„Was wollt ihr von mir?“, fragte die zierliche Frau. Gefesselt saß sie in der Ecke ihrer winzigen Holzhütte. „Meinem Meister gefällt deine Tochter.“ Der Fremde hatte eine tiefe, raue Stimme. Er trat an das hölzerne Bett und sah hinein. Das kleine Würmchen in dem Bett weinte leise, so, als wüsste sie dass gleich etwas furchtbares passiert. „Lasst mir meine Tochter! Sie ist doch das einzige was mir noch blieb.“, flehte die junge Mutter. „Halt´s Maul!“, befahl der Mann. Er war es gewohnt das Menschen erst flehten bevor sie ihr Schicksal akzeptieren. Als Auftragskiller gehörte es sozusagen zu seinem Altag. Fast zärtlich nahm er das Mädchen aus dem Bett, ihr durfte nichts passieren. Jetzt hörte er sie wimmern. Nein eher war es die Ruhe vor dem großen Sturm. Er nahm ein kleines Stück Holz aus seiner Tasche und entzündete es magisch. Die Frau begann zu schreien. Normalerweise stopfte er seinen Opfern irgendwas in den Mund, aber hier draußen, mitten im Wald, hörte sie ja doch niemand. Er schmiss das brennende Stück in das Bett und verschwand. Draußen stand ein schwarzes Pferd. Er nahm etwas mehr Anlauf und sprang auf. Das Kind hatte angefangen zu schreien. Na super. Er ließ das Pferd angaloppieren und verschwand im Wald.
Am Schloss angekommen reichte der Mann seinem Meister das Kind. Der blasse Mann besah sie sich einen Augenblick und lächelte. „Ja sie ist tatsächlich sehr hübsch. Und sie ist noch keine zwei Jahre alt.“ „Meister Daniel, wünscht ihr noch meine Dienste oder darf ich mich entfernen?“. Daniel drehte sich langsam zu seinem Diener um. „Nein ich denke ihr dürft gehen. Aber sagt in der Küche bescheid, mich dürstet es etwas.“ Mit einer tiefen Verbeugung sagte der Killer: „Ja Meister.“ Damit entschwand er dem Sichtfeld seines Meisters. Dieser Lächelte. Wenn das Kind erst alt genug sein würde, wird sie die gefürchtetste Drachenreiterin und Kriegerin der Welt und gemeinsam mit ihm würde sie unbesiegbar sein, und sie würde wie er unsterblich werden! Aber erst wollte er sie aufziehen, mit so viel Liebe wie es ihm vergönnt war auf zu bringen, als Vampir!
1. Luzies 16. Geburtstag
Sie war hübsch, ehrgeizig, unberechenbar und oft gnadenlos! Luzie die angebliche Tochter von Daniel van Derolest, dem Vampir. Schon immer wollte sie eines Tags eine Drachenreiterin werden. Dieser Wunsch blühte immer mehr in ihr. Während andere Kinder zum Unterricht in die Schule mussten, lernte Luzie wie toll Drachen waren. Doch nach der heutigen Stunde musste sie ihren Plan nochmals zu Recht rücken. Was sollte
sie davon halten, nachdem man sie bisher immer gelernt hatte Drachen zu ehren und zu achten, dass man sie auch töten muss? Das war heute alles
etwas viel gewesen und sie freute sich schon auf ihren Ball heute Abend. Da gab es nur ein winzig kleines Problem: Was sollte sie anziehen?
