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Guide to Contents

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Der Darm – ein „zweites Gehirn“!?

Darm und Darmflora – Aufbau und Funktion

Darmbakterien und ihre Gesundheitsfunktion

Darmparasiten - ein Risiko für die Darmgesundheit

Symptome einer Infektion durch Darmparasiten

Der Reizdarm

Wann liegt ein Reizdarmsyndrom vor?

Reizdarm-Symptome

Ursachen des Reizdarms

Therapie-Möglichkeiten beim Reizdarmsyndrom

Darmsanierung – Was ist das?

Unterschiede zwischen Darmreinigung und Darmsanierung

Wirkung der Darmsanierung

Indikationen und Ablauf einer Darmsanierung

Darmkur zur Prävention

Darmsanierung bei Verdauungsbeschwerden

Darmerkrankungen

Allergien und Unverträglichkeiten

Aggressive Therapiemethoden

Hauterkrankungen

Infektionskrankheiten

Reizdarm

Stoffwechselkrankheiten

Vergiftungen

Weitere schwerwiegende Darmerkrankungen

Leaky Gut Syndrom

Colitis Ulcerosa

Morbus Crohn

Intoleranzen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Histamin-Intoleranz

Fructose-Intoleranz

Laktose-Intoleranz

Glutenunverträglichkeit

Behandlungsschritte der Darmsanierung im Überblick

1. Phase - Darmreinigung

2. Phase – Entgiften des Darms

3. Phase - Wiederaufbau und Stärkung der Darmflora

Informationen zur Anwendungshäufigkeit der Darmsanierung

Die besten Therapieansätze bei Darmsanierung

Ärztliche Zuständigkeit für Darmsanierung

Darmsanierung bei Kindern

Darmsanierung nach Antibiotika-Therapie

Darmsanierung auf natürlicher Basis mit sanften Haus- und Arzneimitteln

Darmsanierung mit Okoubaka Globuli

Entschlackungsdiät bei bestehenden Intoleranzen

Heilerde bei leichten Verdauungsbeschwerden

Heilfasten

Homöopathische Darmsanierung mit Schüssler Salzen

Probiotika bei Neurodermitis

Schwefelkur bei Darminfektionen und Darmschwäche

Verdauungskräuter bei Reizdarmsyndrom

Die Wiederentdeckung der Stuhltransplantation

Nach der Darmsanierung – worauf ist zu achten?

Langfristige Präventionsmaßnahmen zum Erhalt der Darmgesundheit

Yoga in Kombination mit dem Darm

Yoga-Übungen

Yoga-Übungen zum Aufwärmen

Streckübung für den Dünndarm

Übung 1 für die Darmwindungen

Übung 2 für die Darmwindungen

Übung für den Grimmdarm

Vier Spezial-Figuren zur Darmsanierung mit Yoga

Figur 1: Bhujangasana (die Kobra)

Figur 2: Shalabhasana (die Heuschrecke)

Figur 3: Sarvangasana (die Kerze / der Schulterstand)

Figur 4: Ardha Matsyendrasana (der halbe Dreisitz)

Ernährung während der Darmsanierung

Ernährung nach der Darmsanierung

Schonkost

Allgemeine Ernährungs-Informationen und Tipps

Ballaststoffe

Fettarme Ernährung

Chili bei Darmproblemen bzw. Reizdarm?

