Cover

Weihnachten 2007



Ganz still vergeht das alte Jahr,
die Nacht hüllt es in Schweigen.
Ob Krankheit, Leid, ob Freude war:
Die Zukunft wird es zeigen.

Wer Schlimmes oder Böses tat,
wird selbst im Schlamm versinken
und wer nicht hört auf Gottes Rat,
sieht rote Ampeln blinken.

Wird deine Seele tief gekränkt
und fühlst du dich gefangen,
weißt du, wer deine Schritte lenkt
im Unglück, Schmerz und Bangen.

Gott ist dir gnädig, hält dich fern
von allen deinen Feinden.
Dir leuchtet immerdar ein Stern,
den Er schickt Seinen Freunden.


Und wenn man Netze um dich schlingt
und dir stellt manche Fallen,
dann weißt du, dass es nicht gelingt:
Gott reißt dich aus den Krallen.

Im Dunkel liegt die böse Welt,
das Leid schreit bis zum Himmel,
wenn Hagel dann, statt Regen fällt
erschreckt das Weltgetümmel:

Ein Vater wirft ein kleines Kind
vom Fenster in die Tiefe...
Mir ist’s, als ob Herodes blind
nach Mord an Kindern riefe.

Kein and’rer König durfte sein
in Bethehems Reviere.
Er wollte, dass das Jesulein
das Leben schnell verliere.


Ein Schüler schießt mit Kugelblei
auf Freunde und auf Lehrer.
Er horcht gar nicht auf das Geschrei,
der Wahnsinnsruhestörer.

Der Gatte tötet seine Frau,
die sich von ihm will trennen.
Sie nahm die Treue nicht genau...
So lernt man Partner kennen.

Es sucht ein Ärzteehepaar
schon lang nach seinem Kinde...
Entführt im Urlaub ward es gar:
Man hofft noch, dass man’s finde.

Ein Jäger schlachtet eine Kuh
mit einem Schrotgewehre:
Sein Bruder fand die ew’ge Ruh...
Der Schuss ging nicht ins Leere.


So viele Menschen starben schon
aus dem Bekanntenkreise.
Wenn Gott sein „Amen!“ spricht am Thron,
wird es auf Erden leise.

Es ist bestimmt in Gottes Rat,
dass man vom Glück muss scheiden,
und das, was man am liebsten hat,
sogar muss künftig meiden.

Und wir? Wir zünden Kerzen an,
dass sie sich still verbrennen,
und sprechen manchen Namen dann,
denn wir von früher kennen.

Die erste Kerze an dem Kranz
soll leuchten für die Kleinen,
die niemals kannten frohen Tanz
und nie der Sonne Scheinen.


Die zweite Kerze brennt für die
von jugendlichem Alter,
die starben plötzlich und zu früh...
Wir beten einen Psalter.

Die dritte Kerze ist bestimmt,
zu trauern für die Seinen,
dass Gott von uns die Tränen nimmt
und uns nicht lang lässt weinen.

Die vierte Kerze brennt gar hell
als Dank, dass wir im Leben
uns labten an der Gnade Quell’,
die uns mög’ Zuflucht geben.

Nun wird die Krippe aufgestellt,
die staubig ist vom Warten,
vom Harren auf das Heil der Welt,
um das sich Hirten scharten.


Der Christbaum strahlt im schönsten Kleid,
es brennen viele Lichter.
Ja, unbeschreiblich ist die Zeit
gar selbst für einen Dichter.

Ach, dann ertönt das „Stille Nacht“
aus den bedrückten Kehlen...
Wie gut, dass Jesus selber wacht
bei den verweinten Seelen.

Gott kommt als Kindlein, zart und fein,
herab von Himmelshöhen
und legt sich in das Krippelein
voll Liebe und Verstehen.

Ein Stern über Bethlehem
und überm armen Stalle,
gebaut aus Erde und aus Lehm,
schenkt Licht in diesem Falle.


So finden Suchende dorthin,
wo Jesus ist geboren,
und finden einen Lebenssinn,
dass sie nicht sind verloren.

Drei Könige vom Morgenland,
sie lassen sich gern führen
von Gottes Macht und Seiner Hand,
die sie direkt hier spüren.

Auch uns hat so ein Stern gelenkt
durch manche Schicksalsschläge.
Wie oft verzagten wir gekränkt
und gingen eig’ne Wege.

Ja, selbst der Tod kann es dann sein,
der sich als Stern erweiset,
der uns führt in den Himmel ein
und dort dann ewig kreiset.















Impressum

Tag der Veröffentlichung: 22.12.2010

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /