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Wer nicht hören will...

Den ganzen Tag über wurde Rumpf das dumpfe Gefühl nicht los, dass die ganze Sache etwas mit dem Auffahrunfall zu tun hatte. Er wählte die Nummer der Polizeistation. „Kriminalamt Burbach“ „Ja Guten Tag, Rumpf mein Name. Die Sachlage ist folgende. Heute Nacht muss oder besser gesagt, ist jemand in meine Garage eingebrochen. Obwohl ich über eine Alarmanlage S900 verfüge, also das gute Modell. Sagen wir mal so, ein wenig besser wie der Vorgänger Modell. Ich konnte mich damals nicht entscheiden, nehme ich die S800 oder gleich die S900. Man will sich ja dann nicht lumpen lassen, wenn es um die Sicherheit der Familie geht. Deshalb habe mich also für das Modell S900 entschieden. Was das jetzt gebracht hat sehen wir ja. Die S900 hat nämlich eine ganze Stange mehr gekostet. Heute denke ich, hätte doch mit zusätzlicher Videoüberwachung nehmen sollen, dann wüssten wir jetzt Bescheid.
„Okay, und jetzt möchten sie den Einbruch melden?“ unterbrach der Beamte. „Nein“ sagte Rumpf ungeduldig. „Wenn sie mich bitte zu Ende sprechen lassen. Dann wüssten sie auch was ich von ihnen möchte“ schnauzte er ins Telefon. „Auf jeden Fall, war es Quasi, was wollte ich denn jetzt sagen. Sie bringen mich völlig durcheinander. Dann heißt es immer die Polizei dein Freund und Helfer. Der Beamte seufzte. „Quasi, habe ich mich für die bessere Anlage entschieden und gebracht hat es wohl nichts. Wohl, ist jetzt hierbei untertrieben. Es hat nichts genützt. Schließlich ist mein Auto nun zerkratzt. Wobei zerkratzt, wohl der falsche Ausdruck ist. Meinem Auto wurde quasi der Lack abgezogen.“ Rumpf lachte. „Kleiner Scherz, sehen sie ich bin sogar in dieser Situation noch für einen Scherz zu haben. Andere würden heulen oder sonst etwas, aber nicht der gute alte Rumpf, der behält seinen Humor in allen Lebenslagen. Rumpf lachte noch einmal herzhaft. „Also noch mal zurück zu meinem Anliegen. Also der Lack ist ab, “ wieder dröhnte ein Lachen durch den Hörer. Ich hatte vor kurzem einen kleinen Auffahrunfall. Quasi ist die Dame mir beim Abbiegen in den Wagen geschrammt.
„Die Dame ist abgebogen und in ihr Auto rein gefahren“ hakte der Beamte nach. „Nein, ich bin abgebogen, sie fuhr mit dem kleinen Auto auf der Hauptstraße“ „Dann sind sie ihr rein gefahren“ sagte der Beamte. „Nein das darf man so nicht sehen. Sie kam sicher viel zu schnell angefahren. Denn ich habe links und rechts geschaut und nichts gesehen. Sie kam aus der Einfahrt des Kaufhauses heraus und muss dann quasi richtig Stoff gegeben haben. So, dass sie, mich mit ihrer Beifahrertür rammte. Ja genau, dann sagte sie auch noch dass sie es eilig hatte. Da haben wir es doch. Gerade wenn man es eilig hat muss man mit Köpfchen fahren. Das habe ich ihr auch gesagt.
„Aber sie sagten doch gerade, dass sie aus der Kaufhauseinfahrt herausfuhr. Wie weit ist das von der Unfallstelle entfernt?“ „Das sind vielleicht 200m“ „mmh und ihr kleines Auto beschleunigte von Null?“ „Ja kaum vorstellbar, wie schnell die wohl angesaust kam. Da hat die Kleine nicht richtig aufgepasst. Aber das ist ihr jetzt sicher eine Lehre. Schließlich muss man auch nach Rechts und Links schauen wenn man auf der Hauptstrasse fährt. Der Beamte war inzwischen genervt „Wenn sie in eine Straße einbiegen, müssen sie schauen ob die Straße frei ist.“
„Sie waren doch gar nicht dabei. Mich trifft keinerlei Schuld. Was ich quasi sagen möchte, überprüfen sie doch mal die Dame, vielleicht ist sie ja in meine Garage eingebrochen und hat mein Auto zerstört.“
Rumpf gab dem Beamten den Namen und die Adresse durch. Dann legte er auf.
Zufrieden lehnte er sich in seinem Sessel zurück und zündete sich eine Zigarre an.

Als er am Spätabend sein Büro verließ, ging er wie immer Richtung Firmenparkplatz. Ja, der Rumpf hatte einen eigenen Parkplatz hier. Das konnte nicht jeder von sich behaupten.
Als er den leeren Platz sah fiel ihm wieder ein, dass er ja mit dem Taxi hierherkam.
Er zog den Ärmel seines Cashmirmantels zurück und schaute auf seinen goldenen Breitling. Genau Sechs. Sicher konnte ihn jemand mit nach Hause nehmen, es standen noch einige Autos hier. Also machte er sich mit seiner Aktentasche unter dem Arm wieder zurück ins Gebäude. Als er mit festen Schritten den Vorgarten betrat, fühlte plötzlich einen dumpfen Schlag auf seinem Hinterkopf. Er griff sich an den Kopf, aber dann verschwand alles in einem endlosen schwarzen Loch.
„Herr Rumpf, Herr Rumpf“ die Stimme hallte in seinem Kopf. Zarte Hände hielten sein Gesicht fest. Langsam öffnete er seine Augen. Alles fühlte sich neblig und verschwommen an. Ihn fröstelte und sein Kopf dröhnte. Die kleine, zarte Hand streichelte, immer noch seine Wange. Erst jetzt schaute er sich das Mädchen richtig an. Sie hatte blondes langes Haar, große blaue Augen und volle Lippen. So ein hübsches Ding, dass er sie zuvor noch nicht gesehen hatte?. Sie beugte sich leicht über ihn um seinen Kopf zu inspizieren, dabei gab ihre Bluse einen Blick auf ihre kleinen festen Brüste frei.
Sein Blut geriet in Wallung, am liebsten würde er jetzt tausend unanständige Dinge mit ihr machen. Sein Schmerz war für einen Augenblick vergessen. „Wie heißen sie, meine Hübsche.“ fragte mit einem leichten grinsen.
Sie beugte sich zu ihm zurück, er war enttäuscht darüber, schließlich konnte er jetzt nichts mehr sehen. „Ich bin Lisa. Ich bin eine neue Praktikantin in der Firma.“ Er schmunzelte. Morgen würde er sie gleich in seine Abteilunge versetzen lassen. … Lisa lächelte ihn unschuldig an. Mit einem großen Augenaufschlag fragte sie „Geht es ihnen gut? Soll ich ihnen aufhelfen?“
Rumpf lachte, „Natürlich geht es mir gut. Einen alten Bären, wie mich, haut doch nichts um.“ Aber ihre Hilfe beim Aufstehen nahm er dankend an. Wie rein zufällig glitt seine Hand über ihren Po. Schön straff und knackig. Ob ihre Schenkel wohl auch so straff waren? Ein lüsterner Blick glitt über ihren Körper. Er liebte den Sommer. Die Körper der jungen Dinger waren dann nicht eingehüllt in dicken Mänteln. Entweder gefiel es der kleinen Lisa oder sie bemerkte es nicht, wie er sie mit Blicken verschlang. „Beides egal.“ dachte Rumpf. Genüsslich stützte er sich auf sie „In welcher Abteilung sind sie“ „Postverteilung, nicht sehr interessant“ antwortete sie lächelnd. Schwang in ihrer Stimme eine Aufforderung mit? Gleich Morgen würde er sich darum kümmern.
Er wollte sich gerade verabschieden, als sie von zwei Scheinwerfern geblendet wurden, die langsam angerollt kamen.
Der Wagen wurde von seinem Nachbarn Ernst gefahren und auf dem Beifahrersitz saß seine Frau. Misstrauisch, blickte sie erst zu ihm und dann zu Lisa. „Wir wollten dich abholen. Deine Frau dachte, dass du dann kein Taxi nehmen musst“ rief Ernst über das geöffnete Fenster an der Beifahrerseite.
Rumpf nickte. Er wandte sich zu Lisa: „Vielen Dank für alles.“ Hatte sie seine Hand einen Augenblick zu lange gehalten? Gut gelaunt stieg er in den Wagen. „Stellt euch vor, ich wurde niedergeschlagen und Lisa hat mich gefunden.“ Sagte Rumpf aufgeregt. Die Blicke der Beiden waren misstrauisch. Rumpf wurde wütend. „Das ist wahr. Ohne sie würde ich jetzt wahrscheinlich immer noch dort liegen.“ Ernst Blick war auf die Straße gerichtet „Was wurde dir denn gestohlen? Sollen wir gleich zur Polizei fahren? Hat diese Lisa eventuell etwas gesehen?“ Die Fragen sprudelten nur so aus Ernst heraus. Rumpf fühlte sich gut bei der Anteilnahme seines Nachbarn. Rumpf begutachtete sich, nein, seine Uhr war noch dran. Er öffnete seine Aktentasche. Die Papiere die er eingesteckt hatte waren noch drin und sein Geldbeutel ebenfalls. „Nein es fehlt nichts. Das ist ja komisch. Ernst konnte deutlich in den Augenwinkeln die Niedergeschlagenheit von Renate Rumpf erkennen. Beschämt blickte diese zu Boden. Nur Rumpf selber bekam von alle dem nichts mit, er erzählte munter weiter. „Sicher waren es mehrere Angreifer, die mich hinterhältig überfallen haben.
„Soll ich dich ins Krankenhaus fahren? Vielleicht ist es besser wenn du dich untersuchen lässt“ hakte Ernst noch einmal nach. „Nein, mir geht es gut. Mach dir keine Sorgen“
Rumpf lehnte sich zurück. Diese Lisa war vielleicht ein heißer Feger. Er bemerkte nicht wie Renate immer noch nichts sagte und betrübt auf ihren Schoss blickte.

