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„ Kate, hast du die Zeitung gelesen?“, fragte eine Lehrerin mich. Ich sah von meinem Schulbuch auf. Mein Blick ging in den von Mrs. Kings. Ich schüttelte den Kopf: „ Ich habe noch keine bekommen Mrs. Kings.“. Sie schob mir ihre Zeitung hin: „ Schon wieder Kinder verschwunden Kate, ich weis, du hast genug zu tun, aber würdest du dich vielleicht mal um die jüngeren Schülerinnen kümmern, sie denken allen Ernstes, dass man hier rein kommen kann und sie einfach aus dem Bett holen kann.“. Ich hob die Zeitung hoch und las mir den Artikel durch.

Kinder von der Ascot-School verschwunden

In der Nacht auf den 12. September sind acht Schülerinnen der Ascot-School verschwunden. Von den Lehrern hat die Polizei erfahren, dass es sich wieder um acht begabte Kinder handelt. Die Schule hat vorerst ihre anderen Schülerinnen nach Hause geschickt.
Die Polizei ist ratlos. Irgendjemand versucht viele begabte Kinder zu bekommen. Der Polizei ist dieser Grund jedoch unbekannt und kann nicht verstehen wieso. Doch die Polizei sieht langsam ein Muster. Schüler und Schülerinnen, die ihre Gaben erst ziemlich früh oder ziemlich spät nach dem eigentlichen Ausbruch, bekommen, sind besonders gefährdet. Die Ascot-School war eine Schule mit den meisten Gabenbeschenkten Kindern in ganz England. Dort bekamen besonders Kinder im jungen oder späten Alter ihre Gaben. Während an anderen Schulen nur maximale zwei Schüler mit solchen Merkmalen aufwiesen, war die Ascot-School ein gefundenes Fressen für diese Menschen, die dies Kindern antun.
Die Polizei bittet alle Bürger des vereinigten Königreiches aufmerksam zu sein. Schulen die Kinder mit besonderen Fähigkeiten beherbergen, werden darauf hingewiesen, dass Sicherheitsregeln einzuhalten sind!

Ich seufzte und schob die Zeitung zurück zur Lehrerin: „ Wieso schreiben sie das überhaupt in der Zeitung? So sind diese Entführer doch vorbereitet!“. Mrs. Kings setzte sich mir gegenüber und sah mich an: „ Würdest du mit den Schülerinnen reden. Ich glaube auf dich hören sie mehr als auf mich.“. Ich zog die Brauen hoch und stand auf: „ Die müssten eh jetzt ins Bett.“. Mrs. Kings nickte: „ Du bist sehr gut als Schulsprecherin, ich finde es schade, dass du in drei Jahren abgehst!“. Ich lächelte sie breit an: „ Bestimmt findet sich in den jüngeren Jahrgängen eine andere an, die besser ist als ich.“. Mrs. Kings nickte: „ Weil die jüngeren auch lieber damit beschäftigt sind, dein Amt zu bekommen, als sich zu streiten, Kate. Das war nichts.“. Ich schenkte ihr ein Lächeln, nahm mein Schulbuch, klappte es zu und verließ den Phoenix-Saal. Dieser Saal hatte seinen Namen von einem Gemälde, was seit dem 17. Jahrhundert hier hing. Lange Zeit war dieser Saal leer gewesen, wie das riesige Anwesen. Princeton-School wurde erst im frühen 18. Jahrhundert gegründet. Die Familie Princeton wurde umgebracht. Bis 1665 lebte hier die Familie Princeton. Man sagte in Büchern, es sei eine glückliche Familie gewesen. Vor allem eine angesehene. Bis zum Jahre 1712 war hier nichts mehr. Erst dann interessierte sich ein Mann, Micheal Gilberton, für dieses Anwesen und baute es in eine Schule um. Die vielen Zimmer und die vielen Gänge waren einmalig für eine große Schule. Familien schickten hier seit 1714 ihre Töchter rauf und hofften, sie würden zu einer anständigen Dame erzogen werden. Bis heute war es immer eine reine Mädchenschule gewesen. Es war ein gutes Gefühl zu sagen: „ Ich gehe auf Princeton-School.“. Diese Schule war immer noch sehr angesehen. Sie hatte Geschichte geschrieben und junge Damen mit Ansehen hervorgebracht. Selbst die berühmte Schauspielerin Michelle Bird ging hier auf die Schule und stammte ihr gerne einen Besuch ab. Auch die Kapitänin der Lacrosse Nationalmannschaft, Hannah Troy, ging auf diese Schule und sah sich immer noch die Spiele der Schule an. Mich zog sie dabei immer zur Seite.
