Eduard Nagl
DIE ERRETTUNG DER STADT MIESELMUS
DURCH DIE TIERE AUS DEM HONIGTAL
Friedlich, wie jeden Morgen erwachten die Tiere des Honigtals als sich die Sonne über der Bergkuppe erhob und ihre goldigen Strahlen wie eine samtene warme Decke über das ganze Tal ausbreitete. Und wie jeden Morgen schickte sie ihre kräftigen Strahlen aus um die Nasen und Näschen all der großen und kleinen Tiere sanft, aber doch frech zu kitzeln. Kurze Zeit später, die Sonne stand schon wie ein großer gelber Ball über dem Berg, hörte man auch schon allerlei seltsame Laute hinter und unter, sowie zwischen Sträuchern, Bäumen, Grashalmen, bemoosten Felsbrocken, aus dem Geäst der Bäume oder sonstigen Schlafplätzen, wo so jedes Tier die finstere Nacht verbracht hatte. Edgar, der große braune Bär mit seinen riesigen weißgefleckten Tatzen war einer der ersten, der seine schöne schwarze Nase langsam in Richtung Sonne wendete. "Brumm, brumm, guten Morgen liebe Sonne, ach, bin ich froh, dass du uns Tiere wieder so sanft geweckt hast und ich denke auch du freust dich über uns. Wie einsam würde doch deine tägliche Bahn sein, wenn du nicht uns Tiere hättest, denen du Morgen für Morgen leuchtest!" "Ja Edgar," hallte da die Stimme der Sonne durchs Honigtal, wie tief deine Rede meine Gefühle erriet. Glücklich bin ich jeden Morgen euch so friedlich schlummernd zu sehen und irgendwie tut es mir etwas weh euch allmorgendlich den süßen Träumen zu entreißen die so wunderbar in eure schlafenden Gesichter gezeichnet sind. Doch schenke ich euch dafür meine Wärme die ich besitze um die Kühle der Nacht zu vertreiben. Und dem Streben meines feurigen Sonnenherzens ist danach, auch eure Herzen zu erwärmen, damit ihr den jungen Tag fröhlich und voller Zuversicht begrüßen könnt. Aber bei euch muss ich mir darüber keine Sorgen zu machen. Mir scheint, ihr seid die glücklichsten Wesen, die ich auf dieser Erde antreffe. Fühle ich doch, dass ihr mir ähnlich seid. Es ist, als würdet ihr mir meine Wärme, die ich euch vom Morgen bis zum Abend schenke, zurückgeben. Soviel Herzenswärme und Heiterkeit strahlt euer innerstes Wesen aus. Wie treffend ist doch der Name eures Tales. Gleicht denn die Farbe des Honigs nicht der meinen? Und könntet ihr mich fressen, ach, wie süß würde ich euch auf euren Zungen zergehen.
Weißt du Edgar, ich wollt' ich könnte für immer über euch leuchten um euch meine Wärme hinunterzusenden,aber auch ich kann den Lauf der Dinge nicht ändern und zu drehen meine Bahn und auch all das Schlimme dieser Erde zu sehen, bei Gott, darum komme ich nicht umhin. Und wenn der Tag sich neigt und ich hinter dem Berg auf der anderen Seite eures Tales verschwunden bin, weiß ich erst was ihr mir wert seid und voller Hoffnung ersehne ich jedesmal meine Wiederkunft über der Kuppe eures Berges herbei."
"Sag mal Sonne, was ist denn hinter unseren Bergen so schlimmes zu sehen", fragte brummend Edgar.
"Ja genau, erzähle, ich bin auch schon neugierig," sprach SARALA, das weiße Wiesel, mit seiner klaren, hellen Stimme, weiter. "wisst ihr, das ist gar nicht so einfach zu beschreiben, die Welt hinter euren Bergen und eure Welt hier, das ist
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 09.12.2012
ISBN: 978-3-7309-0123-6
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