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Puck meets Kopf I


Heute war ich mal wieder auf einer Auswärtsfahrt des lokalen Eishockeyvereins der nächstgrößeren Stadt. Wieder mal hatte mich einer der Fanbeauftragten mitgenommen, mit dem ich nun, während des Warmups, zwischen Tribüne und Bande stand und mich unterhielt.
Die Spieler der gegnerischen Mannschaft waren mir schon von Anfang an komisch vorgekommen, sie wirkten so hochnäsig und stolz, als ob niemand sie schlagen könnte, obwohl sie den vorletzten Platz belegten und im Hinspiel haushoch verloren hatten.
Wir unterhielten uns jedenfalls über alles mögliche, während das andere Team mehrmals gefährlich in unsere Richtung schoss, nur, dass der Puck entweder von einem Netzt oder von der Bande aufgehalten wurde, bevor er einen von uns treffen konnte.
Wir sprachen gerade noch darüber, mit welcher Geschwindigkeit die Pucks geschossen wurden, und wie weh es selbst mir Schutzausrüstung abzubekommen, als plötzlich jemand vom Eis oder der anderen Seite “Vorsicht!“ rief. Ich sah in die Richtung, aus der die Warnung gekommen war, aber zu spät. Ich sah einen Puck auf mich zurasen, aber da war es schon zu spät, um auszuweichen.
*
Ich schlug die Augen wieder auf, und sah als erstes in das besorgte Gesicht eines Spielers. Dann tauchten neben seinem noch das des Fanbeauftragten, der mich mitgenommen hatte, und das eines weiteren Spielers auf.
Eigentlich wollte ich etwas sagen, aber da machte sich ein unerträglicher Schmerz in meinem Kopf breit, während sich alles vor meinen Augen drehte. Eine meiner Hände war schön war. Wärmer als die andere. Ich musste feststellen, dass der andere Spieler der Torwart war, und meine Hand in seiner prankenähnlichen Hand hielt. Ich riss mich zusammen, und schaffte es doch, etwas zu sagen.
„Huiuiui, das war ein Schuss.“
Ich versuchte, das ganze so aussehen zu lassen, als wäre nichts passiert, aber dafür war es wohl schon zu spät. Der Spieler, den ich zuerst gesehen hatte, war Physiotherapeut und konnte sich so in Menschen hineinversetzen, dass er sofort erkannte, wenn man etwas vertuschen wollte. Außerdem hatte er bestimmt gesagt, dass jemand meine Hand halten sollte, falls ich panisch werden sollte.
„Alles klar? Setz dich erst mal auf.“, fragte er, und als ich mich langsam und mühsam aufgesetzt hatte, hatte er zur Sicherheit noch eine Hand an meinen Rücken gelegt, damit ich nicht wieder nach hinten kippte. Jetzt drehte sich zwar alles nicht mehr ganz so sehr wie vorher, dafür tat aber mein Kopf umso mehr weh.
