Das Kalbsmuschelragout und andere Geheimrezepte
Vorwort:
Seit Stunden liegt das Papier, weiß, glatt und vor allem ohne eine einzige Zeile vor mir. Unnahbar, steril und jeder Gedanke scheint von der makellos weißen Oberfläche abzuprallen. Nur der Einkaufzettel für heute Mittag, der ging mir recht schnell von der Hand.
Wie soll man eine Rezeptsammlung beginnen?
Soll man sie in einen literarischen Kontext zwingen, sie mit interessanten Geschichten rund ums Kochen, vergnüglich gestalten? Soll man die Rezepte möglichst genau und geordnet hintereinander aufschreiben? Welche Reihenfolge soll man wählen – vielleicht geordnet nach Geschmäckern und Zutaten, oder vielleicht gegliedert in Vor- und Hauptspeisen, oder gar alphabetisch? Also verließ ich den Tisch um die nächste Bücherei aufzusuchen. Ein Blick in eine Buchhandlung zeigt eine schier endlose Flut an Druckerzeugnissen zum Thema Kochen, Essen und Trinken.
Manche aus durchaus berufener aber auch viele aus weniger berufener Feder. Oder sind sie neugierig auf Rezepte von Mahlzeiten, die jedem von uns die nächste Kleidergröße innerhalb von vierundzwanzig Stunden erreichen lassen? Viele Autoren beginnen mit diversen Techniken, Begriffserklärungen, Einkauftipps, Hinweisen und Ratschlägen und so mancher Autorenküche möchte ich kulinarisch nur mit einem Fünferpack Underberg begegnen. Also werde ich ganz gewiss nicht mit Tipps und Hinweisen für den richtigen Einkauf beginnen. Und so verbrachte ich den ganzen Vormittag damit in den verschiedensten Büchern zu blättern, so manches Rezept zu lesen und vor allem sehr viel Zeit damit mich an meinen vergessenen Einkaufszettel für das Mittagessen zu erinnern. Doch der lag weit weg auf meinem Schreibtisch. Gerade zu Beginn dieser Arbeit sollte es eine außergewöhnliche, eine leichte den Geist beschwingende, aber auch dem Anlass gebührend eine besondere Mahlzeit sein. Noch am Morgen waren mir passende Rezepte vor Augen und ich dachte so bei mir, genau diese Mahlzeit ist die geeignetste um ein solches Werk zu beginnen.
- Aber was in aller Welt war das noch mal? Der gedämpfte Rochenflügel oder ein gefüllter Karpfen? Etwa der gebackene Kalbskopf? Nein, nein es war ganz sicher..... oder doch etwas ganz anderes? Und überhaupt die vielen Rezepte weckten diverse Gelüste auf verschiedenste Geschmäcker in mir.
Die klare frische Frühlingsluft und ein kurzer Spaziergang im Park, dachte ich mir, wird die Erinnerung ganz schnell wiederbringen. Ich klappte das Buch eines bekannten Fernsehkochs zu, stellte es zurück ins Regal und fragte mich kopfschüttelnd wie viele verschiedene Elektrogeräte dieser Mensch zur Herstellung einer einzigen Mahlzeit benötigte. Ob dieser Sternekoch wohl den Beruf des Küchengerätemechanikers oder den des Kochs erlernt hatte?
Aber schon war diese Frage verschwunden als ich eine Mutter mit ihrem Kind bemerkte: In der Mitte des Buchladens, an einem langen, niedrigen Tisch, auf dem viele verschiedene Küchengeräte und Maschinen zwischen diversen Kochbüchern des erwähnten Fernsehkochs dekoriert waren, stand ein kleiner Junge und bestaunte die diversen Gerätschaften. Der etwa 5-jährige Bub dreht die Kurbel einer Nudelmaschine und sah erwartungsvoll auf die grauglänzenden Stahlwalzen.
„Mama was ist das?“
„Eine Nudelmaschine!“
Er drehte nun noch andächtiger an der Kurbel und beobachtete die Maschine ganz genau. Mit ungläubigem Blick an seine Mutter gewandt und immer noch die Kurbel drehend sagte der Kleine:
„Aber da kommen doch keine Nudeln raus!“
„Soso –„ meinte die Mutter, die offensichtlich in einen Diätratgeber vertieft ihrem Sohn nicht zugehört hatte. Was wohl wird dieser neugierige Junge seine Mutter fragen, wenn er erst lesen kann und zum ersten Mal das Wort „Koch-Buch“ entziffern wird?
Mit einem Lächeln wandte ich mich zum Gehen.
Ein wunderschöner Tag, die Sonne wärmte schon ein wenig und die laue Luft ließ die nahe Blütenpracht des Frühlings ahnen. Tief einatmend lenkte ich meinen Weg in den nur wenige Schritte entfernten Park um dort die Erinnerung an das Rezept zu erlangen. Zumal sich auch langsam ein gewisses Appetitgefühl bei mir einstellte. Und jetzt endlich konnte ich mich an das Rezept und die Einkaufsliste erinnern, glaubte ich. Zwar sagte meine Großmutter immer man solle niemals hungrig einkaufen gehen, man würde nur zu viel und obendrein auch noch das Falsche zu kaufen, aber bei mir scheint dies ja ganz anders zu sein. Die nötigen Zutaten waren schnell besorgt und der Heimweg mit eiligen Schritten beschleunigt.
„ Einen echten Gourmet bringt das erwachte Gedächtnis der Mitte erst richtig auf Trab,“ sagte ich leise zu mir selbst.
Zuhause angekommen stellte ich meine Tasche in der Küche ab und wollte schon mit den Vorbereitungen für das Mittagessen beginnen, als mir der vergessene Einkaufszettel wieder einfiel – und richtig, genau da lag er – auf meinem Schreibtisch. Mit einem Lächeln stellte ich fest was ich eigentlich kochen wollte und was meine ursprüngliche Inspiration sein sollte um dieses Büchlein zu beginnen:
Hinweise für den richtigen Einkauf!
Aber nun zum Titel dieses Buches:
Die Geburtsstunde der Kalbsmuschel schlug anlässlich eines Besuches bei guten Freunden in Hannover: Beim Gespräch über Wein und besondere Rezepte schien die Uhr einen plötzlichen Sprung getan zu haben, denn Ruck-Zuck waren zwei oder drei Stunden übersprungen und zwei oder drei Flaschen Prosecco durchdrungen: Zwar wollte ich Kalbsragout mit Jakobsmuscheln sagen aber heraus kam die „Kalbsmuschel“... in der Folge ergab ein Wort das Andere und so wurde die neu erfundene Spezies zum Namensgeber dieses Büchleins.
So also kam es zur Geburt dieser Köstlichkeit und das genaue Rezept können sie hier im Buch nachlesen.
Vielen von uns fordert das Berufsleben monotone und manchmal äußerst nervtötende Arbeitsabläufe ab, die eigene Kreativität bleibt oft auf der Strecke. Nur zu selten erlebt man das reale Ergebnis seiner Arbeit so prompt und kompromisslos ehrlich, wie in der eigenen Küche. Wir müssen nur bereit sein uns den Erfahrungen zwischen Herd, Pfannen und Töpfen zu stellen. Manches mit kindlichem Interesse zu betrachten und dabei eine etwas andere Sicht der Dinge wagen, dass ist es doch was uns oft fehlt und was wir am heimischen Herd mit mancherlei Experimenten so schön ausprobieren können. Daher werde ich sie keinesfalls mit einem Kapitel über die Grundtechniken oder den richtigen Einkauf langweilen. Hierfür gibt es bereits genug Literatur aus sehr berufener Hand, an deren Adresse ich alle Neulinge gerne verweise.
In diesem Werk möchte ich, aus meinem ganz eigenen Blickwinkel auf das Thema Kochen, etwas über Geschmäcker erzählen und neben zu auch das ein- oder andere bewährte Rezept anführen. Und so wäre ich nun wieder am Anfang meiner Probleme angelangt – wie beginnt man das Schreiben einer Rezeptsammlung, oder womit beginnt man ein solches Werk. Also werde ich mir dieses Problem nochmals bei einer guten Tasse Kaffee durch den Kopf gehen lassen.
Ich trinke sehr gerne eine Tasse guten Kaffees und meinen momentanen Lieblingskaffee kaufe ich in einem kleinen Laden, den ich immer wieder mal aufsuche. Dort wird man wundervoll beraten, kann an den Bohnen riechen und auch die ein- oder andere Tasse probieren.
Eines Nachmittags, ich war noch unschlüssig welche Sorte ich kaufen wollte, probierte eine Tasse hiervon und davon und währenddessen ereignete sich folgende Szene die ich ihnen gerne schildere:
Eine ältere Dame fragte den Ladeninhaber nach Kaffee: „Ich hätt` gean n´ Pfund Kafffe!“ Kafffe mit Betonung auf „a“ und scharfen „eff“.
„Welchen? Etwa einen krä...“
„Einen guten und billigen und der Billigste ist der Beste, hä - hä.“ Unterbrach sie unseren Kaffeespezialisten in seinem Beratungsversuch.
„Dann sollte die Dame lieber zu Tante Lidl oder ihrem Zwerg Aldi gehen,“ sagte der Herr an meinem Stehtischchen zu mir gewandt. Ich nickte beipflichtend.
„Hier gibts nur Kaffeee,“ sagte er mit langgezogenem e und keinen Kafffe mit scharfem Eff!“
„Kafffe sagt doch schon das es sich um billige Plörre handelt, die Magengeschwüre verursacht und nur in Pappbechern mit Plastikdeckelchen serviert wird. In dieser Meinung konnte ich ihn nur bestätigen und so entspann sich ein angeregtes Gespräch zum Thema Kaffee. Wir erörterten ausgiebig nicht nur die Frage der richtigen Betonung, sondern auch den Beginn der damit verbunden Kultur. Möglicherweise fand diese Kultur tatsächlich ihren Anfang in der schönen Sage über August-Friedrich Kolschitzky. In dieser netten Geschichte soll Kolschitzky bei einem Ausfall der kaiserlichen Truppen aus dem belagerten Wien einen Sack Mokkas von den Türken erbeutet haben. Damit eröffnete er in Wien das erste Kaffeehaus und wurde so zum Begründer einer wundervollen Kultur. Ob allerdings diese Geschichte auch nur annähernd den historischen Tatsachen entspricht konnte keiner von uns mit Fakten untermauern, aber eine schöne Geschichte ist es allemal. Angeregt von einem feinen Mokka redeten wir über Gott, die Welt und den Rand des Universums. Den Heimweg trat ich mal wieder viel zu spät an aber mit einem Päckchen, aber ich sage jetzt besser Packerl, Mokka aus der Wiege des Kaffees – aus Äthiopien – einer Sorte, die mir mein Gesprächspartner wärmstens empfahl. Von Billigkaffees und Discountermischungen bekommt man nur Schweißausbrüche und Herzrasen – von diesem Mokka aber wird der Geist beflügelt und der Gaumen mit feinen Aromen umschmeichelt. Kenner werden mir nun beipflichten, wenn ich so große Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten mache.
Ein solch kräftiger und vollmundiger Kaffee schmeckt mir am besten frühmorgens zu einem großen Frühstück. Und wann steht man schon gerne so richtig früh auf, wenn nicht im Frühjahr, wenn die ersten Tage zu einem Frühstück im Freien locken.
Dafür nehme ich mir gern die Zeit um den Tisch mit schöner Wäsche und passendem Geschirr zu decken und bereite dann ein sehr reichhaltiges Frühstück zu. Allein schon die Zubereitung des Mokkas stimmt auf dieses Geschmackserlebnis ein:
Für die richtige Zubereitung benötigt man zwar eine „Dscheswa“, aber auch eine ganz normale Stielkasserolle leistet uns hierbei gute Dienste. Die Bohnen des Mokkas sollten nicht zu fein gemahlen werden. Man streut das Kaffeemehl in das kochende Wasser, das man zuvor mit etwas Honig gesüßt hatte, ein und lässt alles zweimal aufkochen. Doch Vorsicht beim Kochen, denn der Kaffee schäumt mit einem solchen Temperament, dass er nur schwer in seinem Behältnis zu zügeln ist. Nach dem Kochen lässt man den Mokka noch gute fünf Minuten in seinem Behältnis ruhen und gießt erst danach vorsichtig in die Tassen ein. Bitte gießen sie nur langsam ab, damit das Kaffeemehl das sich am Boden abgesetzt hat nicht mit ausgegossen wird. Falls sie ihren Kaffee mit Milch genießen wollen sollten sie diese vorher gut anwärmen. Probieren sie es – sie werden in neue Geschmacksdimensionen eintauchen.