„Möchtest du auch einen Tee“ fragte Renate Rumpf ihren Mann. „Gerne“ sie beobachtet ihn genau. So gut gelaunt hatte sie ihn schon lange nicht mehr erlebt. Hatte er sich in den letzten Wochen verändert? Fragen über Fragen gingen ihr durch den Kopf als sie den Tee aufbrühte.
„Ich geh gleich ins Bett, ich hab ein wenig Kopfschmerzen“
„Sollen wir lieber ins Krankenhaus fahren?“ Renates Stimme klang besorgt.
„Nein, das brauchen wir nicht“ Er griff nach seiner Tasse „Einen alten Bären haut nichts um“ Sein Lachen hallte durch die Küche.
„Aber vielleicht hast du eine Gehirnerschütterung?“
Rumpf wollte ihre Hand auf seinem Oberarm abschütteln, dabei kippte er die heiße Tasse Tee um.
Renate schrie auf. Mit einem Satz hechtete sie zum Wasserhahn und atmete erleichtert auf, als sie das kalte Wasser auf ihrer glühenden Haut spürte. Renates Unterarm leuchtete feuerrot, etliche Blasen bildeten sich in Sekundenschnelle, auf ihrem Unterarm. „Du musst mich ins Krankenhaus fahren“ rief sie voller Schmerz. Rumpf blickte besorgt. Aber seine Miene veränderte sich schlagartig „Dass du auch nicht besser aufpassen kannst. Warum machst du eigentlich den Tee so heiß, dass du dich daran verbrühst. Kannst du mir das einmal sagen?“
Renate biss sich auf die Lippen der Schmerz war beinahe unerträglich. Sie wickelte sich die nassen Tücher um den Arm und rannte aus der Türe. „Komm sofort her“ schrie Rumpf ihr hinterher. Aber ihr Arm brannte wie Feuer und sie wollte nur sofort ärztliche Hilfe.
Sie klingelte Sturm. Ihr Nachbar Ernst, öffnete die Türe. „Kannst du mich bitte ins Krankenhaus fahren. Mein Arm, er hat mir Tee darüber gegossen“ stammelte Renate. Ernst griff nach seiner Jacke. Aber da kam Rumpf bereits angelaufen. „Entschuldige Ernst, ich glaube sie steht unter Schock. Ich bringe sie ins Krankenhaus.“ Rumpf zog Renate von dem Nachbarsgrundstück und schleifte sie zur Garage. Während der ganzen Fahrt schimpfte er weiter „Was ist nur in dich gefahren. Was sollen denn unsere Nachbarn denken. Willst du mich völlig blamieren“
Renate sagte kein Wort. Was Rumpf auch nicht erwartete. In der Notaufnahme wurden sie sofort in ein Behandlungszimmer geführt. Ein Arzt und eine Schwester untersuchten den Arm „Wie ist das passiert“ Renate Stimme zitterte, als sie anfing zu reden: „Es war Tee...“ Rumpf schloss sofort an „Ja, sie ist manchmal etwas ungeschickt, sie hat mich gestoßen und dabei ist mir die Tasse umgekippt“
Renates Augen füllten sich mit Tränen „Ich habe dich nicht gestoßen.“ presste sie heraus. Rumpf schenkte ihr einen vielsagenden Blick. „Wir wollen bei der Wahrheit bleiben Renate, hättest du nicht an meinem Arm gezerrt wäre das wohl nicht passiert.“
Der Arzt wechselte einen vielsagenden Blick mit der Schwester. Diese begleitete Rumpf nach draußen. „Setzten sie sich, trinken sie einen Kaffee, bis die Untersuchung fertig ist.“ Die Schwester versuchte freundlich zu bleiben.
Der Arzt redete währenddessen, eindringlich auf Frau Rumpf ein. „Hat er sie gestoßen? Dann können wir die Polizei herholen.“ Renate hatte gute Lust zu sagen, dass er sie verbrüht hatte. Wenn er eine Affäre hatte, wäre das ein Denkzettel. Aber sie war sich nicht sicher und womöglich hatte er ja Recht. Sie war mit Schuld. Renate sog langsam die Luft durch die Nase. Ihre Schulter und Brustkorb hob sich. Dann schüttelte sie den Kopf, „Ich war selbst schuld“
Sie hatte auch keine Gelegenheit mehr dazu, den Rumpf drängte sich durch die Türe „Sind wir bald fertig?“ Der Arzt seufzte. „Wir sind sofort fertig“
„Ist es sehr schlimm“ fragte Rumpf nun in einem liebevolleren Ton. Er beugte sich tief vor, um die Wundversorgung genauer zu beobachten. Seine Augen wirkten durch seine Brille wie riesige Steine. Doch sobald er seinen Kopf wieder hob, verformte sie sich wieder zu kleinen Schlitzen. „Zum Glück sah es schlimmer aus als es ist.“ Eindringlich blickte der Arzt, Renate noch einmal tief in die Augen. Rumpf war genervt. Er würde jetzt schon im Bett liegen, wenn sie nicht so schusslig wäre. Rumpf fasste Renates Ellbogen, „Komm wir gehen“

