Cover

Wenn die sterne flüstern...



-Jetzt lieg ich hier, alleine! Ich sollte bei ihm sein, oder an seiner Stelle, dort wo er auch immer sein muss, will… Er ist frei von all seinem Schmerz, aber meiner ist damit umso grösser, dass ich es nicht mehr aushalten kann, alles in mir bebt und rebelliert. Die Sonne erstrahlt nicht mehr in meinem Leben seit dem 13.-
„Wenn ich könnte würde ich zu dir rennen, fliegen, wo bist du? Hörst du mich!“
-55 Tage ohne ihn, ohne mein Herz, unter dem Gewicht des nichts, der schwarzen Seele.
Ich sollte doch für immer an seiner Seite sein, er hatte es mir versprochen. Er bricht nie sein Versprechen, er hatte mich nie angelogen. –
Ich legte mich hin, doch der Wirbelsturm der Gedanken legte sich nicht und nahm nur an Kraft und Gewicht zu, zerdrückte meinen Körper in der Bank des Parks.
Unsere Bank, unser Fluchtort!
So oft suchten wir Flucht auf dieser Insel, als unser Boot ein Loch hatte, und nur die Flucht noch Hilfe bot, doch die Insel hatte ein grösseres Leck als das Boot wo unsere Familien herumbohrten. Heute fand ich keinen Schutz, nicht vor den Gedanken, Schmerzen oder den leise sinkendem Regen. Die Tränen vermischten sich mit dem Wasser und liessen den salzigen Geschmack ertragbar machen, na ja zu mindest wenn man etwas schmecken könnte, doch ich spürte nicht den Unterschied, viel zu verbittert war mein Herz der meinen Körper und mein Leben steuerte.
Meine Gedanken, schwarz mit kleinen weit entfernten Sternen die aber in einer Nacht voller Wolken nicht sichtbar sind, so sehr man es auch wünscht! - Die Wolken decken die Sicht doch die Erinnerung bleibt. Wenn die Sterne von Himmel fallen sieht man sie noch lange, die kleine Sonne fehlt an ihrem Platz, ein Teil des Himmels fehlt!
Warum sterben Sterne, sie gehören doch zum Himmel, sie sollten nicht verglühen, sondern dort bleiben an ihrem Platz am Himmel zwischen all den anderen individuellen Sternen!-
Mein Körper zitterte vor Kälte, das vermutete ich, doch ich war verhüllt in einem Sieb, das nichts vom Leben durchliess, all die fröhlichen, warmen Dinge. Wie auch Zeichen, dass man noch hier ist, ein Leben auf der Welt trägt, Geruch, Gefühle oder Geschmack. Alles Zeichen, um sich daran zu erinnern dass man lebt, dass man hier unten auf der Welt ist, und es noch Sinn macht, dass man hier gefangen ist.
All die schöne Zeit, jede Sekunde konnte ich an seiner Seite geniessen. Wie könnte es auch nicht gefallen in seinen Armen zu liegen. Ruhi war immer da, all die Male die ich seine Hilfe gebraucht habe, jemand zum Reden oder einfach nur Schutz suchte, vor all dem Stress zu Hause. Die Flucht vor den Problemen die mir damals so gross vorkamen, und jetzt in den Schmerzen seines Versprechen -brechens verpufften, als wären sie nie da gewesen.
Wir lagen oft hier, ich in seinen starken Armen die er nur für mich ausbreitete. Wir hielten zusammen, wir waren eins, jetzt bin nur ich noch da und wir sind zwei…-
Ich schwebte, wie ein Film kamen die Ereignisse, die uns zusammen schweissten, vor die geschlossenen Augen. „Hey mein kleines Sternchen!“ Ruhi drehte sich zu mir. „ Hey was ist denn, na komm zu mir!“ - Mit ausgebreiteten Armen und aufmunternder Stimme empfing er mich, damals als ich voller Tränen in sein Zimmer platzte. - „ Ich wisch dir deine Tränen weg und dann erzählst du mir erstmals was passiert ist.“
Er nahm mich in den Arm, führte mich zum Bett und wir legten uns hin. Auf seiner warmen Brust tropften meine letzten Tränen, die braunen Haare von Ruhi streichelten mein Gesicht.
