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WILLKOMMEN

im Land der begrenzten Möglichkeiten.
Willkommen und bleib hier,
mach drei Buchstaben aus vier,
nenne es EGO, nenn es beim Namen.
Hier geht es nicht weiter, bloß das Ego wird gscheiter,
ist Reiter und du das Pferd.
Ego hat sich erfunden,
bestehend aus bunten
Ideen, Gedanken,
nichts bringt es zum Wanken.
Du es ernährst auch wenn du dich gegen es wehrst,
denn es lebt nur von dir,
deiner Aufmerksamkeit –
es macht zu zweit,
wo es nur Eines gibt,
es verliebt, verdient, vertraut,
es baut Schicht um Schicht am Eigengewicht.
Täuscht Wichtigkeit vor,
spricht dir ins Ohr,


kreiert Fallen um dich zu krallen,
zu fesseln,
lässt dich hoffen, dich bangen,
nur um dich wieder aufzufangen,
versetzt dir den Stoß mit einer Hand,
um mit der anderen dich zu retten.
Könnt wetten,
es erscheint dir als Freund!
Es macht dich glauben,
dass du es brauchst.
Doch klatsch in die Hände
und wende das Spiel,
komm ans Ziel, kapier es – endlich!
nicht du brauchst das Ego,-
sondern es braucht dich!


MANN

Er der es sich leisten kann
seine Frau zu beschenken
braucht nicht nachdenken,
ist sein Vergnügen aus dem Herzen zu geben
mal eben
weil er sie liebt - gibt er ihr materiellen Halt
entführt sie auf Reisen zu Inseln zu fernen
ihr Herz zu erwärmen
mit Schmuck sie behängt
lenkt das Boot ihrer Ehe aus sicherem Hafen über die Meere.
Steht fest im Leben,
Hände frei zum Geben,
voller Geld seine Taschen um sie zu überraschen, ihr Blumen zu bringen,
ihr verhelfen zum Lachen zum Singen.
Zum Schmelzen sie bringen,
ihren Rücken stärkend, werkend, handelnd, sich wandelnd zu gegebener Zeit, befreit von Zwängen,


engen Räumen entflohen, entronnen-
besonnen, bei Sinnen,
sie immer wieder gewinnen ihm Freude macht.
Voller Humor, immer ein Ohr
für ihren Schmerz, immer ein Platz in seinem Herz.
Reich an Siegen über sich selber,
furchtlos lebend, herzlich gebend,
webend die Zukunft als sicheres Land -
Hand in Hand gehen Herz und Verstand –
versteht sorglos zu sorgen für ein sicheres Morgen.
Hat Kumpels zum Ranken,
auftanken die Energie des Mannes,
ja, er kann es!
und Dank der Gaben die ihm als Mann gegeben
die Frau kann ihr Frausein leben.


DER PSYCHOPATH

hat nichts besseres zu tun
als anzubraten die chicks, das Huhn.
Moved seinen body über die Bühne die er sich schafft,
begafft die Weiber als Beute –
leben im Heute, die Meute verachtend,
betrachtet sich selber als wichtig
nichtig die anderen.
Hört sich selber gern reden, spinnt die Fäden seines Netzes geschickt –
Gefickt wird nach Schwanzeslust –
Frust wird erfressen, ersoffen,
betroffen sein gilt nicht
ist es doch die selbstauferlegte Pflicht
das Leben zu genießen.
Er Verbindung verhindert,
lindert seine Gier nach Leben mal eben
mit erstbestem Genuß.
Des Guten zuviel ist sein erklärtes Ziel
Selbst über das schießt er hinaus,

leben in Saus und Braus
koste es was es wolle,
Frau Holle soll scheißen gehen –
Er will die Titten der Tussi sehen,
sie berühren, verführen die kleine,
ich meine – ist die nicht süß?!
Dafür büßt er dann später
Aber never mind, no matter, das Wetter kaum besser könnt`s sein.


