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Ohja, ich habe Zeit. Da kannste Gift drauf nehmen. Ich habe Zeit. Und wenn ich mir hier in der Eiseskälte was weg hole, wird es mir trotz allem eine reine Befriedigung sein. Denn ich werde obsiegen.
Ich spucke aus.
Schon seit Stunden stehe ich hier an der Stelle und warte. Ich bin geduldig, denn ich bin mir meiner Genugtuung verdammt noch mal sehr bewusst. Währenddessen hat sich wieder genug Speichel gesammelt und ich spucke erneut auf die eine Stelle. Und daß ich das mache, daran bist Du selbst schuld, jawoll! Du wirst schon sehen, was Du davon hast. Du machst das nicht noch mal. Nicht noch mal wirst Du das gleiche tun und wiederholen, was Du die letzten Tage immer wieder mit mir gemacht hast. Du Ignorant! Du Egoist! Du wirst das schon merken, das sage ich Dir.
Ich spucke wieder auf die Stelle, wo sich schon ein kleiner glatter Hügel entwickelt hat. Fast wie ein flacher Vulkan. Würde die Sonne scheinen, würde es dort jetzt wunderbar funkeln. Wie ein mehrkarätiger Edelstein. Nur die Sonne scheint schon seit zwei Wochen nicht. Also wirst Du diese Stelle auch nicht sofort wahrnehmen, da bin ich mir sicher.
Nein, das wirst Du nicht wieder tun, was Du mir getan hast. Ich spucke aus. Es platscht auf seine Vorgänger und gefriert umgehend.
Ja, mir ist kalt. Ein wenig zittere ich vielleicht auch. Vielleicht wegen der Kälte? Oder der vorfreudigen Erregung wegen? Ich weiß das jetzt nicht. Was ich weiß ist, daß es Dich umhauen wird. Oh ja! Sprichwörtlich sozusagen. Du wirst auf meinem glatten Spucke-Berg ausrutschen. Den Spucke-Eishügel, den ich hier hin gespeichelt habe. Und dann wirst Du erkennen! Und Du wirst mich nicht mehr ignorieren und anrempeln; Du wirst mich dann grüssen, mir aus dem Weg humpeln, so schnell Du es mit Deinen Armstützen vermagst. Denn das ist mir Genugtuung. Meine Rache, meine eisige....


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Tag der Veröffentlichung: 08.01.2012

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