Doch nun zu meinem Frühstück:
Die Basis eines guten Frühstücks bilden natürlich die Semmeln, Croissants oder der Toast. Für mein großes Frühstück backe ich gerne Topfbrote und die lassen sich bereits am Vorabend problemlos vorbereiten. Zum Backen der Brote verwendet man am besten kleine Azaleentöpfchen mit neun oder zehn Zentimetern Durchmesser. Etwa eine halbe Stunde vor dem Backen werden die Töpfchen in Wasser eingeweicht. Das ganze lässt sich ein wenig mit der Handhabung eines Römertopfes vergleichen. Alle Frühstücksrezepte sind für zwei Personen rezeptiert. Sollten sie Gäste haben oder für eine große Familie kochen, so müssen sie die Menge nur entsprechend vervielfachen.
Topfbrote
Für sechs Topfbrote benötigt man folgende Zutaten:
250 g Weizenmehl
2 EL feines Olivenöl
50 ml Wasser
6 schwarze Oliven
¼ Hefewürfel
½ TL Salz
Anstelle des Weizenmehls kann der Teig auch aus Dinkel- oder Emmermehl (Emmer = alte, im Neolithikum heimische Weizensorte) hergestellt werden.
Dinkel und Emmer benötigen aber eine etwas längere Zeit zum „gehen“, schmecken aber besser, vollmundiger und eine Spur nussiger als normales Weizenmehl. Vor allem der Emmer hat einen sehr kräftigen Geschmack, den sie unbedingt ausprobieren sollten. Emmer ist eine der ältesten Weizensorten überhaupt, und seit jüngster Zeit gibt es wieder einige Landwirte, die Emmer anbauen und auch vermarkten.
Doch nun zur Zubereitung des Teiges:
Das Wasser und die Oliven zusammen mit dem Öl gut aufmixen und mit der Hefe vermischen. Nun streut man das Mehl ein und gibt noch soviel Wasser zu, bis ein nicht zu fester Teig entsteht. Den Teig an einem warmen Ort aufgehen lassen, nochmals durchkneten und ein zweites Mal gehen lassen. – Der Teig wird dadurch feinporiger.
Den Teig nun in sechs Stücke teilen in die tropfnassen Töpfchen setzen, mit Wasser bestreichen, mit grobem Meersalz oder gehackten Kräutern bestreuen und im Backofen bei ca. 200° C goldbraun backen. Zu den Kräutern lässt sich noch folgendes sagen: Kräuter mit einem kräftigen Aroma eignen sich hierfür am besten. Beispielsweise grob gehackter Thymian oder Rosmarin, aber auch Lavendel oder Minze schmecken sehr gut. Eine weitere Auswahl an Kräutern bleibt nun ihrer Experimentierfreude anheim gestellt und wird ihnen schmackhafte Ergebnisse bescheren.
Die fertig gebackenen Brote in ein passendes Leinentuch einwickeln und langsam auskühlen lassen.
Ebenfalls am Vorabend lässt sich auch der gefüllte Schinken vorbereiten. Hierfür benötigt man folgende Zutaten:
Schinkenröllchen
4 Scheiben gekochter Schinken
4 Stangen weißer Spargel (ohne Köpfe)
4 Stangen grüner Spargel (ohne Köpfe)
2 ½ EL Ziegenquark
2 EL Sahne, (geschlagene)
Pfeffer und Salz
Zubereitung:
Die weißen und grünen Spargelabschnitte weich kochen und getrennt durch ein Sieb streichen. ( Getrennte Verarbeitung) Achten sie darauf eine möglichst trockene und homogene Spargelmasse zu erhalten. Am besten lassen sie die Masse bis zum völligen Erkalten in einem mit einem Käseleinen ausgelegten Sieb abtropfen. Die Spargelköpfe bitte aufbewahren, denn sie werden für das nächste Rezept benötigt. Die ausgekühlte Spargelmasse mit jeweils der Hälfte der Zutaten vermengen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und in die Schinkenscheiben füllen. Die Schinkenröllchen nun kühl stellen und wer mag kann kurz vor dem Servieren noch frischen Meerrettich darüber reiben.
Auch die Bergkäsekörbchen lassen sich sehr gut am Vorabend zubereiten.
Bergkäsekörbchen
Grobe Raspeln eines sehr festen Bergkäses in einer heißen Pfanne zu einem Netz verschmelzen und über einem umgedrehten Weinprobierglas zu einem kleinen Körbchen formen. Gut auskühlen lassen, bevor sie die Körbchen füllen oder für andere Rezepte verwenden.
Alle nun folgenden Speisen sollten aber frisch zubereitet werden.
Eierspeise
Hierfür werden die zurückbehaltenen Spargelköpfe benötigt
4 weiße Spargelspitzen
4 grüne Spargelspitzen
2 Eier
2 TL Weizenmehl
2 hauchdünne Scheiben Serranoschinken
Schweineschmalz zum ausstreichen der Förmchen
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Die Förmchen gut mit dem Schweineschmalz einfetten und mit je zwei weißen und zwei grünen Spargelspitzen auslegen. Die gekochten Spargelspitzen sind ja noch vom letzten Rezept her übrig und kommen nun zum Einsatz. Eier trennen, Eiweiß steif schlagen, Eigelb mit Salz und Pfeffer würzen, Mehl einrühren und das Eiweiß unterheben. Die Mischung nun über die Spargelspitzen gießen und den zur Rose gedrehten Serranoschinken obenauf legen. Anstelle des Serranoschinkens können auch ähnliche Beinschinken, beispielsweise San Daniele oder Parmaschinken, verwendet werden. Die Eierspeise nun im 220°C heißen Backofen ca. 8-10 Minuten backen.
Diese luftige und leichte Eierspeise eignet sich perfekt dazu das üppige Frühstück zu beginnen und danach noch etwas Lachstatar auf einer Scheibe Topfbrot?
Lachstatar
100 g sehr frischer Lachs
1 EL Nordseekrabben
½ Birne
1 EL Sauerrahm
½ TL Zucker
1 TL Dill, gehackt
2 kleine Chicoreeblatter
Salz und Pfeffer, Saft einer halben Limone
Zubereitung:
Den Lachs und die Birne in sehr feine Würfelchen schneiden und sofort mit dem Saft der Limone beträufeln. Den Sauerrahm und die Gewürze miteinander verrühren, mit dem Lachs und der Birne vermischen. Alles in die Chicoreeblätter füllen und mit den Krabben garnieren. Noch ein kleiner Hinweis zu den Krabben: Gönnen sie sich ruhig die etwas teureren Nordseekrabben, sie schmecken sehr viel besser als die größeren Eismeerkrabben.
Frischkäseaufstrich
Zwar empfehle ich für dieses Rezept einen Ziegenquark, sollten sie aber keinen zur Hand haben eignet sich auch ein jeder andere Quark. Nur sollte das Produkt ihrer Wahl möglichst trocken sein. Besser noch sie lassen den Quark einige Stunden in einem mit einem Käseleinen ausgelegtem Sieb abtropfen. 100 g Ziegenquark
1 EL Sahne
1 EL Basilikum, fein gehackt
1 EL Ysop (fein gehackt)
1 EL Frühlingszwiebeln (fein geschnitten)
grober Pfeffer (frisch gemahlen)
einige Scheiben fein geschnittene Salatgurke (Deko)
Zubereitung
Alle Zutaten gut miteinander vermengen und die Masse mit einem Spritzbeutel auf die Gurkenscheiben dekorativ aufspritzen und mit grobem Pfeffer bestreuen.
Anstelle der Gurkenscheiben kann man auch ganz normale Kräcker verwenden.
Sollten sie ein kaltes Buffet planen, nehmen sie diese Kräcker ruhig in ihre Speisenplanung mit auf. Denn der Quark beziehungsweise der Frischkäse lässt sich immer wieder neu und sehr schmackhaft zubereiten.
Lassen sie mich an dieser Stelle nur ein Beispiel erwähnen: Mit fein geschnittenem Estragon lässt sich nicht nur ein schöner Farbton erzielen, sondern auch ein herrlicher Geschmack. Lassen sie ihrer Experimentierfreude im Erfinden von neuen Farbkombinationen und Geschmäckern mal richtig freien Lauf.
Gefüllte Bergkäsekörbchen
2 Bergkäsekörbchen (vom Vortag)
ca.25 g Schafskäse (gewürfelt)
ca.25 g Bergkäse (gewürfelt)
1 Tomate
6 schwarze Oliven
6 grüne Oliven
1 EL Walnüsse, geröstet und fein gehackt
1 EL Kerbel, fein gehackt
1 EL Basilikum, fein gehackt
1 EL Olivenöl
grober gemahlener Pfeffer
Zubereitung
Die Tomaten enthäuten, entkernen und in kleine Würfelchen schneiden. Schwarze und grüne Oliven entsteinen klein schneiden, Kräuter mit Olivenöl verrühren und mit den übrigen Zutaten gut vermengen. Nun die Bergkäsekörbchen mit dieser Masse füllen.
Das nächste Rezept handelt von meiner erklärten Lieblingsfrucht, nämlich dem Pfirsich. Doch lassen sie mich hierzu ein wenig weiter ausholen.
Als Kind genoss ich es mit meinem Vater auf dem Markt einzukaufen, ganz besonders genoss ich die Pfirsichzeit. Diese großen und wundervoll duftenden Früchte waren von solch verführerischer Qualität das es kaum möglich war ihnen zu widerstehen. Mit flinken Fingern zupfte ich so lange an der Haut, bis sie sich löste und ich eine hüllenlosen Frucht in den Händen hielt und mir beim ersten Biss der süße Nektar auf Hemd und Hose tropfte, doch über Zunge und Gaumen verbreitete sich ein solch intensives Aroma als hätte man sämtlich Gerüche und Geschmäcker eines sonnigen italienischen Pfirsichhains in dieser einzigen Frucht vereint. Man konnte die Sonne, die flirrende Hitze und den Süden förmlich riechen und schmecken. Der Genuss einer solchen Frucht bedeutete mir mehr als ein heutiger Wochenendaufenthalt in einem Luxus Hotel der Spitzenklasse unter all den „Wellnessern“. Wer aber heutzutage in einen sogenannten Pfirsich beisst, dem wird ganz anders zumute sein, zumal er mit viel Glück nach kräftigem Zubeißen noch alle Zähne im Mund behält. Unsere EU-Pfirsiche, oder sage ich besser diese Pfirsich-Zombies, die sich in den Obstkisten der Discountermärkte tummeln, sind so hart und saftlos und schmecken nach – aber wie soll man diese Enttäuschung genau formulieren? Ich glaube sie wissen was ich meine und ich taufe diesen „Wasserteig“ auf den Namen EU-Einheitsmasse. Die vielen Südfrüchtehändler werden nun aufschreien und mit der Behauptung kontern, das es sich gemäss dem genetischen Fingerabdruck eindeutig um Pfirsiche handelt und „Wasserteig“ gäbe es sowieso nicht. Doch vermute ich trotzdem: Diese sogenannte EU-Masse dient offenbar als Grundstoff für die Produktion der allermeisten Frucht- und Gemüsesorten. Kennen sie Louis de Funes` Film „ Brust oder Keule?“ In der Fabrik seines Widersachers Tricatel werden alle Speisen aus einer solchen Einheitsmasse hergestellt. Ist sie rot, könnten es Erdbeeren sein, ist die Masse grün, könnte es sich durchaus um Salatgurken handeln. Probieren sie doch ruhig mal den Blindversuch – kaum möglich einen Discounterpfirsich zweifelsfrei von einer Großmarktgurke zu unterscheiden.
Wählen sie also für das nächste Gericht nur vollreife Früchte aus.
Pfirsichtarte
2 Scheiben Blätterteig
2 große Pfirsiche
4 EL Quark
2 EL Schlagsahne
Saft ½ Limone
4-6 Salbeiblätter, grob gehackt
1 EL gehobelte Mandeln
Puderzucker zum Überstäuben
Zubereitung
Aus dem Blätterteig runde Plätzchen mit einem Durchmesser von ca. 10 cm ausstechen.
Die Scheiben mit einer Gabel mehrmals einstechen und goldbraun backen.
Währenddessen einen Pfirsich in dünne Spalten schneiden, den zweiten Pfirsich in feine Würfel. Quark mit dem gewürfelten Pfirsichfleisch und der geschlagenen Sahne verrühren und auf die gebackenen Böden streichen. Die feinblättrig geschnittenen Pfirsiche nun fächerförmig obenauf legen. Die Mandelblättchen drüberstreuen und mit Puderzucker dick bestäuben. Die Tarte nun bei starker Oberhitze ein wenig Farbe nehmen lassen und kurz vor dem Servieren mit grob gehacktem Salbei bestreuen.
