hast du es schon vergessen?“

„Und was ist mit Marina, wie ist sie denn entstanden, war da denn nicht doch ein wenig liebe im Spiel? “, fragte er seine Frau.

„Nun werde man nicht noch sentimental! Das mit Marina war ja auch nicht geplant, es war sozusagen ein Unfall.“

Doch weiter kam Karla auch schon nicht mehr, da fuhr Jan ihr wieder ins Wort.

„Willst du damit sagen, dass Marina ein Unfall war und nicht gewollt war?“

„Jan das habe ich nicht gemeint und auch nicht gesagt, du musst nicht so etwas in die Welt setzen. So und nun will ich auch nicht mehr mit dir darüber reden. Wolltest du nicht schon längst weg sein?“

„Und was ist jetzt mit meinem Anzug?“

„Du kommst auf Ideen, erst redest du über unsere Ehe, so wie über Marina, am Ende landest du wieder bei deinem Anzug. Aus dir soll noch einer schlau werden? Ist gut ich werde mich um deinen Anzug kümmern, doch erst morgen gegen Mittag, lass bloß jetzt nicht zur Angewohnheit werden. Hast du mich verstand?“

„Ich danke dir meine Liebe, ja ich danke dir!“, sagte Jan.

Jan wollte schon losgehen doch da viel ihn noch ein, dass er etwas vergessen hatte und so sagte er.

„Oh nein! Ich weiß auch nicht, wo ich heute mein Kopf habe, dass wichtigste hätte ich ja schon fast vergessen.“

Jan lief hinüber zu seiner Tochter die ja immer noch am Tisch saß und sagte zu ihr.

„Tschüss meine kleine Prinzessin, dein Papa ist bald wieder zurück, schlafe man schön und träume etwas Schönes und ärger deine Mama heute nicht mehr.“

Jan beugte sich nach vorn und gab Marina noch einen Kuss auf ihrem Hinterkopf anschließend streichelte er sie noch auf ihrem Hinterkopf und sagte.

„Karla warum gehst du morgen nicht mit Marina in den Zoo, es soll doch gar nicht so schlechtes Wetter werden, machte Jan ihr den Vorschlag und schaute von dort, wo er stand zum Fenster hinaus, obwohl er dort gar nichts mehr sehen konnte, da es zu dunkel draußen war.

„Jan hast du vergessen, dass ich eine Firma leite! Meinst du vielleicht die Arbeit erledigt sich von allein?“  

„Und glaubst du nicht, dass sie nicht einmal ohne dich auskommen?“

„Gegenfrage kommen deine Klienten auch ohne dich aus?“

„Nein! Das kommen sie natürlich nicht, das kannst du doch auch nicht vergleichen, es ist doch ganz etwas anders“, verteidigte sich Jan. 

Er hob seinen Arm und schaute wieder einmal auf seine Armbanduhr und sagte.

„Verdammt, nun wird es höchste Zeit, das ich loskomme, ich trödel hier rum und vergesse ganz und gar meinen Kollegen“, sagte er und lief hinüber zur Haustür.

„Daran habe ich keine Schuld, ich habe dich nicht aufgehalten!“, rief Karla ihn noch nach.

Jan lief noch einmal zurück zur Garderobe, schnappte sich seinen Hut und setzte ihn sich auf.

„Wer weiß, wie das Wetter noch wird“, meinte er noch und machte sich auf und verließ das Haus.

Nachdem Jan die Wohnung verlassen hatte, holte Karla sich einen Cognac aus der Bar, anschließend nahm sie noch eine Tasse Kaffee und setzte sich neben ihre Tochter Marina, schaute sie eine Weile an und sagte zu ihr.

„Weiß du was! Irgendwie hat dein Vater ja damit recht, wir beide sollten zusammen Morgen doch in den Zoo gehen. So wie dein Papa den Vorschlag gemacht hat, das Wetter soll gar nicht so schlecht werden, das habe ich auch im Radio gehört. Was hält meine Kleine du davon?“, fragte sie Marina.

„Fein in den Zoo gehen, oh ja in den Zoo gehen“, rief Marina nur, wobei sie vor Freude mit ihren Händen klatschte.

