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Prolog


Es ist gerade mal 3 Tage her. 3 Tage in denen sich mein Leben änderte.
Realität wird zum Traum und Traum zur Realität.
Wenn es jemand wissen sollte, hätte ich es erzählt.
Würde ich jemandem vertrauen können,hätte dieser es als erstes erfahren.
Doch ich kanns nicht.Mein Vertrauen...verschollen.Wieso?
Das ist eine gute Frage...doch wenn Vertrauen ausgenutzt wird ,ist dies nicht schwer.
Freunde? Die habe ich nicht mehr.
Von der Außenwelt abgestoßen,ist das was ich getan hab.
Wenn ich gesucht werde...tja dann ist es mir egal. Warum?
Ich werde nicht gesucht,geschweige denn vermisst.
Dies tritt erst auf,wenn ich vielleicht schon verhungert bin...also lernte ich für mich alleine zu Sorgen.
Und irgendwann,kann mich niemand mehr finden. Beziehungsweise kein Mensch.
Niemand wird es erfahren...dieses Geheimniss.
Zwei Gesichter.
Ein Engel und ein Teufel.
Doch was ist, wenn der Teufel die Oberhand gewinnt?

Kätzchen


*Ring Ring Ring*
Puh,endlich war Mathe vorbei.Ich dachte schon ich sterbe...
Vielleicht bin ich das ja schon,aber niemanden würde es interessieren.
Außer Sina vielleicht.
Sie hasste mich zwar,aber sie würde es vermissen mich zu mobben.
Obwohl das nächste Opfer sicherlich schon um die nächste Ecke steht.
"Cora!"
Lee rannte auf mich zu, stollperte und riss mich auf den Flurboden.
Sie war die einzige Freundin die ich hatte.
Dass ich keine weiteren hatte, war nicht meine Schuld.
Ich war nur ein halbes Jahr im Ausland und hatte mir die Haare gefärbt.
Dann meinten sie, dass sie mich nicht kennen würden.
Tolle Freunde waren das.
"Ja?"
Ehe ich dies gesagt hatte, fingen wir laut an zu lachen.
Doch das hielt nicht lange an und sie musterte mich mit ernsten Blicken.
"Wir müssen reden..."
Reden? Wenn jemand das sagt...dann ist das nie ein gutes Zeichen.
Wollte sie mir nun etwas erzählen,dass ich nicht hören wollte?
Wollte sie mir etwa die Freundschaft kündigen?
Dann zog sie mich auf die Beine.
"Also...es ist so..."
Sie beendete den Satz nicht, sondern nahm mich in den Arm und heulte.
Hatte ich etwas falsches getan ohne es zu wissen?
"Hast du die SMS nicht gelesen?"
SMS? Was für eine SMS?
Ich zog mein Handy aus der Tasche und blickte drauf.
Eine neue Nachricht.
Hatte ich eine Nachricht bekommen ohne es zu merken?
Ich war doch wie ein Fuchs, der alles merkte.
Ob eine Maus im Gebüsch oder ein Floh im Haar.
Aber heute schien ja nicht mein Tag zu sein.
Meine Katze starb heute morgen und ich hatte eine 5 in Physik...
Die Nachricht konnte nicht schlimmer sein, nein konnte sie nicht!
Oder doch?
Jedenfalls verriet der Blick von Lee nichts Gutes.
Aber auch nichts Böses.
Eher Verzweiflung und Trauer.
Dann schluckte ich schwer und öffnete die SMS.
Dann ließ ich das Handy fallen...und es zersplitterte in 1000 Einzelteile.
Nein! Das konnte nicht sein! Das muss alles nur ein böser Alptraum sein
und morgen wache ich schweißgebadet auf!
Dann brach ich auf den Boden und heulte los.
Zwar mitten in die Scherben, aber das war mir gerade mehr als egal!
"Es tut mir so Leid und ich will es auch nicht!Mein Leben wir zerstört!
Genau wie deines",kreischte sie.
Meins ist zwar schon zerstört...aber das übertraf alles.
"Und da kommt die Frau ,die mir gerade mein Leben versaut..."