Natürlich darf ein Teller mit verschiedenen Käsesorten nicht fehlen, ebenso ein Teller mit Schinken. Und stellen sie je nach Jahreszeit eine Schale mit diversem Obst dazu und zu guter Letzt auch etwas Honig und Marmelade. Und somit wären wir bei einem weiteren Thema, dass einen großen Klassiker beinhaltet, nämlich Marmelade. Lassen sie mich nun an dieser Stelle meine Rezeptvariante eines britischen Klassikers anführen. Für diese Marmelade soll man ebenfalls nur vollreife und ungespritzte Früchte verwenden. Bei einigen gut sortierten Händlern findet man die sogenannten Flieger-Früchte dies sind Früchte mit einem wundervollen Duft und Aroma, denn diese Früchte durften am Baum ausreifen und werden erst im vollreifen Zustand gepflückt, in Kisten verpackt und per Flugzeug zu uns gebracht und in unsere Geschäfte geliefert. Was Energie und Verschwendung anbetrifft möchte ich mir an dieser Stelle jeden Kommentar verkneifen.
Doch nun zu der relativ kurzen Liste der Zutaten für die
Orangenmarmelade
4 Orangen
1 rosa Grapefruit
1 Stück Ingwer, haselnussgroß
40 ml Schottischer Whisky
40 ml Wasser
ca. 400 g Gelierzucker (2:1)
Bei der Auswahl des Whiskys sollte man darauf achten, dass man eine wenig getorfte Sorte nimmt. Meine Empfehlung ist ein sehr bekannter Schottischer Whisky, nämlich ein Glenmorangie Ten. Ein Whisky der aufgrund seines feinen blumigen Geschmacks bestens mit den Aromen der Marmelade harmoniert. Sicherlich hat die britische Küche nur wenige Höhepunkte zu bieten, doch diese Köstlichkeit ist mit Sicherheit ein kulinarischer Gipfel. Genießen sie den Duft und das wundervolle Aroma, das diese Marmelade entfaltet, streicht man sie auf eine frisch geröstete Toastscheibe.
Und nun zur Zubereitung
Eine Orange unter heißem Wasser gut abbürsten und abtrocknen. Von der gesamten Frucht Zesten abnehmen. Die Orangenzesten in ca. 1 cm lange Stücke schneiden, mit kochend-heißem Wasser überbrühen und zugedeckt ca. 15 Minuten ziehen lassen. Nun gibt man den ebenfalls heißen Whisky dazu deckt alles ab und lässt die Zesten über Nacht marinieren. Die Früchte filetieren und den dabei austretenden Saft auffangen. Nun die Filets in kleine Stücke schneiden. Den Saft und die Zesten zusammen mit der Marinade etwa 5 Minuten kochen lassen, danach gibt man die Fruchtstücke dazu und lässt alles noch einmal 2-3 Minuten kochen. Je nach Fruchtmasse gibt man nun die dazu passende Menge Gelierzucker hinzu und lässt alles nochmals eine Minute sprudelnd kochen. Den Topf vom Feuer ziehen und die Marmelade in saubere Gläser füllen verschließen und langsam auskühlen lassen. Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis:
Wiegen sie die Fruchtmasse genau ab um die Zuckermenge genau dosieren zu können, denn bei zuviel Gelierzucker wird die Marmelade sonst steinhart und nicht streichfähig. Doch nun ist es an der Zeit dieses herrliche Frühstück endlich zu genießen.
So manch einer unter ihnen wird gerade zum Lachstatar das passende Gläschen Champagner vermissen. Ich möchte hier weder Muss noch Kann vorschreiben, da, gerade was Champagner anbetrifft, sich die Gespräche um ein schier unendliches Thema drehen. Ich habe die Qualität so manches Winzersektes sehr zu schätzen gelernt und so würde ich passend zum Tatar und auch den anderen Speisen sicherlich einen Rieslingssekt wählen. Mit dem Satz: „De gustibus non disputandum est“ beschrieben die Römer dieses Problem äußerst elegant und sie genossen hemmungslos „lukullische Gelage“ und „ein jeder nach seiner Façon,“ aber das sagte wiederum ein anderer, der mit Genuss so gar nichts zu tun hatte, oder? Aber wie schon gesagt,“ das ist ein weites Feld...“.
Ich gehe sehr gerne auf den Markt, egal wo ich gerade bin nehme ich mir die Zeit und besuche den dortigen Wochenmarkt. Im Vergleich zu einem unserer Supermärkte ein wahres Feuerwerk an Formen, Farben, Düften und Aromen ... in Anlehnung an Heinrich Heine könnte man etwa folgenden Satz formulieren: „ Denk` ich an einen Discounter in der Nacht bin um meinen Schlaf ich gebracht.“
Die verschiedenen Gerüche und Aromen, das vielfältige Angebot, das bunte Gemisch aus Betrachtern, Anbietern, Marktschreiern, Anreißern, Schauern, Spekulanten, Spaziergängern, Suchern, Verkostern, Testern, Meckerern, Streitern, Verhandlern, Käufern, Betrachtern, Händlern fasziniert mich jedes Mal von Neuem. Denken sie nur an einen arabischen Souk, oder die französischen „Markthallen“ ein jedes, ein ganz besonderes Erlebnis und auch Abenteuer, zumal wenn man sich von Duft und Anblick hinreißen lasst und in den Handel einsteigt.
Wirklich interessant wird es jedoch, wenn man der jeweiligen Landessprache nicht mächtig ist und mit Gebärden, Gesten und Zeigen versucht etwas zu kaufen. Vielleicht hatte der ein oder andere Leser schon mal das Erlebnis ein unbekanntes Gewürz, Obst oder was auch immer kaufen zu wollen, aber der Händler versteht den Wunsch jedes mal falsch, bis sich plötzlich ein Dolmetscher dazugesellt um beiden Seiten behilflich zu sein. Doch dann, nach etlichem Palaver weiß der neu gewonnene Freund und Helfer etwas viel besseres und auch das gewünschte, schleppt einen quer durch den Markt zu einem ganz anderen Stand und man so, „gut beraten“ mit einem garantiert anderen Beutestück unterm Arm verschwitzt und derangiert wieder ins Hotel zurückkehrt, und sich ärgert in dieser Posse mal wieder der Dumme gewesen zu sein.
Nehmen sie sich an ihrem Urlaubsort ruhig mal die Zeit für einen solchen Marktvormittag und sie werden den Daheimgebliebenen garantiert eine Menge zu erzählen haben: einen solchen Vormittag wollte ich in einem kleinen Dörfchen in den Pyrenäen verbringen – insgeheim sah ich mich schon zwischen bunten Ständen an den herrlichen Würsten und Schinken schnuppern, Ziegenkäse probieren und das Ein oder Andere auch kaufen. Auf dem Marktplatz angelangt schlenderte ich zwischen den paar Ständen und Wägen herum, besah das Angebot und wollte nun auch einige Kleinigkeiten einkaufen, zumal ich unbedingt ein Stück des legendären Pyrenäen-Schinkens mit nach Hause nehmen wollte. Mit bayerischen Akzent und experimentellen Kenntnissen im Französischen nannte ich dem Verkäufer meinen Wunsch. Doch der Metzger der hoch über mir in seinem Verkaufswagen thronte meint nur trocken er könne mich nicht verstehen – er sei Baske! Also probierte ich es nochmals, mit, so dachte ich bei mir, exakterer Aussprache und genaueren Worten. Im selben Maße wie meine Redefreudigkeit und Bemühungen meine Wünsche mit Händen und Füßen zu erklären zunahm, nahm sein Verständnis meiner Absichten ab.
Aber keineswegs wollte ich ohne mein ersehntes Schinkenstück gehen und so ließ auch ich nicht locker. Nach etlicher Zeit holte er einen riesigen Schinken von der Stange und ließ mich an dem berühmten Probierstäbchen aus Knochen den wundervollen Duft und die Qualität des Schinkens überprüfen. In einem für mich kaum verständlichen Französisch und in herablassendem Ton und mit verächtlichem Blick fragte er mich wie viel von dem Schinken ich denn nun wünsche 100- oder gar 200 Gramm? Damit hatte dieser Baske den Bogen für mich endgültig überspannt – und genau so kurz und unfreundlich forderte ich nun den ganzen Schinken. Den ganzen Schinken? fragte er. Ich nickte kurz und bedeutete ihm mit einer schnellen Handbewegung das er das gute Stück nun endlich einpacken sollte! Mit dem Schinken in braunes Papier eingeschlagen und einem Siegerlächeln im Gesicht, schlenderte ich weiter über den Markt.
Die Käsefrau dagegen sprühte nur so vor Freundlichkeit, übersah meine nur spärlichen Sprachkenntnisse, ließ mich hiervon und davon probieren, packte mir noch etwas zu meiner Bestellung dazu und entließ mich mit besten Grüßen und Wünschen.
Da ich auf meinen Reisen nur kleines Gepäck mit mir führe geriet der Abend diesmal relativ kurzweilig für mich.
Wie verstaut man den Inhalt eines Picknickkorbes für eine hungrige Eishockeymannschaft in einem so winzigen Köfferchen ? Und dann noch die Frage wohin mit den beiden Weinflaschen? Doch mit der Geduld eines Puzzlespielers und noch mehr Kraft gelang es alles in dem Köfferchen zu verstauen und – siehe da - die Schlösser hielten dem Gegendruck auch Stand. Nach getaner Arbeit gönnte ich mir an der Hotelbar noch ein Gläschen vom köstlichen Madiran und freute mich jetzt schon auf die Gesichter bei der Gepäckkontrolle des Flughafens. Und tatsächlich staunte das Flughafenpersonal nicht schlecht als es den Inhalt meines Köfferchens im Röntgenbild musterte und so bat man mich höflich den Inhalt genauer inspizieren zu dürfen.
Die Abfertigung dauerte etwas länger als gewohnt, doch der zuständige Zollbeamte, ebenfalls ein Gourmet zeigte Verständnis und nach einem Gespräch über die verschiedenen Qualitäten des heimischen Schinkens, lobte er meine Wahl, empfahl noch die Weine, der ein oder anderen Kellerei die er bevorzuge, beim nächsten Besuch unbedingt zu probieren und half mir dann auch noch mein Köfferchen wieder sicher zu verschließen. Da noch genug Zeit bis zum Abflug meiner Maschine übrig war, verriet er mir noch sein Lieblingsrezept, das auch mit dieser Schinkenqualität zu tun hat. Mit einer nur kleinen Änderung möchte ich mit diesem Rezept nun ein feines, klassisches Mittagsmenü beschreiben
· Kalbsleber im Schinkenmantel auf gebratenen Birnen
· danach, eine klare Hühnerbrühe mit Fadennudeln
· als Hauptgang Kaninchenrücken im Ysopmantel mit Kürbiskernölpesto und Kürbispüree
· den feinen Abschluss des Menüs bilden Schampanninger-Nockerl auf Erdbeer-Carpaccio
an der Schreibweise, die auch die korrekte Aussprache wiedergibt erkennen sie sicher meine süddeutsche Herkunft und so habe ich, ganz in kabarettistischer Manier, den feinen französischen Champagner für unsere süddeutschen Zungen in ein etwas einfach und flüssiger zu sprechendes Wort umgegossen.
Doch nun zu den Rezepten des Mittagmenüs.
Die angegebenen Mengen beziehen sich jeweils auf vier Personen und auf die Einnahme eines mehrgängigen Menüs – falls sie eine dieser Mahlzeiten als Hauptgericht zubereiten wollen sollten sie je nach Stärke der Esser die Mengen erhöhen.
Kalbsleber im Schinkenmantel auf gebratenen Birnen
4 Scheiben Kalbsleber
4 Scheiben Serrano Schinken (oder jeder andere Beinschinken wie z.B. Parma, San Daniele etc.)
2 Rotweinzwetschgen
2 kleine Birnen
2 EL Olivenöl
40 ml Portwein
40 ml Rotwein
40 ml Marsala
40 ml Kalbsfond
Salz & Pfeffer
Zubereitung
In die Kalbsleberstücke eine kleine Tasche schneiden und in jede Scheibe eine halbe Rotweinzwetschge stecken. Die Leber pfeffern, mit den Schinkenscheiben umwickeln und mit einem Zahnstocher so zustecken, das auch die Tasche mit verschlossen wird.
Die Leber nun in wenig Olivenöl langsam braten. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Hitze langsam durch die Stücke zieht und den Schinken nicht zu kross werden lässt. Im Idealfall sollte die Leber weich sein und im Anschnitt ein leicht rosafarbenes Bild zeigen.
Während dessen schält und entkernt man die Birnen und schneidet sie längs in dünne Scheiben. Die Birnen nun in der heißen Butter schnell etwas Farbe nehmen lassen.
Wer will kann zum Ende des Bratvorgangs die Früchte mit einem Schuss Birnenschnaps ablöschen.
Die Leber und die Birnen im Ofen warm stellen, die Hitze in der Pfanne auf groß stellen, den Bratensatz mit Rotwein, Marsala, Portwein und Kalbsfond loskochen und alles gut einreduzieren.
Die Birnenscheiben fächerförmig auf einen Teller legen, die Leber drauflegen und mit der feinen Soße überziehen. Je nach Jahreszeit mit blühendem Thymian oder Salbeiblüten ausgarnieren.
