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Abschied von Zuhause

„Yuuki, wo steckst du?“ Maron stand in der Tür, ihren Blick ungeduldig auf die Sonnenuhr im Garten werfend. „Wenn wir uns nicht beeilen, werden wir noch zu spät zum Sammelpunkt der Neulinge kommen!“ „Ich komme ja schon!“ Yuuki ließ noch einen letzten Blick über das Zimmer gleiten, welches sie so viele Jahre bewohnt hatte. Als Yuuki die Treppe aus dem ersten Stock runter lief, sah sie Maron die ihren Rucksack schnappte und in den Garten zu ihren Eltern ging. Maron ging schnurr stracks auf sie zu und umarmte beide. Langsam folgte Yuuki ihr um sich auch von beiden zu verabschieden. Auch wenn sie nicht ihre leiblichen Eltern waren, hatten sie sie doch mit 6 Jahren, nach dem Tod ihrer Mutter bei sich aufgenommen. Sie hatten Yuuki groß gezogen wie ihre eigene Tochter.
Tränen lagen in Sheilas Augen. Marons Mutter war schon immer nah am Wasser gebaut und Yuuki merkte, dass sich auch in ihrem Hals ein Kloß bemerkbar machte. Maron schien es nicht anders zu gehen. Edwin hingegen sah man es kaum an, dass es ihm schwer fiel beide gehen zu lassen. Doch wer ihn genau kannte, wusste anhand von kleinen Falten in seiner Mimik was er wirklich fühlte. „Seid ihr wirklich sicher, dass ich euch nicht zur Sammelstelle begleiten soll?“ In seiner Stimme konnte man die leichte Sorge erahnen. Er sah erst zu Maron und dann zu Yuuki. Ihm gefiel es gar nicht, dass beide das kleine Dorf verlassen wollten, um in einer entfernten Schule ihre Fähigkeiten auszubauen und neue Techniken zu erlernen. In ihrem Dorf kam es nicht oft vor, dass man die Elemente beherrschte. Die meisten Dorfbewohner arbeiteten als einfache Landarbeiter und bestellten ihre Felder um ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
„Du brauchst dir keine Sorgen machen Dad. Der Sammelpunkt ist nur circa 3 Stunden von hier entfernt und wir gehen ja zusammen.“ Maron wusste wie sie ihn beruhigen konnte und er schien sich wenigstens ein wenig zu entspannen. „Habt ihr auch alles was ihr braucht?“, besorgt sah Sheila auf die kleinen Rucksäcke. „Sheila wir brauchen nicht viel, außerdem sagte die Schule, dass wir auch noch unsere Trainingssachen von der Schule gestellt bekommen. Falls uns jedoch wirklich noch was fehlen sollte, können wir uns das dann immer noch in der Stadt in der Nähe der Schule besorgen!“, sagte Yuuki. Sie schien zwar nicht ganz so überzeugt von dem was Yuuki sagte zu sein, gab aber Ruhe. „Wir müssen jetzt aber wirklich los, sonst kommen wir echt noch zu spät!“, sagte Maron und zeigte wieder auf die Uhr. Die Mädchen umarmten noch einmal schnell die beiden und machten sich in Richtung des Walds auf.
Da es noch sehr früh war, konnte man noch das Glitzern der Tautropfen auf dem weichen Gras wahrnehmen. Die seichten Sonnenstrahlen glitten leicht durch die Baumkronen und spendeten ausreichen Licht für den Waldweg. Eine ganze Weile gingen beide schweigend nebeneinander her. Jeder hing so seinen eigenen Gedanken hinterher. Yuuki überlegte gerade wie gerade die neue Schule so aussehen würde, als Maron das Schweigen auf einmal brach. „Yuuki sag mal, glaubst du, dass das richtig ist. Ich meine, dass wir so selbstsüchtig sind und unsere Eltern einfach so verlassen...“ Yuuki blickte erst Maron und anschließend wieder auf den Weg. „Ich weiß nicht ob es selbstsüchtig ist oder nicht. Aber ich denke nicht, dass die beiden uns böse sind. Sie wissen genau wie wichtig die Magie für uns ist. Ich habe euch wirklich viel zu verdanken und möchte Sie stolz machen. Sobald ich eine gute Magierin geworden bin, möchte ich sie unterstützen und mich damit für alles bedanken.“ Maron sah sie erst verblüfft an, doch dann fing sie an zu lächeln. „Glaubst du wirklich, dass du uns was schuldig bist. Yuuki du bist für mich nicht nur meine beste Freundin sondern auch eine Schwester. Außerdem glaube ich kaum, dass meine Eltern irgendwas von dir zurückbezahlt bekommen wollen. Du gehörst zur Familie und das wird auch immer so bleiben.“ Sie griff nach ihrer Hand und strahlte sie mit ihrem ganzen Herzen an. Yuuki lachte zurück und fühlte sich erleichtert. Nicht nur weil Maron ihr sagte, dass sie zu ihrer Familie gehörte, sondern auch weil sie das Gefühl hatte das beide nichts jemals entzweien konnte.











Fortsetzung folgt..

 

Seltsamer Auftrag

 „Sind Chiako und Tomo immer noch nicht da?“ Shira starrte leicht verärgert an die Decke. „Warum sind die beiden immer zu spät. „Tja, dass muss wohl an Tomo liegen. Wenn ich allein gerufen werde, bin ich immer pünktlich.“ Chiako stand in der Tür und musste schnell den Schlag von Tomo ausweichen. „Als ob ich immer an allem Schuld bin. Vielleicht an vielem aber nicht an allem...“ Tomo setzte ein beleidigtes Gesicht auf, aber lange dauerte es nicht bis er wieder anfing zu grinsen. „Könntet ihr mit euren Späßchen mal einen kurzen Moment aufhören und mir stattdessen mal euer Gehör schenken? Tomo schließ bitte die Tür und setzt euch mal hin.“ Tomo schloss die Tür und machte es sich auf dem Stuhl neben Chiako bequem. „Es geht um die Neulinge welche morgen eintreffen sollen... Laut einem unsere Spione soll diese angegriffen werden...“ „Warum sollte man den bitte schön Neulinge angreifen?“, fiel Tomo Shira ins Wort. Diese schaute ihn böse an und sofort war er still. „Wenn du mich erstmal aussprechen lassen würdest, müsstest du keine Fragen stellen und könntest mal deine Stimmbänder für eine Minute schonen. Also wie ich gerade versucht habe zu erzählen, die Neulinge sollen angegriffen werden. Die Angreifer sind aller Wahrscheinlichkeit die schwarzen Panther. Zwar konnte der Informant nicht genau herausfinden warum die Gruppe angegriffen werden soll, doch ich kann es mir denken. Unter den Neulingen ist ein Mädchen auf welches sie es abgesehen haben. Sie ist die Tochter eine ehemals guten Freundin von mir...“ „Ehemals?“ Chiako sah Shira durchdringend an. „Ja, sie wurde vor 6 Jahren von den schwarzen Panthers getötet. Sie war eine hohe Magierin der weißen Magie und hatte besondere Fähigkeiten, welche die Panther haben wollen. Als sie sich jedoch weigerte sich ihnen anzuschließen, brachten sie sie um.... Ihre Tochter ist bei den Neuankömmlingen dabei. Allerdings glaube ich kaum, dass sie weiß wer sie ist oder wer ihre Eltern waren. Ich versprach meiner Freundin, für den Fall das ihr etwas passieren sollte, dass ich auf sie aufpassen würde und sie auch vor den Panthern beschützen würde. Auch sie besitzt wie ihre Mutter diese Fähigkeiten, auch wenn sie sich dieser mit Sicherheit nicht bewusst ist.“ „Das ist ja alles schön und gut, aber was hat das mit uns zu tun?“ Tomo sah sie fragend an. Chiako seufzte. Wenn es darum ging Zusammenhänge zu erschließen, war sein Freund nicht gerade der Hellste. „Oh Mann, selbst du solltest wissen was unsere Aufgabe ist. Wir sollen dieses Mädchen sicher hierher bringen. Das ist doch wirklich nicht so schwer zu begreifen!“ „Achso...“ „Chiako du hast Recht. Normalerweise ist es nicht die Aufgabe der 3 Stufe, die Neulinge abzuholen, aber in diesem Fall würde ich euch darum bitten, vorsichtshalber mitzugehen.“ „Macht euch keine Sorgen Shira. Wir werden alle sicher hierher bringen. Verlasst euch drauf!“ „Tja, da ich scheinbar nicht gefragt werde, werde ich mich wohl besser aufmachen und schon mal die Vorbereitungen treffen.“ Tomo stand auf und machte sich bereit den Raum zu verlassen. „Eine Frage noch Shira. Wie erkennen wir dieses Mädchen?“ Chiako sah Shira durchdringend an und auch Tomo machte halt. „Ihr werdet sie erkennen, wenn die Zeit gekommen ist. Es wird besser sein, wenn ihr nicht wisst wer genau sie ist. Ich möchte gerne vermeiden, dass irgendjemand sie anders behandelt. Solange es nicht notwendig ist, soll sie eine normale Schülerin bleiben.“ „Ich habe verstanden.“ Damit stand Chiako auf und ging aus dem Raum. Verdutzt folgte Tomo ihm und schloss die Tür hinter sich. Shira lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und sah aus dem Fenster. Sie sah die Schule unter sich, welche eher wie eine kleine Stadt aussah. „Ob wohl alles gut ist. Ihr Schicksal ist verbunden aber noch ist es nicht an der Zeit es ihnen zu offenbaren.“ Mit diesem Gedanken atmete sie tief ein und aus und machte sich wieder an die Arbeit.