Fenchel & Sellerie – Gemüse, das Magen und Darm stärkt

Kleine Mahlzeiten, Zeit zum Essen nehmen

Verdauungsspaziergang

Bonus – 35 leckere Rezepte für die Darmgesundheit

Kitchari – der ayurvedische Klassiker

Kimchi – probiotisch

Amaranth-Müsli

Amerikanisches Sandwich

Avocado-Crostini

Asia-Salat mit Rinderfilet

Asiatische Gemüsenudeln mit Austernpilzen

Bananenjoghurt mit Apfel

Bananen-Karotten-Saft

Bunter Schichtsalat mit Hähnchenbrustfilet und Avocado

Fisch-Curry mit Pistazien-Reis

Fischfilet gebraten auf Gemüse-Reis

Geflügel-Gemüse-Ragout

Geflügelsalat-Brötchen

Geschmorte Kartoffeln

Glutenfreies Brot – darmfreundlich und gesund

Hähnchenbrust mit Honig-Tomaten-Sauce

Hähnchenbrust im Schinkenmantel

Joghurt mit Heidelbeeren, Himbeeren und Mandeln

Knusper-Müsli mit Birnen und Ingwer

Lachs-Dill-Spaghetti

Mango-Buttermilch mit Ingwer

Mediterrane Gemüse-Hähnchen-Pfanne

Müsli mit Nüssen und Äpfeln

Paprikaschoten mit Quinoa-Füllung, vegetarisch

Putenbrustfilet mit Paprikasauce

Pfannkuchen-Hähnchen-Wraps

Rinderfilet mit Karotten-Broccoli-Gemüse

Rinder-Hüftsteaks mit Chinakohl

Rosmarin-Hähnchenkeule mit Fenchelrisotto

Rotbarben-Filet auf Spaghetti

Schweizer Müsli

Spanischer Reissalat „Frutti di mare“

Tomaten-Eier-Pfanne

Zucchini-Carpaccio

„Danke“ an Dich

Eine kleine Bitte an Dich

Haftungsausschluss

Urheberrecht

Impressum

 

 

Vorwort

Vorwort

 

Vielen Dank, dass Du dieses Buch gekauft hast.

Ich bin Dieter Röhmwohl, Jahrgang 1975, und möchte Dir kurz meine Geschichte erzählen:

In meiner Teenagerzeit hatte ich sehr oft mit Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung zu kämpfen, konnte deshalb manchmal gar nicht in die Schule.
Ständige Arztbesuche gehörten für mich zum Alltag, ebenso wie der häufige Gang zur Toilette, was mir in manchen Situationen – vor allem in der Pubertät und vor meinen Freunden – überaus peinlich war.
Zuerst schob man diese Beschwerden auf die Pubertät, dann wurde mir sogar unterstellt, dass ich einfach keine Lust auf Schule habe und deshalb Magen- bzw. Bauchschmerzen vorgab, denn mit meinen Organen war offensichtlich alles in Ordnung.
Als jedoch mein Leidensdruck immer mehr zunahm, für mich fast unerträglich wurde und ich und meine Eltern uns mit den oben genannten „Vermutungen“ nicht zufrieden geben wollten, fanden wir schließlich einen Arzt, der umfangreichere Untersuchungen durchführte und mir dann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit diagnostizierte, woraufhin ich meine Ernährung umstellte und verschiedene Medikamente verschrieben bekam.
Jedoch brachte auch das bedauerlicherweise nicht den Erfolg, den ich mir erhofft hatte. Zwar wurden die Beschwerden etwas besser, aber ich fühlte mich noch immer in meinem Leben eingeschränkt, hatte öfters Schmerzen, litt an Unwohlsein. Irgendetwas „passte“ einfach nicht.

In der Hoffnung, dass meine Beschwerden irgendwann doch noch besser werden, im Idealfall sogar ganz verschwinden, probierte ich weiter die verschiedensten Dinge aus.
Jedoch brachte all das nicht das von mir erhoffte Ergebnis – ein normales Leben ohne Schmerzen und Einschränkungen.
Damit wollte und konnte ich mich nicht abfinden, gab nicht auf und suchte weiter nach Lösungsmöglichkeiten.

Inzwischen stand auch die Diagnose „Reizdarm“ im Raum, allerdings konnte mir keiner eine genaue Ursache für dieses Leiden nennen, mir nicht konkret sagen, woher das kam.

Irgendwann entschloss ich mich dann zu einer umfangreichen Darmsanierung und – ich konnte es kaum glauben – es trat tatsächlich dadurch eine deutliche Verbesserung ein!
Ich fühlte mich nach vielen Jahren Leidenszeit wieder wohl, war nahezu schmerzfrei und konnte ein weitestgehend normales Leben führen.
 

******

Lange Zeit wurde der Darm nur als ein „Schlauch zur Beförderung der zu verdauenden Nahrung“ angesehen, heute jedoch weiß man, dass er für die körperliche Gesundheit und unser Wohlbefinden essenziell wichtig ist – und zwar in wesentlich größerem Umfang als viele denken.
Tatsächlich melden sich nämlich viele Gesundheitsprobleme zu allererst durch Darmbeschwerden zu Wort.