-Hier konnte ich bleiben, bei ihm fühlte ich mich wohl! - Allein sein mit ihm, das liess mich im Glück schweben, doch seine aufmunternde Stimme liess mich nach den Sternen greifen. -
„Denk nicht daran, sie wissen nicht was sie an dir verlieren. Du brauchst sie nicht, du bist stark genug, egal was die anderen von dir denken!“ - Früher waren die Sprüche der anderen Mitschüler noch hart, jetzt hörte ich sie nicht einmal mehr, sie sind leicht zu übermalen aber nicht zu leben ohne ihn, ohne mein Herz Ruhi... –
„ He, wir halten für immer zusammen, vergiss die anderen!“ - Sein Lächeln eine Medizin, jede noch so tiefe Verletzung konnte er verschwinden lassen, einfach so ohne weiteres. Ich umschloss ihn fest in meinen Armen, wenn ich damals geahnt hätte was passieren würde, hätte ich ihn nie mehr losgelassen. - „ Lass uns abhauen, wir brauchen nur uns!“ Ich hob den Kopf um seine warmen braunen Augen zu betrachten. „Das geht nicht, mein kleiner Stern, dein Zuhause ist hier, du hast eine Zukunft, die darfst du nicht aufgeben!“ Er wollte mich überzeugen, trotzdem bezweifelte ich seine Worte eine Zukunft hier zu haben. Ruhi konnte aber in mir alles lesen, ich konnte nichts verstecken, er verstand meine Bedenken. „ Du wirst deine Träume schaffen, ich weiss das…“ Er zwinkerte, und ich musste grinsen: „ Und wie willst du das wissen?“ „ Ich kenne dich, Kleines, in und auswendig, deine Träume und deine Stärke, Ziele zu erreichen…“ Sanft streichelte er meine Haare aus dem Gesicht. „Ausserdem, werde ich immer da sein, und wenn du dich aufgibst jag ich dich!“ Ich musste wieder lachen: „ Ich hab dir schon oft gesagt, ich habe keine Angst vor dir!“ Er grinste auch: „ Ich will nicht mal, dass du angst hast, aber ich weiss wie man dich überredet!“ Seine Hände streichelten meinen Körper bis hinunter zu meinen Hüften, ein kleine Kraft drückte mich und brachte ein Kitzeln durch meinen Körper, und mich zum Lachen: „ Hör auf, ich glaub dir. Ich glaub dir ja!“ Ruhi zog mich hoch, zu sich, um mir tief in die Augen zu schauen. „ Siehst du, hab ich ja gesagt, ich habe immer recht!“ Mit einer hochgezogenen Augenbraue und einem verschmitzten Lächeln brachte er mich ein weiteres Mal zum Lachen, all die unwichtigen Probleme der Schule waren spurlos verschwunden. „ Ich würde dir alles glauben, du könntest mir sogar erzählen die Sterne wären kleine Ufos, die alles Glück der Welt vernichten.“ Sein Lächeln verschwand mit meinen Worten, das machte mich traurig, ich senkte den Blick. Seine Hand warm und weich, hob meinen Kopf. „ Ich könnte dich nie anlügen, das weisst du doch, oder?“ Ich nickte eifrig, keine Sekunde sollte er mit dem Gedanken leben, dass ich an ihn zweifeln würde!
-Wie schön die harte Zeit war, alles war leicht zu meistern, mit ihm! Jeder Schritt mit Ruhi stärkte, sogar wenn man ihn zurück ging. Jetzt, muss ich hier alleine sein und komme keinen Schritt voran, wo sollte meine Zukunft sein? Wo war er, er wollte immer bei mir sein, und mich jetzt zum Lachen bringen damit ich weiter lief! -
Ich stand auf, schleifte die nassen an mir klebenden Klamotten mit mir mit, die Nacht brach herein und mein Blick erhob sich um unsere Sterne zu suchen…
- Er war immer da, wenn ich in brauchte und er kam zu mir damit ich ihm helfen konnte. - Wenn er es nicht mehr aushalten konnte mit seiner Mutter, kletterte er in mein Zimmer und wir redeten bis wir vor lauter Gähnen nicht mehr begriffen was wir sagten und einschliefen. Am Morgen verschwand er leise ohne mich zu wecken damit meine Eltern nichts bemerkten, er hatte mir nach langer Zeit des Bettelns verraten, dass er sich mit einem sanften Kuss und sehr leisem Geflüster verabschiedete: „Danke, mein kleiner Stern! Schöne Zeit noch in unserer Traumwelt, ich liebe dich!“
- Jetzt war ich alleine in unserer Traumwelt, wie konnte sie unsere sein wenn ich alleine lebte, und er sich nicht mehr bewegen konnte, immer wenn ich sein Gesicht streicheln wollte, glitt meine Hand durch ihn durch und mein Lächeln erlosch, wie sein Gesicht. Mit einem lauten ohrenbetäubenden Schrei weckte ich die ganze Strasse auf, jeder hörte es, niemand unternahm etwas dagegen. - Niemand war mehr da, er war nicht mehr bei mir!