In diesem Rezept führte ich die Verwendung von Rotweinzwetschgen an. Sie werden diese Köstlichkeit aber nur sehr schwer im Handel bekommen, deswegen lohnt es sich die Zubereitung selbst in die Hand zu nehmen, um sich mit einem kleinen Vorrat an dieser Speise zu versorgen.
Daher möchte ich an dieser Stelle einen kleinen Exkurs einfügen und das Rezept dafür aufschreiben.
Exkurs:
Rotwein-Zwetschgen
Für alle die sie gern selber zubereiten wollen.
2 kg Zwetschgen
375 ml Rotwein
750 g Zucker
1 Stange Zimt
1 Sternanis
5 Nelken
Zubereitung
Zwetschgen waschen, entkernen und in kleine Gläser füllen darauf achten dass nur wenige Zwischenräume entstehen. Den Rotwein mit dem Zucker und den Gewürzen aufkochen, durch ein Sieb über die Zwetschgen gießen, bis diese vollständig bedeckt sind. Die Gläser schließen und bei 90° C ca. 20 Minuten einwecken.
Dies Rotwein-Zwetschgen passen nicht nur zu dem vorgehenden Rezept, sondern auch sehr gut zu winterlichen Desserts und zu manchem Hirsch- oder Wildschweingericht.
Wählen sie für dieses Rezept nur einen kräftigen und herben Wein aus, keinesfalls einen Wein aus Barrique-Ausbau oder gar einen schweren Süßwein. Im einen Fall könnten die Tannine des Rotweins den Geschmack der Zwetschgen in eine kräftige Holznote ummünzen, im anderen Fall wird das Ganze einfach zu süß.
Eine fantastische Alternative zur Kalbsleber als Vorspeise wären gebratene Kaisergranaten auf Kartoffelsalat.
Kaisergranaten auf Kartoffelsalat
Zutaten:
4 Kaisergranaten
4 Scheiben Schwarzwälder Schinken,
dünn geschnitten
1 EL Butter
2 Kartoffeln, festkochend, mittelgroß
2 EL Brühe
1 EL Sauerrahm
½ TL Zucker
½ TL Salz
1 TL Zitronenthymian, fein gehackt
1 Prise Macis
1 EL Gartenkräuteressig
frisch gemahlen Pfeffer
Zubereitung:
Die Kaisergranaten vorsichtig aus der Schale lösen, mit Schinken umwickeln und im WMF Vitalis bei rund 60 bis 70° C garen. Die Kartoffeln weich kochen, schälen und in ca. 3 mm dicke Scheiben schneiden. Aus der Brühe und den restlichen Zutaten eine Vinaigrette für den Kartoffelsalat rühren. Den Kartoffelsalat auf dem Teller anrichten, die Kaisergranaten darauf legen und mit dem fein gehackten Zitronenthymian bestreuen.
Diejenigen Glücklichen, die natürlich einen fest eingebauten Dampfgarer in ihrer Küche haben wissen um dessen Dienste und vor allem um den fantastischen Geschmack der Speisen.
Hühnerbrühe mit Fadennudeln
Viele Leser höre ich beim Thema Hühnerbrühe laut aufstöhnen:
„Eine Hühnerbrühe werde ich wohl noch ohne Rezept hinbekommen!“
Doch gerade im Einfachen liegt oft die größte Schwierigkeit. Gern überlädt man die einfachsten Dinge in der Hoffnung ein besonders exquisites Geschmacksergebnis zu erzielen. Beinahe von fernöstlichem Reduktionismus gekennzeichnet nun mein Rezeptvorschlag:
Flügelspitzen, Rücken, Bürzel und Hals eines guten Fleischhähnchens
1 l kaltes Wasser
4 Lauchzwiebeln, ohne den grünen Teil
100 g Sellerieknolle, blättrig geschnitten
7-9 Sellerieblätter
4 Zweiglein Petersilie
3-4 Salbeiblätter
ein nussgroßes Stück Ingwer
½ TL zerdrückte weiße Pfefferkörner
1 Lorbeerblatt
Salz
Zubereitung
Rücken und Bürzel mit einem kräftigen Messer oder einem Küchenbeil jeweils halbieren und zusammen mit den Zwiebeln dem Lorbeerblatt und den Pfefferkörnern im kalten Wasser ansetzen. Gerade die momentan sehr in Mode gekommenen japanischen Messer leisten hierbei gute Dienste. Gerade das schwere Deba Messer aus der WMF Yamato Serie ist zum Zerteilen von Geflügel hervorragend geeignet.
Alles langsam aufkochen lassen und etwa 25 Minuten leise köcheln lassen. Den dabei entstehenden Schaum immer mal wieder mit einer Kelle abnehmen. Erst jetzt gibt man die Kräuter und den Ingwer hinzu und die Brühe nochmals gut 10 Minuten ziehen lassen.
In die abgesetzte Brühe kocht man am besten einige sehr fein geschnittene Fadennudeln ein und wer möchte streut je nach Jahreszeit noch etwas feingehackte Kräuter über seine Brühe.
Kaninchenrücken im Ysopmantel mit Kürbispüree und Kernölpesto
1 Bund Lauchzwiebeln
1 Hand voll Ysop
1 Hand voll Petersilie, fein geschnitten
1 Hand voll Basilikum, fein geschnitten
1 Kaninchenrücken (möglichst mit
Bauchlappen)
300 g Muskatkürbisfruchtfleisch, gewürfelt
150 g Kartoffeln, geschält und gewürfelt
250 ml Gemüsebrühe
1 EL Kürbiskerne
1 EL Kürbiskernöl
Salz, Pfeffer, Alufolie
Zubereitung
Den weißen und hellgrünen Teil der Lauchzwiebeln in feine Ringe schneiden und mit allen Kräuterblättern mischen.
Den Kaninchenrücken mit Salz und Pfeffer würzen und mit etwas mehr als der Hälfe der Kräuter und Lauchzwiebeln fest in Alufolie einpacken.
Im WMF Vitalis bei 70° bis 80° C je nach Größe, 25-30 Minuten garen. Die Kürbisstücke und Kartoffeln in der Brühe im geschlossenen Topf bei milder Hitze weich kochen und anschließend alles zusammen durch eine Kartoffelpresse drücken, würzen und mit einem Schneebesen gut verrühren und wer mag darf noch etwas Sahne zugeben. Für all jene Perfektionisten, die eine besonders feine und homogene Konsistenz ihres Pürees wünschen, sei hier noch erwähnt, das sie alles auch durch ein Sieb streichen können und wenn sie jetzt noch die Sahne in geschlagener Form unter das Püree ziehen befinden sie sich nahe an der Perfektion, die Sterne Köche auszeichnet.
Die übrigen Kräuter, Kürbiskerne und Kürbiskernöl im Mixer nicht zu fein pürieren. Nach Geschmack mit Salz und Pfeffer und etwas Brühe abschmecken.
Den Kaninchenrücken aus der Folie packen, aufschneiden und anrichten. Das Püree dazureichen und mit dem Pesto überziehen.
Schampanninger-Nockerl auf Erdbeer-Carpaccio
Ein herrlich erfrischende und relativ leichte Nachspeise.
200 ml Schlagsahne
80 g weiße Kuvertüre oder Schokolade
40 ml (ein Gläschen) Rieslingssekt
8 große Erdbeeren
1 Limette
1 TL feingeschnittene Minze
1 TL Puderzucker
2 EL geriebene Späne von bitterer Schokolade
einige Minzeblättchen zum garnieren
Die Nockerlmasse sollte man möglichst schon am Vorabend zubereiten, denn die Masse muss unbedingt
6 - 8 Stunden gut durchgekühlt sein.
Die Sahne zusammen mit der Schokolade aufkochen und über Nacht gut kühlen. Zwar habe ich der Zutatenliste die Möglichkeit Kuvertüre zu verwenden offen gelassen, jedoch ziehe ich eine gute Schokolade in jedem Fall der Kuvertüre aus Geschmacksgründen vor. 2/3 des Sekts hinzugeben und die Masse nun steif schlagen.
Die Erdbeeren in dünne Scheiben schneiden, auf dem Teller kreisförmig anrichten und mit folgender Vinaigrette beträufeln.
Limettensaft, etwas Limettenabrieb, Puderzucker und die feingeschnittene Minze mit dem Rest des Sektes gut vermischen und über die Erdbeeren geben. Jeweils eine dicke Wolke der Nockerlmasse auf das Erdbeerpüree setzen, die gerieben Schokospäne darauf streuen und mit Minzeblättchen garnieren.
Nach diesem Mittagsmenü schmeckt ein Mokka nicht nur gut, sondern er tut auch gut und weckt die Lebensgeister
Für alle die gerne ihrem grünen Daumen folgen und verschiedene Kräuter anpflanzen möchte ich diesen kurzen Exkurs einstreuen:
Von Minze, lat. Calamintha spec, gibt es Dutzende verschiedene Sorten, einige davon schmecken süß, andere haben ein fast pfefferiges Aroma und es lohnt sich verschiedene Arten in Töpfen zu kultivieren und die verschiedenen Aromen zu erkunden. Ein Tee aus frischen Minzeblättern mit etwas Zitrone und Honig tut nicht nur bei Erkältungen sehr gut, sondern schmeckt auch im Hochsommer heiß oder kalt serviert exzellent. Beim Auspflanzen ihrer Minzesorten im Garten sollten sie jedoch vorsichtig sein, denn so mache Sorte wuchert sehr stark und beansprucht bald größere Fläche. Dehnen sie ihre botanischen Versuche ruhig auch auf andere Arten wie Salbei oder Thymian aus. Gerade beim Salbei gibt es nicht nur sehr dekorative, sondern auch sehr geschmacks- und geruchsintensive Sorten, wie beispielsweise den Mandarinensalbei.
Sollten sie eine Bezugsquelle für seltene Kräutersorten suchen, so finden sie am Ende des Buches eine Liste.
Doch nach diesem Mittagsmenü lassen sie mich noch einige andere Lieblingsrezepte beschreiben.
Doch wo lässt sich ein solcher Gourmet-Tag besser verbringen als in der selbsternannten Hauptstadt der Gemütlichkeit, in München, einer Stadt mit einer ganz besonderen Einrichtung – dem Biergarten.
Der wohl bekannteste Biergarten ist im Englischen Garten rund um den Chinesischen Turm. Kaum scheint die Sonne ein paar Stunden und die Außentemperaturen steigen auf erträgliche Grade, schon wird der Biergarten aufgestuhlt und ein ganz besonderer Kosmos nimmt sein Leben auf. Gerne verbringe ich dann einige Stunden dort und beobachte die Menschen rings um mich.
Ein älteres Ehepaar am Nebentisch rätselt welcher chinesische Kaiser den Münchnern wohl diesen Turm geschenkt haben könnte; das Liebespärchen zwei Tische vor mir zerpflückt mit spitzen Fingern ein halbes Brathendl und füttert sich mit den Fleischstücken gegenseitig; drüben an der Karte des Englischen Gartens stand eine Familie und jeder zeigte auf andere Wege und Punkte und wollte dies oder jenes nicht oder unbedingt noch unternehmen; ein neuer Gast kam mit einer Fahrradrikscha an, bezahlte den Fahrer und setzte sich an einen Tisch im bewirteten Teil, und winkt sogleich heftig nach einer Bedienung. Beinahe möchte man glauben er habe einem Verdurstenden gleich nun endlich die rettende Oase erreicht. Bunte Ströme verschiedenster Menschen durchmischen sich hier rund um den chinesischen Turm –wie in einem Kaleidoskop bilden sich immer neue Mosaike, Menschen sitzen zusammen, lachen, diskutieren, verlieben sich, entlieben sich, trennen sich, finden sich neu, lebendige Muster, immer neue Brennpunkte des Geschehens mitten im Geschehen – Alpha und Omega des Kommens und Gehens, der Gespräche, Diskussionen, Erzählungen...
Der Ort hier ist es der sie alle eint und im Augenblick des Verweilens zu Brüdern und Schwestern macht, ethnische und religiöse Grenzen aufhebt und soziale Schranken fallen lässt.
Für eine kurzen Augenblick im Leben scheint sich für alle hier der Wunsch von ewigem Frieden und Freude zu erfüllen, ein fast schon paradiesischer Zustand.
Das Liebespärchen hat sein Hendl nun völlig zerzupft und den kleinen Spezi getrunken – er setzte sich zu ihr, nahm sie zärtlich in die Arme und beide küssten sich – so wie das Hochzeitspaar vor dem Turm.
Ein älterer Herr im schwarzen Anzug dirigierte die winzige Hochzeitsgesellschaft vor dem Turm und versuchte dabei die beste Perspektive fürs Hochzeitsfoto zu finden und die beiden Verliebten sahen amüsiert dem Treiben der Gesellschaft zu.
Ich liebe diese Tage, an denen die Knospen aufbrechen und alles zu blühen beginnt in besonderen Maße.
