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Die Todesbraut


Es ward erzählt in alten Tagen,
es hätte sich was zugetragen
im Tale nah dem hohen Berg.


Es war die Zeit der Finsternis
als stattgefunden dies Ereignis.
Es ging die Mär von Teufelswerk.


Man sprach von weißer Braut so schön,
dass Augen schmerzten beim Hinsehn.
Sie war so rein in ihrem Herzen.


Wiewohl sie lebt´, in Not und Fron
so liebt sie doch des Nachbarn Sohn
und wusst´ mit ihm zu scherzen.


Nun sollte dieses Glück nicht währen
der König kam in ihre Sphären.
Die Anmut traf ihn wie ein Schlag.


Er blickt hinauf zum blauen Himmel
und steigt herab von seinem Schimmel,
ihm dünkt´s ein wunderbarer Tag.


Wie Blitz aus heitrem Himmel schoss,
wollt er sie bringen auf sein Schloss
und wollt zur Frau sie nehmen.


Sie flehte laut den König an.
Oh Herr, ich liebe einen andern Mann,
ich würd´ mich bis ins Grab noch grämen.


Wenn´s das ist, was dein Herz begehrt
so sei dein Leben dir verwehrt
und keiner soll dich je bekommen.


Des Nachbars Sohn verfiel in Trauer
sprang in den Tod von einer Mauer.
Ward ja das Beste ihm genommen.


Doch auch der König durft´ nicht ruhn,
wurd´ hart bestraft für solch ein Tun
in jeder einzeln Vollmondnacht


Vom Friedhof kamen sie gegangen,
um zum Herrscher zu gelangen
der einst die Maid hat umgebracht.


Mit Wehgeschrei und lautem Klagen,
welches niemand konnt´ ertragen
brachten sie dem König Schrecken.


Und die Moral von der Geschicht -
begehr des andern Weibe nicht,
sonst werden dich die Geister wecken.




Impressum

Texte: Henriette Jakob
Bildmaterialien: Bildquellenangabe: Norbert Höller / pixelio.de, Marion Löffler / pixelio.de, http://img24.dreamies.de/img/420/b/s8dwnnf0luz.jpg
Tag der Veröffentlichung: 28.02.2012

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