Der Darm ist das größte Organ des Menschen und ständig in Bewegung.
Allerdings liegt er nun mal „unterhalb der Gürtellinie“ und ist bei vielen Menschen deshalb noch immer ein Tabu-Thema, über das sie gar nicht oder nur sehr ungern sprechen.
Auch gehen viele noch immer nicht oder nur unregelmäßig zur Darmkrebsvorsorge.

Umso mehr ist es mir ein Anliegen, mit diesem Buch auch das Bewusstsein dafür zu erhöhen, wie wichtig eine regelmäßige Darmkrebsvorsorge ist, denn annähernd die Hälfte aller Darmkrebsfälle könnte durch eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Die Darmgesundheit bzw. eine intakte Darmflora kann – wie ich aus eigener Erfahrung weiß – sehr gut durch eine Darmsanierung in regelmäßigen Abständen unterstützt und gestärkt werden, im Krankheitsfall kann sie sogar die Genesung beschleunigen.

Ich bin heute unglaublich dankbar für all das, was ich seit meiner Teenagerzeit in Bezug auf meine Darmgesundheit erlebt und gelernt habe und vor allem dafür, dass es mir heute wieder richtig gut geht und habe mich deshalb dazu entschlossen, mein Wissen, meine Erfahrungen und meine Erkenntnisse an andere Menschen mit den gleichen Problemen weiterzugeben in Form von Büchern, um ihnen damit zu helfen, ihre Beschwerden deutlich schneller los zu werden, als es bei mir der Fall war.
Mein Fokus liegt dabei auf der praxisnahen Herangehensweise und einfach verständlichen und umsetzbaren Methoden.

Es freut mich sehr, dass ich schon mehreren Hundert Betroffenen helfen konnte, ihre Probleme in den Griff zu bekommen, wie sie mir in unzähligen E-Mails und Briefen immer wieder bestätigen.

Alle wichtigen Informationen und viele wertvolle Tipps wie aus einem Reizdarm ein Wohlfühldarm werden kann, wie man den Darm dauerhaft gesund erhalten und bei seiner wichtigen Arbeit unterstützen kann, wie eine professionelle Darmsanierung funktioniert und Du so Deine Lebensqualität deutlich steigern kannst, findest Du in diesem Buch.

Ich wünsche Dir viel Freude beim Lesen und Umsetzen.

Auf eines möchte ich hier an dieser Stelle jedoch noch ausdrücklich hinweisen:
Dieses Buch und die Ratschläge darin ersetzen keinesfalls ein Gespräch mit einem Arzt bzw. Facharzt!
Bei massiven Beschwerden rate ich Dir dringend an, einen solchen unbedingt zu Rate zu ziehen!
 

Ergänzend zum Buch gibt es Yoga-Übungen, die Du im letzten Drittel des Buches findest.

Damit Du die Übungen so einfach wie möglich nachmachen kannst, habe ich Dir die diese grafisch dargestellt. Um Dein Lesegerät nicht ständig mitschleppen zu müssen, kannst Du Dir die Übungen als druckfertiges PDF über folgenden QR-Code herunterladen:

(Alternativ kann auch der Link darunter eingetippt werden)

 

www.bit.ly/bonuswohlfühldarm5

 

Für all meine Leser habe ich eine exklusive, geschlossene Facebook-Lesetreff-Gruppe

erstellt, damit wir uns gemeinsam über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Darmgesundheit austauschen können und

Erfahrungen teilen können. Als Mitglied bekommst du zusätzlich Vorab-Leseproben meiner neuen Werke:

(Alternativ kann auch der Link darunter eingetippt werden)

www.bit.ly/lesertreffroehmwohl6

 

Dein

Dieter Röhmwohl

 

Der Darm – ein „zweites Gehirn“!?

 

Die Forschung befasst sich schon länger mit der Frage, ob der Darm „ein zweites Gehirn“ ist.
Dies deshalb, weil dieses Bauchorgan über eine ungewöhnliche Fähigkeit verfügt:
In wissenschaftlichen Untersuchungen stellte man fest, dass sich ein in einer Petrischale isolierter Darm dennoch rhythmisch und ringförmig weiter zusammenzieht, um den Darminhalt zu transportieren.
Die Schlussfolgerung davon ist, dass der Darm als einziges Organ im Körper keine Steuerung durch das Gehirn benötigt, sondern völlig selbständig arbeitet.

