Der erste Schnee
Am Morgen war`s, ich weiß es genau,
der Radio meldete einen Stau.
Schneeglätte legte die Autos lahm,
die keine Winterreifen hatten dran.
Ich schaut aus dem Fenster und dachte still,
was man im November wohl erwarten will.
Die Temperaturen sanken, es wurde kalt,
die Wetterberichte meldeten Schneefall schon bald.
Doch die Fahrer waren, wer hätte das gedacht,
vom Schnee so gänzlich überrascht
weil im November ja ganz klar
noch nie zuvor schon Schneefall war.
Ich zog dann meine Stiefel an,
die dicke Jacke mit Kapuze dran,
den Schal ich um den Hals rum band
und auch die Handschuhe ich fand
Die Türe auf, da lag vor mir
ne Riesenwand Schnee vor der Tür.
Ich nahm die Schaufel, voll Elan
und räumte meinen Gehweg dann.
Auch der Nachbar kam raus und versank, oh weh
bis zu den Knien im tiefen Schnee.
Und laut hört ich den Nachbarn schnaufen,
er müsse erst ne Schaufel kaufen.
Er war, wer hätte das gedacht,
vom Schnee so gänzlich überrascht,
weil im November ja ganz klar
noch nie zuvor schon Schneefall war.
Zum Büro hab ich den Bus genommen,
der mit Verspätung angekommen,
denn es herrschte große Rutschgefahr,
weil keine Straßenräumung war.
Keiner dachte wohl daran,
als es nachts zum schneien kam
ne Schneeflocke nicht nur einzeln fliegt
sondern als Masse auf der Straße dann liegt.
Doch der Räumdienst, wer hätte das gedacht
war vom Schnee so gänzlich überrascht
Weil im November ja ganz klar
noch nie zuvor schon Schneefall war.
Und ehrlich, ich geh jede Wette ein,
nächstes Jahr wird es dasselbe sein
Im November wird`s schneien, das ist doch klar
weil es all die Jahre schon immer so war.
Weihnachtsstress
Und wieder mal ist es soweit,
bald schon beginnt die Weihnachtszeit.
Wie jedes Jahr Geschenke kaufen
im Internet suchen, durch Läden laufen.
Was schenkt man bloss, was soll`s denn sein?
Gefällt es ihnen, oder tauschen sie`s ein?
Besonders schwierig bei den Verwandten,
was kaufe ich denn meinen Onkeln und Tanten.
Und dann geht das Gesuche los,
nach meinen Dekoartikeln, wo stecken sie bloss.
Ich finde die Sachen für Haloween,
doch wo sind die Weihnachtsartikel hin.
Wie jedes Jahr finde ich sie immer
in der hinteren Ecke in irgend nem Zimmer
Nun wird die Wohnung auf Hochglanz gebracht,
für den ersten Advent noch den Adventskranz gemacht
Ich packe den großen Nikolaus aus
und stelle ihn auf direkt vor dem Haus.
Girlanden ans Fenster, den Eingang geschmückt
Meine Dekofiguren mit Weihnachtsmützen bestückt.
Fast ist es geschafft, Zeitdruck sitzt mir im Nacken,
jetzt möglichst noch schnell hundert Plätzchen packen
auch leckere Stollen darf ich nicht vergessen,
weil meine lieben Verwandten die so gerne essen.
Und nebenbei noch die Feste besuchen,
dafür braucht man auch Plätzchen oder Kuchen
Erwünscht ist die Hilfe beim Weihnachtsbasar
Da mach ich auch mit, das ist doch klar.
Die Weihnachtsfeier von unserm Verein,
da muss man ja auch noch anwesend sein
Und versäum ja die Betriebsfeier nicht,
diese Anwesenheit ist freiwillige „Pflicht“
Die Elternabende, ach wie wunderbar,
stehen auch noch an, wie jedes Jahr.
Heut abend ist Weihnachten. Gott sei Dank.
Ich bin am Ende, meine Nerven liegen blank
Ich kaufe Unmengen an Getränke und Essen
und stell plötzlich fest, ich habe den Christbaum vergessen
Also kaufe ich noch schnell eine Blautanne ein
und schleppe das alles in die Wohnung hinein.
Ihn aufgestellt und schnell geschmückt,
darunter Geschenke Stück für Stück.