„Daniel? Was soll ich heute Abend anziehen?“ Daniel betrat den großen Schlafsaal seiner einzigen `Tochter`. „Ich habe dir hier ein neues Kleid mittgebracht.“ Luzie drehte sich um und betrachtete das Himmelblaue Seidenkleid, welches der Vampir in der Hand hielt. Schnell nahm sie es ihrem Vater ab und zog es sich an. Das Kleid war enganliegend, nach unten hin weit ausfallend, ohne Ärmel, Rüschen oder Spitzen und schon gar keine Verzierungen. Die Seide betonte jede ihrer Kurven und zeigte den leichten Ansatz ihrer wohl geformten Brüste. Luzie sah an sich herab. „Das Kleid ist absolut perfekt!“Sagte sie und drehte sich elegant auf der Stelle. Daniel sah sie wohlwollend an. Er liebte es, ihr teure Geschenke zu machen, auch wenn sie es nicht wollte. Das pechschwarze Harr viel Luzie bis über die Hüften. Daniel hatte es früher Stunden lang gekämmt, ohne die leichten Wellen heraus zu bekommen. Er wusste dass sie es offen lassen würde, obwohl ihr ein Zopf besser stand. Wie sehr er sie verehrte. Und sie wusste es nicht einmal richtig. Vor Daniel blieb sie stehen. „Lass uns tanzen!“, sagte sie und zog den blassen Vampir mit sich. Wenn sie nur wüsste das sie bald ihre Ausbildung zur Fliegerinn beginnen musste. Es stimmte ihn traurig. Er liebte sie und gab sie nur ungerne einem Drachen. Er würde ihre Zeit voll beanspruchen und für Daniel würde sie dann kaum noch Zeit haben. Er hatte nie gedacht das er sie so in sein kaltes Herz schlisen würde. Aber nicht so wie ein Vater seine Tochter liebte, nein, sondern so wie ein Liebhaber. Am besten lies er den Drachen zurück nach Europa bringen, wo er herkam, und behält seine geliebte bei sich. Warum wollte er nur eine Drachenkämpferin haben? Ach ja: wegen der Macht. Aber war sie ihm wichtiger als Luzie? Ganz gewiss nicht!„Worüber denkst du nach?“, wollte Luzie wissen und löste sich aus seinen Armen. „Über nichts.“, log Daniel. Skeptisch musterte sie ihn, dann lächelte Luzie und sagte:„Ich ziehe mich schnell um und dann üben wir Schwertkampf, Ok?“ Ohne eine Antwort abzuwarten eilte sie zu ihrem Kleiderschrank und zog sich um. Gebannt, über die Schönheit seiner Tochter, sah Daniel ihr zu. Wahrlich, er konnte sie nicht los lassen! „Mach dich fertig Daniel. Oder ich übernehme das nachher unter meiner Klinge!“ Was sie darunter verstand wusste er nur zu gut, und so ging er Widerwillens aus dem Raum.
Als er unterwegs zum Übungssaal war kam ihm seine Luzie bereits entgegen geflogen. „Lass das sein Luzie. Du sollst doch nicht fliegen. Was ist wenn du stürzt?“ Belustigt sah sie ihren Stiefvater an. „Ich und stürzen? Hättest du wohl gerne was?“ Lachend machte sie kehrt und flog zurück.
„Nimm dein Schwert und kämpf Daniel!“, rief Luzie ihm entgegen, und das tat er auch. Die Schwertschläge von Luzie waren hart und die Klinge erwischte ihn oft. Aber dank des Zaubers waren beide Schwertklingen stumpf, solange wie sie den Zauber aufrecht hielten. Leider war Daniel heute nicht so sehr bei der Sache und so kam es, das er plötzlich stolperte und ohne Schwert unter Luzie lag. Diese reichte ihm ihre Hand und zog ihn zu sich heran. Ganz dicht standen sie voreinander. Gebannt schauten sie sich gegenseitig in die Augen. Und dann, ganz langsam beugte sich Daniel vor und küsste Luzie. Nicht so wie damals ihre gute Nacht Küsse. Nein. Er wollte sie! Und zwar bevor sie ihn verließ. „D...Daniel...so...“, stammelte Luzie und versuchte sich aus den Armen von Daniel zu befreien. Doch dieser wollte sie noch lange nicht hergeben. Verwirrt schubste Luzie den kalten Vampir von sich und rannte weg. Weinend, vor Verwirrung, verkroch sie sich in einen Abstellraum. Damals war er nie so gewesen. Irgendwas war heute anders. Warum hatte er sie plötzlich so geküsst? Noch nie hatte sich das jemand gewagt und es war ja nicht so das es an Daniels Hof wenige Männer und Jungs waren denen sie den Kopf ferdreht!