Wettrennen mit Tarzan

Großes, schnelles Maul, innen faul, aufgerissen wie beschissen
muß es sein so allein mit all den Schatten.
Den Hals verdrehend, flehend
nach Aufmerksamkeit,
bereit sich wie ein Blatt zu wenden nach dem Wind sehnt das Kind
gesehen zu werden hier auf Erden.
Weil es nicht klappt ich bewege träge, pflege meine Ruhe
ruhelos nach Außen blickend schickend Botschaft als Hilferuf
gesehen zu werden wie Gott mich schuf auf Erden.
Bleib lieber faul im Schatten.
Licht zum Dank macht mich krank.
Mit keiner Träne ich erwähne mein Gesehne.
Unbeholfen Hilfe suchend
fluchend ein Gewitter gegen alle
setz ich mich hinter Gitter in die Falle.
Wie packe ich es an, wie mach` ich es bloß,

möchte fallen in der Menschen Schoß
mit ihnen lachen, weinen, singen,
nicht neben ihnen
das Tanzbein schwingen.
Als Teil des Ganzen mich erkennen ohne Gedanken die uns Trennen
mit Tarzan um die Wette rennen.


Heut schon gefreut,

Frieden verbreitet, Liebe verströmt,
Licht gestrahlt – unbezahlt,
bemalt die triesten Mauern die Mensch von Mensch trennt?!
Heut schon Rehe rennen gesehen, Hennen auf Stangen sitzen,
flitzen den Igel auf kurzen Beinen, den Schweinen den Bauch gekrault?
In den Ohren Kinderlachen, die Hände voller Sachen
die irgendwo hingehören, könnt schwören sie gehören irgendwem.
Heut schon Pflanzen gepflanzt, Schritte getanzt,
vergönnt dir ein Eis zum doppelten Preis als gewöhnlich?
Versöhnlich gesprochen, zerbrochene Herzen von Schmerzen befreit?
Dein Ego mit liebender Geste verstaut im sicheren Raum
wo es bleibt als Traum, bis von dir wieder erweckt.
Schon Pferde gerochen, gesprochen mit Jochen
über das Wesen der Dinge,

vollbringe es jetzt,
verletzt sonst die Seele sich schlafen legt


Himmelstürmende,

wolkenkratzende, abfallende,
hervor-ragende, steingewordenen,
steinalte Wesen.
Sie rufen doch zu hören ist nichts
bergeweise Stille freier Wille
Schritt für Schritt unberühmt unverblümt,
wolkbehangen, unbefangen.
Gletscherzunge leckt Flechten vom Fels.
Unverrückt, von Fels bestückt
unverrückbar, unbepflügbar
bar von Bäumen und Zwischenräumen.
Distanzlos distanziert die Gipfel,
grenzenlos, grenzensprengend unbeengend ausgeweitet, weit verbreitet
hochgestapelt, zackenreich.
Wassermassen stürzen ungezähmt zu Tal
freie Wahl für jeden Tritt, jeder Stein
dein Freund, dein Feind gut gemeint - daneben getreten abgerutscht – hilft nur beten.

Menschbefreit liegt Raum und Zeit
nicht gezäunt, unbezähmt,
hausentleer die Hänge
selbst der Baumbestand
hat sich abgewandt
sich tiefer gelegt in fruchtbare Zonen
hier oben wohnen,
hier oben wohnt nur das Eine
keine Schweine, keine Mücken, kleine Brücken über Wasser
Steinbauwerk aus Menschenhand
Steingebilde, Wegränder
Wasserlöcher, Schattenspender, Schluchtränder.
Wasser fällt,
Wind kräuselt die Oberfläche des Schmelzwassersees
Kein Lebewesen zeigt sich
Warmes Sonnenlicht bricht
Das Gewicht der Steine
die auf Schultern lasten
Rasten – auf der Reise
Ganz leise ruhen statt tuen
Geschehen lassen, fassen das Unfassbare, das Wahre.

