Weihnachten 2003
Öffnet Herz und Türen!
Macht die Tore weit!
Lasst die Menschen spüren:
„Bald ist Weihnachtszeit!“
Oft danách wohl streben
Menschen, dass ein Dach
Schutz mög’ ihnen geben,
wenn sie selbst sind schwach.
Doch es sind verschlossen
Tür und Herzen oft
täglich unverdrossen,
teils auch unverhofft.
Klopft wer an der Pforte?
Wer ist draußen heut’?
Ja, ich kenn’ die Worte:
Es sind arme Leut’...
Wollt ihr übernachten?
Bettlervolk seid ihr!
Soll’ ich sie verachten?
Ich mach’ zu die Tür.
Furcht und Groll und Härte
sperren ab das Herz,
das die Feindschaft nährte
noch im bitt’ren Schmerz.
Muss’ ich Streit erleben
gar am Feiertag?
Gilt nicht all mein Streben,
frei zu sein von Plag’?
Muss ich Unglück tragen,
das mich überfällt?
Diese Art von Fragen
kennt die ganze Welt!
Ach, wie schnell verletzen
kann ein böses Wort!
Man schreit nach Gesetzen
und nach sich’rem Hort.
Wo ist denn die Würde,
die den Menschen ziert?
Sie ist eine Bürde,
wenn man sie verliert.
Sich nicht zu verstehen,
ist ein hartes Los.
Gott, du kennst die Wehen:
Herr, die Not ist groß!
Auch in jenen Zeiten,
als der Heiland kam,
gab es Bitterkeiten,
hart und unbeugsam.
Jesu Botschaft heute
hat oft keinen Platz,
denn es liegt im Streite
nicht nur Hund und Katz’.
In die dunklen Herzen
tragt das Weihnachtslicht!
Zündet doch vier Kerzen
an vergeblich nicht!
Machet auf die Tore
und die Türen weit!
Singt dem Herrn im Chore
von der Herrlichkeit!
Denn das Kind im Stalle
bringt dem Menschen Heil
und im Freudenschalle
wird ihm Trost zuteil.
Tag der Veröffentlichung: 30.12.2010
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