Alles nur Show
Von L. Hawke
Buchbeschreibung:
Ludwig ist ein Schauspieler ohne nennenswerte Karriere und mit vielen Selbstzweifeln. Trotzdem geht er zum Casting eines kleinen Theaters, in der der Hoffnung, endlich wieder seinem gelernten Beruf nachgehen zu können. Dort trifft er auf Robert, der ihm sofort offen und sympathisch gegenübertritt. Die beiden Jungschauspieler freunden sich rasend schnell an und schnell merkt Ludwig, dass mit Robert zusammen alles anders ist. Sein ganzes Leben stellt sich auf den Kopf und überfordert ihn plötzlich. Er entwickelt Gefühle für den anderen Mann. Und das, obwohl er doch gar nicht schwul ist. Und dann ist da ja auch noch seine langjährige Partnerin Thea, mit der es schon seit Monaten kriselt. Ludwig wehrt sich mit Händen und Füßen gegen die Veränderungen in seinem Leben und merkt doch, dass er nicht dagegen ankommt.
Über den Autor:
Die Autorin Luna Hawke lebt zusammen mit ihrem Mann in der deutschen Hauptstadt.
Hawke schreibt Geschichten und Kurzgeschichten. Sie schreibt im Bereich Homoerotik, Gay Romance und Gay Fantasy.
Sie schreibt, seit sie 12 Jahre alt ist. Angefangen hat sie mit Kurzgeschichten über Jungs, die sich lieben. Viel hat sich bis heute also nicht verändert. Die Jungs wurden zu Männern und zur Liebe kam Leidenschaft hinzu. Und die ist es auch, die heute eine entscheidende Rolle in Lunas Geschichten spielt, denn sie schreibt fast ausschließlich homoerotische Kurzgeschichten. Ein Fantasyroman ist in Arbeit. Hawkes Hauptaugenmerk wird aber immer auf der Homoerotik liegen.
Mit viel Leidenschaft bringt sie Männer jeden Alters zusammen und lässt sie wilde Stunden erleben. Mit viel Liebe zum Detail werden alle ihre Geschichten heiß und prickelnd.
Die Autorin schreibt aus reiner Lust und Laune heraus. Dies ist wohl einer der Gründe, warum ihre Geschichten so gerne gelesen werden.
Lesen tut die Geschichten zu aller erst Hawkes Ehemann, der ihr immer zur Seite steht.
Leseproben zu allen Büchern der Autorin gibt es auf Bookrix.
L. Hawke widmet ihre Geschichten ihrem großartigen Mann, den sie mehr als alles Andere liebt und der sie so unendlich glücklich macht.
„Ich möchte dem Leser ein Gefühl schenken, welches ihn süchtig macht. Eines das er immer wieder erleben möchte“ L. Hawke
Alles nur Show
Gay Romance
Von L. Hawke
1. Auflage, 2020
© 2020 L. Hawke – alle Rechte vorbehalten.
Bookrix
Kapitel 1
An einem Montagmorgen saß ich mit zittrigen Händen auf meinem Sofa im Wohnzimmer und hielt einen dicken Umschlag in den Händen. Wahrscheinlich hatten sie mir einfach nur meine Unterlagen zurückgeschickt. Aber vielleicht, und das war ein sehr großes Vielleicht, war es auch etwas anderes. Etwas wie “Sie sind in der engeren Auswahl“. Aber warum sollten sie dann so einen dicken Umschlag schicken?
„Na nun mach schon auf“, drängte Thea neben mir.
Thea war meine langjährige Freundin. Erst durch sie, beziehungsweise durch eine ihrer Freundinnen, war ich erst auf die Ausschreibung des kleinen Theaters aufmerksam geworden. Das Stück und auch die Rollen waren wohl noch in Planung, was ungewöhnlich war, aber irgendwie hatte es mich gereizt. Ich war Mitte dreißig, hatte eine abgeschlossene Schauspielausbildung und bisher kein einziges Mal wirklich spielen dürfen. Jetzt endlich könnte ich tatsächlich eine Chance bekommen. Es war ein Stück über ein junges schwules Paar, welches in eine Kleinstadt zieht und es mit Anfeindungen zu tun bekommt. Das und irgendetwas mit Aliens. Wahrscheinlich war es echt Schrott, aber warum sollte es nicht Spaß machen?