Die Karavanne

Die Sonne hatte schon ihren höchsten Stand erreicht als wir uns der Lichtung näherten an der sich die neuen Schüler dieser Gegend sammeln sollten. Yuuki sah sich um und musterte den Anblick der sich ihr bot. Es waren bisher gerade mal fünf weitere Schüler auf der Lichtung. Sie hatten wohl alle so etwa das gleiche Alter wie sie oder Maron. „Mhh, scheint als wären wir sogar ein wenig zu früh da. Aber besser zu früh als zu spät.“ Auch sie hatte sich umgesehen und setzte ihren Rucksack ab. „Wir werden wohl erst so in einer halben Stunde abgeholt. Da sollten wir uns noch mal ausruhen. Wer weiß wann wir wieder eine Rast machen.“ Maron setzte sich hin und streckte alle viere von sich. Yuuki machte es ihr gleich und lehnte sich mit ihrem Rücken an den von Maron. Eine sanfte Brise strich den beiden ums Gesicht und verschwand dann wieder in den Bäumen. Wenn man inne hielt konnte man in der Nähe einen Bach rauschen hören zu denen die Grillen eine kleine Melodie zirpten. Dazu sang die Vögel ein kleines Lied, als wollten sie sich für den herrlichen Tag bedanken. So verging die Zeit wie in Fluge und die Schüler merkten fast gar nicht, dass sich ein paar Reiter näherten. Nur wer genau hin hörte konnte die Hufschläge auf dem weichen Waldboden hören. Maron und Yuuki versuchten in der Richtung, aus der sie die Geräusche vermuteten, irgendeinen Umriss zu erkennen. Erst nach einer Weile konnte man Umrisse von Reitern erkennen. Als sie auf die Lichtung kamen sah man, dass es sich um acht Personen zu Pferd und einer Karawane aus einer Art Kutschen handelte. Die Reiter hatten sich links und rechts von den Kutschen positioniert und hatten alle weiße Umhänge an. Man konnte gerade noch die Augen der Leute unter den Umhängen sehen. Einer der vorderen Reiter wendete sich an die Schüler und fragte jeden nach der Reihe nach seinem Namen um die Vollzähligkeit feststellen zu können. Als die Namen von Maron und Yuuki aufgerufen wurden tauschte der Reiter schnell einen Blick mit dem Reiter auf der genau gegenüberliegenden Seite der Kutsche. Dieser nickte und der erste Reiter sprach erneut: „Ok, ihr werdet der ersten Abteilung zugewiesen. Wenn alle eingestiegen sind machen wir uns auf den Weg.“ „Ich dachte es müssten noch andere Schüler außer uns abgeholt werden? Was ist mit denen?“, fragte Maron den Reiter, welcher als einziger sprach. „Die werden von einem anderen Trupp eingesammelt. Bitte steigt jetzt auch ein damit wir starten können.“ Misstrauisch sah Maron den Reiter an, stieg aber auch in den Wagen, in welchem auch Yuuki bereits eingestiegen war. Yuuki beachtete den sprechenden Reiter gar nicht. Ihre Aufmerksamkeit lag eher auf dem Reiter zur anderen Seite. Sie wusste nicht genau warum dieser sie anzuziehen schien. Als auch die letzte Tür geschlossen war, setzte sich der Zug wieder in Bewegung. Selbst mit Pferden und Kutschen würde die Reise noch ca. einen Tag lang dauern. Yuuki sah aus dem Fenster und betrachtete die Landschaft die schnell an ihr vorbei zog. Immer wieder ertappte sie sich, wie sie unbewusst wieder zum Reiter sah welcher neben ihrem Wagen ritt. Es war der Reiter, der dem sprechenden zustimmend zugenickt hatte. Sie konnte sich ihr Interesse an ihm auch nicht erklären und überlegte was es wohl sein könnte. Noch während sie darüber nachdachte wurde sie immer müder. Sie lehnte sich mit dem Kopf an das Fenster und sah wieder auf die vorbeiziehende Umgebung. „Ist alles Ordnung?“ Maron sah Yuuki besorgt an. „Keine Angst. Mir geht es gut. Ich bin nur ein wenig erschöpft, das ist alles.“ Yuuki lächelte in der Hoffnung, dass sie so Marons Sorgen beseitigen könnte. „Du hast heute Nacht nicht viel geschlafen und gefrühstückt hast du auch nicht. Bist du dir sicher, dass...“ „Ja du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen. Ich brauch wahrscheinlich nur ein kleines Nickerchen. Danach fühle ich mich sicherlich besser.“, unterbrach Yuuki sie. Auf einmal wurde eine Trinkflasche vor Yuukis Gesicht gehalten. Es war der Reiter, den sie immer wieder angesehen hatte. „Trinkt dies. Es wird euch sicherlich gut tun. Bis wir in der Schule sind, solltet ihr beide noch einmal schlafen. Es wird morgen sicherlich ein anstrengender Tag werden.“ Yuuki nahm die Flasche. „Vielen Dank...“ Yuuki wollte ihm gerade in die Augen sehen, als dieser seine Aufmerksamkeit wieder auf den Weg richtete. „Seltsamer Kerl.“, flüsterte Maron so leise, dass es nur Yuuki hören konnte. „Vielleicht hast du Recht. Wir sollten aber trotzdem auf seinen Ratschlag befolgen.“ „Wie du meinst...“ Danach hing jede wieder ihren eigenen Gedanken hinterher und bald fielen beide in den Schlaf.

Ungutes Gefühl

Der Wagen fuhr unsanft über einen etwas größeren Stein, sodass Yuuki erschrak und aufwachte. Sie sah sich erst leicht verwirrt um bis sie sich erinnerte wo sie war. Maron saß immer noch schlafend ihr gegenüber und murmelte irgendetwas undeutlichen vor sich hin. Wenn sie tief und fest schlief konnte sie nichts so leicht aus ihren Träumen reißen. Schon gar nicht ein Stein. Yuuki sah aus dem Fenster und bemerkte, dass es schon tiefste Nacht war. Wie lange würde es wohl noch dauern bis sie endlich die Schule erreicht haben würden, dachte sie sich. Auf einmal zuckte Yuuki zusammen. Sie hatte ein seltsames Gefühl welches sie nicht erklären konnte. Auch fiel ihr auf, dass sie gar keine Naturgeräusche vernahm. Selbst die Grillen, welche zu dieser Jahreszeit immer ein Konzert gaben, konnte man nicht mehr hören. Es schien auch als hätte sich der Zug weiter zusammengezogen, als würden sie sich auf etwas vorbereiten. Plötzlich hielten die Waagen an und ein fragendes Gemurmel unter den neuen Schülern machte sich bemerkbar. Die Reiter ritten näher an die Waagen und gaben den Schülern die Anweisung die Waagen nicht zu verlassen. „Was ist den los? Warum machen wir hier halt, wir sind doch noch gar nicht an der Schule, oder?“, fragte Maron. Sie rieb sich verschlafen die Augen und sah sich fragen um. „Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Bleibt einfach nur im Waagen verstanden!“, der Reiter welcher die Anwesenheit geprüft hatte. Yuuki sah den anderen Reiter an und fragte: „Es stimmt irgendetwas nicht oder? Der Zug hält nicht ohne Grund an. Was ist los? Bitte seid ehrlich und sagt es uns!“ Die Reiter sahen sich an. Danach wand sich der Reiter wieder zu ihr und antwortete: „Also gut. Ihr habt ja schon vor wir gehalten haben gemerkt, dass etwas nicht stimmt, oder irre ich mich da? Ihr solltet versuchen in den Wagen zu bleiben, damit wir euch besser vor den Angreifern beschützen können. Wir können mit einem Zug nicht vor Ihnen fliehen, sodass uns keine möglich bleibt außer uns zu verteidigen. Versucht bitte ruhig zu bleiben und vertraut uns. Wir werden nicht zulassen, dass auch nur einem Schüler ein Haar gekrümmt wird!“ Yuuki war verblüfft. Hatte der Reiter sie die ganze Zeit beobachtet? „Danke dass ihr uns aufgeklärt habt. Wir werden euch nicht im Weg stehen und vertrauen euch voll. Falls es aber irgendetwas gibt was wir tun können um euch zu helfen, lasst es uns wissen!“, antwortete Maron an Yuukis stelle. Yuuki nickte ihr nur zustimmend zu und sah wieder den Reiter an. Dieser nickte und ritt zu den Begleitern der anderen Wagen. Er schien mit ihnen den weitere Vorgehensweise besprechen. Jetzt hieß es warten und sich auf den bevorstehenden Angriff vorzubereiten.

Vorkehrungen und Vorstellung

Der Zug wurde in Form eines Kreises aufgebaut, sodass man sich leichter von allen Seiten verteidigen konnte. Die meisten Neulinge sahen sich unsicher an. Sie wussten nicht wie sich verhalten sollten. Sie hatten noch keine Ausbildung außer den Sachen die sie vielleicht zu Hause gelernt hatten. Aber auch das würde nicht viel helfen, sondern die Reiter eher stören. Maron hingegen war ruhig und sah gespannt aus dem Fenster. Sie wusste so gut wie Yuuki, dass es nichts brachte sich Sorgen über Sachen in der Zukunft zu machen. Die Angreifer hatten schon den Überraschungseffekt verloren und auch so waren alle auf den Angriff vorbereitet. Das würde für die kein leichtes Spiel werden. „Maron kannst du irgendwas erkennen?“, fragte Yuuki. Sie überlegte warum man einen Zug mit Neulingen überfallen könnte, musterte aber gleichzeitig auch Marons Gesicht, um jede Reaktion wahrzunehmen. Es waren mittlerweile zwei Stunden vergangen. Wollten sie in der Morgendämmerung angreifen? „Nein noch nichts. Ich verstehe das nicht? Je länger sie warten, desto besser können wir uns doch auf das Geschehen vorbereiten. Auf was warten die also bitte?“ „Ich nehme an auf die Morgendämmerung!“ Maron sah sie fragend an, wendete ihren Blick aber gleich wieder in die Dunkelheit. „Überleg doch mal. Sie können die Dunkelheit nicht mehr ausnutzen, da wir die Fläche um uns herum mit Fackeln erhellt haben. Also wollen Sie die Sonne nutzen. So können sie uns eventuell noch blenden.“ „Verstehe...“ „Für einfache Schülerinnen, die noch keine Kampfstrategien oder sonst was in der Akademie gelernt haben, habt ihr eine gute Schlussfolgerung getroffen.“ Der „Anwesenheitsreiter“, wie ihn Maron getauft hatte, ritt näher an den Wagen ran. „Im übrigen hatte wir noch keine richtige Gelegenheit uns vorzustellen. Ich heiße Tomo und bin im 3. Lehrjahr. Und mein Freund da drüben habt ihr ja auch schon kennen gelernt.“ Er deutete auf den Reiter, welcher Yuuki seine Trinkflasche gegeben hatte. „Mein Name ist Chiako. Freut mich.“ Auch er ritt näher an den Wagen um nicht so laut brüllen zu müssen. „Und wir beiden sind Maron und Yuuki.“, stellte Maron sich und ihre Freundin vor. Yuuki nickten beiden zu und versuchte ein Lächeln aufzusetzen. „Es ist gar nicht so schwer zu erraten was die Angreifer denken, wenn man ein wenig logisch nachdenkt.“, antwortete Yuuki um auf Tomos Frage zurückzukommen. „Tja aber das logische und vor allem schnelle kombinieren liegt nicht jedem...“ Tomo deutete dabei auf sich und fügte erklärend dazu: „Ich bin eher ein Kämpfer der anderen die Strategieentwerfung überlässt. Mein Motto lautet, Wer zu lange überlegt unterliegt.“ Yuuki sah Maron an und musste anfangen zu lachen. Maron setzte ein gespieltes, beleidigtes Gesicht auf bevor auch sie losprusten musste. Die beiden Jungs hingegen sahen erst sich an und legten dann wieder ihren verständnislosen Blick auf die lachenden Mädchen. Maron seufzte und versuchte die Situation aufzuklären: „Yuuki muss mich auch meistens zurückhalten, da ich auch erst Handel und dann nachdenke.“ Jetzt machte es Klick bei Tomo und Chiako und auch sie fingen an zu grinsen. Wobei man Tomos grinsen eher schon als ein herzhaftes Lachen sehen konnte. Die Reiter der anderen Wagen sowie die Schüler in den Wagen, richteten einen fragenden Blick zu Tomo. Dieser winkte nur ab und gab damit zu verstehen, dass er noch nicht vollkommen durchgeknallt war. Auf einmal wurde Marons Blick steif und sie starte zum Wald. Yuukis Muskeln verkrampften sich schlagartig. Sie wusste, dass Maron ein außergewöhnlich gutes Gehör hatte und soeben die Angreifer gehört hatte. Wenige Sekunden später richteten auch Chiako und Tomo ihren Blick zum Wald und gaben den anderen Reitern ein Signal sich auf den bevorstehenden Angriff vorzubereiten. Langsam vernahm auch Yuuki das Getrampel von Hufen. Die Hufschläge kamen immer näher und man konnte die ansteigende Anspannung in der Luft förmlich spüren. Dann sah man die Reiter aus dem Wald kommen und direkt auf die Verteidigungsformation zureiten. Es musste sich so um die 30 Männer zu Pferd handeln. Sie versuchten sich gar nicht die Sonne oder sonstige Mittel zu Eigen zu machen sondern griffen direkt an. Die Reiter der Karawane hatten sich schützend vor den Wagen aufgebaut und machten sich auf die einschlagende Angrifferwelle gefasst.