Und dennoch hängt beides ganz eng zusammen – Bauch und Kopf oder besser Darm und Psyche.

Es wurde festgestellt, dass das Nervensystem bzw. das Nervenzentrum im Darm aus demselben Gewebe entsteht wie das im Kopf. Dieses Gewebe ist durchzogen von unzähligen millimeterkleinen Schaltkreisen, bestehend aus Millionen von Nervenzellen, die für den Weitertransport des Nahrungsbreis im Darm sorgen. Aber nicht nur das ist ihre Aufgabe.
Vielmehr sind diese „Sensoren des Darm-Hirns“ auch dafür zuständig herauszufinden, welche Bakterien sich im Darm gerade vermehren, welche Substanzen ausgeschieden werden sollen und wie sich der Nahrungsbrei im Darm chemisch zusammensetzt.
Aufgrund dieser Informationen trifft dann das „Darm-Hirn“ – völlig unabhängig von unserem Kopf-Hirn – Entscheidungen, welche Stoffe unser Körper benötigt und welche abtransportiert werden, ebenso steuert es den Blutfluss.

Da das Darm-Hirn und das Kopf-Hirn ziemlich ähnlich aufgebaut sind, haben sie die gleichen Nervenzell-Typen und sämtliche Neurotransmitter des Kopf-Hirns wie z.B. Serotonin und Dopamin strömen auch durch den Darm. Mit Hilfe dieser Botenstoffe kommunizieren das Darm- und das Kopf-Hirn ständig miteinander.
Ging man früher davon aus, dass das Kopf-Hirn mehr an das Darm-Hirn sendet, wurde in neueren Untersuchungen jedoch festgestellt, dass annähernd 90% der Informationen vom Darm-Hirn an das Kopf-Hirn gesendet werden.
Dieser Austausch von Informationen zwischen Darm-Hirn und Kopf-Hirn ist für uns überlebenswichtig, denn nur wenn beide als „Team“ zusammenarbeiten, kann der Energiehaushalt des Körpers von den beiden Nervensystemen optimal gesteuert werden.

Die Forschung beschäftigt sich seit mehreren Jahren intensiv mit dieser Thematik, daraus ist sogar ein neues Forschungsgebiet entstanden – die Neurogastroenterologie.

Je mehr sich die Wissenschaftler mit der Thematik befassen und die Verhältnisse im Darm untersuchen, desto länger wird die Liste der Krankheiten, die möglicherweise von den Darmbakterien beeinflusst werden können. Hier seien erwähnt die chronisch entzündlichen Darmkrankheiten Reizdarm, Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn oder auch der „löchrige Darm“ (leaky gut).
Ebenfalls stehen auf der Liste auch Autoimmunkrankheiten an ganz anderen Körperstellen wie z.B. Diabetes, Rheuma, multiple Sklerose oder Arthritis.
Weiter wurde festgestellt, dass bei psychiatrischen Leiden wie z.B. Alzheimer die Darmbesiedlung der Betroffenen deutlich verändert ist.

 

Darm und Darmflora – Aufbau und Funktion

Darm und Darmflora – Aufbau und Funktion

 

Mit einer Länge von ca. 7 - 8 m und einer Oberflächengröße von 200 – 400 m² ist der Darm (Intestinum) das größte Organ im menschlichen Körper.
Als essenzieller Bestandteil des Verdauungstraktes ist er für die Nährstoffaufnahme unerlässlich. Allerdings hängt vom Darm noch wesentlich mehr ab als die bloße Nahrungsmittelverwertung. Denn jeder einzelne Darmabschnitt besitzt individuelle Aufgaben, die in ihrer Gesamtheit den Erhalt überlebenswichtiger Körperfunktionen entscheidend mitbestimmen.

