1.Kapitel
< Liebes Tagebuch,
Stay strong, mein Bruder sang es heute zu mir, oder nicht zu mir? Er hatte einen Auftritt im Rathaus, er sang wunderschön....Stay strong, mein Lieblingslied und MEIN Bruder schrieb es....Bleib Stark....leicht gesagt, schwer getan...stay strong, and continue to live, becouse you have only one live....seine Zeilen, seine Worte, seine Gedanken die perfekt auf mich zutreffen...Ob er an mich gedacht hatte, wenn er es schrieb? >
"Sandra - Karina Mivam, komm sofort herunter und sag mir wieso du schon wieder eine 6 in Mathe hast!"
Das hatte nichts gutes zu bedeuten, wenn meine Mutter meine vollen Namen rief, ich rappelte mich auf und rannte, oder flog mehr oder weniger die Treppen hinunter.
"Sandra, was ist los? Schon wieder eine 6!" sagte meine Mutter schon wieder etwas gelassener.
"Ich kapiere das einfach nicht mum, und Alex hatte keine Zeit mir das alles zu erklären" antwortete ich.
" Alex, Alex, Alex, hör auf immer deinen Bruder für alles verantwortlich zu machen, er ist 17 und hat wirklich nicht auch noch Zeit um dir alles zu erklären, du könntest auch ruhig auch einmal dein eigenen Kopf einschalten! Und jetzt geh in dein Zimmer und lern diese Formeln!!"
Ohne ein Wort zu sagen verschwand ich in mein Zimmer, öffnete nocheinmal meine Zimmertür und knallte sie hinter mir zu, sie sollte ruhig merken wie mir ihr ewiges Getue auf die Nerven ging... ich war 15 und meiner Meinung alt genug um zu wissen, wann ich lernen sollte und wann nicht, aber sie wollte es einfach nicht kapieren. Anstatt das Formelheft zu suchen, holte ich meinen Leptop aus der Schublade und checkte die Nachrichten auf Facebook.
< hey, kleines.
Lange nichts mehr gehört, wie geht es dir?
Hier in London ist es eigentlich ganz cool, deutsch naja haha spreche ich kaum noch, auser in der Familie aber du weißt ja, dass ich mit meine Eltern kaum spreche. Ich habe hier eine Menge Freunde gefunden und es ist sehr lustig hier, aber du fehlst mir einfach, unsere Zeit war einzigartig (; Ach Sandy du fehlst mir, vielleicht kommst du mich mal besuchen? Oder ich dich, wär sicher cool (; Ja vermisse dich. schreib bitte zurück.
Dein Bester Freund Yannik>
Ich war erstaunt über diese Nachricht, Yannik, ihn hatte ich doch fast vergessen, meinen besten Freund, ach wie lustig es doch immer mit ihm war, früher, als alles noch gut war, hatte ich immer nur Jungs als Freunde, ich verstand mich einfach besser mit ihnen, als mit irgendwelchen Mädchen, die immer nur von Nagelack, und solchen Mist redeten...heute ist das anders, heute habe ich viele Freundinnen aber mein bester Freund war immer noch Yannik, auch wen er am anderen Ende Welt lebte, London, es war immer unserer gemeinsamer Traum, einmal in London leben, und nun lebt er in London, er, er alleine lebte unseren gemeinsamen Traum. Aber ich könnte ihn besuchen, am besten gleich in den Winterferien, das wäre toll, das wäre Perfekt (; Ich klickte auf "Antworten" und schrieb eine meterlange e-mail zurück, ich hatte soviel zu erzehlen, so viele Fragen so viele Gedanken.
2.Kapitel
"Hallo Sandra, na wie wars in der Schule?" begrüßte mich meine Mutter
Ich antwortete gelangweilt, " Ja war super azfregend, wie könnte es anders sein, man"
" Hey Sandra, war doch nur ne Frage, sei nicht gleich so sauer" sagte meine Mutter mit ihrer vernünftigen, festen Stimme."
Ich antwortete nicht, warf meinen Rucksack in die Ecke und ließ mich auf den Stuhl fallen. Plötzlich kam mir der Gedanken, Yannik...Ob er mir schon geantwortet hätte? "Mum, Yannik hat mir gestern geschrieben, er fragte ob ich in den Winterferien nach London wolle"
"Aber Schatz, glaubst du nicht, es ist noch zu früh, du weißt doch, wegen Anna, ich mein ja nur, glaubst du du schaffst das?" sagte sie irgendwie total angespannt.