„Jaja, wenn ich wieder stehe ist alles wieder klar.“, erwiderte ich nur und hoffte, so ohne weitere peinliche Fragen oder sonstigem davonzukommen.
„Ok, komm, ich helf dir auf.“, sagte er nur. Zuerst stand er auf, packte mich unter den Armen und zog mich hoch. Das war zu viel gewesen, jetzt drehte sich alles noch mehr, und ich war froh, mich noch an seinen Armen festhalten zu können.
„Wirklich alles klar?“
„Jaja, ich muss mich nur eben wieder an die Luft hier oben gewöhnen.“, versuchte ich wieder durch einen Witz abzulenken. Doch wieder brachte es nichts. Langsam ließ ich ihn los, musste aber sofort wieder zupacken, als ich einen Schritt gehen wollte und wieder fast fiel. Der Fanbeauftragte hielt mich an einem Arm fest, der Spieler am anderen.
„Du solltest dich vielleicht irgendwo hinsetzen und mal einen Sani nach deinem Kopf schauen lassen, du bekommst ne ganz schöne Beule.“, meinte der Spieler nur.
„Ja, ich setzt mich beim Stehplatz einfach auf eine der Stufen und bleibe sitzen, bis das Spiel beginnt, dann geht’s mir wieder besser. Ein Sani ist nicht nötig, war doch nur ein Puck.“
„Nur ein Puck? Hallo? Der hat voll ausgeholt und da sagst du, nur ein Puck? Ich glaube, der Puck hat ganz schön was durcheinandergewirbelt bei dir da oben.“, erwiderte er nur und zeigte auf meinen Kopf.
„Ist schon gut, ich kümmer mich darum, dass sie nicht irgendwo gegen läuft oder sonst was. Mal schauen, wie’s ihr dann in der Drittelpause geht, dann sehen wir weiter.“, rettete mich der Fanbeauftragte aus der Situation, verabschiedete sich von den Spielern und machte sich mit mir langsam auf den Weg zur Stehtribüne. Während ich neben ihm her ging, wohl eher torkelte, als hätte ich getrunken, fragte ich ihn, was passiert war.
„Der Vollidiot hat einen Puck auf uns geschossen und dich am Kopf erwischt. Du bist umgekippt und warst kurz weggetreten. Er hatte sich sofort über die Bande geschwungen, um zu sehen, ob vielleicht ein Krankenwagen gerufen werden muss. Um ehrlich zu sein, hätte ich das auch vorgezogen, und auch gemacht, hättest du dann nicht die Augen aufgemacht.“
„Was habt ihr denn alle nur? Mir geht’s doch wieder bestens.“
„Bestens? Du torkelst ja nur wie ein Betrunkener, aber auch egal.“, erwiderte er. „Schließlich haben wir die Verantwortung für dich.“
„Ist ja schon gut.“, grummelte ich. „Aber jetzt lass uns lieber das Spiel genießen, deswegen sind wir ja schließlich hier.“
*
Fortsetzung folgt...