Sie schaute zur Tür und ging zu dem dort stehenden Auto.
"Ich rufe dich nachher nochmal an!",rief sie und verschwand.
Warum ich? Ich habe schon soviel durchgemacht und nun auch noch das?
Wozu noch leben? Wieso nicht sterben? Wäre das nicht die einzige
Methode diesen Schmerz zu vergessen?
Ich heulte weiter, da ich dachte ich wäre alleine...falsch gedacht.
Ein Junge in ungefähr meinem Alter, wenn nicht schon älter, stand an
einem Schrank...
aber sein Gesicht konnte ich nicht erkennen.
Es war von Justin Bieber ähnlichem Scheitel verdeckt.
War er schon die ganze Zeit hier?
Hätte ich ihn dann nicht sehen müssen?
Ich robbte in die Ecke und verkroch mich.
Er musste mich nicht weiter beobachten...das war schon peinlich genug.
Dann drückte ich den Kopf gegen die Knie und heulte weiter...
bis sich ein Schatten über mir befand.
Was wollte er?
Wollte er mich mobben, bis ich nicht mehr konnte?
"Was ist?",schluchzte ich.
Er lächelte nur schief und ich rappelte mich auf.
Nun stand ich zwischen ihm und dem Spint...
Na ganz toll.
Dann streichte er mir die Träne vom Gesicht.
"Warum weinst du?"
"Aus Gründen die dich nichts angehen",rief ich und drückte seine Hand weg.
"Ruhig Kätzchen",flüsterte er.
Kätzchen? Kätzchen?!
Wenn Freunde das sagen wäre es ja noch ok...
aber was ist das denn für eine flinke Anmache?
Ich würde ihm jetzt gerne eine knallen...nur dazu hatte ich kein Bock.
Dann schlüpfte ich zwischen den beiden hinaus...er packte mich im rechten
Moment am Arm.
Och nein...das fehlte mir gerade noch.
"Wohin so schnell Kätzchen?"
"Interessiert dich das?"
"Ja...würde ich sonst fragen?",sagte er.
Ich verdrehte die Augen.
"Ich schätze mal nicht..."
"Na siehst du."
Dieses Grinsen mochte ich nicht...es machte mir Angst genauso wie seine
eiskalten, blauen Augen.
"Was möchtest du?"
"Ich möchte nur mit dir reden."
Als hätte ich da jetzt Bock zu! Was soll das? Was will er?
"Reden...siehst du nicht das ich dazu keinen Bock habe?",raunte ich.
"Ach...Lust wird in einigen Situationen überbewertet",lachte er.
"Für mich nicht..."
Dann riss ich mich frei und stampfte zum Fahrrad.
Diesem Typen werd ich hoffentlich nie wieder begegnen müssen...
Ich drehte mich noch einmal um, aber als ich ihn sah fuhr ich schnell los.
Ätzend!
Dann bog ich in die Backerstreet ab,die Straße wo ich wohnte,
und fuhr nach Hause.
Was mit wohl erwarten wird?
Ich hoffe nichts besonderes...
Dann schaute ich um die Ecke.
Gut kein Auto in Sicht.
Dann stampfte ich nach drinnen und sah meine Hündin J-Lo an.
Ja ich weiß...Jennifer Lopez Spitzname...
Sie war mal meine Lieblingssängerin und da musste das einfach sein.
Ihr kennt kleine Kinder sicherlich.
Sie waren laut und nervten...genauso wie mein kleiner Bruder Tommy.
"Cora!!"
Wenn man vom Teufel spricht müsste eigentlich auf :
Wenn man vom Teufel denkt umgeändert werden...
"Was?"
"Du bist endlich wieder zu Hause!",rief er und rannte im Kreis.
"Wo sind Mama und Papa?"
"Woher soll ich das wissen? Ich bin doch gerade erst gekommen..."
Seine braunen Knopfaugen glänzten.
"Kommst du heute mit zum Fußball?"
Wie oft hatte er diese Frage schon gestellt und immer wieder
die gleiche Antwort bekommen.