Angefangen beim Dünndarm (Intestinum tenue), in dem die eigentliche Nährstoffgewinnung stattfindet, wird schnell klar, weshalb eine störungsfreie Darmtätigkeit so wichtig ist. Von Kohlenhydraten und Proteinen über Vitamine bis hin zu Fetten entzieht der Dünndarm dem Nahrungsbrei einen Großteil seiner Nährstoffe und gibt sie über die Blutgefäße der Darmwände an den Blutkreislauf weiter.
Für die Verdauung von Nahrungsmittelfetten im Speziellen ist diesbezüglich der Zwölffingerdarm (Duodenum) verantwortlich. Er bildet den ersten Abschnitt des Dünndarms und speichert die in der Leber produzierte Gallensäure ein, die zur Aufspaltung von Nahrungsfetten benötigt wird.
Nach seinem Zwischenstopp im Dünndarm gelangt der Nahrungsbrei dank schubweiser Bewegungen der Darmperistaltik weiter in den Dickdarm (Intestinum crassum). Im Hauptabschnitt des Dickdarms wird dem Nahrungsbrei Flüssigkeit entzogen, wodurch seine Konsistenz fester wird. Der so entstehende Kot wird anschließend bis zur Ausscheidung im Grimmdarm (Colon) eingelagert. Dieser entleert sich in regelmäßigen Abständen, wobei abermals die Darmperistaltik eine wichtige Rolle spielt. Ihr ist es nämlich zu verdanken, dass der Darm durch sein Bewegungsverhalten den Nahrungsbrei vom Magen aus durch den Rest des Verdauungstraktes schleust und dabei die Nährstoffgewinnung als essenzielle Aufgabe des Darms überhaupt vollziehen kann.

Der Begriff Darmperistaltik bezeichnet die Gesamtheit aller Kontraktionsbewegungen, die von den Darmmuskeln ausgehen. Ihnen gehen zunächst entsprechende Nervenreize von den Darmnerven voraus, die kontinuierlich Bewegungssignale an die Darmmuskulatur aussenden und sie so stimulieren. Auf diese Weise entstehen rhythmische Muskelkontraktionen, die synchrone Darmbewegungen auslösen.
Die Bewegungsintervalle, die durch das Kontraktionsverhalten der Darmmuskulatur zustande kommen, sorgen dafür, dass der Stuhl über die Darmwindungen schubweise gen Grimmdarm befördert wird, der sich in regelmäßigen Abständen entleert und so die Kotausscheidung über den Enddarm (Rectum) erzeugt.

Das Zusammenspiel von Darmnerven und Darmmuskulatur ist im Rahmen der Darmperistaltik also für mehr oder weniger routinierte Stuhlgänge verantwortlich, vorausgesetzt Muskeln und Nerven funktionieren störungsfrei.
Anhaltende Darmkrämpfe, die durch nervliche Beschwerden im Darmbereich ausgelöst werden, sorgen deshalb neben heftigen Bauchschmerzen auch unweigerlich für Verdauungsprobleme in Form von Verstopfung und Stuhlverhalt.

Zusätzlich zu seiner Verdauungsfunktion hat der Dickdarm noch eine weitere Aufgabe. Sie liegt im Zuständigkeitsbereich des blinden Endes am Anfang des Dickdarms, dessen Bedeutung für die Immunfunktion des Körpers häufig unterschätzt wird. Die Rede ist vom unscheinbaren und doch äußerst wirkungsvollen Blinddarm (Caecum), der jüngsten Forschungsergebnissen zufolge ähnlich wie die Gaumenmandeln ein wichtiger Bestandteil des adaptiven Immunsystems ist.

Im Falle der Gaumenmandeln werden Sekretproben aus dem Mund- und Rachenraum gesammelt, analysiert und die so gewonnenen Informationen zum Immunstatus der Mundhöhle an das Lymphsystem weitergeben. In den Lymphknoten werden die Immunsignale dann zur Krankheitsprävention genutzt und auf ihrer Grundlage bei Bedarf Antikörper gegen Krankheitserreger gebildet.
Auch der Blinddarm weist laut einer Studie der Midwestern University in Glendale, USA7 erhöhte Vorkommen von Lymphgewebe auf, das folglich analytische Aufgaben im Darm übernimmt.
Zuvor hatte ein Forschungsteam des Winthrop-University Hospital in New York bereits herausgefunden, dass Menschen, bei denen der Blinddarm entfernt wurde, deutlich öfter an Darminfektionen erkranken.8
Der Blinddarm nimmt somit erwiesenermaßen Einfluss auf die Funktionalität des Immunsystems.
Und er kann noch mehr: Als Rückzugsort für Darmbakterien ist der Blinddarm darüber hinaus Garant für eine gesunde Neubesiedelung der Darmflora nach einer schweren Erkrankung.