Ich riss den Umschlag auf und zupfte das Papier raus. Ich überflog die Zeilen und stutzte.
„Ich soll zu einem Vorsprechen kommen!“, rief ich aufgeregt.
Thea strahlte. Ich auch. Zumindest bevor ich las, wann das Vorsprechen stattfinden würde.
„Was ist denn?“
„Das ist schon am Donnerstag und es soll den ganzen Tag dauern. Da hat doch Lisa Geburtstag. Dann kann ich nicht hin.“
„Blödsinn!“ Thea machte eine wegwerfende Handbewegung. „Sie wird dir schon nicht den Kopf abreißen. Immerhin geht es um deine Arbeit. Deine echte Arbeit. Nicht die im Café.“
Ich ließ mich in die Sofakissen sinken.
„Ja, aber sie wäre bestimmt enttäuscht.“
„Lass das mal meine Sorge sein“, flötete Thea und gab mir einen dicken Kuss. „Ich feier mit deiner Schwester und du gehst zu deinem Vorsprechen.“
„Aber ich kann doch nicht ...“
„Na! Untersteh dich, Schatz! Das hier ist dein Traum. Du wirst da hingehen und alle werden sich für dich freuen!“
Ich lächelte sie an. Sie war einfach klasse!
„Noch hab ich die Rolle nicht“, erinnerte ich sie. „Aber danke.“
„Nicht dafür.“
Sie stand auf und lief in die Küche, um die Spülmaschine auszuräumen. Dieser Tag begann ja schonmal gut.
Natürlich fand ich mich an besagtem Tag wirklich in dem kleinen Theater wieder. Das Vorsprechen fand vor allen anderen Bewerbern statt. Wir alle saßen auf Klappstühlen vor dem Podium und sahen demjenigen zu, der gerade sein Schauspiel zum besten gab. So diente jeder Einzelne von uns als Testpublikum. Ich fand diese Idee richtig gut. So wusste man gleich, was Theater und Schauspiel bedeuteten. Das Theater und auch die Bühne mit dem Podium und dem Bereich für Zuschauer war recht klein und sehr alt. Es wurde von der Stadt gefördert und war auch auf Spendengelder angewiesen. Dennoch würde ich entlohnt werden, sollte ich die Rolle bekommen. Eine Rolle, die eigentlich unter meinem Niveau war.
Und nein, das war nicht meine Meinung, sondern die meiner Freundin. Thea hielt große Stücke auf mich und unterstützte mich, wann immer sie konnte. Bevor wir zusammengekommen waren, waren wir jahrelang gut befreundet gewesen und sie war noch immer meine beste Freundin. Doch sie war auch kritikfähig. Passte ihr etwas an mir nicht, so sagte sie mir dies auch und nahm dabei kein Blatt vor den Mund. Jeder andere hätte es frech genannt und sich sicher auch darüber geärgert, aber ich wusste, dass es nie böse gemeint war. Und seien wir doch mal ehrlich, wollte ich denn jemanden an meiner Seite, der immer nur sagte, wie toll ich wäre, selbst wenn das nicht der Fall war? Oder wollte ich eine Partnerin, die mir offen und ehrlich sagen konnte, was ihr nicht gefiel? Na ja. Manchmal war sie schon recht bissig. Vor allem in letzter Zeit.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als mich jemand anstupste. Verwirrt drehte ich mich zur Seite und blickte in das schmale Gesicht eines Mannes in ungefähr meinem Alter.
Er hatte sich zu mir rüber gelehnt und raunte mir jetzt zu: „Hey, wo bist du denn mit deinen Gedanken? Du wurdest, glaube ich, aufgerufen.“
„Oh!“, schreckte ich hoch. „Danke!“
Ich sprang also auf, legte meinen Text auf den Stuhl und eilte zum Podium. Mann, das konnte ja was werden.
