Die Idee zu Huhnbert ist ungefähr auf das Jahr 2000 zurückzudatieren. So Pi mal Daumen. Genauer ist es nicht möglich, da die erste Story in einem Forum entstand, welches allerdings leider vor mehr oder weniger drei Jahren den Usermangeltod erlitt und dann nach einigen Monaten voller Qual an Herzstillstand verstarb. Schade, diese widerliche Faulheit, ausführliche Posting zu schreiben und lieber „Fastfood-Posts“ bei FB zu kritzeln. Was soll der Rotz? Ist es schwer seine Meinung mal in mehr als einem Satz niederzuschreiben? Muss wohl. Ja, ich bin natürlich auch bei FB, weil leider immer mehr nur noch darüber geht, aber dennoch sind Foren viel besser. Versucht mal bei FB einen Post wiederzufinden … Aber zurück zu Huhnbert und dessen Auswüchsen …
Es war … seltsam. Ich hatte nie besonderes im Sinn gehabt, aber die Idee wurde … beliebt? Am Ende kannte nahezu jeder im Forum Huhnbert. Das Huhn, dass eigentlich ein Hahn ist, nur dass in der Welt Huhnberts auch Hähne Eier legen können. Eigentlich. Nur eben Huhnbert nicht. Er wird tagtäglich gehänselt und da setzte die Handlung ein: Huhnbert platzt vor Wut, murkst ALLE auf dem Hof ab, vergnügt sich mit den Hennen und meint der Erlöser zu sein, der die Geißel des Universums – das Ei – auslöschen muss. Sozusagen: „Wenn ich kein Ei legen darf, soll niemand Eier legen.“
Ganz schlimm sind natürlich alle die Eier essen. Oder gar ...verehren?
Und wer nun denkt, dass das bekloppt sei, dem sei gesagt: es ist noch bekloppter!
Und nein, es geht nicht darum, dass Gewalt verherrlicht wird, im Gegenteil. Die Gewalt bei Huhnbert zeigt immer wieder, dass man damit eben nicht ans Ziel kommt, oder eben nur sehr kurze Zeit. Sehen wir vom Antagonisten ab, der natürlich keinerlei Interesse am Schmusekurs hat und nicht ahnt, dass ausgerechnet ein durchgeknalltes Huhn auserwählt wurde ihn aufzuhalten – oder zu ersetzen.
Es wurde …abstrus. Sehr.
Und es kamen immer mehr Geschichten von mir hinzu. Andere schrieben ebenfalls. Im erwähnten Forum, dass es eben nicht mehr gibt. Leider. Dabei sind Foren immer besser als soziale Netzwerke.
Dann einige Jahre später – auch „Heute“ genannt - dachte ich: nu gut, wieso nitt? Wieso nicht einen ganzen Roman dazu machen, der vorsichtig ausgedrückt „Bekloppt“ ist. Da wird Huhnbert mal einfach zum Helden wider Willen. Wobei: die Guten sind ebenfalls bekloppt, die Bösen auch und das absolut Böse … ebenso.
Normal ist vielleicht eine Henne namens Puttchen. Aber lest und urteilt selbst. Lobt, zerreißt das Werk. Liebt es, hasst es – ganz wie ihr es wollt. Aber es ist eben KEINE ernste Geschichte, ebenso wie es kein ernster Humor ist. Es wird einfach alles vermischt und zu einer seltsambekloppten Pampe verrührt. Band 1 „Das Huhn der Welt“ ist quasi die erste Kurzgeschichte in XXL. Und ja, Huhnbert redet später (was Kenner Anfangs wundern wird) natürlich wie Huhnbert. Aber jeder Vollpfosten fängt eben als Depp an. Einige werden etwas intelligenter, andere ...
Wie oben erwähnt … Huhnbert liebt Sex. Er beglückt gerne jede Henne und hält sich für den besten Stecher des Universums. Allerdings sehen es die Hennen anders, aber deren Meinung ist nie gefragt, denn seine Ohren auf Durchzug stellen kann Huhnbert perfekt. Aber keine Angst, diese Szenen werden eine Ausnahme bleiben. Dennoch sind die wichtig, um zu zeigen, dass er einfach nur vollkommen gestört ist. Das ist wichtig, denn natürlich darf so etwas niemals toleriert werden. Es muss verachtet werden!!