Wir hatten beide einen Teil unserer Seele, wenn jemand die eine Hälfte mit Gewalt wegreisst und einen tiefen Spalt ins Herz brennt wird man nicht mehr lachen können wie sehr man es sich auch wünscht, man sieht nur noch schwarz, etwas fehlt. Ein Loch, das alles hinein saugt was einem Kraft geben könnte, wenn man eingesperrt ist, in seinem eigenen Körper und sein Körper nichts befehlen kann. Kann man sich dann noch gegen das Leben aussen wehren, muss man das eigentlich wenn man sowieso nichts spürt. Aber warum sollte ich mein Versprechen nicht brechen, immer weiter zu machen und an mir zu glauben egal was die anderen redeten, er hatte sein Versprechen auch gebrochen. Er würde es nicht mal merken, nicht sehen, hören oder spüren. Es wäre ihm doch egal, sein Herz würde es niemals begreifen, seine Seele wurde von meiner genommen! -
Die Aussicht über den Fluss hatte ich mal gehasst, die Flucht vor dem Leben. Die Stadt getrennt von einer unruhigen grün-blauen Grenze, ich mitten in der Verbindung. Die Brücke vereinigt Land und Leute, er war alles was ich brauchte, nichts anderes brauchte eine Brücke zu meinem Herz, ich stand da verträumt in unseren Erinnerungen.
- Ein Augenblick kann dein ganzes Leben umschreiben, wenn alle Farben ineinander gemischt werden entsteht ein leuchtendes Weiss, auch wenn jeder Schwarz erwartet. -
Damals auf dem Weg zur Schule, als sie mich verfolgt hatten um ihren Spass zu haben, um einen Menschen leiden zu sehen. - Kann einem wirklich das Leben schöner gemacht werden, mit Tränen eines anderen Menschen? - Vor der Schule klopften die Sprüche weiter an meinen Körper, sie wollten rein, alles zerschneiden, zerreissen. - Ich verstand kein Wort, zu viel, alle auf einmal, hört auf die Last zu schwer, mein Körper zu schwach, hört auf… Es brach herein, und ich fiel zu Boden unter den Schlägen von Worten die meine Seele zerschnitt! Wach ich jeden Tag so schwach auf, obwohl ich es jeden Tag erneut versuchte, und immer wieder aufstand aus dem Bett krabbelte um weiter zu leben, um dann vor der Schule alles aufzugeben, jedes mal meine Träume und Ziele in Frage zu stellen, war das wirklich Grund genug an allem zu zweifeln? Mir nahm es jeden Tag alle Kraft. Das Gelächter! Stoppt es, hört auf, wie ich es hasse wenn sie meinen Namen aussprechen, es geniessen ihn zu zerstören, zu verdrecken. Hört auf, lasst mich doch gehen, leben. Ich habe euch nichts getan! -
Das war mein Alltag, Tränen flossen vom Gesicht in die Tiefe, wo sie verschwanden um sich irgendwann mit dem Fluss eins zu werden, wie wir…
- Die Gesichter zerdrückten mich, steuerten meinen Körper, damit mein Kopf sich sank. Jeder konnte sehen, dass sie es wieder geschafft hatten, einem Mädchen die Träume zu zerstören.
Das schlimmste war nicht dass ich hier hilflos lag, sondern dass sie sich dabei wohl fühlten!