Puck meets Kopf 2


Eigentlich wollte ich mich am liebsten in einer Ecke zusammenrollen und so lange sitzen bleiben, bis diese schrecklichen Kopfschmerzen vorbei waren, aber das ging nicht.
Ich musste den Schein wahren, dass es mir gut ging. Bevor der Fanbeauftragte fragen konnte, wie es mir ging, verschwand ich so schnell es ging Richtung Toilette. Ich wich den Spielern unserer Mannschaft aus, die gerade auf dem Weg in die Umkleide waren, und einer von ihnen machte plötzlich einen Schritt nach rechts, und stieß mich wirklich nur leicht an. Aber das reichte schon, damit ich wieder fiel. Ich rechnete schon damit, gleich wieder den kalten Boden zu spüren, aber es geschah nicht. Verwundert sah ich hoch, und merkte, dass Raphi mich festgehalten hatte. Vorsichtig ließ er mich langsam los, sodass ich ohne weitere blaue Flecken auf dem kalten Boden saß. Sogleich kam auch schon Sunny, wie wir sie alle nur nannten, dazu, und kniete sich zu mir.
„Ist alles klar?“, fragte mich Raphi diesmal. Es war ein einfacher Name, aber ich vergaß trotzdem immer wieder, dass er so hieß. Generell konnte ich mir nur ein oder zwei Namen der Spieler wirklich behalten.
„Jaja, hab nur nicht aufgepasst und das Gleichgewicht verloren.“, antwortete ich zerstreut und konzentrierte mich auf mein Knie. Es drehte sich wieder alles.
„Was machst du eigentlich alleine hier?“, fragte er weiter. „Du solltest doch auf der Tribüne bleiben und einen Sani nach dir gucken lassen.“
„Ich musste halt mal für kleine Mädchen, und da kann ich ja wohl noch alleine hingehen, oder?“
Er wollte etwas erwidern, aber Sunny kam ihm zuvor. „Ist schon gut, ich wollte da auch mal hin, ich geh mit ihr. Geh du nur mal in die Umkleide und bereite dich auf das nächste Drittel vor.“
In Gedanken dankte ich ihr es tausendmal, dass ich ihn für die nächste Stunde los war, aber kaum schloss sie die Tür hinter uns, fing sie auch an.
„Du solltest wirklich jemanden nach dir sehen lassen.“
„Wieso denken alle, ich hätte etwas?“
„Weil du rumläufst wie Falschgeld.“, erwiderte sie. „Wirklich, es ist nur zu deinem Besten. Wer weiß, was der Schuss alles angerichtet hat.“
„Ich sag dir was: Wenn es mir nach dem zweiten Drittel nicht besser geht, komme ich zu dir und wir gehen zu den Sanis.“, schlug ich vor. „Einverstanden?“
„Versprochen?“
„Versprochen.“, erwiderte ich und hielt ihr meine Hand hin.
*
Eigentlich war es nicht so gewesen, aber da sie nicht vorbeikam und ich auf der anderen Seite des Eises stand, konnte ich perfekt umgehen, dass alles noch schlimmer wurde.
Einen Nachteil hatte das Ganze allerdings: Ein paar Spieler hatten sich verletzt und sollten zur Sicherheit im Krankenhaus durchgecheckt werden. Ich wusste nicht wer es veranlasst hatte, jedenfalls sollte ich auch mitgehen, was mir aber erst gesagt wurde, als der Bus am Krankenhaus hielt. Und dann nicht mal direkt, sondern indirekt über den Fanbeauftragten, der lautstark diskutierte, wer mich begleiten sollte, da er Krankenhäuser nicht leiden konnte.
Notgedrungen und gezwungenermaßen stieg ich also mit Raphi und dem Goalie aus, und natürlich musste Raphi auf dem Weg in die Notaufnahme meinen Arm halten, damit er sicher sein konnte, dass ich nicht wieder umkippte.
Ich fand das schon ein wenig peinlich, war er doch gerade mal so groß wie ich und trotzdem zehn Jahre älter. Unglücklicherweise tat der Goalie das selbe auf der anderen Seite. Es musste ausgesehen haben, als wären die zwei meine Bodyguards, aber auf der kurzen Strecke liefen wir nur ein paar Notärzten über den Weg, und sobald wir durch die Tür getreten waren, ging Raphi auch schon zur Anmeldung.
Der Goalie, Chris –ich konnte mir seinen Namen irgendwie besonders gut merken- war mit mir alleine, und hatte mich mittlerweile wieder losgelassen, wich mir aber nicht von der Seite, was auch besser so war.
Ich hatte den Geruch in Krankenhäusern noch nie vertragen, und diesmal kam noch dazu, dass es mir sowieso schon nicht gut ging.
Wieder drehte sich alles, ich spürte, wie meine Knie langsam nachgaben, während Chris mir etwas sagte, was ich nicht mehr mitbekam. Zuerst konnte ich meine Umgebung noch verschwommen wahrnehmen, spürte, wie Chris wieder meinen Arm griff und irgendwie aufgeregt war. Ich bekam noch mit, wie Chris „Ui“ sagte und ich auf einmal den Halt verlor und zu schweben schien, dann wurde es, zum zweiten mal an diesem Abend, wieder schwarz vor meinen Augen.
*
Fortsetzung folgt...