Ich war in allem gut. Schule, Lacrosse, wo ich momentan als Kapitänin spielte, Schulsprecherin, Klassensprecherin und Schulvertreterin. Jeder würde glatt mit mir befreundet sein wollen. Doch auch ich konnte nicht jeden ab. Manche Schülerinnen waren einfach nur aufdringlich, mit den jüngeren Mädchen hatte ich nicht mehr zu tun, als nur ihre Aufpasserin zu sein. Ich übernahm viele Patenklassen. Die Lehrer waren von meinen Leistungen begeistert. Selbst meine Eltern waren von mir begeistert. Doch diese ganzen Leistungen hätte ich nicht geschafft, ohne meine tollen Freunde und meinem Bruder Cedric.
Ich erreichte den Korridor zu dem Nordtrakt. Junge Mädchen turnten in ihren Schuluniformen durch die Gegend. Ich klatschte in die Hände und es hallte von den Wänden wieder. Die Mädchen sahen mich an, verdrehten die Augen und trotteten in ihren Gemeinschaftsraum. Ich lächelte zufrieden als sie wieder mit ihrem Schlafanzug hinauskamen und in die zwei Gemeinschaftsbadezimmer verschwanden. Ich ging langsam in deren Gemeinschaftsraum hinein und ließ mich auf einen leeren Sessel nieder. Begabt war ich nie. Auch wollte ich es nicht sein. Drei meiner Freundinnen waren begabt. Liv konnte die Gedanken anderer hören, wenn diese nicht ihren Geist verschlossen. Jamie konnte mit verschiedenen Tieren reden und machte es häufig im Geschichtsunterricht. Ich sah immer nur zu, wie ein kleiner Käfer dann auf ihrem Tisch hockte und mit seinen Flügel surrte. Jane war anders. Sie war still und konnte so mit ihren Ahnen kommunizieren. Teils setzte sich dann ein Gesichtsausdruck auf ihr Gesicht, dass man nicht anders kann, als einfach loszulachen. Die meisten Mädchen kamen in ihren Schalfanzügen zurück: „ Setzt euch bitte noch einmal kurz!“. Sie sahen mich an, verteilten sich dann jedoch auf die Sessel und Stühle. Einige setzten sich dann noch auf den Boden. Ich sah jeden einzelnen in die Augen: „ Okay, ihr habt genauso wie ich gehört, dass wieder Kinder verschwunden sind. Aber ich möchte euch beruhigen, Princeton-School hat keine Kinder die ihre Gabe außerhalb der eigentlichen Zeit bekommen, also könnt ihr beruhigt schlafen gehen!“. Ein Mädchen meldete sich: „ Aber wenn sie nicht nur nach Kindern die ihre Kraft zu früh oder zu spät bekommen haben, Ausschau halten?“. Ich sah sie an: „ Das tun sie nicht!“. „ Woher willst du das wissen?“, fragte ein anderes Mädchen. Ich seufzte: „ Wann habe ich euch jemals angelogen?“. Kein Mädchen sagte etwas. Dann nickte ich: „ Ab ins Bett.“. Die Mädchen standen auf und gingen in ihre Zimmer. Eine halbe Stunde später sah ich nach, ob auch alle schliefen. Dann setzte ich mich in den Gemeinschaftsraum und wartete.