Erwartet er etwa, dass ich meine Meinung ändere?
Natürlich tut er das!
Aber eigentlich sollte er wissen,dass es nicht so ist.
Wenn ich etwas nicht will, dann ist es schwer mich umzustimmen.
Aber naja...einmal kann ich ja auch freundlich sein.
"Nein."
Oder anscheinend doch nicht.
Daraufhin weinte er...wie immer halt.
"Du warst noch nie dabei! Du bist die doofeste Schwester
die ich je gehabt habe!"
Autsch, das tat weh.
Auch wenn ich seine einzige Schwester war...er hatte ja Recht.
Ich war noch nie in seinem Leben richtig nett zu ihm gewesen...
Außer als er ein Baby war...da war er ja noch süß und so.
Nie genervt und das Geschreie hat mich auch nicht gejuckt.
Aber...warum war ich jetzt nie nett zu ihm?
Er war zwar nervig und so...aber der einzige Bruder den ich habe.
Vielleicht sogar der Einzige, den ich bald noch habe.
Und natürlich kamen meine Eltern gerade nach Hause.
Wie immer...
Wenn er heulte kamen sie immer...und ich...?
Für mich waren sie noch nie so da!
Deswegen hasste ich sie auch!
"Cora?",rief Mum empört.
"Was denn?"
Ich tat mal wieder so, als wenn nichts wäre...
Denn gleich durfte ich wieder heulend auf mein Zimmer laufen.
Doch diesmal ohne Worte...
Meine Vater stellte sich vor mich, schlug mich...
Bis ich blutete...
Was sollte das? Nur weil er heulte?
Mir lief das Blut und die Tränen von Gesicht.
Der Salz brannte förmlich in der Wunde.
"Ganz ehrlich!",schrie ich.
"Du bist der assozialste Mensch, den ich je kennen gelernt habe!"
Bevor er mich erneut schlagen konnte, rannte ich in mein Zimmer
und knallte die Tür zu.
"Mach sofort die Tür auf du Mistkuh!"
So einen Vater will man nicht haben.
Was ist das nur für ein Mensch? Kinder schlagen darf man nicht!
Dann kletterte ich aus dem Fenster,schwang mich aufs Fahrrad
und fuhr weg. Mir war egal wohin. Einfach nur weg!
Ich hörte noch wie die Tür zusammen krachte.
"Du beschissenes Kind, bleib stehen!"
Was sollte der Mist denn?
Kurz darauf warf er ein Glas nach mir! Hallo? Probleme oder so?
Ich fuhr schneller...immer schneller und wollte nurnoch weg.
Niemand will so ein Leben haben.
Bestraftes Leben...
Es wurde auch schon langsam dunkel.
Aber nach Hause, kriegen mich keine zwanzig Pferde.
Da werd ich im Schlaf erstochen, meinem 'Vater' traue ich nun
alles zu.
Und alles war noch weit untertrieben.
*Kadusch*
Ich hatte einen Moment mal nicht hingeschaut...und nun lag
ich auf dem Rasen.
Sowas schaffe auch nur ich.
Dann setzte ich mich auf eine Parkbank. Eine Decke wäre schön
gewesen.
Ich zuckte kurz zusammen. Nur zehn Meter weiter, stand eine
schwarze Gestalt. Wer war das? Wollte er mir was antun?
Nur zu. Ich hatte eh nichts zu verlieren.
Langsam kam er näher. Zuerst zögerte ich.
Sollte ich nicht doch besser gehen? Nein, nein!
Wenn mein Leben schon enden soll, dann nicht wegen
Selbstmordes!
"Du kannst ruhig näher kommen, ich hab keine Angst vor dir."
"Ist das Kätzchen immernoch mürrisch?"
Natoll. Der schon wieder. Verfolgte der mich etwa oder was?
"Was machst du denn hier?"
"Kleinen Kätzchen wie du das Leben retten!",lachte er
und setzte sich zu mir auf die Bank.
"Nein im Ernst, was machst du hier?",murmelte ich.
"Weiß nicht. Eigentlich gar nichts. Hatte nur kein Bock
nach Hause zu gehen. Ist zu langweilig."