Angriff auf die Karavanne

Schon griffen die Kämpfer an. Einige versuchten schon von weitem mit Fernzaubern die Reiter von ihren Pferden zu schleudern. Doch diese wehrten diese Sprüche ab. Also lief alles auf einen Nahkampf hinaus. Sogleich waren die Angreifer auf gleicher Höhe mit den Verteidigern und der wahre Kampf begann. Gleich zu Anfang gingen einige Reiter beider Seiten zu Boden. Aber auch hier attackierten sie sich. Es waren anscheinend auf beiden Seiten sowohl normale Kämpfer als auch Magier dabei. Die Magier versuchten durch Zaubersprüche die Gegner zu bezwingen, wobei sich die Kämpfer ohne weitere Fähigkeiten eher auf ihre Muskeln und Geschwindigkeit verließen. Die meisten Schüler starten diesem Szenario nur mit ungläubigen Augen an. Sie schienen immer noch nicht zu fassen, dass der Angriff wirklich stattfand. Nur Yuuki und Maron verfolgten das Geschehen mit gemischten Gefühlen. Sie hatten zwar Angst, was in dieser Situation ja völlig normal erschien, aber auch widerstrebte ihnen beiden tatenlos in den Wagen zu sitzen und abzuwarten, wie sich der Kampf wohl entwickeln würde. „Können wir nicht doch irgendwas machen um zu helfen Yuuki?“ „Wir dürfen nicht. Wir müssen abwarten und auf die anderen vertrauen!“ „Aber...“ Yuuki schüttelte nur den Kopf. Auf einmal vernahm man einen lautet Knall und für den Bruchteil einer Sekunde wurde das gesamte Kampffeld erhellt. Yuukis Blick folgte sofort der Ursache des Knalls. Ihr Blick blieb auf einem der Wagen hängen der Feuer gefangen hatte. „Mist...“, murmelte Yuuki bevor auch sie aus dem Wagen sprang um zum anderen Wagen zu sprinten. Maron folgte ihr. Sogleich wurden auch beide von mehreren vermummten Kämpfer umzingelt. „Kümmere du dich um den Wagen, ich übernehme hier das!“ flüsterte Maron Yuuki zu. Diese tauschte noch schnell einen Blick mit ihr aus um sich sicherzugehen, dass es auch wirklich in Ordnung sei. Als sie Marons entschlossenen Blick sah, nickte sie und glitt durch die Kämpfer scheinbar mühelos hindurch. Diese drehten sich nur verwirrt um und wollten hinterher stürmen. Jedoch zu langsam. Sie hatten sich noch nicht richtig in Bewegung gesetzt da stand auch schon Maron ihnen im Weg und stoppte sie. „Ich bin euer Gegner!“ sagte sie nur in einen Ton der sich für jeden ausstehenden selbstsicher anhörte. Dass sie selbst nervös und angespannt war konnte man ihr nicht ansehen. Sie griff in ihren Rucksack und holte einen Stab raus der sich auf Knopfdruck ausfuhr und somit einen Kampfstab ergab. Optimal um die Gegner nicht zu nahe an sich heran zu lassen und somit auch gegen mehrere perfekt ist. Zudem legte sie kurz ihre Hand auf die Erde und hob sogleich ein Schild aus Erde hervor. Yuuki sah sich um und konnte gerade noch erkenne wie sich Maron sich in den Weg der Angreifer stellte bevor sie schon den nächsten kämpfen der Reite und Angreifer ausweichen musste. Man konnte gut erkennen zu welcher Gruppe die Kämpfer gehörten. Während die Verteidiger der Wagen alle Weiße Roben trugen, waren die der Angreifer Pechschwarz. Noch zweimal musste Yuuki den Schlägen kämpfender Personen ausweichen bis sie beim brennenden Wagen angekommen war. Schnell blickte sie in den Wagen und sah noch einen etwas jüngeren Jungen eingeklemmt zwischen zwei Sitzen der Kutsche sah. In seinen Augen konnte Sie die reine Angst sehen, da sich das Feuer schon fast komplett um ihn befand. Yuuki griff sich ein Brett welches lose rumlag und sprang in den Wagen wo sie zuerst ihre Hand auf den Kopf des Jungen legte. Dieser beruhigte sich langsam und Yuuki legte das Brett so an, dass sie die Hebelkraft ausnutzten konnte um einen kleinen Spalt freizulegen. Der Junge befreite sich und stand auf. Jedoch blieb er gleich wieder wie angewurzelt stehen. Die Flammen hatten nun alle Ausgänge versperrt, wodurch eine Flucht ausweglos erschien. Yuuki legte beruhigend ihre Hand auf die Schulter des Jungen und lächelte ihn an. „Keine Angst. Ich hol uns hier raus. Wenn ich dir ein Zeichen gebe. Gehen wir zur Tür raus. Verstanden?“ Der Junge nickte nur. Yuuki holte die Flasche, welche Chiako ihr zuvor gegeben hatte aus ihrem Rucksack und öffnete sie. Sie war noch zur Hälfte mit Wasser gefüllt. Sie legte ihre Hand über die Flasche, atmete tief ein und konzentrierte sich. Das Wasser floss aus der Flasche und schwebte in der Luft. Der Junge starrte erst das Wasser und anschließend Yuuki un-gläubig an. Yuuki konzentrierte sich noch mehr und das Wasser legte sich wie eine Glocke um die beiden herum. Sie nickte und ging auf die Tür zu. Der Junge folgte ihr und beiden fingen an zu rennen geradewegs durch die Flammen hindurch. Sie sprangen zur Tür raus und Yuuki legte während des Fluges die Arme um den Jungen um seinen Aufprall ein wenig abzufangen.

Kampfgetümmel

Kaum auf dem Boden angekommen, blickte Yuuki auf und musste feststellen, dass schon die nächsten Gegner warteten. Sie schob den Jungen hinter ihren Rücken und machte sich für den Kampf bereit. Kampflos würde sie sich nicht geschlagen geben. Auf einmal gingen die beiden Gegner die sich vor ihr aufgestellt hatten, wie von selbst zu Boden. Auf der Rückseite ihrer Gewänder konnte man nur noch ein Hauch von Erde entnehmen. Erde?? Yuuki blickte auf und sah wie sich Chiako im Bruchteil einer Sekunde den Weg durch die Gegner kämpfte und kurz darauf vor ihr stand und ihr die Hand hinhielt. Sie nahm die Hand und er zog sie wieder auf die Beine. Er blickte ihr tief in die Augen und fragte: „Alles in Ordnung mit dir?“ Sie nickte war aber noch immer wie gebannt von seinen Augen. Was war das? Wieso konnte Sie ihren Blick nicht abwenden? Erst als der Junge, welcher immer noch hinter ihr auf dem Boden kniete, konnte sie sich lösen. Sie half auch dem Jungen auf die Beine und summte eine beruhigende Melodie woraufhin der Junge sich sofort zu beruhigen schien. Sie lächelte ihn an und er bemühte sich auch zu grinsen. „Ihr müsst jetzt so schnell es geht von hier weg. Ich beschütze euch also blickt nicht zurück und lauft in die Richtung.“ Er deutete mit der Hand auf einen der noch verbliebenen Wagen. „Dort darunter befindet sich ein Tunnel der euch sicher in die Stadt bringt!“ Yuuki schrak auf. Sie konnte doch nicht ohne Maron gehen. Suchend blickte sie sich in der Menge um sie herum um und sah schließlich auch Maron die immer noch kämpfte. „Keine Sorge. Tomo kümmert sich um deine Freundin.“ Fragend blickte Yuuki erst zu Chiako und anschließend wieder zu Maron rüber. Tatsächlich! Direkt bei Maron stand auch Chiakos Freund Tomo und kämpfte an ihrer Seite. Auch sie kämpften sich einen Weg zu dem Wagen, auf dem auch schon zuvor gedeutet worden war. Yuuki nickte und nahm den Jungen an die Hand. Sie liefen auf dem Wagon zu und dabei wehrte Yuuki mit dem Wasser ankommende Pfeile und ähnliches ab, während sich Chiako um die Angreifer kümmerte. Es war erstaunlich. Es genügten meist 1-2 Schläge von ihm bis ein Gegner auf dem Boden lag. Aber das war auch notwendig, da nicht viel Zeit blieb bis der nächste Angreifer sich ihnen in den Weg stellte. Es dauerte zwar eine Weile bis sie so am Wagen ankamen, aber sie schafften es ohne größere Verletzungen. Nur ein paar Kratzer hatten sie abgekommen. Kurze Zeit später hatten sich auch Maron und Tomo den Weg zu den andern drei durchgeschlagen und Chiako deutete den Mädchen und dem kleinen Jungen zu, unter den Wagen zu kriechen wo auch schon der Tunnel lag. „Was ist mit euch?!“ fragten Maron und Yuuki gleichzeitig und sahen Tomo und Chiako besorgt an. „Wir kommen dann nach.“, meinte Chiako und wendete sich wieder den Angreifern zu. Tomo der schon wieder kämpfte drehte den Kopf um und meinte grinsend: „Wir sind heute noch mit dem Aufräumen dran. Also keine Sorge!“ Maron nickte und kroch unter den Wagen und folgte dem Jungen in den Tunnel. Yuuki blickte immer noch besorgt zu den beiden erwiderte dann aber auch: „Seid bitte vorsichtig!“ , bevor auch sie unter den Wagen stieg.