Einem jeden Hobby-Botaniker erscheint die kalte Jahreszeit bei uns hierzulande viel zu lang und so wünscht man sich die ersten wärmenden Sonnenstrahlen des neuen Jahres immer wieder aufs Neue mit Sehnsucht herbei. Gerade die Tage am Anfang des Frühlings sind für mich immer wieder aus Neue faszinierend schön. Diese wenigen Tage, in denen die Natur geradezu in einem Farbenmeer zu explodieren scheint, diese Tage verbringe ich gerne in der Holledau.
Ein Landstrich im Münchner Norden, bekannt als das weltgrößte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet, aber gottlob touristisch nicht erschlossen. Eine Landschaft mit sanften grünen Hügeln, rauschenden Mischwäldern und natürlich vielen Hopfengärten. Obwohl man eigens ein Hopfenforschungsinstitut unterhält ist der Siegeszug den der Hopfen in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts nahm längst vorbei. Auch in dieser so friedlich schlummernden Landschaft hinterließen Globalisierung und sich wandelnder Zeitgeist tiefe Spuren. Doch der Schönheit der Natur tat dies noch keinen Abbruch.
Am Nordrand der Holledau steht die älteste Steinkirche Bayerns und rund um den Kirchturm spürt man die Aura und Mystik dieses alten Kultplatzes. Schon in früher keltischer Zeit trafen sich hier Menschen aus religiösen Gründen.
Ich komme gerne hierher um Ruhe zu finden und um meiner Phantasie wieder aufs Neue bunte Flügel zu verleihen, hier befindet sich meine „Türe“, durch die ich das graue Einerlei des Alltags verlasse und eintauche in eine Welt voller Farben und Harmonie – blühende Streuobstwiesen, duftende Hollerbüsche...
Schon Hans Sachs erwähnte in seinen derben Possen die wohltuenden Wirkungen des „Flieders“, wie der Holunder damals in Bayern genannt wurde.
Was gibt es Schöneres als an einem sonnendurchfluteten Frühlingsnachmittag draußen zu sitzen und frische Hollerkücherl, eine herrliche Mehlspeise aus der bayerischen Küche, zu essen und eine guten Kaffees zu trinken. Spätestens jetzt, so denke ich, wird ihnen klar was es mit der „richtigen Betonung“ des Wortes Kaffee auf sich hat.
Weder Hektik noch lästiger Lärm stört dort die Ruhe und man kann sich mit allen Sinnen neuen oder auch altbekannten Genüssen hingeben. Beispielsweise Holunderkücherl, die möglichst frisch, also lauwarm am besten schmecken. Doch wie bereitet man diese Köstlichkeit zu?
Fragen sie Holledauer Köche nach dem besten Rezept, so wird ihnen ein jeder eine andere beste und letztgültige Rezeptur nennen, doch allen gemeinsam ist das Grundrezept:
Hollerblüten in den Backteig tauchen und im Fett ausbacken. Aber lassen sie mir die kleine Freude – hier möchte ich ihnen nun mein liebstes Rezept aufschreiben.
Hollerkücherl
8 große Blütendolden
4EL Weizenmehl
2EL Hollersirup
3 Eier
½ TL Hollerblütenessig
Wasser für den Teig
eine Prise Salz
Sonnenblumenöl zum Ausbacken
Zimt und Puderzucker zum Bestreuen
Noch eine Bemerkung vorneweg: Sollten sie keinen Hollerblütenessig haben, so lassen sie diese Zutat einfach weg. Eine Bezugsquelle für selten Essigarten finden sie am Ende dieses Büchleins.
Zubereitung:
Die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. Alle andern Zutaten mit soviel Wasser anrühren bis ein nicht zu flüssiger Teig entsteht. Den Teig nun mindestens ½ Stunde ruhen und quellen lassen. Kurz vor dem Backen hebt man den Eischnee unter, taucht die Blüten in den Teig und bäckt sie in reichlich Sonnenblumenöl goldgelb aus. Achten sie darauf, dass die Hitze nicht zu hoch, aber auch nicht zu niedrig ist. Die Kücherl sollten gold-gelb und trotzdem knusprig sein.
Die Kücherl bestreut man nun noch mit einer Mischung aus Puderzucker und Zimt und genießt sie möglichst warm.
Selbstverständlich kann man diese Mehlspeise auch als Hauptgang essen und ein frisches Fruchtpüree dazu reichen. Diese Hollerkücherl sind nicht nur schmackhaft, sondern aufgrund der vielfältigen Inhaltsstoffe auch recht gesund.
So ein Hollerbusch im Garten kann also eine ganz praktische Apotheke sein, aber auch etliche kulinarische Akzente setzen und das beinahe das ganze Jahr hindurch. Denn nicht nur die Blüten lassen sich in diversen Zubereitungen verarbeiten, sondern auch die reifen Holunderbeeren. Der Saft, verdünnt mit frischem Mineralwasser, schmeckt sehr gut und beugt allen winterlichen Infekten vor. Mit Zwetschgen zusammen lässt sich ein Kompott zubereiten, das zu Wildfleisch genau so gut passt wie zu Mehlspeisen. Mit Muskatsalbei gewürzt sollten sie dieses Kompott unbedingt einmal probieren. Aber auch an dieser Stelle möchte ich ihren Forschergeist anregen und sie zu vielen wohlschmeckenden Experimenten verführen. Werfen sie ruhig einmal eine Blick in ihr Gewürzregal und lassen sich inspirieren.
Manches Mal bei festlichen Anlässen, oder auch ganz spontan, genieße ich es ein Gala-Menü mit mehreren Gängen zu kochen. Keine Angst – vieles lässt sich in einfachen und wenigen Schritten zubereiten und manches auch vorbereiten. Die nun angegebenen Rezepte sind für vier Personen und ein mehrgängiges Menü ausgelegt. Bei größeren Gesellschaften müssen die Mengen jeweils passend abgeändert werden. Doch nun zu den Rezepten.
Löwenzahnsalat
1 Handvoll Löwenzahn
1 Handvoll Spitzwegerich
1 Handvoll Brennnessel (kurz blanchiert)
1 EL geröstete Mandelblättchen
Vinaigrette:
2 EL entfettete Geflügelbrühe
1 EL Schalottenwürfelchen
1 EL Hollerblütenessig
1 TL Rapsöl
1 TL Kürbiskernöl
½ TL scharfer Senf
2 EL Sauerrahm
Pfeffer, Salz, etwas Honig
Aus den angegebenen Zutaten eine homogene Vinaigrette mixen
Die Brennnessel kurz blanchieren und mit den andern Blättern mischen und auf Teller verteilen, mit der Vinaigrette beträufeln.
Bierfladen dazu servieren.
Genauso wie das Rezept zum Backen von Topfbroten ist auch die Herstellung der Bierfladen eine variable Urform. Auch dieser Grundteig lässt sich mit mancherlei Zutaten, wie Oliven, Kapern oder Bergkäseraspeln verfeinern. Lassen sie ihrer Experimentierfreude freien Lauf und verwenden sie verschiedene Kräuter für ihr Lieblingsrezept.
Bierfladen
100 ml Weißbier
100 ml Wasser
300 g Mehl
Aus den Zutaten einen leichten Teig kneten ½ Stunde ruhen lassen, dünn auswellen aus dem Teig Taler ausstechen und mit einer Gabel einstechen bei 175° C knusprig backen.
Man kann die Taler vor dem Backen mit gehackten Kräutern bestreuen.
Die Zahl der Vorspeisen und Zwischengänge kann natürlich entsprechend ausgedehnt werden und so werde ich ihnen im Folgenden einige Vorschläge für einfache aber sehr effektvolle Vorspeisen machen:
Limetten Hähnchen
Im Orangen Feldsalat
400g Hühnerbrust
1 Limette, Abrieb
1EL Salbei, gehackt
250g Feldsalat
2 Orangen, filetiert
Dressing:
1EL Butter
1 Schalotte
1cl Glenmorangie Ten
200ml Sauerrahm
1TL Zucker
1EL Holunderessig
1 Msp Muskatblüte (Macis)
Pfeffer und Meersalz aus der Mühle
Die Hühnerbrüstchen schneiden wir in etwa 1 ½ cm dicke Steifen und marinieren die Stücke etwa 20 Minuten in der Limetten Salbei Mischung.
Die Brust nun im WMF Vitalis bei rund 80°C für 10 bis 15 Minuten garen. Die Temperatur sollte auf keinen Fall höher als 80°C steigen, die Bruststücke würden im Falle einer höheren Temperatur trocken und ausgelaugt schmecken.
In der Zwischenzeit stellen wir uns das Dressing für den Salat her:
Die feingehackten Schalotten in der Butter anschwitzen ohne sie Farbe nehmen zu lassen und mit dem Whisky ablöschen und die Flüssigkeit nun ganz einkochen. Die Schalotten vom Ofen nehmen und in eine kalte Rührschüssel geben und zusammen mit den anderen Zutaten zu einer homogenen Vinaigrette verrühren. Zum Schluss noch mit Pfeffer, Salz und etwas Essig gut abschmecken.
Mit dem Feldsalat ein Bett im Teller auslegen und die Orangenfilets sternförmig darauf legen. Die fertigen Hühnerbruststreifen in der Mitte des Orangensterns anordnen und alles mit der Vinaigrette überziehen.
Dazu reichen sie am besten ein frisches Baguette.
Zur Handhabung des WMF Vitalis möchte ich noch folgendes sagen:
Stellen sie ihren Vitalis nur auf die kleinste aller Herdflächen, dadurch können sie die Temperatur im Garraum besser und leichter kontrollieren. Lassen sie das Wasser unterhalb des Einsatzes niemals kochen, die Zellen in ihrem Gargut platzen auf und verlieren ihren Saft – sie würden auf diese Weise zwar mit einer kompliziert gekochten Suppe belohnt werden, hätten aber im Gegenzug nur trockenes und ausgelaugtes Gargut auf ihrem Teller. Achten sie also auf jeden Fall auf das Thermometer, das im Deckel des Vitalis eingebaut ist.
Abschließend noch der wichtige Hinweis alle Speisen, die sie im Vitalis zubereiten erst nach dem garen zu würzen, gerade das salzen sollten sie niemals vor dem garen vornehmen.
Da ich gerade über das Salz spreche, hier höre ich immer noch die Worte meines alten Chemie Professors: „Salz ist Salz egal wo es herkommt es besteht nur aus NaCl und schmeckt immer gleich, ganz im Gegensatz zu unserer wertvollen Mensa Kost.“
So ganz wollte ich den Worten nicht glauben und seitdem unsere allbekannten Fernsehköche mit nur noch dem Salz salzen, dessen Verkaufsbehältnis von ihrem Konterfei geziert wird und seit diese Gourmet Gurus von den Vorzügen schwärmen brach ich zu einem folgenschweren Experiment auf:
Allein die Einkaufstour durch die Salzauswahl der verschiedenen Feinkostläden verlief äusserst kurzweilig. Fragen sie mal nach den Unterschieden und lassen sie sich doch mal beraten ...
Kurzum ich kaufte sämtliche Sorten deren ich habhaft werden konnte und zog mich in meine Küche zurück. Und schon nach wenigen Kostproben fand ich heraus, das Salz leider nicht gleich Salz ist. Ein jedes schmeckte etwas anders und im Vergleich zum normalen Siedesalz deutlich besser, weniger scharf und weniger stark. Ist die Grenze zwischen gut gesalzen und versalzen beim Siedesalz relativ eng so weitet sich dieser Grenzbereich bei manchen dieser Meersalze doch deutlich merkbar.
Machen sie einmal den Versuch und probieren sie verschiedene Salze aus, sie werden begeistert sein...
Fragen sie ruhig mal nach in den verschiedenen Feinkostläden. Finden sie ihren Favoriten und benutzen sie auch dieses Salz aber nicht zum Nudelkochen, denn dazu wäre es doch viel zu schade – oder?
Gerade im Sommer mag ich das nächste Rezept sehr gerne, zumal es schnell zuzubereiten ist und auch als Hauptgang durchaus an besonders heißen Tagen sehr gut schmeckt:
Mariniertes Hähnchen auf Ananas – Eissalat
Sollten sie dieses Rezept als Hauptgericht zubereiten wollen, so müssen sie die Menge der Zutaten entsprechend erhöhen.
400 g Hähnchenbrust
100 ml Sauerrahm
1 ½ Teel. Schwarzkümmel
1 Schalotte
½ bis 1 Eissalat (je nach Größe)
½ Ananas
Vinaigrette:
150 ml Sauerrahm
50 ml Wasser
1 Teel Zucker
1 EL Weißweinessig
1 Msp Schabziegerklee
1 Rote Pfefferoni, feingehackt
Meersalz und Pfeffer aus der Mühle
Die Hähnchenbrust in etwa ½ Zentimeter dicke Scheiben schneiden und in der Mischung aus Sauerrahm, Schalotten und Schwarzkümmel gute 20 Minuten lang marinieren.