 

 

Darmbakterien und ihre Gesundheitsfunktion

Darmbakterien und ihre Gesundheitsfunktion

 

Sowohl Dünn- als auch Dickdarm sind von der sogenannten Darmflora (Intestinalflora) besiedelt.
Hinter dem Begriff verbirgt sich ein natürlicher Verbund aus Mikroorganismen, die mit dem Menschen eine Symbiose zum beidseitigen Vorteil eingegangen sind. Wie genau sich diese Wechselbeziehung zwischen Mensch und Mikroorganismen gestaltet, ist noch nicht gänzlich erforscht. Bekannt ist jedoch, dass die darmeigenen Mikroorganismen die Verdauung anregen, bei der Aufspaltung von Nährstoffen helfen und sogar in der Bekämpfung von Infektionserregern eine wichtige Rolle spielen.
Mehr noch, wie bereits erwähnt deutet nach jüngstem Stand der Forschung alles darauf hin, dass Veränderungen im bakteriellen Darmmilieu als Indiz für bestimmte Krankheiten wie etwa Arthritis fungieren oder als deren Ursprung zu deuten sind.9
In diesem Sinne dient die Darmflora also sogar als Frühwarnsystem und kann zur Krankheitsdiagnose herangezogen werden.

In Anbetracht dieser mannigfaltigen Gesundheitsfunktion liegt es definitiv im menschlichen Interesse, die Darmflora durch gesundheitsfördernde Maßnahmen wie z.B. die Darmsanierung im Gleichgewicht zu halten.
Ein äußerst komplexes Gleichgewicht, denn die Darmflora besteht insgesamt aus schätzungsweise 36.000 Bakterienarten mit rund 1.800 verschiedenen Bakteriengattungen.
Vier Gattungen sind dabei besonders dominant:
 

  • Actinobacteria
  • Bacteroidetes
  • Firmicutes
  • Proteobacteria


Vielen bekannt sind hier die sogenannten Milchsäurebakterien.
Sie gehören je nach Art meist zu den Actinobakterien (z.B. Bifidobakterien) oder Firmicutes (z.B. Laktobazillen) und produzieren namensgemäß die für das Darmmilieu wertvolle Milchsäure. Ein Ausscheidungssekret der Milchsäurebakterien, das den pH-Wert des Darms ansäuert und so eine für Krankheitserreger unattraktive Umgebung schafft, wohingegen Darmbakterien auf saurem Nährboden besser gedeihen.
Auch die Darmschleimhaut profitiert von den pH-verändernden Eigenschaften der Milchsäure, wird sie hierdurch doch mit einem natürlichen Abwehrsekret angereichert, das Keimen das Anhaften an den Darmwänden erschwert.

Ein wichtiger Bestandteil der Darmsanierung ist deshalb die gezielte Zufuhr von Milchsäurebakterien und anderen Mikroorganismen der Darmflora mittels Probiotika.

Interessanterweise gehören zu den Darmbakterien auch Bakterienstämme wie Enterokokken oder Escherichia coli Bakterien, die uns ansonsten eher als Krankheitserreger bekannt sind. Dazu muss man wissen, dass eine bakterielle Infektionskrankheit oftmals nicht durch das bloße Vorkommen, sondern eine Überpopulation bzw. Verschleppung von Bakterien in bestimmte Körperbereiche ausgelöst wird.
So bedeuten E.coli Bakterien in moderater Population zum Beispiel keine Gefahr, so lange sie sich im Darm aufhalten. Im Gegenteil, sie bekämpfen hier sogar wirksam krankheitserregende Bakterien, indem sie deren Anhaften an die Darmschleimhäute verhindern. Gelangen E.coli Bakterien allerdings in andere Körperregionen, z.B. in die weibliche Scheide, stören sie die dortige Scheidenflora, die einen anderen Aufbau besitzt als die Darmflora. Die Bakterien wandern dann meist in die Harnwege ein und können eine Harnwegsinfektion verursachen.