„Na schön! Dann werden wir es so machen! Ich werde mir zu Morgen freinehmen“, sagte Karla.

Karla stand vom Stuhl auf und lief hinüber zum Stubentisch, denn dort lag immer noch ihr Handy. Sie hob es auf und wählte eine Nummer, dabei wandte sie sich zum Fenster und schaute hinaus.

In der Zwischenzeit war Jan draußen und stand vor seinem Wagen, er griff er in seiner Hosentasche und holte seinen Wagenschlüssel aus. Doch bevor er den Schlüssel in das Schloss stecken konnte, fiel er ihm aus seiner Hand. Der Schlüssel fiel unter einem anderen Wagen, der dort stand und daraufhin fluchte Jan.

„Oh ne, das auch noch, verdammt!“

Jan bückte sich und hob den Schlüssel mit seiner rechten Hand wieder auf, als er ihn endlich hatte, richtete er sich langsam wieder auf und reinigte seine Hose da er ja gekniet hatte. Als er wieder stand, sah er dort auf dem Gehweg Tommy Krüger der dort auf der Bordsteinkante saß, er machte ein ganz bedrücktes Gesicht. Doktor Körner runzelte seine Stirn so das dort Falten zusehen waren und schaute zu Tommy  hinüber. Da es aber ein guter Freund von seinem Sohn Peter war, lief Doktor Körner zu Tommy hinüber und sprach ihn an.

„Einen schön guten Abend, Herr. Ach was sollst, ich meine, Tommy wie geht es dir, hast du irgendwelchen Kummer?“

„Nein hab ich nicht, ich habe nichts!“, antwortete er mit grimmiger Stimme.

„Bestimmt nicht, Sie sehen aber so aus, als wenn Ihnen etwas bedrückt?“

„Es ist nichts Herr Doktor Körner!“, antwortete Tommy.

„Brauchen Sie vielleicht Geld? Sie müssen es mir nur sagen, dann helfe ich Ihnen, Sie kümmern sich doch auch immer um meinen Sohn.“

„Nein danke! Ich will von Ihnen kein Geld. Außerdem ist Peter mein Freund und Freunde hilft man auch so!“

„Dann ist es mir auch egal, dann kann ich Ihnen auch nicht helfen, wenn Sie nicht zulassen.

„Was ich habe! Dabei können Sie mir doch nicht helfen“, meinte Tommy nur.

„Wenn Sie es meinen“, sagte Jan und griff seine Augen etwas zu.

Jan aber bemerkte, dass Tommy etwas fehlte, doch wie sollte er ihn helfen, wenn er ihn nichts sagen wollte.

„Du Tommy, kannst du mir vielleicht sagen, wo mein Sohn Peter ist? Ich habe ihn heute noch gar nicht gesehen, zum Essen ist er auch nicht gekommen.“

„Soviel ich weiß, wollte er mit Susen und Brina Kaufmann die Nacht durchmachen.“

„Wie durchmachen und wo?“

„Na im Club, wo denn sonst!“, antwortete Tommy, wobei er mit einem Briefumschlag wedelte.

„Falls du Peter sehen solltest, würden Sie ihn mal ausrichten, dass er sich einmal bei seinem Vater melden soll. Tommy haben Sie mich eigentlich verstanden! Würden Sie es ihn ausrichten?“, fragte Doktor Könner ihn und war auch wieder von dem Du auf das Sie übergegangen.

Dr. Körner hatte noch mal nachgefragt da es so aus sah das Tommy es nicht mitbekommen hatte, doch schließlich antwortete er.

„Ja werde ich mach Doktor Körner, wenn ich Peter sehe, richte ich ihn es aus.“

Dr. Körner schaute noch einmal zu Tommy und wandte sich von ihn ab, anschließend lief er hinüber zu seinem Fahrzeug, er öffnete die Tür stieg ein und fuhr davon.

 

Tommy, der dort nun allein in der Dunkelheit zurückblieb, schmiss immer noch seinen Brief in die Höhe und fing ihn wieder auf und redete vor sich hin.