Wahrscheinlich war er auch so ein assozialer Junge,
wie jeder andere auch.
Jungs sind Idioten und es gibt keinen von ihnen der
wirklich toll ist.
"Aha."
"Und du, was hat dich hierher verschlagen?
Ein kleines Kätzchen sollte hier nicht sein"
Langsam nervt dieses 'Kätzchen'.
"Ich bin von zu Hause abgehauen. Wieso?"
"Das erklärt wohl die blutige Wange.
Geschlagen worden hm?",murmelte er.
"Ja schon , aber was gehts dich an?",raunte ich.
"Ich nehme dich mit nach Hause. Unter einer Bedingung."
Wahrscheinlich soll ich seine Klamotten waschen,
oder sonstiges machen.
"Die wäre?",stotterte ich.
"Du schläfst mit bei mir im Bett.",sagte er ernst.
Das war doch nicht sein Ernst oder? Was sollte das denn?
Ich geb zu gut sieht er aus, aber er ist ein Arschloch.
"Das kannst du mal schön vergessen!",motzte ich.
"Such dir aus: Entweder diese Parkbank und du findest
dich morgen sonst wo wieder, oder ein warmes Bett und du
weißt du bist geborgen."
Wenns denn umbedingt sein musste...
"Nagut, aber dafür musst du mich tragen und mein Fahrrad
reparieren."
"Eigentlich mache ich hier die Deals, aber nagut",
grinste er und zuckte mit den Schultern.
Auf sowas hatte ich mich normalerweise eigentlich nie
eingelassen. Aber besser als gar nichts.
Er hob mich auf die Schultern und schob das Fahrrad mit
einer Hand.
Also stark ist der, dass muss man ihm lassen.
Nach einer Weile waren wir dann vor einem Haus stehen
geblieben.
"Sieht gar nicht so schlimm aus wie ich dachte",flüsterte
ich.
Dann setzte er mich ab, schob das Fahrrad in die Garage
und wir gingen nach drinnen.
Zum Glück schliefen seine Eltern und merkten nichts.
Plötzlich flog mir etwas in die Arme.
Ein altes T-Shirt. Wozu?
"Zum Schlafen",flüstere er.
Aha ein altes T-Shirt zum Schlafen...ist ja nur für
eine Nacht. Gibt schlimmeres.
"Wo ist das Badezimmer?"
Er deutete auf eine Tür und ich huschte schnell durch.
Ich zog mir das T-Shirt über, aber merkte gar nicht,
dass ich vergessen hatte das Blut vom Gesicht zu waschen.
Dann ging ich in ein Zimmer wo Licht brannte, sein
Zimmer, und legte mich schonmal ins Bett.
So um die fünf Minuten später legte er sich dazu.
"Wie heißt du eigentlich?",fragte ich ihn.
Das wusste ich ja noch nicht mal...ich will nicht
wissen wo das endet...
"Ich bin...James und du?"
Wusste er eben seinen eigenen Namen nicht?
Merkwürdig...
"Ich bin Cora",flüsterte ich.
"Schöner Name",sagte er und lächelte.
Natoll...ich seh es schon kommen...heute gehts noch
heiß her. Das soll es nicht.
"Öhm danke..."
Er blickte hoch und runzelte die Stirn.
"Du blutest da ja immernoch..."
Das hatte ich voll vergessen! Wie doof!
"Soll ich das wegmachen?",flüsterte er.
"Wäre sehr nett."
Doch anstatt einen Lappen oder ein Tuch zu nehmen,
geschah etwas unerwartetes.

Vertrauensbruch


Nicht mal ein Taschentuch nahm er.
Sondern er schleckte mir über die Wange! Wie ein Hund
einen Knochen.
Also schob ich ihn weg.
"Was sollte das denn?",rief ich.
Er zuckte nur mit den Schultern.So ein Idiot.
"Ich meine es Ernst!"
"Ich weiß nicht was du hast, ist doch normal."
Unter normal verstehe ich aber was anderes.
"Normal?"
Er seufzte.