Würde ich von den lachenden Gesichtern noch lange träumen, Jahre, sie verändern sich werden älter und immer gemeiner…
Doch ein paar Augen, unbekannte und doch so vertraute braune Kugeln lächelten mich an, nicht aus. Sie passten zu keinem dieser Gesichter, die ich vor Augen hatte im Schlaf! Nein sie waren anders, sie wurden grösser, kamen beruhigend näher, sie hatten nicht Angst dass ich sie vergiften könnte, wie die anderen die im Nebel verschwanden…
Wärme die ich nie zuvor gespürt hatte durchfuhr meinen ganzen Körper, eine sanfte Hand streichelt mein Gesicht, die Tränen trockneten, die Schmerzen verschwanden. Eine Stimme wütend, und doch beruhigend, unterbrach das Gelächter und schickte alles fort, das was nicht passte zu unserem Moment. Ein paar wenige Sekunden, das Glück eines ganzen Lebens, und es war erst der Anfang eines, meines. „Hey kleiner Stern, keine Angst ich bin da, sie können dir nichts mehr tun!“ Sein starker und warmer Körper drückten seine passenden Arme an mich, so hielt er mich, Minuten, Stunden? Nein den ganzen Tag blieb er bei mir, tröstete mich und brachte mich sicher nach Hause ohne etwas zu verlangen. Es war dunkel, der Weg holprig, er hielt mich fest und liess mich nicht fallen. Wenn ich fast hinfiel, nachdem er mich vor dem Sturz gerettet hatte, oder wenn Tränen wieder flossen, tauchte seine Engelsstimme wieder auf, baute mich auf gab mir Kraft: „Kleines, wir sind fast da… Sie werden dir nichts mehr tun können. Ich bin immer bei dir!“
In dieser Nacht träumte ich von meinem Held, von dem ich nicht mal den Namen kannte, nicht mal wie er aussah… aber er tauchte auf, beschützte mich vor den Dinosaurier mit Stimme und Augen als Schutzschild und Schwert, und er gewann, fand den Schlüssel zu meinem verschlossenen Herzen… -
Am Morgen glaubte ich, ich hätte das alles nur geträumt stand aber wie immer mit einem Lächeln auf doch mein Herz schrie nach ihm, es sollte ihn geben, bitte lasst in wahr sein, ich zweifelte. Meine Eltern waren jetzt wieder bei der Arbeit, und ich alleine, wartend um auch zu gehen, zur Schule, endlich konnte ich den stechenden ewigen Smile erlöschen.
Ein klingeln, ich zuckte zusammen. - Würden sie schon so früh am Morgen anfangen, bitte geht lasst mich, haut ab! - Ein zweites Klingeln, es schien mir friedlich… Ich lief zur Tür, stockte immer wieder, aber bezwang die Angst und öffnete die Tür. Ein Junge wartend an der Treppe, es war er!
„Morgen kleiner Stern!“ Er versuchte ein kleines Lächeln, was ihm misslang, er schien nervös, irgendwie süss. Mein Herz hüpfte, er erkannte die schönen Augen. Ich sprang zu ihm, wollte nur bei ihm sein, nie mehr loslassen, er umarmte mich auch. Nach einer Weile stiess er mich sanft weg, ich wollte eine Entschuldigung heraus murmeln, doch er kam mir zuvor und hielt einen Finger vor dem Mund. „Nein, sag es nicht, es gefiel mir. Aber wir müssen leider los, sonst gibt es Ärger!“ Wir lachten uns an, er nahm meine Hand und führte mich sicher zur Schule. So solle, müsste es jeden Tag sein, all die schrägen Blicke fielen wie Tropfen von einem Regenmantel, kamen nicht durch bis zu meinen Herz, das sicher in Ruhis Händen lag.
Ich fing an zu zittern, es war schon dunkel, auch auf der Brücke. - Sollte ich bleiben, die Sterne leuchteten sanft am Himmel, tanzten um den Mond, wie es sich gehörte. Alle schritten zum normalen Alltag als wäre nichts anderes als es sein sollte, aber Ruhi war nicht hier, es konnte nicht perfekt und normal sein, er gehörte zu mir, an meiner Seite! -
„Ich brauche dich, warum siehst du das denn nicht!“
- Er war immer da, blieb an meiner Seite, obwohl die zu betreten verboten war. Oft, als wir vereint auf dem Bett lagen. Ich an seinen Körper gelehnt und redeten oder uns einfach betrachteten, streichelten, als die Welt noch OK war. -
Ein lautes Poltern weckt uns aus den Träumen und liess mich hochspringen, nahm meine Jacke um mich bereit zu machen, für die Flucht. „Warum, nein bleib hier!“ Ruhi streckte seine Hand nach mir aus. Ich nahm sie um sie dann wieder loszulassen. - Wie ich mich hasse, dass ich sie gehen liess - „Deine Mutter. Ich muss also gehen…“ Traurig über jeden Schritt der sich von ihm weg bewegte. „Wir sehen uns aber bei der Bank?“ Warum bezweifelte er das, es war so logisch, automatisch dass ich dorthin marschierte. „ Klar!“ Ich stieg zu ihm ins Bett, gab ihm einen Kuss und verschwand.