In der Zwischenzeit rühren wir aus den angegebenen Zutaten unsere Vinaigrette
Den Eissalat in Steifen schneiden und auch die frische Ananas in feine Streifen schneiden. Alles gut mischen.
Die Hühnerbrust nun im WMF Vitalis bei einer Temperatur von rund 80°C garen. Das dauert rund 12 bis 16 Minuten.
Die Bruststücke nun auf den Salat legen und mit der Vinaigrette überziehen. Wer es ein wenig pikant mag, der streut nun noch einige sehr fein gehackte Pfefferoni Stückchen über den Salat.
Da ich ein großer Anhänger aller möglichen Fischzubereitungen bin, ist der Vitalis von WMF bei mir zu einem unerlässlichen Küchenutensil geworden. Gerade die verschiedenen Seefische, die wir so gerne scharf anbraten und in einer dicken Buttersoße ertränken entwickeln im Vitalis ihr feines und unnachahmliches Aroma. Aber auch hier gelten dieselben Regeln, möglichst die Temperatur einhalten, keinesfalls das Wasser zum kochen bringen und möglichst wenig die maximale Temperatur überschreiten.
Doch nun zum nächsten Rezept:
Steinbeißerfilet auf gebratenem Spargel mit Orangenvinaigrette
Sollten sie dieses Rezept als Hauptspeise zubereiten wollen müssen sie nur die Menge der Zutaten entsprechend erhöhen:
500 g Steinbeißerfilet
300 g Grüner Spargel
300 g Weißer Spargel
1 ½ Schalotten
etwas Sonnenblumenöl
Vinaigrette:
ca ½ Orange, Abrieb
150 ml Sauerrahm
1 Teel. Waldhonig
ca. 1 ½ Holunderblütenessig
1 Teel. Meersalz
Pfeffer und Meersalz aus der Mühle
Den weißen Spargel schälen und auf dem WMF Gourmet Hobel in etwa 2mm dünne Scheibchen hobeln. Den grünen Spargel muss man nicht schälen, sondern nur den holzigen Teil am unteren Ende abschneiden. Seien sie hier ruhig großzügig, damit sich kein holziges Stückchen in ihre Pfanne verirrt. Auch den grünen Spargel mit dem Hobel in dünne Stückchen hobeln. Die beiden Spargelsorten nun in einer versiegelten Pfanne in etwas Sonnenblumenöl bei milder Hitze anbraten.
Kurz vor dem Ende des Anbratens geben sie noch die Schalotten dazu, sie sollten glasig sein und möglichst keine Farbe annehmen.
Inzwischen geben sie auch die marinierten Hähnchenstücke in den Vitalis und garen diese etwa 12 bis 16 Minuten bei einer Temperatur von rund 80°C. Bei dieser Temperatur verbindet sich das Hähnchenfleisch sehr gut mit den Aromen der Marinade und bleibt auch über den Garzeitpunkt hinaus noch sehr saftig.
Das Fleisch erst nach dem Garen mit Meersalz und Pfeffer aus der Mühle würzen.
Nun noch zur Vinaigrette:
Die angegebenen Zutaten gut miteinander verrühren und ganz zum Schluss über Spargel und Hühnerfleisch gießen
Ein weiteres „Spargelrezept“ möchte ich an dieser Stelle noch wärmstens empfehlen – mag sein das die Zutaten nicht sehr kostengünstig sind, aber einmal pro Spargelsaison sollte man sich diesen Genuss gönnen:
Riesengarnelen auf gebratenem Spargel
Pro Person und als Vorspeise rechnen wir zwei Riesengarnelen und leisten sie sich für dieses Gericht einmal frische Garnelen, also keine tiefgefrorenen Exemplare, denn frische Garnelen schmecken einfach besser.
8 Riesengarnelen
300 g Grüner Spargel
300 g Weißer Spargel
3 Frühlingszwiebeln
etwas Sonnenblumenöl
Vinaigrette:
200 g Sauerrahm
2 EL Kerbel, gehackt
1 ½ EL Salbei, gehackt
¼ Zitrone, Abrieb
1 Teel. Tannenhonig
1 EL Holunderessig
1 Teel. Meersalz
etwas Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung:
Den weißen Spargel schälen und mit dem WMF Gourmet Hobel in etwa 2mm dünne Scheiben hobeln. Den grünen Spargel vom holzigen Ende der Stangen abschneiden und ebenfalls dünn hobeln.
Beide Spargelsorten mit wenig Sonnenblumenöl in einer versiegelten Pfanne langsam bei milder Hitze anbraten. Erst kurz vor dem Ende der Bratzeit geben wir die feingeschnittenen Frühlingszwiebeln dazu
Die Garnelen werden im WMF Vitalis bei 70°C gegart, dazu die Garnelen vorher schälen und das Rückengefäß (Darm) herausnehmen. Aus den Garnelenschalen lässt sich mit einem Stück Butter eine sehr schmackhafte „Garnelenbutter“ herstellen:
Butter bei milder Hitze in einem Topf schmelzen lassen und die zerstoßenen Garnelenschalen hinzugeben, alles auf kleiner Flamme gute 20 Minuten köcheln lassen. Jetzt die Butter abseihen und kühl stellen. Diese Butter kann man hervorragend verwenden um Soßen zu verfeinern.
Aus den für die Vinaigrette angegebenen Zutaten eine sämige Soße rühren und ganz zum Schluss über Spargel und den Schwanz der Garnelen gießen.
Dazu reichen sie etwas frisches Weißbrot und einen gut gekühlten Riesling Sekt.
Doch nun noch ein etwas ungewöhnlicheres Rezept aber für Spargelliebhaber ein unbedingtes Muss, ein schnelles Rezept und gerade in der Mitte der Spargelzeit, wenn die dicksten Stangen geerntet werden äusserst schmackhaft.
Carpaccio von weißem Spargel und eingelegter Kalbsrücken
1 kg Spargel
400 g Kalbsrücken
100 ml Sauerrahm
1 EL Salbei
1 EL Kerbel
Vinaigrette:
100 ml Sauerrahm
50 ml Wasser
½ Zitrone, Abrieb
½ Teel. Tannenhonig
1Teel. Meersalz
Zubereitung:
Den Spargel gut schälen und mit dem WMF Gourmet Hobel in feine Scheiben hobeln (möglichst 1mm dünn!), die Scheiben dann auf den Tellern dekorativ auslegen und mit der Vinaigrette beträufeln.
Beim Herstellen der Vinaigrette sollte man darauf achten, das diese nicht allzu dickflüssig ist – also je nach Konsistenz des Rahms müssen sie mehr oder weniger Wasser hinzugeben. Die Vinaigrette auf jeden Fall kräftig abschmecken.
Das Spargel Carpaccio nun etwas ziehen lassen und in der Zwischenzeit den eingelegten Kalbsrücken zubereiten.
Den Rücken dünn schneiden und die Scheiben in der Mischung aus Kräutern und Sauerrahm etwas ziehen lassen. Den Rücken nun im WMF Vitalis bei 80°C gute 10 bis 14 Minuten garen (die Zeit hängt sehr stark von der Dicke der Fleischscheiben ab, daher sollte der Rücken möglichst dünn geschnitten werden – rund 2-3 mm dünn)
Den Rücken nun auf das Carpaccio legen und sofort servieren. Dazu schmeckt am besten ein frisches Fladenbrot, mit dem man die Soße noch auftunken kann.
Spargelsalat mit einer Vinaigrette von Beluga Linsen
1 kg Spargel
50 g Beluga Linsen
1Teel. Waldhonig
1 EL. Holunderessig
100 ml Gemüsebrühe
1 Msp. Schabziegerklee
Zubereitung:
Den Spargel schälen und im WMF Vitalis etwa 25 bis 30 Minuten bei 90°C garen – sollten sie die Zeit auch mal verpassen und der Spargel gart länger, so haben sie keine Angst er könnte zusammenlallen und verkochen, solange das Wasser im Vitalis nicht kocht wird ihr Spargel bissfest bleiben.
Die Beluga Linsen in der Zwischenzeit in 150 ml Wasser ebenfalls bissfest garen, das dauert rund 15 bis 20 Minuten.
Aus den übrigen Zutaten nun eine homogene Vinaigrette aufschlagen und mit den abgetropften und etwas ausgekühlten Beluga Linsen mischen
Den Spargel nun auf Tellern anrichten und mit der Vinaigrette übergießen.
Am besten schmeckt dieser Salat lauwarm.
Entenbrühe
Entenbürzel und Entenrücken, Flügelspitzen
1 l kaltes Wasser
1 Bouquet garni
1 TL Wacholder
1 Lorbeerblatt
1 Nelke
½ Zwiebel mit Schale
1 TL Pfeffer
1 ½ TL Salz
eine Prise Muskatblüte (Macis)
Zubereitung
Entenrücken und Bürzel mit einem Küchenbeil halbieren und zusammen mit den anderen Zutaten im kalten Wasser ansetzen, langsam zum kochen bringen und ca. 45 Minuten köcheln lassen. Den dabei auftretenden Schaum mit einer Kelle immer wieder abschöpfen. Nun gibt man noch ein bis zwei Zweiglein frischen Thymian zu, lässt alles noch einmal 15 Minuten ziehen. Die Brühe nun abseihen und sehr fein geschnittene Fadennudeln einkochen. Kurz vor dem Servieren fein gehackten Thymian über die Brühe streuen.
Die Entenbrühe und auch die kleinen mit Entenfleisch gefüllten Ravioli kann man bequem am Vortag oder auch zu einem anderen Zeitpunkt vorfertigen, denn beide Speisen können bedenkenlos eingefroren werden.
Entenravioli
Die Grundlage für die Entenravioli bildet das entbeinte Fleisch von Rüchen, Bürzel und Flügelspitzen.
1 EL Schmant
1 Ei
1 EL Weißbrotbrösel
½ TL Orangenabrieb
1 TL Thymian, fein gehackt
Salz und Pfeffer
Nudelteig:
1 Ei
1 Eigelb
200 g Mehl
1 Prise Salz
Aus den Zutaten einen festen Nudelteig kneten und eine halbe Stunde zugedeckt ruhen lassen.
Anschließend den Teig sehr dünn auswellen und in die gewünschte Form schneiden.
Die Vierecke mit Eiweiß bestreichen mit einem walnussgroßen Stück der Fleischmasse füllen. Das Viereck nun zu einem Dreieck zusammenklappen und an den Kanten fest andrücken.
Die Ravioli im WMF Vitalis bei 80° bis 90° C rund 10 bis 12 Minuten garen lassen und mit folgender Sauce anrichten:
Mangosoße
1 Mango, geschält und entkernt
1 /8 l Entenbrühe
¼ l Weißwein
1/8 l Creme double
1 EL Butter
1 TL grüner Pfeffer
Salz und Pfeffer
Zubereitung
Mango in feine Würfel schneiden, in Butter scharf anbraten, warm stellen. Bratenfond mit Brühe und Weißwein ablöschen auf die Hälfte einkochen, Creme double zugeben sowie die Mangowürfel und den grünen Pfeffer zugeben. Alles pikant abschmecken und zusammen mit den Entenravioli anrichten. Sollten sie eine andere Geschmacksvariante probieren wollen, so ersetzen sie die Mango durch etwa vier oder fünf reife Mispeln.
Kaninchenrücken auf Rucola und Feldsalat
400 g Kaninchenrücken
½ EL Thymian
1 EL Petersilie
½ EL Ysop
250 g Feldsalat
100 g Rucola
Orangenfilets zum garnieren
Vinaigrette:
1 Teel. Butter
1 Schalotte
10 ml Glenmorangie
1 Teel. Zucker
100 ml Gemüsebrühe
1EL Holunderessig
1 Teel. Meersalz
Langpfeffer aus der Mühle
Die Feingehackten Schalotten in der Butter glasig dünsten und mit dem Whisky angießen. Die gesamte Flüssigkeit in die Schalotten einkochen und etwas auskühlen lassen. Nun mit den restlichen Zutaten die Vinaigrette gut aufmixen und kurz vor dem anrichten über den Salat gießen.
Die Kaninchenfilets in der Kräutermischung wälzen und im WMF Vitalis bei etwa 80°C gute 12 bis 14 Minuten garen. Die Filets verbinden sich in dieser Zeit mit den Kräuteraromen und der Kräutermantel behält seine satte grüne Farbe.
Nach dem garen die Filets noch mit etwas Meersalz und Langpfeffer aus der Mühle würzen und auf den Salat geben. Jetzt noch alles mit einigen Orangenfilets ausgarnieren und mit frischem Weißbrot servieren.