Erst Stunden später, als Daniel sie endlich fand, hatte sie aufgehört zu weinen. „Meine kleine, ich bitte vielmals um Vergebung...“ Doch Luzie unterbrach ihn:„Spar dir deine Worte Daniel. Ich will hier weg und zwar so bald wie möglich!“ Damit rannte sie weg, aus dem Schloss in den riesigen Garten, durch den Wald bis zu ihrer Lichtung und dort erstarrte sie zu einer Eisskulptur. Vor ihr, auf ihrer Lieblings Lichtung, lag ein gigantischer, dunkel lila schimmernder Drache!! Sachte schritt sie auf ihn zu.„Hallo du hübscher. Wer bist denn du?“Der Drache blinzelte kurz und sah Luzie an. „Ich bin Asven, ein Europäischer Drache und der baldige Drache von Miss Luzie.“Sagte der lila Riese als würde das alles erklären. Fasziniert starrte Luzie ihn an. Ihr eigener Drache? Für sie ganz allein? Das konnte doch nicht sein! „Ich bin Luzie. Und du bist dir ganz sicher dass du meiner werden sollst, Asven?“, hauchte sie. Drachen hatten ein sehr feines Gehör und so wunderte es Luzie auch wenig das Asven sie gehört hatte. „Ja ich bin mir ganz sicher Luzie. Es ist mir eine Ehre meine neue Fliegerin kennen zu lernen,“ Mit einem lauten gähnen stand Asven auf. „Möchtest du dort Wurzeln schlagen oder lieber ein wenig fliegen“, fragte der Drache Seelenruhig. „Fliegen? Oh ja sehr gerne!"Jubelte Luzie und kletterte auf den geschuppten Drachen. Er hatte bereits einen Sattel, ein wenig sah er aus wie der eines Pferdes nur größer. Schnell machte Luzie es sich bequem und lies Asven starten. Es war ein himmlisches Gefühl zu fliegen. Das rote Harr wehte im Flug wind und alles unter ihnen war ganz klein. Luzie war frei! Die Bäume rasten unter ihnen entlang und Luzie sah den sich windenden Fluss unter sich. Der Wald sah von oben aus wie ein grünes Meer aus Blättern, mit vereinzelten Lücken wo sich Lichtungen gebildet hatten. Kurz entschlossen lies Luzie ihren Drachen an einem See landen. Schnell schlüpfte sie aus ihrer Kleidung und sprang in das kalte Nass. Als sie wieder auftauchte war Asven ebenfalls im Wasser und badete. „Na macht es dir Spaß?“ Fragte Luzie ihn und Asven grummelte zustimmend. Erst nach einer gefühlten Stunde, in der Luzie nur geschwommen ist, machten die beiden sich auf den Heimweg. „Asven? Flieg doch mal zum Schloss, ich muss mich bei Daniel bedanken!“, rief Luzie. Ihre Gedanken hatten sich ihm gegenüber etwas beruhigt und sie konnte ihm nicht wirklich böse sein. Wie konnte sie nur so gemein zu ihm sein? Sie liebte ihn doch auch. Nur war er sowohl ihr Vater, wenn auch nicht ihr biolgischer, als auch etwas zu alt für sie. Obwohl... Asven machte kehrt und flog Richtung Schloss. Dabei drehte er Loopings und flog Spiralen und Luzie wurde schlecht. Daher war sie, trotz der Freiheit, froh wieder auf dem Boden zu sein. „Danke Asven für den tollen Flug.“, sagte Luzie und strich dem Drachen sanft über seine Schnauze. „War mir ein Vergnügen. Wann kommst du denn wieder?“, wollte Asven wissen. „Ich muss da erst was klären. Zudem fängt der Ball gleich an, und da muss ich leider hin. Auch wenn ich jetzt keine große Lust mehr habe!“, sagte Luzie und ging rein.
Daniel war in seinem Zimmer und bereitete sich für den Ball vor, als Luzie klopfte. „Herein wenn es nicht der Tod ist, denn dem hab ich schon lang getrotzt!“, rief Daniel als bereits die Tür geöffnet wurde. „Bezeichnest du mich als den Tod?“Wollte Luzie scherzhaft wissen. Daniel drehte sich zu ihr um. „Nein. Hör zu: was du da gesagt hast…“ „War nicht fair von mir. Ich weis. Ähm da ist noch was: danke für mein Geburtstagsgeschenk. Ich bin bald ausgerastet vor Freude als ich Asven sah. Er ist ein so schönes Tier!“ Verwirrt sah Daniel sie an. „Asven? Wer war das noch gleich?“ „Oh Daniel du weist genau wer er ist! Der Drache auf meiner Lieblings Lichtung. Natürlich ist es das perfekte Geschenk.“ Fröhlich fiel Luzie ihm um den Hals. „Und das mit dem Kuss ist auch nur halb so schlimm! Es war eine ne…“ „Schon gut ich habe es verstanden.“, unterbrach Daniel sie. „Nun spute dich aber. Du musst doch fertig sein wenn der Ball anfängt.“ „Der Ball. Oh Mist den hatte ich ganz vergessen. Bis gleich!“ Luzie rannte aus dem Raum und in ihr Zimmer.