Der Fluchttunnel

Sobald Yuuki im Tunnel angekommen war konnte sie nichts mehr sehen. Nur der Geruch der Erde konnte noch wahrgenommen werden. Sie tastete sich langsam vor bis sie den Rücken von Maron ertastete. „Warum geht ihr nicht weiter?“ fragte Yuuki. Auf einmal blitzte ein Feuer auf und ein Mann mit weißem Umhang stand vor Ihnen. Alle kniffen die Augen zusammen, da Ihre Augen nicht gleich mit der plötzlichen Helligkeit zu Recht kamen. Der Junge ging erschrocken ein paar Schritte zurück bis Maron ihre Hände um ihn legte. Der Mann betrachtete alle drei mit skeptischem Blick. Er war wahrscheinlich zum Schutz hier aufgestellt worden, falls es einem Angreifer gelingen sollte den Tunnel zu entdecken. Mit tiefer brummender Stimme sagte er: „ Nennt eure Namen und eure Heimatstadt!“ „Mein Name ist Yuuki und das hier ist Maron. Wir kommen aus dem Dorf Fraisy und der Junge hier ist...“ Sie stockte. In dem ganzen Tumult oben hatte sie noch gar keine Zeit gehabt den Jungen nach seinem Namen zu fragen. „Ich.. ich heiße Antonio und komme aus der Küstenstadt Ocia...“, murmelte der Junge mit einem leichten zittern in der Stimme. Er sah immer noch mit erschrockenen Augen den Mann an. Dieser sah sich alle drei nochmals an und holte die Liste hervor mit der zuvor auch schon Tomo die Anwesenheit auf der Waldlichtung kontrolliert hatte. Er studierte die Namen, nickte und deutete anschließend auf den Tunnel der hinter ihm weiter führte. „Folgt dem Weg. Er führt euch direkt zur Stadt. Ihr werdet noch so ca. eine Stunde laufen müssen.“ Er blickte auf Antonio und murmelte: „ Oder vielleicht auch ein einhalb...“ Er wendete den Blick erneut auf Yuuki und fügte noch dazu: „ Am Ende des Tunnels warten bereits die anderen Schüler und ihr werdet dort abgeholt. Beeilt euch!“ Sie nickte und nahm die Hand von Antonio. Die andere schnappte sich Maron und sie gingen schnellen Schrittes weiter. Immer wieder merkten sie die Erde vibrieren. Wahrscheinlich Auswirkungen des Kampfes der über ihren Köpfen tobte. Keiner sagte ein Wort. Erst als sie eine viertel Stunde gegangen waren hörten die Vibrationen auf. Sie gingen immer weiter. Es war zwar immer noch sehr düster aber ab und zu war eine Fackel aufgestellt worden. Durch sie konnte man sich immer wieder ein wenig orientieren um dem Weg folgen zu können. Als sie wieder an einer der Fackeln ankamen machten sie eine Pause. Sie horchten auf. Kein Vibrationen oder sonst ein Geräusch ließ darauf schließen was sie noch vor einer Stunde mitbekommen hatten. „Ich glaube wir sind jetzt aus dem Kampfkreis draußen“. meinte Maron. Yuuki nickte ihrer Freundin zu und blickte dann zu Antonio runter. Für ihn musste das Ganze noch schlimmer gewesen sein als für sie. Sie kniete sich runter zu ihm. „Antonio.. darf ich die Toni nennen. Du brauchst dich jetzt nicht mehr fürchten. Wir sind hier in Sicherheit und den anderen wird sicherlich nichts passieren. Wenn du zu müde bist zum weitergehen musst du es uns nur sagen.“ Er sah erst zu Yuuki und anschließend zu Maron hoch. Diese kniete sich jetzt ebenfalls hin und fragte: „Wenn du magst kann ich dich auch für eine Weile auf den Rücken tragen. Das habe ich mit den Kindern aus dem Dorf aus dem wir kommen auch immer gemacht.“ Sie lächelte ihn warm an und auch Tonis Miene strahlte ein wenig. Er nickte und Marion drehte sich um es ihm leichter zu machen auf Ihren Rücken zu klettern. Sie standen wieder auf und machten sich weiter den Weg lang. Nach einer weiteren halben Stunde wurde es am Ende des Tunnels wieder heller. Aber dieses Mal war es keineswegs das Licht einer Fackel. Sie gingen etwas langsamer auf das Licht zu und erkannten, dass es das Ende des Tunnels sein musste. „Toni, siehst du das Licht da vorne? Wir haben es gleich gepackt. Da vorne geht es zur Sonne und zur Stadt.“ Sie stiegen die kleine Erhöhung auf und mussten wieder kurz die Augen zusammen kneifen. Das Sonnenlicht war halt doch anders als nur ab und zu das Licht der Fackeln im Tunnel. Sie sahen sich um und wieder kam ein Mann auf sie zu. Er war zwar kleiner als der im Tunnel, wirkte aber durch die breiteren Schultern bedrohlicher. Wieder kam die Frage: „Name und Heimatstadt.“ Als Yuuki geantwortet hatte, nickte dieser und drehte sich um, um allen zu erklären. „Wir sind vollständig! Wir werden euch jetzt durch die Stadt direkt zur Schule bringen. Dort werden sich dann eure zukünftigen Lehrer um euch kümmern. Die Einteilung der Zimmer werdet ihr dann auch gleich erfahren. Maron und Yuuki blieb die Luft weg. „Und was ist bitte schön mit den anderen? Es sind immer noch Leute auf dem Kampffeld. Wollt ihr die etwa einfach zurücklassen??“ Der Mann drehte sich böse um und meinte trocken: „Darum müsst ihr euch keine Sorgen machen. Wir kümmern uns um sie sobald ihr kleinen Kinder in Sicherheit seid. Also schwing hier keine Reden kleines Fräulein!“ Maron wollte etwas entgegen noch Yuuki stoppte sie. „Dann lasst uns lieber keine Zeit verlieren.“ Sie sah den Mann tief in die Augen und dieser stockte. Er drehte sich blitzschnell um und führte die Gruppe von Neuankömmlingen an. „Warum hast du mich bitte schön gestoppt?“ Maron sah ihre Freundin etwas angesäuert an. „Weil es jetzt nichts gebracht hätte, wenn du einen Streit mit diesem Kerl angefangen hättest. Je schneller wir in der Schule sind, desto schneller bekommen dir anderen Hilfe. Ihre oberste Pflicht ist aber erstmal uns zu schützen. Da können wir noch so sehr protestieren.“ Das musste auch Maron einsehen. Sie lief wieder schweigend neben ihrer Freundin her. Nach einigen Minuten erreichten sie das Schultor. Es war ein riesiges Holztor. Die Verzierungen waren zart ins Holz eingearbeitet worden und nur die schweren Eisenangeln konnten es halten. Doch viel Zeit zum bewundern gab es nicht, da es sich ja zu beeilen galt.

Ankunft in der Schule

Kaum waren alle Schüler im Tor drinnen wurde dieses auch wieder geschlossen. Der Mann der zuvor fast in einen Streit mit Maron geraten war lief sogleich zu einem der Torwächter. Wahrscheinlich wollte er sofort den Überfall melden und Verstärkung anfordern. „Kannst du irgendetwas verstehen Maron?“, flüsterte Yuuki. „Nicht alles. Dafür ist es hier zu unruhig. Er erzählt irgendetwas davon, dass wir tatsächlich überfallen worden sind und noch ein paar Leute kämpfen. Er will dass sofort eine Verstärkungstruppe dorthin geschickt wird. Und irgendetwas über schwarze Panther. Weißt du was das alles zu bedeuten hat?“ Sie sah ihre Freundin fragend an. „Ich bin mir nicht sicher... es hört sich fast so an als hätten sie schon geahnt dass wir angegriffen werden. Aber wieso? Wurden deshalb auch dieses Mal die Sammelpunkte verteilt?“ Yuuki setzte ein nachdenkliches Gesicht auf. Sie gingen langsam wieder auf die anderen Schüler zu. Die Namen wurden aufgerufen und somit bestimmt, wer in welchem Teil der Schule untergebracht wurde. Als Marons und Yuukis Name aufgerufen worden war, folgten Sie dem entsprechenden Lehrer und wurden in den östlichen Teil der Schule gebracht. Im Hof dieses Schulgebietes war eine große Tafel aufgebaut. Auf ihr war ein Plan gezeichnet, der die Umrisse der Gebäude und Zimmer darstellte. Yuuki und Maron betrachteten den Plan und fanden kurz darauf ihre Namen in einem der Zimmer. Sogar das gleiche worauf sich beide anlächelten. Glück musste man halt auch ab und zu haben. Als sie sich gerade auf den Weg zu ihrem Zimmer machen wollten, entdeckten sie Toni in der Menge. Sie gingen auf den zu. „Hallo Toni, scheint als seiest du auch in diesem der Schule untergebracht worden. Wo liegt denn dein Zimmer?“, fragte Maron mit einem freundlichen Lächeln. Yuuki hatte derweilen auf den Plan gesehen und Tonis Namen entdeckt. „Schein als wärst du in dem gleichen Gebäude wie wir untergebracht worden.“, antwortete Yuuki anstelle von Toni. Dieser nickte. „Ja mein Zimmer ist nur 2 Zimmer von euren entfernt.“ Er strahlte. „Dann können wir uns ja gemeinsam auf die Suche begeben. Es müsste gleich in der Nähe des Übungsplatzes liegen.“, meinte Yuuki und sie setzten sich in Bewegung. Schwer zu finden war das Haus wirklich nicht. Es bestand zwar nur aus einem Stockwerk und dem Dachboden, war dafür jedoch ziemlich lang. Das Haus war im alten japanischen Still gehalten. Die Zimmer lagen an einem Art Holzflur der direkt auf Innenhof führte. Der Innenhof setzte sich mit seinen kräftigen Grüntönen sehr schön von dem eher verblassten Holztönen ab und in der Mitte war ein kleiner Teich mit Brunnen angelegt worden. Das rauschen des Wassers wirkte sehr beruhigend. Die drei betrachteten einen Weile den Hof und machten sich dann auf die Suche nach ihren Zimmern. Nachdem sie Tonis gefunden hatten verabschiedeten sie sich aufs erste und gingen weiter zu ihrem. Als sie ihre Nummer gefunden hatten öffneten sie die Tür und traten vorsichtig ein. Zimmer war vielleicht nicht so wirklich das richtige Wort was sie gewählt hätten. Es glich eher einer kleinen Wohnung als einem Zimmer. Sobald man in das „Zimmer“ betrat konnte man rechts ein kleines Bad entdecken. Dieses hatte eine Dusche, ein WC sowie ein Waschbecken. Es war zwar nicht gerade sehr groß, wirkte aber dafür mit seinen sandfarbenen Wänden sehr gemütlich. Folgte man dem kurzen Gang, kam man in den Gemeinschaftsraum. Hier waren eine Couch sowie zwei Sessel um einen Tisch aufgestellt. Eine längliches Lowboard, zwei Kommoden sowie zwei hohe, schmale Schränke, und mehrer Regale die an der Wand hingen ließen genug Raum sich hier schön einzurichten. Von dem Gemeinschaftsraum führten auf der rechten Seite zwei Schiebetüren in die Schlafzimmer. Diese hatten je ein Bett mit Nachttisch, ein Kleiderschrank sowie ein Schreibtisch. Auch hier hingen noch zwei Regale an der Wand. Nachdem sie sich alles angesehen hatten, setzten sich Yuuki und Maron auf die Couch. „Puh, so groß hätte ich es mir nicht vorgestellt.... Da haben wir ja mehr Platz als zu Hause.“, ließ Maron los. Sie lehnte sich zurück. „Ich glaube hier sollten wir rein Platztechnisch keine Probleme bekommen. Wir müssen uns nur noch wegen den Zimmern einigen. Das eine führt zum Innenhof und das andere zur Ausenterasse. Wenn du nichts dagegen hast nehme ich das zum Hof. Yuuki??“ Sie blickte ihr Freundin an, die scheinbar gar nicht geistig anwesen zu sein schien. „Wie bitte? Ach ja, kein Problem du kannst gerne das Zimmer zum Hof haben. Das andere gefällt mir sowieso besser.“, antwortete Yuuki schnell. „Alles in Ordnung?“, besorgt betrachtete Maron Yuuki. Diese schüttelte nur den Kopf. „Alles in Ordnung. Ich bin nur ein wenig erschöpft...“ „Bei dem Tag ja auch kein Wunder. Ruh dich doch erstmal ein wenig aus.“ Wieder schüttelte Yuuki den Kopf. „Ich glaube ich muss nur mal ein wenig frische Luft schnappen. Ich geh ein wenig spazieren.“ „Ok mach das. Ich werde derweilen schon einmal auspacken. Bis später.“ Yuuki stand auf und ging zu Tür raus.