„So ein schied, warum muss mir so etwas passieren, warum mir?“

Da Tommy so vertieft in den Brief war, hatte er auch nicht bemerkt, dass Peter auf einmal neben ihn stand.

„Was ist Alter, was ist so ein schied? Du hättest man auch bei Brina bleiben sollen, das war dort noch voll geil“, sagte Peter begeistert zu ihm und setzte sich zu Tommy auf der Bordsteinkante.

„Ne! Mir ist nicht gerade nachfeiern.“

„Wie so nicht?“, fragte Peter seinen Freund.

„Hier nehme ihn, lese den Grund doch selber!“, sagte er zu Peter und reichte den Brief  ihn zu.

„Hm, von Jugendamt?“, sagte Peter nachdem er den Absender gelesen hatte.

„Jo, von Jugendamt!“, meinte Tommy nur.

„Was wollen die denn von dir? Du bist doch schon alt genug, du stehst doch nicht mehr unter deren Obhut“, machte Peter sich jetzt lustig.

„Ne das nicht! Doch lese man erst einmal weiter, falle aber bitte nicht um!“, sagte Tommy und machte mit seinen Mund Grimassen.

Peter las ganz gespannt den Inhalt in Tommy seinem Brief und sagte ganz laut.

„Geil du wirst Vater! He Alter wie krass ist das denn?“

„He Peter! Schreie es man noch lauter, sodass es gleich bei meiner Mutter zuhören ist, dann brauche ich es ihr gar nicht erzählen!“

„Oh Entschuldigung, das wollte ich nicht“

„Dann schießt meine Mutter mich auch gleich zum Mond!“, meinte Tommy noch.

„Das ist trotzdem voll geil“, sagte Peter noch einmal nachdem er in den Brief ein weiteres Mal hineingesehen hatte.

„Was soll daran denn schon geil sein? Ich und Vater? Da muss ich aber lachen, ha, ha!“, doch mehr kam da auch nicht von Tommy, denn die Sache war ja viel zu ernst.

Nachdem Peter den Brief zu Ende gelesen hatte, faltete Peter den Brief wieder sorgfältig zusammen, anschließend überreichte er ihn wieder an seinen Freund Tommy und fragte.

„Na, wer ist denn die Glückliche?“

„Hast du es denn nicht gelesen?“

„Nein, das habe ich in der Aufregung gar nicht, tut mir leid.“

„Na schön! Dann schauen wir noch einmal zu.“

„Wie so musst du noch mal nachsehen? Du muss doch wissen mit wem du in der Kiste warst und geschlafen hast! Also wie heiß sie?“, fragte Peter darauf noch einmal, denn er war der Meinung, dass Tommy das auch so wissen müsste.

„Das weiß ich eben nicht und deshalb muss ich noch mal nachsehen!“, antwortete Tommy verärgert.

Tommy nahm den Briefumschlag in seiner Hand und holte den Bescheid noch einmal aus dem Umschlag und lass Peter den Namen noch einmal vor.

„Oh man, wenn meine Mutter davon erfährt, dann schießt sie mich zum Mond wenn nicht noch weiter ins All, das ist gewiss“, sagte er und ließ seinen Kopf hängen.

„Meinst du das würde sie mit dir machen?“

„Na klar Alter, du kennst meine Mutter nicht.“

„Und was willst du jetzt machen und dagegen unternehmen?“

„Das weiß ich doch jetzt auch noch nicht und überhaupt ich weiß ja noch nicht mal, ob ich der Vater bin. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass ich überhaupt mit einer geschlafen geschweige Sex gehabt habe. Du weiß doch, dass mein Herz doch für Susen schlägt. Das weiß du doch Alter!“

„Ja das weiß ich! Soll ich dir mal ein Tipp geben?“, fragte Peter seinem Freund Tommy und legte dabei seinen Arm auf seiner Schulter.

„Na, was kommt jetzt, was für einen Tipp soll das denn sein?“

„Komm mit mir, wir gehen zu meinem Vater, der kann dir bestimmt helfen, der wird sich wohl damit auskennen.“

„Meinst du, der würde mir dabei helfen?“

„Sicherlich, das wird Jan schon machen“, antwortete Peter.