Das Kleid lag noch auf dem Himmelbett und die Harre würde sie eh offen lassen, egal was Daniel dazu sagte! Während sie sich umzog überlegte sie, wie sie zu Daniel kam. Es war kurz nach ihrem ersten Geburtstag. Zumindest erzählte ihr Daniel das immer so. Einer seiner Leute seie durch den Wald auf dem Weg zurück zum Schloss gewesen. Er hörte aus einer kleinen Hütte auf einer Lichtung leises Wimmern. Er ritt hinn und trat in die Hütte. Dort sah er die Leiche ihrer Mutter. Sie war scheinbar schon alt gewesen. Von ihrem Vater fehlte jede Spur. Der Diener wartete länger auf ihn und kümmerte sich so gut wie möglich um sie. Letzlich nahm er sie mit. So kam sie hier her.
Als sie fertig war ging sie noch einmal zu Asven. „Na mein Guter, alles klar soweit? Hast du schon gegessen?“, erkundigte sich Luzie bei ihrem neuen Liebling. Der lila Drache nickte und sagte: „Ja alles klar, und bei dir?“ „Es ging mir nie besser.“ Und das stimmte. „Ich komme nach dem Ball noch einmal zu dir.“, rief Luzie und marschierte zurück ins Schloss.
Im Ballsaal war es voll und laut. Die Leute trugen bunte Gewänder und tanzten munter .Musiker spielten eine heitere Ballade. Auf einem Stuhl in der nähe der Tafel entdeckte Luzie den Schlossherrn Leonard von Rabenstein in einem Gespräch mit Königin Elizabeth von Kaltenklau. Beide wohnten weit weg, waren aber bisher auf jedem Geburtstag von Luzie erschienen. Schnellen Schrittes ging sie auf die beiden zu. „Schönen guten Abend. Wie nett das ihr gekommen seid.“, grüßte Luzie. Königin Elizabeth erhob sich schwerfällig und drückte Luzie an ihren fetten Körper. Leonard von Rabenstein verneigte sich, gab ihr einen Handkuss und grüßte: „Es ist mir eine Ehre heute Abend dein Gast sein zu dürfen. Meine aller besten Glückwünsche zu deinem Geburtstag.“ Auch die Königin beglückwünschte sie und setzte sich dann wieder. Luzie betrat die Tanzfläche. Daniel befreite sich von einer blonden Frau, die ihn zum tanzen aufgefordert hatte, und ging auf Luzie zu. Er hielt einen Kellner an, nahm sich ein Glas mit einem kleinen Löffel und lies letzteres mehrfach gegen das feine Glas schlagen. „Meine Sehr ferärten Gäste! Erstmals herzlichen Dank für euer Zahlreiches Erscheinen! Darüber freuen Luzie und ich uns sehr .Ich habe heute die große Ehre meiner Tochter Luzie zu ihrem sechzehnten Geburtstag zu gratulieren! Alles Gute meine kleine!“, rief Daniel und Luzie, die es nicht mochte im Mittelpunkt zu stehen, wäre am liebsten im Erdboden versunken. „Alles Gute!“ Kam es von überall her. „Zu einem anständigen Geburtstag gehören natürlich Geschenke. Durch eine dummes Versehen hat Luzie ihr erstes Geschenk bereits entdeckt: den Europäischen Drachen Asven. Aber eine anständige Fliegerin braucht eine anständige Ausbildung! Ich gratuliere dir also von ganzem Herzen zu einem Platz in der Fliegergilde in Schottland!“ Augenblicklich wurde es Leichen still im Saal. Dann brandete Beifall auf. Luzie strahlte übers ganze Gesicht und bedankte sich mehrfach. Ein Platz in der besten Fliegergilde der Welt! Und dann passierte es: ein beben ließ das Schloss erzittern. Alle schrien durcheinander. Luzie rannte zum Fenster, und es traf sie wie ein Schlag in den Margen. Ungefähr 10 riesige Drachen flogen draußen und peitschten mit den Schwänzen und Klauen gegen das Gebäude. „Luzie, du musst zu Asven und verschwinden!“, schrie Daniel, „Nach Schottland. Kümmer dich nicht um uns wir kommen klar.“ Daniel rannte zum Fenster. Die Drachen zerstörten das Schloss und er erkannte seinen einzigen Fein auf dem großen goldenen Drachen: Abandon! Er wollte schon seit Jahren das Land von Daniel haben und schritt nun zu Kampf. Aus den Augenwinkeln sah er noch wie seine geliebte Tochter floh, dann wurde er in einen Kampf verstrickt von einem Flieger der meinte er müsse in das Schloss eindringen.