Mitten in der Nacht schreckte Rumpf hoch.
Ein Ohrenbetäubendes Geräusch hallte in sein Schlafzimmer. Sein Zimmer erhellte sich in Sekunden schnelle. Wütend schmiss er die Bettdecke beiseite. „Welcher Depp von Nachbar macht den so einen Lärm.“ Sein Fuß, verfing sich in der Bettdecke, dabei knallte Längenwärts auf den Flokatiteppich. Fluchend, strampelte er, wie wild geworden mit seinen Beinen. Bis er sich endlich befreien konnte. „Na warte dem werde ich es zeigen!“ schrie Rumpf und stürmte Richtung Schlafzimmertüre. Dabei stieß er mit seinem Zeh gegen den Bettpfosten. Er jaulte er auf wie ein junger Wolf. Renates Augen zeigten Mitgefühl und Besorgnis. Auf einem Bein hüpfend, stolperte er die Treppe hinunter. Als er die Haustüre öffnete, weiteten sich seine Augenschlitze. Die Auffahrt war hell beleuchtet und ein riesiger Bulldozer drehte eine Pirouette in seinem Hof. Zu allem Übel, drehte er die Pirouette mitten auf seinem Auto. Der ehemals tannengrüne Mercedes war ein Häufchen Blech.
Der Bulldozer drehte sich ein letztes Mal, hupte dabei laut auf. Dann konnte Rumpf nur noch die Rücklichter erblicken.
Rumpf sog die Nachtluft tief ein. Sein Brustkorb hob sich deutlich an. Sein Bauch zitterte als er ausatmete. Instinktiv fasste er sich an sein Herz. Sein Herz fühlte sich an wie ein Steinklotz, hart, schwer und leblos. Danach übergab ihn ein Gefühl der absoluten Machtlosigkeit. Seine Beine versagten ihren Dienst. Vor Wut schlug er gegen Betonboden und schrie wie wild. Wie ein Kleinkind, das im Kaufhaus einen Wutanfall bekommt, wälzte sich Rumpf auf dem Boden. In den umliegenden Häusern, gingen ebenfalls die Lichter an und die Nachbarschaft kam aus ihren Häusern gelaufen. Ihnen bot sich ein Bild, wie sich ein fünfzigjähriger, grauhaariger Mann, auf dem Boden seiner Auffahrt windete und dabei brüllte, wie ein trotziges Kind. Jeder der Nachbarn konnte sehen wie Rumpf seine Frau beiseite schubst als sie ihn beruhigen wollte.
Renate schleuderte an die Treppenstufen, die zur Haustüre führten. Ernst kam angerannt um ihr aufzuhelfen. Renate stöhnte und jammerte. Ernst nahm sie unter den Arm und half ihr ins Haus. Erst jetzt entdeckte er den eingebunden Arm. „Was ist denn passiert“ fragte er erschrocken. Renate blickte verlegen zu Boden. „Ich habe mir Tee über den Arm gegossen“
„Wie ist denn das passiert“ seine Stimme verriet ehrliches Interesse. „Ach“ Renate winkte ab ist doch jetzt egal“ Ihr Gespräch wurde von Rumpf unterbrochen. Dieser kam sich Haare raufen, hereingerannt. „Ruf die Polizei, los!“ herrschte er seine Frau an. Ernst baute sich vor Rumpf auf „Sie kann doch nicht, mit ihrem Arm und den andern hat sie sich auch angeschlagen.“
„Ach, hätte sie mich nicht am Arm gezerrt, wäre so ein Missgeschick nicht geschehen.“
Ernst blickte erstaunt zu Renate. Doch diese begutachtete mit einem roten Kopf ihre Zehenspitzen.
Wütend blitzte Ernst Rumpf an, doch dieser tippte bereits die Nummer der Polizei ein.
„Ja, Hallo kommen sie sofort in den Amselweg!“ schrie er in ungewohnt hoher Tonlage. „Warum, kommen sie her dann sehen sie warum.“ Dann knallte er das Telefon in die Ecke. „Was soll denn das?“ rief er und ging aufgeregt auf und ab. Wieder rauft er sich die Haare. „Wer macht so etwas und warum?“ „Rumpf, mein alter Freund, anscheinend hast du Feinde“ brummte Karl, der ebenfalls nebenan wohnte. Karls dicker Bauch wackelte als er lachte. „Ich“ rief Rumpf entrüstet, „mich kann doch jeder leiden.“ Karls Bauch wackelte erneut. „Klar“ dabei klopfte er ihm auf den Rücken. Rumpf konnte sich nicht beruhigen. Mit schnellen Schritten ging er, leise fluchend in der Küche auf und ab. „Wer kann hinter dem allem stecken? Sicher ein Jungenstreich, die keine Grenze kennen.“ grübelte er weiter. Alles andere konnte doch nicht sein.

Die Polizei rückte mit Blaulicht an. „Guten Abend. Was ist denn passiert?“
„Schauen sie sich den Blechhaufen doch an.“ Rumpf erzählte den Polizisten was geschah.
„Gestern ist mein Auto zerkratzt und heute ist es nur noch ein Stück Blech.“
Wie den Tag zuvor nahmen die Polizisten ein Protokoll auf. „Wir werden der Sache nachgehen.“ Rumpf nickte missmutig „Genau wie gestern, oder wie“
„Herr Rumpf, ich verstehe ja ihre Aufregung, aber solche Sachen kann man nicht an einem Tag lösen.“ „Zumal wir keine Anhaltspunkte haben“ fügte der zweite Beamte hinzu.

