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Weihnachten 2001



Begonnen hat die Weihnachtszeit
und dámit Hektik weit und breit.
Man will ein Fest ja vorbereiten
ganz gleich wie in vergang’nen Zeiten:

Mit Keksen, Zelten aller Art
wird heuer auch noch nicht gespart.
Und jeder kann ihn kaum erwarten,
den süßen Weihnachtsduft, den zarten.

Die Wohnung wird schön ausgeschmückt
mit Bastelarbeit ganz geschickt.
Man muss um Tannenbäumchen schicken,
es sollte manches Herz beglücken.

Vier Kerzen brennen auf dem Kranz
im Dunkel für des Festes Glanz.
Von oben sieht man Englein tanzen
zur Überwachung der Finanzen.


Geschenke werden eingepackt,
ein Stückchen Fleisch wird aufgehackt.
Und Zelten werden noch gebacken,
wozu man muss viel Nüsse knacken.

Ans Essen für die Heil’ge Nacht
wird schließlich ebenfalls gedacht.
Es soll doch auch noch Freude machen
gleich wie die andern netten Sachen!

Wer kennt ihn nicht, den Weihnachtsstress
in unsr’rem Arbeitsweltprozess...?
Er ist ein ständ’ges Kräftemessen,
und nur wer siegt, darf köstlich essen.

Und niemand merkt in Wahrheit kaum
die Lichter auf dem Weihnachtsbaum.
Man denkt zu gerne an den Gaumen
und an gedörrte, süße Pflaumen.


Und doch erstrahlt ein helles Licht
vor aller Menschen Angesicht,
wovon so manche gerne flüchten:
Denn es erinnert uns an Pflichten.

Des Christkind’s Wort ist’s, das uns fehlt:
„Ich bin das wahre Licht der Welt.
Wer Mir gern folgt und nicht nur selten,
wird nie in Finsternissen zelten.“

Die Dunkelheit in Schmerz und Leid
erhellt das Licht der Weihnachtszeit.
Vergessen wird bei Zank und Streiten
gar viel zu oft auf lichte Zeiten.

Der Krieg dort in Afghanistan
fängt jeden Tag aufs Neue an.
Es kämpfen alte Veteranen
mit jungen, tapfer’n Kriegskumpanen.


Es fallen Bomben auf die Stadt.
Am Straßenrand gibt’s Blechsalat.
Fünf Tote trägt man in Debatten
zu Särgen hin auf schwarzen Matten.

Ein Selbstmord schreckt die Eltern tief,
weil Gott den Sohn beim Namen rief.
In Lettern und in Hieroglyphen
schreibt man es unter „ferner liefen...“

Die Menschen treiben Hohn und Spott
mit Ihrem Menschensohn und Gott:
Die Kleider fressen bald die Motten,
das Autowrack wird man verschrotten.

Man fällt noch über jene her
und macht das Leben ihnen schwer,
die noch ihr letztes Brot verzehren
und kurz noch einmal aufbegehren.


Solange sich ein Funke regt
und sich die Lunge noch bewegt,
sind böse Zungen deinetwegen
auf Suche nach dem schärfsten Degen.

Das Christuskind jedoch, Es spricht:
„Ach, fürchte die Verleumder nicht!
Und wenn sich Schmerzen auch verdichten,
tu’ immer täglich deine Pflichten!“

Der Tag ist kurz, die Nacht wird lang,
dem Einsamen wird langsam bang.
Kein Sonnenstrahl beim Vogelsange
erfüllt der Menschen Warteschlange.

Dafür beschäftigt sie jedoch
der altbewährte Schilling noch.
In ein paar kurzen Wechselwochen
drückt uns der EURO auf die Knochen.


Der Taschenrechner tut sich leicht:
Er hat schon immer viel erreicht,
wenn Schuldner rote Zahlen beichten,
da ihre Löhne nicht mehr reichten.

Kein Wunder, wenn die Depression
den Sparer nun erwartet schon.
Der Staat mit seinen Sanktionen
kann ja die Armen nicht verschonen.

Tagtäglich uns`re Sonne scheint,
auch wenn man dies gar nicht vermeint.
Die Mächtigen so wie die Kleinen
will sie in Wärme stets vereinen.

Und dennoch gibt es Sonnenflucht,
das Tageslicht wird nicht gesucht.
Wer sich verbirgt in kalten Schluchten
verkümmert langsam in den Buchten.


Bei künstlichem erzeugten Licht
lebt allzu lange man wohl nicht.
Wie kann man Streitigkeiten schlichten
und auf den Frieden ganz verzichten?

Es kam ein Mensch, von Gott gesandt,
der als Johannes war bekannt.
Vom Lichte Zeugnis gab er Tanten,
den Onkeln und all den Verwandten.

Der Heiland legte allen Kram
der Menschheit endlich wieder lahm.
Er streute Seines Lichtes Samen
ins dunkle Herz und sprach Sein „Amen“.

Nur wer in Seinem Lichte bleibt
und nicht umsonst die Zeit vertreibt,
wird Weihnachten durch klare Scheiben
erkennen und darüber schreiben.



So lasst uns dieses Jahr Advent,
wenn still die vierte Kerze brennt,
in seinem tiefsten Sinn erkennen,
zum Licht gerichtet die Antennen!

Vom Dach des Stall’s in Bethlehem
erstrahlt ein heller Diadem.
Wenn doch von dort die Strahlen kämen,
dann brauchten wir uns nicht zu schämen!









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Tag der Veröffentlichung: 31.12.2010

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