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Weihnachten 2005



„Tsunami“ heißt der Boss der Stürme,
der häuserhoch das Wasser türmt,
indessen unterm Regenschirme
wir schützend gehen, wenn es stürmt.

Vom Ozean dringt er zur Küste
und überflutet Inselland.
Er macht so ganz zu einer Wüste
das allerschönste Urlaubsland.

Fast an die dreimal Hunderttausend
hat er schier plötzlich überrascht.
Mit Wellenwogen überbrausend,
hat er im Sterben sie „vernascht“.

Aus Ceylon nahm der Tod die Ernte
von Menschenopfern still mit sich,
mit der er sich dann weit entfernte
an einen Ort des Wüterich.


Die Opfer sind nun längst begraben,
im Meer versenkt und teils verbrannt,
sodass wir nur mehr Asche haben
von Menschen, die man gut gekannt.

Ja, dann gibt es noch den „Katrina“,
der wirbelnd wild im Meere tobt
und den die Großmacht selbst von China
im Landesinnern nicht mehr stoppt.

Den Wirbelsturm mit Namen „Rita“
kennt nun Amerika zu gut.
Er klingt fast ähnlich wie Roswitha,
doch er hat Wut in seinem Blut.

Ein Hurrikan fegt einmal jährlich
wie eine Sintflut je einher.
Jamaikas Sturm wär’ auch entbehrlich.
Man fürchtet dort den „Ivan“ sehr.


Ein Albtraum war ’s für viele Leute
dort mitten in Amerika:
Das Haus war nun des Sturmes Beute...
Er trug es fast bis Afrika.

Ein andermal nimmt oft ein Beben,
dann eine Mure und ein Brand
das Kostbarste, das Menschenleben,
mit sich in weites, fernes Land.

Wer kennt sie nicht, die Katastrophen,
die da und dort zuhause sind?
Doch wir, wir wollen alle hoffen
fast wie ein ängstlich kleines Kind.

Wer wird uns hier wohl denn verschonen
vor dieser schäumenden Gewalt?
Dort möchte niemand gerne wohnen,
wo die Natur die Fäuste ballt.


Das Unrecht, das man längst begangen
an Mensch und Tier, an der Natur,
hat nun das heimliche Verlangen
zu rächen sich an Wald und Flur.

Drum zogen einst aus weiter Ferne
drei Könige, beladen schwer,
und folgten einem Wundersterne
von Bergen hoch wohl übers Meer.

Der helle Stern stand nun ganz stille
und senkte langsam nieder sich.
Er freute sich am frohen Spiele
des Christkindleins so inniglich.

In einem Stalle ward geboren
der Heiland selbst um Mitternacht
und wäre dort beinah’ erfroren,
hätt‘ niemand mehr an Ihn gedacht.


Die Könige mit den Geschenken
von Gold und Weihrauch, Myrrhe gar,
sie wollten an das Christkind denken
inmitten einer Hirtenschar.

Selbst Josef und Maria weinten
vor lauter Freude, dass Gott denkt
an die, von denen manche meinten,
dass sie die Armut ziemlich kränkt.

Das Kindelein lag in der Krippe
und lächelte gar wunderhold:
Ein Dankeschön lag auf der Lippe,
als es so sah das viele Gold.

Die Könige, sie knieten nieder
und beteten das Kindlein an.
Sie sangen schöne Kinderlieder
und hielten es in ihrem Bann:


„Viel Heil gescheh’ dem lieben Kinde,
das hier in armen Windeln liegt
und dem gehorchen selbst die Winde,
da nur ein Wort von Ihm genügt!

Erfüll’, Herr Jesus, ganz mit Gnaden,
die Hütte da und auch den Stall!
Die Krankheit, jeden Seelenschaden
vertreibe hier und überall!

Lass’ auch den Frieden wieder grünen
in dieser kalten Winterszeit
und lass’ uns für die Sünden sühnen...
Verbanne Tod und Zank und Streit!

Dann dürfen wir dir fröhlich dienen
im nächsten Jahr und sind bereit,
von neuem wieder zu beginnen,
zu lieben ganz, von Hass befreit.“








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Tag der Veröffentlichung: 27.12.2010

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