"Verzeihst du mir bei einem kleinen Spatziergang?",
flüsterte er.
Eigentlich war ich zu müde dazu...aber nagut.
Wer weiß was dieser Typ noch alles 'normal' findet.
"Nagut",seufzte ich.
Dann standen wir auf und schlichen uns nach draußen.
"Warum hattest du vorhin eigentlich geweint?"
Sollte ich ihm das erzählen? Naja...
ich denke mal ich kann ihm vertrauen.
"Zuerst ist meine Katze gestorben...und nun...
zieht meine beste Freundin weg."
"Oh,das tut mir Leid",flüsterte er und streichte
mir über die Wange.
Jetzt tat es eher gut, also tat ich nichts dagegen.
"Hast ja noch mich",sagte er und lächelte.
Als wenn er mein Freund wäre...vielleicht sollte
ich ihm vertrauen. Ihn öfters treffen.
Er ist nicht so wie ich gedacht hatte.
Er versteht mich und das tut sehr gut.
Dann wollte ich ihn küssen und er trug mich.
Seine Lippen waren so weich...
Plötzlich wurde ich aus meinem Traum gerissen,
als er mich auf einen liegenden Baumstamm
mitten im Wald setzte. Mitten im nirgentwo.
"Ich komme gleich wieder",flüsterte er.
"Ich sammle Feuerholz!"
Dann verschwand er.
Ich sah mich um.
Wo waren wir hier? Keine Straßen, keine Häuser,
kein Licht!
So weit waren wir doch gar nicht gegangen.
Er kam nicht wieder.
Hatte er mich hier zurück gelassen? Wollte er
das ich sterbe? Nein, das konnte nicht sein.
Dann raschelte es im Gebüsch.
Puh, er kam wieder.
"James! Wo warst du solange?",rief ich und stand
auf.
Es kam keine Antwort.
"James?",flüsterte ich."Ich weiß das du es bist!"
Es kam wieder keine Antwort.
Dann sah ich gelbe Augen im Gebüsch.
"Wenn du mir Angst machen willst...lass gut sein."
Aber es war nicht James.
Ein großes, schwarzes Tier kam auf mich zu.
Ein Hund? Nein, dafür war es zu groß.
Es war...ein Wolf!
Ich rannte in die Richtung aus der wieder gekommen
waren und hoffte die Straße zu finden.
Aber sie kam nicht.
Wo waren wir nur? Hat dieses Monster ihn gefressen?
"James!!!",schrie ich.
Ich stollperte über einen Ast und drehte mich um.
Der Wolf war weg. Ein Glück!
Dann rappelte ich mich auf und ging langsam den
Waldweg entlang.
Doch plötzlich...ich konnte nicht stehen bleiben.
Nicht laufen, nicht schreien.
Der Wolf sprang mitten aus dem Gebüsch und biss mir
in Hals.
"Ahhhhh!",schrie ich und lag voller Schweiß neben
James.
Der schaute mich an. Es war nur ein Traum.
"Ich hatte einen Alptraum",flüsterte ich und
wischte den Schweiß weg.
Dann rannten mir die Tränen von der Wange.
"Pscht wein doch nicht!",flüsterte er und wischte
mir sie weg.
"Es war ja nur ein Traum."
Der aber ziemlich realistisch war.
"Du warst weg und hast mich alleine gelassen!
Ich wurde von einem schwarzen Wolf getötet...",
schluchzte ich.
"Den Traum hatte ich auch schonmal, aber
getötet wirst du da nicht. Du bist wahrscheinlich
aus dem Schrecken her aufgewacht."
Wie locker er das nimmt... Dann nahm er mich in
Arm...komischer Weise wehrte ich mich nicht.
Sondern schlief ein.
Am nächsten Morgen lag ich alleine im Bett.
Wo war er? Ich stand auf, zog mich an und schlich
in das Wohnzimmer. Dort lag ein Zettel.

<Liebe Cora. Wenn du dies liest geh am besten nach
Hause. Heute ist Vollmond und wir sind nicht
zu Hause. Ich hoffe du verstehst das.James>

An Vollmond nicht zu Hause? Gehörte er irgendeiner
Gruppe oder einem Brauch an, der besagt man soll
an Vollmond etwas bestimmtes machen? Merkwürdig.
