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Normaler Morgen

Tick Tock.

Ich muss aufstehen.

Tick Tock.

Das wird ein hartes Jahr.

Tick Tock.

Wenn ich es überlebe.

Tick Tock.

Langsam stand ich auf und streckte mich. Mein Rücken rebellierte an diesem frühen Morgen. Heute wurde ich 17. Ab heute war alles nur noch ein Wettlauf mit der Zeit.

Ich darf nicht aus der Rolle fallen.

Mit einer Bewegung stand ich auf den Beinen und Starrte in den Spiegel wie jeden Morgen.Ich wünschte mir ich sehe wieder aus wie früher, aber das darf nicht sein. Ich muss so unauffällig sein, wie es nur geht. Ich versuchte diesen fürchterlichen Körper halbwegs in Ordnung zu bringen, vergeblich. Meine Haare waren rot gefärbt um mein goldenes Haar zu verdecken. Meine Augen waren schmutzig braun, nicht Blut rot wie sie einst waren. Mein Körper war flach nicht so kurvig wie früher. Ich atmete durch. Verdammt warum ist es mir so wichtig meinen Körper zurück zu kriegen ?

Weil er ihn berührt hat.

Ich ignorierte die Stimme in meinem Kopf, bevor ich wieder zusammenbrach. Die nächsten 20 min. machte ich mich fertig. Pünktlich um 7:35 verließ ich das Haus.Wenig später war ich in der Schule. Im Klassensaal schaute ich meinen Menschlichen Ex traurig an und setzte mich hin. Ich spielte die Müdigkeit einer Schülerin vor und unterhielt mich mit meiner Banknachbarin über den Modegeschmack unser Lehrer. Wenn man das schon so lange tut wie ich werden die Rollen die man spielt ein teil von einem selbst und selbst die größte Lüge kommt einem wie ein Kindergedicht über die Lippen.Nur noch wenige tage und ich werde fort sein.

Ob sie mich vermissen werden ?

Was kümmert es mich eigentlich?

Ich habe sie mein leben lang benutzt.

Als Tarnung.

Der Gong weckte mich aus meiner Grübelei. Ich stand auf wie in Trance jede Bewegung einstudiert. Nun hatten wir Sport. Ich verstehe die Begeisterung dieser jungen Menschen nicht aber im Moment durfte ich nichts hinterfragen ohne aufzufallen, also lief ich mit deinem einstudiertem Lächeln meiner Klasse zu den Umkleiden hinterher.

„Sarah hat nen Freund!“

„OMG! Wirklich?! Aber sie ist doch unausstehlich!“

„ UGH … Ich wünschte ich hätte nen Freund.“

„ Er ist bestimmt so ein Freak...“

Während meine Klassenkameradinnen über Beziehungen redeten die sie nicht begreifen konnten, musste ich nur über ihr Kindliches verhalten Schmunzeln und wünschte mir ich hätte damals so sorglos sein können. Aber dies ist zu lange her als das ich mich erinnern wollte, was ich stattdessen getan habe.

Beim rausgehen befestigte ich einige Strähnen die mir mal wieder aus dem Pferdeschwanz raus gerutscht sind. Als ich die Halle betrat bemerkte ich einen schwarzen Fleck in meinem linkem Augenwinkel.

Das bilde ich mir nur ein.

Du bist nun 17.

Nein nicht hier.

So dumm sind sie nicht.

Ich muss mich geirrt haben.Und das tat ich, denn der Rest der Stunde verlief wie sonst auch. Ich wurde nur dieses beklemmendes Gefühl nicht los, das dieses mal etwas anders sein würde.

Ist NUN Panik erlaubt?

„Ich bins Mum!“, rief ich während ich das Haus betrat.

Egal wie oft, in wie vielen Sprachen, oder zu wie vielen Personen ich es auch sagte,Es läuft mir ein Schauer den Rücken runter.

Tick Tock.

Diese Uhr!