Die Stadt- Treffen mit der Direktorin

Sobald Yuuki die Tür hinter sich geschlossen hatte, erkundete sie ein wenig die Umgebung. Die Lehrer die sie abgeholt hatten sagten, dass sie sich heute noch ausruhen konnten und erst morgen die Aufteilung der Klassen bekannt gegeben würde. Was ihr immer noch in Kopf lag war der Kampf. Wieso wurden neue Schüler angegriffen? War der der Kampf noch im Gange und war die Verstärkung mittlerweile eingetroffen? Wie ging es wohl Chiako und Tomo? Nein, solange sie nicht wusste was da vorging hatte sie sowieso keine Ruhe. Sie beschloss sich zu erst danach zu erkundigen. Als sie wieder am Haupttor angekommen war wollte sie einen der Wächter fragen, aber diese hatten auch noch keine Informationen. Sie wussten nur dass noch eine Truppe aufgebrochen war und noch niemand zurückgekehrt war. Der Wächter meinte sie solle am besten zur Direktorin der Schule gehen, da sie alles koordinierte und Yuuki bestimmt Auskunft geben könnte. Der Raum der Direktorin war nicht schwer zu finden. Vom Tor ausgesehen lag genau geradeaus ein hohes Gebäude am Ende der Straße. Es war drei Stockwerke hoch, wodurch man vom obersten Stockwerk sicherlich einen wunderschönen Ausblick auf die ganze Schule haben musste. Kein Wunder also, dass das Büro der Direktorin auch im Obersten lag. Als Yuuki so die Straße entlang schritt, entdeckte sie viele kleine Lädchen die direkt nebeneinander waren. In ihnen konnte man alles finden was so das Herz begehrte. Von Schulmaterialien bis hin zu Klamottenläden und Büchern. Also wer hier nicht was für sich entdeckte war selber Schuld. Sie musste grinsen. Wenn sie so an zu Hause dachte war das hier ja gerade zu ein Mädchenparadies. Sie ging weiter bis sie vor dem großen Gebäude stand. Von weitem sah es ja schon groß aus, aber wenn man dann davor stand, wirkte es noch gewaltiger. Was man vom Haupttor aus nicht sehen konnte war, dass es sogar noch auf jeder Seite einen Flügel hatte. Hier war die Krankenstation auf der einen Seite und auf der anderen Seite eine riesige Bücherei untergebracht. Sie lächelte. Also hier wäre sie sicherlich nicht das letzte Mal. Während sie die Treppen hinauf stieg überlegte sie sich, ob es denn in Ordnung sei, dass sie jetzt einfach ohne Voranmeldung bei der Direktorin hereinspazierte. Aber wenn sie nicht bald ein paar Antworten bekam, konnte sie sich eh nicht beruhigt fühlen. Kurz nach dem Klopfen an der Tür hörte man auch schon ein „Herein“ und Yuuki öffnete die Tür. Sie trat ein und entdeckte eine Frau am Schreibtisch. Diese saß im Sessel und sah gerade aus dem Fenster, wodurch sie Yuuki den Rücken zuwendete. Sie drehte sich um erstarrte für den Bruchteil einer Sekunde, lächelte aber sofort darauf hin. Yuuki die dieses Verhalten wunderte stutze kurz, näherte sich aber dennoch dem Schreibtisch bis sie direkt davor stand. Shira machte eine geschmeidige Bewegung mit dem Arm und deutete ihr, dass sie doch gerne auf einem Stuhl Platz nehmen könne. Diese setzte sich und bevor Yuuki überhaupt die Chance hatte etwas zu fragen, begrüßte Shira sie: „Hallo Yuuki. Ich hätte nicht erwartet dich so früh zu sehen. Was brennt dir auf der Seele?“ Jetzt erstarrte Yuuki. „Woher wisst ihr wer ich bin. Ich habe mich doch noch gar nicht vorgestellt und ich kann mich nicht erinnern, dass wir uns schon einmal getroffen haben, oder?“ Shira schmunzelte. „Nein du hast Recht. Wir sind uns noch nie begegnet. Ich kannte deine Mutter und war mit ihr sehr gut befreundet. Du siehst aus wie sie als sie noch jünger war.“ „Sie waren eine Freundin meiner Mutter?“, fragte Yuuki. Shira nickte. „Aber deswegen bist du ja sicherlich nicht hergekommen. Das können wir gerne ein anderes Mal besprechen. Wieso bist du hier?“ Yuuki schluckte. Auf Grund des Schrecks hatte sie fast vergessen, weshalb sie ja eigentlich hergekommen war. „Ich wollte wissen, ob sie schon etwas über den Kampf gehört haben. Die Neulinge wurden angegriffen und es sind immer noch die, die uns beschützt haben auf dem Schlachtfeld. Es wurde zwar scheinbar eine Truppe nachgesandt, aber es ist immer noch keiner zurückgekehrt. Ich mache mir einfach Sorgen und hatte gehofft, dass hier schon neue Informationen angekommen sind. Wissen Sie etwas?“ „Erstmal du brauchst mich nicht mit Sie ansprechen. Ich heiße Shira und zu deiner Frage, ja ich habe schon neue Informationen erhalte. Nachdem die Angreifer die weitere Truppe erspähten und merkten, dass die Schüler entkommen sind, haben sie sich zurückgezogen. Die anderen dürfen also jeden Moment hier eintreffen. Du brauchst dir also keine Sorgen machen. Soweit ich weiß gibt es auch keine stark verwundeten Personen...“ Bevor sie fertig erklären konnte klopfte es an der Tür.

Der östliche Flügel

Die Tür öffnete sich und Chiako stand in der Tür. „Entschuldige. Ich kann auch gerne später wiederkommen, wenn es jetzt gerade ungünstig ist.“ „Nein, nein Chiako. Du kommst gerade zum richtigen Augenblick. Ich weiß nicht ob du Yuuki schon kennen gelernt hast. Sie ist zu mir gekommen, um sich zu erkundigen wie es den Wächtern geht. Du kannst sie wahrscheinlich eher beruhigen als ich.“ „Ja wir hatten schon das Vergnügen. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen um uns machen. Die komplette Gruppe ist soeben wieder gekommen. Danke dass du dir Sorgen gemacht hast.“ Er lächelte sie warm an. In diesem Augenblick erkannte Yuuki, dass ihre Sorge vollkommen umsonst war. Schließlich waren es ja auch keine Amateure gewesen die gekämpft hatten, sondern ältere Schüler mit praktischer Erfahrung. „Dann kann ich ja beruhigt sein und mich wieder auf mein Zimmer begeben. Vielen Dank Shira. Sie… ich meine du kannst mir ja Bescheid gebe, wenn du Zeit hast. Dann können wir ja noch über die andere Sache sprechen.“ „Andere Sache?“, Chiako blickte verwirrt drein, aber Shira winkte nur ab. Yuuki wollte gerade aufstehen und zur Tür gehen, als diese schon aufgerissen wurde und Tomo herein geplatzt kam. „Wir sind wieder da Shira! Ohh Chiako ist ja schon hier. Willst du den Bericht abgeben? Bin ich nicht dran? Ah da ist ja auch... ähm Yuuki, stimmt’s?“ Diese nickte nur mit dem Kopf. Das Verhalten das er jetzt gerade zeigte hatte gar nichts mehr mit dem scheinbar disziplinierten Reiter von der Lichtung zu tun. Yuukis stutzender Blick brachte Chiako zum Lachen: „Keine Angst. Wenn wir nicht gerade auch einer Mission sind ist er immer so drauf.“ Yuuki blickte erst Tomo, dann Chiako und anschließend Shira an die ihr bestätigend zunickte. Ok das kann ja noch heiter werden, dachte sich Yuuki. „Tomo wenn du schon einmal hier bist, kannst du gerne heute den Bericht vorlegen. Wenn du Zeit hast Chiako kannst du ja Yuuki ein wenig auf dem Schulgelände herumführen.“ Alle beiden Jungs nickten und Chiako hielt seiner Begleiterin die Tür auf. Als sie aus dem Gebäude draußen waren überlegte Chiako kurz laut: „So wo fangen wir am besten an. In welchem Teil der Schule bist du untergebracht worden. Dann könnten wir dort am Bestem anfangen.“ „Maron und ich teilen uns ein Zimmer im östlichen Flügel der Schule.“ Chiako stutze kurz, dann lächelte er. „Willkommen Nachbarin!“ Jetzt war es Yuuki die verblüfft war. „Du etwa auch?“ „Ja. Tomo und ich teilen uns ebenfalls ein Zimmer dort.“ Sie gingen wieder die Einkaufszeile entlang und Chiako erklärte Yuuki, wo sie was am Günstigsten oder mit der Besten Qualität bekam. Sie gingen weiter bis sie wieder vor der Großen Tafel standen. „Zur Zeit befindet sich hier noch der Aushang mit den Zimmerbelegungen, aber sonst findest du hier alle aktuellen Angebote oder Neuigkeiten zu den Freizeitaktivitäten.“ „Welchen Aktivitäten kann man den hier nachgehen?“ „Das kommt auf deine Interessen an. Es gibt die verschiedensten Lern- und Sportgruppen, aber auch solche die nichts mit dem normalen Schulleben zu tun haben, wie zum Beispiel Yoga, Kochen und so. Es wird das Beste sein du gehst noch mal so in einer Woche hierher. Da müsste dann das Programm für dieses Jahr ausgehängt werden.“ Yuuki nickte und überlegte sich schon einmal im Groben, welche Clubs für sie in Frage kämen. „Ich nehme an den Innenhof hast du schon gesehen als du zu deinem Zimmer bist. Dann zeige ich dir jetzt nochmal schnell unseren Trainingsplatz. Er liegt hinter den Wohnhäusern.“ „Ja den habe ich schon von weitem gesehen. Mein Zimmer liegt in dieser Richtung.“ Erneut grinste Chiako. „Noch eine Sache die wir beide gemeinsam haben.“ Auch Yuuki lächelte. Scheinbar konnten sie noch gute Freunde werden. „Gehen wir?“ Sie nickte. Als sie hinter die Wohnhäuser traten und dem Weg folgten kamen sie vor einen riesigen Platz. Er bestand aus einer großen Halle, einem überdachten wo die Seiten jedoch offen waren und einem komplett freien Platz. Daneben waren noch eine kleine Laufbahn und ein Geräteschuppen aufgereiht. „Ist dieser Platz nur für unseren Flügel oder für die komplette Schule?“ Ungläubig bestaunte sie die Größe des Platzes. Von weitem war er ihr gar nicht so groß vorgekommen. Chiako antwortete ihr: „Nein dieser Bereich ist nur für unseren Flügel. Die anderen haben ihren eigenen. Unsere ist noch einer der kleineren, da unser Flügel auch weniger Schüler umfasst.“ Yuuki nickte. Langsam schien ihr Kopf zu ermüden. So viele Sachen waren heute geschehen und viele neue Informationen waren dazugekommen. Chiako sah ihr dies scheinbar an und fragte: „Wollen wir uns den Rest der Schule in Laufe der nächsten Woche ansehen. Heute schaffen wir sowieso nicht mehr alles und du musst doch sicherlich von dem ganzen Tag ziemlich erschöpft sein. Yuuki nickte und schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Er begleitete sie noch bis zur Zimmertür und verabschiedete sich. Yuuki ging in die Wohnung und sah, dass Maron diese schon ein wenig versucht hatte zu dekorieren und sich anschließend schlafen gelegt hatte. Als sie die Tür zu Marons Zimmer öffnete hörte sie nur noch ein ruhiges Atmen. Sie lächelte, deckte Maron noch einmal zu da sie sich wie immer freigewühlt hatte und begab sich ebenfalls in ihr Zimmer. Sie legte sich ins Bett und lies den Tag noch einmal durch den Kopf gehen. Immer noch hatte sie ein paar Fragen, aber diese mussten wohl noch warten. Sie drehte sich auf die Seite, schaltete den Wecker und ihr kleines Radio an und schlief ein.