Wie ich vermutet hatte, war meine Darstellung verheerend gewesen. Ich konnte zwar den Text, aber irgendwie hatte mich der Mann aus dem Publikum immer wieder abgelenkt. Nicht, dass er etwas getan hätte, nein, er hatte nur dagesessen und mich ermutigend angelächelt. Und trotzdem fühlte ich mich so aus dem Konzept gebracht, dass ich mich ständig verhaspelte. Zudem musste ich mir eingestehen, dass es mir schwerfiel, einen homophoben Hausmeister zu spielen. Ich hatte nichts gegen Schwule. Warum auch. Es waren doch ganz gewöhnliche Menschen. Warum sollte ich jemanden dafür verurteilen, wen er liebt? Die Rolle war mir somit so fremd, dass ich mich einfach nicht hineinversetzen konnte. Und war das nicht sogar etwas Gutes?
Seufzend setzte ich mich also wieder auf meinen Platz neben dem schlanken jungen Mann und lächelte ihn dankbar an. Wäre er nicht gewesen, hätte ich meinen Einsatz wohl verträumt.
Er streckte seine Hand aus und ich ergriff sie.
„Hi. Ich bin Robert“, stellte er sich vor.
„Ich bin Ludwig.“
Irritiert zog Robert eine Augenbraue in die Höhe.
„Du siehst mir nicht aus, wie ein Ludwig.“
Ich konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen.
„Wie stellst du dir denn einen Ludwig so vor?“, fragte ich belustigt.
Er zuckte mit den Schultern.
„Na ja. Älter irgendwie. Und dicker. Und mit weniger Haaren.“
„Also nicht schlank, mit Bauchansatz und dunkelblondem vollem Haar?“, riet ich.
Jetzt war er der, der lachte. Es war ein schönes Lachen. Hell und klar und es hinterließ ein warmes Gefühl.
„Ob du einen Bauch hast, kann ich nicht beurteilen, aber ja, so hab ich mir einen Ludwig nicht vorgestellt.“
„Meine Mutter hat einen Faible für alte Namen“, erklärte ich. „Ihr erster Hund hieß deshalb Ludwig, doch der ist früh gestorben. Und kurze Zeit später wurde sie mit mir schwanger. Da lag es wohl nahe, mich so zu nennen.“
„Du heißt also wie ein Hund“, stellte Robert fest. „Die Namensgeschichte gefällt mir. Und du gefällst mir auch.“
Er zwinkerte mir zu und ich fühlte mich überrumpelt. Man bekam als heterosexueller Mann selten Komplimente vom gleichen Geschlecht. Einen Moment war ich überfordert und er bemerkte es.
„Verzeih mir. Das war zu forsch. Können wir vielleicht von vorn anfangen?“, entschuldigte er sich. „Hallo. Ich bin Robert. Und du bist?“
Ich lächelte und winkte ab. Was sollte das denn überhaupt? Ich hatte keinen Grund für seltsames Verhalten und eigentlich fühlte ich mich ja auch geschmeichelt. Er hatte mich nur einfach eiskalt erwischt.
„Nicht nötig“, antwortete ich daher. „Du hast mich nicht verschreckt, nur überrascht.“
„Dann ist ja gut“, erwiderte er. „Ich bin nämlich neu in der Stadt und hatte gehofft, ein paar neue Leute kennenzulernen. Und du wirktest auf mich sehr sympathisch.“
„Ich hoffe, das bin ich jetzt auch noch. Nachdem ich so reagiert habe.“
Ich lächelte ihn
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: L. Hawke
Bildmaterialien: Pixabay
Cover: L. Hawke
Lektorat: Lektorat: https://twitter.com/DarkAngelDarcy Korrektorat: https://twitter.com/StoryLoverDE
Satz: L. Hawke/B. Hawke
Tag der Veröffentlichung: 07.12.2020
ISBN: 978-3-7487-6750-3
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Wie jedes andere Werk, widme ich auch dieses, in erster Linie meinem über alles geliebten Mann. Aber auch allen, die meine Bücher kaufen, allen Rezensenten und natürlich Darcy, ohne die ich so viele Logiklücken, charakterliche Schwächen und vieles anderes übersehen hätte, und Vik, ohne deren Korrektur ich jedes Mal von Neuem aufgeschmissen wäre. Ich verspreche dir, ich lerne dazu!