Puck meets Kopf 3


Als ich die Augen wieder aufschlug, spürte ich den Boden unter meinen Füßen nicht. Generell spürte ich nur an meinen Schultern und in meinen Kniekehlen etwas, dass mir Halt gab.
Ein Gesicht war über mir, mein Arm lag an etwas warmen. Ich bekam Panik, wusste nicht, wo ich war, und was passiert war.
Das Gesicht sah mich besorgt an, und ich bekam noch mehr Angst. Ich wollte mich von diesem Kerl entfernen, der mich festhielt, und so schlug ich einfach auf seine Schulter und strampelte mit den Beinen.
„Hey, hey, hey! Ganz ruhig! Ich lass dich ja schon runter!“, sagte er. Die Stimme kam mir seltsam bekannt vor, und als ich wieder auf eigenen Füßen stand, beruhigte ich mich etwas.
Mittlerweile hatte ich den Mann als Chris erkannt und wusste auch wieder, wo ich war.
„Tut mir leid.“, sagte ich und hielt mich an seinem Arm fest. „Ich habe einfach Panik bekommen.“
„Macht nichts, hat nicht sonderlich wehgetan.“, sagte er. „Raphi kommt da gerade, wir werden uns bestimmt gleich irgendwo setzen können.“
„Die Schwester meldet uns als dringenden Notfall beim diensthabenden Arzt. Könnte etwas länger dauern, da vielleicht ein MRT oder so etwas gemacht werden muss, um etwas schlimmeres als eine Gehirnerschütterung auszuschließen.“, erklärte er, sobald er bei uns angekommen war. „Zwei Flure weiter werden wir erwartet. Dort sind auch noch Stühle.“
Ich nickte nur, und während ich, an Chris’ Arm gekrallt, mit den beiden ging, berichtete Chris, was passiert war.
„Und was war der Auslöser?“, fragte Raphi.
„Der Krankenhausgeruch.“, erwiderte ich nur.
„Ah, ok. Jetzt verstehe ich das.“, sagte er und blieb stehen. Wir waren mittlerweile angekommen.
„Setz dich, ein Stuhl ist noch frei.“
Erschrocken sah ich die beiden an. „Nein, einer von euch kann sich setzen. Ich habe Angst, dass ich nicht mehr hochkomme.“
Chris und Raphi sahen sich an. „Ok, dann setzt du dich halt bei Chris auf den Schoß. Du krallst dich ja eh schon an ihm fest.“
Das letzte war als Scherz gemeint, aber ich war nicht zu Scherzen aufgelegt. Kommentarlos setzte Chris sich und zog mich auf seinen Schoß. Dadurch, dass er so groß war, baumelten meine Füße knapp über dem Boden.
„Darf ich mich ein wenig zurücklehnen?“, fragte ich vorsichtig.
„Mach einfach.“, sagte er nur. „Solange du mir nicht wieder umkippst.“
Dieser Satz entlockte mir ein kleines Grinsen, was ihn wohl freute, und während ich mich langsam an seine Schulter lehnte, ließ Raphi aufmerksam seinen Blick durch den Flur schweifen. Ärzte sowie Patienten gingen an uns vorbei und sahen Chris und mich komisch an. Der Altersunterschied zwischen uns war deutlich zu sehen, und die meisten dachten wohl, wir wären ein Paar, was mich dazu brachte, die Augen einfach zu schließen, bis wir drankamen.
Ein gutes hatte dieser Platz jedoch: Mir war nicht mehr schwindelig, ich hatte nur noch Kopfschmerzen, und mir war irgendwie, als würde ich mich grade mit jemandem streiten.
„Hey! Mach die Augen auf!“
Schnell schlug ich die Augen wieder auf. Es war Raphi der mir nun ins Gesicht sah, und mich aus meinen Gedanken gerissen hatte.
„Und wieso das?“, gab ich giftig zurück. Ich war übermüdet, und die Tatsache, dass er mich daran gehindert hatte, nur ein par Minuten lang die Augen zu schließen, machte mich irgendwie wütend.
Ich stand so schon genug unter Stress, und dieser unfreiwillige Krankenhausaufenthalt trug nicht gerade zu meiner Beruhigung bei.
„Hör zu, wir wissen nicht, was du hast.“, begann er. „Noch nicht.“
„Ja, genau das. Wir wissen noch nichts, also kann ich, bis ich dran bin, ein wenig die Augen zumachen.“, erwiderte ich. Chris musste mich nun festhalten, damit ich nicht aufsprang und auf Raphi losging. „Ich bin verdammt noch mal müde, und ich will einfach nur schlafen!“
„Ich verstehe dich völlig.“, sagte Raphi ruhig. „Aber wenn es eine Gehirnerschütterung ist, wachst du vielleicht nie wieder auf.“
„Genau, wenn. WENN!“, langsam wurde ich echt wütend.
„Beruhige dich.“, sagte Chris diesmal.
„Ich wollte verdammt…“
*
Fortsetzung folgt…