Ruhepause

Obwohl Yuuki sich den Wecker schon früh gestellt hatte wachte sie wenige Minuten vorher schon auf. Sie warf einen Blick auf die Uhrzeit und schüttelte den Kopf. Sie konnte noch nie lange schlafen und scheinbar würde sie das an der neuen Schule ebenfalls nicht ändern können. Sie stand auf und zog sich an. Da heute der Einstufungstest anlag wählte sie Kleidung aus, die sowohl bequem war was den praktischen Teil anbelangte, aber trotzdem gut aussah. Man musste ja schließlich nicht aussehen wie ein nasser Sack. Zufrieden nickte sie ihrem Spiegelbild entgegen. Die schwarze Stretch Jogging Hose und das hellblaue T-Shirt passten perfekt. Die Haare kämmte sie sich nur kurz durch. Mit ihren kurzen schokobraunen Haaren konnte sie ja nichts weiter machen. Als sie aus ihrem Zimmer trat sah sie Maron schon die ersten Stretch Übungen machen. Sie war scheinbar schon eine Runde gelaufen. Sie trug ihre hellbraunen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Dazu hatte sie sich für eine dunkelblaue dreiviertel Hose und ein grünes Sporttop entschieden. Sie lächelte Yuuki an. „Guten Morgen du Frühaufsteherin!“ „Du hast ja gut reden. Wer läuft den schon bevor überhaupt der Hahn wach ist?“ Sie lachten beide. Nein als Langschläfer konnte man beide wirklich nicht bezeichnen. „Wollen wir Frühstücken gehen. Mit leerem Magen lässt es sich so schlecht konzentrieren.“ Wie eine Bestätigung knurrte Marons Magen. Yuuki grinste und hackte sich bei ihrer Freundin unter. „Na dann lass uns mal Futter suchen gehen damit du uns nicht noch in der Prüfung vor Hunger umkippst.“ Sie verließen ihre Wohnung und stießen auf dem Flur auf Toni und seinen Zimmerkameraden. Sie wollten sich ebenfalls gerade auf den Weg in die Cafeteria machen. Scheinbar waren alle Frühaufsteher hier im östlichen Flügel untergebraucht worden. Wie passend. Als sie das Gebäude betraten staunten sie nicht schlecht. Trotz der Größe hatte auch die Cafeteria ein sehr gemütliches Ambiente. Es gab zwei große Essensausgaben für die warmen Speißen und noch eine Selbstbedienungstheke wo es die verschiedensten Salat, belegte Brötchen usw. gab. Am Eingang grinste sie eine junge Dame an. „Ihr seid neue Schüler hier nicht wahr. Dürfte ich bitte euren Namen wissen um euch euren Essenchip zu geben.“ Sie stellten sich alle nacheinander vor und erhielten alle einen roten Plastikchip. Auf diesen, so erklärte die Dame, konnten die Schüler ihre Essen buchen. Da auch fremde Personen hier essen kamen, ging es zum einem so schneller an der Kasse und man konnte die Schüler sofort erkennen. Sie holten sich ihr Frühstück, gingen an die Kasse um es mit dem Chip zu bezahlen und setzten sich danach an einen freien sechser Tisch. Als sie gerade dabei waren ihre ersten Eindrücke auszutauschen kamen Chiako und Tomo um die Ecke. „Guten Morgen! Ist hier noch frei?“ Tomo deutete auf die zwei verbliebenen Sitze. „Ja..“, Maron stutzte. Yuuki lächelte. So hatte sie gestern sicherlich auch ausgesehen, als sie „diesen“ Tomo im Vergleich zu Ihrem Wächter gesehen hatte. Sie flüsterte ihrer Freundin die Neuigkeiten von gestern zu und diese atmete erleichtert aus. Als sich die beiden hingesetzt hatten fragte Tomo auch schon gleich weiter: „Und wie gefällt es euch hier? Habt ihr euch hier schon ein wenig eingelebt. Seid ihr schon aufgeregt wegen dem Einstufungstest?“ „Wie wäre es mit einer Frage nach der anderen? Nicht alle kommen schon morgens mit deinem Tempo mit.“, wies Chiako erstmal seinen Freund hin und nahm einen Schluck von seinem Getränk. Dieser sah ihn beleidigt an. Yuuki lächelte Maron an. Diese grinste auch, wie oft hatte sie das gleiche schon zu hören bekommen. „Uns gefällt es hier sehr gut. Eingelebt haben wir uns auch schon, soweit das halt nach einem Tag möglich ist und wer wäre bezüglich des Testes nicht aufgeregt.“, antwortete Maron im gleichen Tempo wie Tomo zuvor. Daraufhin starrte die Runde sie erst an bevor alle in ein Lachen einfielen. Toni und sein Freund verabschiedeten sich als erste aus der Runde. Sie wollten noch ein paar Sachen aus ihrem Zimmer holen. Die anderen vier verließen gemeinsam die Cafeteria. „Habt ihr erst den schriftlichen oder praktischen Test?“, wollte Chiako wissen. „Erst den schriftlichen und dann heute Mittag den Praktischen. Könnt ihr uns vielleicht irgendetwas zu dem Praktischem Teil verraten? In den Infoblättern waren dazu nicht viele Informationen.“, antwortete ihm Yuuki. „Hm, dieser Teil wird in Partnerarbeit getestet. Meist mit dem jeweiligen Zimmergenossen. Zunächst müsst ihr einen Parcours überwinden um eure körperliche Verfassung zu beweisen. Anschließend gibt es verschiedene Aufgaben die ihr sowohl mit dem Verstand als auch mit Geschicklichkeit lösen müsst und als nächstes tretet ihr gegen einen Lehrer an, damit er eure kämpferischen Fähigkeiten einschätzen kann.“ „Ihr könnt froh sein erst die Theorie zu haben. Wir hatten erst die Praktische und danach ist man so fertig, dass man sich kaum noch konzentrieren kann..“ Ein böser Blick von Chiako ließ Tomo verstummen. „Lasst euch von ihm keine Angst machen. So schlimm wie er es darstellt ist es gar nicht. Er hasst einfach nur Tests.“ Dieser kratzte sich verlegen den Kopf und fragte ob sie sie noch zum Prüfungsgebäude bringen sollten. Die Mädchen nahmen es dankbar an und folgten den beiden. Als sie vor dem Prüfungsgebäude standen wünschten Chiako und Tomo, Yuuki und Maron viel Erfolg. Diese atmeten noch einmal tief ein, sahen sich an und nickten bevor sie eintraten. Sollte der Test beginnen. 