Am nächsten Morgen fuhr Rumpf mit einem Leihwagen zur Walter und Werner. Wie gewohnt parkte er seinen Wagen auf seinem Parkplatz. Auf dem Weg fiel ihm wieder Lisa ein. Sofort nach dem eintreffen erkundete er sich nach dieser Praktikantin. Tatsächlich, die Kleine arbeitete in der Postverteilung. Rumpf erledigte einige Telefonate und nach der Mittagspause arbeitete die Praktikantin für ihn. „Willkommen Lisa“ dabei nahm er ihre Hand in seine Hände. Seine kleinen Augen musterten ihren Körper. Sie trug eine hautenge Jeans und eine weiße Bluse, die ihren BH durchscheinen lies. Rumpf kommandierte sie ab um einige Kopierarbeiten zu erledigen, so dass er sie immer im Blickfeld hatte.
Danach griff er zur Gegensprechanlage „Frau Müller, Die Alarmanlagenfirma“ Es dauerte nicht lange dann schepperte die Gegensprechanlage „Auf der eins“
„Rumpf, ich rufe an wegen dem Vorfall gestern.“ „Guten Tag, Herr Rumpf. Ja, wir haben ihnen einen Installateur rausgeschickt.“ „Ja und das hat mit auch nichts genutzt. Sagen wir so, dass was er sagte, wusste ich auch. Er meinte die Alarmanlage sei geknackt worden. Das haben wir ja alle bereits gesehen.“ „Wir übernehmen mit dem Verkauf, aber keine Gewährleistung dafür, dass bei ihnen nie wieder eingebrochen wird.“ „Was sagen sie da? Natürlich tun sie das. Was soll denn sonst die Alarmanlage.“ Rief Rumpf erzürnt. „Lesen sie bitte ihren Vertrag. Dort steht es ausdrücklich, dass wir keine Gewährleistung übernehmen.“ „Waaas?“
„Ja, lesen sie bitte Punkt 12 ihres Vertragsabschlusses.“ „Na, ihnen werde ich was erzählen. Außerdem schicke ich ihnen noch meine Rechnung für das Taxi“ „Für welches Taxi?“ „Ich musste gestern mit dem Taxi zur Arbeit, mein liebes Fräulein. Schließlich werde ich hier gebraucht. Sagen wir mal so, ich habe kein so ein Null Acht Fünfzehn Job, bei dem man einfach einen Tag fehlen kann.“ Rumpf lächelte verächtlich. „Ich verbinde sie gerne mit unserer Rechtsabteilung“ sagte die Stimme immer noch freundlich. „Nicht nötig. Ich werde meinen Anwalt kontaktieren“ „Einen schönen Tag, Herr Rumpf“ Dann knackte die Leitung.
Rumpf schaute ungläubig seinen Hörer in der Hand an. Was es doch für freche Arbeiter gab. Er drückte erneut auf die Sprechanlage „Die Nummer meines Anwalts“ Lisa zauberte ein Lächeln auf seine Lippen. Ihr Hüftschwung versetzte seine Gedanken in eine andere Welt. „Leitung zwei“ „warum nicht eins?“ „Auf der ist die Polizei“ „warum sagen sie mir das nicht“
„Weil sie nicht mit ihnen sprechen möchten, sondern mit mir“ Rumpf zog verächtlich die Brauen hoch. Was sollte diese Blödsinn nun schon wieder. „Bringen sie mir einen Kaffee.“ Sie sagte nichts. Was die schon wieder hatte, Frauen, mit ihren Stimmungsschwankungen.
Er nahm den Hörer in die Hand „Hallo“ „Guten Tag, Kanzlei Pflüger & Schmidberger. Am Apparat Frau Wiedemann, was kann ich für sie tun?“ „Guten Tag, ich würde gern mit Herrn Schmidberger reden.“ Sagte er mit bestimmter Stimme, die eigentlich keine Widerrede duldete.“ „Tut mir leid, Herr Schmidberger ist in einer Besprechung. Ich richte ihm gerne etwas aus“ Rumpf knurrte, in einer Besprechung, pah. „Also er soll mich sofort nach der Besprechung anrufen.“ Wobei er das Wort Besprechung unnötig in die länge zog. „Ich werde es ihm ausrichten, Herr Rumpf. Auf Wiedersehen.“ Rumpf legte auf.

Lisa zog sich in ihrer Mittagspause auf die Damentoilette zurück. „Ich will mehr Geld. Das ist so ein schmieriges Arschloch“ als sie die Türe hörte, klappte sie das Handy zu. Dann drückte sie auf die Spülung. Auf dem Weg zur Kantine traf sie auf die anderen Praktikantinnen, die ihr missmutig Blicke zu warfen. Lisa schnitt hinter ihrem Rücken eine Grimasse. Sie hasste diesen Job.

Es regnete Bindfaden, als Isabella sich auf den Weg ins Café Bella machte. Ihre italienischen Schuhe waren nicht geeignet für dieses Wetter. Isabella hatte inzwischen das Gefühl im Wasser zu stehen. Ihre Füße in den Schuhen quietschten und matschten bei jedem einzelnen Schritt. Die Ledersohle war sicher schon ganz aufgeweicht. Vielleicht hätte sie doch lieber diese Antischweißeinlage nehmen sollen, die würde vielleicht ein bisschen das Wasser aufsaugen. Sie hatte wenigstens einen kleinen Schirm bei sich und musste sich nicht unterstellen wie die anderen.
Die anderen Passanten hatten sich unter den Vordächern untergestellt. Sie warteten bis der Regen nachließ, aber das tat er nicht. Das Wasser stürzte herunter wie ein Wasserfall.
Aber der Regenschirm tat auch nicht seinen Dienst, Isabella spürte deutlich die Nässe an ihrem Rücken hoch kriechen. Sie hätte heute Morgen Gummistiefel anziehen sollen. Aber die schönen Stielettos schmückten ihren Fuß um einiges mehr. Es stand auch schließlich nicht in der Zeitung, dass heute der Weltuntergang stattfinden würde. Schließlich war es Sommer zumindest dem Kalender nach. Dann konnte sich doch das Wetter auch danach richten.
Sie fröstelte als sie die die Cafetüre öffnete. Ein warmer Hauch umhüllte sie zugleich als sie in die überfüllte Kneipe trat. Die Bedienung nickte ihr freundlich zu und zeigte in die Richtung in der Antonio bereits auf sie wartete.
„Mike, Hallo“ sie küsste ihn auf die Wange. Dann wendete sie sich ihrem Cousin zu. Antonio umarmte sie herzlich. Kaum hatte sich Isabella gesetzt stellte die Kellnerin einen Caipi vor sie auf den Tisch. „Oh je, sind wir jetzt schon so bekannt hier drin?“ fragte Isabella verdutzt. Antonio setzte wieder sein charmantes lächeln auf: „Eine so hübsche Frau wie du, fällt eben überall auf.“ Dabei prostete er ihr zu. Mike streckte ihr ebenfalls sein Bierglas entgegen. Dabei blickte er ihr tief in die Augen. Obwohl Mike kein Italiener war, hätte er locker als einer durchgehen können. Er hatte braunes, gelocktes Haar, das er mit viel Gel zu Recht stylte. Seine Augen waren von einem warmen braun. „Hast du einen neuen Plan?“ fragte er neugierig.
Isabella konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen. „Ihr kennt mich doch.“ Die beiden lachten. „Ich würde die Daumenschrauben gerne enger drehen, ihn noch ein bisschen mehr leiden lassen.“ „Noch mehr leiden?“ Mike hob eine Augenbraue.
„Hast du gewusst, dass sie Oma Rosalia angerufen hat?“ wandte sich Antonio an Mike. Dieser pfiff leisen auf. „Hochachtung, ich denke dann leidet er genug“
„Er kann nicht genug leiden“ zischte Isabella. „Der meinte doch tatsächlich ich sollte langsamer fahren und die Augen aufhalten wenn ich es eilig habe. So ein arrogantes, ignorantes Arschloch.“ Ihre Augen funkelten gefährlich.
„Also was stellst du dir vor?“ fragte Mike und spielte mit seinem Feuerzeug weiter.
„Ich hatte mir gedacht, dass ihr vielleicht seine Konten plündert. Jetzt soll er finanziell bluten. Das Geld könnten wir gut für den Rest des Projektes gebrauchen. Das hat er nun davon, dass er den Schaden an meinem Auto nicht zahlen wollte.“
Antonio zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch aus, bevor er ihr eine Antwort gab. „Klar geht das, meine Süße“
„Ich denke Adriano ist der Richtige für den Job“ sagte Mike nachdenklich, während er langsam das Feuerzeug in seiner Hand drehte.
Antonio nickte und stimmte ihm zu. Isabella kannte keinen Adriano. „Wer ist das?“ hakte sie neugierig nach.
„Antonio studierte Informatik und ist mit seinem Computer verheiratet. Der kann alles mit dem Ding machen.“
„Phising nennt man das“ klärte Mike sie auf.
Isabella war froh, dass sie ihren Cousin in diese Sache eingeweiht hatte. Der ja eigentlich gar nicht ihr Cousin war. Er kannte dutzende von Leuten, die ihr nun behilflich sein konnten.
„Ich hab noch etwas, mein Chef hat eine Affäre und ich hätte gerne ein paar Bilder. Man weiß ja nie wofür sie einmal gut sind.“ Dabei lächelte Isabella wieder schelmisch.
„Ja, wenn er darauf kommt, dass wir einen Bulldozer ausgeliehen haben.“ Die Beiden warfen ihren Kopf in den Nacken und lachten herzlich.
„Du hättest mal sein Gesicht sehen sollen.“ kaum hatte Mike den Satz ausgesprochen verfiel er wieder in lautes Gelächter.
Antonio beruhigte sich als erster „Dein Chef merkt sicher nichts. Wir haben den Kilometerstand zurück gedreht.“
„Wir sind eben Profis“ flachste Mike. Antonio beruhigte sich als erster wieder.
„Aber mit den Bildern würde ich Aldo fragen. Der fotografiert doch auf jedem Familienfest wie ein Wilder.“
„Oh ja, ständig hat man die Linse vor der Nase.“ Isabella verdrehte dabei die Augen. „Hat es doch was Gutes dass er uns jahrelang damit genervt hat?“
„Oh, weißt du noch als Tante Cecilia im die Handtasche um die Ohren gepfeffert hatte?“ fragte Antonio amüsiert. „Oh ja, ich glaube es war nach der zweiten Flasche Wein und 50 Fotos von ihr.“ Prustete Isabella
„Darauf trinken wir einen“ Die Drei prosteten sich fröhlich zu.
„Aber war es nicht Martha, die ihn geschlagen hat?“ hakte Antonio nach einem kräftigen Schluck seines Weines nach.
„Nein, Martha hatte ihn doch in die riesige Torte bei Miras Hochzeit geschubst. Sie dachte er hätte ihr in den Ausschnitt fotografiert.“ Weiter kam sie nicht, da sie bereits wieder in Lachen verfallen war. Zu lebendig waren die Bilder vor ihrem inneren Augen um sich ach nur noch einen Moment zu beherrschen. Isabella rannen die Tränen über die Wangen. „Aldo war voll mit Sahne.“ Dabei hielt sie sich ihren Bauch fest, der bereits schmerzte vor Gekicher.
„.. Mira die in Tränen ausgebrochen ist, weil sie den Kuchen noch nicht angeschnitten hatte.“ Antonio zeigte dabei seine strahlend weißen Zähne.
Ihr Gelächter wurde von einem Anruf unterbrochen. „Mike“ meldete er sich. „Ja, Babe ich komme nachher noch vorbei“ Dann legte er auf. Antonio sah ihn fragend an „Ist das was Ernstes mit der kleinen Zora?“ Mike zuckte mit den Schultern und hob sein Glas. „Salut“ riefen sie im Chor. Die Gläser klirrten.