„ Kate wach auf!“, sagte eine klare Mädchenstimme. Ich drehte mich auf die Seite und…fiel aus dem Bett. Dumpf schlug ich auf den Boden auf. Meine Bettdecke segelte langsam auf meinen Körper hinunter. Einige Mädchen lachten und ich kämpfte mich vom Boden wieder ins Bett hoch: „ Gnade Leute.“. Liv warf mir einen kalten Waschlappen ins Gesicht. Ich rappelte mich vom Bett auf und jagte sie durch das Zimmer. Aber wie immer, Jane stellte mir ein Bein und ich flieg über sie hinüber und landete lachend auf den Boden. Jane tauchte über mir auf und kitzelte mich durch. Lachend versuchte ich ihren kleinen Händen zu entgehen, was sich als schwieriger erwies als ich dachte. Irgendwann ließ Jane mich los: „ Und, fahren wir noch in die Stadt?“. „ Jetzt könnt ihr alleine fahren!“, sagte ich immer noch lachend. Liv sah mich an. Ihre Haare waren lockig, immer noch. Selbst ihre bunten Strähnen verblassten nicht. Jane hatte ihre braunen Haare zu einem Zopf geflochten, einfach zu schade. Immer trug sie einen Zopf obwohl sie das schönste Haar hatte, was ich kannte. Ihre Augen, grau, ruhten auf mir. Ich stand auf. Liv trug nicht ihre Schuluniform, wie es sich am Wochenende gehörte. Kein Mädchen trug sie am Wochenende, außer es war irgendeine schulische Veranstaltung. Wozu ein Lacrossespiel nicht gehörte. Ich verschwand im Badezimmer. Dort stellte ich mich unter die Dusche. Danach zog ich mich sofort an. Meine weiße kurzärmlige Bluse und meine Jeans. Dann verschwand ich zu meinen Freunden in das Zimmer zurück. Der Vorteil der zehnten Klasse war, dass die Schülerinnen ihr eigenes Badezimmer hatten. Natürlich eines pro Schlafsaal. Bis zur neunten Klasse war es ein komplettes Chaos gewesen. Keiner kam an den Spiegel und dann noch pünktlich in den Unterricht, weil jedes Mädchen sich schminken musste. Obwohl das wohl an dieser Schule nicht so schlimm war. Wir waren unter uns, nicht schlimm wenn mal jemand ungeschminkt war. Ich schnappte mir meine schwarze Herbstjacke vom Bett und sah beide Mädchen an: „ Wollen wir?“. Jane rappelte sich von ihrem Bett hoch, Liv nahm ihre Jacke aus ihrem Kleiderschrank.
Wir saßen im Bus und sahen einander gelangweilt an. Die Fahrt in die Stadt dauerte immer noch am längsten. Fast eine Stunde. Wie die das früher wohl ausgehalten haben? Erst als der Bus mitten in der City von London anhielt, stiegen wir aus und bewegten uns durch die Straßen der Hauptstadt Englands. Wir verschwanden in die verschiedensten Läden. Mal kauften wir uns etwas zum Anziehen um gleich weiter in einen Deko-Shop zu gehen. Ich beschränkte mich dieses Wochenende auf eine neue Bluse, eine Sporthose und ein paar Dekorationsgegenstände. Dann fuhren wir zur Schule zurück. Ich saß dann in unserem Zimmer und überlegte mir ein Motto für unseren Jährlichen Schulball. Auf diesen Ball waren die Eltern eingeladen und die Freunde der älteren Mädchen. Da ich zurzeit keinen Freund hatte, kümmerte es mich eher weniger ob er nun kam oder nicht. Jedoch würden meine Eltern kommen und meinen Bruder mit hiereinschleppen. Also, entweder würde ich jetzt ganz viel in diesen Ball investieren, oder ich werde wieder einmal von meinem Bruder aus Spaß verspottet werden. Liv beugte sich über das leere Blatt Papier, was vor mir lag: „ Na, das wird ein super Ball!“. Ich warf mein Stift nach ihr, dem sie erfolgreich auswich: „ Letztes Jahr war Maskenball Kate, davor war Disney, du musst dir etwas neues ausdenken.“. „ Das weiß ich selbst Liv und wenn du mich nicht immer dann stören würdest, wenn ich plane, wäre auch schon etwas auf diesem Blatt Papier!“, fauchte ich. Liv lächelte: „ Dann mach weiter, aber Ballkönigin werde ich wieder!“. Ich grinste ihr zu und sagte leise: „ Hau doch nach draußen ab!