Prüfung Teil 1:Der schriftliche Einstufungstest

Als Maron und Yuuki den Prüfungsraum betraten staunten sie nicht schlecht. Zum einen waren scheinbar alle Neulinge, egal ob jung oder alt, versammelt und zum anderen waren es viel mehr als beide gedacht hatten. Dadurch, dass die Gruppen getrennt abgeholt worden waren, konnte man nicht direkt sagen wie viele es waren. Nun war ein riesiger Saal bis zum letzten Platz gefüllt. Maron und Yuuki setzten sich an zwei nebeneinander stehenden Tischen und sahen sich um. Es herrschte eine ziemliche Unruhe in dem Raum. Es gab nur wenige Schüler die noch ruhig waren. Erst als das große Tor im vorderen Teil des Raumes sich öffnete, herrschte Totenstille. Nacheinander kamen 6 erwachsene Männer und Frauen hinein. Scheinbar alles Lehrer. Als Letztes kam Shira in den Raum und stellt sich vor die Schüler. „Willkommen zu dem großen Einstufungstest. Mein Name ist Shira. Ich bin die Direktorin dieser Schule. Ihr werdet jetzt alle einen Test ausgeteilt bekommen. Dieser ist für alle gleich, egal welches Alter ihr haben solltet. Dieser Test dient uns dazu, euer theoretisches Wissen zu bestimmen. Daher wird es wohl auch keiner von euch schaffen alle Fragen zu beantworten. Falls ihr also bei einer Frage nicht weiterkommen solltet, würde ich euch raten euch an der Nächsten zu versuchen. Allerdings solltet ihr euch beeilen. Euch bleiben für die Fragen nur 120 Minuten Zeit. Sobald jeder den Test erhalten hat, dürft ihr ihn umdrehen und beginnen. Falls ihr Fragen habt könnt ihr euch an einen der Lehrer wenden. Sollten wir jedoch feststellen, dass jemand unter euch schummeln versucht, wird dieser sofort disqualifiziert und der Schule verwiesen! Wir können an dieser Schule keine Betrüger brauchen. Seht das als Warnung. Eine zweite wird es nicht geben. Ich wünsche euch viel Erfolg!“ Die Lehrer gingen die Reihen entlang und legten jedem einen Bündel von 10 Blättern hin. Maron schnaubte. „Das kann ja lustig werden..“ murmelte sie zu sich selbst. Yuuki musste lächeln. Maron konnte schriftliche Tests noch nie leiden. Sie war eher eine die durch Taten hervorstach. „Haben nun alle einen Test ausgeteilt bekommen?“, fragte Shira. Als alle Lehrer nickten richtete sie sich wieder an die Schüler: „Nun dann beginnt.“ Alle drehten die Blätter um und begannen zu schreiben. Auch Maron und Yuuki machten sich an das lösen der Aufgaben. Es waren so viele Aufgaben, sodass es unmöglich schien diese alle in der begrenzten Zeit zu bearbeiten. Manche Aufgaben waren leicht zu lösen, andere hatten es jedoch wirklich in sich. Die Aufgaben erstreckten sich über alle möglichen Bereiche, von der Waffenkunst, über die Medizin bis hin zu politischen Strategien. Als Yuuki kurz aufblickte um tief Luft zu holen, ließ sie kurz einen Blick über die Menge schweifen. Viele hatten Schweißperlen auf der Stirn. Sie wendete ihr Blick wieder ab und auf ihr Blatt. Nur noch 5 Minuten waren übrig. Jetzt ging es an den Endspurt. Alle gaben nochmal ihr Bestes. „Noch 1 Minute. Bitte vergesst nicht euren Namen und euren Flügel auf eure Bögen zu schreiben. Die Lehrer werden nun rumgehen und sie einsammeln. Bis alle eingesammelt sind möchte ich keinen Mucks hören. Die Lehrer gingen die Reihen entlang und ein nach dem anderen Schüler reichte ihnen den Bogen. Als jeder abgegeben hatte und die Lehrer sich wieder neben Shira stellten sagte sie: „So damit habt ihr nun den schriftlichen Teil der Prüfung hinter euch. Ihr könnt euch jetzt noch ein wenig ausruhen. Bei euren Flügeln ist die Liste ausgehängt, wann ihr eure praktische Prüfung habt. Diese findet auf dem jeweiligen Trainingsplatz statt. Seid bitte pünktlich.“, damit verabschiedete sich Shira und alle Lehrer gingen wieder aus dem Tor hinaus, zu dem sie auch zuvor schon reingekommen waren. Sobald das Tor geschlossen wurde begann auch schon wieder das Gerede. Maron sah Yuuki an und nickte in Richtung Tür. Diese verstand und sie gingen wieder raus in Richtung östlichen Flügel. Maron konnte zu laute Orte nicht leiden. Dadurch dass ihr Gehör sehr ausgeprägt war, war großer Lärm wie Stiche in die Ohren. „Somit ist also der schlimmere Teil der Prüfung also endlich erledigt.“, sagte Maron und lächelte der Sonne entgegen. Sie streckte sich und genoss die Wärme. Yuuki blinzelte ebenfalls zur Sonne: „Naja der schlimmere Teil aus deiner Sicht. So schwer fand ich es gar nicht. Mich macht eher der nächste Teil nervös…“ „Mach dich doch nicht so ver-rückt. Das schaffst du doch mit links.“ „Wenn ich mir da nur auch so sicher sein könnte wie du. Die Theorie und die Praxis klaffen halt manchmal ziemlich weiter auseinander… Ich werde aber auf jeden Fall mein Bestes geben!“ Sie lächelte. „Genau. Wir stehen das gemeinsam durch.“, Maron packte ihre Hand. „Los joggen wir zur Liste um uns schon mal warm zu machen. Möge der Kampf mit den Lehrern schon mal ein Vorgeschmack für sie sein, auf was sie sich die nächsten Jahre zumuten wollen. Unsere Rache im vorhinein!“

Energie sammeln vor dem Kampf

Gemütlich joggten beide nebeneinander bis zur Liste. Sie suchten ihre Namen und stellten fest, dass sie erst am Nachmittag gegen die Lehrer antreten mussten. „Oh schade. Ich habe gehofft wir könnten sofort antreten.“, meinte Maron mit einem leichten Seufzer in der Stimme. „Mir ist es so lieber. Jetzt ist es noch sehr heiß. Später hat es hoffentlich ein wenig abgekühlt. Es wird auch so schon anstrengend.“, antwortete Yuuki. Auf einmal berührte Maron etwas an ihrer Schulter. Reflexartig griff sie danach und wandte einen perfekten Schulterwurf an. Verdutzt starrte Tomo, welcher nun vor ihr auf dem Boden lag, zu ihr hoch. „Autsch!“, sagte er mehr aus Verwunderung als aus Schmerz. Mit einem lächeln bot Maron ihm die Hand: „Tut mir leid, das passiert immer, wenn mich jemand von hinten überrascht. Das nächste Mal solltest du dich vielleicht besser bemerkbar machen…“ „Das werde ich mir merken. Ich wollte eigentlich nur sehen wie es bei euch so gelaufen ist und wissen gegen wenn ihr antreten müsst… Ah Sensei Imai & Cormee. Nicht gerade einfach. Die beiden sind ein gutes Team und Alte Kameraden, auch wenn sie jetzt beide Lehrer sind. Imai ist sehr gut was den Umgang mit Waffen angeht und daher ein Angriffstyp, Cormee hingegen ist ein Spezialist was die Verteidigung angeht.“ „Woher weißt du so viel über die Kampfstille der beiden und erzählst uns das?“, fragte Yuuki. Lächelnd antwortete er: „Da die beiden Chiakos und meine Lehrer sind.“ „Warum gerade die beiden euch zugeteilt worden sind, ist mir jedoch nicht so wirklich klar.“, entgegnete Chiako. Er hatte sich ohne Anzeichen hinter Yuuki geschlichen. Sie fuhr erschrocken zusammen. „Entschuldige. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ „Schon in Ordnung. Aber wieso wunderst du dich. Ist es ungewöhnlich, dass sie neue Schüler testen?“ Chiako schüttelte den Kopf. „Das nicht. Aber normalerweise hat jeder Sensei nur zwei Schüler und testet diesen in den Kämpfen. Da sie jedoch bereits unsere Lehrer sind wundert es mich, dass sie gegen euch kämpfen sollen. Die einzige Möglichkeit wäre….“, er runzelte die Stirn und blickte beide Mädchen prüfend an. Dann schüttelte er den Kopf. „Es ist zu früh zum Spekulieren. Ihr solltet euch noch etwas ausruhen. Habt ihr schon zu Mittag gegessen? Tomo und ich wollten gerade in die Cafeteria.“ „Gute Idee ich sterbe vor Hunger!“, antwortete Marion. Yuuki nickte nur. Der letzte Satz von Chiako ging ihr durch den Kopf. Sie hatte wahrscheinlich die gleiche Idee wie Chiako. Aber noch war es wirklich zu früh irgendwelche Mutmaßungen anzustellen. Langsam gingen die Vier in Richtung Cafeteria. Sie holten sich ihr Essen und suchten sich einen freien Platz. Im Gegensatz zu heute Morgen war die Cafeteria jetzt besser besucht. Viele Besucher hatten sich eingefunden um hier in Gesellschaft ihr Mittagsmahl einzunehmen. Während sich die anderen angeregt über alle möglichen Themen unterhielten, hing Yuuki wieder ihren eigenen Gedanken hinterher. „Yuuki? Yuuki!“ Verdutzt blickte Yuuki auf. Alle blickten sie an. „Was?“ Maron schüttelte den Kopf. „Immer dasselbe mit dir. Wir haben dich gerade gefragt was du davon hältst. Nach der Prüfung findet noch ein Lagerfeuer statt. Alle Semester des Flügels sind da. Machst du mit?“ „Ja klar.“ „Ist alles in Ordnung? Du bist immer so still Yuuki? Obwohl da kenne ich ja noch so einen!“, mit einem Augenzwinkern blickte Tomo zu seinem Partner. „Wieso sollte ich viel reden? Du redest doch für zwei!“, erwiderte Chiako gespielt schnippisch. Alle fingen an zu lachen. „Ich war gerade nur schon beim zweiten Teil der Prüfung.“ „Ganz ruhig. Wir schaffen das schon. Du machst dir mal wieder zu viele Gedanken.“, versuchte Maron sie aufzumuntern. Yuuki zwang sich zu einem Lächeln durch. „Ihr packt das schon. Gebt einfach euer Bestes. Chiako und ich werden auch da sein und euch die Daumen drücken. Stimmt´s?“ Der nickte nur. „Ok dann werden wir uns mal aufmachen und schon mal den andern zusehen. Bis später ihr zwei.“, verabschiedete sich Marion. Yuuki verabschiedete sich ebenfalls und folgte ihrer Freundin. Als sie beim Trainingsplatz angekommen waren hatten bereits die ersten Kämpfe angefangen. Still beobachteten beide jede einzelne Bewegung der Neulinge und der Senseis. Man konnte mit einem Blick erkennen, welche Schüler bereits Kampferfahrungen hatten und für welche es wirklich Neuland war. Wie würden sie wohl abschneiden? Nach einigen Stunden wurde es Ernst. „Als nächstes findet der Kampf zwischen den Schülerinnen Maron und Yuuki sowie den Lehrern Imai & Cormee. Bitte findet euch auf dem Platz ein!“ „Los geht’s!“ Yuuki und Maron betraten den Platz und warteten. Gleich würde der zweite Teil der Prüfung anfangen.