Ein schlechtes Gefühl hatte Luzie schon, aber sie wurde dazu erzogen zu hören. Sie würde Asven holen, zurück kehren und Daniel helfen. Komme was da wolle! Und so stürzte sie die Treppen runter zu ihrem Drachen. Bei so vielen Drachen konnten keine Waffen wirklichen Schaden errichten. Asven war in einem Kampf verstrickt. Als er Luzie kommen sah haute er seinem Gegner die Pranke ins Gesicht riss seine Fliegerin hoch und floh mit ihr. „Asven! Was wird aus den anderen? Wir müssen ihnen helfen!!“, schrie Luzie gegen den Wind der um sie peitschte. „Egal. Hauptsache ist das es dir gut geht!“, knurrte der dunkle Drache tief. Asven legte noch einmal an Geschwindigkeit zu. „Wir müssen etwas tun!“, schrie Luzie, doch Asven kümmerte sich nicht darum. Unter ihnen rasten die dunklen Schatten der Bäume dahin und Luzie konnte in der Dunkelheit nichts mehr erkennen. Tiefe Trostlosigkeit überfiel sie.
Es kam Luzie vor als wären sie Jahre geflogen, oder wenigstens Tage, als Asven endlich landete. Der Drache steuerte einen Hof vor einem Gebäude an und landete mit einen lauten poltern halb neben und halb in einem Brunnen. „Du feiger Wicht! Wir hätten dableiben und kämpfen sollen!! Meine Gäste könnten jetzt alle Tod sein!“, brüllte Luzie den erschöpften Drachen an. „Du auch Luzie. Dableiben und kämpfen! Zzzz… Welch ein dummer Vorschlag von jemandem der keine Ahnung vom Kämpfen und Drachenfliegen hat!“ Der Sprecher stand neben Asven. Er war ca. 1,80 Meter groß, stabil gebaut, hatte schwarze Harre und überraschend große Augen. „Wer sind sie?“, fragte Luzie. „Ich bin Albertos.“ Der Fremde machte einen leichten Diener und sah Asven mitleidig an. „Du armer Drache. Was hast du dir nur dabei gedacht?“ Asven sah nur kurz auf und legte den großen Kopf wieder auf den Boden. „Woher kannten sie meinen Namen?“ Wollte Luzie wissen. „Ich habe sie in den Erinnerungen von ihrem Vater gesehen. Doch ich muss sagen sie sind viel törichter als ich angenommen habe.“ Luzie verärgerte es wie er mit ihr Sprach. Für wen hielt dieser Mann sich eigentlich?! „Was erlauben sie sich eigentlich? Haben sie eine Ahnung davon wen sie hier vor sich haben?“, fauchte Luzie wütend. Albertos zog die Schultern hoch und seufzte: „Bisher eine sehr arrogante Zicke die sich etwas darauf einbildet das sie von Adel ist.“ Erstaunt sah Luzie ihn an. Arrogant? Hatte dieser dreikäsehoch sie eben wirklich arrogant genannt? „Kommen sie mit. Ich zeige ihnen ihr Zimmer. Asven du kannst auf eine der Lichtungen. Man wird dir bald einige Kühe bringen.“ Mit Aussicht auf etwas tu fressen erhob der dunkle Riese sich schwerfällig in die Luft. Luzie stand da und sah Albertos an. Dieser beachtete sie nicht, sondern ging bereits rein. Luzie folgte ihm zögernd. Schüchtern sah sie sich um. Der schlicht eingerichtete Empfangssaal war groß. Unter der Decke hing ein Kronleuchter, an den Wänden hingen Bilder und Porträts von Drachen und ihren Fliegern und gegenüber dem Portal war eine schlichte Sitzecke für Besucher. Ein leises „WoW!