Maischolle mit Sellerie und Rote Bete-Carpaccio
4 filetierte Maischollen
1Ei, verquirlt
4 EL Mehl
4 EL Weißbrotbrösel
1 EL Pistazien, fein gehackt
1 EL Mandel, fein gehackt
300 g Sellerie, gekocht
300 g Rote Bete, gekocht
1 EL Olivenöl
1 EL Sonnenblumenöl
1 TL scharfer Senf
½ TL Zucker
½ TL Salz
1 EL Ysop-Essig
1 ½ EL Sauerrahm
Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung
Sellerie und Rote Bete getrennt weich kochen und danach in feine Scheiben schneiden und aus den Scheiben große runde Plättchen ausstechen. Aus Olivenöl, Sonnenblumenöl, Senf, Zucker, Salz, Ysop-Essig und Sauerrahm eine homogene Vinaigrette aufschlagen und über das Carpaccio geben.
Die Maischollen in der Mischung aus Weißbrotbröseln, Pistazien und Mandel panieren und in Sonnenblumenöl in milder Hitze ausbacken.
Gefüllte Putenbrust im Limettenrahm
4 Putenschnitzel, etwa 1 ½ cm dick.
1 Schalotte
1 Picandou (frz. Ziegenfrischkäse)
1 Eigelb
1 EL Ysop
1 EL Salbei
10 ml Schottischer Whisky
Limettenrahm:
1 Limette, Abrieb
1 Teel. Limettensaft
100 ml Gemüsebrühe
100 g Creme fraiche
1 Teel. Leatherwood Honig
1 Msp. Muskatblüte
1 Msp. Nelkenpulver
Zubereitung:
Die feingehackten Schalotten mit dem Picandou, dem Eigelb, den Kräutern und dem Whisky gut verrühren. Als Whisky empfehle ich hierfür ruhig einen etwas kräftigeren und torfigeren zu verwenden, beispielsweise einen Laphroig. In die Putenschnitzel nun eine Tasche schneiden und mit der Kräutercreme füllen. Die Tasche nun mit einem Zahnstocher verschließen und die Schnitzel im WMF Vitalis bei 80°C gute 20 bis 25 Minuten garen – erst jetzt die Schnitzel mit Meersalz und Pfeffer aus der Mühle würzen.
Entenbrüstchen mit Rote Bete-Lebkuchen-Sauce
1 Brötchen vom Vortag
2 Eier
250 g Sahne
1 Rote Bete (ca. 100 g)
2 Schalotten, fein geschnitten
200 ml trockener Rotwein
25 g Soßenlebkuchen
150 ml Entenfond
100 g Pak Choi (chinesischer Senfkohl,
ersatzweise Chinakohl)
10 g Pinienkerne, geröstet
1 Entenbrust (ca. 300 g)
Salz, Pfeffer, Muskatblüte, Butterschmalz
Zubereitung
Das Brötchen in kleine Würfel schneiden, in einer Pfanne mit Butterschmalz rösten und in eine große Schüssel geben. Eier, 200 g Sahne und etwas Wasser verquirlen, mit Salz würzen, alles über die Brötchenwürfel geben und ca. 15 Minuten ziehen lassen.
Für die Sauce eine Schalotte in einem Topf mit Butterschmalz anschwitzen, geschälte und gewürfelte Rote Bete zugeben. , kräftig anbraten, mit Rotwein aufgießen und gut vermengen.
Pak Choi waschen, gut abtropfen, in Streifen schneiden und in einer Pfanne mit Butterschmalz kurz dünsten. Mit Salz, Pfeffer und Muskatblüte abschmecken.
Eine Alufolie mit Butterschmalz einfetten und den Brötchenteig auf eine Breite von ca. 15 cm aufstreichen. In der Mitte gleichmäßig Pak Choi und Pinienkerne verteilen, aufrollen und die Enden gut verdrehen. Die Rolle im siedenden Wasser ca. 20 Minuten gar ziehen lassen. Vor dem Servieren auspacken und in Scheiben schneiden.
Den Backofen auf 100 Grad vorheizen. Die Entenbrust waschen, trocken tupfen mit Salz und Pfeffer würzen und die Hautseite rautenförmig einschneiden. Die Entenbrust mit der Hautseite nach unten in die heiße Pfanne legen und ca. 6 Minuten braten, wenden und weitere 6 Minuten braten, anschließend aus der Pfanne nehmen und im Backofen halbgar (rosa) ziehen lassen. Dazu vor dem Servieren, die Haut bei starker Oberhitze knusprig grillen.
Bis auf 2 EL das Fett aus der Panne abhießen, darin eine Schalotte anschwitzen, Rote Bete und eingeweichte Saucenlebkuchen zugeben, kurz aufkochen, pürieren, dann durch ein Sieb streichen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Zum Anrichten in der Tellermitte einen Saucenspiegel platzieren, die in Scheiben aufgeschnittene Entenbrust links davon drapieren und rechts 3 Scheiben vom Serviertenknödel legen
Ein wenig aufwändiges aber sehr gut schmeckendes Gericht ist das folgende Rezept:
Zitronenhähnchen auf Paprikabohnen
700 g Hähnchenbrust
1 Zitrone, Abrieb
Für die Paprikabohnen benötigen sie:
250 g Getrocknete Bohnen
1 Kartoffel
2 Schalotten
700 ml Gemüsebrühe
6-7 Zweiglein Thymian
100 ml Saure Sahne
1 EL Rosenpaprika, süß
Für die Paprikabohnen wählen sie eine möglichst kleine Sorte aus und setzen Die weißen Bohnen und die Kartoffel zusammen mit der Gemüsebrühe, den feingeschnittenen Schalotte und dem Thymian im WMF Schnelltopf Perfekt Ultra an. Für die Kochzeit sollte man gute 45 Minuten bei Stufe zwei einrechnen. Die Bohnen saugen hierbei die Gemüsebrühe auf und bekommen einen sehr milden Geschmack.
Erst nach der Kochzeit verrührt man den Rosenpaprika mit dem Sauerrahm und hebt alles unter die Bohnen. Dabei sollten sie darauf achten, das die Bohnen nicht mehr kochen, sonst gerinnt die Saure Sahne.
Reichen sie zu diesem Gericht ein kräftiges Holzofenbrot mit dem sie die Paprikasoße gut auftunken können.
Ein herrlich exotisches Gericht ist die Forelle im „Rettichblatt“ gerade im Sommer eine sehr leichte und schnell zuzubereitende Mahlzeit, die keineswegs schwer verdaulich ist.
Diese Zubereitung des Rettichs war in der Generation unserer Großeltern noch gang und gebe, geriet aber mit der „Fresswelle“ de Fünfziger Jahre in Vergessenheit.
Doch hier nun die Rezeptur:
Forelle im Rettichblatt mit scharfer Aprikosensoße auf Basmatireis
Pro Person rechnen sie eine kleine, filetierte Bachforelle. Die noch in den Filets verbliebenen Gräten zupfen sie mit einer Küchenpinzette vorsichtig aus. Verwenden sie für dieses Gericht auf keinen Fall die großen und schweren gezüchteten Lachsforellen, sondern nur die kleinen Bachforellen.
1 großer Bierrettich
Für die Aprikosensoße benötigen sie:
1 EL Butter
2-3 Schalotten
2-3 Aprikosen
100 ml Sahne
2 bis 3 Tropfen Holunderblütenessig
1 ½ Teel. Thymian, feingehackt
1 Teel. eingelegter grüner Pfeffer
Tasmanischer Bergpfeffer
Meersalz aus der Mühle
300 g Basmatireis
1 EL Butter
Den Basmatireis lassen sie in reichlich Wasser langsam ausquellen und geben nach dem Abseihen noch einen guten Esslöffel voll Butter dazu.
In der Zwischenzeit bereiten wir die Forellen zu:
Die fertigen Filets von der Haut befreien und den großen Bierrettich längs der Mitte nach halbieren. Dann hobeln sie auf dem WMF Gourmethobel möglichst feine und dünne Blätter. Das praktische an diesem Küchenutensil ist die einstellbare Schnitttiefe und so kann man hauchfeine Blätter aus dem Gemüse schneiden. Die Filets nun in diese Blätter einwickeln und im bereits auf 70°C aufgeheizten WMF Vitalis gute 16 bis 18 Minuten garen.
Doch nun zur Aprikosensoße:
Sollten sie keinen tasmanischen Bergpfeffer zur Hand haben so verwenden sie ruhig auch den Langpfeffer (lat. Piper longum) aber natürlich frisch gemahlen!
Die Schalotten fein hacken und in der Butter etwas angehen lassen ohne Farbe zu nehmen, auch die feingewürfelten Aprikosen dazugeben und ebenfalls einige Minuten mitdünsten lassen. Nun die Sahne zugeben und alles bis zur gewünschten Konsistenz einreduzieren. Jetzt erst die übrigen Zutaten zugeben und alles mit dem tasmanischen Bergpfeffer scharf würzen. Vom Holunderessig geben sie wirklich nur Tropfen dazu, sonst würde die Soße einfach zu sauer sein und ihre feine Balance zwischen den Geschmäckern verlieren.
Doch seien sie dabei vorsichtig, denn der Tasmanische Pfeffer schmeckt zunächst süß, unterstützt somit in perfekter Art das Aprikosenaroma und erst später bildet sich seine immer stärker anwachsende Schärfe am Gaumen. Kochen sie den Pfeffer also nicht mehr all zu lange in der Soße mit.
Richten sie nun die Forellen auf einem Reisbett an und übergießen sie mit dieser pikanten Soße. Dazu reichen sie am besten ein Glas frisches Wasser.
Gerade beim Thema Forellen schwelge ich gerne in meinen Kindheitserinnerungen:
Ich wuchs im Paartal auf, am Rande der Holledau in einer Gegend in der, der Fluss noch sein natürliches Mäandermuster behalten durfte und in der er noch nicht durch das Einleiten von Abwässern verschmutzt war. Schon früh durchstreiften wir Kinder die Auenwälder und fühlten uns an manchen Sommertagen wie große Naturforscher am Amazonas oder aber auch wie gefährliche Jäger auf der Pirsch. Klar das wir eines Tages auch das „Angelzeug“ eines Freundes ausprobieren mussten – allerdings mit reichlich Adrenalin im Blut, da dies ja eine höchst verbotene Sache war und man sich nur ja nicht erwischen lassen sollte. Angelzeug ist auch ein bisschen hochgegriffen für unsere Ausrüstung, die aus Haken, Schwimmer und einer Rolle mit 25 Metern Angelschnur bestand. Aber die Geschichten von etwas älteren Freunden zwangen uns förmlich zu dem nun nötigen Schritt.
Auf dem Heimweg von der Schule verabredeten wir uns und ganz unserer dunklen Absicht folgend wollten wir uns an einem „geheimen Ort“ treffen. Schnell stellte ich meine Tasche in die Ecke, das Mittagessen wurde nur kurz angesehen, denn die Aussicht unseres Vorhabens ließ den Appetit gänzlich schwinden. Und die Behauptung noch etwas für die Schule sammeln zu müssen wurde von meiner Mutter sicherlich nicht geglaubt – aber ihre strenge Ermahnung ja nichts Unerlaubtes zu tun besserte mein Magengefühl kaum. Wie ein Spion mitten im Feindesland schlich ich los und wartete schier endlos am abgesprochenen Treffpunkt bis mein Freund eintraf, schnell noch wurde die Jagdausrüstung überprüft und dann schlichen wir los.
Nach schier endlos langer Sucherei war endlich eine Stelle gefunden, die nicht nur ausreichend Schutz bot, sondern auch Jagdglück versprach. Zu zweit auf einem dicken Ast einer riesigen Weide sitzend lauschten wir erst einmal lange in die uns plötzlich gar nicht mehr so bekannte Gegend, um jegliche Gefahr der Entdeckung auszuschließen. Schon die Geräusche des Flusses schienen uns fremd und gar nicht mehr so vertraut, beinahe schon feindlich gesonnen, als wüssten alles und jeder schon Bescheid über unsere Absichten. War das etwa ein verdächtiges Geräusch? Aber nein, nur irgendein Vogel war weggeflogen, aber selbst dies ließ uns zusammenzucken. Mit Zeichen und nur ganz leise flüsternd hielten wir Kriegsrat – sollten wir unsere Angel nun auswerfen? Oder besser noch warten? Und so entschieden wir uns noch etwas länger zu warten und nochmals genau hinzuhören, bevor wir mit unserem Waidwerk beginnen wollten. Fast völlig reglos und still verharrten wir auf unserem Ast und verschmolzen förmlich mit der Umgebung. Selbst mein Herzschlag kam mir so laut vor, als würde ein Schmied regelmäßig auf seinen Amboss schlagen. Wir getrauten uns kaum noch zu atmen und versuchten mit unseren Blicken das Dickicht zu durchdringen um etwaige Verfolger oder Gesetzeshüter noch frühzeitig entdecken zu können.
Minuten später musste der Eisvogel, den wir mit unserem Anschleichen aufgestört hatten der Meinung sein, das keinerlei Gefahr mehr von uns ausgeht, denn er kehrte zurück und setzte sich gegenüber auf der anderen Flussseite auf seinen wahrscheinlich schon angestammten Jagdsitz. Völlig verblüfft und nun noch regloser starrten wir den herrlichen kleinen Jäger an. Er schien von seiner Warte aus genau dasselbe zu tun und auch er schien uns genauestens zu mustern. Wir wagten kaum zu atmen und waren beide von der Situation völlig gefangen.