Prüfung Teil 2: Der Kampftest

Beide Mädchen warteten gespannt wie wohl ihre Gegner aussehen würden. Wie würde der Kampf ablaufen und mit was mussten sie rechnen? Ihnen gegenüber traten zwei große Männer. Der Erste verbeugte sich und stellte sich vor: „Mein Name ist Imai. Ich freue mich auf einen spannenden Kampf mit euch beiden.“ „Da kann ich mich nur anschließen. Mein Name ist Cormee. Gebt euer Bestes. Mehr verlangen wir nicht. Jedoch werden wir es euch auch nicht zu leicht machen, sonst würde ja der Spaß und Sinn der Übung verloren gehen. Auf einen interessanten Kampf!“ Maron und Yuuki verbeugten sich ebenfalls. Danach gingen sie in Kampfposition und die Lehrer taten es ihnen gleich. „Der Kampf dauert 30 Minuten oder solange bis eine Seite kampfunfähig ist. Möge der Kampf beginnen!“ Sofort griff Marion in ihren Rucksack und holte eine Metallröhre hervor. Durch drücken von zwei kleinen Knöpfen an der Seite fuhren diese aus und verwandelten sich in einen Langstab. Yuuki hingegen öffnete eine Flasche und ließ Wasser daraus fließen. Dieses legte sich wie ein Ring um beide Mädchen und umkreiste sie. Imai und Cormee nickten sich zu und liefen auf die beiden zu. Cormee lief rechts um die Mädchen und feuerte ein paar Feuerbälle auf die Mädchen. Yuuki fächerte den Ring aus Wasser aus, sodass die Bälle an der so entstandenen Wasserwand erloschen. Gleichzeitig lief Imai auf die andere Seite und versuchte Marion direkt mit ein paar Pfeilen zu treffen. Durch die Wasserwand prallten diese jedoch ebenfalls ab. Maron trat aus dem Schild und versuchte Cormee direkt zum Zweitkampf zu bewegen. „Yuuki versuch mir so lange wie möglich Imai vom Hals zu halten. Ich werde derweilen versuchen die Verteidigung zu knacken.“ „Alles klar.“ Damit stürzte sich Marion weiter auf Cormee und attackierte ihn mit verschiedenen Waffen und Techniken. Dieser blockte jedoch alle ab. Sei es durch einfaches Ausweichen oder durch Bildung eines Luftwirbels um ihn herum, sodass jeder Angriff zurückgeworfen wurde. Yuuki hingegen schirmte derweilen sich und Maron so gut es ging von Imai seinen Angriffen ab. Größeren Wert legte sie hierbei auf den Schutz von Marion, da diese mit dem Rücken zu Imai stand. So kam es vor, dass sie selbst ab und zu leicht von Sternen oder anderen Wurfgeschossen gestreift wurde. Auf einmal rannte Imai direkt auf Marion zu, durchbrach scheinbar leicht das Schild, griff jedoch dann doch Yuuki direkt an. Diese versuchte noch so gut wie möglich den Schlägen und Tritten auszuweichen. Ein Schlag war jedoch so schnell, dass sie getroffen wurde und durch die Luft flog. Marion sah dies, lies von Cormee ab und fing Yuuki gerade so noch auf. „Dank dir.“, murrmelte Yuuki noch etwas benommen von der Wucht des Schlages. „So leicht geben wir uns noch nicht geschlagen. Jetzt sollten wir mal richtig aufdrehen…“ Beide standen auf. Cormee und Imai standen einige Meter entfernt. Sie schienen sich noch nicht einmal richtig angestrengt zu haben und lächelten den Mädchen nur aufmunternd entgegen. „Auf zu Runde zwei Yuuki!“, sagte Marion und ließ einen Faustschlag auf den Boden knallen. Eine große Staubwolke erhob sich und hüllte den gesamten Kampfplatz in eine Nebelwand aus Sand und Staub. „Interessante Technik“, sagte Imai und grinste. „Mal sehen was die beiden daraus machen“, erwiederte Cormee nur mit einen Grinsen. Beide schlossen die Augen und horchten. Yuuki die sofort wusste was Marion vorhatte lief rechts an den beiden Senseis vorbei. Sie hatte sich in eine kleine Hülle aus Luft vor dem Angriff geschützt und versuchte nun hinter die beiden Lehrer zu kommen. Cormee horchte und schleuderte kleine Feuerbällen auf Yuukis Position. Diese lief jedoch einfach weiter. Die Feuerbälle wurden von, aus dem Boden schießenden, Steinplatten abgewehrt. „Sie ist gut. Sie kann deine Angriffe scheinbar blind hervorsehen.“, bemerkte Imai. „Oder sie macht es wie du und kann die Schwingungen im Boden erkennen… Aber das wäre zu diesem Zeitpunkt schon wirklich bemerkenswert!“, antwortete Cormee. Yuuki hatte sich derweilen hinter den beiden Gegnern positioniert und bereitete den Angriff vor. Sie sammelte Wasser aus ihrer gesamten Umgebung und ließ es um sich kreisen. Sie zog das Wasser aus der Luft, aus den Pflanzen und selbst aus dem scheinbar trocknen Boden. Zur gleichen Zeit ließ Marion die Erde um sich herum schweben und formte sie zu kleinen Wurfgeschoßen und ließ sie auf die beiden nieder. Diese wichen den Geschoßen nur aus. Sie wollten abwarten was die beiden vorhatten. „Was für einen Attacke soll das nur werden? Was führen die beiden nur im Schilde?“, murrmelte Cormee, der vorsichtshalber einen großen Feuerschild um sich und seinen Kameraden errichtet hatte. Yuuki stieß zweimal fest auf den Boden um Marion ein Zeichen zu geben und ließ die gesamte gesammelte Menge Wasser als einen dicken Strahl auf ihre Gegner ab. Diese bemerkten noch gerade den Angriff, lösten den Schild auf und wichen knapp dem Strahl aus. Dadurch traff sie jedoch fast der Strahl aus Erde. Dieser wurde von Marion abgefeuert und schnitt genau den Fluchtweg der beiden ab. Jedoch war damit der Finalle Angriff noch nicht zu Ende. Beide sprangen wieder zurück und bemerkten, dass sie umzingelt waren. Umkreist zur Hälfte von einem mächtigen Wasserstrahl und zur Hälfte von einer rießigen Erdstrahl. Yuuki und Marion konzentrierten sich und ließen die beiden Strahlen verschmelzen. Das somit entstanden Wasser-Erd Gemisch breitete sich komplett um Cormee und Imai aus, sodass es keine Fluchtweg mehr gab. „Bist du bereit Yuuki?“, rief Marion ihrer Freundin zur anderen Seite entgegen. „Bereit wenn du es bist!“ „Ok ich übernehme.“ Marion festigte ihren Stand indem sie ihre Füße direkt vom Boden umschließen ließ und bändigte den gesamten Strahl alleine. Zeitgleich ließ Yuuki eine eisige Luftschicht um den Strahl gleiten und versuchte ihn, so gut es bei der Hitze möglich war, abzukühlen. „JETZT!!“, schrien beide Mädchen gleichzeitig und spitzte gefrorrene Pflöcke, aus Wasser und Erde, auf die beiden herabregnen. Beide atmeten schwer und warteten darauf, dass der Erdnebel wieder versiegte. Sie hatten so gezielt, dass die Lehrer nur Bewegungsunfähig sein sollten. Als sich der Nebel verzog waren jedoch keine Senseis zu sehen. Erschrocken sahen sich die beide um. Wo waren sie hin? Plötzlich glitten beide blitzartig hinter ihnen aus der Erde und hielten ein Kunei, ein spezielles Messer, an den jeweiligen Rücken und setzten sie somit auser Gefecht. „Sieg für Cormee und Imai“, ließ der Richter verkünden.

Tomo der Chaumeur

Cormee und Imai ließen ihre Kunais sofort senken und steckten sie weg. Mit einem lächeln verbeugten sich alle vier voreinander und dankten für den guten Kampf. Danach gingen Maron und Yuuki vom Kampffeld und wurden erstaunt, teils sogar bewundernd von den Mitschülern angesehen. "Das war mal ein Kampf!! Ob wohl alle Übungskämpfe so sind? Hätte nichts dagegen!", mit strahlenden Augen sah Maron ihre Freundin an. "Wer weiß. Ich muss mich auf jeden Fall noch sehr steigern. Hätte ich dich doch nur besser abschirmen können, dann..." "Papperlerpapp!! Du warst spitze. Vergess nicht, dass wir zum ersten Mal gegen erfahrene Gegner gekämpft haben. Das die sich im Vergleich zu den Strohpuppen im Dorf wehren, war ja wohl anzunehmen." Yuuki erwiederte den heiteren Blick und musste auch anfangen zu Lachen. "Nagut wenn du es damit vergleichst vielleicht." "Vielleicht?? Na komm du Zweiflerin, nach dem Kampf müssen wir uns nochmal auf der Krankenstation melden und uns untersuchen lassen. Ah sieh mal. Vielleicht werden wir sogar abgeholt!" Sie zeigte mit einen Kopfnicken auf Chiako und Tomo, die mit Imai und Cormee sprachen und zu ihnen rüber blickte. Tomo winkte ihnen um zu sagen, dass sie kurz warten sollten. Mit einer kleinen Verbeugung zu seinen Lehrern verabschiedete er sich und joggte auf dei Mädchen zu. Chiako hingegen nickte beiden nur zu und unterhielt sich weiter. "Kommt er nicht mit?", fragte Marion Tomo als er in Hörweite war. "Nein er muss scheinbar noch etwas mit Cormee besprechhen. Keine Ahnung, frag mich nicht... Ist öfters so. Soll ich euch die Abkürzung zur Krankenstation zeigen?" Er zwinkerte beiden zu und nahm sie bei der Hand und glitt in eine Seitengasse. Dann bog er schnell links und dann zweimal rechts ab und schon standen sie wieder vor dem großen Hauptgebäude. Diesmal gingen sie in einen der Flügel und Tomo schritt direkt auf den Schalter zu. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht unterhielt er sich kurz mit der Schwester und deutete dann auf Yuuki  und Maron. Die Schwester schaute auf und lächelte den beiden entgegen. Danach wandte sie sich wieder zu Tomo. "Eieiei... was für ein Chaumeur. Ob der wohl mit jedem Mädel so flirtet?!", flüsterte Maron Yuuki zu und verdrehte gespielt die Augen. "Wer weiß. Aber er  ist auf jeden Fall nicht schüchtern. So viel ist sicher!", antwortete Yuuki genauso leise und kicherte. "Na was gibt es da zu tuscheln?! Wärend ihr scheinbar hier spass habt, habe ich euch mal in der Liste etwas vorgeschoben. Ihr könnt gleich in Raum 2 gehen.", erklärte Tomo und lies wieder sein strahlendes Lächeln auffahren. "Oh ja, dir hat es derweile sicherlich sehr viel Mühe gemacht mit der Schwester zu reden!", ließ Maron anmerken und prustete los. "Natürlich, ihr habt doch sicherlich schon bemerkt, dass mir das reden schwer fehlt.", erwiederte er mit gespielter zitternder Stimme und prustete ebenfalls los, sodass auch Yuuki nicht anders konnte als mit einzustimmen. "Jetzt aber los. Ihr wollt euch sicherlich noch frisch machen bevor das Lagerfeuer los geht. Hop hop!" "Wir gehen ja schon.", antwortete Yuuki ihm und nahm Marion an der Hand um sie zum Zimmer zu führen.

Lagerfeuer

Kaum hatten Yuuki und Maron die Krankenstation verlassen wurden sie schon wieder von Tomo empfangen. "Man könnte meinen, wir hätten ein kleines Hündchen adoptiert.", prustetete Maron los. Gespielt gekränkt blickte er sie an. Mit einem gekonnten Augenaufschlag und tiefem Blick schaute er Marion in die Augen. "Soll das bedeuten, dass meine Anwesenheit nicht erwünscht ist. Das ich euch sogar zur Last falle??" Er blickte enttäuscht zu Boden. "Wenn wir dich nicht vorher schon kennen gelernt hätten, könnte man dir das glatt glauben. Stimmts Yuuki?" Diese nickte und musste sich ein Lächeln verkneifen. Scheinbar waren Marion und Tomo sich ziemlich ähnlich. "Ok, genug herumgealbert. Wir sollten uns langsam mal fürs Lagerfeuer fertig machen oder wollt ihr etwa so dahin gehen?" Mit einem schmunzeln zeigte er auf die Klamotten der beiden. Stimmt. Sie waren noch vom Kampf komplett mit Schmutz überzogen. Tomo hatte den beiden ja keine Zeit gegeben si.chen bevor sie zur Krankenstation gezogen wurden. "Na dann nichts wie los! Ich will nicht zu spät kommen und dann nichts anständiges mehr zu essen bekommrn!", ließ Maron verkünden und hackte sich bei Yuuki unter.

 

Fortsetzung folgt...

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Tag der Veröffentlichung: 02.07.2011

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