„Na schön! Dann lass uns zu ihm gehen“, erwiderte Tommy. „Wie sieht es aus Alter, kannst du mir noch einen Gefallen tun?“

„Ja welchen, du muss es mir nur sagen, um was für einen Gefallen es sich dabei handelt?“, fragte Peter.

„Wie sieht es aus, kannst du das mit dem Gör für dich behalten, es ist mir ein wenig peinlich, weiß du.“

„Mache dir man darum keine Sorgen, das ist bei mir gut aufgehoben, mein Mund ist versiegelt“, versprach Peter seinem Freund Tommy.

Tommy stand nun auf, reichte Peter seine Hand und half ihm beim Aufstehen. Sie wollten gerade loslaufen, da rief ihnen Brina die auf der anderen Straßenseite lief etwas zu.

„He Peter, wo wollt ihr hin?“

„Hallo Brina! Willst du schon schlafen gehen?“, rief Peter ihr fragend zu.

„Wartet ich komme zu euch rüber“, rief Sie ihnen zu und überquerte die Straße.

„Na Tommy hast du das auch gut?“, fragte Sie ihn.

„Ja warum nicht“, kamen es kleinlaut über Tommy seine Lippen obwohl das ja nicht stimmte.

„Wohin bis denn vorhin so schnell verschwunden? Wir hatten alle noch viel saß zusammen“, erzählte Brina ihn.

„Was für eine Frage, mir ging es nicht so gut, deshalb bin ich gegangen!“, antwortete Tommy. „Und selbst, wie geht es dir?“, stellte er ihr schnell die Gegenfrage.

„Doch mir geht es fantastisch“, antwortete sie nur und tanzte dort auf den Gehweg denn sie hatte immer noch ihre Kopfhörer auf und hörte Musik.

„Na was liegt an und vor allem was habt ihr noch so vor?“, fragte Brina den beiden.

„Wir haben nichts vor“, antwortete Peter.

„Nein nichts Besonderes“, antwortete auch Tommy.

„Fein! Wie sieht es denn aus, habt ihr nicht los mit mir, ein wenig Jogging zu gehen?“, fragte Brina die beiden.

„Wie jetzt, drehst du jetzt durch, meinst du nicht, dass es zu spät ist?“, fragte Tommy ihr.

„Oh das ist eine gute Idee! Ich bin sowieso schon lange nicht mehr gelaufen und ein wenig Sport wäre wohl nicht schädlich“, stimmte Peter zu.

Er war gleich begeistert, ihn war es auch egal wie spät es war, es war ja mal etwas anders und so spät war er ja auch noch nie gelaufen.

„Und was ist mit dir?“, fragte Brina Tommy noch mal.

„Ne nicht so spät in der Nacht, so ein Stress das fehlt mir auch noch. Nein ich bleibe hier und außerdem haben wir doch noch etwas vor“, sagte Tommy wobei er Peter anschaute.

Doch Peter hörte Tommy schon gar nicht mehr zu, denn er war schon mit seinen Gedanken beim Laufen mit Brina und zusammen mit ihr wandte er sich von Tommy ab und überquerte mit Brina die Straße.

„He Alter und was wird jetzt aus mir?“, rief Tommy Peter noch hinterher doch er bekam keine Antwort. „Ich dachte du wolltest mir helfen? Ein schöner Freund bist du!“, sagte er leise vor sich hin und schoss mit seinem linken Fuß, eine leere Bierdose die dort lag fort. Anschließend setzte sich wieder auf den Bordstein und starte auf den Briefumschlag nichts als Ärger bringst du mir.

 

Oben in der Wohnung von den Körners läutete wieder das Handy von Karla, doch dieses Mal ging Karla ran da es ihr auf die Nerven ging.

„Karla Körner - Meifort am Telefon, wer stört zu dieser Zeit?

„Einen schönen guten Abend Frau Meifort, hier ist Herr Renaldo Falletti, aus Italien.“

„Wie aus Italien?“

„Nein, ich rufe nicht aus Italien an! Ich befinde mich zu Zeit in Berlin und hätte Sie gerne einmal gesprochen.“

„Was haben Sie mit mir zu besprechen und vor allem, wie so den noch so spät, haben Sie schon einmal auf die Uhr gesehen?“, fragte Karla ihn.