Darüber hinaus wird das Bakterium Escherichia coli auch mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa in Verbindung gebracht. Hier ist eine Überpopulation des Darms mit E.coli Bakterien für das Krankheitsgeschehen verantwortlich.

Die Besiedelung der Darmbakterien im Verdauungstrakt spielt also eine wichtige Rolle, wenn es um die Vermeidung infektiöser Darmkrankheiten geht.
Gleichwohl sollte nach einer schweren Krankheit, die der Darmflora stark zugesetzt hat, ein gezielter Aufbau des Bakterienmilieus im Darm erfolgen. Ansonsten könnte es durch Darmschwächen zu unliebsamen Folgeinfektionen kommen.

 

 

Darmparasiten - ein Risiko für die Darmgesundheit

Darmparasiten - ein Risiko für die Darmgesundheit

 

Neben bakteriellen Erregern können Darminfektionen auch von Viren, Pilzen und Darmparasiten ausgelöst werden. Letztere werden gemeinhin von Würmern (z.B. Fuchsbandwurm) oder Urtierchen bzw. Protozoen (z.B. Amöben) gestellt. Sie gelangen meist durch kontaminierte Nahrung in den Darmtrakt und nisten sich in Folge dort ein.
Man unterscheidet diesbezüglich zwischen zwei Formen parasitärer Infektion:

Präpatente Infektion:
Die Infektionsphase bezeichnet den Zeitraum vom Eindringen des Darmparasiten bis zu dessen vollständiger Entwicklung im Darm.

Patente Infektion:
Der ausgewachsene Parasit beginnt in dieser Phase damit, sich im Darm fortzupflanzen, sodass sich binnen kürzester Zeit auch Eier und Larven des Ursprungsparasiten im Darmtrakt einnisten.

Sowohl das Entwicklungsstadium als auch die Fortpflanzung und Vermehrung von Darmparasiten bedeuten für die Darmflora eine große Belastung.
Zum einen entziehen die Parasiten wie auch ihre Nachkommen dem Darm wichtige Nährstoffe, was die Darmgesundheit schwächt und mitunter sogar zu herben Gewichtsverlusten führen kann.
Zum anderen bedrohen die Parasiten auch das bakterielle Gleichgewicht der Darmflora, was Infektionserkrankungen den Weg ebnet.

 

 

Symptome einer Infektion durch Darmparasiten

 

Typische Symptome einer Infektion durch Darmparasiten sind Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Bauchschmerzen und ein Unwohlsein im Bauchraum.
Hinzu kommen weitere Krankheitssymptome wie Appetitlosigkeit, Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit aufgrund von Nährstoffmangel.

Abermals zeigt sich hieran, wie sehr sich eine Darmerkrankung auf den gesamten Körper auswirken kann.

Die Darmsanierung kommt nun im Falle von Darmparasiten nicht nur zum Einsatz, um nach einer medikamentösen Behandlung die Überreste abgestorbener Parasiten auszuräumen, sondern sie dient gleichzeitig auch der Normalisierung von Verdauungsprozessen, der Wiederherstellung des Gleichgewichts im Darmmilieu sowie der verbesserten Nährstoffzufuhr für den geschwächten Organismus.

 

 

Der Reizdarm

Der Reizdarm

 

Wohl jeder kennt Verdauungsstörungen und gesundheitliche Beeinträchtigungen, für welche es keine organischen Ursachen gibt.
Von einer Krankheit wird jedoch erst gesprochen, wenn es sich nicht nur um vorübergehende und vergleichsweise harmlose Beschwerden handelt, sondern diese zu einem Dauerzustand werden und die Betroffenen erheblich in ihrer Lebensqualität einschränken.

Bei einem Reizdarmsyndrom (RDS) oder Colitis irritabile handelt es sich um eine Funktionsstörung des Darms, es bestehen dabei die unterschiedlichste Magen-Darm-Beschwerden.

