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Herbst

Der Herbst ist gekommen,
die Tage werden kürzer, die Nächte kälter.
Die Zugvögel heben ihre Flügel
und sagen uns Lebewohl für dieses Mal.
Aber wenn der Frühling wieder kommt
werden sie hierher zurückkehren.
In dieser Jahreszeit in der Natur zu sein
gibt einem so unglaublich viel.
Die Blätter haben sich verfärbt
Und leuchten uns in Herbstfarben entgegen.
Man fühlt eine seltsame Wehmut,
jetzt, da der Sommer vorüber ist
und der Winter sich zeigt.
Aber andererseits ist es auch schön.
Wir sollten danken für die Zeit, die war
und uns auf die Tage freuen, die kommen.
Trotz allem haben wir so viel Schönes,
woran wir uns erfreuen können!


Graugänse

Heute sahen wir Graugänse auf ihrem Weg nach Süden,
eine große Zahl, in Form eines Pfluges.
Nun, da sie uns verlassen, fühlt man Wehmut.
Man weiß jetzt mit Sicherheit: der Sommer ist vorüber
und der Winter steht vor der Tür.
Ich wünschte, dass ich eine von ihnen wäre.
So könnte ich ihnen auf ihrer langen Reise folgen
und all das beobachten was sie erleben.
Aber wir, die wir hier leben und der Erde angehören,
wollen versuchen, die Erde zu beschützen und unser Land,
sodass wir in einigen Monaten wieder
danken können für das, was wir erleben.
Wir wollen denen, die sich gegen Süden bewegen,
eine gute Reise wünschen und ihnen sagen,
dass sie im nächsten Jahr wieder willkommen sind!


Erinnerungen

Einer, den ich nie vergessen werde,
ist mein großer Bruder.
In viel zu jungen Jahren
verschwandest du aus diesem Leben.
Wir, die wir die Deinen sind, haben viele Fragen,
warum wir dich verloren haben.
Antworten finden wir nicht.

Aber selbst wenn die Tage vergehen,
ist die Erinnerung immer mit uns
und du bist für alle Zeit in unseren Herzen,
geliebter großer Bruder!

Wenn ich auf den Berg wandere,
denke ich oft: Hier bist auch du
auf deinen vielen Touren gewandert
und wenn ich abends am Fluss stehe,
finde ich immer deine Spur.

Keiner weiß den Tag,
an dem die Sonne wieder untergehen wird.
Aber unsere Erinnerungen werden uns begleiten
bis zum letzten Tag!


Gedanken

Ich denke zurück an die Zeit als Kind,
an die Wanderungen, die ich oft machte.
Seemann hat man dich genannt.
Aber für uns trugst du den Namen Zugvogel.

Nun kommt der Herbst.
Man braucht den wärmeren Mantel.
Du wirst erst wiederkommen,
wenn die Frühlingssonne Körper und Geist wärmt.
Viel erzähltest du von deinen Reisen zur See.
Neues, das du mitgebracht hast, bestaunten wir.
Viele deiner Geschichten ließen Kinderaugen leuchten.

Seemann – jeder wollte das werden!
Aber schließlich gingst du in das ewige Land,
wo das Lebensschiff seine Anker wirft.
Du wirst uns immer fehlen,
aber in uns wirst du weiterleben!
Niemand kann unseren Zugvogel ersetzen!


Herbst

Der Herbst ist gekommen,
die Tage werden kürzer und kürzer,
die Nacht länger und kühler.
Die Blätter auf den Bäumen,
die für einige Zeit grün und schön waren,
haben nun die Herbstpracht angelegt.
Der erste Schnee hat sich
auf die höchsten Bergspitzen gelegt –
wir wissen, welche Jahreszeit nun kommt.
Aber dessen ungeachtet was jetzt geschieht,
wissen wir, dass in einigen Monaten
wir wieder einen neuen Frühling
und auch Sommer erleben werden.
Wir achten auf die Tage und die Zeit,
denn schließlich wissen wir,
was wir jetzt haben.
Aber wir wissen nicht,
was uns der morgige Tag bringen wird.
Lass dich nicht von der kalten Jahreszeit entmutigen
und vergiss nicht, mein Freund,
Licht und Wärme für deine Mitmenschen
immerfort zu verbreiten.
Wir alle brauchen das in dieser Zeit!