“ entfuhr Luzie. Albertos drehte sich um, deutete zu einer Treppe links von ihnen und erklärte kurz: „Du teilst dir ein Zimmer mit Julia und Jason Renoles. Frühstück gibt es um 7.30h, der Unterricht beginnt um 9.00h, Mittagessen bekommt ihr in der dritten großen Pause nach dem normalen Unterricht gegen 16.00h, den Stundenplan kann Julia dir geben. So was noch...ach ja: um 20.00h ist es Pflicht auf den Zimmern zu sein! Dein Zimmer ist im dritten Stock Nummer 23.“
Albertos verschwand eine Wendeltreppe abwärts. Wie ein ausgesetzter Hund stand Luzie in dem großen Herrenhaus und hatte keine Ahnung was sie tun sollte. „Hi du! Willst du da Wurzeln schlagen?“, rief eine unbekannte Stimme von oben. Luzie sah auf. Ein schlanker, blonder Junge kam das Treppengeländer runtergerutscht. „Nein. Ich weiß nur nicht wohin.“, gestand Luzie. Der Junge sah sie kurz an. „Welches Zimmer?“, fragte er. Sie überlegte kurz und sagte: „23, mit irgend soner Julia.“ Der Fremde Junge lachte. „Ich bin Jason Renoles. Dein neuer Mitbewohner.“ Jason lachte wieder. Er war nett. Luzie beschloss ihn zu mögen. „Ich bin Luzie van Derolest.“ Jason nickte und sagte: „Das dachte ich mir schon. Hast dir aber Zeit gelassen hier zu erscheinen.“, neckte er. Luzie sah sich den Fremden an. Er hatte Straßenköter-blonde, kurze Harre, war recht schlank, hatte blaue Augen, einen schmalen Mund und war etwas blasser als normale Menschen. Mit schnellen Schritten rannte er die Treppe hoch, machte auf halber Stecke halt, drehte sich um und kam wieder runter. „Hast du kein Gepäck? Ich dachte immer ihr Weiber müsst immer total viele Sachen mitnehme.“ Er sah sich um, so, als hätte Luzie ihre Sachen irgendwo vergessen. Das wars dann wohl mit dem mögen, dachte Luzie bei sich. „Nein. Ich hatte keine Zeit etwas zusammen zu packen.“ Luzie sah an sich runter und ihr viel auf, das sie noch immer das blaue Ballkleid trug. Nur war es etwas dreckig und hatte kleinere Löcher. „Aha. Und warum nicht? Trägst du deshalb dieses Kleid?“, fragte er neugierig, bessan sich dann aber und begann im Laufschritt wieder die Wendeltreppe empor zu laufen. Luzie folgte ihm einfach. Nach vielen Treppen blieb Jason auf der dritten Etage stehen. Garland öffnete er eine Schwingtüre und hielt sie mit einer leichten verbäugung auf. „Darf ich bitten?“, fragte er und Luzie trat mit einem nicken auf den Gang. Man könnte eine Stecknadel fallen hören, so still war es. Im Flüsterton sagte Jason: „Du musst dir wohl von Juli ein Nachthemd leihen. Da du keine Sachen hast und Juila hat etwa deine Größe.“ Er öffnete eine Türe und ein Mädchen flog auf Luzie zu.
