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Mario und der „Penner“ von nebenan

Mario und der „Penner“ von nebenan

 

Zugegeben: Mario ist ein kleiner und ungezogener Junge. In der Schule stört er den Unterricht, zieht den Mädchen an den Zöpfen und findet alles Scheiße und langweilig. Sehr oft geht er bei jedem Wetter, ob es regnet oder stürmt, raus. Seinen Eltern ist es egal, sie sind froh, wenn er weg ist. Eigentlich wollten sie ihn schon in ein Erziehungsheim abgeben, na ja!

Euch erzähle ich von einem ganz besonderen Tag in Marios Leben. An diesem Tag rennt er wieder einmal durch die Straßen und findet alles „Scheiße“. Wie so oft, geht er in eine alte, verlassene Holzhütte, um nicht ganz nass zu werden.

Dort sieht er einen alten Mann auf dem Boden sitzen. „Was suchst du in meiner Hütte", schnauzt Mario sofort. Der Mann hebt langsam seinen Kopf und beim näheren Hinsehen erkennt Mario einen großen Vollbart. „Ich wohne hier, du Lausejunge - oder soll ich etwa bei diesem Regen draußen schlafen?“ Mit einem sanften Lächeln schaut er Mario an und fährt fort: „Mein Name ist Hau – viele nennen mich boshafter Weise auch „Hau ab“. Und ein schallendes Lachen ergreift den Stadtstreicher. Mario muss einfach mitlachen, umso mehr als sich die wenigen ergrauten Haare auf dem rundlichen Kopf im Lachtakt hin - und her bewegen.

 „Sag mal, Hau - bist Du schon immer ohne ein Zuhause gewesen?“

Hau wird nachdenklich. Schließlich fängt er an zu erzählen:

 

„Als ich in deinem Alter war, bin ich auch in die Schule gegangen. Ich war kein besonders guter Schüler, aber na ja… Ich habe das Abitur gemacht, studiert und bin Arzt geworden.“

„Arzt?“, Mario bleibt der Mund offen.

„Das kannst du dir kaum vorstellen, wenn du mich jetzt so siehst. Damals habe ich gut verdient, hatte eine liebe Frau, zwei Kinder und

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Roland Jalowietzki
Bildmaterialien: Roland Jalowietzki und kostenlos von Pixabay (Obdachloser mit Kind)
Tag der Veröffentlichung: 12.04.2015
ISBN: 978-3-7368-8912-5

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Bei dieser Geschichte denke ich an alle Obdachlosen und sozial Benachteiligten.

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