Kurzer Halt am langen Weg der erst entsteht durchs gehen
haltsuchend in der Haltlosigkeit.
Losgelöst und uferlos geht mein Körper,
wegelos dem Ziel entgegen,
das hinter mir liegt.
Enger mind verliert sich in Weite –
Never mind - no matter
das Wetter,
kaum better könnt`s sein
während die Wolken der Illusion
hoch über den geistigen Gipfeln vorüberziehn.


Stirb

um zu werden was du ohnehin bist,
denn hinter der List deiner
Muster dein Wesen lebt.
Wage den Tod
um den Menschen zu sehen
dessen Flehen
bisher unerhört blieb.
Wein dich hindurch den Schein deines Seins.
Kein Stein soll bleiben auf dem anderen,
benutz keine Mauern zum Schutz,
reiß ein die Wände,
die Bände deiner Geschichte verbrenne.
Aus hohen Hallen laß dich fallen
durch die Schichten deiner Angst.
Bange um dein Leben -
im Streben nach Wahrhaftigkeit haftest am Gewohnten.
Verzicht auf schnellen Gewinn durch bekannte Taten, verraten hast du dich selber oft genug – Betrug am Herzen ist nicht zu verschmerzen,

so schmelze, zerrinne, gewinne die Sinne – den Sinn deines Seins, sei Eins
mit deinem wahren Begehren dir selber zu Ehren.


Ballon der Liebe

Unter der Hutkrempe, und zwischen deinen Pobacken,
jedoch über der Gürtellinie und noch unter Kinnhöhe,
so zwischen drittem und viertem Chakra und mittig von Wirbelsäule und Rippen,
dort, im Herzen, wo du üblicherweise den Sitz deiner Liebe zuordnest,
dort gehe hin und puste mit deiner Aufmerksamkeit den Ballon der Liebe auf.
Sende deine Sehnsucht hinein und deine Dankbarkeit.
Doch schicke auch deine Angst dorthin und deine Zweifel.
Denn im Gefäß der Liebe wird alles zu Liebe. Es geht nicht anders.
Fülle den Ballon mit Schönheit, Wut und schmutzigen Gedanken.
Im Ballon – nichts als Liebe.
Siehst du wie er wächst? Je mehr du hinein gibst, desto größer wird er.
Stecke auch deinen Nachbarn hinein, den Idioten, und deine Visionen, dein Zuhause,

deine unbezahlten Rechnungen.
Siehst du wie er sich ausdehnt, der Ballon der Liebe,
wie er genährt wird durch Vertrauen, Hingabe, dein kaputtes Auto, Demut, und der Schwierigkeit mit deinen Eltern?
Ja, er ist schon rießig, der Ballon der Liebe. Du füllst ihn mehr und mehr.
Alles hat Platz.
Er wächst und wächst einfach weiter.
Selbst den Tod eines geliebten Menschen fasst er und Satoris und Kriege.
So rießig ist er, dass die Hülle dünn und durchsichtig geworden ist.
Und während du ich weiter füllst, den Ballon der Liebe, ist es, als ob auch von Außen, durch die durchsichtige Haut hindurch, Dinge hereinströmen.
Du kannst seine Größe nicht mehr erkennen.
Ist seine Hülle überhaupt noch da?
Alles scheint auf einmal drinnen zu sein, Bestandteil zu sein. Wie ist das geschehen?
Du hast gar keinen Übergang bemerkt.

Ja, du selber bist irgendwie auch mitten drinnen im Ballon der Liebe,
der nicht mehr aufhört zu wachsen.
Er in dir und du in ihm.
Ausdehnung geschieht.
Und fast unbemerkt
bist du angekommen.


Nichts als Schein und Hülle,

befülle das leere Kleid
mit Körper, Seele, Geist,
bis es zerreißt,
denn nichts kann dich beengen.
Zu sprengen deine Grenzen um zu ergänzen
was scheinbar nicht ganz,
ist deines Lebens Tanz.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 15.02.2009

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