Puck meets Kopf 4


Um mich herum war ein Gegröle, als würde ich in einer Kneipe sitzen. Oder eher liegen. Ich fühlte mich seltsam verschlafen, als hätte man mich gerade geweckt.
Ich lag tatsächlich, musste ich feststellen, als ich meine Augen öffnete.
Ich sah die Busdecke, das schwache, orange-gelbe Licht der kleinen Leselampen, spürte das brummen des Motors, und dass meine Beine in der Luft hingen.
Ich wollte mich aufrichten, aber jemand hielt mich zurück. Und dieser jemand war Raphi. Er sah mich von oben herab an.
„Bleib liegen, dass ist besser für dich.“, sagte er.
„Man ey, brummt mir der Schädel.“, antwortete ich nur.
„Ist bei deinen Gewohnheiten ja auch kein Wunder.“, sagte er. Auf meinen fragenden Blick hin begann er, zu erklären.
„Als der Arzt die Bilder und ein paar Daten hatte, fragte er uns, ob du in letzter Zeit an Schlafstörungen leidest oder des öfteren durchmachst.“
„Oh, keine gute Frage.“, erwiderte ich nur.
„Ja, keine gute Frage.“, wiederholte er. „Du hattest zusätzlich zu deiner Gehirnerschütterung einen Nervenzusammenbruch. Kannst du mir mal bitte erklären, wie du mit sechzehn Jahren an einen Nervenzusammenbruch kommst?“
„Durch die Klausurphase.“
„Bitte was?“
„Durch die Klausurphase.“, wiederholte ich. „Ich habe in den letzten zwei Wochen acht Klausuren geschrieben, da blieb nicht viel Zeit zum schlafen über. Manchmal habe ich auch einfach durchgelernt und nachmittags eine halbe Stunde geschlafen, bevor ich für das nächste Fach weitergelernt habe. Ich glaube, das letzte mal, dass ich in meinem Bett geschlafen habe, war Montag.“
„Und da frage ich mich noch, wie dir so was passiert.“, seufzte Raphi. „Ist dir eigentlich klar, dass das auch nach hinten losgehen kann?“
Fragend sah ich ihn an. „Was?“
„Ja, du hast richtig gehört.“, erwiderte Raphi und klang wie ein besorgter Vater. „Wenn du nicht genug schläfst, werden die Noten nur schlechter, und ohne sportlichen Ausgleich drehst du irgendwann ganz durch.“
„Ja, ich versuche es ja.“, erwiderte ich seufzend und legte eine Hand auf meine Stirn. „Aber ich brauche die Punkte, die ich jetzt sammele, für das nächste Schuljahr, um gut durchzukommen.“
„Das Argument zieht nicht.“, wehrte er ab. „Ich mach dir mal nen Vorschlag: Lern nächstes mal nur halb so viel, das reicht aus.“
„Na gut.“, gab ich nach und spannte ein wenig meine Schultern an.
„Was ist, ist es nicht gemütlich genug?“, fragte Raphi lachend.
„Nein, ist gut so.“, sagte ich nur. „Besser, als die ganze Zeit so eingeengt rumzusitzen ist es allemal.“
Raphi schwieg und drehte sich plötzlich um.
„Hey, Chris! Hör auf, mit Papierkügelchen zu werfen!“
„Schnauze da vorne!“, riefen mehrere von allen Plätzen im Bus. Einige schienen wohl trotz des Lärms schon zu schlafen.
Ein weiteres Gesicht schob sich in mein Blickfeld. Es war der Fanbeauftragte.
„Na, wie geht’s unserer Patientin?“
„Ich glaube, ganz gut, oder?“, erwiderte Raphi und sah mich an.
„Ja, mir geht’s gut.“, bestätigte ich und sah den Fanbeauftragten an.
„Na dann ist gut.“, sagte er. „Ruh dich noch was aus, wir brauchen noch mindestens zweieinhalb Stunden.“
Ich nickte, und er zog wieder ab. Nun herrschte Schweigen, und ich bewegte mich ein wenig, um eine angenehmere Position zum Schlafen zu finden. Mein Kopf lag auf Raphis Bein, und ihm schien aufzufallen, dass ich schlafen wollte.
„Hast du dich endlich gekramt? Nervt ein wenig, wenn du dich ständig bewegst.“
„Jaja, ich wollt grade die Augen zumachen.“, erwiderte ich nur, lehnte meinen Kopf etwas an seinen Bauch und schloss nun endlich die Augen.
*

Fortsetzung folgt…


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Tag der Veröffentlichung: 16.11.2011

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