" Anna, Anna, Anna, mum, was soll ich machen sie ist tot, und ich hätte es verhindern können,ich weiß es, wäre ich damals mit ihr shoppen gegangen wäre das alles nicht passiert! Ich weiß was ihr denkt, ihr denkt ich bin eine Mörderin und so, nur ihr sagt es nicht, es war schrecklich, und es ist nach wie vor schrecklich, ich wollte nicht dass sie stirbt, aber ich hätte es verhindern können wäre ich nicht lieber mit Yannik skaten gegangen wäre alles gut, ja mum es ist meine Schuld, aber es ist zu spät, das Leben geht weiter, wenn auch nicht mehr wie zuvor, ich werde nie wieder so lachen können wie vor diesem Tag der alles änderte, aber Yannik ist mein bester Freund, ich möchte ihn sehen, auch wenn es sicher weh tut die Familie von Anna zu sehen, und Yannik ihren Bruder, es tut mir leid dass ich Schuld daran bin dass sie nicht mehr lebt aber ich lebe noch und ich mache das beste daraus."
Diese Worte kamen aus meinen Mund, im nachhinein konnte ich es auch nicht verstehen, ich redete sonst nie über Gefühle und so, und schon gar nicht mit meiner Mutter, aber alles was sich aufgestaut hatte kam heraus, und meine Mutter war genauso überrascht wie ich, ich sah es in ihren Augen.
Ich stand auf und ging,ich wartete auf keine Antwort,nahm meine Jacke und ging hinaus, zündete mir eine Zigarette aus und ging ein Stück. Ich erwartete mir, dass meine Mutter mich anrufen würde, es passierte aber nichts,ihr hielt es nicht mehr aus, schmiss die Zigarette weg, und rannte, es hatte etwas mit davonlaufen zu tun, so schnell wie ich noch nie rannte.
Und plötzlich war mir klar wie sich Anna damals fühlen musste...:
nur weg von ihr, von dieser Sandra die sowieso alles lieber tut als mit mir etwas, die lieber mit meinen beschissenen Bruder skaten geht, als mit mir shoppen...sie werden schon noch sehe was sie davon haben.... sowas musste sie gedacht haben,und dann musste sie den LKW gesehen haben und dachte nicht mehr, rannte auf ihn zu...sie rannte in den Tod...Plötzlich war alles so klar, ich sah alles so vor mir wie es wahrscheinlich geschehen ist.Sie nahm sich das Leben, Selbstmord, aber Schuld war ich, nur ich, wäre ich damals mit ihr shoppen gegangen würde sie leben, und sie würde noch hier wohnen hier in dieser Straße wo auch ich immer noch wohnte. Ich stand genau auf dieser Stelle wo sie gestorben war, mitten auf der Schnellstraße, die Tränen rollten mir über die Wangen und ich spürte Anna, es war so eine Wärme die mich umhüllte, genau so wie es war, als sie mich immer umarmte....Ich genoss diesen Moment, schloss die Augen und dachte wie es wäre wenn sie noch leben würde...Doch ein lautes hupen riss mich aus meinen Gedanken vor mir ein riesiger LKW er machte eine Vollbremsung und ich sprang wie von selbst zur Seite, ich hörte noch sein fluchen, machte mir aber nichts daraus...So war es also passiert, Anna stand mitten auf der Straße und ein LKW rollte auf ihr zu, wahrscheinlich machte dieser keine Vollbremsung...wahrscheinlich war er zu schnell, oder sie blieb da stehen wie angewurzelt...was sie wohl dachte? Dachte sie an mich? wie sehr sie mich hasste oder war sie in diesem Moment nicht mehr wütend auf mich??
Ich ging nach Hause, mein Gesicht klitschnass von Tränen... ich ging in die Küche setzte mich auf den Stuhl, ich nahm nichts mehr war, meine Mutter nicht, und auch meinen Bruder nicht...ich saß da und starrte in die Luft, in das nichts...mein Kopf war leer, ich realisierte nichts, ich stank nach rauch und obwohl meine Mutter gegen Rauchen war, sagte sie nichts, sie saß da, genauso wie ich...genauso leer, und mein Bruder auch.
Buch wird weitergeschrieben (;
Texte: Alle Rechte liegen bei mir
Tag der Veröffentlichung: 04.09.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch einer Freundin, die es sicherlich nicht immer leicht hatte, trotzdem aber immer stark war.