Der erste Schnee

Nun haben wir den ersten Schnee bekommen.
Die Felder liegen unter einem schönen weißen Teppich.
Aber so schön es auch sein mag, muss man sagen,
dass wir noch immer Oktober haben.
Der Winter hat sein Kommen angemeldet.

Weg mit der Sommerkleidung –
Her mit Hut und Handschuhen,
die Schaufel aus dm Schuppen geholt
und der Schlitten schreit fast danach,
in Gebrauch genommen zu werden.

Obwohl wir nun eine kalte Jahreszeit
bekommen werden
von Stunde zu Stunde fällt,
leben wir in einem schönen Land.

Den Winter des Vorjahres
noch frisch in Erinnerung
gibt es nur eines zu sagen,
meine lieben Freunde:
Lasst die Kälte nichts zerstören,
zünden wir Lichter an,
um uns an ihnen zu wärmen!


Winterabend

Ich sitze hier vor dem Ofen
an einem kalten Winterabend,
höre das Knistern des Holzes,
spüre, wie die Wärme sich im Körper
und in der Seele ausbreitet.
Das Thermometer sinkt langsam, aber sicher
…...hinab auf minus 30°.
Da fängt man an zu überlegen:
Was hat man falsch gemacht?
Ist es vorgesehen, dass man sich blau friert
in unserem langgestreckten Land?


Licht anzünden

Zünde ein Licht an am Abend.
Das Licht soll brennen für Wärme, Geborgenheit und Güte.
Zünde ein Licht an am Abend.
Das Licht soll brennen für Freundschaft und Menschlichkeit.
Zünde ein Licht an am Abend.
Das Licht soll brennen für unsere Erde.
Zünde ein Licht an am Abend.
Das Licht soll brennen für wahre Freunde.
Zünde ein Licht an am Abend.
Lass das letzte Licht dafür brennen,
dass wir eines Tages den ewigen Frieden finden.


Die Kirche in Os

Ich sitze in unserer Kirche,
genieße die Stille,
fühle, wie Ruhe mich erfüllt
sobald der Glockenklang verstummt.

Du bist so schön,
wie du da oben in der Wiese stehst,
mit dem Blick über unser Heimatdorf.
Wenn ich mir vorstelle,
du könntest sprechen –
du würdest uns von Zeiten erzählen,
die du erlebt hast,
von den vielen Menschen,
die diese Treppe herauf kamen
und hier Frieden und Trost fanden.

Betrachtet man dich zur Abendzeit,
wenn die Dunkelheit gekommen ist,
dann strahlt das Flutlicht auf dich.
Es ist nicht verwunderlich,
dass wir stolz darauf sind,
dich in unserer Nähe zu haben
in Freud und Leid.

Wenn man fort gewesen ist
und man kommt zurück aus dem Süden,
erblickt man von weitem die Kirche.
Dann weiß man mit Sicherheit:
Auswärts ist es schön – aber
am schönsten ist es daheim!


Advent

So ist nun wieder die Zeit gekommen,
in der Adventsterne und Lichterketten
aus den Schränken und Verstecken geholt werden.
Die Lichter sollen nun in allen Häusern
unseres langgestreckten Landes brennen.
Sie sollen uns an das erinnern,
was an Freude und Güte vor uns liegt.

Wir gehen in eine Zeit voller Erinnerungen,
die wir in unseren Herzen bewahrt haben.
Nun zünden wir die Lichter und den Stern an.
Lasst sie nicht nur für uns selbst brennen,
sondern ganz besonders auch für andere.
Wir alle brauchen das in der
dunkelsten Zeit des Jahres.
Da soll man sich daran erinnern,
dass wir alle Licht für andere verbreiten,
damit es Wärme, Geborgenheit und Trost gibt.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 25.11.2011

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