Einige Stellen sind …fragwürdig, das gebe ich zu, aber auch diese gehören (zumindest Anfangs) zu Huhnbert, um dessen sehr verdrehte Logik aufzuzeigen. Und sein erster Gegenspieler ist natürlich ebenfalls total bekloppt.
Doch genug der langen, sinnlosen, Vorlaberei.
Fangt mit dem Roman ab, habt Spaß oder Langeweile.
Das entscheidet ihr selbst.
Fundierte Kritik, ob gut, ob negativ, ist natürlich erwünscht. Nur mit einem „Alles toll/mies“ kann niemand etwas anfangen. Also wenn, dann bitte ein paar Sätze. Danke.
Und ja, Band 1 ist etwas kurz, da stimme ich sofort zu, aber nun gut. Ich bin auch kein Profi. Noch nicht.
Ich hoffe dass alle Rächdszraippfählär behoben wurden. Wenn nicht könnt ihr sie mir gerne mitteilen und ich werde sie beheben. Der Roman wurde zwar mehrmals von mir und weiteren Personen gegengelesen, aber wir wissen ja: selbst Profis machen noch Fehler. Ein Anfänger dann bestimmt umso mehr. Seid mir daher bitte nicht böse.
Danke.
Über Feedback würde ich mich natürlich freuen.
Bei diesem eBook handelt es sich um eine erweiterte Neuauflage!
Es war noch früh am Morgen.
Dichter Nebel lag über dem Hof.
Die Schwaden wallten überall, und erzeugten eine Stimmung, wie in einem Krimi der sechziger Jahre. Eine solche Stimmung sorgte beim Zuschauer für wohltuenden Schauer. Und freudige Erwartung.
Es war früher also Morgen, die ersten Hühner erwachten – wie jeden Morgen vor dem Herrn des Hofes. Eine friedliche kleine Welt, auf dem Planeten Kirgock. Es war nahezu wie auf der Erde, alles. Aber nur nahezu. Hier und da war etwas anders, doch würde dies keinem Bewohner der Erde auffallen – höchstens wundern. Denn ein paar Dinge waren eben sehr anders. Zu anders um „irdisch normal“ zu sein.
(Dies nur vorweg, ehe unsere Geschichte endgültig beginnt, denn natürlich wollen wir, die Chronisten des Universums niemanden verwirren, auf das sich unsere Leser fragen – wie kann das sein? Es ist eben so. Abgesehen davon, dass die Erdlinge diese Welt Pluto nennen, zudem für unbewohnbar halten, ohne zu ahnen, dass es eine Kopie (bis auf ein paar Abweichungen) der Erde ist. Erdlinge halt …)
Langsam kam Leben in die Hühnerschar. Gacklinde war die Erste, welche müde ein Auge öffnete, danach sehr herzhaft gähnte. Sie rieb sich müde durch ihre Äuglein. Sie sprang aus ihrem gemütlichen Bett, ging noch im Halbschlaf auf den Hof. Sie sah den Nebel.
Nebel? Es liegt etwas in der Luft. Ich wette, es ist irgend etwas mit diesem Versager!, dachte Gacklinde, und schüttelte sich. Natürlich würde jeder ihrer Meinung sein. Außer dem Versager. Der nichts zu Stande brachte. Gar nichts. Sie sah sich um und erblickte ein weiteres Huhn – Gackobert. Er (Ja!, Er! Er, das Huhn! Ist hier so.)
rückte sein Monokel zurecht, den kleinen Zylinder, dann trat er nach draußen. Dort richtete er seinen Frack, sah sich um und sah Gacklinde, die ein Korn aß. Das Wort Picken lehnte sie ab, da es zu sehr nach Pocken klang und obendrein pickten ja nur Dummköpfe. Echte Hühner aßen. Und er war ein echtes Huhn, aus bester Familie, aus besten Adel.
„Nebeliger Morgen, Gacklinde. Ich spüre es in meinen Federn. Es wird etwas passieren. Und er …“
„… ist schuld!“
Gackobert nickte. Dann rückte er ein weiteres Mal sein Monokel zurecht. Als Huhn von Welt musste er einfach eines tragen. Er war eben gebildet. Das musste er einfach allen zeigen. Und wer es nicht verstand war eben dumm.