Umhüllt und beschützt von den Bäumen wartete ich an unserer Bank. - Warum zweifelte er, dass ich kommen würde, seine Mutter würde mich nicht verjagen, von ihm trennen! Unsere Herzen wurden eins, und ohne seins würde meins sterben! Nein meins stirbt ohne seines, jetzt, jede Sekunde kommt er dem näher. -
Er rannte zu mir! Als wäre ich Jahre weg gewesen, nahm er mich behutsam in den Arm. „Ich hab dich so vermisst, mein kleiner Stern, es tut mir alles so Leid!“ „ Heeey!“ Ich wischte ihm die kleine kaum sichtbare Träne von der warmen Wange, wollte ihn nur trösten, ihn nicht meinetwegen leiden lassen: „Vergiss deine Mutter, sie wird mir nicht weh tun können!“ Ich hob sein Gesicht, - nicht wegen mir diese Schmerzen, bitte nicht, er darf nicht leiden, nicht wegen mir! - „Warum kann sie dich hassen, du bist das Beste was mir je passiert ist, all mein Glück!“ „Solange du bei mir bist werde ich glücklich sein!“ Er hob seinen Kopf und liess die traurigen Gedanken verpuffen. „Das ist ja nicht schwer, an deiner Seite zu sein ist das leichteste!“ An seiner Brust lag ich, fest in seinen Armen, dass mir nicht kalt war, weder die kalte Bank noch die Tropfen des Regens konnten die Wärme abkühlen. „Hast du wieder Ärger wegen mir bekommen?“ Ich schaute nicht in seine Augen, sie waren enttäuscht! „Warum denkst du immer an meinen Schmerz, sie macht dich fertig?“ Ich schwieg, er seufzte. „Sie kam schreiend ins Zimmer herein, brüllte herum nahm mir den Computer. Sie sagt du wärst der falsche Umgang für mich, ich würde nur so landen wie mein Vater, na ja wie immer eben!“
„Es tut mir leid, dass du dich immer mit deiner Mutter streitest, wegen mir!“ Ich würde ihm den Kummer so gern ersparen, aber mich von ihm fernzuhalten war schlichtweg unmöglich. Ruhi drehte sich zu mir, sah mir tief in die Augen, nahm meinen Kopf zwischen seinen so feinen Händen. „Ich will dass du weisst, dass sie uns nie auseinander bringt! Wir gehören zusammen. Ich verspreche dir, bei all dem was mir wichtig ist, ich bin immer für dich da, ich bleibe immer bei dir!“
-Versprich nur das was du halten kannst! Aber das hast du nicht, du bist fort, einfach gegangen… Mich im Stich gelassen! Wie konnte er diesen Schritt wagen, wie konnte ich ihm diesen Schritt nicht verbieten, ich bin an allem Schuld -
Die Wellen wurden unruhig, rebellierten gegen die Steine die ihnen im Weg lagen, unter mir passierte viel, ich begriff kaum. So nah und doch Welten von mir entfernt! - Du solltest bei mir sein, ich halte es nicht mehr ohne dich aus! -
- Immer öfters gab es Ärger mit seiner Mutter, sie sah nicht mich, nicht mein Herz oder das Glück das wir, Ruhi und ich miteinander hatten. Nein, sie sah nur die stark geschminkten Augen, die Ketten umschlungen um den Körper, den Schmerz und dass niemand, kein Mädchen oder Junge der Stadt, mit mir zu tun haben wollte. Sie sah nur das Schlechte in mir, Tochter des Teufels! Aber dass ich es war, die ihren Sohn glücklich machte, seit sein Vater mit der Brünette und dem Geld durchgebrannt ist, das wollte sie nicht sehen. Hätte ich mich von ihm trennen müssen, damit es nicht passiert, wäre es dann auch passiert, früher?, oder später? Hätte ich ihm nicht mehr Leid zugeführt, und es gab für keinen einen Ausweg, keine Befreiung mit mir? Aber er ist jetzt auch nicht bei mir, er ist einfach fort, kann ihn das wirklich glücklich machen? -