Dann nahm ich alle meine Sachen und wollte nach
Hause gehen. Schlechte Idee. Mein Vater hackte
mir wohl möglich den Kopf ab.
Also schlenderte ich durch die Straßen.
Keine Ahnung wohin ich gehen sollte.
Dann blickte ich auf ein Haus.
Lee!
Sie hatte nicht mehr angerufen.
Also began ich zu klopfen.
"Lee?"
"Cora!!",rief sie.
"Wieso hast du nicht angerufen?"
"Hab ich...aber du warst nicht zu Hause."
Achja genau. Ich war ja abgehauen.
Hatte ich völlig vergessen.
"Und was ist mit deiner Wange?"
Sie deutete auf meine rote Wange.
"Ich..."
"Hat er dich wieder einmal geschlagen?",
schluchzte sie.
"Jaa...kennst ihn ja",murmelte ich.
"Aber dein Hals...wurdest du da auch geschlagen?
Nein oder? Sieht nicht so aus."
Mein Hals? Nein da wurde ich nicht geschlagen.
Ich tastete vorsichtig darüber.
Verdammt brannte das!
"Ich hab keine Ahnung, was da passiert ist."
Der Traum! Da wurde ich gebissen, aber...
es war doch nur ein Traum!
"Du weißt nicht was da passiert ist, obwohl
es schmerzt wie Salz in der Wunde?",
murmelte sie.
Sie dachte wohl ich würde lügen...aber
was sollte ich ihr erzählen?
"Ich hatte einen Alptraum, wo ich da
gebissen worden bin...aber...es war
ja nur ein Traum!Wahrscheinlich hab
ich mir das aufgekratzt oder so..."
"Du lügst doch!",schrie sie.
"Du willst es bloß nicht zugeben!
Ich dachte wir wären BFFs!"
Beste Freundinnen für immer...das waren
wir doch auch! Wieso glaubte sie mir denn
nicht?
"Wirklich, ich hab keine Ahnung!"
Sie nahm mich in Arm.
"Sag mir doch, dass sie dich verletzt
haben!",heulte sie.
Aber sie haben mich nicht geschlagen!
Das wäre zwar die einzige Erklärung
dafür, aber...es war nunmal nicht so.
"Komm wir gehen ein Eis essen",sagte sie.
"Und dann erzählst du mir, was genau sie
gemacht haben."
Was sollte ich ihr denn erzählen? Ich wusste
doch selber nicht was es war und woher es kam.
Ich musste mir wohl eine Lüge überlegen.
Dann dackelten wir, ja wir dackelten, zur
Eisstiele, die ungefähr 3 Straßen weiter war.
Irgentwie hatte ich ein murmeliges Gefühl
im Magen.
Die Verletzung war nur im Traum! Sie kann
gar nicht real sein! Oder bin ich etwa
immer noch in der Traumwelt gefangen?
Nein,nein das alles hier war zu real.
"Cora?",fragte Lee mich.
"Hm was?",murmelte ich.
"Welche Eissorte zu möchtest..."
"Ähm..."
Hatte sie geredet und ich hatte ihr nicht
zugehört?
War ich so in Gedanken vertief, dass ich
nichts von außerhalb mitbekommen habe?
Das ist mir ja noch nie passiert.
"Ähm eine Kugel Himbeere mit Sahne..."
Das hier war alles merkwürdig.
Ich glaube ich bin immernoch in der
Traumwelt und merke es nicht mal.
"Cora!",rief sie nun.
"Hä was ist?"
"In der Waffel oder im Becher!"
Da schon wieder!
Was war eigentlich los mit mir?
"Im Becher",flüsterte ich ,worauf hin
sie die Augenbraue hob.
Gleich würde sie mich ausfragen...dass
wusste ich.
"Was ist eigentlich los mit dir?",schrie
sie förmlich.
"Ich...du brauchst mich doch nicht so
anzuschreien! Ich weiß selber nicht
was das ist okay?"
Ich war so wütend, dass ich ihr das Eis
vor die Füße warf.
"Wir waren Freunde, aber wenn du mir nicht
glaubst...dann sind wir das eben nicht
mehr!"
Ich hätte normalerweise nie so mit ihr
geredet.
Egal wie doll wir auch streiten mochten.
Das war schon eher unheimlich.

Schock


Ich saß auf einer Parkbank und heulte.
Was war nur aus mir geworden?
Ich hab doch die Wahrheit gesagt...und sie?
Sie glaubt mir nicht...gut ich war zwar merkwürdig,
aber es war die Wahrheit!
Und das mit James...das war auch noch fragwürdig.
Dieser Traum...
Mir lief ein Schauer über den Rücken und ich tastete
am Hals.
Wo sollte ich überhaupt schlafen? Zuhause?
Keine gute Idee.
Bei James? Der war ja nicht zu Hause.
Bei Lee? Mit der hatte ich streit.
Auf der Bank? Gute Idee...dann würde ich morgen
wohl möglich woanders wieder aufwachen...und ich mochte
nicht wissen wo...
Naja...mir blieb nichts anderes übrig.
Ich sah aufs Handy.
Zwei neue Nachrichten...von wem?
Die erste war von meinen Eltern...
'Du dummes Kind wo bleibst du?! Komm sofort nach Hause
oder du kannst etwas erleben!'
Das würde ich eh , wenn ich nach Hause käme...
Dann öffnete ich die 2. Nachricht.
'Cora...tut mir Leid...mir telefonieren heute abend
nochmal...wir ziehen gerade um'
Oh nein! Ich konnte ihr nicht mal tschüss sagen...
Also heulte ich los.
Dann viel im auf die Bank und weinte...dann schlief
ich ein...
*knack*
Irgendwas raschelte da.
Ich richtete mich auf und sah mich um. Nichts.
Dann wollte ich aufstehen...ich konnte aber nur auf
vier Beinen laufen.
Was war hier los? Ich hoppste von der Bank und sah
mich an. Fell? Was war hier los?
Auf der Straße war eine Pfütze...und ich sah mein
Spiegelbild...was war ich? Ein Hund? Nein...
Ein Wolf...Was??Ein brauner Wolf war dass,was ich sah.
War das der Traum, der einfach weiter führte?
Ich rannte und rannte...dann fand ich
mich im Wald wieder...an der Stelle, wo der schwarze
Wolf war...es konnte nur ein Traum sein.
Dann setzte ich mich und wartete...vielleicht würde
er wieder kommen...doch er kam nicht.
Er musste kommen...dann würde dieser Traum ein Ende haben.
Tatsache...es raschelte im Gebüsch...doch es war nicht
er...sondern eine schneeweiße, hübsche Wölfin.
Anstatt mich anzugreifen lächelte sie.
"Was macht eine Wölfin wie du hier alleine im Wald?",
fragte sie.
"Es...es ist doch nur ein Traum",murmelte ich.
"Ein Traum? Schätzchen, das ist die Realität.
C'est la vie."
Das ist das leben...sicher? ich schüttelte den Kopf.
"Kann es aber gar nicht...ich bin ein Mensch!",rief
ich.
"Hm..." Sie runzelte förmlich die Stirn.
"Folg mir."
Hatte sie eingesehen, dass dies hier nur ein Traum war?
Ich denke mal nicht...aber ich folgte ihr.
"Wie heißt du eigentlich?",fragte sie.
"Ich...ich bin Cora",murmelte ich.
Klar ich war ängstlich. Aber es war doch nur ein Traum.
"Freut mich dich kennen zu lernen, man nennt mich
Shyca. Ich bin das Alphaweibchen des Blutrudels."
Blutrudel? Klingt nicht wie ein Kaffekränzchenrudel...
"Komm mit",sagte sie und lächelte.
"Falls fremde Wölfe hier sind töten sie dich vielleicht."
Ich wollte doch noch nicht sterben! Also folgte ich ihr,
unwissend auf das, was wohl noch passieren sollte.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 04.05.2012

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