„Wenn etwas faul ist, so trägt der Versager die Schuld. Immer!“
Man war sich einig.
Was auch sonst.
Etwas anderes hätte Gackobert ohnehin nicht geduldet, aber in diesem Fall hatte er tatsächlich Glück, dass jeder seiner Meinung war. Jeder. Und jede.
„Ich werde nie verstehen, warum ihn der Bauer nicht endlich schlachtet. Der Versager ist doch zu nichts zu gebrauchen. Gar nichts. Verursacht nur Kosten. Bringt exakt null Cent Gewinn. Eierloser Abschaum!“
Hass verzerrte seine Züge – er hasste ohnehin vieles. Armut und Unfähigkeit am meisten.
Und der dumme Bauer? Er hegte immer noch die Hoffnung, dass der Abschaum eines Tages endlich Geld bringen würde. Narr, dummer dummer Narr, der Bauer! Es wurde endlich Zeit, dass Er starb. Einen qualvollen Tod, den jemand wie Er verdiente, der zu dämlich war, ein anständiges Huhn zu sein. Nur gab es keine Gerechtigkeit, das war die Meinung aller.
Denn sonst wäre Er längst tot. Freiwillig gestorben, wie es Seine Pflicht war.
Anstand besaß Er aber ebenfalls nicht. Schlimm so etwas, da war man sich einig.
„Wer würde schon freiwillig Scheiße essen? Er ist Scheiße!“, war die gehässige Antwort an Gacklinde, welche nickte. Ja, Gackobert hatte recht.
„Menschen. Sie sind so dumm! Wäre es hier nicht das perfekte Leben … wären wir alle weg.“, mischte sich Puttelse ein, die auch ausgeschlafen hatte. Ein herzhaftes Gähnen erklang.
„Vielleicht könnte man einen Unfall …“, überlegte Gackobert und rieb sich nachdenklich sein Federkinn. „Ich meine, was können wir dafür, wenn er in den riesigen Fleischwolf fällt, in den der Bauer an sich seine Kühe schubst?“
Der bemonokelte Gockel grinste fies. Es hieß, dass er ein Verwandter des Satans sei, was auch niemanden gewundert hätte. Boshaft genug war er auf jeden Fall.
„Hm … das verdirbt doch den Geschmack des Fleisches! Da wird jede Suppe schlecht!“, zischte Puttelse. „Wir würden jahrelang keine Rindfleischsuppe mehr genießen können. Ich würde immer an den Versager denken müssen. Reicht mir einen Kübel – mir wird grad sehr sehr übel!“
Hühner die Rindfleischsuppe aßen? Nun ja, in dieser Welt, war das völlig normal. Es ist eben eine erdähnliche Welt, aber ähnlich bedeutet durchaus, dass es Unterschiede gibt. Puttelse schüttelte sich vor Ekel. Sie gab gespielte Geräusche von sich, als würde sie sich Übergeben müssen. Alle lachten. Und: sie liebten Rinder. Aber eben nur als Suppe. Oder Steak. Andere Tiere waren für sie genau das: Essen. Nicht mehr und schon gar keine Lebewesen. Essen. Hühner waren die Krone der Schöpfung und standen über allem. Natürlich auch über den Menschen.
„Aber in einem hast du Recht! Zeit, dass wir ihn beseitigen. Seit er die arme Federa beschimpft hat, vor drei Tagen, kann sie keine Eier mehr legen. Er verdient den Tod. Einen qualvollen Tod!“
Dem widersprach keiner. Obwohl Federa eigentlich nur eine Sommergrippe hatte. Jeder wusste es, aber warum sollte es jemand zugeben? Es war doch ohnehin praktischer, wenn andere die Schuld trugen und Schuld war selbstverständlich nur einer – Er! Und selbst wenn man zugeben würde, dass es nur eine leichte Sommergrippe wäre, so wäre (Chronist! Wiederhole dich nicht ständig! Erste Ermahnung!) natürlich nur einer Schuld. Er! (Chronist …. ich habe gerade etwas angemahnt!)