Noch vor ein paar Tagen vereint, er hatte mich eingeladen, zu sich! Nach der Flucht in eine schöne DVD, lagen wir müde auf dem Bett. Ich an seiner warmen Brust, seine beschützenden Arme um mich, die Augen verschlossen. So wohl fühlte ich mich, dass die Träume hinein brachen und mich im Schlaf verzauberten. Ich träumte wir seien weg gerannt, vor all dem was uns trennen wollte, vor all dem Kummer. Vereint in einem kleinen Baumhaus mitten im Wald, hoch hinaus damit niemand uns finden konnte. Niemand ihn mir nehmen konnte, doch dann brachen Menschen in den Wald ein, fällten alle Bäume und nahmen uns unsere Ruhe unsere Freiheit. Rissen ihn von mir weg und brachten ihn nach Hause, ich lang unter den Trümmern und konnte mich nicht bewegen. Alles wurde schwarz und ich fing an zu schreien: „Geh nicht, nehmt mir nicht mein Leben, mein Herz… Er ist alles was mich hält, nein! Ruhi komm zu mir! Bleib hier! Tut ihm nicht weh…“ Die Bilder und die Stimme passten nicht, eine beruhigende Stimme nahm mich fest umschlungen, schüttelte mich sanft. „Keine Angst ich bin hier, ich bleib bei dir!“ Als sich meine Augen öffneten und die finsteren Bilder verschwanden, sah ich mein Glück. Hastig umarmte ich ihn, er war da würde nicht gehen, würde bei mir bleiben…
Er lockerte die Umarmung, um mich sanft zu küssen. Die Wärme so weich, Leidenschaft die Feuer entfachte und mein Herz zum rasen brachte. Würde bei mir wirklich jedes einzelne Mal ein rasender Gefühlsausbruch statt finden wenn er mich küsste?
- Doch jetzt würde es das nicht mehr geben, keine Liebe würde ich je wieder finden, die mich so glücklich macht, die mich weiter leben liess….
All die schönen Tage die wir vereint waren, die Träume die wir zusammen genossen haben. Die Ziele und Wünsche dir wir zusammen hatten, waren die alle fort, wie er? Einfach zerstört worden mit einem Schlag, konnten die alle so wenig Wert haben, dass man alles weg schmiss ohne daran zu denken was für Folgen dieser Bruch haben könnte… Wenn man nie mehr Ziele findet, wie sollte man dann noch vorwärts schreiten, und wenn man stehen bleibt, wie sollte man die Sterne sehen, die einem den Weg zeigen!
Du liesst mich einfach fallen, alleine zurück! Wie konntest du das nur tun? -
Es war spät geworden, die Zeit brachte alles zum Verdunkeln, alles in meiner Stimmung zu färben, damit die Welt wieder passte. Die Lichter des Dorfes kamen nicht bis zur Brücke durch, die Kraft zerbrach bevor sie mich aus der Dunkelheit ziehen konnte. Nicht mal die kleinen Sonnen verteilt am ganzen Himmel erhellten die schwarze Nacht, so oft hatten die Sterne uns den Weg gezeigt, jetzt waren sie schwach, trostlos vielleicht sogar überflüssig… Zu schön für diese Welt?
- Diesen Tag, die schrecklich schmerzhaften Sekunden, die Männer in weiss, Gedränge und Geschrei, Tränen im roten Licht die nie enden wollten, bis nach langen Stichen im Herz alles mit der Schwärze endete und die Watte mich fest gefangen hielt. Kein Schrei konnte mich befreien, mich zurück ins Leben bringen. Hatte ich wirklich Schuld daran, wie Ruhis Mutter es mir sagte, nein, ich liebte ihn doch so sehr, mehr als mein Leben! Das er mit sich nahm…
Als seine Mutter Computer, Handy und Freiheit ihm nahm, wusste ich dass er es nicht aushalten würde, er brauchte mich. Ich rannte und rannte, musste ihn erreichen, etwas stimmte nicht! Ich spürte ein warnendes Gefühl in mir, eine tickende Bombe in mir. Zum Glück schlief seine Mutter schon, ich schmuggelte mich durchs Haus und Garten, hoch in sein Zimmer. Er Lag wach im Bett, nur Musik erfüllte das kahle traurige Zimmer.