In Deutschland leiden ca. 14 Mio. Menschen an chronischen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall.
Der Leidensdruck dieser Menschen ist sehr hoch, denn oftmals können bei den üblichen Untersuchungsmethoden die Ursachen für diese Beschwerden nicht gefunden werden.
Dies liegt daran, dass die Betroffenen die Symptome sehr unterschiedlich und individuell wahrnehmen und empfinden, was dem behandelnden Arzt die Diagnose durchaus erschweren kann.
Es bedarf deshalb vieler ausführlicher Untersuchungen und Arztbesuche, bis letztlich dann die Diagnose „Reizdarm“ gestellt wird.
Doch was bedeutet dieses Wort bzw. diese Diagnose für die Betroffenen tatsächlich?

Die ganz klare Antwort:
Eine enorme Einschränkung der Lebensqualität – und zwar jeden Tag!!!

Gespräche mit Betroffenen zeigen das ganze Ausmaß:
Weil es keine Pauschallösung für die Erkrankung gibt, sondern sich diese in den unterschiedlichsten Varianten und Beschwerden äußern kann, fühlen sich die Betroffenen von den Ärzten und ihrem Umfeld oft unverstanden, nicht ernst genommen, ja regelrecht hilflos – und sie haben bedauerlicherweise oftmals auch mit Vorurteilen zu kämpfen.
Diese reichen von „Du stresst Dich einfach zu sehr, mach‘ mal langsamer.“, „Reizdarm? Das ist doch alles psychosomatisch. Hast Du psychische Probleme?“ bis hin zu „Mit Dir kann man ja nicht normal essen gehen.“ Dieses Unverständnis belastet die Betroffenen noch mehr.

Die Beschwerden sind von Fall zu Fall unterschiedlich ausgeprägt.
Manche Betroffenen trauen sich nicht mehr aus dem Haus, weil sie ständig Durchfall haben, Angst, „dass etwas in die Hose geht“ und immer eine Toilette in der Nähe haben möchten, andere leiden an Verstopfung, schlimmen Bauchschmerzen, einem Blähbauch bzw. Gasansammlungen im Bauch, Völlegefühl, Müdigkeit, Energielosigkeit und ziehen sich deshalb zurück, werden verschlossen und verlieren jegliche Lebenslust.

Das Reizdarmsyndrom kann in allen Altersgruppen vorkommen, wobei Frauen davon häufiger betroffen sind als Männer.

Es stellt sich die Frage, wo der Ursprung eines gereizten oder entzündeten Darms liegt.
Stress schlägt uns bekanntermaßen auf den Magen, kann dort erhebliche Störungen verursachen, doch auch unsere Stimmungslage insgesamt, unsere Ernährung und die Zusammensetzung der Darmbakterien spielen eine große Rolle.
Wenn dieses „Zusammenspiel“ in irgendeinem Bereich gestört ist, nicht miteinander harmoniert, hat das mehr oder weniger große Auswirkungen auf unsere Darmgesundheit.

Die Wechselwirkungen sind unverkennbar!
Ist die Darmflora gestört, kann das zu chronischen Entzündungen führen und damit auch zu einem Reizdarm, Allergien oder anderen Erkrankungen.
Das Glückshormon Serotonin wird zum größten Teil im Darm hergestellt. Besteht dort eine Fehlfunktion, kann die Psyche ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden bis hin zum Entstehen einer Depression.

Schlafstörungen, Bauchschmerzen und/oder Durchfall und Verstopfung können Folgen von Stress oder auch Angst sein, sei es nun in der Schule, bei der Arbeit oder in sonstigen Lebensbereichen, was dann oft die Ursache für Veränderungen in der Darmbesiedlung ist. Nicht selten bestehen diese dann über Jahre, werden jedoch nicht erkannt.
Bei länger andauernden, also chronischen Darmbeschwerden ist deshalb eine umfassende Diagnostik und Therapie nötig, um eventuell vorliegende seelische Konflikte ausfindig zu machen.
Als Beispiel seien hier nur die Bauchschmerzen von Kindern genannt, die nicht zur Schule wollen und denen gesagt wird, das sei doch nur Einbildung. Das Gegenteil ist der Fall: Es liegt oft ein ernstzunehmendes Problem vor, das gelöst

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 10.08.2020
ISBN: 978-3-7487-5313-1

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