Der Braten ist im Ofen, die Knödel sind gemacht
Natürlich habe ich auch an den Nachtisch gedacht.
Das Licht aus, Kerzen an, die Familie ist bereit
Nun beginnt auch für mich die schöne Weihnachtszeit.
Stromausfall
Ja, wer hätte das gedacht,
was KEIN Strom für Ärger macht.
Gestern ist es hier geschehen,
plötzlich konnte man nichts sehen
und im Dunkeln stand ich dann,
mit dem Kopf unter meinem Brausehahn.
Blondiermittel in meinem Haar
und tiefe Nacht, wie wunderbar.
Ich betete, bitte komm du Licht,
doch leider, leider kam es nicht.
Es hilft ja nichts, das Zeug muss raus,
spül ich das Haar halt im Dunkeln aus.
Ich taste nach dem Wasserhahn,
schlug mir dabei die Elle an
und drehte auf das warme Nass.
Doch was zum Teufel, war denn das?
Der Durchlauferhitzer, ach du Graus
ist bei Stromausfall auch leider aus.
So kann nur kaltes Wasser fließen,
muss mir nun dies über`s Haupte gießen.
Nachdem ich dann der Meinung war,
dass alle Chemie nun aus meinem Haar
fand ich kein Handtuch zum Trockenreiben
tja, dann lass ich`s eben bleiben.
Ich hab mich dann gleich aufgemacht
eine Taschenlampe zu suchen, für diese Nacht.
Den Kopf angeschlagen, das Knie dann auch,
flog über meine Stiefel und lag auf dem Bauch.
Mit hämmerndem Schädel taste ich mich sodann,
behutsam und langsam an den Flurschrank heran.
Ich griff hinein und hoffte auf Licht,
schalt die Taschenlampe an, doch sie brannte nicht.
Die Batterien waren wohl leer,
die Lampe gab nicht das kleinste Lichtlein her.
Ein Blick aus dem Fenster offenbarte mir dann,
auch nirgendwo anders ist ein Lichtlein an.
Was soll ich nun machen, hab ich Kerzen da?
Ich meine, dass von der letzten Party noch eine übrig war.
Nach einigem Tasten, die Kerze ich fand,
nur leider hat ich kein Feuer zur Hand.
Und nach wie vor konnte ich nichts sehen,
da beschloss ich ganz einfach ins Bett zu gehen.
Als der nächste Tag begann,
war ich ausgeschlafen dann.
Gut gelaunt in`s Bad ich ging
und lautstark ich zu schrein anfing.
Im Spiegel sah ich meinen Kopf
mit grün-weiß gefärbten Strähnen im Schopf.
Das ganze gebildet wie ein dichtes Nest,
ineinander verschlungen, so richtig fest.
Ich zerrte und zupfte mit meinem Kamm,
doch gegen dieses Gestrüpp kam ich nicht an.
Mir war bald klar, dass nur eine Schere
Hilfe bei diesem Chaos wäre.
Es blieb nur eins übrig, ein Friseurbesuch.
Ich machte mich auf, die Haare unter nem Tuch.
Dort angekommen, zog das Tuch ich dann weg,
und die Friseuse bekam nen richtigen Schreck.
Nach Stunden ging aus dem Laden ich raus
Mit schwarz gefärbtem Kurzhaar ging ich nun nach Haus.
Tja so was passiert von Fall zu Fall
Bei nem nächtlichen Stromausfall.
Ferienzeit
Ferien haben angefangen
Schüler jubeln weit und breit
Kinder juchzen, Eltern bangen
Endlich beginnt die Ferienzeit.
In die Ecke fliegt der Ranzen
Schulbücher werden gleich verräumt
Partystimmung lockt zum Tanzen
Mancher Blick wirkt sehr verträumt.
Ach wie sind die Pläne groß
Um die Zeit sinnvoll zu leben
Überall ist etwas los
Oma`s müssen`s Kleingeld geben.
Ist es warm, geht es zum schwimmen
Herrlich ist das kühle Nass
Regnet es, bleibt man halt drinnen
Spielkonsolen bringen Spass.
Da Eltern noch zur Arbeit gehen
Ist in Urlaub fahr`n nicht drin
Manch Kind muss sich dann eingestehen,
Langweile zieht sich nun dahin.
Noch so viel Zeit, was soll man spielen?