Ein paar Tage später kontrollierte Rumpf seine Kontoauszüge.
„Hast du etwas eingekauft, von dem ich nichts weiß“ Rumpf saß in seinem Chefsessel und hatte seine Frau am Telefon. „Nein“ antwortete Renate. „Aber ich habe hier diverse Abbuchungen von Warenhäusern, einem Schmuckladen, alles in allem sind 10.000 Euro verschwunden. „Was“ rief Renate schockiert.
„Ja, wenn ich es dir doch sage.“ Schnaubte er ich in den Hörer.
Rumpf rieb sich die Stirn „Ich werde jetzt bei der Bank anrufen“
Lisa schlenderte an seinem Bürofenster vorbei. Sie blieb kurz stehen und schenkte ihm ein zuckersüßes lächeln. Rumpf erwiderte ihren Gruß. Für einen kurzen Augenblick verlor er die Fassung.
„Ich ruf dich wieder an“ Lüstern blickte er Lisa nach, der wohl etwas auf den Boden gefallen war. Ihr kurzer Rock schob sich gefährlich hoch. Beinahe hätte er ihr Höschen sehen können. „Verdammt“ konnte sie sich nicht noch weiter nach vorne bücken. Wie schön sie mit ihrem kleinen Apfel Po wackeln konnte…Rumpf löste seine Krawatte und rutschte nervös auf seinem Stuhl herum. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Er drückte auf die Gegensprechanlage „Frau Müller, schicken sie mir Lisa herein“
„Jawohl“ seine Sekretärin antwortete mit gewohnt freundlicher Stimme.
Kurze Zeit später klopfte es an seiner Türe und Lisa streckte den Kopf herein.
„Kommen sie nur herein“ Lisa schloss die Türe und Rumpf trat ihr entgegen.
„Meine Liebe, hübsche Lisa“
Oh sie hatte so ein bezauberndes Lächeln. Wieder musterte er ihren Körper. Lisa trug ein enges Oberteil und einen kurzen Rock.
„Wenn sie so nett wären und die Akten hier sortieren würden. Dann in die Ordner einheften“ Lisa lächelte weiter „Gerne“
Während sie sich an die Akten machte, lehnte sich Rumpf genüsslich zurück. Seine Augen hefteten an ihrem wohlgeformten Körper und ihren anmutigen Bewegungen
Seine Gedanken wurden von der Stimme von Frau Müller unterbrochen
„Ihre Frau ist in der Leitung“ Rumpf brummte. Er nahm den Hörer ab.
„Hier sind etliche Pakete angeliefert worden unter anderem eine Waschmaschine und ein Trockner.“ Es herrschte Schweigen in der Leitung. Rumpf fuhr sich nervös durch die Haare. Was ging hier vor?
„Hast du die Pakete angenommen?“
„Ja, ich dachte du hast sie bestellt“ kam es kleinlaut aus der Leitung.
„Ich. Von welchem Versandhaus sind die Sachen“
„Gut, ich rufe dort gleich an“
Lisa grinste in sich hinein, als sie das Gespräch hörte.
„Frau Müller, suchen sie mir sofort die Nummer meiner Bank heraus und verbinden sie mich.“
Nur kurze Zeit später schepperte die Gegensprechanlage „Auf Leitung eins“
Rumpf legte sofort los. „Ihre Bank hat in meinem Namen Überweisungen getätigt. Die ganzen Überweisungen an die Warenhäuser und Schmuckladen, sind nicht in meinem Sinne geschehen. Ich weiß nicht wie es passiert ist, aber es ist quasi, nicht von mir. Zwar von meinem Konto aber nicht von mir persönlich. Also quasi muss irgendjemand in meinem Namen die Überweisungen getätigt haben. Oder die Bank hat die Nummern verwechselt haben. Prüfen sie dies doch bitte und buchen sie mir die… ähm, er stotterte. Als sein Blick auf Lisa fiel, der wohl schon wieder etwas auf den Boden gefallen war.
„…das Geld. Einen schönen Tag noch“ dann legte er auf.
Der nächste Anruf galt dem Warenhaus.
“Guten Tag Rumpf, sie haben mir heute Waren geliefert, die können sie wieder abholen.“ Einen Augenblick. Es ertönte eine tragische Melodie. „Es tut mir leid aber die Waren sind bezahlt und bereits ausgeliefert worden.“ Sagte die Dame freundlich.
„Das weiß ich sehr wohl. Aber ich habe sie nicht gekauft und meine Frau hat sie dummerweise ausgepackt.“
Dabei dehnte er die Worte als würde er mit einem Vollidioten reden.
„Ich habe verstanden. Aber die Rechnungen sind beglichen und ausgeliefert. Verkaufen sie diese wieder oder benutzen sie die Geräte.“
„Was. Geben sie mir sofort ihren Vorgesetzten“
„Gerne. Einen Augenblick“ eine weit angenehmere Melodie summte durch die Leitung. Rumpf trommelte mit seinen Fingern auf der Tischplatte.
Lisas fielen erneut ein paar Akten auf den Boden. Deswegen rang er nach seiner Stimme als er eine Männerstimme vernahm „Guten Tag. Sie haben ein Problem?“
„Ja, ähm, ja äh. Quasi sie haben eins. Da sie mir Sachen geliefert haben, die ich nicht haben möchte. Sagen wir mal so, die ich nicht bestellt habe. Jetzt möchte ich dass sie sie wieder abholen“
Der Mann am anderen Ende räusperte sich “
„Mein Herr, die Rechnungen sind bereits beglichen“
Rumpf unterbrach hin „Ja das weiß ich. Sagen wir mal so ich habe sie aber nicht bezahlt. Ich weiß nicht wer das war“
„Aber sie haben hier offiziell bezahlt und die Ware angenommen. Sie können die Ware selbstverständlich zurück schicken.“
Rumpf rang um Fassung „Damit ich das Rückporto bezahlen muss. Sie hören von meinem Anwalt“
Der Mann schmunzelte dass konnte Rumpf genau an seiner Stimme hören
„Gut. Schönen Tag noch“
Lisa legte einen unschuldigen Blick auf.
„Haben sie Stress? Ich kenne eine gute Kopfmassage gegen Stress“ Rumpfs Körper entspannte sich sofort, bei dem Gedanken von ihren Fingern massiert zu werden. „Lisa, da komme ich gerne darauf zurück.“