„Aber vielleicht haben wir Glück“, meinte Gackobert hochnäsig, „und Er ist heute Nacht verreckt! Oder ein Fuchs hat ihn gefressen! Obwohl, neeee … wir hätten von einem Fuchs, der an Gift krepiert ist, auf jeden Fall gehört.“
Des Weiteren hätte jedes Huhn den armen Fuchs bedauert, auch wenn diese Viecher eigentlich ihre Todfeinde waren. Dies bedeuete aber nicht, dass man keinerlei Mitleid haben würde. Außer mit Huhnbert, der verdiente nur Hass!
Ja, Gackobert hasste Ihn, missgönnte ihm alles. Vor allem, dass er lebte!
Und alle nickten. Auch wenn sie keine Füchse mochten, so hätten sie alle großes Mitleid mit dem gehabt, der den Versager gebissen und gefressen hätte. Das gönnten sie niemandem.
Ein weiteres Huhn trat auf den Hof.
Huhnbert.
Innerhalb einer Sekunde war die Stimmung unter „tiefer als in den Keller“ gefallen.
„Moinsen Leute! Na, ihr süßen Hennen, welche darf ich endlich durchnudeln?“, krähte der notgeile Gockel und machte eindeutige Bewegungen. Sein … Ding … schwang fröhlich umher. „Na los, ihr Süßen! Ich will euch beglücken, indem ich euch besteige! Ich bin der beste Stecher der Welt! Lasst euch bumsen, na los!“
Huhnbert stöhnte geil. Er machte eindeutige Bewegungen.
Doch kein Huhn reagierte wie er es hoffte. Denn Huhnbert hatte ein Problem – er war nicht in der Lage, als Einziges Huhn der Welt, Eier zu legen.
Ja, er war der Versager!
Und niemand konnte ihn leiden – weil ER der Versager war. Ein Eierloser.
Nicht dass diese kleine körperliche Schwäche schlimm gewesen wäre, aber das sahen die Hühner hier ganz anders. Für sie war Huhnbert einfach nur zu dumm.
„Nicht mal im Schlaf sterben kann der Versager!“, maulte Gackobert empört.
„Beglücken kannst du uns alle, wenn du endlich verreckst!“, rief eine Henne.
„Hier stinkts!“, schrie Hennrigecke verärgert, hielt sich voller Entsetzen die Nase zu.
„Ey! Spielt euch mal nicht so auf! Wann hat Gackobert denn das letzte Ei gelegt? Und ich meine nicht auf dem Scheißhaus!“, krächzte Huhnbert.
„Ich bin in Rente, Versager! Früher …“, giftete er los, wurde jedoch unterbrochen.
„Was geht es den Versager an? Nichts!“, rief Gacklinde und schüttelte sich.
„Maximal zum Arschabwischen nach dem Kacken taugt der Eierlose etwas. MAXIMAL!“
Und das meinte sie ernst.
„Ih! Puttlinde, willst du deinen Hintern verseuchen?“, konterte Puttelse. Der Ekel in ihrer Stimme war unüberhörbar.
„Wo ist der Bauer, auf der Suche nach einem Suppenhuhn, wenn es mal nötig wäre?“
„Iiiiih! Der als Suppenhuhn? Willst du die ganze Welt vergiften, Gackobert? Wobei? Ach ja! Das hatten wir eben schon. Nein danke! Huhnbert abschlachten – ja! Ihn versuppen – nein!“
Huhnbert senkte betrübt seinen Kopf. Zorn durchflutete ihn. Zorn, der sich immer mehr zu Hass aufstaute! Was bildeten sich diese dummen Dinger nur ein? Eierlegen war nicht alles im Leben. Das sah auch der Bauer so, wusste Huhnbert voller Zuversicht. Und er wäre auf jeden Fall das leckerste Suppenhuhn aller Zeiten gewesen!
„Pft! Immerhin kriege ICH jederzeit einen hoch, im Gegensatz zu diesem Tattergreis!“, rief Huhnbert und zeigte auf sein bestes Stück.
„Was dir nichts bringt, da keine halbwegs intelligente Henne
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Marcel Volkmer
Tag der Veröffentlichung: 30.11.2023
ISBN: 978-3-7554-6246-0
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