Naja scheint keiner da zu sein, Ich lege mich kurz hin. Menschenleben sind anstrengend. Vielleicht habe ich sogar Glück und sterbe im Schlaf.

Schmerzfrei.

Nicht so wie früher.

Je früher desto besser.

Weniger Erinnerungen, weniger Augenblicke denen man nachtrauert.

Weniger Gäste auf der Beerdigung die denken sie würden wissen wen sie da vergraben.

Schnelleres Vergessen.

Aber dieses Glück wird mir nicht gewährt. Mein Tod muss schmerzhaft sein.Sonst macht es ihnen keine Freude.Die Schicksalsgötter lassen mich büßen.Und der ganze Ärger nur wegen der Prophezeiung! Aber egal...ich bin müde....und langsam zog er mich in den Schlaf.

 

„Lang ist es her!“

Er sah mich mit einem hämischen Grinsen an.Sein gieriger Blick glitt über meinen Körper. Endlich wieder ich selbst. „Nur weil ich aussehe wie meine Schwester muss ich nicht dein Lust Püppchen sein.“ mein Konter landete gut, weil er sich sofort abwandte.

„Tut mir leid wenn ich dich gekränkt habe meine Lieblings Witwe.“

Aua der hat gesessen, und das wusste er. Sein Lachen hallte durch den Raum. Ein dunkles Zimmer die Wände schwarz , vor Asche? Vom Getrocknetem Blut? Vom verwesten Fleisch? Eigentlich wollte ich es nicht so recht wissen. Er stieg über ein paar Knochen, die einzige Dekor im Raum, abgesehen von ein paar Kerzen die den Raum abdunkelten,anstatt ihn heller zu machen.

„Ich habe gehört dein Liebster sei von uns gegangen?“

„Das weißt du besser als jeder andere. L ich warne dich, geh nicht zu weit. Du weißt wozu ich fähig bin.“

„Amanda meine liebe, das würde ich ja wenn er hier wäre. Aber wie du sehen kannst ist das nicht der Fall. Ich frage mich wo meine Seele ist... Weißt du etwas von? Ah, was frage ich wenn er nicht tot wäre würdest du ihn suchen und retten. Nicht wahr? Aber nicht in diesem Zustand.“

Die Art und Weise wie er meinen Namen aussprach gefiel mir nicht, aber was wichtiger ist, er weiß etwas, das ich nicht weiß.„wie darf ich das verstehen,L? Und warum bist du auf einmal so hilfsbereit?“

„Süße, genauso wie ich es gerade gesagt habe. Er ist noch quiek lebendig. Es wurde langweilig, und ich hasse die Langeweile. Hast du es nicht bemerkt?“

Tick.

„Etwas ist dieses mal anders Kleine, du hast eine Chance. Du kannst kämpfen. Wie du weißt liebe ich Kriege.“

Sollte ich Ratschläge vom Teufel annehmen?Aber wen kann ich heute noch trauen wenn nicht ihm.

„Deine Zeit läuft ab. Bis die Uhr 12 schlägt“

Eine goldene Taschenuhr blitze in seinen Händen auf

.Gong.

Bis 12.

Gong.

Ich kann leben.

Gong.

Ich kann lieben.

Gong.

Ich kann Glücklich sein.

Gong.

5 Uhr.

Langsam öffne ich die Augen und sehe auf mein Handy.

1 Nachricht.

 

Nur 5 Wörter, 5 Wörter die mir jeden Zweifel nehmen und mich zurück in meine Realität werfen. Keine Menschliche Welt voller Fehler und voller Entschuldigungen und Gnade, weil alle etwas falsches tun.

Nein meine Welt. Die Perfektion die uns tötet und uns leben schenkt. Der schlimste Alptraum den man haben kann.

 

 

 

"Spielst du wieder unser Spiel?"- unbekannte Nummer.

 

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.03.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle meine Leser und meine Freundin Lilly die mir einen Grund gegeben hat weiter zu schreiben :* Dankö

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