Isabella hatte es sich auf Antonios Sofa bequem gemacht als ein Anruf von Adriano kam. Sie konnte nur Wortfetzen verstehen. Hauptsächlich „Mmh, ja, ja, Okay“ Mehr sagte Antonio nicht. Isabella konnte ihre Neugierde kaum zurück halten. Als er auflegte, wollte sie sofort wissen was Adriano wusste.
„Ganz langsam, meine Süße.“ Isabella warf ihm sein Kissen entgegen. „Sprich oder stirb“
Antonio baute sich vor ihr auf „Du drohst mir? Dem Meister, deinem Lehrer“ er konnte nicht aussprechen da ihn Isabella weiter bombardierte.
„Gut du hast gewonnen. Aldo meinte, er legte eine unnötige Pause ein. Isabella platzte fast. „Es hat alles geklappt“ „Ja klar, und weiter“
„Er hat ihm vom Giro 10.000 abgeräumt und sein Sparbuch komplett abgeräumt“ Isabella lachte. „Das geschieht dem Schnösel recht“
Antonio steckte ihr seine Zigarette in den Mund. Genüsslich zog sie daran und blies den Rauch langsam aus. „Es ist als hätten wir uns gerade geküsst“ dabei lächelte er sie auffordernd an. „Du bist ein Spinner.“ Gab sie lachend zurück.
„Nein, meine Bella.“ Er sprach die Worte leise und zärtlich aus. Seine Stimme klang rau. Gefährlich nahe neigte er seinen Kopf zu ihr.
Isabella befeuchtet ihre Lippen, während sie einen Augenblick Zeit und Raum vergaß. Eine bekannte Melodie, holte sie in die Realität zurück. Es war ihr Handy „Hallo Peter“ „Hallo mein Schatz.“ „Hast du vielleicht heute Abend Zeit für mich?“ Seine Stimme klang gereizt. Oh ja, sie hatte Peter schwer vernachlässigt. Wobei sie ihn nicht wirklich vermisste und sie dachte, dass es ihn im Grunde genau so ging. Allzu oft hatte sie das Gefühl, dass sie nur ein Schmuckstück für ihn war. Nichts weiter als eine weitere Trophäe in seinem Regal. Wie die anderen Trophäen wurde sie nur herausgeholt wenn es ihm gerade passte. „Natürlich, ich komme vorbei“
Antonio spielte Beleidigt. „Willst du mich etwa verlassen?“ Isabella küsste ihn auf seine Wange „Ich muss.“
Auf dem Weg rief zu ihrem Auto meldete sich Aldo. „Hallo Isabella.“
„Wie geht s dir Aldo?“ „Sehr gut. Dank dir, habe ich ja einen super Auftrag erhalten“ seine Stimme klang fröhlich. „Das freut mich. Was hast du?“
Aldo lachte schmutzig „Eine ganze Menge. Das musst du dir ansehen“
„Okay, können wir uns morgen um sieben im Weidenreich treffen?“
„Gerne“ Das würde reichen um einen starken Kaffee zu trinken und die Bilder zu sichten. Dann könnte sie noch eine Stunde arbeiten und dann ihren Chef um weitere Freistunden zu bitten. Mit ihren überzeugenden Argumenten konnte er nicht anders als ja sagen. Die Geschichte mit der pflegebedürftigen Oma hinkte so langsam. Gutgelaunt machte sie sich auf zu Peter.
„Hallo, mein Liebling“ sie umarmte in herzlich. Peter küsste sie zärtlich. „Ich habe dich so sehr vermisst. Dich und deinen süßen Akzent“ Isabella hob misstrauisch eine Augenbraue.
„Ach ja? Sonst verbesserst du mich doch ständig“
„Aber doch nicht böswillig. Ich liebe deinen Akzent“ Peter zog sie in seine Wohnung herein.
Als sie später im Bett lagen nahm Peter sie in die Arme „Gestern habe ich Tom getroffen“
„Wer ist Tom?“ „Tom spielt mit mir Badminton und er arbeitet bei Walter und Werner. Er meinte sie hätten dort eine neue Praktikantin die dir unheimlich ähnlich sieht. Du hast vielleicht eine Doppelgängerin“ Isabella lachte „Und woher weiß dieser Tom denn wie ich aussehe?“
„Ich habe ihm schon Bilder von dir gezeigt“
„Ah ja. Muss ich mir jetzt Sorgen machen?“ Peter küsste sie. „Sag schon“
Peter schmunzelte „Nein, er hat gesagt sie sei Blond“ Isabella knufft ihn kräftig in die Seite. Er stöhnte kurz auf. „Siehst du, so eine kleine Hexe gibt es sicher kein zweites Mal mehr. Aber meine Süße Italienerin, du weißt dass ich für das ganz feste noch nicht bereit bin“
Oh Isabella hatte diesen Satz früher so sehr gehasst. Doch die Zeiten hatten sich geändert. „Ich weiß und es ist in Ordnung für mich“
„Ehrlich“ „Ehrlich“ und dieses Mal meinte sie es wirklich ehrlich. Zufrieden schmiegte sie sich an Peter. „Gute Nacht“ Isabella drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Verdutzt blickte Peter hoch „Was ist mit meiner kleinen Nachteule los?“
„Ich muss morgen Früh aufstehen“