„Es tut mir ja auch leid, doch ich wollte, dass Sie für mich arbeiten Frau Meifort!“

„Wie ich soll für Sie arbeiten? Ich suche doch gar keine Arbeit, Sie haben sich sicherlich verwählt sie wollte bestimmt jemand anders haben und aus diesem Grund lege ich jetzt auf. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag“, antwortete Karla und wollte gerade wieder auflegen doch da rief er.

„Nein, nein, warten Sie! Legen Sie nicht auf, meine Schwägerin hat doch die Adresse und Ihre Telefonnummer von einem guten Bekannten. Für ihn haben Sie auch schon einmal eine Jacht eingerichtet.“

„Ach so! Sie wollen, dass ich Sie und Ihre Schwägerin eine Jacht einrichte.“

„Ja, nein!“ sagte Herr Falletti denn er war ganz durcheinander.

„Was denn nun, jetzt doch eine Jacht? Doch dann muss ich Sie enttäuschen, ich arbeite nicht mehr als Innenarchitektin.“

„Nein Frau Meifort es handelt sich um keine Jacht, es handelt sich um eine Pizzeria“, antwortete Renaldo Falletti.

„Da muss ich Sie ebenfalls enttäuschen, ich richte auch keine Pizzeria mehr ein, es tut mir leid. Wenn Sie einen Architekten suchen und brauchen, dann empfehle ich Ihnen, schauen Sie doch in ein Branchenbuch in den Gelben Seiten nach. Dort finden Sie sicherlich einen Innenarchitekten! Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag Herr Falletti“, sagte Karla und legte ohne noch etwas darauf zu sagen auf.

„Halt, halt, warten sie Frau Meifort, warten Sie“, rief Renaldo auf der anderen Seite mit einem italienischen Akzent durch das Telefon.

Doch es war zu spät, denn Karla hatte gleich aufgelegt, so legte er auch das Telefon auf den Tisch und lief in seinem Hotelzimmer auf und ab.

„Was ist Renaldo, was hat sie gesagt?“, wollte seine Schwägerin auch gleich von ihm wissen.

„Nicht viel hat sie gesagt! Nicht viel! Ich glaube, sie hat mich nicht zugehört oder nicht verstanden!“ erwiderte Renaldo und kratzte sich hinter seinem Ohr.

„Was meinst du damit? War denn die Verbindung so schlecht? Oder hast du so undeutlich gesprochen?“

„Hm, keine Ahnung! Vielleicht! Du hast doch gehört, wie ich gesprochen habe. War es denn undeutlich?“, sagte er wieder mit diesem italienischen Akzent.

„Nein, an und für sich, das kann es nicht gewesen sein. Ich habe dich doch auch gut verstanden“, meinte seine Schwägerin darauf.

„Na also, dann habe ich doch alles richtig gesagt!“, antwortete Renaldo und war ein wenig verärgert.

„Renaldo, dann solltest du es morgen noch einmal versuchen. Vielleicht ist dann ja auch die Verbindung besser.“

„Ja wenn du meinst!“, sagte Renaldo zu seiner Schwägerin und setzte sich auf einen Sessel.

„Ja das meine ich! Schau jetzt sind wir schon soweit gefahren und wollen doch nicht  kurz vom Ziel aufgeben, oder?“, meinte Rosan zu ihm.

Nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte, machten sie sich für das Bett fertig und gingen schlafen. Die Tochter von Rosan war schon gleich nach der Ankunft im Hotel ins Bett gegangen und schlief tief und fest.

 

Inzwischen waren Brina und Peter schon ein ganzes Stück zurückgelaufen, doch da viel Peter es wieder ein, was er normalerweise mit Tommy vorgehabt hatte.

„Scheiße, so ein Mist, verdammt!“, schimpfte Peter er hielt gar

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Holly J. Black
Bildmaterialien: Von Holger Schostack
Tag der Veröffentlichung: 28.12.2012
ISBN: 978-3-7309-0468-8

Alle Rechte vorbehalten

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