Das X-Box Game zum dritten Mal?
Die Ferien, die einst so gefielen,
sie werden manchem nun zur Qual.
Vor dem Fernseher sitzt man seit Stunden
Doch das Programm gefiel nicht mehr
Gelangweilt dreht man Spielplatzrunden
Doch bei Regen gibt das auch nichts her.
„Die anderen in Urlaub fahren“
Beschweren sich die kleinen Lieben
Wir sind die Einzigen mit diesen Qualen,
die langweilig daheim geblieben.
Vor dem PC da chattet man,
man schreibt sich bis in die tiefe Nacht,
hört sich der anderen Kummer an
der Tag wird dann im Bett verbracht.
Doch auch die Zeit geht mal vorbei,
und der erste Schultag naht,
und schon beginnt erneut Geschrei
da man die Ferien doch sooo mag.
Die Schule, sie hat angefangen,
Schüler stöhnen weit und breit
Eltern jubeln, Kinder bangen
Ade du schöne Ferienzeit.
Die Suche
Jedem ist es schon passiert,
dass den Geldbeutel er verliert.
Dann beginnt das große Suchen,
und schon bald ertönt ein Fluchen.
Man erinnert sich nicht dran
Wo hat man ihn bloß hingetan.
Gestern war es doch noch da,
nachdem beim Einkaufen man war.
Man beginnt nun zu studieren
Versucht den Ablauf zu rekonstruieren.
Nach dem Zahlen trug ich links die Taschen,
die rechte Hand hielt die Wasserflaschen.
Wo habe ich ihn da dann hingesteckt?
Oh mein Gott, ich glaub er ist wirklich weg.
Nein, denn dann war ich ja noch auf der Bank,
also hatte ich ihn noch, ja Gott sei Dank.
Und abends gab ich der Nachbarin nen Schein,
für den Jahresbeitrag vom Turnverein.
Zusammengefasst kam ich zu dem Schluss
dass der Geldbeutel irgendwo hier sein muss.
Ich nehm meine Tasche, stell sie auf den Kopf,
find ne vermisste Brosche und nen verlorenen Knopf.
Da kam mir die Jacke in den Sinn,
vielleicht ist da der Geldbeutel drin.
Nein, nur nen Zettel ich darin fand
auf dem ne wichtige Telefonnummer stand.
Die hätt ich im Büro vor Tagen gebraucht,
weil ich sie nicht hatte, hat mein Chef mich zusammen gestaucht.
Nun hab ich den Autoschlüssel gepackt
und mich im Kofferraum auf die Suche gemacht.
Was matschiges, braunes in der Ecke ich sah,
bei genauer Betrachtung wurde mir klar,
irgendwann kaufte ich scheinbar Äpfel zum Essen,
und hab Einen wohl im Auto vergessen.
Wo könnte er sein, denke gründlich nach.
Vielleicht habe ich ihn im Handschuhfach.
Dieses ist rappel voll mit lauter Sachen,
was soll ich nur mit dem Krempel machen.
Ne Taschenlampe, die nicht geht,
ne alte Beschreibung von nem Reiseweg.
Mein Sparbuch!!! Ach ich kann`s nicht fassen,
dacht einst es wär verloren und hab`s sperren lassen.
Meine Ersatzbrille ist auch mitten drin,
so zusammen gedrückt, dass ein Glas ist hin.
Und sogar einen klebrigen Schnuller ich find,
der gehört bestimmt meiner Freundin ihrem Kind.
Meine goldene Kette hat ich auch rein geschmissen,
als vor ein paar Monaten der Verschluss war gerissen.
So fand ich längst verlorenes nur,
doch von meiner Börse keine Spur.
Ich beschloss nun voller Überdruss
dass ich ne Kaffeepause machen muss.
Greif in den Schrank zu meinen Tassen,
und was liegt drin, ich kann`s kaum fassen.
Meinen Geldbeutel kann ich dort liegen sehen,
endlich kann ich Einkaufen gehen.
Ich nehm meine Taschen und steh im Gang,
ganz plötzlich wurde mir Angst und Bang.
Ich kann`s nicht glauben, kann`s einfach nicht fassen,
wo hab ich denn jetzt bloß meinen Autoschlüssel gelassen?
Tag der Veröffentlichung: 02.12.2012
Alle Rechte vorbehalten