Bereits zehn Minuten eher kam sie am Cafe Weidenreich an. Es war ungewöhnlich kalt an diesem Morgen. Ein starker Wind pfiff durch die Straßen. Isabella zog sich den Kragen weit nach oben. Sie pustete in ihre Hände um sie aufzuwärmen. Die Türe des Weidenreichs wurde geöffnet. Eine stämmige, ältere Frau bat sie herein „Kommen sie herein, es ist viel zu kalt da draußen“ Isabella bedankte sich herzlich „Darf ich schon etwas bestellen?“
„Natürlich, mein Kindchen“ Mit ihren wulstigen Oberarmen schaltete sie den Kaffeeautomaten ein. „Es dauert einen Augenblick, aber das habe3n wir gleich.“ dabei lächelte sie freundlich.
Aldo trat ein. „Aldo Delgado.“ Isabella umarmte ihn herzlich. „Hast du schon bestellt?“
Isabella nickte und führte ihn zu einem der hinteren Tische. Isabella öffnete gerade den Umschlag, als die Bedienung den Kaffee auf den Tisch stellte. Ein warmer Kaffee tat mehr als gut, es war nicht ihre Zeit. Sie verstand die Sätze wie Morgen Stund hat Gold im Mund, Der frühe Vogel fängt den Wurm, einfach nicht. Sie begrüßte lieber den frühen Morgen „Guten Morgen liebe Sorgen, seit ihr alle da, na dann ist ja alles klar.
Sie öffnete den Umschlag und entdeckte einen Stapel Bilder. „Aldo wie viele Bilder hast du denn gemacht?“ fragte sie überrascht. Sie musste lachen. Er war so ein verrückter Kerl.
Isabella betrachtete nur die ersten und überflog den Rest. Diese Bilder versprachen ungefähr ein Jahr Sonderurlaub. Außer Susi Kohler gab es noch eine andere. Diese war sicher noch keine 18 Jahre alt. „WoW, die macht ja heiße Sachen. Isabella drehte die Bilder. „Wie bist du so nah an die Beiden heran gekommen. Sieht ja aus als sei aus dem Schrank fotografiert worden.“
Aldo lachte „Berufsgeheimnis“
„Ich verstehe“ Isabella trank ihren Kaffee aus.
Sie winkte der Kellnerin „Bitte noch einen extra Starken zum mitnehmen“
Die Kellnerin nickte freundlich, dabei wabbelte ihr Kinn.
„Also Aldo ich danke dir vielmals“ Sie drückte ihn noch einmal herzlich.
„Für dich doch gerne“ Isabella nahm sich ihren Becher bezahlte die drei Kaffee und trat wieder in die Kälte hinaus.
Als sie vor dem Firmengebäude ankam wurden ihre Schritte langsamer. „Was würde ihr Boss sagen. Erst würde sie noch einmal auf seine Gutmütigkeit hoffen.
„Frau Mirelli, sie sind schon hier?“ verwundert blickte er sie an. Sie blickte verlegen „Ich habe doch gesagt dass ich früher komme und am späten Mittag wieder.“
Jetzt wirkte er verlegen, sie wusste dass es ihm nicht recht war. „Kommen sie in mein Büro“
Mit forschen Schritten ging er voran. „Nehmen sie Platz, Frau Mirelli ich schätze es sehr dass sie sich um ihre kranke Mutter kümmern, aber…“ „Oma“ verbesserte sie ihn. „Ähm ja, Oma, aber ich kann diesen Zustand nicht auf Dauer hinnehmen.“ „Ich weiß und ich schätze ihre Großzügigkeit sehr. Geben sie mir noch eine Woche, bitte“ mit flehenden Augen schaute sie ihn an.
Voller Mitgefühl nickte er „Noch eine Woche, nicht mehr“
Mit einem Lächeln im Gesicht drehte sie sich um. Er war ein anständiger Mensch. Dass er seine Frau betrügt war eine andere Sache.
Sie musste die Bilder sicher verstauen, bis sie die passende Situation kommen würde. Schnell schloss sie die Bilder in ihrem Schreibtisch ein.
Sicher ist sicher. Wenn er ihr noch eine Woche gab würde sie noch eine Woche krank machen, das macht dann zwei Wochen. Dann musste sie sich etwas überlegen.
Isabella griff zum Hörer. „Guten Morgen“
„Buon Giorno, Bella“
„Du klingst so munter“
„Nur weil ich deine sanfte Stimme höre“
„Charmeur“
„Hälst du noch durch, meine Süße?“
„Natürlich, aber trotzdem wäre ich dir dankbar wen du bald jemand findest.“
„Glaub mir ich tu mein Bestes. Bisher gab es keine Möglichkeit.“
„Ich weiß dass du dein Bestes gibst. Wie immer.“
Isabella legt auf. Tatsächlich wusste sie nicht wie lange sie ihn noch hinhalten konnte, ohne dass sie vollen Körpereinsatz zeigen musste.


Bachmann war in seine Akten vertieft als es an der Tür klopfte. Er brummte „Herein“ sein Blick war weiter vertieft in seine Akten. Erst als er ein leises Räuspern vernahm, fiel sein Blick auf ein Paar lange schlanke Beine. Sein Blick glitt langsam nach oben. Ihr Rock war gerade noch so lang dass es nicht vulgär aussah. Seine Augen wanderten weiter hoch, zu einer schlanken Taille. Ihr Mund war zu einem amüsierten Lächeln geformt. Anscheinend war sie an solche Blicke gewöhnt.
Sie war hübsch, sehr hübsch das musste er zugeben. Aber sie war eine dieser Frauen, deren Gesicht man leicht vergaß, da es zu makellos wirkte. Es gab keine Ecken und Kanten. Nichts Markantes. Ihre Haut war leicht gebräunt und ohne jede Unebenheit.
Sie wiegte ihre Hüfte, bei jedem Schritt, den sie auf ihn zukam.
Wie konnte man nur in solchen Schuhen einen einzigen Schritt machen. Das fragte er sich jedes Mal wenn er Frauen in solchen High Heels sah. Ihre gehörten eindeutig zu der Marke Beinbruch.
Sie streckte ihre filigranen Finger aus. „Mirelli“ Bachmann nahm ihre kleine Hand entgegen und schüttelte sie. Trotz ihrer Zartheit hatte sie einen festen Händedruck. Das gefiel ihm. Er konnte Menschen mit leichtem Händedruck nicht ausstehen.“ „Bachmann“ entgegnete er. „Nehmen sie bitte Platz“ Dabei wies er auf einen der Stühle die vor seinem Schreibtisch stand. Die Stühle waren aus schwarzem Leder, die an manchen Stellen schon brüchig war. Aber es gab kein Geld für solche Sachen. Erst recht nicht für eine Kleinstadtpolizeistation. Sein Schreibtisch war leicht anzusehen, dass er aus den Siebzigern stammte. Aber schließlich hielt er noch stand. Er sinnierte einen Augenblick.
Bachmann schlug die Akte Rumpf auf. Warum auch immer Rumpf diese zarte Person verdächtigte, leuchtete ihm jedoch nicht ein. Dieser Rumpf war ein unangenehmer Zeitgenosse, dass hatte er bereits am Telefon festgestellt.
„Also Frau Mirelli, sie haben schon gesagt, dass sie im Café Bella waren. Aber ich möchte alles noch zu Protokoll nehmen“ „Reine Routine“ fügte er hinzu. Frau Mirelli blickte ihn zielgerichtet an. „Sie können gerne die Bedienung des Bellas befragen“ Sie überlegte einen Augenblick. „Sie heißt Sabrina, sie hat unter der Woche immer die Abendschicht.“ Immer noch war ihr Blick fest auf ihn gerichtet. „Dann können sie noch gerne meinen Freund Peter befragen. Ihn habe ich nach dem Bella getroffenen.“ Ihre Augen funkelten vergnügt. „Könnte ich die Adresse von ihrem Freund haben?“
„Natürlich, Herr Kommissar.“ sagte sie und schenkte sie ihm ein bezauberndes Lächeln. „Hans- Albert-Weg 15“ Bachmann tippte fleißig weiter. Innerlich knurrte er, es war reine Zeitverschwendung. Er hatte unendlich Aktenberge hier liegen und musste stattdessen dieser Anzeige von Rumpf nachgehen.
Bachmann bedankte sich bei Frau Mirelli und verabschiedete sich mit einer kleinen Entschuldigung. Frau Mirelli nickte „Sie tun ja nur ihre Arbeit. Dieser Rumpf ist ein unangenehmer Zeitgenosse. Hätte ich das nur vorher gewusst.“ Isabella Stimme klang betrübt. „Dann wären sie ihm nicht ins Auto gefahren?“ fragte Bachmann schmunzelnd. Dann konnte er sich sein Lachen nicht mehr verkneifen. Sie stimmte mit ein. Ein helles ansteckendes Lachen „Genau.“ Sie drehte sich um und zog die Türe hinter sich zu. Bachmann blickte schmunzelte auf die geschlossene Türe. „Ach“, er hatte vergessen sie zu fragen mit wem sie in der Bella war. Aber da er den Fall eh nicht länger verfolgen wollte, schob er den Gedanken, sie noch einmal anzurufen beiseite. Er tippte den Abschlussbericht und schloss die Akte.
Danach widmete er sich seinen anderen Akten. Es war nichts ausregendes, Ladendiebstahl, Verkehrsdelikte. Bachmann genehmigte sich noch einen extra starken Kaffee bevor er einen neuen Bericht tippte.