“. Liv schnappte ihren iPod vom Bett und verließ das Zimmer. Nun war ich alleine. Die späte Sommersonne schien auf den weißen Zettel und er reflektierte das Licht in meine Augen. Ich sah hinaus. Draußen spielten jüngere Mädchen Kricket. Ich lächelte. Genau das hatten meine Freunde und ich früher auch getan. Mein Blick ging in den Spiegel, der über meinem Schreibtisch hing. Meine tiefen blauen Augen sahen mich aus dem Spiegel an. Die schwarzen modisch abgestuften Haare waren ausnahmsweise wieder einmal in einem Zopf. Das schlanke Gesicht war das meiner Mutter, selbst meine Sorgenfalten trafen mit ihren überein. Der Ball. Ich sah wieder auf den Zettel. Meine Hand hatte einen Namen auf den Zettel gekritzelt. Na super, jetzt fing ich wieder an irgendetwas auf einen Zettel zu schreiben und ich merkte es nicht. Ich entzifferte meine Schrift nach kurzen überfliegen. „ Princeton.“. Ich sah wieder in den Spiegel. Jetzt leuchteten meine Augen. Ich stand vom Stuhl auf und ging zum Fenster. Die Mädchen spielten immer noch Kricket. Ich sah mir ihre Kleidung genau an. Sie trugen Sportkleidung. Aber was hatten die Mädchen früher, zu Georges Princetons Zeit getragen als sie Kricket gespielt haben. Falls es dieses Spiel damals schon gab. Ich drehte mich zum Schreibtisch um und sah wieder hinaus. Langsam kamen Bilder in meinen Kopf. Man könnte den Phoenix-Saal komplett umgestalten. Die Fotografien abhängen und die Seidenvorhänge auf vorderman bringen. Außerdem konnte die Schule ihr eigenes Schulorchester darbieten. Ich saß blitzschnell am Schreibtisch und hielt meine Gedanken in Worte fest. Immer schneller schrieb ich auf und immer mehr Gedanken schossen in meinen Kopf. Als ich drei Seiten mit Ideen vollgeschrieben hatte, stand ich auf und durchquerte die Schule. Ich klopfte an die Tür des Schulleiters Mr. Cooper. Er öffnete die Tür: „ Kate Moore, was kann ich für dich tun?“. „ Ich habe mir wegen dem Schulball ein paar Gedanken gemacht.“. Mr. Cooper sah auf die Zettel in meiner Hand und lächelte: „ Na, drei Seiten werden wohl länger brauchen als ein paar Minuten.“. Ich lächelte ihn an und huschte in sein Büro. Wir setzten uns zusammen an einen Tisch und gingen meine Ideen durch. Mr. Cooper war begeistert von meiner Idee, die Schule in den Stiel des 17. Jahrhunderts zurück zu bringen. Vor allem gefiel ihm aber die Idee mit dem Schulorchester. Bei der Kleidung war er jedoch ein wenig misstrauisch: „ Kate, solche Kleider gibt es nur noch als billige Karnevallskleider. Ich glaube kaum, dass wir damit groß auftreten können.“. „ Mr. Cooper, man könnte Skizzen machen und diese dann schneidern lassen, wir haben noch mehr als acht Wochen Zeit, wo also das Problem?“. Mr. Cooper beobachtete meine Augen. Wahrscheinlich war ich von meiner Idee so überzeugt, dass er sie ablehnen würde. Ich zwang mich dazu, nicht breit zu grinsen, sondern ein leicht fröhliches Lächeln auf zusetzten. Mr. Cooper seufzte: „ Alles klar, schneidern, wo denn Kate, es gibt keinen Schneider in London!“. Ich lächelte ihn an: „ Man muss nur Kontakte haben!“. Mr. Cooper sah nun mein breites grinsen und schlug sich die Hände an den Kopf: „ Miss Moore, wen haben Sie im Kopf?“. Mein Grinsen wurde breiter: „ Mein Vater kennt da ein riesiges Geschäft, zufällig kenn ich den Besitzer ziemlich gut.“. Mr. Cooper sah mich an: „ Er müsste schon Kleider für über hundert Schüler schneidern!“. Ich zuckte mit den Schultern: „ Na und?“. Mr. Cooper seufzte: „ Frag ihn bitte erst ob er dazu bereit wäre, die Schule würde die Kosten übernehmen.“. Ich nickte und stand vom Stuhl auf: „ Soll ich morgen Abend dann noch einmal wiederkommen?“. Der Schulleiter nickte und sah mich mit einem Lächeln an: „ Ich bewundere es, wie du das alles schaffst Kate.“. Ich sah ihn an: „ Ich liebe einfach meine Aufgaben!“. Dann drehte ich mich weg und verließ das Büro.