Nach etlicher Zeit schien sich das kleine blaue Kerlchen absolut sicher zu sein, das wir nur harmlose Gesellen wären – er konzentrierte sich jetzt auf das fließende Wasser unter ihm. Minute um Minute verging in der mein Spezl und ich mich kaum noch zu atmen getrauten und gespannt auf den Eisvogel blickten. Seinen kurzen Sturz ins Wasser nahmen wir kaum wahr, erst als er wieder auf seinem Ast saß und den kleinen Fisch im Schnabel solange drehte, bis er ihn ohne Problem schlucken konnte, nahmen wir die Situation wieder bewusst wahr. Nachdem er seine Beute verspeist hatte sah er nochmals zu uns herüber und fast glaubte ich er grinste uns an und schien sagen zu wollen: „ so geht das mit dem Fischen ihr Anfänger und jetzt verschwindet aus meinem Jagdrevier!“ Danach schüttelte er sein Gefieder und ließ es in der Sommersonne nochmals stahlblau aufblitzen bevor er davonflog.
Atemlos sahen wir uns an und gleichzeitig platzte es aus uns heraus: „ Genug für heute, komm lass uns gehen!“
Und so zogen wir uns leise wieder zurück und traten den Heimweg an. Sie können sich leicht vorstellen worüber wir auf unserem Heimweg lange sprachen...
Ach ja, ein echter Fischer ist bis heute noch nicht aus mir geworden, aber Fische esse ich trotzdem für mein Leben gerne. Besonders unsere heimischen Fische, unter denen es sehr viele äusserst schmackhafte Sorten gibt, beispielsweise der Zander, den es meistens nur in der gebratenen Version in Restaurants gibt. Probieren sie doch mal folgendes Rezept:
Zandercannelloni auf Tomatenconcasse
`
Für das Tomatenconcasse benötigen sie:
2-3 Schalotten
2 EL Olivenöl
400 g Tomaten, vollreif
3-4 getrocknete Tomaten
1 Teel. Waldhonig
1 EL Thymian, feingehackt
Salz und Pfeffer aus der Mühle
Die Schalotten möglichst fein hacken und im Olivenöl etwas angehen lassen. Die gehäuteten und entkernten Tomaten in Würfelchen schneiden und ebenfalls zugeben. Alles nun einige Minuten leicht köcheln lassen. Erst kurz vor dem Servieren den Thymian hinzugeben und alles mit Honig, Salz und Pfeffer gut abschmecken.
Doch nun zu den Cannelloni:
1 großer Bierrettich
500 g Zanderfilet
1EL Salbei, feingehackt
1EL Petersilie, feingehackt
200 ml Sahne
Meersalz und Pfeffer aus der Mühle
200 g vom Zanderfilet abnehmen und in feine Würfelchen schneiden und mit den feingehackten Kräutern gut vermischen. Das andere Zanderfleisch gut gekühlt mit der eiskalten Sahne im Hacker zu einer homogenen Farce verarbeiten. Die Farce mit Salz und Pfeffer gut abschmecken. Jetzt mischen wir die Zanderwürfelchen unter die Farce und füllen alles in die Rettichblätter.
Die Rettichblätter stellen wir uns folgendermaßen her:
Den Bierrettich schälen und der Länge nach halbieren und aus beiden entstandenen Hälften mit dem WMF Gourmet Hobel dünne Blätter schneiden.
Diese Cannelloni nun im Vitalis bei rund 70°C bis 80°C gute 12 bis 15 Minuten garen.
Die Cannelloni auf etwas Tomatenconcasse anrichten und dazu frisches Weißbrot und einen gut gekühlten Grünen Veltliner reichen.
Beerenterrine
200ml Riesling
300 ml Rieslingssekt
6 Blatt Gelatine
200 g rote Johannisbeeren
200 g Himbeeren
200 g Erdbeeren
2 El Puderzucker
200 ml Sahne
2 große Hollerblüten
2 EL Puderzucker
Minzeblättchen zum garnieren
Zubereitung
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen, die Beeren waschen. Die Erdbeeren in kleine Würfel schneiden und mit 2 EL Puderzucker bestäuben. Den Riesling leicht erwärmen und die Gelatine darin auflösen.
Die Mischung auskühlen lassen bis sie beinahe geliert und erst jetzt den Sekt zugießen, die Beeren vorsichtig mit dem Gelee mischen und in eine Form gießen. Dieser Vorgang erfordert etwas Fingerspitzengefühl, denn die Flüssigkeit darf auf keinen Fall beim zugießen des Sekts schon geliert sein. Am besten sie geben Die gesamte Terrine nach der Fertigstellung sofort für einige Minuten in den Gefrierschrank und danach in den Kühlschrank.
Die Beerenterrine nun für mindestens 4 Stunden kalt stellen, dann erst stürzen und in Scheiben schneiden.
Für die Hollersahne kocht man die Sahne mit 2 großen Blütendolden auf und gießt alles durch ein Sieb. Die Sahne nun für mindestens 4 Stunden kalt stellen. Die sehr kalte Sahne mit 2 EL Puderzucker aufschlagen. Sie sollte nicht zu fest geschlagen sein.
Die Beerenterrine mit der Sahne anrichten und mit Minzeblättchen garnieren.
Bei diesem Rezept gilt ebenfalls meine Empfehlung es durchaus mit anderen Früchten und Kombinationen zu versuchen.
Nach dem Erkalten in Tranchen schneiden und mit Hollersahne servieren, mit kleinen Minze- und Schokoblättchen ausgarnieren.
Da solche Abende gewöhnlicher weise recht spät oder besser gesagt in den frühen Stunden des nächsten Tages ausklingen, bereite ich immer noch eine Kleinigkeit für den späten Abend vor, wobei zugegebenermaßen dies ein relativ aufwändiges Rezept ist.
Kalbsragout mit Jakobsmuscheln
125 g Grünen Reis
250 g Jakobsmuschel
½ TL Zimt, gemahlen
200 g Kalbsfilet, gewürfelt
400 ml Kokosmilch
1 TL milde rote Thai-Currypaste
3 Karotten, in Rauten geschnitten
80 g Bambusstreifen
100 g Zuckerschoten, in Rauten geschnitten
1 Papaya, gewürfelt
2 Mango, gewürfelt
1 Hand voll Thaibasilikum
Salz, Pfeffer, Rapsöl
Backofen auf 80° vorheizen und den Reis gute fünf Minuten garen – grüner Reis ist sehr jung und zart, längeres Kochen würde ihn nur verkochen.
Muscheln in Öl mit wenig Zimt 1-2 Minuten anbraten. Mit Salz würzen und in einer Form im Ofen warm stellen. In der selben Pfanne das Fleisch mit restlichem Zimt anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen, herausheben und zu den Muscheln geben. Pfannensud mit 250 ml Kokosmilch 3-4 Minuten einkochen, abschmecken und über Muscheln und Fleischwürfel gießen.
Restliche Kokosmilch mit Currypaste aufkochen, Karotten, Bambusstreifen und Zuckerschoten zugeben, nach 3 Minuten Papaya und Mango hineingeben und weitere 4-6 Minuten bei milder Hitze garen.
Basilikumblätter klein schneiden, unter das Gemüse und ein wenig unter den Reis heben.
Jetzt richten wir das Ragout, das Gemüse und den Reis an.
Also was genau ist eine Kalbsmuschel“?“
Eigentlich wollte ich nur drei Rezepte in schneller Folge aufzählen, verhaspelte mich und heraus kam die „Kalbsmuschel“ anstelle eines Kalbsragouts mit Jakobsmuscheln. Und unter Schelmen spinnt man diesen Gedanken natürlich weiter und weiter – bis schließlich so etwas daraus wird – ein Buch.
Eine Bekannte malte sich die Form und Farbe der gerade entdeckten neuen Muschel aus, während ich bereits den Geschmack der leicht angebratenen Kalbsmuschel auf der Zunge spürte und mir dazu einen guten Chianti am Gaumen vorstellte. Abenteuerliche Geschichten über Entdeckung und Verhaltensweisen der Kalbsmuschel machten dabei genauso die Runde wie Vermutungen über Züchtereien und weitere Verwendungsmöglichkeiten.
Gerade nach langen und „geistvollen“ Diskussionen schmeckt diese Mahlzeit besonders gut. Nur schade, dass solche Abende auch immer irgendwann beendet werden müssen und so auch dieser und mit ihm auch dieses Büchlein. Doch bevor ich mich von meinen Lesern verabschiede, lassen sie mich noch einen Gedanken ausführen.
Kennen auch sie das Gefühl, dass einen ergreift, wenn man am Morgen nach einem solch wundervollen Abend aufsteht? Dabei will ich keineswegs auf das Befinden anspielen, das einem nach etwas zuviel Wein zustößt. Dieses Gefühl kennt wahrscheinlich ein jeder von uns noch aus der ein oder anderen Lebensphase. Nein, ich möchte damit etwas ganz anderes erzählen:
Spätestens beim ersten Blick auf den überfüllten Küchentisch und die vielen verklebten und übereinandergestapelten Töpfe, Pfannen und Schüsseln in der Küche, findet dieses Gefühl seinen grandiosen Höhepunkt.
An einem solchen Morgen wünsche ich meine Küche und mich ins Zentrum des Blickfeldes des deutschen Erfindergeistes –
Gibt es denn keinen dieser genialen Ingenieure und Wissenschaftler, die schnelle Autos erfinden, Raketen konstruieren, wirksame Pflanzendünger austüfteln oder weiß Gott was Segensreiches erfinden, der sich einmal um dieses Problems annimmt und eine selbstreinigende Küche erfindet? Sicherlich ein enormer Wachstumsmarkt, der unser von Pessimismus und Schwarzseherei nur so geschütteltes Land aus allen erdenklichen Krisen und Problemen alsbald herausführen würde. Aber bitte liebe Leser erzählen sie dies niemals ihrem Abgeordneten, er würde womöglich ein Parteiprogramm daraus falten wollen und schon wäre diese wunderschöne Vision aufgrund von innerparteilichen Diskussionen oder intraparteilichen Animositäten auf Jahrzehnte hinaus blockiert. Es gibt doch die Spülmaschine, werden viele von ihnen sagen, aber an solchen Abenden ist dieses segensreiche Gerät leider viel zu klein und viel zu langsam, außerdem gibt es zu viele Kleinigkeiten die per Hand gespült werden müssen und lieber immer noch nicht spülmaschinentauglich konstruiert wurden. Aber dafür gibt es ja auch wieder einen schlauen Spruch: Per aspera ad astra und so werde ich auch in Zukunft dieses Ereignis „The Day After“ in vollen Pfannen und dreckigen Töpfen genießen dürfen. Aber immer noch besser als der Anblick von zig Pizzaschachteln und Cola-Bechern, Pommes Tüten und Hamburger Papierchen die sich mit der Auslegware zu einer neuen Kunstrichtung verbunden zu haben scheinen. Lassen sie sich von solchen Schreckensvisionen nicht abhalten, Freunde von mir erfanden neulich DAS ultimative Patentrezept, das uns alle für immer von dem Erlebnis des „ Day After“ bewahren wird: Gerne werde ich ihnen nun dieses Geheimrezept verraten: Kurz bevor wir nach einem solch wunderbaren Abend uns auf den Heimweg begeben wollten verteilten unsere Gastgeber Spülbürsten und Abtrockentücher an alle und flugs waren die Folgen unseres Gelages beseitigt. Wie einfach doch manchmal Erfindungen zu machen sind, oder? Doch nun hoffe ich ihre Experimentierfreude mit dem ein oder anderen Rezept angeregt zu haben und wünsche ihnen dabei
Guten Appetit......
Sollten sie das ein oder andere Gewürz nicht oder nur in unzureichender Qualität finden, so wenden sie sich vertrauensvoll an folgende Anschrift:
Jane Blood UG.
Ziegelhüttenweg 1
91757 Treuchtlingen
Sie bekommen dort alle hier im Buch genannten Gewürze in appetitlichen kleinen 50 ml großen Gläsern geliefert. Die Gewürze sind frisch und weitestgehend aus biologischen Anbau. Auch den von mir so oft erwähnten Holunderblütenessig bekommen sie dort im 200 ml Glas Flacon mit Korkverschluss. Die Preise betragen momentan im Jahr 2008/ 09 einheitlich 2,40 Euro pro Gewürzgläschen und 9,60 für den Essig plus 6,90 Euro für Verpackung und Porto innerhalb Deutschlands, andere Länder auf Anfrage beziehungsweise entsprechend den gültigen Postbeförderungskosten.
Über diese Anschrift wird auch die bebilderte und gedruckte Version dieses Büchleins ab etwa 2009 erhältlich sein.
Tag der Veröffentlichung: 27.08.2008
Alle Rechte vorbehalten