Der Regen wollte nicht aufhören, es regnete schon seit Tagen. Rumpf beobachtete die Regentropfen die gegen die Scheiben prasselten. Er musste noch eine halbe Stunde warten bis sich das Büro geleert hatte. Normalerweise hatte er immer das Gefühl alle würden viel zu früh abhauen. Aber seit er sich nach Feierabend mit Lisa vergnügte konnte er es nicht abwartete, bis die anderen das Bürogebäude räumten.
Rumpf beobachtete Lisa wie sie seine Akten sortierte. Mit ihren schlanken Fingern alles fein säuberlich zusammenlegte. Gleich würden diese zärtlichen Hände seinen Körper berühren und ihn in Ekstase versetzen. Das konnte sie gut, sie konnte alles sehr gut. Sie wusste wie sie mit ihm umzugehen hatte. Nur das eine störte ihn, sie küsste ihn nie auf den Mund. Nicht richtig zumindest.
Lisa unterbrach ihre Arbeit als ihr Handy klingelte. Er vernahm nur ein „Okay“ dann legte sie wieder auf. Als sie ihr Handy zurück in die Tasche steckte, lachte sie ihn an. Es war ein kleines schmutziges lächeln, was er so sehr an ihr mochte. „Ups“ jetzt ist mir doch tatsächlich was runter gefallen“ Mit einer gewohnt unschuldigen Miene hob sie ihre Hand an den Mund „Na dann muss ich es wohl aufheben.“ Sie ging auf die Knie. Ihr Rock schob sich soweit nach oben dass er ihren Slip sehen konnte. Seine Stimme wurde heiser „Ich glaube es ist hier herunter gefallen.“ dabei zeigte er auf seine Seite des Schreibtisches. „Ach, dann suche ich hier“ gab sie keck zur Antwort. Auf allen vieren kam sie angekrabbelt. Rumpf schob seinen Bürosessel nach hinten. Seine Erregung stieg ins unermessliche, als er sie zwischen seinen Beinen kniend sah. Mit einer flinken Bewegung öffnete sie seine Hose.
Rumpf spürte wie all seine Gedanken dahin schwanden, es gab nur noch diesen Augenblick, diesen Moment der Ekstase. Es war beinahe unerträglich, es dauerte nicht lange und er explodierte in ihrem Mund.
Lisa nahm ein Kleenex aus der Packung und wischte sich den Mund ab. Dann strahlte sie ihn wieder an. Als wäre sie ein kleines Kind und hätte ihm gerade ein Geschenk gebracht.
Rumpf wurde aus den Gedanken gerissen als sein Telefon klingelte. Fragend blickte er auf den Display, aber es zeigte keine Nummer an. „Geh ran“ forderte Lisa ihn ungewohnt barsch auf. „Vielleicht ist es deine Frau.“ Fügte sie sanft hinzu. Rumpf runzelte die Stirn. Ahnte Renate etwas und wollte ihn kontrollieren? „Rumpf“ brummte er ins Telefon. „Guten Abend. Ich würde mich gerne mit ihnen treffen“
Sagte eine männliche Stimme am anderen Ende. „Wer sind sie“ „Ich bin verantwortlich für all die Dinge die passiert sind in letzter Zeit“ „Was“ schrie Rumpf „Sie mache ich fertig mein Freund. Das ihnen hören und sehen vergeht“
„Ich möchte ihnen alles erklären und wieder in Ordnung bringen“ Rumpf brummelte. „In einer halben Stunde hinterm Firmenparkplatz?“ „Am See?“ „Genau“ gab die Stimme zurück. Rumpf schluckte kurz, bei dem Gedanken an den See wurde es ihm mulmig. Schließlich gab es unendliche Gerüchte über diesen mysteriösen See.
Von abgehaltenen Satansanbetungen und Opferrituale bis hin zu unendlichen Spukgeschichten. Als Junge hatten sie dort Mutproben abgehalten. Manche dieser Kinder kamen völlig verstört zurück und redeten nie wieder ein Wort darüber. Niemand wusste was dort geschah.
Rumpf legte auf. Unbemerkt drückte Lisa auf den Stopknopf des Aufnahmegerätes.
Rumpf sprang auf und tigerte auf und ab. „So ein Mistkerl, den werde ich etwas erzählen“
„Beruhige dich, Lisa streckte ihm einen Drink entgegen“ „Nein, ich will nichts trinken“ „Du bist völlig außer dir. Trink einen Schluck um deine Nerven zu beruhigen“
Rumpf nahm das Glas und trank es in einem Zug leer. Der Alkohol brannte seine Kehle hinunter und gleichzeitig verspürte er dieses wollig warme Gefühl. „Siehst du, ein Schluck tut immer gut.“ sagte Lisa. Rumpf nahm sie in die Arme und küsste sie auf die Stirn. „Lass uns gehen.“ Flüsterte sie und strich ihm dabei zärtlich über die Wange. „Du kannst da nicht mit“ sagte Rumpf bestimmt. Ein lächeln huschte über ihr Gesicht und er sah etwas Merkwürdiges in ihre Augen aufblitzen. Aber er hatte jetzt keine Zeit darüber nachzudenken, schließlich würde er gleich dem Mistkerl gegenüber stehen der ihm so viel Schaden zugefügt hatte.
„Nein, aber ich begleite dich nach draußen“ Erneut hatten ihre Augen einen seltsamen Ausdruck, ihr Lächeln wirkte boshaft. Hatte er inzwischen schon Halluzinationen? Rumpf zog sich seinen Mantel über und half dann Lisa in ihre Jacke. Dann löschten sie das Licht. Das Büro verwandelte sich in eine dunkle Höhle. Der Rest des Gebäudes war bereits in Dämmerlicht verfallen. Rumpf führte Lisa am Ellbogen zu den Aufzügen. Plötzlich fühlte er sich so müde, seine Glieder wurden Bleischwer „Lisa, ich fühl mich plötzlich so schwach“ Wieder hatte er das Gefühl, dass sich ihre Augen in zwei eiskalte, funkelnde Steine verwandelt hatten. „Das war alles sehr viel für dich“ sagte sie sanft. Seine Beine fühlten sich an als ob er auf Watte gehen würde. Seine Augen konnten Lisa nur noch Schemenhaft wahrnehmen. „Komm jetzt“ Lisa führte ihn in den Aufzug. Rumpf lehnte sich gegen die Wand. „Ich fühle mich schrecklich“ „Das ist kein Wunder“ erwiderte sie nur.
Der Signalton des Aufzuges dröhnte in seinen Ohren. Mit Lisas Unterstützung betraten sie den Firmenparkplatz. „Komm ich nehme dich mit. Dann musst du bei dem Regen nicht so weit laufen. Rumpf lies sich ohne Widerrede auf den Beifahrersitz fallen. Dann schwanden seine Sinne.

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Tag der Veröffentlichung: 17.03.2010

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