Es war Herbst. Zeit für den Ball. Liv stand im Schlafsaal und musterte sich in ihrem Kleid. Jane stand neben ihr und machte ihre Haare: „ Keine Sorge Liv, Mike wird schon dich widererkennen.“. Liv sah mich an: „ Du bist nicht umgezogen.“. Ich seufzte: „ Meine Eltern kommen nicht, was soll ich dann auf dem Ball?“. „ Dein Ball Kate!“, rief Kate aus. Ich erhob meine Hände: „ Ist ja gut!“. Ich stand vom Bett auf und schlüpfte in mein Kleid. Jane legte auch bei meinen Haaren ihre Hand an. Eine Stunde später betraten wir den Phoenix-Saal. Ich sah mich um. Kein süßer Bruder von irgendeiner Schülerin. Mr. Cooper kam zu mir: „ Ich bin beeindruckt Kate, wirklich beeindruckt!“. Ich zwang mich zu einem Lächeln: „ Hab´ ich gerne gemacht!“. Er nickte und deutete auf eine junge Frau neben sich: „ Meine Verlobte Rebecca.“. Ich schüttelte die Hand der Frau und bewunderte ihr Kostüm: „ Das hat mein Bekannter aber nicht genäht.“. Sie lächelte: „ Nein, das hat er nicht gemacht.“. Hinter mir schrie jemand auf und Mr. Cooper spähte an mir vorbei: „ Mrs. Umber, ich bitte Sie.“. „ Sie sieht aus…wow, wie Emma Princeton!“, kreischte sie. Ich drehte mich um und sah noch wie die alte Lehrerin ihren Finger senkte. Er war nur kurze Zeit später noch auf mich gerichtet gewesen. Viele in unserer Umgebung drehten sich zu mir herum. Ich hustete und sah Mr. Cooper an: „ Ähm…ich denke ich geh mal lieber ins Bett.“. „ Aber aber, das beste kommt doch noch!“, sagte er und schob mich weiter in den vollen Saal hinein. Ich seufzte und ließ die neugierigen Blicke auf mir ruhen. Jedes jüngere Mädchen war dazu verdammt worden, dies war nicht meine Idee gewesen, etwas aufzuführen. Ich selbst war keine von den älteren Schülerinnen, die etwas aufführen musste. Dennoch musste ich den jüngeren ein Lob aussprechen, sie hatten es tatsächlich geschafft, aus einem traurigen Theaterstück ein Lustiges und Spannendes zu machen. Dann musste ich auf die Bühne. Ich nährte mich dem Mikrofon und lächelte verlegen. Ich sah jeden in der Menge an. Wirklich jeder hatte ein wunderbares Kostüm an: „ Guten Abend. Als Schulsprecherin, auch in diesem Schuljahr, möchte ich…“. Zwei Männer tauchten in dem Saal auf und sahen zu mir hoch. Sie nährten sich langsam der Bühne. Ruhig sprach ich weiter: „ Möchte ich mich im Namen aller Schülerinnen bedanken, dass Sie heute Abend hier her gekommen sind und die passenden Kostüme gefunden haben!“. Viele lachten und es war kurzes munteres Getuschel zu hören. Ich wartete nur kurz, dann sprach ich weiter: „ Unsere jüngsten an der Schule möchte ich ebenfalls danken, die ein wirklich lustiges und erfolgreiches Schauspiel auf die Beine gestellt haben und das innerhalb eines Monats!“. Viele klatschten und die jungen Schüler in der ersten Reihe lachten oder wurden leicht rötlich. Ich sah wieder zu den Gästen und erkannte Livs Mutter darunter. Sie hatte blondes Haar und sah vollkommen anders aus als ihre Tochter. Ich räusperte mich: „ Auch einen Dank an unser Schulorchester, was sich bereit erklärt hat, heute Abend zu spielen, obwohl sie wohl auch lieber getanzt hätten.“. Viele klatschten, andere warteten bis es wieder ruhig war. Ich sah zu meiner Seite. Die Männer standen nun neben der Bühne. Ich sah wieder zu den Gästen: „ Nun vergnügen Sie sich bitte an den Schauspielen der Oberstufen!“. Ich ging von der Bühne und ging an den Männern vorbei. Die mich jedoch schnell einholten: „ Kate Moore?“. Ich drehte mich zu ihnen herum: „ Und wenn nicht?“. Die Männer tauschten Blicke, dann zog der eine einen Ausweis hervor: „ Jason Thomas, ich bin von der Polizei, können wir uns vielleicht einmal kurz alleine unterhalten?“. Verwirrt sah ich beide an: „ Was will die Polizei von mir?“. „ Miss Moore, wir müssten uns einmal mit Ihnen alleine unterhalten.“. Liv kam an meine Seite: „ Komm, du musst dir die ansehen!“. Sie sah die Männer: „ Ihre Verkleidung ist ja gut gelungen.“. Die Polizisten sahen mich eindringlich an. Ich wandte mich zu Liv um: „ Ich bin gleich wieder da Liv, die beiden sind von der Polizei.“. Liv sah die Männer an, dann mich, besorgt. Ich folgte den beiden Männern nach draußen: „ Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?“. Mr. Thomas nickte leicht. Der andere Mann schoss vor und drückte mir ein Tuch auf mein Gesicht. Ich schrie in das Tuch hinein und wollte mich losreißen, doch mach hatte mich schon gepackt. Sekunden, in den ich nicht wusste was geschah, vergingen. Doch dann begannen meine Augen zu flackern. Ich kämpfte gegen diese plötzliche Müdigkeit an. Doch dann drang ein süßlicher Duft in mein Bewusstsein und ich schloss meine Augen.