„Luzie. Ich dachte schon ich bleibe als einziges Mädchen auf der Schule! Wo warst du nur so lang?“, klagte das Mädchen. „Wo ist dein Gepäck?“ Luzie schätzte das es sich um Julia handelt. Sie sah Jason ähnlich. „Du möchtest sicher erstmal schlafen. Wenn du keine Sachen hast kannst du was von mir haben.“, plapperte Julia. Luzie nickte nur und Jason führte sie in ein Badezimmer. „Geh duschen, und hol dir was zu Essen und wenn du isst erklärst du uns warum du erst jetzt hier erscheinst. Ok?“, sagte Jason und wieder konnte Luzie nur nicken. Als der Junge hinter sich die Türe schloss, begann Luzie sich zu entkleiden und legte das Kleid sorgfältig auf einen kleinen Schrank. Als sie unter die Dusche trat kamen ihr die Ereignisse des Tages so seltsam vor. Wie schnell hatte sich ihr gesamtes Leben auf den Kopf gestellt! Erst der Kuss von Daniel, der Drache, die Ankündigung der Aufnahme an dieser Schule, der Angriff, die Flucht und jetzt war sie hier. Als Luzie unter die Dusche trat merkte sie sofort wie das heiße Wasser ihre Gedanken klärte.Die Menschen waren ziemlich primitiv aber die Dusche war wirklich eine gute Erfindung. Trotzdem würde sie NIE in die Menschenwelt gehen. Oh man, Luzie, drehst du durch? Du bist an einem Ort den du nicht kennst und du denkst über diese Menschen und ihre Erfindungen nach? Dachte Luzie und musste lachen. In Ruhe seifte sie sich ein, wusch sich die langen Haare, trocknete sich ab und zog sich ein Nachthemd von Julia an. Es war aus Seide, hellblau und passte sehr gut. Als sie das Badezimmer verlies warteten Julia und Jason im gemeinsamen Mittelzimmer und unterhielten sich. „Ich bin fertig.“, sagte Luzie unsicher und trat näher. „Super. Die Küche wollte nicht mehr kochen, da war niemand, also habe ich dir einfach ´ne Schale mit Müsli mit nach oben gebracht.“, entschuldigte Julia ihre Beute und reichte Luzie die Schale mit einem Löffel. „Danke.“ Luzie nahm das Essen entgegen und war noch nie so hungrig gewesen. Gierig schaufelte sie alles in sich. „Also: warum erscheinst du erst jetzt? Das Thema habe ich auch schon mit Klaudé durchgekaut.“, fragte Julia. „Mein Vater hat mir Asven erst heute vorgestellt. Und er sagte mir auch heute erst das ich hier her soll.“, schloss Luzie und erzählte dann wie es dazu kam das sie ohne Gepäck hier auftauchte. „Du hast also Geburtstag und deine Feier wurde von irgendeinem machtsüchtigen Feind gesprengt.“, nahm Jason nochmal alles zusammen und Luzie nickte zur Bestätigung. Sie war müde und des erzählens leit. „Du solltest schlafen.“, sagte Julia. Luzie nickte und stand auf. Das Zimmer, welches Julia ihr zeigte, war recht klein. Gegenüber der Türe war ein Fenster, davor stand ein Schreibtisch. An der rechten Wand stand ein Bett, gegenüber davon ein Kleiderschrank. Ein kleines Regal mit Schulbüchern stand in einer Ecke. Das war es schon. Na toll, dachte Luzie und schmiss sich auf das Bett. Fast sofort schlief sie ein...
2. Das Internat
Als Luzie erwachte kam ihr alles wie ein böser Traum vor. Aufrecht setzte sich sich hin und sah sich um. Was sie sah, schockirte sie. Ihr Zimmer war klein. Der Kleiderschrank war winzig. Alles war zu klein! Wo war sie denn hier gelandet? Bei näherem betrachten viel ihr alles wieder ein. Asven ihr Drache ,der Angriff auf das Schloss ihres Vaters, die Flucht zum Internat auf Asven und schließlich Jason und Julia. Es war so ferrückt, sie konnte es beinahe nicht glauben. Sollte sie aufstehen? Warum sollte sie das tun? Doch nach fünf Minuten bewegte sie sich langsam aus dem Bett. Ihr Rücken schmerzte, ihre Beine fühlten sich steif und ungelenk an. Forsichtig ging sie aus ihrem Zimmer in das Wohnzimmer. Julia saß auf der Chouch und unterhielt sich mit ihrem Bruder. „...nett! Aber du hast ja deine eigene Meinung, wiedermal. Oh, Guten Morgen Luzie.“, Julia sah sie an und lächelte strahlend. Das schöne Mädchen
Tag der Veröffentlichung: 09.11.2009
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