„Was machst du denn hier?“ Sein flüstern war voller Glück. „ Ich hatte das Gefühl du würdest mich brauchen….“ Er kam zu mir, umarmte mich und trug mich ins Bett. Wir redeten noch lange bis er vor lauter erzählen mitten im Satz einschlief. Da hätte ich ihn an der Hand nehmen können und einfach darauf losrennen, aber sein friedlicher Schlaf, sein leises Gemurmel, es war zu schön um es zu vernichten, wie ich mich dafür hasste!
Ich betrachtet ihn, küsste die Tränen weg, er hatte grossen Schmerz der Vater war weg und die Mutter wollte ihm sein Glück nicht gönnen, kann das eine Mutter sein?
Ich hätte ihm so gern die Erlösung gegeben von dieser Trauer, die er jetzt hatte, aber es war nicht der richtige Weg, er hatte mich einfach vergessen, uns! Seine Versprechen die für mich so eine Bedeutung hatten!, alles leere Worte? -
Irgendwann schlief auch ich ein, in seinen Armen. Ein feines kribbeln weckte mich, ein Kuss, so schön in den Tag zu starten, davon kann man nur träumen. „Morgen meine Schöne, gut geschlafen?“ „Mhm…“ Ich gähnte und streckte mich, es war nicht nur ein Traum, ich durfte dieses Glück leben.
„Danke für Gestern, fürs Reden und auch für alle anderen Male die du für mich da warst…“
Ich schnitt ihm das Wort ab: „Ich mache das gern für dich!“
Er gab mir einen Kuss, so brach wieder Chaos in mir aus vor lauter Glück, streichelte meine Lippen und beendete es mit ein: „Ich liebe dich mein kleiner Stern, bin immer bei dir!“
- Doch die Kälte ohne ihn zerbricht mein ganzes Leben, lässt es in tausend Stücke fallen, und die Wellen reissen alles mit als hätte es keinen Wert. „Ich will hier raus…!“
Nimm mir all diese Schmerzen, das Schwarze vom Leben, bring mir mein Herz, ich will wieder leben, fühlen und lachen. Die schwarzen Wellen reissen alles in die Tiefe, ist das wirklich mein Weg? -
Plötzlich stürmte seine Mutter ins Zimmer, ihr Gesicht voller Verachtung und Hass. „Du kleines Flittchen verschwinde hier!“ Sie wollte meinen Arm packen, mich hinaus zerren, doch Ruhi kam ihr zuvor. Stellte sich beschützend vor mir. „Rede nicht so über sie!“ Er sagte es ruhig aber mit starker Stimme. „Sie soll verschwinden hab ich gesagt!“ Seine Mutter kochte und schrie. Ruhi blieb ganz ruhig: „Wenn sie geht, geh ich auch!“
„Nein!“ Sie konnte nicht mehr, all ihr Schmerz schoss sie hinaus: „Sterben sollst du bevor du dein Leben von ihr zerstören lässt!“ Ruhi nickte und schwieg, kein Millimeter hatte er sich bewegt. Seine Mutter war kurz vor dem Ausbruch, sie hob ihre Hand!
„Neiiiin…“ Schrie ich und schritt vor Ruhi, damit seine Mutter mich und nicht ihn traf!
Ein schweres zucken und Schmerz an meiner Wange, in den Armen von Ruhi. „Ich hasse dich, meine Mutter hätte niemals mein Herz geschlagen!“
Ruhis Augen voller Verzweiflung und Liebe. Eine harte kalte Hand schloss sich um meinen Arm, griff fest nach mir und zog mich von ihm… „Ruhi!“ „Lass sie los!“ Die Stimme hatte sich zu einem Brüllen erhoben, er tönte hart. Doch die kalten Krallen bohrten sich in meinen Arm und liessen es nicht zu, mich zu wehren. Die Tür Schloss sich zwischen seinen Armen und meinen, die ich sinken liess als der Schlüssel die Brücke versiegelte.
Jetzt war er eingesperrt, Anklage; mich zu lieben!
War ich so ein Monster?
Ich stand draussen im Regen, schaute hoch in sein Zimmer, 3 Stockwerke hoch, ein Fenster, Schatten bewegten sich. Mit einem lauten Knall und ein paar Wartesekunden öffnete sich das Fenster seines Zimmers. Ich erkannte ihn sofort.