Man trat mir in die Seite. Ich keuchte und öffnete meine Augen. Kalt war es. Das nahm ich als erstes wahr. Dann sah ich mich nach allen Seiten um. Über mir hing ein Mann. Er packte mich an den Haaren und zerrte mich auf meine Beine. Dann nahm ich die Steinwände um mich herum wahr und ich schrie. Mir war nicht klar was hier passierte. Doch mir war eines bewusst. Ich wollte weg! Nie wieder wollte ich hier sein! Nur weg, das war mein einziger Gedanke. Der Mann ließ mich los. Ich spürte wie mein Knie auf dem harten Boden aufschlug. Ich unterdrückte einen Aufschrei. Ich wollte meine Hände nach vorne führen um mein Knie zu umschlingen. Umsonst. Es machte sich ein zweiter Schmerz in meinem Bewusstsein breit. Meine Hände waren auf dem Rücken gefesselt und die Seile schnitten in meine Haut. Mein Atem ging schneller und ich sah zu dem Mann hoch. Er drehte sich weg. Dann schnellte er herum und machte: „ Buh!“. Ich zuckte zusammen und brach in Tränen aus. Was sollte das? Was tat er da? Schwach erinnerte ich mich an die Polizisten. Waren es welche gewesen? Eines stand auf jeden Fall fest. Wo auch immer ich war, ich hatte von dem Weg nichts mitbekommen! Eine zweite Person nährte sich mir. Ich begann heftig zu zittern. Sie machten mir Angst! Er ging vor mir in die Knie und strich Blut von meinem Knie. Dann strich er über mein Gesicht. Ich kauerte vor ihm und weinte. Er stand auf und drehte sich zu dem Mann herum: „ Wir lassen sie hier!“. „ Aber…“, fing der erste Mann an. Der zweite Mann knurrte tief und fauchte: „ Er wird sie sich holen wenn er will, wenn nicht, dann bleibt sie hier und verhungert, dann müssen wir uns keine Sorgen mehr machen!“. „ Aber wenn die Polizei…“, begann der erste ein zweites Mal als der zweite Mann ihn unterbrach. „ Keine Sorge, die finden Sie hier nicht so schnell!“. Dann verließen beide Männer den Raum und eine Eisentür krachte. Ein Schlüssel drehte sich herum. Ich atmete immer noch schnell, versuchte das Gefühl gefangen zu sein abzuschütteln. Doch es ging nicht weg. Ich versuchte meine Hände zu befreien, doch es breitete sich heißer Schmerz in meinen Armen aus und ich ließ es sein. Eine Frau kam auf mich zu. Sie trug Jeans und ein T-Shirt. Sie sah wunderschön aus. Sie sah aus wie meine Mum! Sie kniete sich vor mir hin und strich mir über das Haar: „ Keine Sorge Kate, Hilfe ist unterwegs.“.
Keine Ahnung wie lange ich hier lag. Doch irgendwann öffnete sich die Eisentür wieder. Ich begann zu zittern als ich nur eine Silhouette ausmachen konnte. Eine hochgewachsene Gestalt, sportlich. Sie hielt eine Taschenlampe auf meinen verkrampften Körper gerichtet. Vergeblich versuchte ich weiter nach hinten an die Wand zu rücken, als ich eine Waffe in seiner Hand sah. Er drehte sich um: „ Ich hab sie!“. Dann steckte er seine Waffe weg. Langsam kam er auf mich zu. Der Strahl der hellen Taschenlampe ruhte auf mir. Ich kniff jedoch d

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Tag der Veröffentlichung: 27.01.2010

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