Der Nachbar
1
Hallo ihr lieben,
ihr habt wieder den richtigen Sender eingeschaltet. Heute ist freitag...
Zum glück ist heute nicht der 13,
es ist jetzt 7 Uhr.
Oh man Freitag ist heute…
Knallte mir die Kopfkissen noch mal auf die Ohren. Da ging das Radio wieder an,
mit einem Knall an der Wand hat sich das mit dem Radio erledigt.
Die Teile des Radios gesellten sich zu den anderen Teilen von Schrott…
Ein kleiner Lebenshauch vom Radio kam noch von einer leisen Melodie,
die aber schnell verstummte…
Die Sonne kam mit ihren ersten Strahlen durch das Fenster,
direkt auf meinen Körper.
Ich schaute noch mal schnell auf die Uhr,
gleich müsste er kommen.
Mein lieber Nachbar,
der alles für mich tat.
Wenn ich ihn fragte.
Zog mir schnell was an,
Ging in die Küche,
Setzte mir Wasser für meinen Tee auf.
Träumte vor mich hin, hätte fast überhört,
dass mein Wasserkocher fertig war und mein Tee rief.
Gieß endlich das Wasser auf..
Es klingelte an der Tür,
na wer ist denn das wieder,
bestimmt die Kids vom Nachbar,
die Klingel ausprobieren..
Nein, es waren nicht die Kids,
es waren die eisblauen Augen,
die mir seit Wochen einen eiskalten Schauer im Sommer bescherten..
Er stand vor mir, in der Hand Brötchen und Zeitung…
hm dachte ich,
woher weiß er das ich Hunger hatte..
nein weiß er nicht. Er hat sich ausgesperrt.. und muss auf den Schlüsseldienst warten.
Jetzt konnte ich keinen klaren Gedanken mehr zustande bringen.
Und werde wahrscheinlich nur Unsinn reden..
oh Gott,
was habe ich eigentlich grade an..
Schnell mal runter schauen.. ok, habe Jeans und ein T-Shirt an..
Hörte dann wie im Traum, Kaffee……Haaa was.
Jaa, Kaffee hörte ich mich denn selber reden.
Hm Kaffee, ich bin eine neurotische Teetrinkerin. Schoss mir das durch den Kopf..
Ich war ganz wo anders…
Konnte nur an die blauen Augen denken,
in die ich in weite Ferne sehen konnte..
sein Geruch, war anders.
Männlich aber sinnlich….
Sein Brummen holte mich in die Gegenwart zurück.
Erde an Nachbarin… hörte ich ihn sagen… ja danke Nachbarin ist wieder vom Mars da…
Er lächelte mich an..
Schön,dass du wieder auf der Erde bist..
wo warst du denn,
bin in deinen Augen auf Reise gegangen..
hörte ich mich sagen..
Er sah mich mit ganz großen Augen an..
Wusste gar nicht, dass man in meinen Augen auf Reisen gehen kann.
Schlüsseldienst, wer hat hier ein Schlüsseldienst bestellt.
Hörten wir das aus einer ecke ..
2
Habe die Tage es vermieden, ihn unter die Augen zu treten, wollte ihn nicht über den Weg laufen,
ging auch gut.. es wäre nur peinlich.. wenn er mir über den Weg gelaufen wäre.
Ich hätte im Erdboden versinken können
oder ich wäre röter als eine Tomate geworden..
Dass mit meinen 25 Jahren..
hab eigentlich immer gedacht, dass man in dem Alter,
sich nicht so doof anstellt..
Aber es ist genauso wie mit 17 ..
Wollte mich jetzt nicht die ganze Woche in der Wohnung verstecken,
weil irgendwie ist es doch auch kindisch sich zu verstecken..
Also werde ich jetzt raus gehen,
hoffentlich geht das gut..
Sonst tauche ich in seinen Augen ab..
Tauche auch nicht mehr so schnell auf.. egal.. Turnschuhe an und ab in den Park. Eine Runde laufen,
den Kopf frei bekommen..
An irgendwas anderes denken ,als an blaue Augen..
3
Bin kaum ein paar Meter gelaufen.
Hörte ich schon Kaffee.
Hinter mir. Er war da. Mein Herz freute sich. Meine Schmetterlinge erfüllten meinen Bauch. Die Sonnenstrahlen auf meiner Haut machten dieses Gefühl nur noch schlimmer…
Mein ganzer Körper kribbelte,
meine Härchen tanzten auf meiner Haut..
Die Gänsehaut lies mich erstarren..
Hallo, Frau Nachbarin,
hörte ich es wie im Hauch von Luft an mir vorbei sausen..
Er berührte mich..
Jetzt ging gar nichts mehr,
mich sahen die blauen Augen an,
alles lief wie im Film an mir vorbei..
Er nahm meine Finger in die Hand,
streichelte sie ganz leicht..
Der Schauer von heiß und kalt überviel mich..
Meine Beine zitterten,
wurden ganz schwer..
Ich merkte nur noch wie er mich zur nächsten Bank trug.
Er versuchte mich aus meinen Träumen zurück zu holen. Er streichelte meine Wangen. Ich sah nur seine Augen..
Ok, du lässt mir keine andere Wahl.
Hörte ich, und gleich darauf ein Klattschen… aua.. meine Wange..
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich auf der Bank lag. Besser gesagt, mein Kopf auf seinen Beinen..
Ich schnellte mit meinem Körper nach vorne.. hielt mir die Wange.. rieb an der Stelle, wo es weh tat.. oh man, was war denn das grade.
hörte ich mich sagen.
Du machst mir langsam Angst Mädchen,
sowas hab ich noch nie erlebt.
Bist du immer so weit weg..
wenn man mit dir Kaffee trinken will.. nee. Wir beide mussten los lachen.. ich trinke nur Tee.. aha ich verstehe. Deswegen der weite Flug..
Sage mal, hörte ich ihn fragen.
möchtest du morgen zu mir kommen.
wir Frühstücken schön, laufen zum Abschluss eine Runde..
Ich lachte ihn an, klar gerne..
Er nahm meine Hand in seine Hand, küsste sie.
Tag der Veröffentlichung: 16.04.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für meinen Lieben Freund,
ohne ihn würde es den
Sommerregen nicht geben.