„Mein kleiner Stern, versprich mir bitte, dass du dir keine Schuld gibst! Und dass du dir nichts antust! Versprich es mir!“ Auch in der Entfernung sah ich sein flehendes Gesicht.
„bitte bleib bei mir!“ Meine Tränen waren nicht zu bändigen und die unterdrückten Ängste und Schmerzen brachen alle aus. „Versprich es mir!“ Flehte er…
„Ja ich verspreche es!“ Ich zerbrach und fiel zu Boden!
„Ich werde immer bei dir sein, das versprach ich dir, und das werde ich ewig halten! Meine Mutter wird uns nie auseinander bringen!“ Die Tür öffnete sich, die giftigen schwarzen Augen, von Ruhis Mutter, steuerten direkt auf mich zu. „Lauf sie darf dich nicht verletzen!“ Beide drehten sich zum Fenster wo er schrie: „Du hast mich als Sohn verloren!“ Er brach in Tränen aus: „Lauf mein Stern, ti amo!“
Im Flug rief ich ihm noch zu, „ich dich auch…über den Tod hinaus!“ Bevor sein Körper leblos auf der Strasse ankam, mit einem lauten Schmerzschrei der alles verdunkelte und meine Welt in tausend Stücke riss… So schnell ich konnte rannte ich zu ihm, nahm ihn in meine Arme. „Nein, ich brauche dich! Neiiin!“ All dieser Schmerz es wollte raus, es konnte nicht es blieb im Hals stecken, schnürte die Luft ab. Ein taubes Gefühl alles wurde unwichtig und kalt, die ganze Welt verschwand im Regen. Nur die braunen Augen die Liebe ausstrahlten erloschen und verschlossen sich für immer. „Neeeeeeeeeeinnnn!“ Die Schreie, sie machen einen taub, ohne einen Ton aus der Kehle zu würgen! Alles zerbrach nur in dieser einen Sekunde, die wie eine Ewigkeit die Welt zum heulen brachte!
- Wie konntest du das nur machen, all deine Worte für nichts? Wie konnte ich dich nicht halten war es so wenig, war ich zu wenig um dich zu halten!
Du brachst dein Versprechen jetzt werd ich meins brechen! Wo du jetzt bist, nimmst du mich auf, breitest du deine Arme für mich aus? -
Ich stieg über das Geländer, das eigentlich beschützten sollte, vor dem Sturz ins Schwarze, ins Freie! Ich sah die Wellen, sie werden all meinen Schmerz schlucken, und mich zu ihm schicken!
Deine Augen sollten, mussten wieder glänzen, voller Leben strahlen. Dieser Schmerz, nimm ihn mir! Hol mich, befrei mich… nimm mich in deine Arme! -
Ich streckte mich um einen letzten Blick in den Sternen zu geniessen. Eine besonders helle, schnell sinkende Sonne lachte mir zu… „Eine Sternschnuppe, wünsch dir was!“
- Ich wünsche mir, du wärst bei mir, fängst mich auf….-
Das Licht es wurde grösser hellte auf, als es hinter der Brücke erlosch, ja sie war tot, und mein Wunsch würde er in Erfüllung gehen, oder würde er wie der Stern erlöst sein? -
Jetzt wird es so weit sein, die Hand löste sich…. „Nein! Halte dein Versprechen!“
Mein Griff wurde stärker: „Du hast deins auch gebrochen!“
Er schrie aus der Seele: „Nein, bleib, ich bin da, bei dir!“ seine Hand streichelte mein Gesicht, fischte die Tränen der Trauer aus meinem Gesicht! War ich tod, hatte ich mein Versprechen nicht halten können, war ich fort von der Welt, endlich bei ihm?
Ich bildete mir schon all das Glück ein, ich liess meine Kraft fallen, und spürte gleich darauf eine Kraft die mich nie mehr los liess. Eine Hand an meine die mich hob und zurück ins Leben holte. Neben ihm, auf der Brücke im Regen all die Freude und Befreiung der schweren Tage, Wochen, alles war weg mit diesem Blick in die strahlenden braunen Augen, voller Leben unter den Sternen.
„Uns wird niemand mehr trennen, wir laufen in unsere Träume, lassen uns nie mehr los!“

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 12.07.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /